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Fleischsteuer und KlimaschutzSchlechtes Klima für Fleischfresser

Agrarminister Schmidt ist dagegen, per Fleischsteuer die klimaschädliche Tierhaltung einzuschränken. Dabei empfehlen das sogar seine Berater.

Wer denkt denn da ans Klima? Deutsche Männer essen pro Woche fast 1,2 Kilo Fleisch Foto: dpa

Berlin taz | Jetzt geht es beim Klimaschutz um die Wurst: Bundesagrarminister Christian Schmidt sagte am Mittwoch im Deutschlandfunk einer „Strafsteuer für Fleischesser“ den Kampf an. Zuvor hatte sich Georg Nüßlein, stellvertretender Vorsitzender der Unions-Bundestagsfraktion, im ARD-Fernsehen dagegen verwahrt, vorzuschreiben, „dass man nur noch die Hälfte Fleisch essen soll“.

So kritisierten die beiden CSU-Politiker den Klimaschutzplan, den Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) entworfen hat. Er soll das Ziel der Bundesregierung umsetzen, Deutschlands Ausstoß von Treibhausgasen bis 2050 im Vergleich zu 1990 um 80 bis 95 Prozent senken.

Neben Maßnahmen etwa in der Energie-, Gebäude- und Verkehrsbranche verlangt er auch, dass die Landwirtschaft ihre Emissionen von derzeit 72 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid-Äquivalenten um 50 Prozent reduziert.

Die Bauern verursachen laut Umweltministerium immerhin 8 Prozent der Treibhausgase in Deutschland. Zählt man die Emissionen hinzu, die beispielsweise bei der Produktion von Mineraldüngern anfallen, kommt die Agrarbranche sogar auf 15 Prozent.

In Hendricks’ ursprünglicher Fassung sah der Plan auch vor, den Fleischkonsum mindestens zu halbieren – auf das Niveau, das Ernährungswissenschaftler für gesund halten. Derzeit essen Männer pro Woche im Schnitt fast doppelt so viel wie die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlenen maximal 600 Gramm Fleisch.

Zwar war die Forderung „50 Prozent weniger Fleisch“ nicht mehr im Klimaschutzplanentwurf enthalten, nachdem er das Wirtschaftsministerium und das Kanzleramt passiert hatte. Doch allen Experten ist klar: Wenn die Landwirtschaft ihre Emissionen halbieren soll, muss sie weniger Tiere halten – und die Deutschen müssen weniger Fleisch essen.

Denn im Moment sind dem Umweltministerium zufolge 35 Prozent der Agrartreibhausgase Methan aus der Verdauung von Kühen und anderen Wiederkäuern. Auch der Rest etwa aus Lachgasausstoß bei der Düngung und Emissionen bei der Lagerung von Gülle rührt größtenteils aus der Tierhaltung.

Mehr Sozialleistungen für Lebensmittel

Aus diesen Gründen haben ausgerechnet die Wissenschaftlichen Beiräte für Agrar- und Waldpolitik von Schmidts Ministerium zu einer Art Strafsteuer auf Fleisch geraten. Für tierische Lebensmittel wie Milch, Käse oder Wurst solle nicht mehr nur der ermäßigte Mehrwertsteuersatz in Höhe von 7 Prozent, sondern die regulären 19 Prozent fällig werden, schrieben die Berater in einem im September veröffentlichten Gutachten.

Würden alle ihren Konsum auf die von der DGE empfohlene Dosis reduzieren, könnte Deutschland den Experten zufolge jährlich 22 Millionen Tonnen Treibhausgas einsparen. Damit Arme nicht zu stark belastet werden, sollten Sozialleistungen angepasst werden, Hartz-IV-Empfänger also mehr Geld für Lebensmittel erhalten.

Schmidts Experten wollen die Mehrwertsteuer für Fleisch auf 19 Prozent anheben

Da private Haushalte im Durchschnitt für tierische Produkte rund 100 Euro pro Monat ausgeben, würden sie bei unveränderter Menge 11 Euro mehr berappen müssen. Die Wissenschaftler gehen aufgrund von Studien davon aus, dass wegen der Preiserhöhung rund 10 Prozent weniger solcher Lebensmittel verkauft würden.

Schmidt ficht all das nicht an. Denn die deutsche Landwirtschaft ist sehr abhängig von der Tierhaltung. Laut Statistischem Bundesamt arbeiten 83 Prozent der Beschäftigten dieser Branche in Betrieben, die Rinder, Schweine oder Legehennen halten. Schlachthöfe, Molkereien und andere verarbeitende Unternehmen bieten schätzungsweise 440.000 Arbeitsplätze.

Der CSU-Politiker argumentiert, die Landwirtschaft habe eine „Sonderrolle“, weil sie die „Kernaufgabe der Ernährungssicherung“ erledige. Deshalb müsse sie ihren Treibhausgasausstoß nicht so stark senken. Dass die Bauern die Ernährung sichern müssen, hat auch Hendricks nie bestritten. Sie bezweifelt nur, dass die Landwirtschaft so viel Fleisch produzieren muss, um uns zu ernähren.

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74 Kommentare

 / 
  • Zitat Deutscher Verband Tiernahrung e.V.

    https://www.dvtiernahrung.de

     

    "Die deutsche Tierhaltung wird überwiegend mit Importfuttermitteln versorgt.

     

    Falsch. Deutschlands Nutztiere fressen insgesamt jährlich knapp 80 Millionen Tonnen Futter. Davon stammen nur etwa 13 % nicht aus Deutschland, sondern aus anderen EU-Mitgliedstaaten und Drittländern."

     

    Weiterhin sagen Sie es ja selbst dass wir im Kapitalismus leben und müssten den Zusammenhang doch eigentlich verstehen. Daher, auf die Gefahr dass ich mich wiederhole,

    Zitat Rohstoffwelt:

     

    "Auf die Preisentwicklung von Sojamehl ist weniger von der Sojabohne abhängig, sondern vielmehr von der Nachfrage nach Sojaöl, da Sojamehl automatisch als Nebenprodukt bei der Ölgewinnung mit anfällt."

    http://www.rohstoff-welt.de/basiswissen/sojamehl-soybean-meal.php

     

    Es ist also schon relevant was das Hauptprodukt ist und was das Nebenprodukt ist.

     

    Wenn Sie sich mit der Geschichte des Soja-Anbaus befassen, werden Sie feststellen dass Soja, anfangs, in großem Stil als Düngemittel angebaut wurde, weil es keinen Stickstoff benötigt da es den aus der Luft binden kann. Und Soja Produkte als Rohstoff für die US-Autoindustrie verwendet wurden. Für die deutschen Landwirte wurde Sojaschrot, für die Tiermast, erst interessant als das, durch die BSE Krise veranlasste, Verbot Tiermehl zu verfüttern erlassen wurde. Das Verbot der Verfütterung von Tiermehl und Speiseabfällen sorgte dafür, dass Sojaschrot als Tierfutterbestandteil immer wichtiger wurde. Ein Grund mit dass Schweinen zb. Vitamin B12, durch die Zwangsveganisierung, zugesetzt werden muss.

     

    Wie groß ist denn jetzt die Landnahme Brasiliens durch den Import von Weizen?

    • @Ralf Dominik:

      In Südamerika werden auf 3 Mio ha Tierfutter für dt Tierhalter angebaut.

      In D werden 6 Mio ha für Gras u. Heu verwendet, 11 Mio ha für Ackerflächen. Fast 2/3 der dt. (u. europ.) Getreideernte wird an Tiere verfüttert.

      Vitamin B12 muß dem Tierfutter zugesetzt werden weil die Tiere in Massentierhaltung gehalten werden und lebenslang im Stall oder kaum Auslauf haben. B12 wird von Mikroben gebildet die in der Erde u. auf Pflanzen leben. Sind aber zuviele Tiere auf derselben Fläche sterben diese ab.

  • Bitte esst möglichst wenig Fleisch.

     

    Der Geschmack ist bald vergessen.

    einmal im Monat reichts auch.

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    "Der Hang zum Fleischkonsum ist ein Stück rohe, instinktive Natur, das dem Menschen bei aller Kultivierung erhalten geblieben ist."

     

    Deshalb rennen die Männ(s)chen auch alle halbnackt in den Supermarkt und streiten sich dort auf Leben und Tod um die wenigen Fleischbrocken in der Kühlteke, damit sie diese dann zur Speisung der verhungernden Sippe auf den Weber-Grill legen können.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Wo gehen Sie denn einkaufen???

  • Weil die Tierproduktion u.a. aus Klimagründen schnell drastisch reduziert werden muss, gibt es am nächsten Samstag (12.11.) eine Demo in Hannover mit der Forderung "Tierproduktion stoppen! Klima retten!". Mehr Infos hier: https://animal-climate-action.org/de/demo/

    • 8G
      87203 (Profil gelöscht)
      @Annette Berger:

      Ich persoenlich denke der Zug ist abgefahren. Ich habe keine Kinder und will auch keine. Das laesst mich ruhig schlafen. Die Welt muesste heute weg vom kapitalismus zu einer Wirtschaftsform, die nicht auf Wachstum beruht, dann koennten wir das ruder zumindest nochmal halbwegs rumreissen. Das wird nicht passieren. Wir Menschen sind halt schlecht, wenn es darum geht exponentielles Wachstum zu vestehen. Die 2 Grad Erwaermung werden eh locker gerissen, 4 Grad sind wohl wahrscheinlich. https://www.youtube.com/watch?v=8xdOTyGQOso

    • @Annette Berger:

      Und wenn sich das Klima weiter verschlechtert, demonstrieren wir dafür, die Gnu Herden in Afrika abzuschlachten...

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        Nein, dann demonstrieren wir für erneuerbare Energien, Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und Fernverkehrs, autofreie Sonntage, umweltschonenden Urlaub, Einkauf regionaler Produke bzw. Förderung/Stärkung der regionalen Biolandwirtschaft und des regionalen Obst- und Gemüseanbaus. Als BWLer demonstriere ich dann noch für eine optimale Allokation der Ressourcen, die ja bei Menschen mit hohem Fleischkonsum sehr mangelhaft ist. http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/allokation/allokation.htm

        • @2097 (Profil gelöscht):

          "...die ja bei Menschen mit hohem Fleischkonsum sehr mangelhaft ist."

           

          w.z.b.w.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Nein, das ist längst bewiesen.

            Lt dem worldwatch institute verursacht der Konsum von tierischen Produkten einen Anteil von 51% an den weltweiten Treibhausgasen.

            Siehe auch die Doku Cowspiracy.

  • "Schlechtes Klima für Fleischfresser"

    Da sachste was - Alter!

     

    Aber - das war früher schon nicht viel anders!

    "Man weiß gar nicht - wie sich ihm vorstellen!"

    Rätselte der Kollege Storch!;)

  • 1G
    12294 (Profil gelöscht)

    Ah, da fällt mir ein: sowas hatten wir doch kürzlich schonmal:

    http://www.taz.de/!5310930/

     

    inkl. hochinteressanter Diskussion in den Kommentaren!

  • Frage an den Redakteur. Wofür werden den die Mineraldünger gebraucht die den Anteil der schädlichen Klimagase auf 15% hochschrauben? Und was ist die Alternative?

    • @Ralf Dominik:

      In Europa werden 2/3 der Getreideernte an Tiere verfüttert. Alleine D verbraucht die Gensojaernte von 3 Mio ha in Südamerika. Wenn dies nicht mehr gebraucht wird weil alle vegan sind brauchts auch die Dünger, Transporte nicht mehr.

  • 8 Mrd. Menschen mit unserem Konsumverhalten wäre wohl der ökologische Untergang der Welt.

     

    Es gibt also zwei Alternativen: entweder wir reduzieren unser Konsumverhalten oder wir halten alle anderen klein.

     

    Steuer auf Fleischkonsum, Anhebung der Mineralölsteuer etc. hört sich zur Drtosselung des Konsums relativ vernünftig an.

  • Das ist wieder typisch. Spricht man die eigene positive Erfahrung an fühlen sich Leute wie Sie direkt angegriffen. Und verkehren das Ganze ins Lächerliche.

    Haben Sie etwa keine Argumente ?

    • @Traverso:

      Ich kann nichts Defensives an der spitzen Bemerkung von UN2WEI finden.

       

      Und zum Thema (Selbst-)Wahrnehmung:

      Wenn Sie IHR vorangegangenes Posting tatsächlich als reinen positiven Erfahrungsbericht gemeint haben sollten, hätten Sie sich die ersten ca. 60% des Textes sparen können/sollen. Da lassen Sie sich Sie nämlich ausschließlich über die Verderbtheit des Konsums tierischer Produkte und seiner Protagonisten aus und bauen moralischen Druck auf, sich Ihrer veganen Ernährungsphilosophie anzuschließen. Erst im zweiten Teil kommt dann das Argument, dass das für Sie persönlich auch körperlich ein Gewinn war. Fällt Ihnen diese Gewichtung gar nicht auf?

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        Was Defensives nicht, sehr wohl aber genug Aggresssives!

         

        Zum Thema Selbstwahrnehmung: Es ist ganz allein ihr Problem, ob sie aus den Zeilen von Herrn Kottsieper moralischen Druck herauslesen, sich "seiner Ernährungsphilosophie" anzuschließen. Den Druck baut er sprachlich nicht auf, der entspringt ihrer Vorstellung.

         

        Kottsieper hat einen gut strukturierten und pointierten Beitrag geschrieben: 1. beschreibt er die Konsequenzen unreflektierten Fleischkonsums, 2. die Verdrängung dieser Konsequenzen, die ihm durch die Fleischwerbung erleichtert wird, die Fleisch mit Lebenskraft gleichsetzt und 3. das, was man im Gegensatz zur Fleischwerbung am eigenen Leibe verspüren kann, wenn man längere Zeit keine tierischen Nahrungsmittel mehr konsumiert. Der von ihm beschriebene Effekt ist zudem wissenschaftlich nachgewiesen.

         

        Sie versuchen sich hingegen in Ihrer Replik mit "Argumenten" ad hominem, statt mit dem Diskurs. Ich vermute, sie gehören auch zu jenen, welche die Konsequenzlosigkeit ihres persönlichen Konsums gern jenen anlasten, die "sich unterstehen", dessen Konsequenzen zu bennen. "Fällt Ihnen diese Gewichtung gar nicht auf?"

    • @Traverso:

      Hinweis an die Taz:

      Das ist eine Antwort auf UN2WEI. Mein Kommentar steht an der falschen Stelle.

  • 1G
    12294 (Profil gelöscht)

    Statt Veggie-Day also Fleischsteuer?

     

    [...] Beitrag gekürzt. Bitte beachten Sie die Netiquette.

    • 4G
      4566 (Profil gelöscht)
      @12294 (Profil gelöscht):

      Sie spielen auf Frau Hendricks' sexuelle Orientierung an? Das ist meiner Meinung nach vollkommen unnötig.

  • „Kernaufgabe der Ernährungssicherung" - bzw. sie hat eine Kernaufgabe der Übergewichtssicherung. Herr Schmidts Weltbild, einfach köstlich, wenn man nicht von kotzen müsste...

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    "Damit Arme nicht zu stark belastet werden, sollten Sozialleistungen angepasst werden, Hartz-IV-Empfänger also mehr Geld für Lebensmittel erhalten."







    Wenn ich in die Supermarktkarren von Menschen schaue, die ich aufgrund ihres Erscheinungsbildes für arm zu halten geneigt bin, sehe ich da weitaus mehr tierische Nahrungsmittel als bei reicher wirkenden Exemplaren. Ich würde sogar behaupten, dass mit zunehmendem Reichtum der Konsum tierischer Nahrung abnimmt.







    [...]







    Fleisch, Milch, Wurst und Käse sind schlicht zu billig, um - bei unaufgeklärtem Verhalten und sozialer Konditionierung- nicht bei der Auswahl gegenüber den billigeren und gesünderen Alternativen zu obsiegen.







    Aufklärung täte not, aber die ist bei unserer auf Fleisch konditionierten Welt nicht zu erwarten. Die DGE tut ja zudem alles dafür, den Verbraucher zu verunsichern bzw. ihn in seinem Glauben zu bestätigen, dass die Normalkost gesund sei. Ihre Rat-SCHLÄGE gleichen dem an den Alkoholiker, es solle ein Bier pro Tag weniger trinken, um gesunde zu werden. Diesbezüglich sind uns etwa die USA weit voraus.

     

    [...] Beitrag gekürzt. Bitte unterlassen Sie Pauschalisierungen und Mutmaßungen.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @849 (Profil gelöscht):

      [...] Beitrag entfernt. Anregungen, Kritik, Fragen an die Moderation bitte an: kommune@taz.de.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Wenn ich in die Supermarktkarren von Menschen schaue, die ich aufgrund ihres Erscheinungsbildes für arm zu halten geneigt bin, sehe ich da weitaus mehr tierische Nahrungsmittel als bei reicher wirkenden Exemplaren."

       

      In unserer Firma isst der Reichste mit Abstand das meiste Fleisch. So viel zu Pauschalisierungen.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        Anekdoten interessieren mich nicht.

        • @849 (Profil gelöscht):

          Alle, oder nur die, die Ihrer Weltsicht entgegen stehen?

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @warum_denkt_keiner_nach?:

            Schaun Sie doch einfach mal hier auf S 61 nach: https://www.mri.bund.de/fileadmin/MRI/Institute/EV/NVSII_Abschlussbericht_Teil_2.pdf

            • @849 (Profil gelöscht):

              Ich habe ja nur darauf hingewiesen, dass Pauschalisierungen ungerecht sind. Außerdem ist der Unterschied im Fleischverbrauch lt. der Studie auch nicht so gigantisch. Nur die Männer der Oberschicht essen so viel weniger Fleisch, dass es wirklich im Einkaufskorb auffällt. Allerdings bezweifle ich, dass diese Herren in der Schlange im Supermarkt stehen...

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @warum_denkt_keiner_nach?:

                Ohne Pauschalierungen kann man gar keine Aussagen treffen. Pauschalierungen müssen allerdings überprüft werden, wenn man sie vom Verdacht der Diskreditierung befreien will. Das habe ich mit meinem Link versucht.

                 

                Der Unterschied ist in meinen Augen erheblich: wenn man ihn auf's Jahr hochrechnet, isst die unterste Schicht der Männer ca. 48 kg Fleisch und Wurstwaren, die der Frauen ca. 22 (Durchschnitt für beide Geschlechter ca. 35 kg). In der Oberschicht sind es ca. 31 kg für die Männer und ca. 18 für die Frauen (Durchschnitt ca. 20 kg).

                 

                Frauen essen (ja bekanntlich) generell weniger Fleisch, egal welcher Schicht sie angehören. Aber auch bei Differenzierung nach Schichten haben Frauen aus der Unterschicht einen ca. 20% höheren Fleisch- und Wurstkonsum als Frauen aus der Oberschicht. Bei Männern ist die Differenz hingegen noch deutlicher (ca. 50% mehr Fleisch und Wurst bei Männern aus der untersten Schicht).

                 

                Scheint also durchaus so, als würden meine langjährigen Supermarktkorbbeobachtungen mit den Fakten einigermaßen konform gehen.

                • @849 (Profil gelöscht):

                  1. Hat wohl kaum jemand seinen Jahresbedarf auf einmal im Einkaufskorb, so dass der Unterschied dann doch kaum mit bloßem Auge sichtbar ist.

                   

                  2. Habe ich schon darauf hingewiesen, dass man die Männer der Oberschicht kaum im Supermarkt trifft.

  • Die CSU stellt traditionell die unfähigsten und lobbynahen Minister. Auf den anderen CSU-Chaos Minister oder die Stammtisch-Drogenpolitikerin Mortler will ich hier erst gar nicht eingehen.

     

    Deutschland würde sehr davon provitieren, wenn diese endlich dahin gehen, wo sie hingehören: In die Opposition!

  • „Für tierische Lebensmittel wie Milch, Käse oder Wurst solle nicht mehr nur der ermäßigte Mehrwertsteuersatz in Höhe von 7 Prozent, sondern die regulären 19 Prozent fällig werden…“

     

    Wenn Frau Hendricks diese Idee – so vernünftig sie sein mag – in dieser Form auf das Wahlvolk loslässt, wird sie den gleichen Erfolg erzielen, wie seinerzeit Frau Künast mit ihrem VeggieDay! Vielleicht könnte ein Marketing-Stratege aus der Industrie helfen, denn bekanntlich macht der Ton die Musik.

     

    Darüber hinaus ist je ein Aufschrei von der Linkspartei und der AfD zu erwarten. Sie werden einstimmig kritisieren, dass sich nur noch Reiche die o.g. Lebensmittel leisten können. Und dass Kinder von Hartz IV –Empfängern keine Milch mehr bekommen, die ja so wichtig für die Entwicklung ist.

    Frau Hendricks sollte sich darauf ein paar passende Antworten überlegen!

  • Fleischsteuer? Was wird passieren?

     

    Das Fleisch aus artgerechter Haltung wird teurer. In der Massenproduktion wird noch mehr Preisdruck entstehen, damit die Verbraucherpreise niedrig gehalten werden.

     

    Ergebnis;

     

    Der "Gasausstoß" bleibt gleich aber der Druck auf die keinen Erzeuger wächst.

     

    Wie wäre es statt dessen, wenn Biogas besser genutzt wird?

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @warum_denkt_keiner_nach?:

      Beim Biogas bleiben leider auch bei einer Effizienzsteigerung immer noch enorme Rückstände an Nitrat übrig, die das Grundwasser belasten. An einer Redurzierung des Fleischkonsums und dadurch auch der Massentierhaltung führt kein Weg vorbei. http://www.tagesschau.de/inland/nitrat-grundwasser-101.html

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Sie haben Recht. Deswegen müssen die Gesetze zur artgerechten Haltung (die von den Tieren und Schlachterinnen und Schlachtern) auch zuerst durchgesetzt werden, damit das Pferd nicht wieder von hinten aufgezäumt wird. Wenn sämtliches Fleisch aus artgerechter Haltung kommt entsteht der Preisdruck dann halt an anderer Stelle. Bei höheren Verkaufspreisen müssen ja sowieso höhere Steuern gezahlt werden.

  • Mal unabhängig davon ob man Fleischesser ist oder nicht, dass die Tiere in einer derart schlechten Art und Weise gehalten werden liegt ausschließlich an unserer Politik und der Agrarwirtschaft! Als ich in den 60igern aufgewachsen bin gab es sehr viele kleine Bauern, die ihre Tiere fast schon als Familienmitglieder gehalten hatten, sie aber trotzdem Geschlachtet haben, um andere Menschen mit Fleisch zu versorgen. Damals wurde nur weniger Fleisch gegessen, da nach dem Krieg noch nicht viele Menschen genug verdienten. Heute gibt es Fleischfabriken in denen diese erbärmlichen Zustände von unserer Politik geduldet werden, obwohl es Gesetze mit hohem Tierschutzanspruch gibt. Aber wie es so schön heißt, "Wo kein Kläger, da ist auch kein Richter"! Wer führ sich entscheidet kein oder weniger Fleisch aus Tierschutzgründen zu essen, über andere aber schimpft, die dies nicht tun, ist sehr Scheinheilig!

    Ich habe in der Öffentlichkeit noch niemanden gesehen der offensiv Änderungen erzwingen wollte!

    Wir lassen uns in allen Lebenslagen von der Politik vorschreiben wie wir zu Leben haben. Wir werden mit Gesetzen zu allen möglichen Lebenslagen bombardiert, aber wenn man sich in seinem Umfeld mal genauer umsieht, kommt man nicht umhin festzustellen, dass die Gesetze nur gegen normale Bürger durchgesetzt werden.

    Genauso ist das mir den Tierhaltungsskandalen, da wird auch nicht darauf gedrungen bei Verstößen Strafen zu zahlen, oder etwas zu ändern.

    Dem Verbraucher aber wieder in die Tasche fassen, um Steuern zu erhöhen geht, aber die artgerechte Haltung der Tiere durchzusetzen, um damit die Preise über den Markt zu erhöhen, somit den Fleischkonsum zu verringern, würde nur wieder dem Produzenten ans Geld gehen, welches der Lobby aber gar nicht gefällt.

    Schaut euch die Milden Urteile der Gerichte in jüngster Zeit an.

    Oder den Abgasskandal!!!

  • Wenn dem Fleischkonsumenten wirklich klar wäre was er damit anrichtet an Lebensmittelverschwendung , Tierquälerei, Gesundheitsrisiken und Umweltzerstörung würde jeder halbwegs vernümpftige Mensch von alleine den Konsum tierischer Lebensmittel zumindest sehr stark einschränken. Aber der Mensch ist auch Meister des Verdrängens. Er will es gar nicht wissen. Weil er ganz genau weiß daß er seine antrainierten Essensgewohnheiten dann radikal ändern müßte. Er glaubt weiter lieber an die dümmlichen Werbungslügen wie „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“ und „Milch macht müde Männer munter“ als sein eigenes Gehirn mal wirklich zu nutzen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Früher war ich Massenfleischesser und habe Kuhbabymilch so viel konsumiert wie jeder andere Durchschnittsbürger auch. Seit ca. 5 Jahren konsumiere ich so gut wie keine tierischen Lebensmittel mehr und ernähre mich abwechslungsreich . Fazit: Topfit wie nie zuvor. Gesünder als je zuvor. Konzentrierter und leistungsfähiger wie nie zuvor. Es ist ein absolut geniales neues Lebensgefühl.

    • 2G
      2730 (Profil gelöscht)
      @Traverso:

      So fühlt man sich eben, wenn man kurz vor der (Selbst-)Heiligsprechung steht.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @2730 (Profil gelöscht):

        [...] Beitrag entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette.

  • Vermutlich geht die Gewaltbereitschaft der Menschen gegenüber anderen Menschen Hand in Hand mit ihrer Gewaltbereitschaft gegenüber Tieren.

    So hat es jedenfalls L.Tolstoi gesehen, als er formulierte: "Solange es Schlachthäuser gibt, wird es Schlachtfelder geben".

     

    Es ist eine Möglichkeit des Menschseins, hinzusehen zu den Misshandlungen und Qualen, die die Tiere in der Massentierhaltung erleiden und dann mindestens(!) diese nicht zu unterstützen durch den Kauf von Tier-Billig-Produkten. Es ist auch eine Möglichkeit des Menschseins weg zu sehen und/oder zu verdrängen.

     

    Ein erwachsener Mensch braucht, wenn überhaupt, 200 Gramm Fleisch pro Monat, das bestätigt jeder Facharzt.

     

    Es muss ein viel strengeres Tierschutzgesetz herbei, was die Misshandlungen einfach verbietet!

     

    Dann aber werden sämtliche Tierprodukte mehr kosten.

    Zur Zeit sind, schätze ich, 80-90% aller Leute gegen Massentierhaltung.

    Was ist, wenn sich durch strengere Tierschutzgesetze, die den Tieren ein halbwegs gutes Leben ermöglichen würden, die Preise für sämtliche Tierprodukte verdoppeln oder verdreifachen? Was ist dann?

    Wie viele sind dann noch tatkräftig(!)

    (also mehr als nur durch Lippenbekenntnisse) gegen Massentierhaltung?

    Ich schätze nur noch höchstens 10 bis 20 Prozent, also eine Minderheit.

    Vermutlich genau die, die bereits versuchen tierfreundlicher zu kosumieren.

     

    Alle anderen würden dann die Schuld

    der Massentierhaltung auf die Politiker, auf die Bauern, auf die Schlachthausarbeiter usw. schieben, weiterhin für neues Auto Einbauküche, Fernreise sparen indem

    die billigen Tierprodukte gekauft würden, obwohl es für die Tiere

    die Hölle ist.

    Die Kinder und Jugendlichen lernen in der Schule kaum Verantwortung zu übernehmen, sondern dass sie zu etwas gezwungen werden und dass andere entscheiden. Dadurch verlernen sie schon früh die (Selbst-) Verantwortung.

     

    Dann kommt noch Gier und Faulheit dazu und...

    So wird es wohl nichts mit einem strengeren Tierschutzgesetz.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @tsitra:

      In einem Gemeinwesen werden Dinge gesteuert. Es gibt Steuern auf Benzin und Tabak, zum einen, weil der Staat damit Geld einnehmen kann, zum anderen, weil er das Rauchen aus gesundheitlichen Gründen reduzieren will. Dagegen ist aus meiner Sicht nicht nur nichts einzuwenden, sondern es sollte im Sinne einer guten Staatsführung sogar verpflichtend sein, die Gesundheit der Bürger zu schützen oder zu fördern.

       

      Eine Schnapssteuer würde ich daher ebenso befürworten wie eine Fleisch-, Milch-, Butter- oder Zuckersteuer. Wenn diese Dinge dann teurer werden, sollte ihr Konsum zurückgehen. Die Konsumenten würden ihr Geld stattdessen für etwas anderes ausgeben, also vielleicht im Falle des "Fleischersatzes" mehr Gemüse kaufen.

       

      Man kann in sehr vieler Hinsicht Konsumverzicht üben. Man kann auch für ein neues Auto sparen, indem man nicht mehr mit dem alten, sondern mit dem Rad zum ALDI fährt. Aber zum Konsumverzicht, selbst wenn dadurch Resourcen freiwerden, ist ja fast niemand bereit. Und genau da liegt die Crux dieser Debatte.

    • @tsitra:

      Tolstoi hatte keine Ahnung, wie industriell skaliert die heutigen Schlachthäuser sind. In dem Sinne verhält es sich nicht nach Tolstoi, da die Schlachtfelder verglichen mit dem 20. Jahrhundert kleiner geworden sind.

       

      Dennoch wäre eine Abkehr von Schlachthäusern eine Wohltat für Tiere und Menschen.

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Die Diva CSU mag keine Flüchtlinge, nicht die Bundeskanzlerin, keine Erbschaftssteuer für die Reichen, keine Elektroautos (Dobrindt), keine Geschwindigkeitsbeschränkung, keinen Klimaschutz irgendeiner Art (Schmidt), keinen Tierschutz, z.B. Wildtiere im Zirkus (Schmidt), kein Endlager für Kernkraftabfälle, keine Stromtrassen und hat schreckliche Angst vor rot-rot-grün.

     

    Frage: Mögt ihr Orban, die AfD, die Reichsbürger, mögt ihr eine Ausländermaut, mögt ihr Schuhplattln und Lederhose ...

    Und schon werde ich unterbrochen von einem lauten Jaaaaaa...

  • Ich hätte gerne eine Steuer auf Soja. Dafür wird massenweise Regenwald abgeholzt in Brasilien (u.a.).

    • @Dideldidum:

      Für Zeitungen werden auch Bäume abgehackt, die dann kein CO2 nicht mehr binden können. Mehrwetsteur für Zeitungen rauf.

    • @Dideldidum:

      Sehr kluger Kommentar. Wie Du selber sagst, fällt für Soja der Regenwald zum Opfer. Der gedeiht aber nicht in Deutschland. Hmm...

       

      Davon abgesehen: wenn eine Fleischsteuer kommt, kann man im nächsten Schritt gerne darüber diskutieren, wie andere Klimakiller besteuert werden.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Sapasapa:

        "Etwa 35 Mio. t Soja und Sojaprodukte wurden im Durchschnitt der Jahre 2008–2010

        in die EU importiert (davon 13 Mio. t Sojabohnen, über 21 Mio. t Sojamehl und

        380.000 t Sojaöl). Die Sojabohnen werden zu Sojaöl und Sojamehl weiterverarbeitet.

        Das Sojamehl geht fast ausschließlich in die Tierfütterung. Etwa 88 % des Nettoimports

        an Soja und Sojaprodukten stammen aus Südamerika, hauptsächlich aus zwei

        Ländern: Brasilien und Argentinien. Deutschland hat an den Nettoimporten mit

        insgesamt 6,4 Mio. t einen maßgeblichen Anteil am gesamten Außenhandel der EU

        mit Sojaerzeugnissen."

         

        "Von knapp 17 Mio. ha Sojaanbaufläche

        in Argentinien wird auf etwa 33 % Soja für die EU angebaut. In Brasilien

        geschieht dies etwa auf 30 % der insgesamt etwas weniger als 22 Mio. ha. Würde

        man die 15 Mio. ha auf die gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche von Deutschland

        übertragen, würden auf rund 90 % der Fläche Sojapflanzen angebaut."

         

        "Aber auch die Landnahme Deutschlands durch den Soja-Import ist mit 2,6 Mio. ha

        allein schon beträchtlich und entspricht der Fläche von z. B. Mecklenburg-Vorpommern.

        Allein der Sojaflächen-Fußabdruck Deutschlands in Brasilien ist mit 1,6 Mio.

        ha etwa so groß wie die Fläche des Bundeslandes Schleswig-Holstein."

         

        Quelle: https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF_Fleischkonsum_web.pdf

        • @849 (Profil gelöscht):

          Dann muss man der Vollständigkeit halber aber auch erwähnen dass Deutschland ca. 90% seiner Futtermittel selbst produziert. Und das Brasilien einer der größten Importeure von Weizen ist. Wie groß ist denn da die Landnahme?

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @Ralf Dominik:

            Das kann nicht stimmen: die landwirtschaftliche Nutzfläche in Deutschland beträgt etwa 17 Millionen Hektar. Zusätzlich benötigt das Land 7 Millionen Hektar in anderen Teilen der Welt, um Agrarrohstoffe zu importieren.

             

            Quelle: https://www.blitzrechner.de/fleisch/

            • @849 (Profil gelöscht):

              Zitat Deutscher Verband Tiernahrung e.V. https://www.dvtiernahrung.de

               

              "Die deutsche Tierhaltung wird überwiegend mit Importfuttermitteln versorgt.

               

              Falsch. Deutschlands Nutztiere fressen insgesamt jährlich knapp 80 Millionen Tonnen Futter. Davon stammen nur etwa 13 % nicht aus Deutschland, sondern aus anderen EU-Mitgliedstaaten und Drittländern."

               

              Weiterhin sagen Sie es ja selbst dass wir im Kapitalismus leben und müssten den Zusammenhang doch eigentlich verstehen. Daher, auf die Gefahr dass ich mich wiederhole,

              Zitat Rohstoffwelt:

               

              "Auf die Preisentwicklung von Sojamehl ist weniger von der Sojabohne abhängig, sondern vielmehr von der Nachfrage nach Sojaöl, da Sojamehl automatisch als Nebenprodukt bei der Ölgewinnung mit anfällt." http://www.rohstoff-...oybean-meal.php

               

              Es ist also schon relevant was das Hauptprodukt ist und was das Nebenprodukt ist.

               

              Wenn Sie sich mit der Geschichte des Soja-Anbaus befassen, werden Sie feststellen dass Soja, anfangs, in großem Stil als Düngemittel angebaut wurde, weil es keinen Stickstoff benötigt da es den aus der Luft binden kann. Und Soja Produkte als Rohstoff für die US-Autoindustrie verwendet wurden. Für die deutschen Landwirte wurde Sojaschrot, für die Tiermast, erst interessant als das, durch die BSE Krise veranlasste, Verbot Tiermehl zu verfüttern erlassen wurde. Das Verbot der Verfütterung von Tiermehl und Speiseabfällen sorgte dafür, dass Sojaschrot als Tierfutterbestandteil immer wichtiger wurde. Ein Grund mit dass Schweinen zb. Vitamin B12, durch die Zwangsveganisierung, zugesetzt werden muss.

               

              Wie groß ist denn jetzt die Landnahme Brasiliens durch den Import von Weizen?

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Dideldidum:

      Das würde einer Fleischsteuer gleichkommen, denn dieses Soja wird fast vollständig von Viechern und nicht von Menschen konsumiert.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Die meisten Sojabohnen werden zu Öl verarbeitet. Was die Viecher kriegen ist nur der Abfall aus der Ölherstellung der für den Menschen ungenießbar ist.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Ralf Dominik:

          Dieser "Abfall" stellt 80% der Sojabohnenmasse und wird nicht nur in der Tiermast eingesetzt (wohin 70% der weltweiten Sojaproduktion gehen), sondern auch bei der Produktion texturierten Sojas für die menschliche Nahrung.

          • @849 (Profil gelöscht):

            Der Sojaexpeller muss, wenn er für Menschen geniessbar sein soll, mit hohem Aufwand entgiftet werden. Selbst Tiere können den Expeller nur schwer verdauen und er kann nur als Ergänzung zur Tierernährung verwendet werden. Soja wird hauptsächlich wegen des Öls angebaut, egal wieviel Trockenmasse Sojabohnen haben. Die Preisentwicklung von Sojamehl ist weniger von der Sojabohne abhängig, sondern vielmehr von der Nachfrage nach Sojaöl, da Sojamehl automatisch als Nebenprodukt bei der Ölgewinnung mit anfällt. Wenn der Hunger nach Öl aufhören würde, wäre der Anbau von Soja nur Produktion von Futtermittel nicht rentabel.

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Ralf Dominik:

              Auf die Gefahr hin, dass ich wiederhole: ""Etwa 35 Mio. t Soja und Sojaprodukte wurden im Durchschnitt der Jahre 2008–2010 in die EU importiert (davon 13 Mio. t Sojabohnen, über 21 Mio. t Sojamehl und 380.000 t Sojaöl). Die Sojabohnen werden zu Sojaöl und Sojamehl weiterverarbeitet. Das Sojamehl geht fast ausschließlich in die Tierfütterung." Angesichts dieser Zahlen ist es vollkommen unhaltbar davon zu sprechen, dass die Pflanze wegen des Öls angebaut wird. Wir leben im Kapitalismus. Da wird alles verwertet. Ob hier irgendwas Nebenprodukt oder Hauptprodukt ist, ist insofern irrelevant. Und wenn das Soja wegfallen würde für die Tiermast, müsste es durch andere Futtermittel ersetzt werden, Das Problem wäre damit nur verschoben.

  • Alternativvorschlag: Der Zoll setzt in den für die in der Landwirtschaft Beschäftigten ach so wichtigen Betriebe den Mindestlohn mal rigoros durch, der Tierschutz wird nicht nur gesetzlich gefordert, sondern auch durchgesetzt und dann seh'n wir mal. Die Arbeitsbedingungen in den Großschlachtereien sind ja hinreichend bekannt. Wenn 89 Prozent der in der Landwirtschaft Beschäftigten sozial-, renten- und pflegeversichert sowie mindestentlohnt arbeiten, regelt sich das mit dem CO2-Ausstoß am anderen Ende über die Preise.

     

    Von einem CSUler da irgendwelche gedankliche Flexibilität zu erwarten, ist doch naiv. Aber Arbeits- und Umweltschutzministerium haben Schrauben, an denen sie drehen könnten, wenn sie wollten.

  • In der Schweiz und auch in Norwegen ist Fleisch wesentlich teurer als bei uns. Mir ist nicht bekannt das der Fleischverbrauch pro Kopf dort niedriger ist.

  • Zumindest weniger Fleisch fressen. Das ist nicht schwer und wäre ein Anfang. Muss denn zum Frühstück schon ein Fleischteller auf dem Tisch stehen? Oder einen fleischfreien Tag in der Woche?! SOFORT damit beginnen, ist das klar!!!!

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @RPH:

      Was Fleischkonsum, bzw. dessen wünschenswerte Reduktion angeht, bin ich nah bei Ihnen.

      Wenn Sie allerdings so mit den Leuten reden wie Sie hier andeuten, erreichen Sie absolut gar nichts.

      Bei niemandem. Außer eine reflexhafte Antianti-Haltung.

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Der "Befehlston" war nicht ernst gemeint. Kam als Scherz wohl nicht an. Ganz im Gegenteil, hin und wieder kann ich Menschen tatsächlich überzeugen. Obwohl, manchmal muss man schon Klartext reden, und der kann auch rauh sein.

  • Unabhängig davon, wie man zu der von Ministerin Hendricks geforderten Halbierung des Fleischkonsums steht, empfinde ich die Bezeichung 'Fleischfresser' als menschenverachtend.

    • @Nikolai Nikitin:

      Einfach mal ehrlich mit sich selbst sein, und das ist kein Problem.

       

      Also ja, "Fressen" assoziiert man normalerweise mit der Nahrungsaufnahme durch Tiere. Aber ist das was schlechtes? Vielleicht entspricht es nicht menschlichen Tischmanieren, aber würde man ein Tier dafür ethisch abwerten, dass es auf die ihm angeborene Art und Weise seinen Nahrungsbedarf deckt??

      Für meine Begriffe klar "Nein."

       

      Es ist also keine abwertende Bezeichnung, außer dass sie eben der Tierwelt zugeordnet ist, aber hey - sind wir nicht letztlich auch nur eine ganz bestimmte Art von Tier, unser hochwohllöbliches "Essen" nicht nur eine speziell ausgeformte Unterform des "Fressens"?

       

      Ich habe nichts gegen die Bezeichnung Fleisch- (korrekter: Alles-)fresser - im Gegenteil: Sie erklärt eigentlich besser, warum ich so wahnsinnig gerne große, saftige Steaks (fr)esse, als wenn ich versuche, diese Neigung in menschelnden Feinsinn zu kleiden. Da gehört er gar nicht hin. Der Hang zum Fleischkonsum ist ein Stück rohe, instinktive Natur, das dem Menschen bei aller Kultivierung erhalten geblieben ist. Warum nicht dazu stehen, dass man dieses Stück Natur auch lebt (ohne sich so untierischen Fragen wie z. B. der nach einem vermeintlichen "Lebensrecht" der Beute hinzugeben)?

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Nikolai Nikitin:

      Warum soll es menschenverachtend sein, wenn man Wörter für Menschen verwendet, die gemeinhin für Tiere vorgesehen sind? Menschen essen und trinken, Tiere fressen und saufen. Wenn es der Mensch hingegen übertreibt mit dem essen und trinken, halten wir ihm gern und zurecht vor, dass er frisst und säuft. Und beim Fleisch übertreibt er mindestens so sehr wie beim Alkohol. Das kann man an seinem äußeren Erscheinungsbild und an seiner Umwelt unmittelbar ablesen.

    • @Nikolai Nikitin:

      Ich nicht. Und warum? Tiere meist qualvoll töten und fressen.... und dann: Fleischfresser ist eine menschenverachtende Bezeichnung? Lächerlich!

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Nikolai Nikitin:

          Der Mensch hat durch das Kochen seiner Nahrung schlicht mehr Energie verfügbar gemacht.

        • @Nikolai Nikitin:

          Lass es dir schmecken, was auch immer du isst.

          • @RPH:

            Das ist nicht korrekt. Sie wollten sicher schreiben:

            Lass dir schmecken wen immer du auch isst. Stimmts?

            Jedenfalls halte ich nichts davon, sobald andere zu Schaden kommen ist es keine persönliche Entscheidung.

          • @RPH:

            Danke, dito.

            • @Nikolai Nikitin:

              Danke dir auch UND Love and Peace:)

              • @RPH:

                ... and Rock'n Roll. Amen.