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Debatte Folgen des FlüchtlingszuzugsEin Plädoyer für Schwarz-Grün

Kommentar von Max Thomas Mehr

Die Grünen stehen der CDU näher als den Linken. Es wird deshalb Zeit, Irrtümer und naive Vorstellungen über Bord zu werfen.

Zwei, die sich mögen: Angela Merkel und Winfried Kretschmann Foto: dpa

S tellt euch vor, die Grünen regieren – und keiner merkt’s! Zwar ist Kanzlerin Angela Merkel Vorsitzende der CDU, aber noch nie in der Geschichte der Republik stand die Regierungsspitze den Grünen so nahe. Formal ist die grüne Partei zwar in der Opposition, aber Widerstand gegen die Regierung kommt in der alles beherrschenden Flüchtlingspolitik eigentlich nur von Rechtspopulisten wie der Alternative für Deutschland (AfD) und den Patrioten gegen die Islamisierung des Abendlandes (Pegida).

Die im Bundestag vertretenen Parteien hingegen wissen nicht, wie ihnen geschieht. Große Teile der CDU fragen sich, ob Merkel ihre Chefin bleiben kann. Die SPD fühlt sich von der Kanzlerin links überholt. Und die Grünen? Sie können sich nicht entscheiden, ob sie Merkels Politik gut finden oder in gewohnter Oppositionsrhetorik alle Flüchtlinge willkommen heißen wollen, egal wie bedrängt diese tatsächlich sind.

Während Winfried Kretschmann, grüner Ministerpräsident in Baden-Württemberg, täglich ums politische Überleben der Kanzlerin betet, wirft die grüne Bundesvorsitzende, Simone Peters, Merkel längst eine Kehrtwende in der Asylpolitik vor. Und die andere Oppositionspartei, die Linke? Sie plädiert für die Aufnahme aller Flüchtlinge – und hofiert gleichzeitig ganz unverhohlen den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Übrigens genauso wie die AfD. Dabei treibt der russische Potentat mit seinen Bombardements in Syrien immer mehr Menschen in die Flucht und damit in unsere Arme.

Dialektik oder Irrsinn? Eine Destabilisierung der EU ist es auf jeden Fall. Schließlich noch die CSU: Sie hofiert nicht nur Putin, sondern attackiert die Kanzlerin, als wäre sie der Leibhaftige, nicht aber Koalitionspartnerin.

Historischer Kompromiss

Wir leben politisch längst in einer Art historischem Kompromiss. Im Bund sind die Grünen zwar Opposition, aber über die Länder regieren sie mit. Politisch stehen sie der Kanzlerin längst näher als die Regierungspartei CSU.

In diesem Ball Paradox wirkt allein Angela Merkel, die Kanzlerin im Dauer-EU-Verhandlungsmodus, noch ganz bei sich. Sie hält die europäischen Nachbarn bei der Stange und wird gleichermaßen von der Holocaust-Überlebenden Ruth Klüger wie von George Clooney für ihr heroisches „Wir schaffen das“ gelobt.

Den Flüchtlingen fehlt ein 1968 genauso wie ein 1989

Doch für die Bewältigung der Flüchtlingskrise, die in Wahrheit eine Migrationsbewegung ist, deren Ausmaß wir noch nicht einmal abschätzen können, reicht das nicht. Unser Rendezvous mit der Schattenseite der Globalisierung bringt lang gepflegte politische Weltbilder zum Einsturz.

Es ist eine seltsame Übergangszeit. Noch nie ging es in einer deutschen Regierung so freiheitlich, pluralistisch und europäisch, so weltoffen, nachhaltig und ökologisch zu wie unter Merkel.

Doch wie so oft zeigt sich die Gesellschaft auch jetzt von den Veränderungen überfordert. Von der politischen Klasse ist sie so weit entfernt, dass ein erstmals denkbarer historische Kompromiss zwischen Schwarz und Grün auf Bundesebene kaum die Chance hat, sich zu entfalten.

Können die Grünen in dieser Situation tatsächlich noch die Illusion hegen, die Regierung Merkel mit einem irgendwie zusammengestrickten Linksbündnis 2017 ablösen zu können? Ein Bündnis, das schon bei der letzten Wahl eine Million Stimmen verloren hat? Oder sollten sie ihre Rolle neu finden und mit Merkel den Konsens suchen? Es wäre der Job der Grünen, das Vakuum zwischen politischer Klasse und Gesellschaft nicht den Rechtspopulisten zu überlassen, sondern die Flüchtlingsfrage mit verantwortungsbewusster Pragmatik anzugehen.

Dafür müssten sie freilich selbst noch ein paar liebgewordene Irrtümer – etwa, dass deutsche Moral die Welt retten kann – über Bord werfen. Denn es geht in dieser Krise nicht so sehr um Obergrenzen und auch nicht darum, dass ein paar Schlagbäume wieder heruntergelassen werden oder ein paar Länder mehr zu „sicheren Herkunftsstaaten“ erklärt werden. Daran wird weder die EU noch unsere moralische Integrität zerbrechen. Aber damit wird auch die Migration in die EU nicht bewältigt, die uns wohl noch Jahrzehnte begleiten wird.

Nicht alle können bleiben

Gerade von den Grünen kann man erwarten, dass sie alles versuchen, um moralisch integere und gleichzeitig pragmatische Antworten zu finden. Wege, die sich an humanitären Werten orientieren, ohne die Gesellschaft zu überfordern. Allzu oft stehen sich in der gegenwärtigen Debatte nur Idealisten und Chauvinisten gegenüber. Die einen wollen, dass wir alle Geschlagenen dieser Welt mit den Wohltaten des Sozialstaats versorgt. Die anderen reden der Festung Europa das Wort. Dabei könnte man zum Beispiel durchaus den Gedanken zulassen, dass Flüchtlingspolitik nicht dasselbe ist wie Integrationspolitik.

Nicht alle Flüchtlinge müssen auf Dauer integriert werden. Bei einem Teil von ihnen würde es auch reichen, ihnen so lange in Deutschland Schutz zu gewähren, wie ihr Leben im Herkunftsland gefährdet ist. Dann wird denkbar, dass man Flüchtlingen etwa nur für eine überschaubare Zeit Sozialleistungen zusichert und sie nach Wegfall der Fluchtgründe ausreisen müssen – sofern sie nicht innerhalb von zum Beispiel fünf Jahren finanziell auf eigenen Füßen stehen.

Verabschieden müssen sich die Grünen außerdem auch dringend von der naiven Vorstellung, dass die massenhafte Einwanderung Deutschland bunter und weltoffener macht und nebenbei auch noch unsere demografische Misere behebt.

Wir alle müssen anerkennen: die Aufnahme der Flüchtlinge kostet viel Geld – Geld, das wir ausgeben wollen und müssen, wenn es um den Schutz von Leben geht. Doch wenn wir es mit zwei, drei oder sogar noch mehr Millionen Migranten zu tun haben, wird unsere westliche, hedonistische, liberale Lebensart noch ganz anderen Prüfungen ausgesetzt. Denn diesen Zuwanderern fehlt ein 1968 genauso wie ein 1989. Sie kommunizieren zwar mit modernsten Smartphones, sind aber dennoch verhaftet in patriarchalischen, oft vormodernen Gesellschaften. Das kann man ihnen nicht vorwerfen, aber wir sollten auch nicht so tun, als wäre das kein Problem.

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75 Kommentare

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  • Man kann Merkel auch anders beurteilen.

     

    Sie ist der einzige (oder beinahe) der 28 Staatseminenzen, die ihre Meinung geändert hat. Nicht unter dem Druck der Straße sondern unter dem der Realitäten.

     

    1) Fukushima hat ihr den Beweis geliefert, daß die AKWs keine Lösung sind sondern ein himmelhohes Problem. Dehalb hat Merkel eine Kehrtwendung von 180° gemacht.

     

    2) Die weinende Schülerin, die nicht verstehen konnte, daß sie aus Deutschland ausgewiesen werden soll, hat die Kanzlerin umdenken lassen. Sie hat die moralische Seite der Emigration erkannt und akzeptiert, gegen Hollande und die Andern. Dabei hat sie Widerstand in ihrer eigenen Partei in Kauf genommen.

     

    Ich ziehe meinen Hut vor der intellektuellen Klarsicht und der Zivilcourage der Kanzlerin, für deren Partei ich nicht wählen würde. Welcher Politiker kann ihr das nachmachen??? Willy Brandt war dazu in der Lage.

     

    Was heißt schon "linke Politik"? Ist die Harz-IV-SPD noch als links zu betrachten?

     

    Bei den letzten Landtagswahlen ist die CDU abgestraft worden. Und die Kanzlerin wurde bestätigt von den Grünen und den Rosaroten.

     

    Es ist der Abgesang der Traditionsparteien, die unter Ausschluß der Öffentlichkeit ihr Süppchen kochten. Es wird wieder gestritten.

     

    Man darf auf die Bundestagswahlen gespannt sein.

  • 9G
    970 (Profil gelöscht)

    Merkels Politik ist nicht links. War nicht links. Wird nie links sein. Türkei-Pakt. Mehr muss man doch nicht dazu sagen.

  • Genau:

    Irrtümer und naive Vorstellungen über Bord zu werfen:

     

    - Breschniews und Camerons Reserveherzen und Reservegehirne (Starship Eden zum neuen Planeten)

    - Erfahrungen im Kampf für eine egalitären Gesellschaft

     

    Die naive Vorstellung Weiter-so mit schwarz-grün und alles beim Alten lassen beibehalten.

  • "Formal ist die grüne Partei zwar in der Opposition, aber Widerstand gegen die Regierung kommt in der alles beherrschenden Flüchtlingspolitik eigentlich nur von Rechtspopulisten wie der Alternative für Deutschland (AfD) und den Patrioten gegen die Islamisierung des Abendlandes (Pegida)."

     

    Da habt Ihr aber Horst Seehofer vergessen ...

  • "Formal ist die grüne Partei zwar in der Opposition, aber Widerstand gegen die Regierung kommt in der alles beherrschenden Flüchtlingspolitik eigentlich nur von Rechtspopulisten wie der Alternative für Deutschland (AfD) und den Patrioten gegen die Islamisierung des Abendlandes (Pegida)."

     

    Ich glaube Sie haben die CSU vergessen.

  • @grisch - das steht im zweiten Teil des Satzes, bitte zuende lesen. Es ist zudem eine Binsenweisheit und eine wissenschaftliche Erkenntnis, daß sich der milieuspezifische Habitus immer wieder neu reproduziert (Pierre Bourdieu).

    • @kira m.:

      Eine Binsenweisheit - mag sein. Wenn ich mich allerdings nach Weisheit umsehe traue ich Binsen nicht viel zu.

       

      Da macht mit ein Karl Popper doch deutlich mehr Hoffnung...

  • "Dabei treibt der russische Potentat mit seinen Bombardements in Syrien immer mehr Menschen in die Flucht und damit in unsere Arme."

     

    Hätte man halt selbst das Völkerrecht vorher akzeptieren sollen und nicht jetzt alles auf die Russen schieben, die als letztes angefangen haben zu bomben dort, auf Einladung der Regierung!

    Was man ihnen vorwerfen kann, mit Fug und Recht, ist durch diese Bombardements das Selbstbestimmungsrecht des Volkes zu unterminieren.

     

    Dieses hat doch aber durch die extreme Einmischung von jedem Land der Welt das was auf sich hält und somit seine Interessen durchsetzen will in Syrien, sowieso keine Chance. Und das ist halt nicht Putins Schuld sondern vielmehr die derjenigen, die ein Übergreifen von ISIL auf Syrien und das Einmischen anderer ausländischer Kräfte nicht verhindert haben.

     

    "For whom the bell tolls"

     

    Kein neuer kalter Krieg, sondern eine viel schlimmere Variante des spanischen Bürgerkrieges.

    Und was danach kam, wissen wir ja alle.

    Nicht umsonst steht die Doomday clock auf "three minutes to midnight"! http://thebulletin.org/press-release/doomsday-clock-hands-remain-unchanged-despite-iran-deal-and-paris-talks9122

    • @Pleb:

      "Verabschieden müssen sich die Grünen außerdem auch dringend von der naiven Vorstellung, dass die massenhafte Einwanderung Deutschland bunter und weltoffener macht und nebenbei auch noch unsere demografische Misere behebt."

       

      Das widerum sehe ich ähnlich.

       

      Bunter kann man ein Land sicherlich machen durch Migration.

      Es wird aber dadurch, mindestens kurzfrisitg, nicht weltoffener.

      Offenheit hat auch immer sehr viel mit Sicherheit zu tun.

       

      Nicht umsonst kam schon bei FDR vor "freedom from fear" die "freedom from want".

      Thing just is, in this country there is a huge part of the populus that wants not only quite a lot, but has done so for a long time.

      Und einzelen Beispiele, wie z.B. der Obdachlose der meinte, Flüchtlinge nähmen ihm nichts weg, helfen da nicht.

      Schön wenn er dies so sah, aber ab einem gewissen Grad von "nicht haben" geht der Mensch halt auch ein.

      Nichts wegnehmen und nichts kriegen, sind halt auch zwei verschiedene Sachlagen.

       

      Insbesonder hat es für die in Deutschland seit 11 und mehr Jahren präkarisierten nie eine annähernd vergleichbare und beständige Aufmerksamkeit gegeben wie für die Neuankömmlinge.

       

      Man stelle sich nur einmal einen regelmäßigen Kabinettstagesordnungspunkt "Präkarisierung" oder "Unterschicht" meinentwegen sogar "Untermenschen" vor, damit der Slur wie bei "Flüchtlinge" gleich miteingebaut ist.

       

      Aufmerksamkeit auf höchster Stufe ist es trotzdem.

  • Unrealistisch

    Solange führende, das Bild der Grünen in der Öffentlichkeit prägende Vertreter der Fundi-Grünen wie Frau Roth, Frau Peters etc. meinen die Moral für sich gepachtet zu haben werden sie die Grünen in die Bedeutungslosigkeit führen. Wie in Rheinland-Pfalz, in Sachsen-Anhalt... Für sie sind erfolgeiche Grüne wie Kretschmann, Palmer etc. nur geduldete Grüne. Schwarz-grün wird so nicht möglich werden.

    • @Andreas Bitz:

      Besser eine engagierte Frau Roth und Co. als einen rückgratlosen sog. "Realo"-Haufen, bei dem man zunehmend den Eindruck hat, er würde nur zu gerne im Tausch für ein Mehr an Macht grüne Standpunkt und Grundsätze meistbietend verschachern ...

      http://taz.de/Die-Gruenen-und-Fluechtlinge/!5229571/

  • Herr Mehr, sie erfinden hier Zugeständnisse an das rechte Spektrum, ohne dass es dafür irgendeinen Anlass gibt.

    Von 143€ im Monat können sie die Leute keine Verkehrsmittel leisten.

    Als müsste man es den reichen Deutschen recht machen.

    Glauben Sie, die Vertriebenen haben nicht gearbeitet und nichts geleistet?

     

    Lassen Sie sich nicht von rechts beeinflussen.

  • Die Flüchtlinge bringen übrigens vor allem eine Erfahrung mit:

    Überlebenskampf gegen Diktaturen und Bombenangriffe des Assad-Kreml-Regimes;

    Überleben von politischer Verfolgung in Iran und Afghanistan.

    aus Armut und Hunger.

    Übrigens hatte Kretschmann vor kurzem erst Seehofer verteidigt (taz. vom 9.3.)

  • Die hier herbeigeschriebene Mehrheit CDU-Grüne hat es vor zwei Jahren gegeben, du ich hätte das auch begrüßt. Bei der nächsten Bundestagswahl ist es nicht so sicher.

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    "Es ist eine seltsame Übergangszeit. Noch nie ging es in einer deutschen Regierung so freiheitlich, pluralistisch und europäisch, so weltoffen, nachhaltig und ökologisch zu wie unter Merkel."

     

    Hmm, was fehlt denn da unter all diesen Adjektiven? Ach ja, "sozial".

    Neulich hatte ein BaWü-Grüner das Wort "ökolibertär" als Selbstlob benutzt. Na da sind die Grünen nach Jahrzehnten der Selbstoptimierung endlich angekommen.

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @10236 (Profil gelöscht):

      "Libertär" wäre ja auszuhalten. Neoliberal ist halt scheiße.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Danke - so isset.

      & Wer grad die wandelnden

      Selbstgefälligkeiten -

      Kretschi Palmer & Co -

      Hat durch die Sender

      Stolpern sehen -

      Kann wissen -

      Was mit "Vorwärts

      In die nächsten fünf Jahre"

      Gemeint ist.

      Für wen &

      Für wen -

      Nicht.

  • 2G
    25726 (Profil gelöscht)

    Die Xenophobie der Rechten (ergo auch gegen Merkels: "Wir schaffen das") und die Geschichte des Dritten Reiches ist ein Trenner, der viele Partein weit entfernt von der Partei CDU und untereinander nah stellt. Als Lupe für die Beurteilung von Parteine taugt "Nähe zur CDU" daher nur wenig.

     

    Besser? Oder nur andersherum verquast?

  • "Während Winfried Kretschmann, grüner Ministerpräsident in Baden-Württemberg, täglich ums politische Überleben der Kanzlerin betet...."

    Beten. Super!

     

    Merkel sagt, geht öfter in die Kirche.

     

    Fr. Göring-Eckhardt freut sich, dass Deutschland jetzt religiöser wird.

     

    Tut mir leid, aber diese Frömmelei geht mir tierisch auf den Keks! Wollen die alle, also CDU/CSU, Grüne und SPD uns ins Mittelalter zurückführen? Schmeisst doch gleich die Aufklärung auf den Scheiterhaufen und blast zum Jüngsten Gericht - unter "ReligionsFREIHEIT" verstehe ich nicht zuletzt auch die Freiheit VOR Religion - und die wird gerade für Frömmlergesindel geschleift. Ich könnte k******!!!!!

    • @Jens Frisch:

      Nicht umsonst hat sich vor ein paar Jahren die AG Sekulare Grüne gegründet: Um dieser religiösen Unterwanderung endlich etwas entgegenzusetzen.

  • Den Verfechtern der reinen Lehre liegen die Nerven bloß: da tun die Grünen doch tatsächlich Machtpolitik! Hat man seit Joschka Fischer schon ahnen können.

     

    Im Grunde, Schwarz und Grün sind demokratische Parteien. Wenn sie die dringlichsten Anliegen der Bürger anpacken wollen, - warum nicht zusammen arbeiten?!

     

    Und, wenn es nicht anders geht, mit den Roten (SPD) eine große Koalition für das kleine und feine Bundesland BW.

    • 2G
      25726 (Profil gelöscht)
      @Harry Haller:

      "Im Grunde, Schwarz und Grün sind demokratische Parteien."

       

      Selten so gelacht. Deswegen sitzt die CDU ja im EP mit der Faschistin Mussolini in einer Fraktion.

      • @25726 (Profil gelöscht):

        Jedes demokratische politische System muss vier wesentliche Aufgaben erfüllen: Politische Entscheidungen müssen diskutiert und getroffen werden (Politikformulierung), getroffene Entscheidungen müssen durchgeführt werden (Politikimplementation), der politische Prozess muss kontrolliert werden (Politikkontrolle) und die Personen, die in den Organen des Regierungssystems tätig sind, müssen rekrutiert werden (Personalrekrutierung).

         

        Quelle: http://www.bpb.de/politik/grundfragen/parteien-in-deutschland/42035/rolle-und-funktionen

         

        Bisher entsprechen die genannten deutschen Parteien den Bedingungen eines demokratischen Parteisystems.

        Hab' ich gesagt, daß ich der CDU (und anderen) auf den Mund küsse?

        • 2G
          25726 (Profil gelöscht)
          @Harry Haller:

          Hab' ich gesagt, dass Sie das tun?

           

          Allerdings war mir unbekannt, das die Kollaboration mit Faschisten zu den Bedingungen gehört, um zum demokratischen Parteisystem gezählt zu werden.

  • Wer, wie der Autor des obigen Artikels, Frau Merkel mit "der CDU" gleichsetzt, der denkt wenigstens politisch naiv und realitätsfern. Und wer dann noch die Linke mit der AfD zusammenwirft, gibt darüber Auskunft, wie geistig bankrott die Kinder der grün angehauchten Mittelstandspupser tatsächlich sind.

    • @cursed with a brain:

      Ich verstehe es auch nicht, wie manche bei Kritik an der AFD (die ja sehr notwendig ist!) es sich nicht verkneifen können, die unliebsame Linkspartei auch in die Extremismus- und Populismusecke zu stellen.

       

      Aber wahrscheinlich wissen diese Leute es wohl besser.

  • Die soziale Herkunft (bzw. ihre Elternhäuser) der Grünen ist ja auch im CDU-Lager zu verorten. Von daher wäre es es schlüssig wenn sie sich nun nach über 30 Jahren (Trau keinem über 30, war mal einer ihrer Leitsprüche) "geläutert" auf ihre Wurzeln zurückbesinnen und heimkehren zu Mama und Papa.

    • @kira m.:

      was soll daran bitte "schlüssig" sein?

  • Ah, die Linke hofiert bei Putin, sie biedert sich also an. Mit Absprache der Bundesregierung hat der Horst diesen Kniefall, der immer mit einem Besuch im Kreml verbunden ist, gewiss tunlichst vermieden.

    Was für´n kausaler Zusammenhang- Besuch in Moskau- Bomben in Syrien- Flüchtlingsströme. An alle Besucher, bitte erklären Sie sich !

    • @lions:

      "Ah, die Linke hofiert bei Putin, sie biedert sich also an."

       

      Sehen Sie, das ist der Unterschied. Die Einen hofieren, die Anderen machen Geschäfte.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Woher wissen Sie das ?

        • @lions:

          Allgemeinwissen.

          • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

            Linke wie Seehofer thematisierten die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland. Ich erkenne da wenig Unterschied und dabei erinnere ich an die Lobhudelei Seehofers für Putin. Ich sehe da wenig Unterschied in der Motivation, noch wie sich wirtschaftliche Interessen von Hofiererei abgrenzen sollten.

            • @lions:

              Nun, dann ist das Ihre Erkenntnis. Überzeugend finde ich sie nicht.

               

              Die Sanktionen gegen Russland sind ohnehin Heuchelei. Wenn Sie, ANAMOLIE, Putin sanktionieren wollen, sollten Sie zu allererst Ihre Gasheizung abstellen.

              • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

                Die Sinnhaftigkeit von Sanktionen ist von mir bisher hier nicht bewertet worden. Ich begrüße übrigens Annäherungen.

                • @lions:

                  Wenn Sie Sanktionen abschaffen wollen, kann es Ihnen ja egal sein, ob Seehofer oder die Linke das tut.

                  • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

                    Eingang des Disputs war, dass die Linke wohl ideologisch motiviert ist nach Moskau zu reisen und der Seehofer "edlere" Motive zu haben scheint. Dem wie auch im Artikel Suggerierten widersprach ich.

  • "Flüchtlingskrise, die in Wahrheit eine Migrationsbewegung ist".... Irgend was stört mich besonders an dieser Aussage sehr.

    Was will der Autor uns damit sagen? Es gibt in Wahrheit keine Flüchtlingskrise, sondern nur Wirtschaftsflüchtlinge?

     

    Ich tröste mich mit einem Zitat von LOWANDORDER

    "dieser

    Aufs Papier gehusteten

    Ansammlung von Wirrnis - "

     

    um nicht gänzlich in Wut zu verfallen.

    Wie auch beim Lesen von typischen AfD oder Pegida- Hetzbeiträgen hilft hier nur die Ruhe bewahren und hoffen, dass der Herr irgendwann eine Einsicht vom Himmel wirft.

    • @mwanamke:

      Geht mir auch so. Weil die Flüchtlinge nämlich "in Wahrheit"…

       

      Ich habe mir letztens einen Frontex-Bericht von Januar 2016 angeschaut, in dem gezeigt wurde, dass die Flüchtlinge zu 90% aus Syrien, Irak und Afghanistan kommen: http://www.draketo.de/deutsch/politik/asyl-60-prozent-frontex-syrien

       

      Um zu begründen, dass Leute aus Irak, Afghanistan und Syrien in Wahrheit eigentlich gar keine Flüchtlinge sind, muss man schon auf heftige Verrenkungen zurückgreifen.

  • Recht so!!! Die Bombardements des russischen Militärs sind alleinverantwortlich für die verstärkten Fluchtbewegungen aus Syrien nach Europa - das ist ja wohl mal klar!!!

     

    (Hmmm, mal überlegen: Die russischen Luftangriffe begangen am 30. September 2015. Die europäische Flüchtlings"krise" began ... hmmm ...)

     

    Na ja - aber kann ja trotzdem nicht anders sein! Schließlich sind alle anderen in Syrien beteiligten Konfliktparteien to-tal gewaltfrei unterwegs. Und Bomben abwerfen tut ja auch nur der Iw... ääääh die Russen:

    http://www.der-postillon.com/2015/09/immer-mehr-lander-bombardieren-syrien.html

    • @Der Sizilianer:

      Ich glaube nicht an Schwarz/Grün, dazu ist die CDU noch viel zu rückständig.

       

      Für Angela natürlich kein Problem, Hauptsache weiterwurschteln und Kanzlerin sein.

       

      Und die CSU wäre dann ja auch noch irgendwie mit am Tisch - das kann nicht wirklich funktionieren, auch wenn es rechnerisch möglich wäre.

       

      Es gibt immernoch eine Mehrheit links der Mitte. SPD/GRÜNE/LINKE habe aktuell die Mehrheit im Bundestag und müssten sich nur zusammenfinden.

       

      Leider scheint hier vor allem auf Seiten von SPD und der LINKEN der politische Wille zu fehlen.

      Das ist das eigentlich Versagen dieser Parteien.

      • @Grisch:

        Naja, möglicherweise mag ja die CDU für ne Koalition mit den Grünen "zu rückständig" sein, wie sie formulierten. Aber wer sagt denn auch dass die Grünen nicht rückständig genug wären um mit der CDU ins Bettchen zu schlüpfen?

    • @Der Sizilianer:

      Von "alleinverantwortlich" ist in dem Artikel weder ausdrücklich noch zwischen den Zeilen die Rede.

       

      Sie Missverstehen den Artikel absichtlich um ihn dann zu kritisieren.

       

      Ihr Kritik geht daher ins Leere...

      • @Grisch:

        Doch - ich denke, genau so funktioniert dieser vollkommen oberflächliche Artikel: Da wird an diversen Stellen munter alles Mögliche und Unmögliche angedeutet, zusammengewurschtelt und -gerührt, um die eigentlich unhaltbaren Kernthesen des Autors auf Teufel komm raus zu stützen. Und das simple Putin-Bashing ist da nur ein Beispiel von mehreren ...

         

        Putin soll durch „seine“ Bombardements nicht nur allein- (oder doch zumindest hauptverantwortlich) für die Flüchtlings"krise" sein - er bewirkt (so der Artikeltenor) damit auch „eine Destabilisierung der EU“. Die Linke ist zu doof, um den Widerspruch zwischen „Pro Flüchtlinge“ einerseits und „Pro Putin“ andererseits zu bemerken und "hofiert" angeblich (wo auch immer?!?) lieber weiterhin den russischen Potentanten. Sie ist deshalb genauso wenig politisch ernstzunehmen wie die AfD, die ja auch Putin "hofiert".

         

        So verstehe ich die inkriminierte Artikelpassage. Wie lautet denn Ihre Alternativinterpretation?

        • @Der Sizilianer:

          Ich zitiere nochmal den strittigen Satz:

           

          "Dabei treibt der russische Potentat mit seinen Bombardements in Syrien immer mehr Menschen in die Flucht und damit in unsere Arme."

           

          Hier steht nichts von "alleinverantwortlich" und auch nichts von "zumindest hauptverantwortlich".

           

          Der Autor sagt lediglich dass Putin durch seinen Bombardements die Flüchtlingskrise verschärft - diese Einschätzung teile ich.

           

          Alternativerklärung: Der Autor erklärt warum er für Schwarz-Grün plädiert. Eine Alternative wäre ja Möglicherweise rot-grün-rot. Und er nennt ein Argument das gegen rot-grün-rot spricht.

          • @Grisch:

            Es geht nicht um einen Satz, sondern um eine ganze Artikelpassage. Und es geht auch nicht nur um das, was hier geschrieben wird, sondern genauso um das, was nicht geschrieben bzw. weggelassen wird.

             

            Natürlich verschärft Putin mit seinen Bombardements die Flüchtlingskrise. Das tun aber die Bombardements des französischen, saudi-arabischen, US-amerikanischen, katarischen, türkischen etc. Militärs genauso. Warum aber werden sie vom Autor des Artikels nicht ebenfalls erwähnt?

             

            Weil sonst die Argumentation des Artikels in diesem Punkt nicht mehr funktioniert. Dann würde nämlich u. a. deutlich, dass z. B. Frau Merkel gleich mehrere dieser im Syrienkrieg mit bombardierenden Nationen bzw. ihre höchsten Repräsentanten hofiert - Nationen und Repräsentanten, die z. T. sogar den IS selbst protegiert haben (der wohl ebenfalls nicht ganz unverantwortlich für die derzeitigen Flüchtlingsbewegungen aus Syrien sein dürfte) oder dies vielleicht sogar immer noch tun.

             

            Erkennt der Autor des Artikels hier - analog zu seiner (wahrscheinlich noch nicht einmal berechtigten) Kritik an der Linkspartei - einen Widerspruch in der Flüchtlingspolitik von Frau Merkel? Ist in seinen Augen Frau Merkel aufgrund dieser Widersprüchlichkeit politisch nicht ernstzunehmen?

             

            Natürlich nicht: Denn das würde der zentralen These des Artikels widersprechen - das Schwarz-Grün (bzw.: Merkel-Grün) an der Zeit und eigentlich derzeit sogar aus Grünen-Sicht politisch alternativlos sei (da ein Linksbündnis „illusorisch“).

             

            Abgesehen davon, dass der Autor die nach wie vor bestehenden gravierenden politischen Unterschiede zwischen den Grünen und Frau Merkel – z. B. im Hinblick auf TTIP / CETA oder die Gleichstellung von homosexuellen Menschen – wegignoriert … ein weiteres Beispiel für die Oberflächlichkeit, mit der in diesem Artikel argumentiert wird.

          • @Grisch:

            " "Dabei treibt der russische Potentat mit seinen Bombardements in Syrien immer mehr Menschen in die Flucht und damit in unsere Arme."

             

            Hier steht nichts von "alleinverantwortlich" und auch nichts von "zumindest hauptverantwortlich". "

             

            Eine kleine semantische Hilfe für den eher ungeübten Zeitungsleser:

            Das heißt "alleinverantwortlich""

             

            Sonst wären andere Parteien ebenfalls erwähnt worden und Russland wäre nicht mit der Formel "der russische Potentat" umschrieben worden.

            Oder man hätte hinzufügen müssen, dass auch eine "westeuropäische Präsidialrepublik" durch ihre Bomben die Flüchtlingskrise verschärft (und sich weigert, Flüchtlinge aufzunehmen).

  • Der Beitrag befleißigt sich leider einer Lockerheit der Sprache - eine Lockerheit welche sich die Politik bereits zu sehr angeeignet hat.

     

    Die Linke "hofiert unverhohlen Präsident Putin"? Heißt das z.B.: Bernd Riexinger besucht Putin in Moskau, mindestens zweimal im Monat? Hiervon ist nichts bekannt. Man mag zur Flüchtlingspolitik der hiesigen Linken - welche ihr wohl vom humanistischen Erbe auferlegt ist - halten was man will, aber "Hofieren" ist etwas anderes als eine realistische Einstellung zur russischen Regierung suchen.

     

    Der Autor hält die Grünen zwar zu realistischer Haltung an - ob er diese bei einer Partei welche sich gerne, narzistisch selbstverliebt in ein gutes Image, auf rhetorische Ausflüchte und Sprachregelungen verläßt veranlassen kann - das ist eine große Frage.

  • >Es ist eine seltsame Übergangszeit. Noch nie ging es in einer deutschen Regierung so freiheitlich, pluralistisch und europäisch, so weltoffen, nachhaltig und ökologisch zu wie unter Merkel.

     

    Noch nie war die BRD gesellschaftlich so zerrissen wie heute. Gleiches gilt für das Verhältnis BRD/EU. Die Merkel-BRD ist in der EU isoliert. Ökologisch ist der Untergang eines großen Teils der bewohnbaren Welt aufgrund ungebremsten Wachstums absehbar. Merkel weiß alles besser und ist unbelehrbar. Sinnvolle Lösungsansätze sind von ihr deswegen nicht zu erwarten.

     

    Man sollte die derzeitige Ruhe beim Flüchtlingszuzug nutzen und eine ehrliche gesellschaftliche Diskussion über die zukünftige Einwanderungspolitik führen. Zuwanderung nutzt Deutschland, wenn sie sinnvoll gesteuert wird.

     

    Ohne Steuerung gibt es Merkel-Chaos.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @A. Müllermilch:

      "Noch nie war die BRD gesellschaftlich so zerrissen wie heute."

       

      Sie haben offenbar weder den deutschen Herbst, noch die 90er Jahre erlebt.

  • "Bei einem Teil von ihnen würde es auch reichen, ihnen so lange in Deutschland Schutz zu gewähren, wie ihr Leben im Herkunftsland gefährdet ist."

     

    Und ob es gefährdet ist, entscheidet natürlich Kretschmann via Konstrukt "sicheres Herkunftsland".

  • Schwarz-Grün... hmm... Doch und nd ja, stellt euch vor...

    Vielleicht verlassen mal unsere Nachbarn nördlich des Rheins den, aus Urzeiten der postkaiserlichen Demokratie übernommenen, Klassen-/Parteienkampf ihrer sogennanten Konkurrenzdemokratie, und gehen über zu dem, was sie, eigentlich, sowieso schätzen, ohne es offen zugeben zu wollen – zum Konsens statt Konflikt.

    Und – ach ja – zur (echten, vollen) Beteiligung, zur (echten, vollen) direkten Demokratie, wie sie es u.a. in ihren Demokratiekonferenzen(*) schon seit paar Jahren erörtern. Wozu der, in dieser Hinsicht ziemlich vorsichtige Landesvater, meint: "Elemente der Konkordanzdemokratie nach Schweizer Vorbild [seien durchaus] sinnvoll, [aber bloss ein paar wenige und eingeschränkt]".

     

    (*) http://www.google.ch/search?q=demokratiekonferenz+stuttgart+aarau

  • hier hat wohl einer sein 1968 schon vor längerem gehabt. falls er überhaupt je eines hatte.

  • Pauschal betrachtet - fehlt in dieser

    Aufs Papier gehusteten

    Ansammlung von Wirrnis -

    Eigentlich nix;

    Die reduktiven Schleifen mitgerechnet.

    Dagegen ist nichts einzuwenden -

    Ähnlich widersprüchlich & heterogen

    Dürfte es in vielen Gesprächsrunden

    & - öh Schädeln zugehen.

    Nur - dann ist das Ganze eigentlich eher - Ein Plädoyer für Gott & die Welt!

    kurz - Schwarz-Grün-nosing -

    Have a look at picture ~>

    Höb wi ja all;)

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    "Sie kommunizieren zwar mit modernsten Smartphones, sind aber dennoch verhaftet in patriarchalischen, oft vormodernen Gesellschaften."

     

    Das scheint mir für die Mehrheit der sogenannten Bio-Deutschen auch zu gelten, nur glauben sie natürlich von sich, dass sie total aufgeklärt und tolerant sind.

     

    Irgendwo müssen die Löcher doch schon existiert haben, aus welchen die rechten Ratten aller Gesellschaftsschichten in der letzten Zeit hervorgekrochen kommen...

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @849 (Profil gelöscht):

      "Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.",

      galt leider ununterbrochen bis heute und wird Bestand haben.

  • Schlechter Beitrag. Wer Kretschmann als beispiel für "B90/die Grünen" sieht, ignoriert das er ein Realo ist und nicht unbedingt einer der dem Linken Flügel nahe steht.

     

    Dann wird Diese Realo Position als zu Links eingeordnet, dass sich die Grünen noch weiter zur CDU Position bekennen müssten.

     

    Desweitern wird gesagt, dass Merkels Position nicht unbedingt die Position der CDU ist.

     

    Der ganze Beitrag würde mehr Sinn machen, wenn er Frau Dr. Merkel dazu aufrufen würde, die CDU zu verlassen und in ihre "richtige" Heimat bei den Grünen beizutreten und da den Realoflügel zu repräsentieren.

     

    So wie es geschrieben wurde zeigt er aber mehr, dass selbst zwischen dem Realo Flügel und der CDU Position noch ein großer Unterschied besteht. Den die Grünen mit einem Rechtsruck überwinden müssten.

     

    Das die Position der Kanzlerin näher an der Position der Grünen als der der CSU ist, ist schon lange bekannt. Ob aber die CDU Position nun näher an der CSU oder B90 Position ist, sagt der Artikel nicht. Schließlich ist CDU Position ungleich Merkels Position. Zumindest laut Artikel.

     

    Der Autor vergleich liebend gerne Äpfel mit Birnen.

  • Der Antikapitalismus der Linken (ergo auch gegen die Soziale Marktwirtschaft) und die DDR Geschichte ist ein Trenner, der viele Partein weit entfernt von der Partei Die Linke und untereinander nah stellt. Als Lupe für die Beurteilung von Parteine taugt "Nähe zur Linkspartei" daher nur wenig.

  • Wir leben politisch nicht "in einer Art historischem Kompromiss", sondern in einem Irrenhaus. Jeder ist ausschließlich mit sich selbst befasst, kaum einer scheint auch nur einen vernünftigen Gedanken zu haben. Die einen schreien laut, die anderen verkriechen sich, die dritten laufen Amok und wieder andere schlagen ihre Köpfe gegen Wände.

     

    Es ist eine seltsame Übergangszeit. Noch nie ging es in einer deutschen Regierung so freiheitlich, pluralistisch und europäisch, so weltoffen, nachhaltig und ökologisch zu wie unter Merkel – und nie war die Regierung derart überfordert mit sich selbst und jenem Volk, das sie angeblich repräsentiert. Die Grünen? Weigern sich mit Blick auf ihre potentiellen Wähler, eine klare Richtung einzuschlagen. Könnte ja sein, sie haben sich nachher geirrt.

     

    Nein, Flüchtlingspolitik nicht dasselbe ist wie Integrationspolitik. Integrationspolitik ist nicht das selbe wie Außenpolitik. Außenpolitik ist nicht dasselbe wie Wirtschaftspolitik. Und Wirtschaftspolitik ersetzt auch keine Innenpolitik.

     

    Überhaupt: Es sind nicht zwei, drei oder sogar noch mehr Millionen Migranten, die uns zu schaffen machen. Es sind die Folgen unserer eigenen, missverstandenen westlich-hedonistisch-liberalen "Lebensart", mit denen wir nicht klar kommen. So, schließlich, war das niemals ausgemacht, dass dise "Lebensart" gewisse Konsequenzen hat. Die Kunst, schließlich, hat frei zu sein von allen Zwängen dieser Welt.

     

    Wir hatten 1968. Wir hatten 1989. Und? Haben wir was draus gemacht?

    • @mowgli:

      mowgli, hier haben Sie auf jeden Fall ziemlich recht.

    • @mowgli:

      "Noch nie ging es in einer deutschen Regierung so freiheitlich, pluralistisch und europäisch, so weltoffen, nachhaltig und ökologisch zu wie unter Merkel"

       

      Drieben vielleicht nicht. Aus westlicher Perspektive relativiert sich die Begeisterung aber doch etwas.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @mowgli:

      "Es sind die Folgen unserer eigenen, missverstandenen westlich-hedonistisch-liberalen "Lebensart", mit denen wir nicht klar kommen. "

       

      Wohl wahr!

  • Man kann sich ja Schwarz-Grün wünschen und es herbeischreiben. Wenn man aber schreibt, dass Merkel, sie regiert nun seit 10 Jahren, nachhaltige und ökologische Politik macht, kann ich ich den Verfasser nicht mehr ernst nehmen.

    • 8G
      86548 (Profil gelöscht)
      @Senza Parole:

      Unter Merkel wurden viele Atomkraftwerke abgeschaltet. Das ist doch schon mal was. Wer hätte gedacht, dass eine schwarze Regierung so etwas macht? Und was haben die Grünen damals hingekriegt? Das Dosenpfand.

      • @86548 (Profil gelöscht):

        Die Energiewende war doch keine Entscheidung für die Umwelt. Frau Merkel sah nach Fukushima ihre Felle davon schwimmen. Nur mit dieser radikalen Kehrtwende konnte sie den Grünen das Wasser abgraben. Und es ist ihr gelungen.

        Heiligt in dem Fall der Zweck die Mittel?

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @86548 (Profil gelöscht):

        Nach zwei Kehrtwendungen wurden "viele Atomkraftwerke abgeschaltet".

         

        Ohne Druck der öffentlichen Meinung und Angst vor Stimmviehverlust hätte sie keins abgeschaltet - und die Darstellung, dass die Grünen außer dem Dosenpfand nichts hingekriegt hätten, entbehrt jeglicher sachlichen Grundlage.

        Recherchieren, @Schmollo!

        • @571 (Profil gelöscht):

          Ach ja, neben dem Dosenpfand haben die Grünen, allen voran Katrin Göring-Eckardt, Hartz IV auch noch "hingekriegt".

           

          Ich warte immer noch darauf, dass SPD und Grüne den Mut haben, das nach über 10 Jahren zu revidieren. Das wäre mal ein Angebot mit Programm.

    • @Senza Parole:

      In der Tat: Autor Mehr bringt im Satz "Noch nie ging es in einer deutschen Regierung so freiheitlich, pluralistisch und europäisch, so weltoffen, nachhaltig und ökologisch zu wie unter Merkel" eine derart einzigartige Ansammlung von Hämmern welche die Frage erlauben muß wo Herr Mehr denn das letzte Jahrzehnt, oder auch nur die letzten 3 Jahre, gelebt hat.

  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    Die Grünen sind leider beim Thema Steuer- und Sozialpolitik auch nur eine Art "Radieschen" FDP. Frau Göring-Eckardt hat damals unter Schröder die unsolidarischen Hartz Gesetze mit durchgepeitscht. Und Winfried ist gegen eine Erhöhung der Erbschaftssteuer und fördert dadurch eine ausgesprochen unsolidarische Politik. Mit den Grünen zusammen wird Frau Klöckner auf alle Fälle die Aushebelung des Mindestlohns durchsetzen. Die Folge wäre eine weitere Entsolidarisierung und Radikalisierung der Gesellschaft. Die AfD hätte dann noch mehr Zulauf. Glückwunsch taz, ihr wollt es also richtig krachen lassen in der Republik mit Eurer Schwarz-Grün Agitation.

    • @2097 (Profil gelöscht):

      ........und Sie spielen auch unverdrossen immer dieselbe linke Platte ab, ohne dass den Sympathisanten der Rechten oder auch nur den "verstockten" Anderen endlich die Erleuchtung käme. Hartz IV korrigiert sich nicht, indem man auf die Irrtümer bei seiner Entstehung herumreitet. Frau Göring-Eckart ist nicht stehen geblieben im Unterschied zu allen, die immer schon "Recht hatten und immer Recht haben werden".

      • @Joba:

        "... korrigiert sich nicht, indem ...

        ... die schon immer "Recht hatten..."

         

        kommt mir vor, als würde Filbinger über Brandt reden...

      • @Joba:

        "…ohne dass den Sympathisanten der Rechten oder auch nur den "verstockten" Anderen endlich die Erleuchtung käme."

        Ich glaube kaum, dass sich Herr Neuburg für Buddha hält oder vorhat mit seinen Leserkommentaren in der taz die Rechten zu erleuchten. Das wäre auch völlig aussichtslos. Er hofft höchstwahrscheinlich nur einige wenige selbstkritische Sympathisanten der Grünen darauf aufmerksam zu machen, dass die Grünen aktiv an der unsolidarischen Politik mitwirkten und mitwirken in diesem Land. Und nur die Basis bzw. der potentielle Wähler der Grünen ist fähig Druck auf die Führung der Grünen auszuüben und dies zu ändern. Eine unsolidarische Politik treibt ansonsten tatsächlich die Wähler weiter in die Arme der AfD.

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @Joba:

        Ihre Argumentationskette ist leider sehr dürftig und widerlegt meine Fakten nicht. Auf Abgeordnetenwatch.de ist leider nicht zu entnehmen, dass Frau Göring-Eckardt von ihrem neoliberalen Kurs abgekommen ist.

  • die beide passen zusammne, wie die Faust aufs Auge°

    • @Georg Schmidt:

      Wenn man die Grünen als Faust betrachtet, dann schon...