Profil-Einstellungen
Login Kommune
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
06.08.2019 , 09:14 Uhr
So ist es. Zumal die Tatsache, dass Frau Dr. Hendricks auf der Liste steht, ein Indiz dafür ist, dass das Ding veraltet ist und keine aktuelle Bedeutung hat. Die gesamte Geschichte spinnt sich um die Mutmaßungen von Herrn Lauterbach.
Wirklich witzig finde ich hingegen, dass prominente Glyphosat-Gegner der Grünen wie Harald Ebner und Renate Künast nicht auf der Liste stehen und "Negativ-Bescheide" bekommen haben. Das muss eine herbe Enttäuschung für die beiden gewesen sein - oder eben ein Beleg für die Nichtigkeit dieser Liste.
zum Beitrag24.05.2019 , 17:26 Uhr
Gut, der Abschlussbericht ist am 14.03.19 im EFSA Journal erschienen. Anscheinend hinkte das Ministerium hier hinterher. Aber nach Lektüre hat man offensichtlich die richtigen Schlussfolgerungen gezogen, und zwar ohne wenn und aber.
Was das hessische Umweltministerium als Glyphosat-Alternative empfiehlt, ist auch nicht ohne (schillipaeppa.net/...sat-alternativen/). Der Wirkstoff Flumioxazinim Produkt Voros F trägt den Warnhinweis "Kann das Kind im Mutterleib schädigen." Und wenn wir schon bei den Relativierungen sind, dann googeln Sie doch mal nach der Toxizität von Colecalciferol: 100fach giftiger als Glyphosat, die Substanz muss deshalb mit Totenkopf-Gefahrenzeichen versehen werden. Gut, dass es für Arzneimittel da eine Ausnahmeregelung gibt, denn das Totenkopf-Symbol würde junge Eltern doch sicher sehr irritieren, wenn sie ihren kleinen Babys Vitamin-D-Tabletten verabreichen sollen. Wie immer ist das alles eine Frage der Dosis sowie der Art der Exposition.
zum Beitrag23.05.2019 , 17:43 Uhr
Wie denn nun? Es ist wahrscheinlich völlig egal, was Frau Klöckner macht, Herr Ebner hätte sowieso etwas zu meckern. Zur Chronologie: Die Bewertung der EFSA zu Thiacloprid datiert auf den 17 Januar 2019, veröffentlicht im EFSA-Journal wurde der Bericht im März dieses Jahres (efsa.onlinelibrary.../j.efsa.2019.5595). Das sind für die EU-Politiker*innen die relevanten Fakten, nach denen die ihre Entscheidung zu richten haben, und nicht das Getöse von NGOs.
Ich würde mir wünschen, dass die Grünen sich bei kritischen Substanzen wie Spinosad und Kupfer, die auch im Bio-Landbau eingesetzt werden ebenso lautstark einsetzen würden: Spinosad ist bienengefährlich und Kupfer schadet dem Naturhaushalt. Die EFSA hat für Kupfer bei allen Einsatzzwecken Risiken für Säugetiere, Vögel, aquatische Organismen und das Bodenleben festgestellt und man hört von Grünen und NGOs - nichts! Das riecht arg danach, dass die eigene Klientel einem doch näher steht als die Natur.
zum Beitrag11.03.2019 , 11:29 Uhr
"Glyphosat ist immer noch auf dem Markt" - Ja, was erwarten Sie denn? Auf welcher Rechtsgrundlage soll ein auf EU-Ebene zugelassener Wirkstoff denn verboten werden?
zum Beitrag10.01.2019 , 09:23 Uhr
In den Kommunen sind diverse Geheimtipps im Umlauf: Außenreiniger mit Natriumchlorat wirken auch gegen Unkraut. In der DDR hieß das Zeug "UnkrautEx". Als Biozid und Pestizid ist der Wirkstoff verboten, aber die EU-Detergentienverordnung ist so lasch, dass die Substanz trotzdem im Außenbereich eingesetzt werden darf. Der Radar der Öffentlichkeit konzentriert sich m.E. viel zu stark auf den "offiziellen" Pfanzenschutz. Die ganze "Chemie" in Haushaltsprodukten und Kosmetik kann ähnlich schädlich sein.
zum Beitrag08.08.2018 , 11:50 Uhr
DDT wird nach wie vor von der WHO empfohlen, um in Malaria-Regionen Mücken zu bekämpfen: apps.who.int/iris/...M_GMP_2011_eng.pdf
zum Beitrag06.08.2018 , 17:36 Uhr
Unfassbar, wie Herr Habeck hier die Realität verdreht. Der Artenschwund in der Agrarlandschaft setzte bereits in den 50er Jahren ein und hängt generell mit der Modernisierung und Maschinisierung zusammen. Feldhamster z.B. leiden am meisten darunter, dass die modernen Mähdrescher einfach effizienter arbeiten und weniger übrig lassen. Die Flurbereinigung hat ihr übriges getan. Aber wegen der Grünen Ideologie müssen die Pestizide schuld sein. Wenn ein PSM-Wirkstoff die Zulassungskriterien nicht erfüllt, spricht die EFSA eine entsprechende Empfehlung aus. Das ist bereits oft genug so gewesen. Wie kann man das Vertrauen in öffentliche Einrichtungen nur so gewissenlos untergraben? Das ist purer Populismus!
zum Beitrag05.03.2018 , 15:30 Uhr
Bis Herr Baake wieder in die Politik zurückkehrt, kann er ja die Deutsche Umwelthilfe bei ihren Diesel-Klagen unterstützen.
zum Beitrag20.10.2017 , 09:52 Uhr
Das stimmt so nicht. Glyphosat blockiert ein Enzym, das Pflanzen zur Herstellung bestimmter Aminosäuren benötigen. Die Wirkung, das Absterben der Pflanzen, sieht gewaltig aus, der chemische Eingriff ist jedoch nur winzig klein. Das vom Glyphosat blockierte Enzym kommt in tierischen und menschlichen Organismen gar nicht vor, deswegen greift der Wirkmechanismus hier nicht. Nach internationalen toxikologischen Standards (z.B. LD 50 Ratte oral) ist Glyphosat weniger giftig als Kochsalz. Deswegen wird es ja auch so breit eingesetzt und deswegen verteidigen die Landwirte diesen Wirkstoff auch so. Schließlich sind sie dem Herbizid am intensivsten ausgesetzt. Das im Biolandbau eingesetzte Insektizid Pyrethrum etwa ist wesentlich giftiger. Die Bio-Alternative Pelargonsäure ist schlechter für die Umwelt, wirkt aber nicht so gut, man braucht also mehr davon. Pelargonsäure wirkt als Kontaktherbizid, das heißt, die Pflanzenmasse wird kaputtgeätzt. Und unter der Säure leidet das Bodenleben.
Glyphosat wird v.a. bei Mulch- und Direktsaatsystemen eingesetzt, die günstig sind für Bodenleben, Insekten, Erosionsschutz und Klimabilanz.
zum Beitrag20.10.2017 , 09:47 Uhr
Man stelle sich das umgekehrte Szenario vor: Ein BfR-Mitarbeiter hätte kurz nach Abgabe des Bewertungsberichtes einen Vertrag bei den Monsanto-Anwälten unterschrieben, solche Beträge kassiert und ohne Offenlegung des Engagements agitiert. Was wäre dann los?
Die früheste Offenlegung von Portiers Beratertätigkeit stammt aus März 2016 im Kleingedruckten einer Veröffentlichung, das heißt, ein Jahr lang war er aktiv, ohne den Interessenkonflikt anzugeben. Weder bei seinem Offenen Brief an EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis noch bei der Anhörung im Bundestag hat Portier das angegeben.
Wie gesagt: Wenn das bei der "anderen Seite" passiert wäre, was wäre dann jetzt los?
zum Beitrag19.09.2017 , 12:48 Uhr
"seitenweise"? Wie viele Seiten des mehr als 4.300 Seiten umfassenden Bewertungs-Berichts sind denn abgeschrieben?
zum Beitrag19.09.2017 , 12:47 Uhr
Glyphosat ist seit rund 40 Jahren auf dem Markt. Die Patente dürften allesamt abgelaufen sein. In Deutschland wird das meiste Glyphosat in Generika-Produkten verkauft.
zum Beitrag08.06.2017 , 21:19 Uhr
Ich weiß gar nicht, ob die Bio-Branche das wirklich als Nachteil ansehen wird, wenn nach ausländischen Regeln produzierte Ware aus Drittstaaten weiter als Bio-Ware in der EU vermarktet werden darf. Denn wenn es etwa diese günstigen und zugleich optisch makellosen Bio-Birnen aus Argentinien oder die Bio-Früh-Kartoffeln aus Ägypten (Nachhaltigkeitskatastrophe weil mit fossilem Wasser bewässert) nicht mehr beim Discounter um die Ecke geben sollte, dürfte der Bio-Umsatz doch arg zusammenbröseln. Die Legende vom Bio-Boom wird sich dann schwerlich aufrecht erhalten lassen.
zum Beitrag08.05.2017 , 18:05 Uhr
Es gibt eine Schnittmenge von AbL- und Bio-Bauern, die wollen halt Beides: Bio-Sein und Klein-Bleiben und alle anderen sollen bitteschön auch klein bleiben und bloß nicht mehr - besser eher weniger - produzieren, damit dieses Geschäftsmodell auch funktioniert. Am besten ist, der Staat regelt das: mehr Subventionen für Kleine und für Bio und mehr Auflagen für Große und Nicht-Bio und Milchmengenbegrenzung für alle. Denn dann kann ich so bleiben, wie ich bin, und muss mich nicht verändern. Und wenn das nicht funktioniert, sind die anderen schuld: Der Bauernverband, der Bundeslandwirtschaftsminister, die EU, der konventionelle Nachbar mit den 500 Kühen oder eben der Bio-Nachbar, dem 200 Kühe nicht reichen und der daher aufstocken will. Nur eins kann nicht sein: Dass ich mit meinem Betriebskonzept einfach nicht mehr in die Zeit passe.
zum Beitrag30.04.2017 , 17:21 Uhr
Ich kenne Bio-Bauern sowie welche von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), die predigen: Wir müssen nur alle weniger produzieren, dann werden unsere Erzeugerpreise wieder automatisch steigen. Wenn man dann darauf aufmerksam macht, dass allgemeinhin nicht gewünscht ist, dass Lebensmittel teurer werden, weil dann mehr Menschen hungern müssen, werden die Prediger aggressiv. Dabei würde mich das interessieren: Wenn in Deutschland wirklich einmal 20 Prozent der Fläche im Bio-Landbau bewirtschaftet wird und folglich unsere Ernten wesentlich geringer ausfallen werden, wie wirkt sich das auf das Preisgefüge internationaler Rohstoffmärkte aus? Wenn Spekulation die Preise treibt, ist das böse, wenn eine ideologisch motivierte Extensivierung die Preise treibt, ist das dann gut?
zum Beitrag19.04.2017 , 08:10 Uhr
Aber die Produkte werden doch eh stichprobenartig kontrolliert - egal, welche Grenzwerte gelten. Der Grenzwert ist das eine und die geforderte Kontrollroutine das andere. Wenn ich Grenzwerte senke, heißt das ja nicht, dass ich automatisch die Kontrollroutine ändere, oder? Die landwirtschaftlichen Betriebe selbst müssen ja auch keine Kontrollen durchführen. Auch in Sachen Bürokratie würde sich für den Betrieb erst einmal nichts ändern - es sei denn, seine Produkte fallen irgendwann einmal negativ auf. Der Aufwand für Kontrollen ändert sich doch nicht, wenn ich die Werte ändere.
zum Beitrag03.04.2017 , 16:24 Uhr
Das Problem ist halt, dass sich die Tiere nicht gleichmäßig über die Fläche verteilen. Aus ihrem Sicherheitsbedürfnis heraus bleiben sie in der Nähe des Stalles und setzen halt auch dort vornehmlich ihren Kot ab. Man kann den Auslauf noch so groß gestalten, das Verteilungsproblem bleibt.
zum Beitrag10.12.2016 , 23:32 Uhr
Kompliment: Wieder ein schönes Interview! Also, wir haben gelernt, dass Moral etwas ist, das wir ins Bücherregal stellen. Die ist zwar da, aber konsequent daran, halten müssen wir uns nicht. Ev. hat das ja auch mit Prinzipien zu tun, die Herr Precht hier aus dem Hut zaubert. Offensichtlich hat er das Proseminar zu David Hume verpasst: Es gibt keinen logischen Zusammenhang vom Sein zum Sollen. Ich kann aus dem Sosein von Dingen, Tieren, Personen nicht ableiten, dass sie auch so sein müssten. Der Naturzustand ist nicht irgendwie besser als unsere jetzige Lebensweise, nur weil es natürlich ist. Deswegen finde ich es problematisch, aus Eigenschaften wie Bewusstsein etwa Rechte abzuleiten. Wer definiert das? Aber das neue Buch verkauft sich bestimmt ganz "precht"ig ... Wenn es so langweilig ist wie die anderen, wird es auch viel im Regal rumstehen.
zum Beitrag02.12.2016 , 13:49 Uhr
Das ist ja interessant: Im Biolandbau möchte der Grüne Häusling erst einmal eine "Harmonisierung" der Analyseverfahren, sprich: der Standards. Warum kann Deutschland nicht auch hier Vorreiter sein? Das wird doch auch sonst von den Grünen gefordert, wenn es etwa um den Atom- oder den Kohleausstieg geht. Und wenn einem selbst die Butter genommen wird, dann möchte man auf einmal, dass EU-weit die gleichen Standards gelten.
zum Beitrag14.09.2016 , 21:03 Uhr
Die Monopolstellung im Bereich der Gentechnik könnte man in Europa entschärfen, wenn auch hier die neuen Genome Editing Verfahren nicht den für Gentechnik geltenden Regulierungsanforderungen unterworfen werden würden. Dann hätten auch kleine Züchtungsunternehmen eine Chance. Aber wenn die Zulassung einer neuen Sorte rund 150 Millionen Dollar kostet, spielen nur die Großen mit.
zum Beitrag24.08.2016 , 23:43 Uhr
Wir exportieren Schweinefüße, weil die hier kaum jemand essen möchte, lieber Schnitzel, Steaks und Filet. Aber wir können ja zur Bedingung machen, wer soundso viel von den hochwertigen Teilen konsumiert hat, muss erst einen Schweinefuß essen, bevor er bzw. sie wieder etwas anderes bekommt. Qualität und Tierschutz ist übrigens keine Frage der Betriebsgröße.
zum Beitrag24.08.2016 , 23:36 Uhr
Die Produzenten wandern nicht ab: Die Bauern bleiben hier und können umschulen. Die Lebensmittel werden dann aus dem Ausland importiert, wie jetzt zum Beispiel die Käfigeier. Ob man sich damit bessere Standards einkauft, darf bezweifelt werden.
zum Beitrag24.08.2016 , 13:38 Uhr
Was ist Massentierhaltung? "Massentierhaltung breitet sich aus", "Massentierhaltung eindämmen" - Formulierungen, als ob das eine Krankheit wäre. Die Ministerin sollte erst einmal klar stellen, was genau sie mit "Massentierhaltung" meint. Ansonsten müssen wir ihre Ankündigungen als puren Trumpkitsch, als Populismus abtun. Die Menschen applaudieren diesen Parolen und gehen dann in den nächsten Supermarkt, um sich für den nächsten Grillabend mit günstigem Fleisch einzudecken. Und: Rund 50 Prozent der deutschen Bevölkerung haben kein nennenswertes Vermögen, sie leben von der Hand in den Mund und wissen preiswerte Lebensmittel zu schätzen. Diese gibt es aber nicht, ohne eine effiziente Landwirtschaft und Tierhaltung. Das letztjährige Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik beim BMEL war da ganz klar: Tierwohl und Umweltschutz sind keine Frage der Betriebsgröße, der Begriff "Massentierhaltung" ist deshalb irreführend.
zum Beitrag14.08.2016 , 14:39 Uhr
Da wird Ihnen nur Auswandern helfen. Weder a) noch b) sind hierzulande auf demokratischen Wege zu erreichen. Ich glaube, in Venezuela sind derzeit Menschen mit guten Ideen sehr gefragt. Da das Land eine sozialistische Regierung hat, kommen Sie da immerhin schon Lösung b) näher.
zum Beitrag08.04.2016 , 11:23 Uhr
Laut Präambel darf die IARC nur öffentlich zugängliche Studien für seine Bewertung verwenden. Also hat die IARC die Hersteller-Studien nicht gesichtet. Das BfR hat für seine Risikobewertung im Auftrag der EFSA diese jedoch heranziehen müssen und kommt zu einem anderen Urteil als die IARC. Daher die Forderung, diese bislang nicht öffentlichen Studien der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, damit man halt die Schlussfolgerungen der EFSA auch nachvollziehen und überprüfen kann.
zum Beitrag07.03.2016 , 21:59 Uhr
Die Zulassung von 2,4-D ist längst durch (läuft 2030 aus): http://ec.europa.eu/food/plant/pesticides/eu-pesticides-database/public/?event=activesubstance.detail&language=EN&selectedID=874
zum Beitrag07.03.2016 , 17:23 Uhr
Soweit ich das sehe ist die Neuzulassung von 2,4-D bereits geräuschlos durchgewunken worden (bis Ende 2030): http://ec.europa.eu/food/plant/pesticides/eu-pesticides-database/public/?event=activesubstance.detail&language=EN&selectedID=874
zum Beitrag07.03.2016 , 17:21 Uhr
o.k., aber aufgrund der Glyphosat-resistenten Unkräuter in Übersee werden dort auch andere Mittel eingesetzt, für die es auch bereits gentechnisch verbesserte Pflanzen gibt: Glufosinat, 2,4-D und Dicamba. Jedenfalls bauen die großen Chemieriesen für diese Wirkstoffe ihre Produktionskapazitäten aus. Meiner Meinung nach wurde hier schlicht und ergreifend eine Marketing-Entscheidung gefällt und es geht nicht um die Sache. 2014 hatte Christoph Then noch eindringlich vor 2,4-D gewarnt: https://schillipaeppa.net/2016/03/05/durchgewunken/
zum Beitrag07.03.2016 , 14:03 Uhr
Lücken gibt es vor allem bei der Neubewertung des Herbizids 2,4-D: Die IARC hat im Juni 2015 2,4-D als möglicherweise krebserregend (Gruppe 2B) eingestuft (https://www.iarc.fr/en/media-centre/pr/2015/pdfs/pr236_E.pdf). Der 8 (in Worten: "acht") Seiten (!) umfassende Review-Report (http://ec.europa.eu/food/plant/pesticides/eu-pesticides-database/public/?event=activesubstance.ViewReview&id=974) schweigt sich dazu völlig aus. Komisch: Warum hat sich denn hier niemand drum gekümmert? Ist der Name ev. zu sperrig? "2,4-D" klingt irgendwie total harmlos und kaum chemisch - wahrscheinlich nicht kampagnenfähig. Völlig unbehindert von NGOs und Grünen Ökopolitikern ist im letzten Jahr 2,4-D einfach durchgewunken worden. Apropos Vorsorgeprinzip: Der Wirkstoff wird in Kombination mit Dicamba (Hilfe, Monsanto: http://www.reuters.com/article/monsanto-dicamba-idUSL1N0ZA1XN20150624) und Dünger vor allem im Hobbygartenbereich für Zierrasen eingesetzt. Wo bleiben die offenen Briefe an die Baumärkte? Wo bleibt das Verantwortungsgefühl von NGOs und Grünen?
zum Beitrag27.10.2015 , 11:51 Uhr
Die Fleischproduktion wird nicht subventioniert - jedenfalls nicht durch Direktzahlungen.
zum Beitrag27.10.2015 , 10:11 Uhr
Bitte differenzieren Sie: Es geht bei der Einschätzung der IARC um "rotes Fleisch"(WHO: "Red meat refers to all types of mammalian muscle meat, such as beef, veal, pork, lamb, mutton, horse & goat"). Geflügelfleisch (weißes Fleisch) wird von dieser Bewertung nicht erfasst. Der zitierte Wochenkonsum bezieht sich vermutlich auf alle Sorten von Fleisch (rot und weiß). Ich finde, es sollte jeder selbst entscheiden, welchen gesundheitlichen Risiken er oder sie sich aussetzen will und welchen nicht. Das Argument mit der Abdrift ist Schwachsinn: Die Aufwandmengen sind so gewählt, dass selbst im konventionellen (gespritzten) Erntegut nichts bzw. keine kritischen Mengen mehr nachzuweisen sind. Wenn dann ein Teil davon rüberweht, dürfte nach Adam Riese nichts nachzuweisen sein. Der Pflanzenschutzwirkstoff, der bei amtlichen Kontrollen am häufigsten nachgewiesen wird, ist übrigens das im Ökolandbau eingesetzte Kupfer. Ob Kupfer Krebs erzeugt, ist nicht bekannt, daher gibt es auch keine IARC-Einordnung. Denn die IARC benötigt Studienmaterial für ihre Arbeit. Unbedenklich ist Kupfer bestimmt nicht (siehe: http://www.atsdr.cdc.gov/toxfaqs/tfacts132.pdf). Die Gefährlichkeit eines Stoffes leitet sich ja nicht nur aus dem Potenzial ab, Krebs zu erzeugen. So ist der einzige Stoff, den die IARC bisher als "wahrscheinlich nicht krebserregend" eingestuft hat, Caprolactam, nach allgemeinen toxikologischen Kriterien (LD 50 Ratte oral) giftiger als Glyphosat.
zum Beitrag25.10.2015 , 21:00 Uhr
Zitat aus dem Artikel: "Allerdings: Falls eine Chemikalie auch nur „wahrscheinlich krebserregend“ ist, gilt jede Dosis als gefährlich und muss verboten werden. So steht es in der EU-Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen." Wo steht das bitte in der zitierten Verordnung? Ich kann die Verbotsforderung nicht finden.
Und: Wahrscheinlich wird die IARC morgen, 26.10.2015, ihre Pressemitteilung veröffentlichen zum Meeting über "Red and processed meat" (Rotes und verarbeitetes Fleisch). Vieles spricht dafür, dass der Akteur als krebserregend (Kategorie 1) einsortiert wird. Was machen wir denn dann? Wenn die Dosis keine Rolle spielt, gehört Mettwurst und Co sofort verboten, oder gilt das hier jetzt nicht, weil Fleisch keine Chemikalie ist? Und, was ist mit Alkohol (ebenfalls Kategorie 1)? Wenn Big Green (Grüne und NGOs) sich wirklich Sorgen um die Gesundheit der Bevölkerung machen würden, müsste ab morgen der Veggie Day 2.0 gefordert werden - aber mit Vehemenz!
zum Beitrag18.09.2015 , 08:40 Uhr
Das Wort "Ackergift" taugt nicht als Synonym für "Pestizide", weil es ja auch Pflanzenschutzmittel für Beete, Wiesen und Gewächshäuser gibt, wo auch Nahrungs- und Futtermittel produziert werden. Das ist mir jetzt zu simplex ;-). Die Süddeutsche ist momentan sehr bemüht, das Wort "Ackergift" als Synonym für "Glyphosat" einzuführen. Nur, was ist dann Kochsalz, etwa ein "Kochgift", oder Coffein ein "Trinkgift"? Schließlich sind Kochsalz und Coffein nach internationalen toxikologischen Standards (LD 50 Ratte oral) giftiger als Glyphosat.
zum Beitrag11.09.2015 , 08:51 Uhr
Es ist soooo ermüdend: Die Studien wurden nicht ignoriert, sondern ausgewertet und anschließend für die Beurteilung hinzugezogen oder eben nicht. So funktionieren wissenschaftliche Auswertungen halt, ob es einem passt oder nicht. Falls Sie mal eine dezidierte Auswertung der Studien, die die IARC berücksichtigt hat, lesen wollen, empfehle ich diesen Blogbeitrag des Mikrobiologen James Gurney: http://theleagueofnerds.co.uk/2015/09/08/does-roundup-give-you-cancer/
zum Beitrag31.07.2015 , 14:34 Uhr
Die Hersteller haben längst darauf reagiert und Sorten gezüchtet, die gegen mehrere Herbizide resistent sind, zum Beispiel neben Glyphosat auch gegen Glufosinat, welches wesentlich giftiger ist. Mit einem Verbot von Glyphosat ist für die Umwelt nichts gewonnen - im Gegenteil.
zum Beitrag27.07.2015 , 10:29 Uhr
"ideologiefrei" ist das Stichwort! Bio ist nicht per se besser: Kupferhaltige Pflanzenschutzmittel, zu denen es im Ökolandbau zum Beispiel bei Kartoffeln keine Alternative gibt, schädigen nachhaltig das Bodenleben. Gegen Kartoffelkäfer werden auch bei Bio Insektizide gespritzt, die Bienen schädigen. Die Mortalität in der Öko-Nutztierhaltung ist in einigen Bereichen höher als bei den konventionellen. Und: Auch Gülle aus Bio-Haltung enthält Stickstoff, belastet also bei nicht fachgerechter Ausbringung Gewässer und Grundwasser. Eine pauschale Abqualifizierung der konventionellen Landwirtschaft halte ich für unangebracht. Wenn der Biobauer viermal mit Harke durchs seinen Mais fährt, anstatt einmal zu spritzen, ist das für Kleinnager und Bodenbrüter bestimmt nicht die beste Option. Es muss für jeden Produktionszweig stets um die beste Methode gerungen werden, und zwar die beste für Mensch, Tier und Umwelt. Politisch motivierte Grabenkämpfe bringen niemanden weiter.
zum Beitrag16.07.2015 , 19:42 Uhr
Nette Idee, sie hat aber nach dem jetzigen Konzept einen Haken: Ob die Prämie gezahlt wird oder nicht, wird bei Stallkontrollen nicht am Schlachthof ermittelt. Es ist so also durchaus möglich, dass für ein Schwein, das am Schlachthof keinen Ringelschwanz mehr hat, eine Prämie gezahlt wird: "Mindestens 70 % der Mastschweine müssen zu jedem Zeitpunkt während der Mast einen gesunden Ringelschwanz haben." Quelle: http://www.landtag-niedersachsen.de/Drucksachen/Drucksachen_17_2500/2001-2500/17-2484.pdf?page=2
zum Beitrag19.06.2015 , 09:18 Uhr
Einfach mal selbst Kartoffeln anbauen: Es ist erstaunlich, wie wenig Knollen wirklich vermarktbar wären. Die Rumrechnerei mit den Klimaeffekten etc. macht wenig Sinn: Es müssen ja soundso viel Hektar Kartoffeln angebaut werden, um soundsoviel marktfähige Ware zu erhalten. Der Handel müsste krumme Gurken und verwachsene Knollen in sein Sortiment aufnehmen, damit sich was ändert. Andersherum: Was heißt "weggeworfen"? Nicht marktfähiges Obst und Gemüse landet meines Wissens in Tiermägen oder Biogasanlagen. Das ist doch auch eine legitime Verwertung. Oder man macht Kompost daraus für bio-veganen Landbau. Wie sollen denn sonst diese Felder organisch und ohne Tierexkremente gedüngt werden, wenn nicht mit pflanzlichen Abfällen? Und: Kleinere Verpackungsgrößen heißt wieder mehr Müll. Und noch ein "und": Je größer ein Verarbeitungsbetrieb, desto höher in der Regel die Verwertungsrate. Tönnies zum Beispiel verwertet bis zu 99 Prozent vom Schwein.
zum Beitrag11.06.2015 , 15:10 Uhr
Wenn man danach suchen würde, fände man im Urin sicher eine Menge Alltagschemikalien: Duftstoffe aus Kosmetika, Substanzen aus Reinigungs- und Waschmitteln. Wollen wir das alles deswegen verbieten? Nur dass etwas wo ist, bedeutet ja nicht, dass es dort Schaden anrichtet. Beispiel: Dihydrogenmonoxid ist der Hauptbestandteil des Sauren Regens und man hat es in Tumorzellen nachgeweisen. Verbieten?
zum Beitrag11.06.2015 , 15:05 Uhr
Was bisher erschienen ist, kann man online unter http://www.thelancet.com/journals/lanonc/article/PIIS1470-2045(15)70134-8/abstract nach Registrierung abrufen. Die ausführliche Stellungnahme der IARC soll im Juli erscheinen. Es handelt sich auch nicht um eine neue Studie, sondern lediglich um eine Bewertung wissenschaftlicher Studien.
zum Beitrag11.06.2015 , 13:39 Uhr
Es ist schon seltsam, warum sich die Industrie so halbherzig wehrt. Zum einen die falsche Einordnung von Kaffee (die Liste ist zwar lang, aber gut strukturiert: http://monographs.iarc.fr/ENG/Classification/ClassificationsGroupOrder.pdf) und zum anderen gibt es viel bessere Beispiele, um die IARC-Einordnung zu relativieren. So sind „Alcoholic beverages“, also alkoholische Getränke, in Gruppe 1 klassifiziert als (definitiv) krebserregend, ebenso wie Abgase von Diesel-Motoren, Emissionen von Kohleöfen, die im Haus betrieben werden, bestimmte Östrogen-betonte Wechseljahres-Therapien, Sonneneinstrahlung, Holzstaub, Tabak und Tabakrauch, Sonnenbänke, Ruß sowie nach chinesischer Art gesalzener Fisch. In Gruppe 2A finden sich neben Glyphosat u.a. auch heißer Mate-Tee, Emissionen von Holzöfen, die Arbeit als Friseur, Anabolika. Sollten die großen Agrarchemie-Konzerne etwa kein großes Interesse mehr an Glyphosat haben? Die Patente sind lange abgelaufen, die Preise niedrig, günstiges Generika-Glyphosat aus China dominiert den Markt - Zeit für Innovation! Wer weiß, eventuell haben die großen Firmen längst den Nachfolger in der Pipeline. Ein Verbot oder eine Nutzungseinschränkung von Glyphosat würde denen nur in die Hände spielen und die Marktkonzentration verstärken. Aber für Mensch, Tier und Umwelt wäre mit neuen – weniger erforschten – Wirkstoffen nichts gewonnen.
zum Beitrag28.05.2015 , 22:35 Uhr
Ich stimme Ihnen zu: Was in den letzten Jahren enorm zugenommen hat, sind diese pflegeleichten Kiesbeete: Unkrautflies oder Folie auslegen, Kies drauf und alle eineinhalb Meter ein Formschnitt-Buchbaum gepflanzt. Da findet keine Biene mehr Nektar, geschweige denn ein Igel Unterschlupf. Und dann jammern, dass Bienen und Hummeln immer weniger werden.
zum Beitrag28.05.2015 , 22:30 Uhr
"Es wird fünf- bis sechsmal so viel ausgegeben, um die Artenvielfalt zu gefährden, wie für Naturschutz?" Äh, hallo, Landwirte produzieren Lebensmittel - zum Essen und zum Trinken. Und die Subventionen sorgen dafür, dass die Lebensmittel für alle erschwinglich bleiben. Aber wenn das mit den 600 Bienen so wichtig ist, dann lasst uns doch einfach kollektiv aufhören zu essen.
zum Beitrag25.05.2015 , 15:56 Uhr
Ob KTG Agrar auf den Verpackungen seiner Bio-Produkte auch große Mähdrescher abbildet?
zum Beitrag24.05.2015 , 12:08 Uhr
Die aus meiner Sicht optimale Haltung für Legehennen und Masthähnchen findet man zum Beispiel auf dem Bauckhof: Mobilställe, Ausläufe mit Unterständen (die Tiere fühlen sich ohne die Möglichkeit einer nah erreichbaren Deckung nicht wohl), Aufzucht von Bruderhähnen etc. Da kostet dann das TK-Hähnchen aber rund 27 Euro. Wer kann und wer will das bezahlen? Und das mit dem Zweitnutzungshuhn ist auch nicht so einfach, Versuche von Bauer Bauck führten nicht zum Erfolg: http://www.zeit.de/2012/11/N-Huehnerzuechtung
Für einen Eindruck vom Bauckhof siehe die NDR-Reportage "Glückliches Biotier?"
Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=wHG0LNWKs3M
Teil 2: https://www.youtube.com/watch?v=ynPUSfG9qOg
Teil 3: https://www.youtube.com/watch?v=nGYJaH-m2Rk
zum Beitrag24.05.2015 , 11:52 Uhr
Fußnote: Mit 19.000 Hektar Anbau ökologischer Marktfrüchte ist KTG Agrar nach eigenen Angaben der größte Bio-Bauer Europas. Das nennt man Subventionsoptimierung. Dabei sollen doch Bio-Höfe klein und kuschelig sein. Hier zeigt sich, dass sich Marktgesetze nun einmal nicht aushebeln lassen.
zum Beitrag12.05.2015 , 09:52 Uhr
Verantwortunglos: Glyphosat ist nach internationalen toxikologischen Standards (LD 50 Ratte oral) weniger giftig als Kochsalz oder Backpulver. Wenn der Hobbygärtner das nicht mehr kaufen kann, besorgt er sich wesentlich giftigere Wirkstoffe. Auch die Bio-Alternative Pelargonsäure ist nicht besser für die Umwelt, wirkt aber nicht so gut, man braucht also mehr davon. In die schärfste Klasse (Kategorie 1: krebserregend) stuft die WHO u.a. ein: Emissionen von Kohleöfen, die im Haus betrieben werden, und Holzstaub (Quelle: http://monographs.iarc.fr/ENG/Classification/ClassificationsGroupOrder.pdf ). Wann nimmt toom endlich Kaminöfen und Bretter aus dem Programm? Schließlich kann man in den Öfen Kohlebriketts verbrennen und beim Sägen, Schleifen und Hobeln entsteht Holzstaub. Beides gilt nach WHO als definitiv krebserregend.
zum Beitrag09.05.2015 , 23:11 Uhr
Finde ich auch: Nichts schmeckt so gut wie selbst gezogene Tomaten aus dem eigenen Gewächshaus. Vor ein paar Jahren haben auch die Strauchtomaten im Supermarkt noch gut geschmeckt, heute sind sie so fad wie die Fleischtomaten früher und man muss für etwas Tomatengeschmack auf die kleineren Rispentomaten zurückgreifen.
zum Beitrag09.05.2015 , 23:07 Uhr
Nur mal so zur Info: Der Marktanteil von Monsanto bei Maissaatgut in Deutschland liegt bei unter 4 (in Worten "vier") Prozent.
Gemüse: Es gibt schätzungsweise um die 2500 Tomatensorten. Als Hobbygärtner kann man über Spezialversandhändler durchaus an eine stattliche Auswahl verschiedener Sorten kommen: in allen möglichen Farben, Größen und Formen. Wenn es im Supermarkt vor allem diese langweiligen Einheitstomaten gibt, dann weil der Verbraucher diese Tomaten haben will. Wenn sich der Markt also auf bestimmte Sorten oder Saatguthersteller konzentriert, dann weil das so nachgefragt wird. Niemand muss doch etwas kaufen, was er nicht will! Wir leben in einem reichen Land mit einer breiten Produktpalette bei Gemüse und Obst und vielen verschiedenen Bezugsquellen (Supermarkt, Bioladen, Direktvermarkter, Gemüsekiste vom Bauern etc.). Wo ist das Problem? Und wenn einem die Non-Monsanto-Tomate so wichtig ist, dann muss man halt tiefer in die Tasche greifen.
zum Beitrag05.05.2015 , 15:46 Uhr
Was meint eigentlich der Begriff "tierfreundlich"? Das ist eine gute Frage! Ist es das, was sich ein Städter unter einer idealen Haltung vorstellt, oder sollten die schnöden Gesundheitsdaten im Vordergrund stehen? Was ist für das Schwein schlimmer: eine verwachsene Lunge (Staub und Schimmelpilze im Stroh), eine Leber voller Parasiten (typisches Problem in der Biohaltung) und eine nicht verheilende Nekrose am Schwanzansatz (Verzicht auf Kupieren) oder das Leben auf Spalten und die sekundenschnelle Prozedur des Schwanzkürzens? Ich würde mich sehr über eine ideologiefreie Diskussion freuen. Bio ist nicht per se besser - weder für den Menschen, noch fürs Tier.
zum Beitrag30.03.2015 , 16:14 Uhr
Und überhaupt: "Patente auf Lebewesen gefährden Umweltschützern zufolge die globale Ernährungssicherheit." Als ob es keinen Brokkoli mehr im Supermarkt gäbe, wenn eine Sorte geschützt wird. Es gibt doch genug andere Sorten, dann wird halt mit denen weitergezüchtet. Und ein Superfood wie "Brokkoli mit einem höheren Gehalt einer krebsvorbeugenden Substanz" will doch sowieso keiner haben.
zum Beitrag30.03.2015 , 14:12 Uhr
Patente auf konventionelle Züchtungen? Das ist ja entsetzlich: Dann ist ja wieder ein Argument gegen die pöse Gentechnik hopps gegangen.
Andersherum: Wenn konventionelle Züchter ihre Ergebnisse patentieren lassen und sich damit auch einen Erlös für ihre Arbeit sichern können, gibt es doch auch einen deutlichen Anreiz, mehr konventionell zu züchten, oder?
zum Beitrag25.03.2015 , 22:01 Uhr
Ich finde bereits die Begriffe "Amputation", "Kupieren" oder "Kürzen" in Zusammenhang mit der Schnabelbehandlung für Puten falsch. Noch in der Brüterei wird beim Küken auf die Schnabelspitze ein Infrarotimpuls gesetzt, wodurch Nerven und Blutgefäße verödet werden. Das führt dazu, dass sich die obere Schnabelspitze nicht voll ausbildet. Das Küken wird durch die Behandlung nicht beeinträchtigt. Die Tiere fangen sofort nach dem Einstallen an zu fressen und zu saufen. Diese Behandlung ist einfach das kleinere Übel. Puten sind neugierig, die bepicken einfach alles, das ist natürliches Erkundungsverhalten und lässt sich nicht abgewöhnen - es sei denn, man hält die Tiere im Dunkeln, aber das kann doch nicht die Alternative sein!
zum Beitrag25.03.2015 , 21:54 Uhr
Zum Foto: Offensichtlich sind die Ringelschwänze nicht mehr in voller Länge vorhanden. Doch wie das zustande kam, geht aus dem Foto nicht hervor: Das zweite Schwein von links hat nur noch einen Stummel, beim zweiten Schwein von rechts ist die Spitze des Restschwanzes schwarz. Eine Nekrose? Das spricht eher für einen abgekauten Schwanz. Dieses Verhalten kommt übrigens in allen Haltungsformen vor - sogar bei Wildschweinen.
zum Beitrag24.03.2015 , 11:38 Uhr
Jetzt aufgrund der neuen IACR-Einordnung ein Verbot von Glyphosat zu fordern, ist unsinnig. Die IACR listet zum Beispiel in der höchsten Kategorie als (definitiv) krebserregend: alkoholische Getränke, Abgase von Diesel-Motoren, Emissionen von Kohleöfen, die im Haus betrieben werden, bestimmte Östrogen-betonte Wechseljahres-Therapien, Sonneneinstrahlung, Holzstaub, Tabak und Tabakrauch, Sonnenbänke, Ruß, nach chinesischer Art gesalzener Fisch ( http://monographs.iarc.fr/ENG/Classification/ClassificationsGroupOrder.pdf ). Bevor wir die zweithöchste Kategorie angehen, sollten wir doch erst einmal die nach IACR gefährlichsten Stoffe aus unserer Umwelt verbannen, oder? Nur zu!
zum Beitrag23.03.2015 , 10:25 Uhr
Schauen wir doch mal in die Liste ( http://monographs.iarc.fr/ENG/Classification/ClassificationsGroupOrder.pdf ) , was sonst noch so unter 2A "wahrscheinlich" krebserzeugend einsortiert ist: Acrylamide - warum sind dann Pommes und Kartoffelchips noch nicht längst verboten? Oder "Mate, hot" - heißer Matetee, warum hat uns foodwatch das noch nicht mitgeteilt? Auch die Arbeit als Friseurin wird unter 2A aufgeführt, naja, immerhin gibt es da ja jetzt einen Mindestlohn. Interessant auch ein Blick in die erste Katgeorie "krebserregend": Sonnenstrahlung, Tabakrauch, auch "second-hand", ich nehme an, das heißt Passivrauchen, und Holzstaub. Also, bitte nicht mehr so viel sägen. Und für Redakteure gilt: Bitte nicht mehr so dünne Bretter bohren, schon wegen dem Staub.
zum Beitrag23.03.2015 , 08:24 Uhr
"Barbour"-Jacke - Dieser Hinweis hilft dem werten taz-Leser ungemein, den Bauern einzuordnen. Mit Barbour-Jacken kennen die sich bestimmt aus.
zum Beitrag09.03.2015 , 09:30 Uhr
Gute Fragen! Bei nächster Gelegenheit fragen Sie bitte Herrn Hofreiter, ob das Flüssigei für industriell hergestellte Nudeln und Süßwaren etc. denn auch aus Bodenhaltung stammt oder doch auch Käfigbatterien in Polen. Es gibt Firmen, die haben sich darauf spezialisiert in Deutschland die Käfige ab- und hinter der Grenze wieder aufzubauen. Und die Eier werden hier nach wie vor verzehrt. Nur wir haben wieder ein paar Bauern weniger ...
zum Beitrag11.02.2015 , 11:43 Uhr
Zitat: "Katrin Wenz, Antibiotika-Expertin des Verbands, meint: Ja. „Der BUND befasst sich intensiv mit den Folgen der industrialisierten Landwirtschaft", sagt sie der taz. "Das gehört zu unseren wichtigsten Themen.“"
Das glaube ich gerne: In Deutschland leben rund 80 Mill. Menschen, davon arbeiten rund 645.000 in der Landwirtschaft - das sind weniger als 1 Prozent. Der Rest kennt Landwirtschaft nur aus Bilderbüchern und ekeligen Peta-Videos im Fernsehen. Rund 80 Prozent der Deutschen leben zudem in Städten - eigene Anschauung vom Landleben gibt es allenfalls im Urlaub. Da haben NGOs und Parteien ein leichtes Spiel, auf Basis von Unwissen Angst und Ablehnung zu schüren. Mit Aufklärung hat das schon lange nichts mehr zu tun: Hier geht es darum, Spenden einzutreiben (moderner Ablasshandel) und Wähler bei der Stange zu halten. Warum kümmern sich der BUND, Greenpeace, die Grünen und Co nicht mehr um das Tempolimit auf Autobahnen (CO2 einsparen!) oder die Gefahren der inzwischen allgegenwertigen Handystrahlung? Weil es marketingtechnisch nicht funktioniert, die Hetze gegen die Bauern aber, die funzt!
zum Beitrag09.02.2015 , 13:14 Uhr
Das BfR schreibt in seiner Stellungnahme vom 22.01.2015: "Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) aus der Nutztierpopulation (la-MRSA) beispielsweise spielen kaum und im Vergleich zu MRSA-Typen aus der humanen Population (community- und hospital acquired-MRSA) eine untergeordnete Rolle als Erreger schwer behandelbarer Infektionen beim Menschen. Nachweise dieses Keims beim Menschen machen in Deutschland insgesamt weniger als 5 % aller nachgewiesenen und typisierten MRSA aus und werden vor allem bei beruflich exponierten Personen wie Landwirten und Tierärzten nachgewiesen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass 95 % der nachgewiesenen MRSA aus dem Bereich der Humanmedizin stammen. Da die vom Tier stammenden MRSA fast immer sensibel für therapeutisch wichtige Wirkstoffklassen sind, ist eine Behandlung dieser Infektionen zumeist möglich." Quelle: http://www.bfr.bund.de/cm/343/antibiotikaresistenz-in-nutztierbestaenden-und-lebensmitteln-ihr-bedeutung-fuer-die-humanmedizin-und-handlungsoptionen-fuer-das-risikomanagement.pdf
Laut Auskunft der Grünen auf der Fb-Seite der Bundestagsfraktion beziehen sich die von Hofreiter genannten 30 Prozent "der im Krankenhaus gefundenen MRSA-Keime" auf die Studien von Robin Köck et al., Klinikum Münster. Dort steht zur Herkunft der Proben: "Anteil (%) MRSA CC398 an
allen MRSA aus klinischen
Untersuchungsmaterialien
(oben) und aus
Screeningmaterialien (unten)
aus dem Jahr 2012". Das heißt, es handelt sich hier nicht ausschließlich um nachgewiesene Infektionen, sondern auch um Besiedelungen etwa der Nasenschleimhaut, die beim Eingangsscreening im Krankenhaus entdeckt worden sind. Eine Besiedelung ist aber erst einmal nicht gefährlich. Dass Besiedelungen bei Landwirten, Tierärzten etc. häufiger vorkommen, ist bekannt, deswegen sind diese Menschen aber nicht häufiger krank.
zum Beitrag04.02.2015 , 14:10 Uhr
Ich finde, man muss das Ganze differenziert betrachten. Schiedsgerichte etwa können auch Positives bewirken, zum Beispiel: vor staatlicher Willkür schützen: http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-07/yukos-russland-chodorkowski-urteil
zum Beitrag17.01.2015 , 00:50 Uhr
Die tierischen Exkremente lassen sich prima als Dünger für den Obst- und Gemüseanbau verwenden, vor allem im Ökolandbau, da ist Kunstdünger nämlich verboten.
zum Beitrag17.01.2015 , 00:48 Uhr
Womit düngen Sie denn Ihre Gemüsebeete?
zum Beitrag17.01.2015 , 00:44 Uhr
Es gibt Sperrfristen, aber die können leicht durch Ausnahmegenehmigungen ausgehebelt werden, und zwar auch und vor allem in Bundesländern mit grün besetzten Landwirtschaftsministerien. Wie wäre es denn, wenn die bestehenden Gesetze mal flächendeckend umgesetzt würden? Wer kontrolliert denn, ob nach der Maisernte im Herbst noch Gülle auf den Stoppeln entsorgt wird? Und eins steht fest: Eine Verschärfung der Düngeverordnung wird den Strukturwandel weiter ankurbeln. Es müssen Lagerkapazitäten gebaut werden und dafür brauche ich Liquidität.
zum Beitrag17.01.2015 , 00:37 Uhr
Und was lernen wir daraus? Rohes Putenfleisch ist als Wundauflage nicht geeignet, auch kein Bio-Putenfleisch, also vorher durchgaren oder besser gleich ein Pflaster nehmen.
zum Beitrag10.01.2015 , 17:28 Uhr
"Zwar gibt es auch hier Skandale, aber insgesamt ist Betrug bei Bio immer noch die Ausnahme. Warenflusskontrollen sind hier Standard" Im konventionellen Bereich doch wohl auch! "Warenflusskontrolle" heißt bei Bio: ich habe ein Zertifikat für mein Futtermittel etc. Die jüngsten Skandale zeigen, was so ein Zertifikat wert ist.
zum Beitrag10.01.2015 , 17:25 Uhr
Und wie ist das bei Kinder aus Ihrer Sicht? Siehe dazu: http://www.dge.de/wissenschaft/stellungnahmen/fachinformationen/vegane-ernaehrung-saeugling-kindesalter/
zum Beitrag10.01.2015 , 17:21 Uhr
Veganer müssen nicht besser planen, beschäftigen sich aber notgedrungen mehr mit Essen? Wie ist das jetzt zu verstehen?
zum Beitrag04.01.2015 , 23:25 Uhr
Oder die Anforderungen an den Schlachtkörper waren nicht so hoch wie heute und man hat einfach alles verwertet, egal wie das Fleisch aussah!
zum Beitrag01.01.2015 , 19:58 Uhr
Sorry, aber dieser billigen Regierungspropaganda so naiv Beifall zu klatschen ist einer taz unwürdig: Pegida schlichtweg als rechts abzustempeln greift zu kurz. Das Problem ist doch, dass die Politik mit einer profillosen Merkel, die alles zu Brei redet, keine Antworten, keine Perspektive mehr gibt. Viele ältere Menschen gehen mit, die von einer Mini-Rente leben müssen. Und das Problem der Altersarmut wird in Zukunft noch zunehmen, aber es wird totgeschwiegen. Es wird hierzulande mehr über die Unterbringung von Tieren diskutiert als über die Frage, wie man alten Menschen einen würdigen Lebensabend beschert. Die Menschen verstehen nicht, wie noch mehr Menschen versorgt werden sollen, wenn für sie selbst kaum etwas da ist. Hier muss die Politik verlässliche Antworten geben. Und einfach zu sagen "Ihr seid aber böse" klingt in meinen Ohren wie "Ich will das nicht hören". Auch wenn Pegida meinetwegen in einem Jahr kein Thema mehr sein wird, wird es eine andere Form des Protestes geben. Es sei denn, es ändert sich etwas.
zum Beitrag20.12.2014 , 10:23 Uhr
Falls das Virus durch Wildvögel übertragen wird, müssten Freiland-Bestände eher infiziert werden als Stallhaltungen. Nicht umsonst wurde in Niedersachsen ja jetzt eine Stallpflicht eingeführt. Außerdem könnte man argumentieren, dass das Immunsystem von Freilandtieren generell einem höheren Infektionsdruck ausgesetzt ist und die Tiere dadurch mehr Stress haben. Zudem leiden diese Tiere häufiger unter Parasiten und müssen sich vor Greifvögeln fürchten. Und: Dass grundsätzlich in der Freilandhaltung robustere Rassen eingesetzt werden, ist auch nicht mehr als ein frommer Wunsch. Ich denke, Mutmaßungen helfen hier nicht weiter. Es wird einfach Zeit, dass die Forschung mehr über die Infektionswege herausfindet.
zum Beitrag20.12.2014 , 10:13 Uhr
Ich vermute, Hobby-Tierbestände werden nicht so engmaschig (falls überhaupt) vom Tierarzt besucht wie die Herden professioneller Halter. Auch muss man wissen, dass eine Vogelgrippe in der Regel nicht den ganzen Bestand dahinrafft. Der letzte Fall ist aufgrund erhöhter Verluste aufgefallen. Welcher Hobby-Gefügelhalter rennt denn gleich zum Amtsveterinär, wenn ihm ein paar Tiere mehr sterben als sonst?
zum Beitrag05.12.2014 , 23:40 Uhr
Bt-Protein? Das ist doch das böse Toxin, das dieser gentechnisch optimierte Mais produziert, den die Amis uns andrehen wollen. Nie vergesse ich, wie der französische Gentechnik-Gegner Séralini in einer BR-Reportage die Monsanto-Sorte Smartstax als "Pestizidbombe" bezeichnet, weil sie fünf Varianten des Proteins produziert. Ganz furchtbar. Aber wenn der Biolandwirt das ausbringt, ist das bestimmt ein Segen.
zum Beitrag05.12.2014 , 23:31 Uhr
Apropos Bienen: Das Verbot Neonicotinoid-haltiger Beizen für Raps könnte den Honigsammlern mehr schaden als nützen. Viele Bauern haben ihren ausgestellten Raps aufgrund massiver Schäden durch Rapserdfloh und Co wieder untergepflügt. Sollte sich der Rapsanbau hierzulande nicht mehr lohnen, wird den Bienen im Frühjahr eine wichtige Trachtpflanze fehlen. Außerdem nutzt man Rapsextraktionsschrot als Sojaersatz in der Nutztierfütterung. Und die Partien sind bereits jetzt gesucht.
zum Beitrag05.12.2014 , 23:22 Uhr
Glyphosat blockiert ein Enzym, das Pflanzen zur Herstellung bestimmter Aminosäuren benötigen. Die Wirkung, das Absterben der Pflanzen, sieht gewaltig aus, der chemische Eingriff ist jedoch nur winzig klein. Das vom Glyphosat blockierte Enzym kommt in tierischen Organismen gar nicht vor. Nach allgemeinen toxikologischen Kriterien (z.B. LD 50 Ratte) ist Glyphosat weniger giftig als Kochsalz. Das im Biolandbau eingesetzte Insektizid Pyrethrum ist wesentlich giftiger, es tötet zum Beispiel auch Bienen.
zum Beitrag03.12.2014 , 18:04 Uhr
@Jost Maurin: Sie schreiben "Schließlich verzichten Biobauern zum Beispiel auf chemisch-synthetische Pestizide und Dünger, die maßgeblich für das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten verantwortlich sind." Dass die von Biobauern eingesetzten Pestizide besser für die Umwelt sind, müsste aus meiner Sicht erst einmal bewiesen werden. So wirken die aus Chrysanthemen gewonnenen und als Insektizid eingesetzten Pyrethrine neurotoxisch und sind in entsprechender Dosis auch für Menschen tödlich. Was ist daran besser? Nur weil es pflanzlich ist, ist es doch nicht weniger schädlich. Von den Kupferpräparaten fangen wir erst gar nicht an ...
zum Beitrag03.12.2014 , 17:55 Uhr
Ich denke, "Bio"-Produkte, die diese Deklarierung auch verdienen, gibt es nicht im Supermarkt. Auch hierzulande ist ein hausgemachtes Problem, dass die massive Subventionierung vom Bio-Landbau dafür sorgt, dass Betriebe, die vor der Wahl stehen "Aufhören oder Modernisieren" erst einmal die Subventionen mitnehmen und auf diese Weise mit einer Low-Input-Landwirtschaft noch einige weitere Jahre durchs Loch kommen. Das sorgt dann für unschöne Bilder: Kühe in Anbindeställen (per Ausnahmeregelung erlaubt), kranke, verwurmte Tiere mit kaputten Lebern, weil alte Ställe mit vielen Holzeinbauten nun einmal nicht so gut zu reinigen sind etc. Eine Überarbeitung der EU-Ökoverordnung ist dringend zu empfehlen, sonst wird sich der Markenkern von "Bio" verflüchtigen.
zum Beitrag03.12.2014 , 17:51 Uhr
Und die Erde ist eine Scheibe!
zum Beitrag03.12.2014 , 17:47 Uhr
Soweit ich weiß entspricht "k.b.A" schlichtweg dem EU-Bio-Siegel, also erfüllt die Mindestanforderungen der EU-Öko-Verordnung.
zum Beitrag26.11.2014 , 14:05 Uhr
Gähn. 1. Remmels Putenstudie war bereist für den Sommer angekündigt. War aber wohl ein schlechter Zeitpunkt (Fußball-WM). Jetzt erscheint sie just nach dem Wochenende, auf die GRÜNEN die Agrarwende ausgerufen haben. 2. Der ZEIT-Artikel flankiert das Ganze von der anderen Seite - so ein Zufall aber auch. Wenn ich Media-Planer wäre, ich würde das genauso machen. 3. Wetten dass, neun von zehn Agrarministern mindestens einmal im Jahr ein Antibiotikum bekommen, manchmal sogar mehrere verschiedene Präparate, damit sie schnell wieder am Rednerpult stehen. Und was sagt uns das? Nischt!
zum Beitrag26.11.2014 , 13:59 Uhr
Erschreckend: Die Propaganda wirkt schon.
zum Beitrag26.11.2014 , 13:55 Uhr
Wer für Kids kocht, weiß, dass Kinder nun einmal bestimmte Vorlieben haben: Pizza, Spaghetti, Pommes und dann kommt lange nichts. Was nützt es, Mengen von Gemüse anzubieten, das nachher niemand möchte? Salate gehen in der Regel auch noch gut oder frisches Obst. Aber vor allem: Es ist doch allemal besser, wenn ein Schulkind mittags eine warme Mahlzeit bekommt, anstatt sich am Kiosk mit Schnuckekram einzudecken. Wichtig ist, dass das Essen für alle erschwinglich ist. Was nützt es für 5 Euro ein bio-dynamisches Menü anzubieten und die sozial Schwachen gehen dabei leer aus? Das ist nämlich heute schon Realität an deutschen Schulen: Die Ansprüche werden immer höher geschraubt und die, die es am nötigsten haben, können es sich nicht mehr leisten. Aber das dürfte ja der Partei der moralisch und finanziell besser Betuchten egal sein.
zum Beitrag26.11.2014 , 13:53 Uhr
Wer für Kids kocht, weiß, dass Kinder nun einmal bestimmte Vorlieben haben: Pizza, Spaghetti, Pommes und dann kommt lange nichts. Was nützt es, Mengen von Gemüse anzubieten, das nachher niemand möchte? Salate gehen in der Regel auch noch gut oder frisches Obst. Aber vor allem: Es ist doch allemal besser, wenn ein Schulkind mittags eine warme Mahlzeit bekommt, anstatt sich am Kiosk mit Schnuckekram einzudecken. Wichtig ist, dass das Essen für alle erschwinglich ist. Was nützt es für 5 Euro ein bio-dynamisches Menü anzubieten und die sozial Schwachen gehen dabei leer aus? Das ist nämlich heute schon Realität an deutschen Schulen: Die Ansprüche werden immer höher geschraubt und die, die es am nötigsten haben, können es sich nicht mehr leisten. Aber das dürfte ja der Partei der moralisch und finanziell besser Betuchten egal sein.
zum Beitrag25.11.2014 , 23:13 Uhr
Die GRÜNEN brauchen dringend ein Thema, mit dem Sie sich nach dem beschlossenen Atomausstieg profilieren können. Beim Thema Agrar sind sie sich alle wunderbarerweise einig. Und warum sind sie sich einig?
1. Weil sie keine Ahnung von der Materie haben, sonst müssten sie viel kontroverser über gute Tierhaltung, guten Ackerbau etc. diskutieren - so nämlich, wie wir Landwirte das auch tun. Beispiele: Anton Hofreiter behauptet dieser Tage in der Rheinischen Post: "Zu viele Antibiotika in den Futtermitteln tragen wesentlich dazu bei, dass wir alle gegen Antibiotika zunehmend resistent werden." Seit 2006 sind Antibiotika im Futter EU-weit verboten. Oder: "Ein Drittel der Klimakatastrophe wird durch die agro-industrielle Landwirtschaft verursacht." Laut UBA trägt in Deutschland die gesamte Landwirtschaft (inkl. Bio) zu 7,7 Prozent zu den Klimagasen bei. In der EU sind es 9 Prozent (Zahlen der EU-Kommission) und weltweit 14 Prozent (Zahlen der FAO). Aber man kann ja erst einmal mit Dreck um sich werfen, irgendwas wird schon hängenbleiben ...
2. Weil sie sich das teure Bio-Essen leisten können. Mit Stand von 2009 konnten 68 Prozent der Mitglieder einen Hochschulabschluss vorweisen. Und: Durch ihre Politik schaffen sie es, dass ihnen die finanziell schwächeren Bevölkerungsschichten das Essen auch noch subventionieren: Umverteilung von unten nach oben - das ist asozial nicht gerecht.
zum Beitrag25.11.2014 , 21:54 Uhr
Solange Anbindehaltung von Kühen per Ausnahmeregelung erlaubt ist, solange Bio-Frühkartoffeln aus Ägypten kommen, solange die Bio-Birnen aus Argentinien genauso makellos aussehen wie konventionelle, solange glaube den Bio-Quatsch nicht. Wenn "Bio" als Marke nachhaltig sein soll, muss hier gewaltig was passieren, und zwar auch bei den Kontrollen der Bio-Höfe.
zum Beitrag25.11.2014 , 21:50 Uhr
Das Niveau des ZEIT-Artikels ist noch einmal ein ganz anderes Thema. Allein der Einstieg ist total abstrus: Ein Arzt verordnet bei einer Patientin 20 (in Worten "zwanzig") verschiedene Antibiotika, anstatt mal nach der zweiten erfolglosen Verschreibung eine Kultur anzulegen und diese auf Resistenzen untersuchen zu lassen. Nach so einer "Behandlung" ist allein die Darmflora wahrscheinlich völlig hin. Unverantwortlich. Und so ein Arzt schiebt dann der Landwirtschaft den schwarzen Peter zu. Und dann die Schilderungen der Akteure: Hilse, der unsympathische Machtmensch, Meyer, so eine Art Don Quichotte, umringt von Feinden. Der Text wäre was für den Deutschunterricht der Oberstufe: Wie erkenne ich Propaganda?
zum Beitrag25.11.2014 , 19:30 Uhr
Danke für diese Aufbereitung! Was ich mich die ganze ZEIT frage: Wie valide sind eigentlich die Abrechnungsdaten? Sprich: Muss das Krankenhaus eigentlich einen Laborbefund o.ä. beibringen, wenn es eine MRSA-Infektion abrechnet? Oder: Wird zumindest die Abrechnung auf Plausibilität geprüft? Bei einer MRSA-Infektion erwarte ich dann ja auch einen Resistenztest und diverse Antibiotika-Einsätze bzw. aufwändige Wundbehandlungen.
zum Beitrag18.09.2014 , 11:55 Uhr
Leute, weder Schwänze noch Schnäbel werden heutzutage noch mit einer Klinge gekürzt. Bitte vorher informieren und sich das vielleicht sogar einmal in der Realität ansehen und dann erst losschreiben. Erste Versuche, Legehennen ohne Schnabelbehandlung zu halten, sind wenig vielversprechend. Mir scheint die Behandlung des Schnabels mit Infrarot das geringere Übel zu sein: Dem Küken wird nach dem Schlüpfen ein Lichtimpuls auf die Schnabelspitze gesetzt, bei dem Nerven und Blutgefäße verödet werden. Das bewirkt, das die Schnabelspitze sich nicht voll ausbildet. Diese Behandlung ist für das Küken weniger traumatisch als eine Impfung für ein Kleinkind und allemal besser, als ein Leben lang im Dunkeln gehalten zu werden. Eins darf man auch nicht vergessen: Picken ist für Geflügel natürliches Erkundungsverhalten und wird auch in kleinen Beständen munter praktiziert.
zum Beitrag26.06.2014 , 11:57 Uhr
Upps, dieser Satz kein Verb, sorry. Nochmal: Der österreichische Dokumentarfilmer und Regisseur Michael Glawogger starb am 23. April dieses Jahres in Liberia an den Folgen von Malaria - mit 54 Jahren!
zum Beitrag26.06.2014 , 11:52 Uhr
PETKRUEG hat Recht. Und die Welt hat Recht, mit ihrem Kommentar zu DDT. Wir müssen uns einfach damit abfinden, dass es in anderen Ländern andere Probleme gibt und unsere mitteleuropäischen Ansichten kein Allheilmittel für den Rest der Welt sind. Die Menschen in den Ländern kommen gar nicht dazu an Krebs zu sterben, weil sie jung an Malaria sterben. Falls Ihnen das näher geht: Der österreichische Dokumentarfilmer und Regisseur Michael Glawogger im 23. April dieses Jahres in Liberia an den Folgen von Malaria - mit 54 Jahren!
zum Beitrag25.06.2014 , 19:49 Uhr
Das Argument hat noch gefehlt: Wer für Gentechnik spricht, wird von der bösen Industrie bezahlt. Ich kann Ihnen versichern, dass ich keinen Pfennig damit verdiene. Gentechnik zu unterstützen, ist meines Erachtens vernünftig, die Hetze dagegen mittelalterlich.
zum Beitrag25.06.2014 , 19:44 Uhr
Ist nur die Frage, was Ursache und Wirkung ist: Wahrscheinlich unterstützt Qaim den Goldenen Reis, weil ihn das Konzept überzeugt - auf Basis seines Wissens. Der Mann macht nichts anderes, als sich mit der Landwirtschaft in Entwicklungsländern zu beschäftigen und die Auswirkungen von gentechnisch verbesserten Sorten zu untersuchen. Der sollte es wissen! Und jetzt bitte nicht damit kommen, dass er von Agrochemie ausgehalten wird - das ist lächerlich.
zum Beitrag25.06.2014 , 19:36 Uhr
Genau, die sind nämlich im besten Falle unverdaulich, im schlechtesten giftig.
zum Beitrag25.06.2014 , 11:44 Uhr
Zitat aus dem Text: "Der Reis könnte das Problem sogar verschärfen, indem er Menschen ermutigt, sich nur noch mit einem Grundnahrungsmittel zu ernähren." Hallo, die Menschen, um die es geht haben, nichts anderes! Siehe dazu ein Zitat aus dem Spiegel, es geht um eine Familie auf den Philippinen: "Würden Sie Reis essen, der Vitamine enthält, selbst wenn dieser Reis gelb wäre? "Wir würden alles essen", sagt Joselito Monico und blickt seine Frau an. "Egal welche Farbe. Hauptsache, wir überleben." (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-62236053.html)
zum Beitrag25.06.2014 , 11:28 Uhr
Und deswegen lassen wir die mangelernährten Kinder besser gleich verrecken, bevor die sich noch vermehren? Hallo?
zum Beitrag25.06.2014 , 11:27 Uhr
Ganz einfach: es wird gehungert und gestorben. Nur bekommen wir hier nichts davon mit. Siehe auch: http://www.welt.de/debatte/kommentare/article123959072/Esoterische-Luxusangst-die-ueber-Leichen-geht.html
zum Beitrag25.06.2014 , 10:52 Uhr
Das Problem der Selbstmorde bei den indischen Bauern gab es bereits vor Einführung der Bt-Baumwolle. Studien der Uni Göttingen belegen, dass sich die Situation der indischen Kleinbauern durch die Bt-Baumwolle verbessert hat:
http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=4225
zum Beitrag25.06.2014 , 10:48 Uhr
Alle, die das "Trojanische Pferd"-Motiv anführen, wenn sie gegen den Goldenen Reis wettern, mögen sich bitte eins vor Augen führen: Der Etappensieg der Gentechnik-Unternehmen in der PR-Schlacht gegen die NGOs kommt ja nur dann zustande, wenn der Reis erfolgreich ist. Und wenn er erfolgreich ist, bedeutet das die Rettung von Millionen von Kindern. Was wiegt ethisch denn jetzt mehr? Ich finde, Greenpeace und Co sollten schlichtweg einsehen, dass hier die Rettung von Menschenleben vorgeht. Und da unabsehbare Risiken etc. heraufzubeschwören, ist Papperlapapp, sorry. Die grüne Mafia hat natürlich ein massives Glaubwürdigkeitsproblem, sollte der Reis die in ihn gesteckten Erwartungen erfüllen. Und: Das Thema wäre tot für die eigene Propaganda.
zum Beitrag25.06.2014 , 10:39 Uhr
Ich finde die Kupfersulfate auch sehr problematisch: Daher halte ich eine Kartoffel, die resistent ist gegen Krautfäule, und zwar aufgrund des Gen einer Wildkartoffel, auch für viel sinnvoller als Spritzen - womit auch immer.
zum Beitrag