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Giftgas-Anschlag in GroßbritannienMoskau macht auf Unschuldslamm

Russlands Außenminister Sergej Lawrow verwahrt sich gegen Anschuldigungen und ein Ultimatum Londons im Fall des früheren Spions Sergej Skripal.

Hält das alles für Quatsch: Russlands Außenminister Sergej Lawrow Foto: ap

Moskau taz | Sergej Lawrow reagierte erbost. Die Verdächtigungen im Fall des Giftgasanschlags auf den früheren Spion Sergej Skripal und dessen Tochter in Großbritannien seien „Quatsch“. „Wir haben damit nichts zu tun“, meinte der russische Außenminister. Russland sei nicht schuldig.

Als Retourkusche für das britische Ultimatum vom Montag Abend, sich innerhalb von 24 Stunden gegenüber der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) zu erklären, bestellte Russland den britischen Botschafter in Moskau ein.

Zuvor hatte die Sprecherin des Außenministeriums von einer „Zirkusvorstellung“ im britischen Parlament gesprochen. „Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand“, sagte Maria Sacharowa, dass es sich um eine „ gewöhnliche politische Kampagne mit dem Ziel der Provokation“ handele. Sie gilt als verbale Faustwaffe des Außenamtes.

Auf der Website des Außenministeriums war überdies nachzulesen, dass westliche Medien im Zusammenhang mit der Fußball-WM 2018 schon mehrfach angekündigt hätten, Russland als Veranstalter zu diskreditieren.

Unbeschränkter Zugang

Darin täten sich besonders die Engländer hervor, „die es nicht verwinden können, dass unserem Land in einem ehrlichen Kampf das Recht zur Austragung der Fussball-WM 2018 zugesprochen wurde“.

Sergej Lawrow forderte einen unbeschränkten Zugang zu Ermittlungen und Gasproben, um eigene Untersuchungen vornehmen zu können. Moskau sei bereit, auch mit London und der OPCW zusammenzuarbeiten, so der Minister.

Nebenbei klagte der Außenminister über britische „Manieren“, die zu wünschen übrig ließen, und Großbritanniens fehlende Einsicht, dass die „Epoche des Kolonialismus“ längst vorbei sei. Vorwürfe, die ebenso auf Russland zuträfen. Inzwischen ist dies ein wieder erkennbares Muster, mit dem Moskau jeden Vorwurf abbügelt.

Moskau genießt die Aufmerksamkeit, die ihm in diesem Konflikt zuteil wird. Eigentlich hatte sich der Kreml vorgenommen, vor der Präsidentenwahl am kommenden Sonntag möglichst wenig kontroverse Themen öffentlich aufzugreifen.

Voreingenommener Westen

Der Giftgasanschlag kommt unterdessen wie gerufen. Der Kreml kann jede Schuld zurückweisen und auf die eigenen guten Absichten verweisen. Ob in Syrien oder der Ukraine – ständig taucht das gleiche Muster auf. Verdachtsmomente werden als Voreingenommenheit des Westens mit dem Brustton der Empörung zurückgewiesen.

Gleichzeitig ergeht an die andere Seite ein Aufruf zur Zusammenarbeit und gemeinsamer Aufklärung. Dies wird aufgrund der Verdachtsmomente vom Westen jedoch abgelehnt.

Vor den eigenen Bürgern präsentiert sich der Kreml dann nicht nur als moralisch überlegen. Er kann auch auf vermeintliche Unaufrichtigkeit des Gegners hinweisen, der Fakten für sich behalte und damit ein durchsichtiges Spiel treibe.

Bis Sonntag geht es aber um den heimischen Wähler. Von denen möchte Präsident Wladimir Putin möchte möglichst viele seiner Landsleute dazu motivieren, ihre Stimme abzugeben. Die angeblich „ungerechte Behandlung“ Russlands und das ständig neu belebte Gefühl einer „belagerten Festung“ könnten sich auszahlen. Unabhängig von den bescheidenen Wirtschaftsleistungen werden sich die Wähler um Wladimir Putin, den nationalen „Lider“, versammeln.

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74 Kommentare

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  • Mal ein Gedankenexperiment: Wäre auf Eward Snowden in Moskau ein Anschlag mit einem bisher nur in streng geheimen Laboren der US-Army produzierten Gift verübt worden, wie wäre dann die Stimmung im Forum?

    • @Hans aus Jena:

      Da wäre dann wenigstens ein nachvollziehbares Motiv erkennbar. In diesem Fall ergibt das jedoch nur für Theresa May irgendeinen Sinn.

  • Jetzt hören Sie aber auf.

    Der beliebteste deutsche literarische Kleingärtner, der seine Heimat verlassen hat, ist Wladimir Kaminer.

    Ich find ihn sehr lustig!

    • @rero:

      Früher, ja, da habe ich seine Bücher auch immer gerne gelesen, aber Kaminer ist schon lange nicht mehr lustig. Inzwischen sitzt er nur noch in Talkshows, wenn es mal wieder gegen Russland zu hetzen gilt.

  • Eine Steilvorlage für Putin vor der Wahl, ob er damit zu tun hat oder nicht. Was ist nur in diese May and friends gefahren, so einen unausgegorenen Mist von sich zu geben. So wird auf beiden Seiten Fußvolk eingeschworen. Agenten, insbesondere Doppelagenten leben gefährlich und bringen wie hier sogar ihre Familie in Gefahr. Für eine diplomatische Krise dieser Art sollte es eigentlich nicht ausreichen. Doch es muss wohl, leider.

    Ich will hier keinen Mordversuch relativieren, doch i-wie habe ich das Gefühl, wäre er einfach erstochen worden, dass Echo wäre stiller ausgefallen; Und Nein, die Russen haben das Messer wahrscheinlich nicht erfunden.

    • @lions:

      Tun Sie aber.

      • @Sven Günther:

        Um die politische Dimension in Graustufen abzubilden, tappt man selbstverständlich in diese Falle, doch hier geht es wohl nicht anders. Doch, darüber schweigen.

    • @lions:

      May versucht das Thema doch auf ihre Weise genau so auszuschlachten, macht dabei jedoch eine Figur wie jemand, der aus dem Hintergrund dahingehend erpresst wird. Wenn sie Pech hat, wird sie an dieser Affäre zerbrechen und sei es nur wegen Formfehlern. Bei Geheimdienstangelegenheiten ist doch klar, dass der Öffentlichkeit immer nur irgendeine offizielle Sprachregelung hingeworfen wird, während im Hintergrund alles dafür getan wird, Beweise zu manipulieren oder verschwinden zu lassen. Deshalb würde auch eine UN-Untersuchungskommission nur Banalkram herausfinden.

       

      Ach, was waren das doch noch für schöne Zeiten, als Geheimagenten sich in bester Spy vs. Spy Manier noch überall gegenseitig bekriegten, ohne dass deswegen ein Fass aufgemacht wurde. Einmal im Jahr ein Austausch auf der Glienicker Brücke und die Welt war wieder im Lot.

       

      P.S.: Inzwischen ist übrigens schon wieder ein Exilrusse in London tot aufgefunden worden. Scotland Yard ermittelt längst in den Kreisen der millionenschweren Oligarchen, die London nach dem Ende der Jelzin-Ära zu ihrem neuen Domizil machten, trotzdem aber noch Verbindungen zu russischen Mafiaorganisationen haben. Womöglich lebt auch der in Deutschland gerne herumgezeigte Chodorokowski inzwischen gefährlich – und wo treibt sich eigentlich die Timoshenka inzwischen herum? In Kiev wollte man sie trotz des deutschen Engagements ja dann doch lieber nicht zurückhaben.

  • Heute regnet´s. Putin ist schuld.

  • Theresa May hat keine belastbaren Beweise für Ihre Anschuldigung und verzichtet gleich fahrlässig auf jegliche Unschuldsvermutungen. Überzeugend ist das alles doch nicht. Sie braucht einfach dringend Beifall und der ist ihr mit rüdem Russland-Bashing immer so gut wie sicher. „Zirkusvorstellung“ trifft's schon gut.

  • 7G
    7964 (Profil gelöscht)

    Das ist alles nur ausgeheckt, damit die Ukraine in die Nato kommt.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @7964 (Profil gelöscht):

      Sicher. Wurde von Sputnik schon wieder ein Faschist mit seiner Flagge am Tatort gesichtet. Dann war es vielleicht gar der Anfang eines Putsches! :D

  • Vor dem Zerfall der Sowietunion wurde Giftgas in Usbekistan produziert und auch getestet. Ob in den Wirren des Zerfalls der UdSSR die Produktionsstätten samt gelagerter Produktion so entsorgt wurden, wie es wünschenswert war, ist nicht wirklich positiv zu beantworten. Abgesehen davon, dass überhaupt solch ein Zeug, dessen Urheber mit Sarin mal die Deutschen waren, hergestellt wurde, wäre der Einsatz in jedem Fall ein Kriegsverbrechen, zumal es kaum gezielt auf eine einzige Person einsetzbar ist, weil schon weniger als ein mg extrem tödlich sein soll.

     

    Russland hat England gebeten, zur eigenen Analyse eine Probe zukommen zu lassen. Die Engländer haben das abgelehnt. Evtl. hätte Russland feststellen können, ob es sich um Zeugs aus der alten Produktion in Usbekistan handeln könnte. Wenn es Russland nicht gewesen ist, dann hätte doch Russland wirklich ein Interesse, an der Aufklärung mitzuwirken. Warum wurde das abgelehnt?

    Das Ultimatum der Engländer hat absolut keinen Wert. Ergebnisoffene Recherche geht anders. Die Engländer können nichts beweisen. Und es gibt noch nicht einmal einen Grund, warum Russland diesen Doppelagenten samt Tochter hätte umbringen wollen, zumal dieser Doppelagent ausgetauscht wurde und in England normal lebte.

    Auch stellt sich die Frage, warum Russland ausgerechnet ein Kampfmittel von dieser unerhört schweinisch wirkenden Art hätte einsetzen sollen. Da hätte es doch die in Agentenkreisen wesentlich "eleganteren" Mittel gegeben. Im Endeffekt hat dieser Giftgas-Mordanschlag für Russland nur Nachteile. Da müssten schon einige Deppen am Ruder gewesen sein. Und das halte ich für unwahrscheinlich.

     

    Die Engländer haben sich schon auf Russland festgelegt, bevor überhaupt ernsthaft geprüft und recherchiert wurde. Und nur aufgrund von Behauptungen hat es blitzschnell NATO Reaktionen gegeben wie z.B. die provisorische Aufnahme der Ukraine in die NATO. Ein Schelm, der da denkt, dass das alles spontan war.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      "Und nur aufgrund von Behauptungen hat es blitzschnell NATO Reaktionen gegeben wie z.B. die provisorische Aufnahme der Ukraine in die NATO."

       

      Woher wissen Sie dass es nur Behauptungen sind?

       

      Und wann wurde die Ukraine provisorisch in die NATO aufgenommen? Haben Sie dazu eine Quelle oder haben Sie sich das ausgedacht?

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Die Frage wegen "Behauptungen" brauche ich nicht weiter zu beantworten, weil sich dies aus der Lektüre verschiedener Medien von selbst ergibt.

        Ich hoffe, Sie können Tatsachen von Vermutungen unterscheiden.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Rolf B.:

          Welche Medien sollen das bitte sein? Sie geben als einzige Quelle die Bild-Zeitung an (und das es angeblich bei WDR2 gesagt wurde, ohne das jedoch belegen zu können).

           

          In der Bild-Zeitung wird aber im Konjunktiv gesprochen. "Die Nato könnte nun den Prozess beschleunigen, der Ukraine und den Balkan-Staaten eine provisorische Nato-Mitgliedschaft anzubieten, um den Druck auf Moskau zu erhöhen, heißt es in den britischen Medien."

           

          Sie machen daraus: "Und nur aufgrund von Behauptungen hat es blitzschnell NATO Reaktionen gegeben wie z.B. die provisorische Aufnahme der Ukraine in die NATO. Per Nato-Satzung ist so etwas allerdings nicht vorgesehen."

           

          Finden Sie das redlich? Von jemandem, der sich sonst immer über Fake News beschwert, hätte ich einen saubereren Umgang mit Quellen erwartet.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Wie soll ich den Inhalt einer WDR2 Nachricht belegen? Sie wissen doch genau, dass das nicht geht und stellen eine unsinnige Forderung auf, die ganz neben unterstellt, dass ich lüge. Genau das ist Ihre denunziatorische Absicht.

             

            Wenn Sie einseitige Berichterstattung als FakeNews bezeichnen ist das Ihr Problem. Dass Sie mir das unterstellen, zeigt genau, was Sie von Redlichkeit halten.

             

            Ich habe Ihre Frage beantwortet, obwohl ich wusste, dass Ihnen die Antwort egal ist. Dabei habe ich sogar eingeräumt, dass eine Formulierung missverständlich ist, was ich bedauerte. Das werde ich Ihnen gegenüber nicht noch einmal machen. Auf diesen Dreck falle ich nicht noch einmal herein.

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @Rolf B.:

              "Wie soll ich den Inhalt einer WDR2 Nachricht belegen?"

               

              Es gibt eigentlich zu jeder Sendung eine Mitschnitt, den mensch auch Online finden kann. Aber das ist tatsächlich sehr mühsam. Müssten Sie ungefähr Datum und Uhrzeit im Kopf haben.

               

              Ich werfe Ihnen nicht vor zu lügen, sondern Halbwissen zu verbreiten. Sie haben etwas aufgeschnappt und daraus eine Behauptung gemacht, die Sie unter fast jeden Artikel gepostet haben.

               

              Sie behaupten weiter, dass mehrer Medien darüber berichtet hätten: "Die Frage wegen "Behauptungen" brauche ich nicht weiter zu beantworten, weil sich dies aus der Lektüre verschiedener Medien von selbst ergibt."

               

              Das stimmt nach wie vor nicht. Es tut mir leid, wenn Sie sich auf den Schlips getreten fühlen. Sie sind hier im Forum aber nicht zimplerich mit Anschuldigungen rumzuwerfen. Wenn Sie dann selbst ins Fettnäpfchen treten, brauchen Sie sich nicht zu beschweren, wenn Sie darauf hingewiesen werden. Überprüfen Sie lieber vorher, was Sie hier behaupten.

              • @74450 (Profil gelöscht):

                Ich weiß nicht, mit welchen Medien Sie sich informieren. Das müssen ja ganz spezielle Organe sein.

                 

                Sie werden keine einzige seriöse Meldung finden, die behauptet, dass die Regierung in GB nachweisen kann, wer für den Giftgasangriff verantwortlich ist. Nicht eine einzige seriöse Quelle werden Sie nennen können. Und zwar deshalb nicht, weil es bis jetzt keine Beweise gibt. Man muss sogar leider befürchten, dass die strikte Ablehnung der Regierung in GB, den Russen nähere Informationen über die Ermittlungen zu geben und eine Probe zu überstellen, damit auch russische Experten das Zeugs analysieren können, eine bewusste Verschleierung ist.

                 

                Man stelle sich vor: Jemand wird angeklagt, doch die Ankläger verweigern der Verteidigung Informationen über die Ermittlungen. Das macht man doch nur, wenn man nichts in der Hand hat.

                 

                Im Gegensatz zu Ihnen mache ich mir es nicht leicht. Ich könnte, wie Sie, mich auf die Seite der Guten stellen und das Böse verurteilen. Ich halte alles für möglich. Wirklich alles, solange es keine eindeutige Beweislage gibt, die der Öffentlichkeit präsentiert wird. Wie kommen Sie dazu, zu behaupten, dass die Schuldfrage geklärt ist?

                 

                Wir kommen da nicht überein. Ich habe keinen Grund, die Sache so einseitig zu sehen wie Sie es tun. Sie machen aus Vermutungen Tatsachen. Das sind klassische FakeNews.

                • 7G
                  74450 (Profil gelöscht)
                  @Rolf B.:

                  "Sie werden keine einzige seriöse Meldung finden, die behauptet, dass die Regierung in GB nachweisen kann, wer für den Giftgasangriff verantwortlich ist."

                   

                  Das habe ich auch nicht behauptet. Es gibt bisher nur Indizien.

                   

                  "Im Gegensatz zu Ihnen mache ich mir es nicht leicht."

                   

                  Sie prüfen nicht einmal was Sie schreiben. Insofern machen Sie es sich zu leicht und heulen dann rum, wenn Sie auf Ihre Fehler hingewiesen werden.

                   

                  "Wie kommen Sie dazu, zu behaupten, dass die Schuldfrage geklärt ist?"

                   

                  Das habe ich nicht getan. Ein weiteres Mal, dass die Phantasie mit Ihnen durchgeht.

                   

                  "Sie machen aus Vermutungen Tatsachen. Das sind klassische FakeNews."

                   

                  Lächerlich! Mit dieser Anschuldigung gehen Sie hier schon länger im Forum gegen alles mögliche hausieren. Sie sind es aber, der Unwahrheiten verbreitet. Ich habe Sie lediglich nach einer Quelle zu Ihren Behauptungen gefragt. Sie liefern die Bild-Zeitung im Konjunktiv. :D

                  • @74450 (Profil gelöscht):

                    Sie haben wie ein Großinqisitor meine Antworten auf Ihre Fragen ausschließlich nach dem Motto bewertet, ob sie dem, was Sie hören wollen, genügen. Sie haben mich gefragt, wieso ich von Behauptungen rede im Zusammenhang mit der Schuldfrage. Schon allein diese Frage lässt für mich keinen anderen Schluss zu, dass für Sie die Aussagen, dass es Russland -nein: Putin- gewesen sein muss, KEINE Behauptungen sind sondern Fakten. Sonst hätten Sie nicht gefragt.

                    Jetzt geben Sie zu, dass die Schuldfrage nicht geklärt ist. Ja was denn nu? Wofür dieser ganze Aufstand von Ihnen? Was bezwecken Sie? Bild-Zeitung im Konjunktv? Dann lesen Sie doch richtig. Ist doch genau auf der Linie der Transatlantiker. Sie müssen nur lesen wollen. Da steht, dass in GB diverse Medien darüber diskutieren, dass als eine mögliche Sanktion die Ukraine und Balkanländer provisorisch in die NATO aufgenommen werden sollten.

                     

                    Machen wir Schluss mit dieser Inquisition.

                     

                    Ich gestehe auch ohne Folter: Putin war es!

                     

                    Und jetzt können Sie nachtreten, wie Sie wollen. Ich werde Sie, wie Fissner, ignorieren. Denken Sie immer dran: Putin war es. Und glauben Sie mir: auch ich will bei den Guten sein. Und deshalb sage ich jetzt immer: Putin war es.

                    Drohnenmorde? Putin war es. Regimechange? Putin war es. Folter wie z.B. Waterboarding? Putin war es. Gefälschte Beweise vor der UN? Putin war es.

                    Deutsche Jagdbomber im Baltikum an der russischen Grenze? Natürlich wegen Putin. Klimawandel? Na? Wer könnte der Schuldige sein?

                     

                    Schönen Tag. Und viel Spaß beim Bestätigen der Vorurteile.

                    • 7G
                      74450 (Profil gelöscht)
                      @Rolf B.:

                      "Sie haben wie ein Großinqisitor meine Antworten auf Ihre Fragen ausschließlich nach dem Motto bewertet, ob sie dem, was Sie hören wollen, genügen."

                       

                      Wenn Sie hier schwerwiegende Behauptungen aufstellen, ich zitiere Sie von oben (gestern, 12:51). Dort schrieben Sie: "Und nur aufgrund von Behauptungen hat es blitzschnell NATO Reaktionen gegeben wie z.B. die provisorische Aufnahme der Ukraine in die NATO."

                       

                      Daraufhin habe ich eine Quelle für diese Behauptung erbeten. Die haben Sie nicht liefern können. Sie haben etwas Falsches behauptet, mehr nicht. Kommt vor. Ist aber sehr peinlich, wenn Sie das gleich unter drei Artikel posten und am Ende nicht mal einsehen wollen, dass es Unsinn war.

                       

                      Ich wiederhole mich: Hören Sie richtig zu, lesen Sie konzentriert, prüfen Sie Quellen, bevor Sie Beahuptungen aufstellen. Das ist nicht zuviel verlangt, wenn mensch eine sachliche Diskussion führen und nicht nur mit Parolen umherschmeißen will.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Die gleiche Frage haben Sie auch hier gestellt:

         

        //http://www.taz.de/Konflikt-nach-Attentat-auf-Ex-Spion/!5491524/

         

        Und dort habe ich sie beantwortet.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Rolf B.:

          Sie haben diese Behauptung ja auch unter fast jedem Artikel zum Thema platziert.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Sie sollten meine Kommentare nicht lesen. Es verwirrt Sie.

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @Rolf B.:

              Klar verwirren mich komische Halbwahrheiten. Prüfen Sie lieber vorher, was Sie behaupten.

    • @Rolf B.:

      „Da hätte es doch die in Agentenkreisen wesentlich "eleganteren" Mittel gegeben„

       

      Bei der Serie an Abmurksungen von russischen Regimegegnern macht es auch keinen Unterschied mehr, wie gekonnt das nun durchgeführt wird. In der Masse sind sie halt alle auffällig tot.

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Zeitpunkt: Russland hat sowieso schon mit den Sanktionen zu kämpfen, viel mehr wird der Westen nicht machen. Putin kann sich vor den Wahlen gleichzeitig als Opfer präsentieren und als starker Mann der Verräter zur Strecke bringt.

     

    Mittel: Kein anderes Land hat dieses Nervengift entwickelt und es ist die klassische Methode russisch-sowjetischer Morde. Der Nachfolger des KGB hat Fühler bis weit in alle Welt.

     

    Motiv: Der Mann hat gegen Russland gearbeitet. Wenn "Verräter" selbst nach einem Agententausch befürchten müssen umgebracht zu werden gibt es weniger, sehr gutes Motiv aus Staatsräson Perspektive. Was soll der Westen auch machen, man wird Russland nicht den Krieg erklären.

     

    Russland testet seine Grenzen aus, dementsprechend muss Putin klar gemacht werden das es Grenzen gibt.

  • Mord ist schon länger Mittel der Auseinandersetzung zwischen Staaten:

     

    - Der Mossad mordet im Iran.

    - Obama ließ Bin-Laden ermorden.

    - Ghaddafi war für Lockerby verantwortlich.

     

    Nicht auszuschließen, dass die Russen gleiches tun. Moralische Skrupel haben sie sicher nicht. Warum aber Giftgas und nicht ein nicht beweisbarer Autounfall mit Fahrerflucht als Mordmittel?

     

    Spionage oder Gegenspionage - man weiß es nicht. Es gibt nur Vermutungen, mehr nicht.

    • @A. Müllermilch:

      Auszuschließen ist gar nichts, aber unwahrscheinlich ist sowohl der Zeitpunkt, als auch das Mittel. Ein Motiv ist auch nicht vorhanden.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Warten wir ab, was die Briten als Beweise liefern können. Dann wird es eine angemessene Antwort der Europäer und des westlichen Bündnisses geben. Der Einsatz von chemischen Kampfstoffen inklusive der Vergiftung von unbeteiligten Zivilisten ist ein kriegerischer Akt. Wenn es belastbare Beweise für eine russische Verantwortung gibt, müssen wir mit den Briten solidarisch sein.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Ich würe auch gerne unabhängige Quellen hören. Wo es um normale Verbrechen geht ist die Polizei sicherlich Spitze, aber hier handelt es sich eher um Geheimdiensttätigkeit und Politik, und da ist da Legen von falschen Spuren und erheben von falschen Beschuldigungen ein häufiger Tatbestand.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Martin_25:

        "Ich würe auch gerne unabhängige Quellen hören."

         

        Was stellen Sie sich darunter vor?

         

        Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) vielleicht? ;)

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Spielen Sie da auf den NATO-Bündnisfall nach 9/11 an, mit dem Afghanistan überfallen wurde (ob völkerrechtlich korrekt ist immer noch unklar)? So kleiner nuklearer Enthauptungsschlag gegen die Achse des Bösen, und Kadavergehorsam im Bündnis. Bitte mal damit befassen, wie anhand eines willkommenen Anlasses (ob bewußt inszeniert wie der Gleiwitzer Sender oder zufällig perfekt passend im Kontext wie das Attentat von Sarajevo) Weltkriege ausgelöst wurden.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      “Wir“ müssen gar nichts. Wenn sie Lust auf kriegerische Auseinandersetzungen haben: Die Welt ist voll davon. Suchen sie irgendeinen Grund, welcher sie verpflichtet mitzumachen, töten, verletzen und quälen sie und gehen dabei selbst zu Grunde.

      • @Hampelstielz:

        "Lohnt es sich für Danzig zu sterben" war wohl ihr Vorbild.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Hampelstielz:

        Gemach, gemach. Es gibt genügend angemessene Reaktionen unterhalb einer militärischen Antwort. Denken Sie nicht so simpel! :)

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Jeder, der seine alte Heimat verlässt, und nur im Zorn zurückblickt, wird seine Gründe dafür haben. Wenn es jedoch eine Manie wird, wie z.B. beim beliebtesten deutschen literarischen Kleingärtner oder wenn der ehemalige Heimatstaat für persönliches Versagen verantwortlich gemacht wird, dann ist es irgendwann nicht mehr lustig. Wenn Exilanten jedoch aus der sicheren Warte im Ausland Kriegstreiberei betreiben, dann ist definitiv schluss mit lustig!

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Khaled Chaabouté:

            "Wenn Exilanten jedoch aus der sicheren Warte im Ausland Kriegstreiberei betreiben, dann ist definitiv schluss mit lustig!"

             

            Jaja, den Aluhut können Sie ruhig wieder absetzen. Ich rede von nicht-militärischen Antworten auf einen kriegerischen Akt. Putins Freunde bieten genügend Ansatzpunkte für weitere Sanktionen.

             

            Außerdem, wer hier ständig Verständnis für den Kriegsverbrecher Assad äußert, sollte in seinem Glashaus mal ganz ruhig bleiben!

  • @Klaus-Helge:

    Hältst du die Russen für so blöd??

     

    Die hätten, wenn man ihnen schon etwas Derartiges unterstellen wollte - (vermeintlich) missliebige Personen mit Gewalt loszuwerden - doch viel unauffälligere Möglichkeiten zur Verfügung.

     

    Für mich sieht das aus wie eine False Flag, um zu versuchen, Russland eins auszuwischen.

    • @Rudi Rieger:

      Noch unauffälliger als „tod“?

  • Warum schickt die TAZ ausgerechnet einen offensichtlichen Russlandhasser als Korrespondenten nach Moskau? Hat er zuvor bei der TAZ etwas ausgefressen und soll nun bestraft werden? Oder möchte man seine Freisler-Semantik gezielt im Sinne der westlichen Wertegemeinschaft einsetzen?

    • @Khaled Chaabouté:

      nach moskau??? ;-) - der englische (mi6) agent khd (studium seiner "Politische Psychologie" also manipulation -propaganda in gb ) ist in russland persona non grata

    • @Khaled Chaabouté:

      Letzteres

  • "Dies wird aufgrund der Verdachtsmomente vom Westen jedoch abgelehnt"

     

    Verdächtigung über Verdächtigung, aber sich vor ernsthaften Untersuchungen drücken wollen. Das haben wir gerne! Jeder Verdächtige hat das Recht auf Einsicht in die vorliegenden Unterlagen. Bei einem Staat braucht man das nicht? Schuldig bei Anschuldigung. Sind das die westlichen Werte?

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Martin_25:

      Genau, der ausländische Geheimdienst hat Anspruch auf Einsicht in die Ermittlungen bezüglich der Tat, derer er dringend verdächtig ist.

      • @60440 (Profil gelöscht):

        In jedem normal eröffneten Strafverfahren hat der Anwalt des Beschuldigten Akteneinsicht (und könnte natürlich Erkenntnisse an den Beschuldigten weitergeben), ganz normal. Keine Einsicht bekommt man als Tatverdächtiger in reine Ermittlungen. DAS wäre rechtsstaatlich. Hier haben wir aber noch bevor die Ermittlungen überhaupt halbwegs zu belastbaren Erkenntnissen kommen konnten, schon das Strafverfahren übersprungen und einen Schuldspruch getätigt, das Strafmaß (Sanktionen und Drohungen) wird gerade diskutiert. DAS ist NICHT rechtsstaatlich.

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Russland ist in keiner Weise dringend tatverdächtig. Allerdings sollte man jemanden dem man ein Ultimatum zur Erklärungen zu Antworten stellt erstmal mitteilen, was denn genau vorliegt.

         

        Unser sehr geschätzter Autor aber zieht in seinem Aufmacher die Vorverurteilung "Moskau macht auf Unschuldslamm" einer seriösen Berichterstattung vor.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Martin_25:

          "Russland ist in keiner Weise dringend tatverdächtig."

           

          Warten wir die Sitzung des UN-Sicherheitsrates heute Abend ab. Dann wissen wir vielleicht mehr.

  • Was für ein Machwerk.

    Da schaft es der Autor noch nicht mal, in klaren Sätzen darzulegen wer jetzt wohl was gesagt hat, und was der eigene Kommentar des Autors dazu ist.

     

    "Nebenbei klagte der Außenminister über britische „Manieren“, die zu wünschen übrig ließen, und Großbritanniens fehlende Einsicht, dass die „Epoche des Kolonialismus“ längst vorbei sei. Vorwürfe, die ebenso auf Russland zuträfen."

     

    Dann wird eine natürliche Reaktion auf unbegründete Anschuldigungen als "Inzwischen ist dies ein wieder erkennbares Muster, mit dem Moskau jeden Vorwurf abbügelt" diffamiert.

     

    Auch die Titulierung einer Aussenamtssprecherin als :"verbale Faustwaffe des Außenamtes" sollte zu denken geben.

     

    Gehört die TAZ jetzt schon zu den Scharfmachern und Kriegstreibern, oder war das nur ein Ausrutscher

  • Klaus-Helge Donath, immer für einen heftigen Kopfschüttler gut. Man bekommt mittlerweile Mitleid wenn man dessen Namen liest.

    Bekommen die Redaktionen in Deutschland eigentlich Bares dafür um dessen Ergüsse zu verbreiten?

  • üDer Titel könnte von der BILD Zeitung stammen. taz, die grüne Bild.

  • Die Kommentare der Rubrik "Helge hetzt!" sind doch wohl satirisch gemeint, oder?

  • Liebe taz,

     

    faszinierend, wie die übliche "cui bono"-Frage nach Belieben auch von Euch in einem Kommentar? Bericht? weit vor der wirklichen Aufklärung nach 1 1/2 Umdrehungen um die eigene Achse schon jetzt beim bösen Russen gelandet ist.

     

    Für diese Art von stramm transatlantischer Einheitsschreibe (das hier ist nur das aktuellste Beispiel) habe ich vor einigen Jahren mal meine ehemals linksliberale, dann ins beliebig neokonservativ-Mittige abgedriftete "Süddeutsche Zeitung" nach bald 40 Jahren als Leser und Abonnent gekickt und gehofft, bei der taz (gerade anhand ihrer eigenen Geschichte) was ausgewogenes zu finden. Hab (rückschauend vielleicht in einem Anfall von Irrsinn) sogar einen Genossenschaftsanteil, weil ich an eine unabhängige Presse und Berichterstattung geglaubt habe. Mittlerweile seid Ihr, liebe taz, genau da, wo damals "meine" Süddeutsche auf ihrer Mittedrift angekommen war, als es mir gereicht hat. Scheint so, daß man nicht mal zu einem der großen staatstragenden Medienkonzerne gehören muß, nein, das können auch unabhängige, kollektiv-genossenschaftlich konstruierte Medien, um sich einen Platz im Kreis der (Achtung, Buzzword der "politisch Unkorrekten") Systempresse zu sichern.

     

    Ist das wirklich der Weg, den Ihr, liebe taz, mitlaufen wollt oder müsst?

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Da Hias:

      Tja, dann bleibt wohl nur noch Russia Today ...

    • @Da Hias:

      Schön rumgeschwurbel, in Klammern gesetzt, und nichts gesagt. Hätte auch Lawrow schreiben können, über die lieben Russen die niemandem was zu leide tun.

      • @Klartexter:

        und was ist falsch daran festzustellen, dass hier eindeutig Vorverurteilung ohne Hintergrund vorliegt.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Martin_25:

          "und was ist falsch daran festzustellen, dass hier eindeutig Vorverurteilung ohne Hintergrund vorliegt."

           

          Es ist falsch, weil gar kein Urteil vorliegt. Es werden die Verdächtigungen "des Opfers" und die Verteidigung "des Beschuldigten" dargestellt. Mehr nicht.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Wenn es nur Verdächtigung eines Beschuldigten ist, warum berät jetzt bereits der ganze Wertewesten über Ultimaten und Sanktionen, wirft Diplomaten raus etc.? Das sind de facto Schuldspruch und Bestrafung, die nach normalen rechtsstaatlichen Prinzipien eigentlich erst NACH den Ermittlungen, dem Verfahren und dem Urteilsspruch erfolgen können.

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @Da Hias:

              Zunächst hat nur Großbritannien Diplomaten ausgewiesen. Das ist als geschädigte Nation ihr gutes Recht. Für Großbritannien scheint die Beweislage klar zu sein.

               

              Die Verbündeten warten noch ab und prüfen offenbar. Habe jedenfalls noch keine Reaktionen vernommen, außer dass Solidarität versichert wurde, was in einem Bündnis selbstverständlich ist. Beratungen unter Verbündeten sind in diesem Fall ebenfalls selbstverständlich.

      • @Klartexter:

        Danke für die Blumen. Für Sie bin ich jetzt sicher ein Putinversteher", geschenkt.

         

        Meine Kritik an der taz ohne Klammern: Die taz übernimmt wie auch der Großteil der anderen Qualitätsmedien ziemlich kritiklos das wertewestliche Narrativ "Die Russen waren's, ganz klar", ohne die Ermittlungen halbwegs abzuwarten. Ich dachte immer, kritischer Journalismus sollte genau sowas hinterfragen, anstatt als erstes nur nachzuplappern und nachzutreten.

         

        @ Sebastian Kreibig,

        Bei RT rechne ich damit, daß mit selektiv prorussischer Brille berichtet wird. Bei den großen Qualitätsmedien aus unseren sich neoliberal-staatstragend gebenden Medienkonzernen, bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunksender (zu meinem Bedauern gerade auch arte sehr deutlich) sehe ich, wie sie im Zweifel stramm transatlantisch berichten und deuten. Da war vor ganz vielen Jahren mal u.a. die Süddeutsche angenehm dazwischen und da war eigentlich auch mal die taz mit ihrem eigenen Selbstverständnis angenehm dazwischen.

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @Da Hias:

          Russland ist ein Geheimdienststaat mit einem Geheimdienstler an der Spitze. Ziel dieses Systems ist es, die korrupten Oligarchen an der Macht zu halten, da diese sonst Strafverfolgung befürchten müssen. Diese Leute morden vor aller Augen, sind aber nicht so dumm, eindeutig beweiskräftige Spuren zu hinterlassen, wenn man mal davon absieht, dass die Vorgehensweise und die Mordwerkzeuge eher untypisch für Normalkriminelle sind.

          Und selbst wenn, wird geleugnet, bagatellisiert, werden Nebelkerzen geworfen oder die ganz grosse Propagandamaschine angeworfen. 100% ige Beweise für die Verwicklungen Russlands in den Mordfall Liwinenko gibt es nicht, allerdings höchst belastbare Indizien.

          So what ?, es geht munter weiter.

          Natürlich hat Russland die Krim annektiert, natürlich führt Russland hybride Kriege im Kaukasus und in der Ostukraine, natürlich wurde MH-17 von einer russischen BUK-Rakete getroffen, die sog. Separatisten in der Ostukraine abgeschossen haben. Natürlich gibt es Staatsdoping in höchst betrügerischer Form. Und ?

          Die von Ihnen zitierten Medien gehen der staatlich gelenkten russischen Propaganda nicht mehr auf den Leim. Zum Glück. Denn es ist schon sehr durchsichtig, was da so läuft

          im Kreml ...

          • @60440 (Profil gelöscht):

            Ähnliches gilt z.b. auch in den USA.

             

            Dort müssen sie auch mit schweren Strafen rechnen, wenn Sie versuchen über Verfehlungen der Geheimdienste zu berichten. die Strafen sind z.T. absurd.

             

            In den USA sitzen die meisten Menschen, am längsten im Gefängnis.

             

            Und die angezettelten Kriege und Geheimdienstaktionen, kennen Sie hoffentlich.

             

            aber was wirklich interessant wäre, was sind denn "höchstbelastbare Indizien" im Fall Skripal?

             

            Aktuell gibt es keine Indizien dafür, dass es Russland war, nur Behauptungen. Aber weder die Substanz kommt aus Russland, noch ist der Agent in letzter Zeit aktiv gewesen und er wurde bereits bestraft.

             

            Bagatellisiert wird meines erachtens, dass ein Menschenleben geopfert werden sollte.

             

            Die Nebelkerzen, die die eigentlichen Spuren zeigen könnten, werfen Sie geschickt, aber es hilft auch nichts. Wer nicht sehen möchte, kann nicht dazu gezwungen werden die Augen zu öffnen.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Da Hias:

          "Die Russen waren's, ganz klar"

           

          Wo genau lesen Sie das oben im Text? Dort steht lediglich, dass die Geschichte Putin vor den Wahlen nicht ungelegen kommen könnte. Dass es Russland tatsächlich gewesen sein soll, steht im Text oben nicht.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Ich wiederhole mich wahrscheinlich vielfach: Aus dem Verhalten des Wertewestens mit Sanktionen, Diplomatenausweisungen etc. kann jeder normaldenkende Mensch eine Vorverurteilung rauslesen. Eine Strafe kann nach rechtsstaatlichen Maßstäben erst nach Ermittlungen, Verfahren und Urteil erfolgen. Das wird hier gerade elegant übersprungen.

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @Da Hias:

              Das ist aber keine Antwort auf meine Frage. Sie behaupten, taz übernähme "wie auch der Großteil der anderen Qualitätsmedien ziemlich kritiklos das wertewestliche Narrativ "Die Russen waren's, ganz klar". Daher nochmal die Frage, wo lesen Sie das?

               

              Ansonsten gilt auf Ihre Wiederholung meine Antwort oben. Es hat von Seiten der Verbündeten noch keine Reaktion stattgefunden. Beratungen sind keine Entscheidungen.

              • @74450 (Profil gelöscht):

                Es steht nicht wortwörtlich im Artikel "Die Russen waren's". Das habe ich auch nirgendwo behauptet. Aber wer (ohne Troll für irgendeine Richtung zu sein) die heutigen Artikel in der taz mal nacheinander liest, kann daraus nichts anderes als die fertige Vorverurteilung der Russen durch die Briten und ihre Verbündeten lesen, die kurz zusammengefaßt sagt, "die Russen waren's. https://www.taz.de/Attentat-auf-russischen-Ex-Spion/!5491032/

                May: "Es gebe nur zwei mögliche Erklärungen für das Attentat: Entweder habe Moskau den Anschlag direkt ausgeführt oder die russische Regierung habe die Kontrolle über das Nervengift verloren und es sei in andere Hände gelangt, sagte May. Der russische Botschafter in London sei bereits in das Außenministerium einbestellt worden.

                Für das Attentat sei „höchstwahrscheinlich“ Russland verantwortlich, berichtete May im Parlament in London im Anschluss an eine Sitzung des nationalen Sicherheitsrates. "

                USA: "US-Außenminister Rex Tillerson schloss sich der Schlussfolgerung der britischen Regierung an, wonach Russland für den Giftanschlag verantwortlich ist. 'Wir haben volles Vertrauen in die Untersuchungen des Vereinigten Königreiches und seine Bewertung', wurde Tillerson in einer Mitteilung seines Ministeriums in Washington zitiert. 'Wir sind schockiert, dass Russland sich erneut in derlei Verhalten engagiert zu haben scheint', fügte er hinzu." https://www.taz.de/Konflikt-nach-Attentat-auf-Ex-Spion/!5491524/

                da ist der ganze Wertewesten zusammen: "May hatte am Montagabend erklärt, dass aller Wahrscheinlichkeit nach Russland hinter dem Anschlag stecke. Rückendeckung erhielt Großbritannien unter anderem aus Deutschland, Frankreich, den USA und von der Nato."

                • 7G
                  74450 (Profil gelöscht)
                  @Da Hias:

                  Bei den Artikel handelt es sich mit Ausnahme diese Textes hier um Agenturmeldungen, nicht um Taz-Artikel.

                   

                  Was Sie hier präsentieren ist bisher lediglich die Meinung von Großbritannien und des abgesetzten US-Außenministers. Von der Bundesregierung gibt es noch keine Stellungnahme.

                   

                  Und wie gesagt, dass sich Bündnispartner "Rückendeckung" geben und beraten, ist selbstverständlich. Der Vorfall hat ja nunmal stattgefunden. Das wird nicht mal von der russischen Seite bezweifelt.

                   

                  Wie gesagt, warten wir den Tagesverlauf ab, dann wissen wir hoffentlich mehr.

  • Herr Putin ist mit nichten der national "Lider"

    Es heisst natürlich korrekt auf neudeutsch "Lieder"

  • Was ist mit den "vergestorbenen" Zeugen vom NSU-Prozess? Wer macht dort "auf Unschuldslamm" - und wer recherchiert nicht. ;-P