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Wölfe in DeutschlandEr kommt uns näher, immer näher

Die Rückkehr des Wolfs ist ein Erfolg für den Naturschutz. Aber wollen wir, dass hier Raubtiere leben, die Menschen töten können?

Wolf in einem Gehege im niedersächsischen Springe Foto: dpa

Neuendorf am See/Hähnichen taz | Plötzlich steht der Wolf im Garten einer Kindertagesstätte der brandenburgischen Stadt Rathenow. Unter einem Baum frisst das Raubtier Äpfel. Durch eine Glastür habe es an jenem Tag Mitte Dezember die Kinder angeschaut, berichtet die Leiterin der Kita. Ein Tier, ungefähr so groß wie ein Schäferhund, die Beine länger, die Schnauze ausgeprägter und der Hals viel kräftiger.

Im selben Ort erzählt eine elfjährige Grundschülerin ihrem Rektor, dass das Tier sich ihr sogar bis auf zwei Meter näherte, sie dann umkreiste und beschnupperte. Der Schulleiter warnt per Aushang: „Vorsicht auf dem Schulweg!“ Ein Glück, sagt er, „dass die Kinder nicht panisch reagiert haben und es nicht zu einem Vorfall kam.“

Auch bei Jörg Dommel im Spreewald sind schon Wölfe aufgetaucht. Der Biobauer erinnert sich an die Woche vor Heiligabend: Kurz nach Sonnenaufgang machte er den täglichen Kontrollgang über seine Rinderweiden, direkt am Neuendorfer See.

Biobauer Dommel und das Massaker

„Es sah aus wie ein Schlachtfeld, fast wie im Krieg“, erzählt Dommel. „Ein Kalb lag halb aufgefressen da. Alles voller Blut. Kotreste vom Wolf. Hinter dem Genick war an einer Oberseite alles weggefressen. Rippen stachen heraus, der Magen war ausgeräumt.“ Ein „Scheißgefühl“ sei das, sagt der Bauer. „Und man kann nichts dagegen tun.“

Der Wolf ist wieder da. Nach 150 Jahren, in denen er in Deutschland als ausgerottet galt. Ein riesiger Erfolg für den Naturschutz: Statt dass immer nur Tierarten aussterben, erobert sich eine Spezies ihren Lebensraum zurück.

Alles begann im Jahr 2000 in Sachsen, auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz: Erstmals nach der Ausrottung ihrer Art gebärt eine Wölfin Nachwuchs in freier Wildbahn. Förster sehen vier Welpen, eine Wissenschaftlerin findet Spuren. Die Elterntiere kamen aus Polen, wo es immer Wölfe gab. In Sachsen konnten sie sich ein Revier suchen, weil die Tiere seit dem Ende der DDR auch in Ostdeutschland unter Artenschutz stehen. Vorher durften Wölfe dort gejagt werden.

Was passiert, wenn noch mehr Wölfe zu uns kommen und Futter suchen?

Die Planerfüllung in der Landwirtschaft war im Staatssozialismus wichtiger als der Naturschutz. Nach der Wende drangen Rudel auch nach Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen vor, sogar im Hamburger Stadtteil Kirchwerder wurde schon ein Wolf fotografiert – in der Nähe eines Biobauernhofs.

Freude über die Rückkehr eines Raubtiers? Viel eher weckt sie tief sitzende, jahrhundertealte Ängste. Sie sind in Märchen wie „Rotkäppchen“ oder „Der Wolf und die sieben Geißlein“ überliefert; in Erzählungen über den bösen, den listigen, den gierigen Wolf. Und es ist ja auch eine Tatsache: Kein anderes Raubtier in Deutschland kann Menschen so gefährlich werden. Pro Tag braucht es etwa vier Kilogramm Fleisch. Da Wölfe oft in Gruppen jagen, können sie auch Lebewesen töten, die größer als sie selbst sind.

Besonders gefährdet sind Nutztiere wie Schafe und Rinder. Die Zahl der dokumentierten Opfer ist nach den aktuellen Zahlen des Bundesamts für Naturschutz von 2002 bis 2015 von 33 auf 715 gestiegen – um mehr als das 20-Fache. Das trifft ausgerechnet Bauern wie Jörg Dommel, die ihr Vieh besonders artgerecht und naturfreundlich halten: auf der Weide und nicht nur im Stall.

Der Wolf geht um – sollten dann besser alle Nutztiere eingesperrt werden , in hermetisch abgeriegelte Ställe wie in der Intensivviehhaltung? Und müssen Kindergärten wolfssichere Zäune haben?

Die Sache eilt. Denn die Zahl der Wölfe wächst immer schneller – jedes Jahr im Schnitt um 35 Prozent. Das Bundesumweltministerium hat 47 Wolfsrudel, 15 Wolfspaare und vier sesshafte Einzelwölfe erfasst. Der Wolfsexperte Ulrich Wotschikowsky schätzt, dass inzwischen knapp 600 Tiere in Deutschland leben. Wotschikowsky ist Wildbiologe und als Wolfsfreund unverdächtig, die Gefahr zu übertreiben. Sollte seine Schätzung zutreffen, dürften es schon in zwei Jahren mehr als 1.000 Tiere sein – wenn die Gesellschaft es zulässt.

Jörg Dommel rollt mit seinem Traktor auf eine seiner Weiden. Mit dem Frontlader hat der Biobauer zwei Heuballen aufgespießt. Langsam setzt er sie neben den 700 Kilogramm schweren, braun-weißen Kühen ab.

„Ich bin der letzte Landwirt in Neuendorf am See“, sagt der 55-Jährige. Seinen Vater, einen freien Bauern, zwang die DDR in eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft, er selbst musste erst einmal Schlosser lernen.

taz
Jost Maurin

ist Redakteur im taz-Ressort Wirtschaft und Ökologie

Nach der Wende hat die Familie ihr Land zurückbekommen, Dommel machte einen Ökohof mit rund 200 Rindern für die Fleischproduktion daraus. Ein stämmiger Mann im blauen Arbeitskittel, einer, der kräftig zupacken kann – und jetzt oft mit einem mulmigen Gefühl auf seinem Land unterwegs ist. Denn im Umkreis von 25 Kilometern leben seit ein, zwei Jahren drei Wolfsrudel.

Dommel sagt: „Ich hätte die Hosen schon richtig voll, wenn ich mit meinem Hund spazieren gehe im Wald und drei, vier Wölfe kommen. Ich bin mir nicht sicher, ob sie mich angreifen würden. Entweder ich muss den Hund opfern oder ich werde selber Opfer.“ Oft sehen Wölfe Hunde als Konkurrenten um ihr Territorium an.

Manche leben vom Wolf

Es ist nicht auszuschließen, dass Dommel die Gefahr durch den Wolf etwas dramatisiert. Denn er ist vor allem gegen den Wolf, weil er ihn Geld kostet. Seit Juli hätten die Raubtiere sechs seiner Rinder getötet, ein Verlust von rund 4.000 Euro, sagt der Landwirt. Das ist eine Menge für einen, der zehn Stunden täglich inklusive Wochenende arbeiten muss, um über die Runden zu kommen.

Andere Menschen leben vom Wolf. Biologen, Naturschützer und Beamte sollen dafür sorgen, dass Mensch und Raubtier miteinander auskommen. 2002 beauftragte Sachsens Umweltministerium das Wildbiologische Büro Lupus. Aufgabe unter anderem: Wölfe zählen. 2004 eröffnete das vom Land bezahlte „Kontaktbüro Wölfe“, das Bürger und Journalisten informieren soll.

Der Staatsbetrieb Sachsenforst ernannte einen Wolfsbeauftragten, der Nutztierhalter berät, wie sie ihre Herden vor Wölfen schützen können. In Behörden gibt es Sachbearbeiter, die sich um Anträge auf Entschädigung nach Rissen oder Zuschüsse für Zäune kümmern.

Ein Rudel Wölfe hat in einem Wald in Sachsen-Anhalt ein Wildschwein erlegt Foto: dpa

Markus Bathen ist der wichtigste Wolfsexperte des Naturschutzbunds, der größten deutschen Umweltorganisation, bekannt als Nabu. Vor einigen Jahren ist er mitten in das Territorium eines Wolfsrudels nahe der Kleinstadt Niesky in Ostsachsen gezogen. Zweimal ist vor seinem Haus im Dorf Hähnichen eine Wölfin vorbeigelaufen, der Forscher einen Ortungssender umgehängt haben. Bathen hat das Rudel auch schon heulen gehört. Seine Hunde schleppen immer mal die zerfetzten Reste von Rehen an, die der Wolf erwischt hat.

Bathen hat einen dreijährigen Sohn. Ungefähr so groß und schwer wie ein Reh. „Er macht eigenständig das Tor auf und läuft dann in der Dämmerung oder abends genau dort lang und spielt, wo mit Sicherheit schon ein Wolf langgelaufen ist“, sagt der Naturschützer. „Total entspannt“ seien er und seine Frau, weil „da eigentlich nichts passiert“. Normalerweise sähen Wölfe Menschen nicht als Beute an. „Rotkäppchen lügt“, steht auf der Internetseite des Nabu. Anderslautende Behauptungen seien: Märchen.

Bathen hat Naturschutz studiert und sieht auch so aus: Der 45-Jährige trägt Outdoor-Kleidung in Grüntönen und feste Wanderschuhe. Seine Argumente beruhigen, meist redet er sachlich und abwägend.

Wölfe faszinieren ja auch. Sie sind soziale Wesen und uns Menschen so nah wie kaum ein anderes wildes Tier. Die Eltern bleiben ein Leben lang zusammen. Junge Tiere lernen von den alten, zu jagen. Sobald sie geschlechtsreif sind, verlassen sie ihr Elternterritorium, um anderswo eine Familie zu gründen. Dafür laufen sie oft hunderte Kilometer.

Wolfgang, stark und mutig

Der Wolf ist tief verankert in unserer Tradition: Orte sind nach ihm benannt, Fußball- und Eishockeyteams nennen sich „Wölfe“. Wolfgang, das ist in der Vornamenskunde der, der mit dem Wolf in den Kampf zieht, stark und mutig.

Ein Tier, das uns so nahe ist, wieder auszurotten, klingt verkehrt. Und sind wir heute nicht viel weiter als die Menschen des Mittelalters, in dem die Märchen über den bösen Wolf entstanden?

Aber wenn Bathen recht haben sollte, würde das bedeuten, dass der Mensch und seine Interessen kaum wichtiger als das Tier sind. Gegen Bathen spricht zudem, dass möglicherweise auch er in dieser Sache persönliche Interessen verfolgt: Er wird dafür bezahlt, für den Wolf zu kämpfen.

Bathen steigt ins Auto. Er will zeigen, durch welche Wälder der Wolf in seiner Nachbarschaft streift. An einem Feld wenige Kilometer von seinem Haus entfernt bleibt sein Wagen stecken. In einer Kuhle, die Bauern mit ihren Traktoren in den Schlamm gefahren haben. Die Bauern, seine wichtigsten Gegner im Streit über den Wolf. Er will jetzt lieber nicht die örtliche Agrargenossenschaft bitten, sein Auto freizuschleppen, und versucht, Freunde zu erreichen, die ihm helfen. Das dauert.

Neulich in Brilon, Nordrhein_Westfalen: Aus ihrem Auto heraus knipste eine Frau diesen wildlebenden Wolf Foto: dpa

Er nutzt die Zeit, um seine These vom gar nicht so bösen Wolf zu untermauern. Bathen sagt, dass die Tiere seit 1950 in Europa nur in neun Fällen Menschen getötet hätten. „Bei fünf dieser Fälle waren die Wölfe an Tollwut erkrankt.“ Deshalb hätten sie sich anormal verhalten.

Deutschland gilt aber seit 2008 als tollwutfrei. Bei den anderen Vorkommnissen wurde bestätigt, dass die Tiere zuvor angefüttert worden waren und ihre Angst vor Menschen verloren hatten. Oder dass sie provoziert wurden. „Nullmal, dass Wölfe zum Nahrungserwerb Menschen getötet haben.“ So steht es auch in einer allseits anerkannten Studie des Norwegischen Instituts für Naturforschung.

Vom Wolf umgebracht werden

Von einem Wolf umgebracht zu werden, sei so wahrscheinlich, wie von einem Ast im Wald erschlagen oder von einem Wildschwein getötet zu werden, folgert Bathen. Eine „Gefahr des täglichen Lebens“.

Und was die Übergriffe auf Nutztiere angeht: Rinder jage der Wolf nur sehr selten. „Sie sind ihm zu groß.“ Die Schäfer könnten ihre Tiere gegen Wölfe mit Zäunen und Hunden schützen. 2015 haben die Länder dafür 1,05 Millionen Euro überwiesen, wie das Bundesamt für Naturschutz mitteilt. Sollte es doch zu Übergriffen kommen, zahlen die Behörden Entschädigungen; 2015 knapp 108.000 Euro.

Ein Klacks im Vergleich zu den Milliarden, die der Staat jährlich für Agrarsubventionen ausgibt.

Bathen schaut zufrieden, als er mit seinem Vortrag durch ist. Und endlich kommt eine Freundin, die sein Auto mit ihrem VW-Bus aus der Kuhle herauszieht.

Als Biolandwirt Dommel Bathens Argumente hört, wird er wütend. Er gehört zu den wenigen Bauern in Deutschland, die ihre Tiere noch auf der Weide halten. Seine Rinder haben jede Menge Platz, sie sehen die Sonne und nicht nur Neonröhren, die Kühe werden nicht mit einer Spritze, sondern von ihrem Stier befruchtet, sie fressen kein Kraftfutter, sondern Gras. So, wie es sich Tierschützer und auch Bathens Nabu wünschen.

Doch in Dommels Augen gefährdet der Wolf genau diese Weidehaltung. „Unsere Tiere sind die ersten, die dran sind.“

Das Land Brandenburg, sagt Dommel, zahle zwar eine Entschädigung für Risse, aber nur den Wert zum Zeitpunkt des Übergriffes. Dabei hätte er das Kalb gemästet und später als ausgewachsenes Schlachtrind verkauft, für rund 1.200 Euro, fast das Doppelte. Es kann Monate dauern, bis er das Geld bekommt. Und wer bezahlt ihm die Zeit, die er für die Entsorgung der Kadaver und die Gespräche mit dem Rissgutachter aufwenden musste, der sich jeden Fall anschaut? „Natürlich niemand.“

Jetzt ist die Herde nervös

Überhaupt nicht entschädigt werden die Folgen eines Wolfsrisses für das unverletzt gebliebene Vieh. „Die Herde ist seit den Angriffen sehr unruhig“, klagt Dommel. Es sei jetzt zum Beispiel viel schwerer, einzelne Tiere einzufangen.

Der Bauer könnte sein Vieh mit 1,20 Meter hohen Elektrozäunen schützen. Aber Dommel bewirtschaftet 334 Hektar Land, größer als 450 Fußballfelder. Allein das rund 20 Hektar große Winterquartier wolfsicher einzuzäunen, würde 40.000 Euro kosten. Im Sommer müssen die Zäune umgesetzt werden, wenn eine Weide abgegrast ist und die Herde auf eine andere wechselt.

Und einmal pro Woche muss am Zaun gemäht werden, damit Grashalme nicht die unteren Drähte berühren und so die Spannung ableiten. „Für alles bräuchte ich Arbeitskräfte, die ich nicht bezahlen kann“, sagt Dommel. Außerdem würden Wölfe lernen, Schutzmaßnahmen zu überwinden.

Tatsächlich fanden vergangenes Jahr 66 Prozent der Übergriffe auf Nutztiere in Sachsen nach offiziellen Angaben in Haltungen statt, die so geschützt waren, wie es die Behörden für Entschädigungen verlangen. Ähnliche Zahlen gibt es aus Frankreich.

Warnungen vor dem Wolf kommen nicht mehr nur von konservativen Bauernorganisationen, sondern auch von Teilen der ökologisch orientierten Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, der AbL. Das ist der tonangebende Verband in der deutschen Bewegung für eine Agrarwende und eine umweltfreundlichere, sozialverträglichere Nahrungsmittelerzeugung.

Ende der Weidehaltung?

Die Zahl der Risse könnte weiter zunehmen, wenn mehr Wölfe Futter suchen. Was uns dräut, zeigt ein Blick auf die italienische Provinz Grosseto, wo Wölfe immer präsent waren. Von 2014 bis 2016 sind jedes Jahr 0,7 Prozent aller Schafe von Wölfen getötet oder verletzt worden oder verschwanden bei Wolfsattacken. Das berichtet die Forscherin Valeria Salvatori.

0,7 Prozent klingt nicht nach einer großen Belastung. Aber die Weidehaltung steht schon lange aus ökonomischen Gründen unter Druck. Die Belastung durch den Wolf könnte ihr den Rest geben, befürchten viele.

Wenn man genauer hinschaut, ist es auch nicht völlig unwahrscheinlich, dass das Raubtier auf Menschen losgeht. Im März 2010 töteten Wölfe in Alaska eine 32 Jahre alte Joggerin – und fraßen sie teilweise. Das Opfer, eine Lehrerin, war nur 1,47 Meter groß, sie rannte – das könnte zu dem Vorfall beigetragen haben, vermuteten die Behörden. Einer der Wölfe wurde später geschossen und per Erbgutanalyse als „Täter“ identifiziert. Er hatte keine Tollwut. Und es gab keine Hinweise darauf, dass die Wölfe „provoziert“ worden wären.

Ist nicht ohnehin jeder Tote einer zu viel? In Deutschland ist es verboten, Kampfhunde ohne Aufsicht frei herumlaufen zu lassen. Weil es zu riskant ist. Warum soll das bei einem wilden Raubtier anders sein, das noch gefährlicher ist? Warum sollten wir das zusätzliche Risiko durch Wölfe akzeptieren?

Bathen steht an einem Feld in Sachsen. Er zeigt auf eine Gruppe Rehe, die einige hundert Meter entfernt Futter sucht. „Wenn eines der Tiere ein Krankheitsüberträger ist und deswegen schwächelt, dann würde der Wolf das als erstes erwischen, weil es schwächer ist als die anderen“, sagt Bathen. Dann können die anderen Rehe nicht mehr infiziert werden. „Der Wolf hält Beutetierbestände gesund, er ist der Gesundheitspolizist.“ Das sei seine Funktion, und deshalb hält Bathen den Wolf für wichtig in der Natur.

Bauer Dommel sagt dazu: „Auch Jäger können kranke Tiere schießen. Wir sind über Generationen ohne den Wolf ganz gut ausgekommen.“

Wenn der praktische Nutzen des Wolfs für den Menschen gegen null tendiert, was ist es dann, das das Risiko rechtfertigen könnte?

Respekt für den Wolf

Eine Frage für Nathalie Soethe. Sie ist Agrarwissenschaftlerin und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Umweltethik“ an der Universität Greifswald. Privat hat sie 2015 die Initiative „WikiWolves“ gegründet. Soethe baut da gemeinsam mit anderen Freiwilligen Zäune etwa für Schäfer, damit deren Tiere vor dem Wolf sicher sind.

Denn Soethe freut sich, dass der Wolf wieder in Deutschland ist. „Wir schulden dem Wolf als Teil der Natur Demut und Respekt“, sagt sie. Ein wichtiges Argument ist für die Forscherin auch „unsere Glaubwürdigkeit als reiche Mitteleuropäer gegenüber Menschen in weniger technisierten Regionen der Erde, von denen wir erwarten, dass sie in Koexistenz mit Schneeleoparden, Löwen oder Jaguaren leben und diese vorm Aussterben bewahren.“

Doch Leute wie Bauer Dommel würden wohl nie Afrikanern verbieten, Löwen auf bestimmte Gebiete zu begrenzen, um Dörfer zu schützen. Und was ist schon „die Natur“? Sind nicht auch die Menschen Teil der Natur, die sich ständig ändert? Und wenn irgendwann dauerhaft Bären aus Italien nach Deutschland einwandern – muss der Respekt vor der Natur dann auch das zulassen? Obwohl der Bär ein Raubtier ist, gegen das Menschen noch weniger Chancen haben?

Das sind Einwände, die Soethe nachdenklich machen.

Vor einiger Zeit, erzählt sie, habe es mal ein Gerücht gegeben, dass ein Wolf in Brandenburg ein Kind getötet hätte. „Da dachte ich: Ich höre auf mit der Sache, die ich hier mache.“ Zum Glück stellte sich das Gerücht als falsch heraus.

Aber die Fragen bleiben: Was würden Sie Eltern eines Kindes sagen, das von Wölfen gefressen wurde, Frau Soethe? „Da kann ich Ihnen keine Antwort geben. Da muss ich wirklich passen.“ Und sie sagt: „Letztendlich ist das ein Experiment. Es ist ergebnisoffen.“

Das Ganze klingt auf einmal doch ziemlich beunruhigend.

„Ich warte auf den Tag, an dem der Wolf den ersten Menschen reißt. Mal sehen, wie der Nabu darauf reagiert“, ruft Dommel auf seiner Weide. „Ich fordere einen Abschussplan für den Wolf.“ Der Bauernbund Brandenburg will, dass dafür der strenge Artenschutz für das Tier gelockert wird. Der Wolf ist ja auch nicht mehr vom Aussterben bedroht, auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion steht er als „ungefährdet“.

Die AbL Niedersachsen verlangt, anders als bisher Wölfe schon dann zu vergrämen, wenn sie sich Nutztieren nähern – „auch mit Abschüssen“. Im Moment greifen die Behörden nur zu solchen Mitteln, wenn die Tiere sich zu häufig oder aggressiv Menschen nähern.

Markus Bathen und der Nabu argumentieren vor allem mit einer Studie aus den USA gegen eine Obergrenze für Wölfe, demnach nehmen die Übergriffe auf Nutztiere in einem Gebiet nach der Bejagung der Wölfe zu. Andere Fachleute allerdings haben die Studie wegen methodischer Mängel verrissen.

Bleibt der gesunde Menschenverstand. Und der sagt: Weniger Wölfe, weniger Raubtiere, die Futter suchen, weniger Übergriffe.

Vielleicht sollte man den Wolf begrenzen auf einen Teil Deutschlands, der möglichst dünn besiedelt ist und möglichst wenig Weidehaltung hat.

Spuren vom Wolf

Jetzt geht die Sonne unter in Bathens Wolfsregion. Mit dem Auto biegt der Naturschützer in einen Buchenforst ein, steigt aus und sucht Wolfsspuren. Hier ist das Kerngebiet des Nieskyer Rudels, mehrmals warfen die Wölfe dort Welpen.

„Der Wolf liebt Wege“, verrät Bathen. Dort kann das Tier schnell laufen, ohne Energie zu verschwenden. Zudem setzt es meist die Hinterpfote einer Körperseite in den Abdruck der Vorderpfote auf der gleichen Seite. So schaffen Wölfe 20 bis 30 Kilometer pro Tag mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 Stundenkilometern.

Auf einmal sind da sieben Abdrücke hintereinander im Schnee. In einer Linie, aufgereiht wie auf einer Schnur. Bathen holt seinen Nabu-Zollstab aus der Hosentasche und misst: Zwischen jedem Abdruck liegen 150 Zentimeter, jeder zeigt vier Zehen, einen herzförmigen Handtellerballen und Krallen. Ohne Krallen ist er acht Zentimeter lang und sieben breit. „So, wie es sein sollte“, sagt Bathen.

Da ist sie, die Freude über den Wolf. Dieses seltene, anmutige Tier war hier, genau hier. Am besten bleibt es aber auch da – weit weg im sächsischen Wald. Zur Not müssen wir es zwingen, mit dem Gewehr.

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113 Kommentare

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  • Fragt doch mal den Wolf was er so denkt

    Sein Großvater's Pelz an der Wand er hängt

    Ist er nun zurück zu Rächen das Böse

    Versucht den Planeten vom Mensch zu erlösen

     

    Nun wirds etwas dauern trotz Joggerfrühstück

    Doch mit etwas Glück

    Löst sich dies 'Problem' von ganz allein

    Ist doch der Mensch des Menschen größter Feind

  • Wildschweine und Wölfe miteinander vergleichen?

     

    Klar, auch Hausschweine fressen Kinder ... solche Unfälle sind schon passiert, wenn 2jährige zu den Schweinen in die Box gesperrt wurden.

     

    Aber mir scheint, dass Ihre Erfahrungen mit echter freier Natur doch recht spärlich sind und sie daher die Grausamkeiten der Natur als Hollywood-Erfindung abtun.

     

    Das Leben ist jedoch kein Film ...

  • Der schlimmste Feind des Menschen ist

    der Mensch!

    Ludwig Feuerbach

     

    Unter ihren Schafspelzen sind sie reißende Wölfe.

     

    Johann Wolfgang Goethe

  • Kühe, Pferde, Ameisen, Bienen, Quallen, Hirsche, Hunde, Biber, Füchse, Wildschweine, Adler - und natürlich deutsche Nilpferde, Autofahrer und Rotkäppchen mit sammt sieben Geisslein... - Es ist schon ganz erstaunlich was alles in dieser 'sachlichen' Diskussion in Beziehung zum Wolf gesetzt wird, den manch einer auch noch als Äpfel vertilgenden Vegetarier wähnt...

    Apropos Äpfel: Könnte es sein, dass es sich lohnen würde der einfachen Weisheit zu folgen, dass man Äpfel und Birnen nicht miteinander vergleichen sollte, weil dann eben exakt so ein Schmarren dabei rauskommt?

    • @LittleRedRooster:

      OK, little red rooster, ich erklär Ihnen den Diskussionsverlauf nochmal.

       

      @Chaosarah hat darauf hingewiesen, dass "Pferde, Kühe, Ameisen, Bienen, Quallen, Hirsche und Hunde" auf der "Rangliste der tödlichen Tiereangriffe" weiter oben stehen als der Wolf - wo auch kein Aufruf zur Ausrottung kommt. Ich sehe das als Hinweis auf die unterschiedlichen Maßstäbe, die wegen überholter Vorurteile an verschiedenen Spezies angelegt werden. Ist der Zusammenhang jetzt verständlich?

       

      Biber wurden von @Konold Klaus erwähnt, dem diese Diskussion zwar egal ist, der das aber auch mitteilen wollte. Das ist auch OK.

       

      Die Füchse erwähnte @Sonja Wallschag. Sie weist -in einem übrigens sehr informativen Beitrag- darauf hin, dass Herdenschutz durch Zäune und Herdenhunde allerdings erfolgreich ist, und nebenbei auch noch andere Verluste, u.a. durch Diebstahl und Füchse, reduziert werden.

       

      Wildschweine kamen öfter vor. @Anamolie und @Ruhig Blut brachten das Argument, dass...

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Erdkröte:

        "Biber wurden von @Konold Klaus erwähnt, dem diese Diskussion zwar egal ist, der das aber auch mitteilen wollte. Das ist auch OK."

         

        Ganz so einfach bin ich dann doch wieder nicht gestrickt. Mir ist die Wiedereinbürgerung des Wolfs ein wichtiges Anliegen, genauso wichtig ist mir die Rückkehr des Bibers.

        Beiden vom Menschen ausgerotteten Tierarten wünsche ich seitens unserer Zivilisation eine angemessene "Willkommenskultur", die als erstes den Respekt vor den Lebensweisen und -räumen dieser wichtigen Tiere zeigen sollte, bevor schon wieder über Abschuss und Zurückdrängen nachgedacht wird.

        Das wollte ich Herrn Maurin mit seinen für mich inakzeptablen Beiträgen signalisieren.

  • Leserkommentare, die besser, informativer und argumentativ wertvoller sind als der zugehörige Artikel, findet man ja fast noch seltener als vom Wolf getötete Menschen. Das hier ist allerdings so ein Fall. Darum stellvertretend für einige Andere mal ein Dankeschön an Erdkröte. Für Beiträge wie unter diesem Artikel wurde die Kommentarfunktion erfunden!

     

    Ich wünschte nur, das wäre auch bei wichtigeren Themen öfter so...

  • Wer schon einmal bei Nacht und Dunkelheit etwas abseits einer Siedlung im Gebirge Osteuropas Wölfe heulen hörte, kann sicher die Angstgefühle der Anwohner verstehen. Wer im SUV bei Tag durch den Wald fährt und Wolfsspuren zählt, kann dieses archaische Moment der Begegnung mit Wölfen niemals nachempfinden.

     

    Die Angst vor dem Wolf hat sicher was mit unseren Genen zu tun. Ich selbst habe sie als sehr tiefgehend erlebt, ansonsten bin ich eigentlich nicht ängstlich. Unsere Vorfahren ohne diese Ängste hatten wahrscheinlich weniger Gelegenheit Nachfahren zu zeugen und erfolgreich groß zu ziehen ...

    • @TazTiz:

      Die moderne westliche Angst vor dem Wolf, dem Wildschwein und allem "Wilden" hat m.E. weniger mit den Genen zu tun als mit Entfremdung von der Natur. Wer Wildtiere kennen gelernt und sich als Teil der Natur erlebt hat, hat vorsichtigen Respekt - aber keine panische Angst. Genau so sehe ich übrigens auch für Bären. Ich würde wahrscheinlich nicht ohne Vorbereitung und Pfefferspray im Wolfsrevier campen und wahrscheinlich auch nicht ohne Schrotflinte im Bärenrevier. Aber ich wär auch ziemlich sicher, dass ich die Waffen nicht verwenden müsste. Jedes Wildtier -jedes!- hat mehr Grund zur Angst vor dem Menschen als umgekehrt - und das wissen die sehr genau.

      Ich kenne mehrere Leute, die schon in Wolfsrevieren gecampt und nachts das Heulen gehört haben. Ich glaube nicht, dass irgendwer von denen Schusswaffen dabei hatte. Die sprechen alle mit Ehrfurcht und Respekt, aber ohne Angst von ihren Erlebnissen. Ich bin ziemlich sicher, dass auch Markus Bathen (auf den Sie sich ja hier beziehen) regelmäßig die Wölfe heulen hört, und nicht nur aus dem SUV ihre Spuren anguckt.

      Die angebliche "Urangst" des Menschen vor dem Wolfsgeheul ist bei westeuropäischen Städtern deshalb so stark, weil sie das Geräusch nur aus Gruselfilmen kennen, wo dann alle Schauspieler sofort nervös werden und nachher was schlimmes passiert. Aber keine Sorge: Hollywood irrt sich auch manchmal.

    • @TazTiz:

      Dazu, und zu den Urlaubstipps von un2wei:

      Das "archaische Moment der Begegnung" hatte ich schon mehrfach mit Wildschweinen. Die sind ja meines Wissens statistisch noch viel gefährlicher für Menschen als Wölfe, auch wenn man Populationsdichte berücksichtigt. Das war zum Beispiel (wie un2wei fordert) nachts im Zelt und ca. 1 km von der nächsten menschlichen Behausung (was dann auch ein Camp war), während sie den Waldboden nach Futter umgepflügt haben. War die ersten Male selbstverständlich auch ein mulmiges Gefühl. Normalerweise waren die weg, sobald ich ein menschliches Geräusch gemacht habe. Einmal waren es so viele, dass sie selbstbewusst-neugierig dageblieben sind - und ich musste meinen Nachtspaziergang quer durch die Rotte weiterführen, die ich nicht sehen konnte, aber aus allen Richtungen hören. (Ja, ich kann Wildschweine an ihren Geräuschen sicher erkennen.) Und klar, das war erst recht ein mulmiges Gefühl. Bin aber froh das erlebt mir zu haben, denn es ist eine irrational übersteigerte Angst weniger. Habe auch schon Bachen mit Frischlingen getroffen (dann tagsüber). Auch die haben sich entspannt ins nächste Dickicht zurückgezogen. Wer sich an ein Paar Regeln der Höflichkeit hält, für den sind Wildschweine m.E. recht ungefährlich - eben weil sie selbstbewusst sind. Die erste dieser Höflichkeitsregeln lautet: Bitte nicht jagen: Kein Schießpulvergeruch. Keine Jagdhunde. Ken Grund zur Panik.

  • 2G
    2730 (Profil gelöscht)

    Es ist schon amüsant, wie sich die Stadtmenschen hier als Naturburschen gerieren. Vielleicht sollten einige der Herrschaften mal einige Zeit die Wolfsreviere erkunden - nachts am besten im Zelt und weitab von jeder sonstigen menschlichen Behausung.

    Im Ernst: Der Wolf gehört natürlich nicht einfach abgeschossen, aber die Population muss aufmerksam beobachtet werden. Nichts anderes lese ich im obigen Artikel. Denn Naturromantik bringt nichts und niemanden weiter.

    • @2730 (Profil gelöscht):

      Ich weiß nicht, ob so ein Campingurlaub problematisch für die Wölfe wäre. Und natürlich sollten Leute, die das machen, sich vorher genau über die Risiken und die richtigen Vorbereitungen, Verhaltensweisen und nötige Ausrüstung informieren. Ansonsten: Ja, hätte ich Lust drauf, auch allein. Natürlich würde mir das "archaische Moment der Begegnung" (TazTi, s.o.) auch ein komisches Gefühl geben, bin ja auch in dieser Kultur aufgewachsen und habe noch keine wilden Wölfe erlebt (Stichwort Xenophobie = Fremdenfeindlichkeit = Angst vor dem Fremden). Aber genau darum würde es mir dabei auch gehen: Meine eigenen irrationalen Ängste herauszufordern. Siehe dazu auch meine Antwort an TazTi.

       

      "die Population muss aufmerksam beobachtet werden. Nichts anderes lese ich im obigen Artikel."

      Zitat Artikel: "Am besten bleibt es aber auch da – weit weg im sächsischen Wald. Zur Not müssen wir es zwingen, mit dem Gewehr."

      Aufmerksame Beobachtung mit dem Gewehr?!?

      Aufmerksame Beobachtung, indem jedes sachliche Argument im Artikel, dass keine realistische Gefahr besteht, weggewischt wird mit Bidern von Gemetzeln, der Wut des Bauern oder der allgemeinen Angst, dass ja trotz aller Argumente doch mal was passieren könnte?

      Verschließe ich die Augen vor der Gefährlichkeit eines sehr scheuen Wildtiers, oder verschließen sie die Augen vor der Gefährlichkeit geschürter Angst und suggestiver Hetze? Auch wenn es Jost Maurin nur um eine Lockerung des gesetzlichen Schutzes gehen sollte - es gibt genug bekloppte, die sich unter anderem durch solche "Analysen" zu illegalen Jagdzügen aufstacheln lassen. Auch Rudi Dutschke wurde nicht von Axel Springer erschossen.

  • Man sollte Menschen fragen, die sich damit auskennen. In Osteuropa hat es durchgängig Wölfe gegeben, aber kein Schäfer hat da Angst um die eigene Sicherheit oder die seiner Kinder.

    Die Schäfer hassen natürlich den Wolf, weil sie eben ihren Tribut zahlen müssen, aber Angst haben sie nicht.

    Etwas Anderes ist es beim Bären. Der kann dem Menschen durchaus gefährlich werden. Es gibt (selten) Angriffe auf Menschen, bei unverhofften Begegnungen, wenn eine Bärin Junge führt und die Fluchtdistanz unterscgritten wurde

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    Herr Maurin, zum Thema Wolf darf ich Ihnen folgendes Buch von Erik Zimen empfehlen: https://www.amazon.de/Wolf-Erik-Zimen/dp/3442123364

    Zu Ihrem Artikel ein Zitat aus der Buchbeschreibung " Der Wolf: verehrt, verkannt, verleumdet".

    Das Problem mit dem Wolf und den Bio-Bauern lässt sich leicht lösen, statt Tierhaltung, einfach Gemüse anpflanzen. Ist gesünder für den Menschen und für die Umwelt.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Jaja, der Herr Ziemen hat Studien mit einem halbdomestizierten Rudel Wölfe in einem Gehege im Nationalpark Bayerischer Wald gemacht...

  • Es ist schon blamabel für die taz, einem dermaßen einseitigen Artikel drei Seiten Raum zu geben - plus die Titelseite! Gab es denn eine aktuelle Nachricht in Zusammenhang mit Wölfen? Oder ist etwa schon Sommerloch?

     

    @ Jost Maurin:

    Tut mir leid, auch ich halte den Artikel für unseriöse Hetze. Das können sie nun als Diffamierung empfinden, soviel sie wollen, es ist nunmal meine Meinung. Und m.E. ist es dann auch legitim, das Wort in einer konstruktiven Diskussion zu verwenden; das sollte ein kritikfähiger Journalist aushalten.

    Allein der Titel! Wenn ich an der Bushaltestelle stehe kommt der Bus mir auch "näher, immer näher", und das ist genau so wenig eine Nachricht. Auch der Bus kann mich töten, aber auch er tut es nicht, wenn ich es nicht provoziere. Den Wolf schon im Titel darzustellen wie einen übergriffigen Mann in der Disko, obwohl alle recherchierten Fakten gegen ein nennenswertes Risiko sprechen: Das ist bestenfalls Sensationsheischerei auf Bild-Niveau - oder eben einfach Hetze.

    Dann der erste Satz: "Plötzlich steht der Wolf im Garten einer Kindertagesstätte..." Vom Spannungaufbau wie aus einem schlechten Gruselroman. Und dann schaut "das Raubtier" auch noch "die Kinder" an! Natürlich tut es das: Um sich zu vergewissern, dass vom gefährlichsten Raubtier in Deutschland (dem Menschen!) ausnahmsweise keine Gefahr ausgeht - und der Allesfresser Wolf hier in Ruhe Äpfel essen kann.

    So kann ich mich quer durch den ganzen Artikel zitieren. Einseitige Formulierungen, unschlüssige Argumentationen, unnötig bildhafte Darstellung von Blut (haben sie schonmal eine Katze beim jagen gesehen?). Ja, Wölfe wecken tief liegende Emotionen, und die sollten auch beantwortet werden. Aber ein Redakteur im Umweltressort sollte sich an die Fakten halten, die er recherchiert, anstatt immer wieder neu die Ängste an die Wand zu malen, die er erlernt hat.

    Herr Maurin, sind sie eigentlich Jäger, oder irgendwer in ihrem persönlichen Umfeld? Nur so aus Interesse...

    • @Erdkröte:

      "Und dann schaut "das Raubtier" auch noch "die Kinder" an! Natürlich tut es das: Um sich zu vergewissern, dass vom gefährlichsten Raubtier in Deutschland (dem Menschen!) ausnahmsweise keine Gefahr ausgeht - und der Allesfresser Wolf hier in Ruhe Äpfel essen kann."

      Und Sie glauben tatsächlich ein Wolf könnte Kinder evtl. als Bedrohung betrachten? - Und dass er beim Kindergarten eigentlich Äpfel sucht?

      • @LittleRedRooster:

        Den Artikel gelesen? Der Wolf war im Garten der Kita um Äpfel zu essen. Er hat die Kinder nicht als Bedrohung betrachtet, deshalb hat er ja in Ruhe gegessen. Aber wo menschliche Kinder sind sind i.d.R. auch erwachsene, und nach der evolutionären Erfahrung hunderten Generationen von Wölfen haben die i.d.R. Schusswaffen und verteidigen ihre Kinder etwa so panisch und rücksichtslos wie das einer Wildsau mit Frischlingen nachgesagt wird. Deswegen war für den Wolf Vorsicht angemessen.

        • @Erdkröte:

          Ja, ich habe den Artikel sehr wohl gelesen, Herr Oberlehrer. Und ich lese auch Ihre Beiträge aufmerksam.

          Es ist nicht zu übersehen, dass Sie sehr dazu neigen Tiere zu vermenschlichen, also menschliche Eigenschaften anzudichten. Ihre Aussage "Der Wolf war im Garten der Kita um Äpfel zu essen" zeigt dies zu deutlich: Den Begriff "essen" bei einem Tier zu verwenden kann man in diesem Zusammenhang wohl als freudsche Fehlleistung betrachten.

          Ferner unterstellen Sie dem Wolf quasi historisches Wissen und die Kenntnis von Schusswaffen - alberner gehts ja wohl nicht.

          Aber ich lese halt neben diesem Unsinn auch noch andere Beiträge zum Thema. So z.Bsp. jenen aus DIE ZEIT : http://www.zeit.de/2015/14/tiere-woelfe-bedrohung/seite-5.

          Aus diesem Artikel kann man leider erfahren dass allein in drei indischen Bundesstaaten 273 Kinder im Zeitraum von 1980-2000 von Wölfen getötet worden sind.

          Wie kriegen Sie das nun wieder in ihr ignorant-romantisches Weltbild rein? Vermutlich ist das wieder einfach nur "Hetze", gell.

          • @LittleRedRooster:

            Leider findet die Zeit nicht den Raum, die Zahlen korrekt zu analysieren. Lediglich von Wölfen, die in Hütten eingedrungen seien ist die Rede.

             

            Tatsächlich haben Forscher hier sehr detaillierte Angaben zu ihren Schlußfolgerungen gemacht, trotz der dünnen Faktenlage.

             

            Die Gründe für die Vorfälle lagen in der folgenden Kette von Ereignissen:

             

            1. Rasante Ausbreitung menschlicher Ansiedlungen (in Indien leben heute weit über eine Milliarde Menschen, fast soviele wie in China, die Bevölkerung hat sich zwischen 1980 und 2000 nahezu verdoppelt). Daraus ergaben sich zunehmend Revier- und Nahrungskonflikte mit wilden Raubtieren, auch mit dem Wolf.

             

            2. In den ärmeren Regionen des Landes helfen Kinder sehr früh in der Landwirtschaft mit. Viele Bauern haben kleine Herden (weniger als ein dutzend Tiere) von Ziegen oder Schafen. In der Regel werden diese Herden von Kindern beaufsichtigt und gegen Angreifer verteidigt. Oft haben die Kinder nicht mehr als einen Stock zur Verfügung.

             

            Diese Kette - explosionsartige Vermehrung der Menschen, Konkurrenz um Raum und Beute, sowie Kinder als schlecht gerüstete Verteidiger gegen Angriffe von Wildtieren haben zu der hohen Rate von Opfern geführt.

             

            Als Allesfresser hatten die Wölfe zudem begonnen, sich von den Abfällen der Menschen zu ernähren. Die Nahrungssuche führte sie mit der Zeit immer dichter an die menschlichen Siedlungen und vereinzelt auch in die Behausungen.

             

            Das Verhalten der Wölfe allerdings damit erklären zu wollen, dass sie von Natur aus "Menschenfresser" seien, ist aus Perspektive der Wildbiologie nur mit einem Wort zu umschreiben: Bullshit.

            • @cursed with a brain:

              Es ist kaum zu glauben, aber da setzt sich tatsächlich noch jemand kritisch und sachlich analysierend mit einem "Anti-Wolf-Beitrag" auseinander, wo Andere nur noch hysterisch quackend hyperventilieren. - Herzlichen Dank dafür liebe/r 'Cursed with a Brain'.

              Zu Ihren Einwänden gegen den DIE ZEIT-Artikel:

              1. Möglichweise haben Sie Recht und die Bevölkerungsexplosion hat in Indien dies Problem mit verursacht. Nur: 273 getötete Kinder in 20 Jahren zeigen halt nicht nur dass sich Mensch und Wolf 'reviertechnisch' in 'die Wolle' kommen können, sondern eben auch dass die Legende vom menschenscheuen und ungefährlichen Wolf ein naives Öko-Märchen ist.

              2. Selbstverständlich hüten in Indien Kinder die Ziegen. Es ist noch gar nicht so lange her, da war das auch bei uns noch der Fall. Meine Mutter war als Mädchen auch damit beschäftigt. Und selbstverständlich haben Kinder nie mehr als einen Stock als "Waffe" zur Verfügung. Wie sollte es auch anders sein!?

              3. Es ist wie es ist: Wir leben in einem der am dichtesten besiedelten Länder Mitteleuropas, in dem es so gut wie keine nennenswert größeren Brachen mehr gibt. Es muß also fast zwangsläufig zum Clash mit Raubtieren kommen.

  • Soweit ich das erkenn kann, versucht Herr Maurin hier möglichst viele "Seiten" darzustellen - ich bin überrascht davon, wie viele Kommentatoren hier "Einseitigkeit" im Berichtsteil vorwerfen.

     

    Bei der nun jahrelang schwelenden "Grundsatz"diskussion finde ich zwei Dinge verwirrend: erstens weiß ich bei den "Pro-Wölflern" nie, wie diese genau leben/wohnen - bei den "Anti-Wölflern" ist das meistens klar: das sind oft/meist klar erkenntlich Leute, die auf dem Land in einer Wolfsgegend oder in der Nähe davon wohnen/leben. Ganz besonders natürlich diejenigen, die real und unstrittig Schäden erleiden/erlitten haben (inklusive natürlich auch der Kosten der Schutzmaßnahmen schon dann, wenn noch Schaf/sonstwas gerissen wurde). Die Position der "Anti-Wölfler" aus persönlicher und realer Betroffenheit scheint mir doch ziemlich nachvollziehbar zu sein - bei den "Pro-lern" habe ich da immer gelinde Zweifel.

     

    Zweitens geht es hier wie oft um eine "Risiko-Bewertung". Wenn x, dann ? - also z.B. "wenn man Wölfe gewähren läßt/ansiedelt, dann reissen sie (auch) in einem Umfang ? Nutztiere". Wenn man sich also zur Akzeptanz von Wölfen in einem Umfang ? entschließt (politisch), dann muß man irgendwo auch überlegen, wie man das "Risiko" abdeckt - z.B. durch Versicherungen, Ausgleichszahlungen, forstwirtschaftliche Regulierungen usw. Dabei könnte die Einsicht helfen, dass hiesige Bewohner, die auch nicht dümmer oder weniger betroffen waren als heutige Bewohner, sich schon einmal für eine klare und eindeutige Handhabung *dieses* Risikos entschieden haben.

    • @ajki:

      Natürlich ist das mit der Einseitigkeit immer ein Stück weit subjektiv. Wenn ich eine bestimmte Meinung habe werde ich tendenziell die Argumente meiner Gegenseite leicht als überbewertet bis Unsinn abtun. Das könnte eine Fehlerquelle sein.

      Ich glaube aber nicht, dass das hier das Problem ist. Beispiele, was ich am Stil des Artikels suggestiv und irreführend finde, habe ich ja einige gebracht. Ich könnte auch noch ne Weile so weiter machen, aber findste vllt. auch selber.

      Ich wohne auf dem Land in der Nähe der Eifel, wo damit gerechnet wird, das die Wölfe demnächst wieder kommen. Mit meinen Informationen freue ich mich drauf.

      Zu den Schäden stimme ich erstens dem Gemüseargument zu. Zweitens finde ich auch, dass bei Schaden unbürokratisch und angemessen entschädigt werden sollte - zum Wohle der Wölfe.

  • Jost Maurin übertitelt einen Abschnitt "Manche leben vom Wolf", um dann zwar kleinlaut zuzugeben, es sei "nicht auszuschließen", dass Hass und Angst vom Rinderzüchter Dommel etwas mit wirtschafltichen Interessen zu tun haben.

    Danach berichtet er zwei Absätze lang, dass es Menschen gibt, die hauptamtlich im Wolfsschutz arbeiten. Gerade so als wären die Stellen von einer übermächtigen Ökoträumerverschwörung geschaffen worden. Als wäre nicht der Grund immer gewesen: Es gibt viel irrationale Angst vor Wölfen, die mit den Fakten nicht zu vereinbaren ist. Als wäre es grundsätzlich verdächtig, wenn Menschen Umweltschutz professionell betreiben. Als wären nicht die Lobbies von Nutztierhaltern und Jägern immer noch viel mächtiger. Und so hat Herr Maurin auch gleich die Argumente vom "bezahlten" Markus Bathen vorab diskreditiert. Danke für die Sachlichkeit.

     

    Dann erwähnt er "zerfetzte Reste von Rehen" und gönnt damit dem Publikum noch ein Paar Angsthormone - um gleich darauf zu erwähnen, dass Bathes Sohn "Ungefähr so groß und schwer wie ein Reh" ist. Dass der Wolfsexperte trotzdem entspannt ist, könnte zum Nachdenken bringen. Mit Maurins Andeutungen wirkt es fahrlässig und naiv.

    Später muss die Leser*in noch einmal ganz ausdrücklich daran erinnert werden, dass auch Bathe "persönliche Interessen verfolgt", weil er ja unverschämter Weise "vom Wolf lebt". Genau, und deshalb lügt er über die Ungefährlichkeit von Wölfen und zieht dann mit seiner Familie ins Wolfs-Krisengebiet, wo er sein Kind für seinen Nabu-Lohn an die gierigen Wölfe verfüttert.

    Danke für die suggestive Überstrapazierung mancher Fakten (wie der Existenz von hauptamtlichen Stellen bei Umweltverbänden und Umweltministerien), danke für die suggestive Aneinanderreihung von emotionalen Bildern, die sachlich nicht zusammen gehören (wie der Blutigkeit von Jagdbeute und der Verletzlichkeit von Kindern), und danke für die darin zum Ausdruck gebrachte Transparenz, was Tatsachen sind, und was ihre eigene "Analyse".

  • Warum die Hetze?

    Was wird gern verschwiegen? - dass sich Wölfe zu 99 % von meist alten, kranken oder jungen unerfahrenen Wild ernähren, - dass es in Sachsen und Brandenburg Schäfer gibt, die seit Jahren mitten im Wolfsgebiet ohne Risse leben, weil sie mit Elektrozaun und Herdenschutzhunden schützen, Herdenschutz also erfolgreich möglich ist, - dass sie durch diesen Schutz auch weniger Verluste durch Diebstahl, Hunde oder Füchse haben, - dass es in Sachsen trotz steigender Wolfszahlen weniger Risse gibt, bzw. die Risszahlen pro Wolfsrudel sinken, - dass es meist vermehrt Wolfsrisse gibt, wo Wölfe neu zu wandern, weil nicht richtig geschützt wurde, - dass Wölfe erheblich zur Gesunderhaltung des Wildes beitragen und die Artenvielfalt in Wald und Flur fördern, - dass in ganz Europa in 28 Ländern (ohne Russland, da keine offiziellen Zahlen bekannt) ca. 12 000 Wölfe leben, ohne dass es in den letzten Jahrzehnten Übergriffe oder Bedrohungen gegenüber Menschen gab - dass das Entnehmen einzelner Wölfe völlig kontraproduktiv ist, da wenn die Rudelstruktur verändert wurde, besonders wenn Elterntiere – die Jagdlehrer fehlen es erst Recht zu Wolfsrissen kommen kann, - dass Jungwölfe kaum von den Eltern zu unterscheiden sind und dass Wölfe nachgewiesen kranke oder verletzte Mitglieder ihres Rudels mit ernähren und sehr soziale Tiere sind. Auch Mufflons, Wildschafe, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland ausgewildert wurden,werden von Wölfen gejagt. Diese Tiere nagen junge Bäume an, fressen die Knospen und verhindern ein Nachwachsen junger Traubeneichen im Kiefernwald....„Seit Wölfe die Mufflons jagen, müssen im Wald keine Zäune mehr gebaut werden“ Noch vor wenigen Jahren wurden jährlich landesweit rund 27 Millionen Euro in DE für den Zaunbau im Wald ausgegeben, das Geld wird jetzt gespart. Der Wolf ist eines der nützlichsten Tiere.

    • @Sonja Wallschlag:

      Hm, „Hetze“ finde ich übertrieben, aber ansonsten gute Argumentation!

  • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt

    Wildschweine können keine Menschen fressen.

    Vorwürfe wie "Schande" disqualifizieren Sie selbst als ernstzunehmenden Diskussionspartner.

    • @Jost Maurin:

      Tatsache ist, daß jedes Jahr Menschen Opfer von Wildschweinangriffen werden - und das endet schon mal tödlich.

       

      Von Wolfsangriffen dagegen habe ich zumindest aus Mitteleuropa noch nichts gehört.

       

      Allerdings sollte man Wölfe auch nicht verharmlosen. Es handelt sich um Raub-, nicht um Kuscheltiere. Und wenn irgendwelche Geisteskranke mal anfangen, Wölfe anzufüttern, also davor gruselt mir. Bei den Schweinen sieht man schon, wohin das führt: hier in Berlin haben sie schon fast jede Scheu vor Menschen verloren.

    • 2G
      25726 (Profil gelöscht)
      @Jost Maurin:

      "Wildschweine können keine Menschen fressen."

       

      Und mit diesem Satz disqualifizieren Sie sich selbst als in der Sache ahnungslos oder interessengeleitet. Das Gefährdungspotential eines (Wild)Tieres misst sich also daran, ob es sein "Opfer" verspeist oder nach der "Tat" ohne weiteres Interesse daran liegenlässt?

       

      Abgesehen davon, Wildschweine sind Omnivoren, verschmähen Aas keineswegs. Ihr Statement ist also nicht nur dümmlich, sondern auch inhaltlich falsch.

    • @Jost Maurin:

      Ersten können sie das sehr wohl, sie tun es nur ausserhalb von Filmen nicht.

      Zweitens ist es vollkommen egal ob man gefressen wird nachdem man vom Wildschwein getötet wurde oder?

       

      Die Fakten sprechen schlicht gegen ihre Panikmache, in Russland von wo man des öfteren Videos von Wolfsrudeln in den Vorstädten zu sehen bekommt, liegt der die Zahl der Wolfstoten insgesamt bei 17 - in den letzten 65 Jahren!

      Ihre Argumentation beruht auf Kindermärchen und stumpfen Stammtischgeplapper.

    • @Jost Maurin:

      Da ich die einzige war, die das Wildschwein in die Debatte brachte, gehe ich mal davon aus, es ging an mich.

      Es geht nicht um das Fressen, sondern um das Töten. Das kommt davor. Und da halte ich das Wildschwein für nicht minder gefährlich.

      Das Wort "Schande" kam übrigens in meinem Beitrag nicht vor.

      Sureprise, Sureprice !: https://www.welt.de/wissenschaft/tierwelt/article109656819/Schweine-fressen-alles-Auch-ihren-toten-Farmer.html

      Das Wildschein wird darin wohl nicht weniger wild sein.

      • @lions:

        Berichtigung: @Ruhig Blut war auch mit von der Partie.

        Ich bin nicht dafür, evtl Gefahren zu relativieren, aber wer A sagt....

        Und da kommt man vll zu einem ganz anderen Schluss.

        • @lions:

          Ja. De facto, hier und heute, sind Wildschweine viel gefährlicher für Menschen und auf die jeweilige Motivation der Viecher kommt es nicht an.

          Herr Maurin hat in der Diskussion allerdings noch ein anderes Argument genannt, nämlich dass sich die Wolfspopulationen ab einem gewissen Punkt vielleicht nicht mehr begrenzen lassen. Das Argument wiegt schwer, falls dem wirklich so ist. Allerdings habe ich da meine Zweifel, denn im 19. Jhd. hat es schließlich auch geklappt. Und ich bin mir sicher, wenn in Deutschland die große Wolfsjagd eröffnet würde, da wär die (internationale) Jägerschaft ja sowas von heiß drauf.

          • @Ruhig Blut:

            Dass sich die Population nicht mehr begrenzen ließen, halte ich für ein schwaches Argument. Die schießwütige Jägerschaft in D ist ein Heer von Zehntausenden, die sich einmal mehr als Retter der Menschheit präsentieren könnten. Wölfe hätten da schlechte Karten.

  • 7G
    73176 (Profil gelöscht)

    In einer so dicht besiedelten Region, wie Deutschland, den Wolf wieder einführen zu wollen, zeugt von einer unvorstellbaren Ignoranz und Arroganz der Stadtbevölkerung / linken Pseudo-Intellektuellen.

    Und Herrn Maurin "Meinungsmache" zu unterstellen, ist geradezu absurd. Im Vergleich zu den anderen Journalisten bei der Taz, folgt Herr Maurin nicht der vorherrschenden Ideologie des linken Milieu.

    • @73176 (Profil gelöscht):

      Tut mit leid, aber was an naiver Romantik bzgl. Wölfen explizit "Links" sein soll, das verstehe ich als bekennender Linker überhaupt nicht.

    • 2G
      25726 (Profil gelöscht)
      @73176 (Profil gelöscht):

      "..zeugt von einer unvorstellbaren Ignoranz...der Stadtbevölkerung / linken Pseudo-Intellektuellen."

       

      ".. der vorherrschenden Ideologie des linken Milieu."

       

      Ihre Platte hat 'nen Sprung. Vielleicht hat Sie darauf noch niemand aufmerksam gemacht.

    • @73176 (Profil gelöscht):

      der Wolf wird nicht wieder eingeführt sondern ist ein heimisches Wildtier, welches zu Ostzeiten illegal (die DDR war dem Washingtoner Artenschutzabk. vor der BRD beigetreten) regional ausgerottet war - dies war der künstliche Zustand

  • Warum ist die "Artikel" nicht mit Meinung übermittelt? Ich bin selbst seit vielen Jahren Journalistin. Ich habe noch gelernt, dass man einen Artikel so schreiben sollte, dass der Leser sich eigenständig eine Meinung bilden kann. Texte, die die Meinung des Schreibenden erkennen lassen, übertitelt eben jede seriöse Zeitung mit "Meinung". Damit ist dem Leser klar, dass er nichts neutrales zu erwarten hat. Diese Reportage wirkt, wie von einschlägigen Wolfshasserseiten in Facebook abgeschrieben. Deren Argumente scheint es schon überall als Satzbausteine zu geben. Einfach nur peinlich.

    • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
      @Brigitte Sommer:

      Der Leser kann sich auch anhand diesen Textes seine Meinung bilden. Beide Seiten kommen ausführlich zu Wort, Quellen sind kenntlich gemacht. Es wird auch sehr deutlich, wo ich meine Analyse mache und wo ich andere Quellen zitiere.

      • @Jost Maurin:

        In ihrem Artikel hat bei jedem Argument der wütende Rinderzüchter das letzte Wort. Seine drastischen Darstellungen eines gerissenen Kalbes können sie zitieren, müssen sie aber nicht. Den Fall in Alaska können sie wie ein Argument für die unglaublich gefährlichen Wölfe darstellen - sie könnten aber auch kenntlich machen, dass sie bei ihrer Recherche weltweit keinen aktuelleren Fall gefunden haben als einen von 2010 in Alaska, wo es wahrscheinlich mehr Wölfe als Menschen gibt. Dass Nathalie Soethe über ihre Argumente ernsthaft nachdenkt könnten sie als Beweis der gedanklichen Offenheit im Wolfsschutz-Lager auffassen; sie können ihre Interviewpartnerin aber auch überheblich wie ein naives Mädchen darstellen, das von ihren ach so unwiderlegbaren Stichpunkten ins Wanken gebracht wird. Ihre Entscheidungen machen aus ihrer Reportage einen Meinungsartikel, den sie seriöserweise entsprechend knapp halten und als solchen kennzeichnen sollten.

      • @Jost Maurin:

        Ja genauso wie sich der Leser der "Junge Freiheit" ein Bild darüber machen können wie gefährlich und Terroristen in Asylantengestalt zu sein sind!

         

        Ich wiederhole das Wort Schande in diesem Zusammenhang!

      • @Jost Maurin:

        Das ist Ihr Schlusssatz: "Da ist sie, die Freude über den Wolf. Dieses seltene, anmutige Tier war hier, genau hier. Am besten bleibt es aber auch da – weit weg im sächsischen Wald. Zur Not müssen wir es zwingen, mit dem Gewehr." Das finden Sie also neutral? Das ist nicht nur nicht neutral! Nur zur Erinnerung. Der Wolf genießt europaweit den höchsten Schutzstatuts. Es ist verboten auf ihn zu schießen. Sie rufen hier zu strafbaren Handlungen auf.

  • Es sind schon viele Kinder durch Hunde geschädigt worden, keine durch Wölfe. Ich denke, wir können einfach noch abwarten. Zahlenmäßig sind es nicht viele Wölfe, so im Vergleich mit Hunden. Die Tierhalter müssen von den Bauern z.B. in den Abruzzen lernen (schöne Arte-Doku vorhanden). Dort lebt man schon immer mit Wölfen, Hütehunden und großen Schafherden.

    • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
      @Energiefuchs:

      Derzeit können wir den Wolf noch begrenzen, je länger wir warten, desto schwieriger wird das.

      Die Beispiele aus dem Ausland erweisen sich allzuoft als doch nicht so positiv. Dazu steht heute ein Text in der Print-taz.

      • @Jost Maurin:

        Ich denke, wir können noch warten. Ausgerottet ist eine Tierart nur zu schnell.

  • Es ist schon blamabel für die taz, einem dermaßen einseitigen Artikel drei Seiten Raum zu geben - plus die Titelseite! Gab es denn eine aktuelle Nachricht in Zusammenhang mit Wölfen? Oder ist etwa schon Sommerloch?

     

    @ Jost Maurin:

    Tut mir leid, auch ich halte den Artikel für unseriöse Hetze. Das können sie nun als Diffamierung empfinden, soviel sie wollen, es ist nunmal meine Meinung. Und m.E. ist es dann auch legitim, das Wort in einer konstruktiven Diskussion zu verwenden; das sollte ein kritikfähiger Journalist aushalten.

    Allein der Titel! Wenn ich an der Bushaltestelle stehe kommt der Bus mir auch "näher, immer näher", und das ist genau so wenig eine Nachricht. Auch der Bus kann mich töten, aber auch er tut es nicht, wenn ich es nicht provoziere. Den Wolf schon im Titel darzustellen wie einen übergriffigen Mann in der Disko, obwohl alle recherchierten Fakten gegen ein nennenswertes Risiko sprechen: Das ist bestenfalls Sensationsheischerei auf Bild-Niveau - oder eben einfach Hetze.

    Dann der erste Satz: "Plötzlich steht der Wolf im Garten einer Kindertagesstätte..." Vom Spannungaufbau wie aus einem schlechten Gruselroman. Und dann schaut "das Raubtier" auch noch "die Kinder" an! Natürlich tut es das: Um sich zu vergewissern, dass vom gefährlichsten Raubtier in Deutschland (dem Menschen!) ausnahmsweise keine Gefahr ausgeht - und der Allesfresser Wolf hier in Ruhe Äpfel essen kann.

    So kann ich mich quer durch den ganzen Artikel zitieren. Einseitige Formulierungen, unschlüssige Argumentationen, unnötig bildhafte Darstellung von Blut (haben sie schonmal eine Katze beim jagen gesehen?). Ja, Wölfe wecken tief liegende Emotionen, und die sollten auch beantwortet werden. Aber ein Redakteur im Umweltressort sollte sich an die Fakten halten, die er recherchiert, anstatt immer wieder neu die Ängste an die Wand zu malen, die er erlernt hat.

    Herr Maurin, sind sie eigentlich Jäger, oder irgendwer in ihrem persönlichen Umfeld? Nur so aus Interesse...

  • Eine gesunde Abschussquote muss sein.

    Die schwärmerische Wolfsromantik mag anheimeln - zielführend ist sie nicht.

    Es ist mutig, dass Herr Maurin diese Fakten auch in einem Ökoblatt unerschrocken vertritt.

    Jost Maurin hat hier offenbar in ein Wespennest gestochen - gut so.

    • @Linksman:

      Jäger müssen heute die Zahl von Wildtieren im Waldrevier durch Abschüsse auf einem erträglichen Niveau halten, um z.B. nachwachsende Bäume zu schützen. Weil der Wolf als natürliches Regulativ fehlt, das der Mensch nicht einmal gleichwertig ersetzen kann.

       

      Fordern Sie Abschüsse von Wölfen, um sich wieder konkurrenzlos den Rehböcken widmen zu können?

       

      Von Ökologie haben Sie leider nicht die mindeste Ahnung.

    • @Linksman:

      Auf was für im Artikel genannten Fakten beizehen Sie sich denn? Alle sachlichen Informationen im Artikel laufen darauf hinaus, dass der Wolf für den Menschen keine Gefahr ist.

    • @Linksman:

      Und wer entscheidet über die "gesunde Abschussrate" - was immer das sein soll?

       

      Der Jäger, der in Konkurrenz zum Wolf steht und als toller Hecht endlich mal ein Raubtier töten will ohne dafür nach Afrika zu fahren? Oder der Viehhalter dem die Wölfe ein Dorn im Auge ist.

       

      Die Natur in Form der 600 Wölfe macht minimale Probleme. Wenn darauf die Ausrottung folgt hat man aus der Geschichte nichts gelernt.

  • Seltsamer Artikel. Jede sachliche Information im Artikel, alle diesbezüglichen genannten Zahlen, die erwähnten Studien - alles sagt, der Wolf ist für den Menschen keine direkte Gefahr, er fällt (Tollwut und gezielte Provokationen einmal ausgenommen) praktisch keine Menschen an. Gerade einen einzigen(!) Fall hat der Autor gefunden, in der womöglich ein Wolf ohne Tollwut einen Menschen getötet hat - einen, weltweit. Trotzdem kommt der Autor zu dem Schluss, dass die Wölfe weg müssen. Für mich wirkt der Artikel nicht wie ergebnisoffene Recherche, sondern mehr nach dem Versuch, eine bereits feststehende, auf persönlichen Vorbehalten gegenüber Wölfen bestehende Meinung bestätigt zu bekommen.

     

    Grundsätzlich ist mein Eindruck von der Diskussion über Wölfe in der deutschen Öffentlichkeit ein ähnlicher wie der über diverse Diskussionen über die Gefahr von Haien: Geprägt von Filmen werden Tiere zu eine Gefahr stilisiert, die sie statistisch nicht sind.

    • @Stefan Groß:

      Als Kommentar könnte man es ja als 'Meinung' dieses Autors akzeptieren. Ist aber leider kein Kommentar, sondern ein Artikel im taz-Ressort Wirtschaft und Ökologie.

      • 1G
        1326 (Profil gelöscht)
        @JoWall:

        Kein Artikel in der TAZ ist neutral und überparteilich geschrieben.

        Kann man gut, oder schlecht finden, ist aber so.

        • @1326 (Profil gelöscht):

          Ist er nicht.

  • Es zeigt sich wieder einmal, dass die taz-Redaktion - ggf. auch gegen einen "Szene-Mainstream" - sachlich und gründlich recherchiert und auf dieser Basis Artikel publiziert. Vielen Dank hier besonders an Herrn Maurin und seinen bahnbrechenden Beitrag zu einer wirklich offenen und fakten-basierten Debatte zum Thema Wolf. Bitte. liebe Mit-taz-LerInnen, fallt nicht mit leeren Wolf-Glaubensbekenntnissen oder mit Wolf-Schön-Zurechtrederei unter dieses Niveau...

  • Da es sich hier um eine politische Diskussion handelt: Wie passt es zusammen, dass "Das große linke Nachrichten-Portal der "tageszeitung" aus Berlin" hier eine ganz andere Position vertritt als alle Parteien die dem linken Spektrum zuzuordnen sind? Stattdessen fühle ich mich an den neuen AFD-Slogan erinnert: "Schluss mit der Wolfshudelei – Schutz der Menschen muss Vorrang haben"

    • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
      @Tom Schulze-Helmke:

      Wenn ich ein Thema recherchiere, ist es mir erst einmal egal, dass irgendwelche Parteien da bestimmte Positionen vertreten. Links ist auch Unterstützung naturfreundlicher Landwirtschaft und Eintreten für Menschenrechte.

    • @Tom Schulze-Helmke:

      Was hat die Debatte um den Wolf in Deutschland mit Links oder Rechts zu tun ?

      • @Nikolai Nikitin:

        Natürlich nichts, aber die Methode der Meinungsmache ähnelt sich doch schon.

      • @Nikolai Nikitin:

        Natürlich nichts, aber die Methode der Meinungsmache ähnelt sich doch schon.

  • Ich freue mich auch über die Rückkehr der Wölfe. Zu begründen, warum das ne gute Sache ist, fällt mir aber nicht leicht.

    Artenschutz fällt weg, denke ich, solange es anderswo große Gebiete mit stabilen Wolfspopulationen gibt.

    Klar ist, dass mit der Ausrottung der Wölfe die natürlichen Feinde von Hirschen, Rehen, Wildschweinen etc. weggefallen sind. Das wäre ein massives ökologisches Problem, wenn nicht Menschen diese Lücke ausfüllen würden. So aber freuen sich Jäger und Wildfleischkonsumenten (die bei weiterer Zunahme der Wolfspopulationen aufgrund der schrumpfenden Bestände von Jagdwild vermutlich auch auf die Barrikaden gehen werden).

    Andererseits bringen Wölfe einen großen Naturerlebnismehrwert für Touris etc. Die physische Gefahr für Menschen kann man dabei wohl wirklich vernachlässigen. Und die Kompensationen für Landwirte aufzustocken, sollte angesichts der Höhe der sonstigen Subventionen mehr als drin sein. Gerne auch z. B. wolfsresistente Hütehunde und bessere Zäune sponsern, damit dürften sich ihre Problem zum größten Teil in den Griff kriegen lassen.

    • @Ruhig Blut:

      Wölfe jagen "selektiv" nach der Prämisse "Wer ist nicht schnell und fit genug?" und dienen so ganz natürlich der Gesunderhaltung des Bestandes.

       

      Der Mensch jagt eher nach der Devise "Welcher Schädel sieht über dem Kamin am imposantesten aus?". Das schwächt Populationen an der falschen Stelle.

       

      Menschliche Jäger können ihre natürliche Konkurrenz niemals gleichwertig ersetzen. Gerade die "Hobby-Jäger" sind oftmals eher eine zusätzliche Belastung für die Ökosysteme.

    • @Ruhig Blut:

      Die Jäger waren schon immer die wichtigste treibende Kraft hinter der Schürung von Hass und Angst vor Wölfen, weil sie ihre wichtigste Konkurrenz ausschalten wollten. Die Ausrottung war dann natürlich auch ein schöner Spaß für die ganze Familie. Und danach haben sie über den Fehler der vorigen Generation Krokodilstränen geweint, während sie im nächsten Atemzug damit ihre eigene Existenz zu rechtfertigen: Wildbestandskontrolle. Auch deshalb freue ich mich über die Rückkehr des Wolfes: Jäger jagen aus Mordlust, faseln von Bestandskontrolle und füttern das Wild künstlich an. Wenn Wölfe kommen und Jagd ohne das Kontrollargument massiv eingeschränkt wird können die Ökosysteme zu einem natürlichen Gleichgewicht zurückkehren.

      • @Erdkröte:

        Ich bin Ihrer Meinung.

        Allerdings habe ich auch kein Problem mit einer Jagd, die ökologisch verträglich stattfindet. Der Tod durch Jäger ist für die betroffenen Tiere sicherlich nicht schlimmer als der Tod durch Wolf. Und der Konsum von Wildfleisch ist in meinen Augen ethisch unproblematischer als der Konsum des Fleisches von Nutztieren aus so ziemlich jede Form der Tierhaltung.

  • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt

    Wer gleich mit Wörtern wie "Hetze" Argumente der Gegenseite diffamiert, vergiftet die Diskussion. Auch Sie sollten sachlich und mit Respekt auftreten.

    Inhaltich:

    Glauben Sie wirklich, dass z.B. ein Raubtier wie ein Habicht einen Menschen töten kann? Das einzige Raubtier, das das in D kann, ist der nun mal der Wolf. Bisher konnte er das kaum tun, weil er in D ausgerottet war. Jetzt steigt das Risiko wieder.

    Es handelt sich hier um eine politische Diskussion, u.a. darüber, den Artenschutz für den Wolf zu lockern. Das steht in den Absätzen vor dem Zitat mit dem Gewehr. Insofern absurd, hier würde zu Straftaten aufgefordert.

    • @Jost Maurin:

      Eine Diskussion führt man abwägend mit harten Fakten.

      Nicht angst schürend mit der Aussage einer 11 Jährigen als Beleg.

       

      Was Sie hier vorhaben ist keine Diskussion sondern Meinungsmache.

      Für jeden Journalisten mit Niveau ein Unding.

      • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
        @Chaosarah:

        Dem Schulleiter zufolge gab es mehrere Berichte von Wolfsbegegnungen von Schülern.

        Auch das Landesamt für Umwelt hat mir bestätigt, dass sich der Wolf einem Kind bis auf Armlänge genähert habe.

        • @Jost Maurin:

          Frau reker,übernehmen Sie!

        • @Jost Maurin:

          Eine Armlänge Abstand..

          nach aktueller Meinung reicht das doch!

          was für 2 beinige Wölfe gilt sollte auch für 4 beinige gelten.

    • @Jost Maurin:

      Sie haben vollkommen Recht, lieber Herr Maurin! Danke für diesen nachdenklichen Artikel.

      Allerdings bezweifle ich dass eine sachliche Diskussion mit naturfernen deutschen Grossstadt-Natur-Romantikern möglich ist. Alles was ein Fell am Leibe trägt apelliert gleich an deren Kuschelbedürfnis... (Zugegeben: Das ist auch nicht so sehr sachlich - trifft aber möglicherweise ins Schwarze).

      • @LittleRedRooster:

        Danke für die Selbstkritik zur Sachlichkeit - Nein, es trifft nicht ins Schwarze.

        Ich lebe sehr naturnah und beobachte aus dieser Perspektive den Zwang von Großstadtbetonköpfen, alles was lebt nach dem Nutzen für den Menschen zu beurteilen (wie auch Jost Maurin im Artikel) und alles töten zu wollen was kurzfristige menschliche Wirtschaftsinteressen stören könnte. Ich halte diese Denklogik für äußerst ungesund - so wird das wohl nichts damit, die selbstschädliche Rolle des Menschen auf diesem nur einen Planeten zu überwinden.

  • Nach diesem Artikel wäre es nur fair, wenn die TAZ freiwillig auf die Tatze in ihren Logo verzichtet. "Kein anderes Raubtier in Deutschland kann Menschen so gefährlich werden." fällt ja wohl in die Kategorie "Hetze" wenn jede Statistik das Gegenteil beweist. "Zur Not müssen wir es zwingen, mit dem Gewehr." kann man sogar als aufforderung zu einer Straftat interpretieren. Versucht ein Jost Maurin damit auch die illegalen Wolfstötungen in ein anderes Licht zu rücken? In unser Facebookgruppe "Schützt die Wölfe" werden wir uns heute Abend mal so richtig über die naturfeindliche TAZ ärgern...

    • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
      @Tom Schulze-Helmke:

      Wer gleich mit Wörtern wie "Hetze" Argumente der Gegenseite diffamiert, vergiftet die Diskussion. Auch Sie sollten sachlich und mit Respekt auftreten.

      Inhaltich:

      Glauben Sie wirklich, dass z.B. ein Raubtier wie ein Habicht einen Menschen töten kann? Das einzige Raubtier, das das in D kann, ist der nun mal der Wolf. Bisher konnte er das kaum tun, weil er in D ausgerottet war. Jetzt steigt das Risiko wieder.

      Es handelt sich hier um eine politische Diskussion, u.a. darüber, den Artenschutz für den Wolf zu lockern. Das steht in den Absätzen vor dem Zitat mit dem Gewehr. Insofern absurd, hier würde zu Straftaten aufgefordert.

      • @Jost Maurin:

        Der Wolf ist das einzige Raubtier, das Menschen wirklich verletzen kann. Was ist mit dem Wildschwein? Auch eine Restgefahr vom Wolf nicht ausgeschlossen werden kann, halte ich das Borstentier für unberechenbarer und ebenso gefährlich, doch keiner kam auf den Gedanken, dass Wildschwein auszurotten. Vll. kommt die Wolfsangst nur daher, dass er einmal vom Mensch gefressen hat, und das Wildschwein "nur" getötet. Gerissen klingt doch allemal martialischer. Einen Unterschied macht es nicht wirklich. Und einen wirtschaftlichen Hintergrund hat Wildschweinhege auch nicht mehr, seitdem die radioaktive Belastung des Fleisches festgestellt wurde. Und doch gehört es in den Wald und.... schmeckt dem Wolf offensichtlich ganz gut.

      • @Jost Maurin:

        Wenn ich‘s richtig weiß, fallen auch Luchse gelegentlich Menschen an. Auch Hirsche in der Brunftzeit können für Menschen gefährlich werden und Wildschweine mit Jungen sowieso.

        Ein befreundeter Jäger wurde vor einiger Zeit bei der Nachsuche von einem Wildschwein aufgeschlitzt und hat nur knapp überlebt. Klar kann man einwenden, dass wer sich in Gefahr begibt selbst schuld ist. Andererseits lässt sich diese Gefahr nicht vermeiden, denn solange es keine Wölfe (oder andere Großraubtiere) gibt, ist die Jagd unabdingbar. Andernfalls würden die Wildtierbestände unaufhörlich wachsen, was gewaltige Schäden der Vegetation und v. a. der Ernte der Bauern zur Folge hätte.

  • Der Mensch ist für den Wolf kein Beutetier. So war es in der Vergangenheit, weil es Wölfe gelernt haben, daß es übel ausgeht, wenn sie dem Menschen zu nahe kommen.

     

    Doch Wölfe sind lernfähig, und vor allem sind sie auch in der Lage, umzulernen. Dagegen gibt es einige "Tierschützer" aus eigenen Gnaden, die komplett lernunfähig zu sein scheinen und nicht damit aufhören, Wölfe anzufüttern.

     

    Das Nachsehen wird am Ende auch wieder der Wolf haben, allerdings erst dann, wenn der Spruch mit den "unvermeidbaren Kollateralschäden" nicht mehr zieht, sondern massive Wählerverluste kostet.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Nach dem Biber jetzt der Wolf.

    Lasst die Kirche im Dorf und guckt nach wirklich wichtigen Themen.

    • @571 (Profil gelöscht):

      Wir hätten heute keine Stadt Rom, wenn nicht deren Gründer Romulus und Remus von einer Wölfin gesäugt worden wären, nachdem sie in einem Weidenkorb am Ufer des Tibers gestrandet waren. Wölfe retten Leben.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Nikolai Nikitin:

        Genau.

        Wie heißt es so schön:

        Romulus, reiß dich am Remus...

  • "Aber wollen wir, dass hier Raubtiere leben, die Menschen töten können?"

    Klare eindeutige nüchterne Frage. - Klare eindeutige nüchterne Antwort: Nein will ich nicht!

    • @LittleRedRooster:

      Dann sollten sie als erstes Menschen zum Abschuss freigeben; die sind nämlich -auch für ihre eigenen Artgenossen- die gefährlichsten Raubtiere der Welt.

  • Ohje, gleich im ersten Satz die armen Kinder ins Spiel gebracht.

    Die Sache mit der Meinungsmache üben wir aber noch einmal Herr Maurin, so dilettantisch wird daraus wohl nichts.

     

    Pferde, Kühe, Ameisen, Bienen, Quallen, Hirsche und Hunde töten jeweils mehr Menschen als Wölfe.

    Weltweit kommen auf einen Toten durch einen Wolf etwa 50 Tote durch Nilpferde!

    Ein bisschen lächerlich die Panikmache oder?

    • @Chaosarah:

      Ach, Sie haben also lebensgefährliche Kühe, Pferde, Ameisen, Bienen, Quallen, Hirsche und Hunde in der Nachbarschaft und fühlen sich außerdem von deutschen Nilpferden bedroht? - Aber Panik haben die Anderen - und die haben auch noch überflüssigerweise um ihre Kinder Angst, was sie natürlich völlig als "Dilettanten" disqualifiziert, gell...

      Mit Verlaub: Ihr Pseudonym scheint mit mit Bedacht gewählt zu sein!

      Es ist immer wieder besonders unterhaltsam, wenn Grossstadtmüslis ihre Stadtwäldchen mit der freien Wildbahn verwechseln, bloß weil da auch ein paar Viecherl auf ein paar gepflanzten Zierpflanzen rumhüpfen.

      • @LittleRedRooster:

        Ein Bisschen Sachlichkeit wäre nett. Wenn Sie Angst um Ihre Kinder haben, ist das als Gefühl in Ordnung. Wenn Herr Maurin als Journalist permanent an diese Angst appelliert, obwohl seine eigenen Fakten ihm widersprechen, kann Chaosarah das trotzdem als dilettantischen Journalismus analysieren. Das Argument mit den Nilpferden steht im Vergleich zur weltweiten Wolfsstatistik und soll zeigen, dass die Gefährlichkeit von Wölfen als Spezies überbewertet ist. Und ich bin übrigens kein Großstadtmüsli sondern bin regelmäßig im Wald, habe dort regelmäßig freundliche Begegnungen mit Wildschweinen und glaube dass die Angst vor allem "Wilden" eine Krankheit der Städte ist.

      • @LittleRedRooster:

        Ich rufe ja nicht dazu auf Bienen, Pferde oder Kühe auszurotten - das lässt mein gesunder Menschenverstand nicht zu.

         

        Ich sage lediglich dass der Wolf sehr weit unten steht in der Rangliste der tödlichen Tiereangriffe. Selbst menschliche Jäger sind gefährlicher wenn sie ohne Vorsatz handeln.

        Mit Müsli habe ich nichts am Hut.

    • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
      @Chaosarah:

      Tja, um die Kinder kommen wir bei dem Thema leider nicht drum rum. Auch wenn Sie das gerne ausblenden.

      Der Vergleich mit Pferden etc.. zieht schon deshalb nicht, weil es bisher kaum Wölfe, aber jede Menge Pferde in D gibt.

      Wollen Sie abstreiten, dass Wölfe Raubtiere sind, die Menschen töten können?

      Jeder Kampfhund in D muss angeleint sein und Maulkorb tragen. Und jetzt sollen ganze Rudel wilder Wölfe ungehindert durch ein dicht besiedeltes Land wie die Bundesrepublik streifen?

      • @Jost Maurin:

        Fakten, Herr Maurin: Wann und wo wurde denn das letzte Kind in Europa von Wölfen angegriffen? Und ich meine jetzt nicht Rotkäppchen oder die sieben Geißlein.

        OK, sie wollen Ängste schüren und kommen deswegen um die Kinder natürlich nicht herum. Aber müssen sie direkt 8 Mal erwähnt werden? (Darunter 6 wörtlich und einmal ein 3jähriger, so groß und schwer wie eine Reh, einen Satz nach einem zerfetztem Reh. Voll nicht suggestiv.) Ich muss Übergriffe gegen Kinder nicht ausblenden, weil es keine gibt. Sie müssten sie nicht ständig ins Bild zerren, wenn sie unabhängigen Journalismus betreiben würden.

      • @Jost Maurin:

        Wildscheine sind nicht weniger gefährlich und leben teilweise mitten in Berlin.

         

        Wo ziehen Sie die Grenze, keulen wir demnächst alles was dem Mensch oder der wirtschaftlichen Erschließung der Nutztiere, die Ihnen wohl viel wichtiger ist, zu nahe kommt?

        Rotten wir auf Fuchs und Adler aus, weil diese unsere Nutztiere fressen?

         

        Ich lese zwischen Ihren Zeilen dass Sie die Interessen von Jägern und Viehzüchtern vertreten und deshalb irrationale Ängste schüren.

        Mit derselben Attitüde argumentieren Menschen die in Brasilien den Regenwald brandroden. Die Natur darf dem Menschen nicht einmal in fieberhaften Alpträumen gefährlich werden.

         

        Eine Schande sowas in der TAZ zu lesen.

      • @Jost Maurin:

        Sie wollen also die Ausrottung der Wölfe mit der unsinnigen Kampfhund Verordnung begründen die aus ähnlich sinnfreier Panikmache entstanden ist?Bravo, Sie bleiben sich in der Linie treu.

         

        Sie machen hier Panik und zielen auf irrationale Ängste - Pfui, schämen Sie sich!

        Die Aussage dass Schulkinder von NACHTAKTIVEN Tieren die Menschen nicht als Beute ansehen gefährdet werden ist angesichts des geringen Bestandes vollkommen unsinnig.

        Sie malen ein Bild vom Wolf an jeder Ecke - Quelle eine Elfjährige die dies ihrem Rektor erzählt hat!

        • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
          @Chaosarah:

          Auch das Landesamt für Umwelt hat bestätigt, dass sich das Tier "bis auf Armlänge" einem Kind genähert habe.

          • @Jost Maurin:

            Viel wichtiger wäre doch, ob das Landesamt denn auch bestätigt hat, dass es sich bei "dem Tier" tatsächlich und zweifelsfrei um einen Wolf gehandelt hat - und nicht um einen verwilderten oder frei herumlaufenden Hund?

             

            Und hat das Landesamt denn auch bestätigt, dass dieses "Tier" gesund war, und nicht etwa tollwütig?

             

            Wölfe die sich dem Menschen nähern, verhalten sich "atypisch". Entweder sie wurden sehr früh an den Menschen "gewöhnt", oder sie sind krank. Solche "Problemwölfe" in letzter Konsequenz aus dem Bestand zu entfernen, steht auch mit den entsprechenden Verordnungen zum Schutz des Wolfes in Einklang.

             

            Jeden Wolf zu einem "Problemwolf" zu erklären hingegen nicht.

          • 2G
            25726 (Profil gelöscht)
            @Jost Maurin:

            Wenn ich mich auf Ihr Argumentationsniveau herablassen würde, Herr Maurin, käme notwendigerweise die Frage:" Und? Hat der Wolf den Arm abgebissen?"

             

            Tue ich aber nicht.

      • @Jost Maurin:

        Dicht besiedelt und zersiedelt, mit einer intensiven Nutzung von Wald und Flur durch Freizeit und Sport. Hier kann man selbst in der Dämmerung und bei jeder Jahreszeit kaum 10 Minuten durch den Wald joggen, ohne Menschen zu begegnen. Oder vielleicht bald Wölfen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Statistik zuschlägt. Die derzeitige Handhabe wird man dann nicht mehr halten können.

      • @Jost Maurin:

        Es ist sinnlos, dass Sie immer wieder darauf verweisen, dass der Wolf ein Raubtier ist, das Menschen töten kann. Denn, wie im Artikel ausführlich steht, kommt das praktisch nicht vor. Auch alle möglichen anderen Tiere können Menschen töten - nur weil sie es können, passiert es aber noch lange nicht, vor allem ist das noch kein "Totschlag-Argument" gegen Wölfe. Mit dem Argument "kann einen Menschen töten" kann man jedes größere wild lebende Tier verteufeln, auch Rehe, Hirsche und Wildschwine töten Menschen, im Rahmen von Wildunfällen sogar jedes Jahr -zigfach. Wollen Sie nun auch deren Abschuss fordern?

  • autos 'fressen' auf den strassen viel mehr wildtiere.

    suv's kommen dem menschen viel näher als wölfe. und die damit verbundene sterblichkeitsrate ... oooh, oooh.

    • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
      @adagiobarber:

      Da haben Sie recht. Ich bin auch dafür, den Autoverkehr so weit wie möglich zu begrenzen.

      • @Jost Maurin:

        Der Unterschied ist, dass sie die Autofahrer*innen nicht zum Abschuss freigeben wollen. Selbst die Raser und Drängler nicht, nehme ich mal an. Also die "Problemfahrer".

  • Wie steht es um das Verhältnis zwischen durch Hundebissen schwer verletzten Menschen und den durch Wolfsbisse verletzten. Von Tötungen mag ich gar nicht reden.

    Der Mensch gehört nicht zum Beuteschema des Wolfes.

    Alles andere ist Jack London und Rotkäppchen.

    • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
      @Trabantus:

      Wo ist das eigentlich festgelegt, was zum "Beuteschema" des Wolfs gehört? Der Wolf frisst, was er kriegen kann. Und unter ungünstigen Bedingungen eben auch mal einen Mensch. Sehr selten (wie im Text steht), aber es kann eben vorkommen.

      Hunde / Wölfe - Der Vergleich zieht nicht. Es gibt jede Menge Hunde in D, aber bislang kaum Wölfe. Hunde müssen beaufsichtigt werden, Wölfe sind wild.

      • @Jost Maurin:

        Herr Maurin,

         

        kennen Sie den NINA-Report und haben Sie ihn gelesen?

         

        Dann sollte Ihnen klar sein, dass es die "ungünstigen Bedingungen", unter denen der Wolf "eben auch mal einen Mensch" frisst, in Europa praktisch nicht gibt. Vor allem sollte Ihnen klar sein, dass Wölfe Menschen nicht angreifen, um sie "zu fressen".

         

        In den letzten 50 Jahren hat es neun Todesfälle durch Wolfsangriffe gegeben, in fünf Fällen war der Wolf nachweislich an Tollwut erkrankt.

         

        Wenn Wölfe Menschen anfallen, dann tun sie dies entweder, weil sie krank sind, oder um ihr Territorium oder sich selbst gegen einen direkten Angriff durch den Menschen zu verteidigen. Menschen zeigen alle denkbaren Arten von Fehlverhalten beim Treffen auf einen Wolf in freier Wildbahn, das reicht vom Versuch, sich dem Wolf "freundlich" (in Streichelabsicht) zu nähern bis zu Aggression, etwa um sein Eigentum (z.B. einen mitgeführten Hund, der den Wolf angreift, um ihn zu verteiben) zu verteidigen.

         

        Es gibt in der gesamten weltweiten Historie über Wolfsangriffe auf den Menschen nur einen einzigen belegten Fall aus Alaska, bei dem ein Wolf eine Joggerin offenbar als "Beute" interpretierte.

         

        Sie schüren hier völlig unnötig und ohne die geringste wissenschaftliche Basis Ängste. Warum?

      • @Jost Maurin:

        Ich bitte Sie, festgelegt.

        Der Begriff Beuteschema speist sich aus den Komponenten wissenschaftliche Untersuchung und Empirie. So beim Wolf und allen anderen, von Menschen beobachteten Spezies. Dass dabei auch Ausnahmen von der Regel existieren ist nur normal. Deswegen aber vor Wölfen als Menschenfresser zu warnen, ist schlicht übertrieben und falsch.

        Ein gutes Beispiel dafür ist das verhalten von Tigern in ihren natürlichen Siedlungsräumen. Zu Menschenfressern werden sie dann, wenn sie alt, krank oder total in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind bzw. durch den Menschen aggressivst zurückgedrängt werden (Indien). Das ist bei Wölfen in Deutschland genau das Gegenteil. Hier stellt sich der Wolf neu ein und muss sich auf Siedlungsmöglichkeiten einstellen. Das wird ihm besser gelingen als es uns Menschen im eigenen Umfeld möglich ist. Vielleicht wäre es sinnvoller, ihn dabei aufmerksam zu beobachten, z.B. dabei, wie er mit Ressourcen umgeht, als ihn zu verteufeln.

        • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
          @Trabantus:

          Die wissenschaftlichen Untersuchunen und die Empirie zeigen ja gerade, dass der Wolf alles mögliche fressen kann. Er passt sich an.

          • @Jost Maurin:

            Er kann alles mögliche fressen - wie sie im Artikel feststellen, auch Äpfel - aber Menschen frisst er nur sehr selten. Er ist nämlich intelligent und weiß: Das gefährlichste Raubtier der Welt ist und bleibt der Mensch (übrigens auch für den Menschen). Solange ein Wolf nicht am verhungern ist oder ihm die Fluchtwege abgeschnitten werden, greift er keine Menschen an. DAS zeigen Wissenschaft und Empirie.

            • @Erdkröte:

              Wenn der Wolf intelligent ist, dann lernt er gerade: Der Mensch ist harmlos und tut nix. Er stellt mir seine Schafe und Rinder vor die Nase. Und er denkt: Mal nachgucken gehen, was er sonst noch so hat.

      • @Jost Maurin:

        Kämen Sie auf die Idee ein Wolfsrudel als Beute zu jagen?

         

        Der Mensch ist seit Jahrtausenden der gefährlichste Feind des Wolfes. Eher fangen Wölfe an Bären zu jagen als das sie menschliche Gemeinschaften angreifen. Der menschliche Jäger muss sich im Wald eben darauf einstellen, dass er nicht mehr die einzige Gefahr für seine Artgenossen darstellt.

      • @Jost Maurin:

        600 Tiere ist ja mehr, als was die offizielle Statistik für Schweden angibt. Ein Effekt besteht zumindest darin, dass aggressivere Hunde in en Dörfern gehalten werden und das eben mal draussen in der Natur schlafen ist auch nicht mehr so. War immer nett in Brandenburg, jede Menge Seen und nette tolerante Einheimische. In diesem Sinne danke nochmal für die Warnung.

    • @Trabantus:

      Wieviele Hunde gibt und wie viele Wölfe?

      Wildernde, beissende und Wild reissende Hunde werden im übrigen geschossen ... da hat der Nabu nix dagegen.

      • @TazTiz:

        Wildernde Hunde sind oder waren den menschen gewöhnt. Die meisten der angeblichen "Wolfsangriffe" werden als Angriffe verwilderter Hunde "entlarvt", in der Regel durch Analyse der Beissabdrücke.

         

        Die meisten Menschen können einen Wolf nicht von einem gewöhnlichen schäferhund unterscheiden.