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Kommentar WHO-KrebsstudieFleisch muss teurer werden

Jost Maurin
Kommentar von Jost Maurin

Die praktizierte Subventionierung treibt die Umsätze der Fleischkonzerne in die Höhe – und die Krebszahlen. Nun muss der Staat in die Offensive gehen.

Da läuft einem das Wasser im Munde zusammen. Foto: dpa

W er jede Woche mehr als die empfohlenen 300 bis 600 Gramm Fleisch isst, sollte spätestens jetzt die Reißleine ziehen: Denn wenn nun auch die zuständige Fachagentur der Weltgesundheitsorganisation verarbeitetes Fleisch als „krebserregend“ und unverarbeitetes rotes Fleisch als „wahrscheinlich krebserregend“ brandmarkt, gibt es keine Ausflüchte mehr. Deutschland muss von seinem hohen Fleischkonsum runter.

Zurzeit essen Frauen im Schnitt 588 Gramm, Männer sogar 1.092 Gramm Fleisch pro Woche, ein Großteil davon die jetzt beurteilten Sorten. Das verursacht nicht nur Krebs, sondern auch andere Leiden wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Krankheiten.

Solange nur einzelne Studien auf die Krebsgefahr hinwiesen, konnte man noch sagen: Die Belege sind nicht hart genug. Wenn die Internationale Krebsforschungsagentur ein Urteil spricht, wird es ernst: Sie ist kompetent, transparent und unabhängig.

Lange bekannt ist auch, dass die Massentierhaltung für die Billigfleischproduktion riesige Umweltschäden verursacht. Durch den Futteranbau mit giftigen Pestiziden und die Gülleentsorgung in der Landschaft zum Beispiel. Und die Qualen der Tiere sind oft extrem.

Fleisch lässt sich nicht verbieten, wie man das zum Beispiel mit dem ebenfalls wahrscheinlich krebserregenden Pestizid Glyphosat tun müsste. Schon weil ein Verbot nicht durchsetzbar wäre. Anders als vor Fleisch können sich die Verbraucher aber auch nicht hundertprozentig vor Glyphosat schützen, weil es von konventionellen Feldern sogar auf Bioäcker wehen kann. Zudem hat Fleisch durchaus gesundheitliche Vorteile.

Unmoralische Subventionierung

Aber der Staat kann in die Offensive gehen, damit die Menschen ihren Konsum reduzieren. Durch Aufklärung, aber nicht nur: Fleisch muss teurer werden. Die Landwirte müssen ihre Tiere endlich besser halten. Schweine etwa dürften dann ihre Ringelschwänze behalten – in den monotonen, sehr dicht besetzten Ställen geht das nicht, weil die gestressten Tiere sich sonst gegenseitig verletzen.

Sinnvoll wäre auch, die Mehrwertsteuer für Fleischprodukte auf die für die meisten Waren üblichen 19 Prozent zu erhöhen. Die aktuellen sieben Prozent sind eine unmoralische Subventionierung. Sie treibt die Umsätze der Fleischkonzerne in die Höhe – und die Krebszahlen.

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Jost Maurin
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1974. Er schreibt vor allem zu Ernährungsfragen – etwa über Agrarpolitik, Gentechnik, Pestizide, Verbraucherschutz und die Lebensmittelindustrie. 2022 nominiert für den Deutschen Reporter:innen-Preis 2022 in der Kategorie Essay, 2018, 2017 und 2014 Journalistenpreis "Grüne Reportage". 2015 "Bester Zweiter" beim Deutschen Journalistenpreis. 2013 nominiert für den "Langen Atem". Bevor er zur taz kam, war er Redakteur bei der Nachrichtenagentur Reuters und Volontär bei der Süddeutschen Zeitung.
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63 Kommentare

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  • Apelle an die Vernunft, Schweine dürfen ihre Ringelschwänze behalten ........*LOL* wie süß. Deshalb ändert sich auch nichts.

     

    Konventionelle Billig-Tierhaltung ist dermaßen Tierverachtend und Umweltzerstörend -von der Palmölherstellung und ähnliches ganz zu schweigen- dass das soweiter wie bisher einfach nur lächerlich ist. Regenwald-Vernichtung für Soja, Palmöl etc. lässt sich durch billige Appelle nicht stoppen!

    Nicht nur zufällig kosten 110g hochwertige scharfe Bio-Salami etwa 4 Euro und nicht nur ein paar Cent.

     

    Wenn wir auf diesem kindischen Kognitions- und Handlungsniveau weitermachen, ist der Regenwald, und nicht nur der schnell verschwunden und in den Medien die ......komisch-dumme Frage: wieso?

    • @interesting:

      Palmölverwendung: 68% Nahrungsmittel (Margarine, Salatöle etc.), 27% Industrie (Reinigungsmittel, Kosmetik, Kerzen), 5% Energiegewinnung. (Zahlen vom FNR von 2011). Wo ist nochmal der Zusammenhang zur Tierhaltung?

      Soja: Sojaöl wird zur Verwendung in Lebensmitteln, der Industrie und zur Energiegewinnung angebaut. 10% der Ernte machen das Öl aus, 90% Sojamehl als Nebenprodukt. Aus Diesem wird Sojaschrot hergestellt, der in die Tiermast geht. Soja wird NICHT für die Tiermast angebaut, lediglich das Nebenprodukt wird dort verwendet (ansonsten könnte man es wegschmeißen). Die "Sojalegende" hält sich unglaublich hartnäckig im "Bio-Öko-Vegan" Milieu, sie ist trotzdem falsch!

  • Der hohe Fleischkonsum führt bspw. bei Schweinen schon nach 6 Monaten zum Tod. Hauptursache, so glauben Experten des Koch- Institutes, ist die schweinische Sehnsucht zur Wurst danach. Untersuchungen am Darm der so verendeten Tiere haben ergeben: ihr Gedärm ist schon so ausgebildet, dass diese sich postmortal mit dem restlichen Kadaver im eignen Hintern verkriechen wollen. Ein Vorgehen gegen das schweinische Verhalten ist nicht geplant, denn dem natürlichen Verhalten der Tiere muss unbedingt Rechnung getragen werden.

  • Das Robert-Koch-Institut hat in seinem Bericht über Krebserkrankungen festgestellt, dass in Deutschland seit 10 Jahren die Rate der Darmkrebserkrankungen sinkt. Es trifft also nicht zu, dass mehr Menschen an Darmkrebs erkranken.

    • @Christel Dr. Happach-Kasan:

      Das ist nicht ganz richtig, Zitat: "In Deutschland erkrankten 2010 rund 28.600 Frauen und 33.800 Männer erstmals an Dickdarmkrebs. Im Jahr 2014 werden laut Schätzung der deutschen epidemiologischen Krebsregister und des Zentrums für Krebsregisterdaten im Robert-Koch-Institut 35.500 Männer und 28.400 Frauen an einem kolorektalen Karzinom erkranken. "

       

      Nur bei Frauen ist die Häufigkeit leicht rückgängig und bei Männer ansteigend. Das mag wohl daran liegen, das Frauen immer mehr gesundheitsbewusster leben. Der Verbrauch von Fleisch ist bei Frauen auch geringer.

       

      Hier der Link dazu:

      https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/darmkrebs/was-ist-darmkrebs.php#inhalt10

  • Korrektur: Bereits seit 1981 ist in Japan Krebs die häufigste Todesursache

  • Das Risiko für Darmkrebs nimmt mit dem Alter zu: Viele Menschen, die Darmkrebs haben, sind bereits über 75 Jahre alt. Bei unter 50-Jährigen ist Darmkrebs sehr selten.

    Bereits seit ist in Japan Krebs die häufigste Todesursache, allerdings hat Japan auch die höchste Lebenserwartung. Japan hat pro Kopf den höchsten Fischkonsum weltweit, woraus man durchaus schlussfolgern könnte, dass Fisch krebsfördernd ist.

    Australien hat pro Kopf weltweit den dritthöchsten Fleischkonsum und vierthöchsten Zuckerkonsum und gleichzeitig die dritthöchste Lebenserwartung (Australien: 122,7 kg pro Person, Deutschland: 87,88 kg pro Person pro Jahr. 2012) . Spanien liegt mit 111,56 kg pro Person auf Platz 5, gleichzeitig leben Spanier im Schnitt 2,3 Jahre länger als Deutsche. Die Studie nimmt weltweit 34.000 Krebstote durch verarbeitetes Fleisch und 50.000 Krebstote für rotes Fleisch an. Jährlich sterben nur in Deutschland 110.000 Menschen an den Folgen vom Rauchen, knapp 45.000 an Lungenkrebs. In Frankreich leben Menschen im Schnitt 1,5 Jahre länger als in Deutschland, Frankreich ( 98 kg pro Person ) hat die höchste Krebssterberate in Europa aber gleichzeitig die niedrigste Sterberate bei Herz und Kreislauferkrankungen und insgesamt die wenigsten Herzinfarkte pro Kopf, was eigentlich nicht sein dürfte.

  • Muss nach der simplen Logik nicht alles teurer werden?

  • Gut. Die systematischen Fehler solcher Studien wurden schon an anderer Stelle erwähnt. Aber darum geht es ja in dem Artikel nicht. Es geht um Geld.

     

    Ich bin sehr dafür, dass die Lebensmittelpreise so hoch sind, dass gesunde Lebensmittel in guter Qualität in den Handel kommen. Von dem Billigmüll, mit dem viele Handelsketten nach den Verbrauchern werfen, halte ich gar nichts. Allerdings bringt doch eine „Strafzahlung“ auf „geächtete“ Nahrungsmittel in Form einer Mehrwertsteuererhöhung nichts. Denn diese gilt ja dann auch für das Fleisch des Ökobauern von Nebenan. Um den Billigramsch aus den Läden zu verdrängen braucht es eine ganze Reihe von Gesetzten. Das geht bei der Kennzeichnung los (der Inhalt muss aus der großen Aufschrift auf der Packung zutreffend hervorgehen), über strengere Vorschriften für die Erzeuger (Artgerechte Haltung) und das Erzwingen kurzer Transportwege, bis zu Einkaufsregeln für die großen Handelsketten, die ein Erpressen der Erzeuger unmöglich machen.

     

    Auch wenn die obigen Punkte vielleicht z.Z. kaum durchsetzbar sind. Eine Mehrwertsteuererhöhung bringt uns nicht weiter. Besonders nicht mit einer Krebsstudie als Begründung.

  • Ich möchte Bezug nehmen auf die hier mehrfach zu lesende Äußerung, die von Herrn Maurin geforderte Mehrwertsteuererhöhung gehe zu Lasten der Armen.

    Der Konsum an Obst und Gemüse ist in wirtschaftlich schwächeren Gruppen nachweislich sehr gering. Dagegen werden viele Süßgetränke, Weißmehlprodukte und gesättigte Fettsäuren verzehrt. Ich begrüße es daher auch aus diesem Grund, ungesunde Nahrungsmittel durch einen höheren Preis unattraktiver und gesunde Lebensmittel (dadurch automatisch) attraktiver zu machen.

    Selbst eine Mehrwertsteuererhöhung würde übrigens die tatsächlichen Kosten von Fleisch (CO2-Fußbabdruck, Umweltverschmutzung, Belastung des Gesundheitssystems usw.) nicht ausgleichen können.

    Der Skandal ist meines Erachtens nicht, dass sich wirtschaftlich schwache Menschen bei einer Preiserhöhung nicht mehr jeden Tag Fleisch leisten könnten, sondern dass ethisch und gesundheitlich bedenkliche Nahrungsmittel überhaupt so billig angeboten werden können. Umwelt und Gesundheitssysteme kollabieren, aber selbst bei einer eher harmlosen Maßnahme wie einer Mehrwertsteuererhöhung ist der Aufschrei vielerorts groß. Ich fühle mich irgendwie an die Veggie-Day-Debatte erinnert ...

    • @Christina de Havilland :

      Jaja, die Armen essen "falsch", sagt der selbsternannte Kluge. Aber weil sie ja arm sind, kann man sie prima über ihren schmalen Geldbeutel auf den rechten Weg steuern...

       

      Tut mir leid, aber wenn ich einen Text lese, der derart selbstverständlich jeglichen Respekt vor der Privatautonomie seiner Mitmenschen über Bord wirft, schaudert es mir. Freiheit bedeutet (unter anderem) die Möglichkeit, sich auch mal ungehemmt "falsch" zu verhalten, Frau de Havilland, und der Zweck heiligt auch dann nicht die Mittel, wenn man NICHT die CIA oder die NSA ist.

      • @Normalo:

        So sehen nun einmal die wissenschaftlichen Fakten aus, auch wenn Ihnen meine Äußerungen politisch unkorrekt erscheinen mögen (z. B. http://www.spiegel.de/panorama/uebergewicht-mangelnde-bildung-macht-dick-a-256598.html, https://www.ernaehrungs-umschau.de/fileadmin/Ernaehrungs-Umschau/pdfs/pdf_2010/02_10/EU02_2010_084_089.qxd.pdf).

        Es redet auch niemand davon, "mal" über die Stränge zu schlagen, wie Sie es so nett formulieren. Hier geht es um konsequente Fehlernährung!

        Und in Bezug auf "Privatautonomie": Menschen, die sich an dem System nicht beteiligen, werden auch nicht gefragt, ob sie bereit sind, dieses über ihre Steuergelder zu subventionieren und für die Folgekosten des hohen Konsums an tierischen Produkten wie Umweltschäden einschließlich Klimaerwärmung, Tierleid, Folgen für das Gesundheitssystem etc. aufzukommen. Was ist mit der "Freiheit" dieser Menschen? Darüber hinaus sind antibiotikaresistente Keime aus der Tiernutzung nicht nur in Fleisch vorhanden, sondern gelangen über Gülle auch auf Gemüse. Ich denke, es ist deutlich geworden, dass Fleischessen keineswegs Privatsache ist. Eine Mehrwertsteuererhöhung wäre zumindest ein kleiner Schritt in Richtung Verursacherprinzip.

        Im Kapitalismus wird es im Übrigen immer und in allen Konsumbereichen Leute geben, die sich mehr leisten können als andere.

        Sicherlich wäre es unabhängig von einer Mehrwertsteuererhöhung wichtig, eine Änderung des Essverhaltens auch durch andere Maßnahmen wie Aufklärung, (Koch-)Schulungen etc. zu erreichen. Aus Erfahrung und aufgrund von Gesprächen mit im Gesundheitsbereich Beschäftigten kann ich jedoch sagen, dass der Geist bei manchen Menschen willig, das Fleisch jedoch bei den meisten schwach ist, und die Ernährung i. d. R. nicht einmal auf ärztlichen Rat hin umgestellt wird. Mir leuchtet jedoch nicht ein, warum die Allgemeinheit dies dann finanzieren soll.

        Was mich schaudert, ist Ihr "Weiter so!" - auf Kosten von Tier, Umwelt und Mensch.

        • @Christina de Havilland :

          Das "Weiter so!" in meinem Beitrag müssten Sie mir mal genauer erklären. Mir ging es ausschließlich um die Übergriffigkeit, die ich in Ihrem Vorschlag sehe, die Ernährungsgewohnheiten speziell von Menschen mit geringem Einkommen über deren (unfreiwillige) Preissensivität zu steuern. Das ist wider die Menschenwürde, egal ob es sich um ein "mal über die Stränge schlagen" oder gewohnheitsmäßiges Verhalten handelt. Selbstverständlich umfasst die freie Entfaltung des Willens auch Gewohnheiten!

           

          Die Mittel zum Zweck für unheilig zu erklären, heißt dabei gerade nicht, den Zweck an sich zu verdammen. Sie müssen halt akzeptieren, dass in einem freiheitlich-demokratisch verfassten Staat politisch erwünschte - wie auch wissenschaftlich angeratene - Prozesse Freiheit und Demokratie nicht einfach über den Haufen werfen können.

           

          Denn eins sollte klar sein: Wissenschaftliche Fakten, so unwiderlegbar sie auch sein mögen, ersetzen nicht den autonomen Willen des Individuums. Ich kann z. B. anerkennen, dass die Schwerkraft meinem Versuch, über einen Bach zu springen, möglicherweise einen Strich durch die Rechnung macht. Das berechtigt aber niemanden, mir den Sprung zu verbieten (oder finanziell unerschwinglich zu machen), selbst wenn er - je nach Fallhöhe - auch tödlich enden kann.

           

          Und ja, für die Krankenhauskosten, kommt dann die Solidargemeinschaft der Krankenversicherten auf, die auch nicht meckern darf. Denn dürfte die Solidargemeinschaft mir jedes Mal reinreden, wenn ich etwas tun will, was sie schädigen könnte, dann könnte ich mir so ziemlich JEDE Entscheidung über meinen Lebenswandel an den Hut stecken,. weil es fast IMMER eine Variante gibt, die sozialverträglicher als die anderen und damit unter einem Primat des Gemeinwohls Alternativlosigkeit erhielte.

  • Selbstverständlich gibt es eine Kreuz-und_Quer-Subventionierung der Fleischproduktion, die man in großen Teilen unmoralisch nennen kann. Direkt oder indirekt durch die EU Flächensubvention per legalisiertem Lohndumping von ausländischen Arbeitern, durch Investitionszuschüsse für Stallbauten, Güllelagerung, verbilligte Kredite., Zuschüsse für Lebensmitteltechnische-Institute, die mit Fleischverarbeitung zu tun haben, etc.. Sogar die vielen Photovoltaikflächen auf den Stallbauten subventionieren letztenendes die Fleischproduktion. Die Vergangenheit hat deutlich gezeigt, dass die Kleineren gegenüber den subventionsmaximierenden Großbetrieben in Erzeugung und Verarbeitung keine Chance haben und brutal verdrängt werden. Auch das nenne ich eine unmoralische Handlungsweise des Staates. Um Kohle und Atom zurückzuschrauben, hat man ca. 25 Mrd. Euro dem Verbraucher jährlich aufgedrückt, ohne, dass der "Kleine Mann" dagegen aufbegehrt. Das muss doch gerade für das "Lebens"-mittel auch möglich sein. Es muss doch möglich sein, die Tierhaltung anständiger und ethischer auszurichten - für Mensch und Tier. Den Fleischkonsum verbieten will letztlich doch nur eine ganz kleine Minderheit.

  • Ökokapitalismus funktioniert nicht. Fleisch muß nicht teurer werden, sondern streng rationiert. Noch besser wäre ein vollständiges Verbot.

  • in guten Jahren lag der Fleischkonsum der Bevölkerung nur wenig unter unseren heutigen Konsum. Übrigens, die Reichen haben immer genug Fleisch zu essen gehabt, wenn es Enschränkungen gab, mussten sich die Armen einschränken.

  • Oh Gott,

    was kommt denn noch alles?

    Am liebsten hätte auch der Autor den Fleischkonsum komplett verboten, nur traut er sich nicht richtig.

    Bitte kein falsche Scheu - fordern Sie bitte Verbote für alles, was irgendwie schlecht ist, als da wären:

    Autofahren (Klima)

    Heterosex (im real existierenden Patriarchat immer eine Vergewaltigung der Frau)

    Ein Verbot für Männer, Jobs ab 60 T€ Jahresgehalt aufwärts auszuüben (immer durch Männerkumpanei ergaunert)

    Fliegen (wieder Klima)

    Bau von Ein- oder Zweifamilienhäusern (wieder Klima)

    Verbot aller Parteien, die irgendwie nicht richtig links sind (also alle außer Linkspartei und MLPD)

    dementsprechend Demonstrationsverbot für alle nicht richtig linken

    Verbot aller falschen, nicht linken Meinungen, Medien, Internetblogs etc- weil immer Volksverhetzung).

    Die Liste ist erst der Anfang! Wäre so eine Welt nicht toll?

    • @WJR:

      Haben Sie eigentlich schon mal ernsthaft darüber nachgedacht das menschliches Zusammenleben nur mit Regeln, also Rechte und eben auch Verbote funktioniert. Allein für die Einhaltung der Menschenrechte gibt es tausende Verbote. Zum Beispiel das Verbot der Folter. Keiner beschwert sich darüber. Oder das Verbot des Mordens, das Verbot von Tierquälerei.

      Und da sind wir beim Thema. Keiner willTiere quälen. Zu Recht. Aber mit dem Kauf von Fleisch geben wir Tierquälerei in Auftrag. Diesen Wiederspruch ertragen wir nur mit Verdrängen. Vielleicht dämmert es bei Ihnen

      • @Traverso:

        Über Regeln und Gebote mach ich mir jeden Tag ernsthaft Gedanken, da ich Jurist bin. Sie scheinen offensichtlich in jeder Tötung eines Tieres eine Tierquälerei zu sehen und kommen dann mit dem Argument, dass ja Mord und Folter (an Menschen) auch verboten sei. M.E. besteht aber ein Unterschied darin, dass die Schlachttiere kein Bewusstsein ihres nahen Todes haben. Ein Qual kann aber natürlich die Haltungsform zu Lebzeiten sein, was es zu vermeiden gilt. Bei Menschen sieht es wegen ihres Bewusstseins anders aus.

        aus. Manche Ethiker wie Wolf Singer wollen daher Eltern auch die Tötung ihres Kindes bis einige Tage nach der Geburt erlauben, weil die noch kein Bewusstsein haben. Der ist übrigens selbst Vegetarier, wen auch mit der Begründung, dass man Fleischessen (neben all den Problemen, die im innewohnen) nicht nötig sei und mehr schaden als nutzen bringt.

        Wenn sie Fleischverzehr mit Mord an Menschen gleichsetzen: sind sie dann auch für lebenslange Haft für Fleischesser?

        Und warum haben dann viele Veganer auch mit Spätabtreibungen kein Problem, sondern sehen darin ein reproduktives Grundrecht der Frau?

        • @WJR:

          Die Meinung, daß Schlachttiere kein Bewußtsein Ihres nahen Todes haben können Sie nur frei erfunden haben.

          Tiere vor der Schlachtung haben Todesängste, wie jedes Lebewesen mit Bewußtsein. Das ist ein Naturgesetz und kann nur mit einer großen Portion menschlicher Borniertheit angezweifelt werden.

          Wir wollen das Leid der Tiere eben verdrängen weil der Gedanke daran unerträglich ist. Für jeden klar denkenden Menschen. Wir haben die romantische Vorstellung von artgerechter Tierhaltung, wo alles anscheinend besser ist. Das kurze ökonomische Leben eines artgerecht gehalteten Tieres endet aber auch frühzeitig im Schlachthaus. Es wird nicht zu Tode gestreichelt. Bei vielen Tieren wirkt die vorhergehende Betäubung nicht. Die Tiere werden bei lebendigem Leibe und vollem Bewußtsein zerstückelt. Weinend und schreiend.

          Diese Tiere möchten leben wie jedes Lebewesen. Möglichst lange. Wir aber bestimmen darüber und geben dem Tier nur ein kurzes Leben. Für einen kurzen Gaumenschmauß, der in keinster Weise lebensnotwendig für uns ist.

          Und wenn man es wirklich ernst meint mit artgerechter Haltung, dann würde kurzfristig fast der gesamte Fleischmarkt zusammenbrechen, da über 90% des Marktes Massentierhaltung mit bestialischen

          Haltungsbedingungen ist, auch Bio ist da oft nicht viel besser.

        • @WJR:

          Pardon, ich meinte natürlich PETER und nicht WOLF Singer

    • @WJR:

      Sie rutschen freudig die schiefe Bahn runter mein Freund!

    • @WJR:

      Viele Dinge verbieten sich für viele Leute von selbst, weil sie nicht genug Einkommen haben, diese zu bezahlen. Daher ist Ihre Argumentation schon im Ansatz nicht plausibel.

       

      Übrigens: Wie toll eine Welt unter rechter Führung aussähe, haben wir 12 Jahre lang beobachten können. Damals wurde manchen Menschen sogar das Leben verboten.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Wie soll ich diese Antwort verstehen und was ist an ihr denn plausibel? Darf nach ihrer Meinung alles verboten werden, was sich nicht alle leisten können? Dann dürfte man Fleisch gerade nicht verbieten, weil es zumindest in Deutschland so billig ist, dass es sich gerade die ärmsten leisten können. Oder war das "alle sich leisten können" weltweit gemeint? Dann könnte man auch den Zugang zu sauberen Wasser verbieten, schließlich haben den auch nicht alle. Natürlich muß dann noch als rettende Alternative der Nazi-Vergleich kommen, wie immer, wenn die Argumente ausgehen. Als ob es zwischen Dritten Reich und stalinistischer Ökodiktatur keine Alternativen gäbe!

        • @WJR:

          Das heißt nur, daß ohnehin vielen Leuten alltäglich scheinende Dinge verboten sind, wenn auch nicht direkt gesetzlich. Aber dass Stalin ein Öko war, haut ja dem Fass den Boden aus! Wir müssen offenbar große Teile der Geschichte des 20. Jahrhunderts neu schreiben. Womöglich war Mao noch Peta-Aktivist!

          • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

            Sie geben sich immer die allergrößte Mühe , jeder meiner Antworten im größtmöglichen Umfang misszuverstehen. Mit dem Schlagwort "Öko-Stalinismus" ist natürlich nicht gemeint, dass Stalin persönlich ein Öko war. Es ist metaphorisch für eine diktatorische, gewalttätige Herrschaftsform gemeint, um bestimmte ökologische Ziele durchzusetzen. Die DDR war ja nach Selbstdefinition auch ein marxistisch-leninistischer Staat, obwohl Marx und Lenin nie in der DDR waren.

    • @WJR:

      Ausser mit der jobbeschraenkung, dem sex, verbot aller parteien klingt das nicht schlecht

  • Mwst hoch, hoch, hoch. Dann trifft es ja genau die richtigen.

    Wohlfeile salonkonversation

  • "Ein Arbeiter, der nicht nur ein ,verhinderter Kapitalist' sein will und dem es also ernst ist mit dem Kampf gegen jede Ausbeutung, der beugt sich nicht der verächtlichen Gewohnheit, harmlose Tiere auszubeuten, der beteiligt sich nicht an dem täglichen millionenfachen Mord, der an Grausamkeit, Rohheit und Feigheit alle Schrecknisse des Weltkrieges in den Schatten stellt [...]

     

    Entweder man will gegen die Ausbeutung kämpfen, oder man lässt es bleiben. Aber wer als Sozialist über diese Forderung lacht, der weiß nicht, was er tut. Der beweist, dass er nie im Ernst bedacht hat, was das Wort Sozialismus bedeutet."

     

    - Leonard Nelson, Philosoph & Sozialist

    • @Dominik Schneider:

      Ein vogel der nicht fliegt, faellt nicht weitvom stamm

      sokrates

  • In dem folgenden, interessanten Aufsatz werden potentielle Instrumente aufgezeigt, mit denen der Fleischkonsum politisch gesenkt werden könnte: http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/fleischkonsum-politisch-senken

     

    Dass der Verzehr von rotem Fleisch sowie verarbeitetem Fleisch schädlich ist, stellt übrigens keineswegs eine Neuigkeit dar und war auch nicht nur, wie Herr Maurin behauptet, durch "einzelne Studien" belegt. So hat die Harvard School of Public Health schon 2011 in aufwändigen Studien festgestellt, dass der Konsum von rotem Fleisch mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko verbunden ist, insbesondere in Bezug auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Und das Deutsche Krebsforschungszentrum wies bereits 2005 darauf hin, dass der Verzehr von rotem Fleisch, Schinken und Bratwurst zu einem erhöhten Darmkrebsrisiko führt - unter Berufung auf eine Studie mit rund 500 000 Teilnehmern! Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

     

    Genauso sind übrigens schon lange die schädlichen Auswirkungen des Milchkonsums bekannt.

    • @Christina de Havilland :

      Die AS-Stiftung schlägt hier ökokapitalistischen Unfug vor. Wenn so was funktionieren würde, hätte sich der Demeter-Standard längst durchgesetzt und die Massennutztierquälerei verdrängt.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Könnte es vielleicht daran liegen, dass von politischer Seite gar kein Interesse an einer Umsetzung besteht ...?

  • Großartig! Zeit wird´s!

  • Die treue deutsche Seele und ihre Metastasen - so wäre zum Buch von Thea Dorn und Richard Wagner "Die deutsche Seele" neuzuformulieren,

    das ein taz-Autor trefflich aber unvollstänidg mit den Worten rezensierte: "Da, wo Wurst treu macht."

    siehe: http://tinyurl.com/o6xz3f7

    Nun, heute wissen wir, das es heißen muß: 'Da, wo Wurt treu macht und Krebs erregt'

    Beschlich uns bei der Lektüre des Wälzers von Dorn und Wagner doch immer schon das Gefühl, dass die Schattenseiten der dt. Wurstigkeit zu kurz kommen ...

    Das Radfahren wurde darin z.B. als Inbegriff der Spießigkeit definiert, während Wurst essen als Ausdruck dt Gemütlichkeit galt. Die vielbeschworene deutsche Gemütlichkeit muß jetzt wohl zur Vorsorgeuntersuchung.

     

    .

  • Das der immense Fleischkonsum einer der größten Mitverursacher der sogen. Zivilistationkrankheiten, zu denen auch der Krebs gehört, ist doch ein offenes, was aber von den Instudstriezüchtern durch Werbung `nieder geschrien wird:

    "Fleisch ist ein Stück Lebenskraft"

    Ja, sicher. Solange es auf der Weide steht! Geschlachtet ist es AAS.

    ZART, ABGEHANGEN heißt nichts mehr, als das der VERWESUNGSPROZESS fortgeschritten ist.

    Was unterscheidet den Fleisch essenden Menschen denn vom Geier? Vom Raben, der auf der Straße überfahrende Reste zu sich nimmt?

    Ist das Fleisch besser, weil es im Kühltresen liegt? Weil es gebraten oder gekocht wird?

    Wenn jemand wirklich Leistung vollbringen will, gesund sein will, dann verzichtet er auf Fleisch. Fragen sie mal einen Marathonläufer, ob der Fleisch ist.

    Nein, tut er nicht! Denn dann könnte er die Leistung nicht vollbringen. Fleisch ist ein Säurebildner. Ihm würden auf der Strecke die Muskel versauern, Krämpfe ohne Ende wären das Ergebnis.

    Um gesund zu sein, ist vegane Ernährung die Alternative.

    Ich höre schon den Aufschrei.

    Aber Nachweise gibt es genug, das Buch "Peacefood" zeigt viele auf.

    Nur welcher Industriezweig, Pharma, Fleisch, Nahrung (u.a. Nestle) hat Interesse an einem gesunden Menschen?

    AN DEM LÄSST SICH NICHTS VERDIENEN!

     

    Ich halte mich ziemlich gut an zwei Grundsätze:

    Ich esse und trinke (weitestgehend) nichts, wofür Werbung gemacht wird

    und:

    Ich lasse meine Nahrung so natürlich wie möglich

    • @Ehrlich:

      Beim Kugelstosser oder Gewichtheber wird es nicht funktionieren.

       

      Im Übrigen sind Leistung- bzw. Hochleistungssportler ein schlechtes Beispiel, nicht wenige von denen sind nach dem frühen Ende ihrer Karriere Wracks.

       

      Ich bin für: Gehirn einschalten und Politik am eigenen Küchentisch betreiben. Wenn man das auf die Reihe kriegt, kann man immer noch die Welt retten.

    • @Ehrlich:

      Vegane Brille mal abnehmen... natürlich essen auch Marathonläufer nach Wettkampfbedingungen anders als Ottonormalverbraucher. Andererseits essen andere Sportler auch mal deutlich mehr an Tier. Die Ernährung für spezielle Optimierung in Sportarten ist aber vom normalen Leben derart weit entfernt, daß es einfach egal ist. Let´s face it, Fleisch brauchen die meisten normalen Menschen in Deutschland NICHT in der Menge die sie ihrem Körper zuführen, sie essen es weil es ihnen schmeckt.

      • @Dideldidum:

        Wenn schon ein Hochleistungsportler sich so ernähren muss, um eben diese Leistung vollbringen zu können, lässt es sich doch auch runterbrechen auf den Normalbeschäftigten, oder?

        Auch der wäre bei der Ernährung um ein Vielfaches leistungsfähiger als er es sonst ist.

        Ich kenne noch die Nachkriegszeiten, als es noch Sonntagsbraten gab. Die Leute waren durch die Bank alle deutlich schlanker, bis generell schlank. Und gesünder.

        Dicke waren die Ausnahme, Bluthochdruck, Diabetes, Krebs waren Ausnahmefälle

        • @Ehrlich:

          Wenn es ist, wie Sie sagen und Fleisch deshalb nicht in die Diät eines Matrathonläufers gehört, weil es ein Säurebildner ist, dann hat das für Normalverbraucher überhaupt keine Relevanz. Denn Milchsäure ist nur unter wirklich hoher Dauerbelastung ein Problem. Niemand übersäuert, wenn er am Schreibtisch sitzt oder einer anderen normalen Tätigkeit nachgeht. Weniger säurebildende Nahrung ist auch nicht per se leistungssteigernd. Sie erlaubt es nur, den Körper relativ ungestraft so zu schinden, wie das Hochleistungssportler tun.

           

          Dass es nicht gesund ist, sich einseitig fleischlastig und dabei auch noch zu reichlich zu ernähren, steht auf einem anderen Blatt. Da müssen wir unseren Fressreflex in den Griff bekommen, der noch von einem weniger problemlosen Zugang zu reichgedeckten Tafeln geprägt ist.

  • Es gäbe "keine Ausflüchte mehr". Deutschland müsse "von seinem hohen Fleischkonsum runter", schreibt Jost Maurin im schönsten Imperativ und erklärt: "Fleisch muss teurer werden". Da denkt man als gelernter DDR-Bürger doch gleich mal: EVP!!!

     

    Sicher, der Staat kann wieder einmal "in die Offensive gehen". Nur wird damit mal wieder nur die Spaltung zementiert. Fleisch ist, wie Alkohol, ein "Seelentröster". Die Leute wissen ganz genau, dass Alkohol gefährlich ist, und trotzdem saufen sie. Die einen teuer, andre billiger. Wenn also Fleisch ab morgen teuer wird, dann werden manche Leute sich den Luxus weiter leisten, und andre werden in die Röhre gucken – mit Wut im Bauch statt einer Wurst. Die Seele bleibt ja trotzdem unerlöst.

     

    Nein, ich plädiere nicht für Billigfleisch und Massenwurst. Ich will, dass Tiere endlich besser leben (und besser sterben) und die Menschen auch. Dann brauchen sie das Leben nicht mehr so zu hassen und können auf die Drogen sch... - pfeifen.

     

    Nein, Aufklärung allein ist nicht genug. Doch Druck allein ist kontraproduktiv. Den Pelz zu waschen und dabei nicht nass zu machen, ist schlicht nicht möglich, denke ich. Es kann nicht alles bleiben wie es ist, und nur die Menschen werden besser. Wer das verspricht, der lügt sich in die Tasche. Und uns die Hucke voll.

     

    Das Sein, hat ein bekannter Führer mal gesagt, bestimmt das menschliche Bewusstsein. Und umgekehrt, behaupte ich. Die Leute müssen lange leben WOLLEN, dann geben sie auch auf sich acht. Sie bleiben dann gesünder und sind besser drauf. Dann aber brauchen sie nicht unbedingt ausschließlich heute restlos glücklich werden, bei einer fetten Wurst und einem großen Bier. Sie haben dann aufs Morgen Lust und wollen es womöglich sogar mitgestalten. Ich schätze, das ist derzeit nicht gewollt.

     

    Klar, man kann die Wurst und auch das Bier verbieten. Mit Zigaretten hat das schon geklappt. Nur ist der Preis dafür einfach zu hoch. Wir sind kindisch genug für mein Gefühl.

    • @mowgli:

      Bin ganz auf Ihrer Seite, mit einer Ausnahme: Fleisch muss teurer werden. Natürlich nicht durch Steuererhöhungen, sondern durch Herunterfahren der auf Masse ausgerichteten Agrarsubventionen, so dass derjenige, der es essen möchte, auch die gesamten Kosten dafür trägt.

      Dann würde sich vieles von selbst regeln.

  • Also, dass Fleisch teurer wird macht Sinn und sollte jedem Tierfreund und nachhaltigem Wirtschaftler wichtig sein.

     

    ABER HERR MAURIN, unterlassen sie doch bitte das reißerische Brandmarken des Fleischkonsums.

    Man kann auch einfach die Fakten nennen ohne im selbstgerechten Imperativ des mutmaßlichen Veganers anderen Leuten zu sagen was sie jetzt zu tun hätten.

    Das erreicht viel mehr als die "ich habe es schon immer gesagt und bin als Veganer ein besserer Mensch"-Taktik.

  • Ich stimme dem Grundtenor des Artikel ja zu, allerdings merke ich auch hier, daß der Autor schön ideologisch und wenig sachorientiert denkt, leider.

     

    Mal ernsthaft, eine Erhöhung der Verbraucherpreise über die Mehrwertsteuer die genau diejenigen trifft die eh Probleme haben?

     

    Jedes Jahr werden hierzulande irsinnige Summen an Landwirte und Agrarbetriebe an Subventionen gezahlt und Ihnen Herr Maurin fällt nur die Mehrwertsteuer ein?

     

    Letztes Jahr hat Straathof 600.000,- Euro Subventionen erhalten! Doux Geflügel GmbH kriegte 60.000,- Export!!!Subvention. Dazu die schleppende Umsetzung des Käfigverbots bei Legehennen?

     

    Aber nein, das Problem ist:

    "Die aktuellen sieben Prozent sind eine unmoralische Subventionierung."

     

    Genau, Nahrungsmittelsubvention für Verbraucher ist unmoralisch. Aber Eu-Subventionen für Intensivmastanlagen die wirklich eine Farce sind ? Fehlt im Artikel völlig.

    • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
      @Dideldidum:

      Die MWST ist nur ein Beispiel, und das steht auch im Text.

      • 6G
        65572 (Profil gelöscht)
        @Jost Maurin:

        Subventionen kommen im Text nur in der Überschrift und bei der MwSt. vor. Von Beispiel ist im Text nirgens die Rede.

    • @Dideldidum:

      Eben! Die Subventionen stark reduzieren und der Preis steigt von ganz allein.

      • @KarlM:

        Die Fleischproduktion wird nicht subventioniert - jedenfalls nicht durch Direktzahlungen.

  • Aber bitte jetzt Vorsicht walten lassen mit parteipolitischen "Empfehlungen".Denn auch gut gemeint ist nicht unbedingt gut gemacht.Man kann nur darauf hinweisen,dass man jetzt die Mehrwertsteuer erhöht,trifft nur die Ärmsten und man sollte sich hüten Leute zu ihrem Glück zwingen zu wollen,das ging schon mal nach hinten los.

  • Bitte differenzieren Sie: Es geht bei der Einschätzung der IARC um "rotes Fleisch"(WHO: "Red meat refers to all types of mammalian muscle meat, such as beef, veal, pork, lamb, mutton, horse & goat"). Geflügelfleisch (weißes Fleisch) wird von dieser Bewertung nicht erfasst. Der zitierte Wochenkonsum bezieht sich vermutlich auf alle Sorten von Fleisch (rot und weiß). Ich finde, es sollte jeder selbst entscheiden, welchen gesundheitlichen Risiken er oder sie sich aussetzen will und welchen nicht. Das Argument mit der Abdrift ist Schwachsinn: Die Aufwandmengen sind so gewählt, dass selbst im konventionellen (gespritzten) Erntegut nichts bzw. keine kritischen Mengen mehr nachzuweisen sind. Wenn dann ein Teil davon rüberweht, dürfte nach Adam Riese nichts nachzuweisen sein. Der Pflanzenschutzwirkstoff, der bei amtlichen Kontrollen am häufigsten nachgewiesen wird, ist übrigens das im Ökolandbau eingesetzte Kupfer. Ob Kupfer Krebs erzeugt, ist nicht bekannt, daher gibt es auch keine IARC-Einordnung. Denn die IARC benötigt Studienmaterial für ihre Arbeit. Unbedenklich ist Kupfer bestimmt nicht (siehe: http://www.atsdr.cdc.gov/toxfaqs/tfacts132.pdf). Die Gefährlichkeit eines Stoffes leitet sich ja nicht nur aus dem Potenzial ab, Krebs zu erzeugen. So ist der einzige Stoff, den die IARC bisher als "wahrscheinlich nicht krebserregend" eingestuft hat, Caprolactam, nach allgemeinen toxikologischen Kriterien (LD 50 Ratte oral) giftiger als Glyphosat.

  • Und Fleischesser sollten um Gottes Willen nicht den Frisör-Beruf erlernen oder Mate-Tee trinken. Das Ganze artet doch gerade zur Farce aus und die WHO macht sich zum Affen. Wer soll denn jetzt noch "echte" Warnungen ernst nehmen. Ist wie mit dem Hirtenjungen, der zweimal aus Spaß ruft: "Hilfe, ein Wolf".

  • Ich habe mich jm bei der Einleitung gefragt, was es denn eigentlich für

    Subventionen fürs Fleisch geben soll. Am Ende des Artikels erfährt man dann: Der Autor bezeichnet es allen Ernstes als "Subvention", daß Fleisch wie andere Lebensmittel auch besteuert wird.

  • die reichhaltigkeit, nahrhaftigkeit und geschmackliche rafinesse fleischloser ernährung ist noch zu wenig im alltag angekommen. die fleischmultis sind (noch) zu mächtig.

  • männer sogar 1.092 gramm. also schlimmer gehts nimmer

  • Ehrlich gesagt ist der Kommentar ziemlich daneben da tendenziös. Hier wird mit der Angst vor Krebs versucht den Menschen das Fleischessen zu vermiesen. Ganz schlechter Stil! Über die Aussage, das Fleisch zu billig ist und Viele zu viel davon essen kann man sicher diskutieren und wahrsheinlich stimmt es auch. Die Studie der IARC hat der Autor aber entweder nicht richtig geslesen oder er sollte sich noch einmal mit med. Statistik befassen. Das relative Risiko ist zwar schon eine Meldung wert übertragen auf einzelne Personen steigt es aber kaum, teilweise nur im Nachkommabereich. Wenn man wirklich etwas gegen konsumbedingte Tumore tun will, sollte man zuallererst Tabak verteuern oder verbieten.

  • „Fleisch muss teurer werden“ ist schnell daher gesagt.

    Aber wehe, es wird ernst und Fleischwaren werden wieder zum Luxusprodukt, wie in vergangenen Jahrzenten und Jahrhunderten. Dann werden all jene, die momentan „teures Fleisch“ fordern, erneut laut aufschreien: Weil sich die Fleischkonzerne die Taschen vollstopfen, während bei Hartz IV-Empfängern nichts Fleischiges mehr auf den Tisch kommt.

     

    Und die Forderung nach Abschaffung des Kapitalismus wird ergänzt werden um die Forderung: „Fleisch und Wurst für alle!“

    Wollen wir wetten?

  • Aus ökologischen und Tierschutzgründen stimme ich der Forderung zu, Panikmache wegen eines aus meiner Sicht aufgebauschten Krebsrisikos sollte jedoch nicht der Anlass sein. Sich alles aus Furcht vor Krebs zu versagen und verbittert uralt werden ist für mich nicht erstrebenswert.

    • @Joba:

      Ich verstehe die ganze Panikmache nicht - die jetzt von der WHO genannten Fakten sind doch eigentlich nichts Neues. Meine Frau ist in der Medizin tätig und erzählt mir seit 20 Jahren, dass man von zuviel Fleisch Darmkrebs bekommen kann. Die "Subvention" mit den 7% MwSt. finde ich ein etwas lächerliches Argument - was bringt eine Anhebung auf 19%? Dann kostet das Lidl-Grillsteak halt 4,49 € / Kilo statt 3,99 € / Kilo und wird immer noch in Massen gekauft. oder der Preis bleibt gleich und bei den Bauern wird der Einkaufspreis gedrückt. Nicht nur aus krebstechnischen Gründen ist eine ausgewogene, nicht zu fleischlastige Ernährung eh sinnvoll - und das nicht erst seit gestern, sondern schon immer... Mahlzeit!

  • "Die paktizierte Subventionierung" soll wahrscheinlich "Die p*r*aktizierte Subventionierung" heißen?

    (dieser Beitrag braucht von mir aus nicht veröffentlicht zu werden)

  • nun ja, die 7% sind eine subvention auch für gemüse mit besonders starkem sozialen faktor in zeiten wo alleinerziehende zur tafel gehen müssen.

     

    dennoch: fleisch muss luxus werden, aber nicht gänzlich unerschwinglich für arme.

  • Wo genau liegt der Neuigkeitsfaktor bei solchen Studien und Meldungen?

    Jede Form von übermässigem Konsum, egal von was, wird eine gesundheitliche Folge haben.Zu viel Zucker, zu viel Alk, zu einseitig, zu fanatisch an einem Ernährungsstil kleben......und zack, werden irgendwann die körperlichen Systeme streiken oder gar gänzlich ausfallen.

    Ein wenig mehr gelassener Genuss und etwas mehr Denken beim Leben in unseren Überflussgesellschaften und nicht nur das pure Kalorienverputzen, dann klappts auch mit essbaren Vielfalt.

  • Meine Zustimmung. Fleisch muss teurer werden und die Regelungen für Tierhaltung massiv verschärft halten. Aber welche Parteien soll das vorschlagen und durchbringen?

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @vøid:

      Das ist eine gute Frage, die man aber schon deshalb nicht zu stellen braucht, weil die Fleischlüstlinge unter den Parteigängern die übergroße Mehrheit stellen.

       

      Ich bat einst den Fraktionsvorsitzenden einer deutschen Partei, er möge doch den "veganen" Gedanken in das Parteiprogramm aufnehmen. Immerhin hat er freundlich geantwortet, aber dergleichen kann sich noch keine Partei leisten, die auch gewählt werden will.

       

      Denn Fleischesser halten ihre Ernährungsideologie oder -Religion nicht nur für derart normal, dass sie Verblendung nur bei solchen verorten, die anders essen, sondern sie ist bei diesen auch fest an die (residuale) Libido gekoppelt. Dabei macht Fleisch (als Förderer von Arteriosklerose) nicht nur Krebs, sondern auch impotent.