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meine Kommentare
01.07.2021 , 17:06 Uhr
Es ist schon bezeichnend, die Rechten inszenieren sich immer so gerne als Parteien für "Recht und Ordnung", treten aber diese Prinzipien systematisch mit Füßen.
zum Beitrag01.07.2021 , 17:02 Uhr
Warum verstaatlichen wir Waffenproduzenten nicht einfach? Die sollten ja inziwischen nachhaltig nachgewiesen haben, dass man denen nicht trauen kann.
zum Beitrag22.06.2021 , 17:21 Uhr
16 Prozent finden: „Unser Land gleicht inzwischen mehr einer Diktatur als einer Demokratie.“ Und für 23 Prozent ist es an der Zeit, „mehr Widerstand gegen die aktuelle Politik zu zeigen“.
Also ich würde ersteres zwar nicht so sagen, aber wir leben ganz klar in einem Land, in dem ganz offensichtlich die oberen gewaltigen Einfluss auf die Politik ausüben und man nach Abweichungen von ökonomischer Dogmatik von den Medien entweder als dummer Traumtänzer oder gleich in die Linkgsextreme Schublade gesteckt wird. Egal ob SPD, Grüne, CDU, FDP an der Macht sind, an gewissen Grundsätzen wird sich nichts ändern. In Gesprächen mit meinen Mitmenschen habe ich aber nicht den Eindruck das würde die Bevölkerung wiederspiegeln, denn selbst konservative Wähler sind in bestimmten Bereichen oft erstaunlich offen für radikale Ideen. Sonderlich Demokratisch ist das offensichtlich nicht (Demokratie für die oberen 10.000 vielleicht).
Letzterem stimme ich 100 %ig zu. Die deutsche Politik ist eine Sauerei, wer da nicht der Meinung ist, da müsse mehr Widerstand geleistet werden, dem ist echt nicht mehr zu helfen. Einerseits so tun als wäre die EU die zivilisatorische Erungenschaft schlechthin, andererseits die EU benutzen um jegliche Veränderung zu blockieren. (wir können ja leider nichts machen, das ist Vorgabe der EU) Und gleich noch andere Länder dank der Gemeinschaftswährung in Grund und Boden ruinieren. Schämen sollten wir uns!
zum Beitrag17.06.2021 , 15:54 Uhr
Ich sehe die Aufnahme von Flüchtlingen grundsätzlich als notwendig an. ABER ich sehe auch eine komische Moral. Wer es her schafft soll aufgenommen werden, wer es nicht schafft nicht. Da wäre mir eine Flüchtlingspolitik, die weniger Leute aufnimmt, dafür aber vor Ort und in den Nachbarländern stärker unterstützt lieber (und würde den Menschen auch in Summe mehr helfen). Und ich kann auch verstehen, wenn Leute darauf verweisen wie unüblich es früher war, dass Flüchtlinge in den Mengen quer über den Globus reisen und es nicht verstehen, warum sich Flüchtlinge ihr Land quasi aussuchen. Da könnte man auch mit Quotierungen arbeiten. So wie es jetzt ist, macht das ganze hinten und vorne keinen Sinn und würde man die sichere Drittländer Regelungen abschaffen wäre das ein Desaster. Manchmal muss sich Politik (leider) an der Realität orientieren...
zum Beitrag09.06.2021 , 07:39 Uhr
Es gibt einen unterschied zwischen "mich dazu bringen, das schön zu finden" und zu erwarten, dass Leute übergewichtige Menschen nicht diskriminieren. Wenn ich lese, dass 15 Prozent den Umgang mit dicken Menschen meiden, dann wird mir echt schlecht. In so einer Gesellschaft möchte ich nicht leben.
Jeder kann attraktiv finden was er will. Was aber überhaupt nicht geht ist, wenn man dumme Kommentare macht. Jeder Mensch hat ein Recht am öffentlichen Leben teilzunehmen ohne verurteilt zu werden, solange er niemandem schadet.
nur zur Info BMI 20, nur falls mir vorgeworfen wird ich wäre voreingenommen.
zum Beitrag09.06.2021 , 07:29 Uhr
Ich finde einige Kommentare hier echt bezeichnend. Mich wundert wie viele Menschen, die selber Übergewicht haben sich hier ebenfalls recht abwertend äußern. Klar, ab einer gewissen Grenze ist Übergewicht sicher nicht gesund. Das Gleiche gilt allerdings für Untergewicht (das sage ich als Mann, der selber eher ein Strohhalm ist).
Wenn das Thema Untergewicht zur Sprache kommt, fühlen sich aber seltsamerweise nicht sämtliche Kommentatoren bemüßigt, zu betonen, dass ihnen das nicht gefällt. Ich finde diese tiefe Assosation von Übergewicht mit Unatraktivität sehr interessant (zumal der Umkehrschluss für Untergewicht in unserer Gesellschaft ja nicht automatisch gilt).
Für mich ist Gewicht eine Kategorie, die nur eine sehr untergeordnete Rolle dabei spielt wie attraktiv ich jemanden finde. Wenn eine Frau mit 50 kg schön ist, weil sie ein schönes Lächeln hat und eine Art hat, die mich anzieht, dann wären diese Qualitäten ja nicht weg wenn sie 100 kg wiegen würde. Und ich finde eine übergewichtige Frau auch nicht zwangsläufig nur trotz ihres Gewichts attraktiv. Verschiedene Körperformen haben ihre eigenen Reize, dabei wird auch oft vergessen, dass Attraktivität auch kontextuell ist. Ein Körper wird auch als schön empfunden, weil er zu einer Person gehört, für die man etwas empfindet.
Ich hatte schonmal eine mollige Freundin (es war alles andere als extrem) und als wir uns das erste mal näher gekommen sind, war ihr total unwohl dabei und sie hat sich fast schon dafür entschuldigt so zu sein wie sie ist. Das macht mich heute noch traurig, dass so eine wunderschöne und liebe Frau anscheinend so viele dumme Kommentare hören musste, dass sie sich selber nicht mehr attraktiv fand.
Man kann persönlich attraktiv finden was man will, aber dumme Kommentare helfen Übergewichtigen nicht beim Abnehmen. Und jeder Mensch sollte am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können ohne wegen seines Aussehens blosgestellt zu werden. Das sollte selbstverständlich sein!
zum Beitrag27.05.2021 , 16:51 Uhr
Die Griechen wären vmtl besser dran gewesen wenn das passiert wäre. Was wir mit Griechenland gemacht haben (oder immer noch machen) ist eine riesen Sauerei. Die Politk gibt sich ja immer gerne pro europäisch, aber eigentlich sind das nur Neoliberale, die in der EU ein instrument zur Durchsetzung ihrer Interessen sehen. Dem deutschen Arbeiter wird derweil weisgemacht er würde von den Griechen ausgenutzt, während wir das Ausland mit Billiglohnpolitik ruinieren... Und da wundert sich einer über die gesellschaftlichen Verfallserscheinungen.
zum Beitrag27.05.2021 , 16:48 Uhr
Stimme ich 100 %ig zu. Ich möchte aber noch anfügen, dass so eine Strategie aber auch nur dann funktionieren kann, wenn man gleichzeitig versucht das Problem an der Wurzel zu packen. Die soziale Disintegration ist ja nicht aus dem Nichts gekommen. Merkel hat das Problem einfach ignoriert (WIE IMMER!!!), weil ihr die notwendigen Schritte vmtl zu radikal waren oder weil ihr einfach komplett die Einsicht fehlt. Deutschland ruiniert das europäische Ausland mit seiner Wirtschaftspolitik der niedrigen Löhne, damit sich einige bereichern können und beim Bürger kommt natürlich nichts an. Wir zerstören die EU und unsere Gesellschaft gleich mit. Gleichzeitig profilieren sich diese Deppen damit wie proeuropäisch sie ja sind. Ich hab für unsere Politk nichts mehr als Verachtung übrig und kann AfD Wähler (trotz extremer Abneigung gegen deren Pseudo Analyse) noch besser verstehen als diejenigen, die meinen man könnte einfach an ein paar kleinen Stellschräubchen drehen (CDU, FDP, SPD Wähler, mit Abstrichen auch Grünen Wähler, aber da gibts auch vernünftige).
zum Beitrag25.05.2021 , 12:28 Uhr
Vielen Dank für die Berichterstattung über das Thema. Man bekommt sowas ja im Alltag oft mit, aber vergisst auch schnell. Ich fands auf jeden Fall interessant das mal zusammengefasst und den Verlauf dieser Entwicklung aufgezeigt zu bekommen.
zum Beitrag20.05.2021 , 18:51 Uhr
Wenn man die Politiker streichen würde, die entweder aufgrund der deutschen Geschichte oder Islamfeindlichkeit Israel unterstützen, bleiben nur vermutlich nicht mehr allzu viele übrig. Meine Haltung: Solange Landraub betrieben wird ist vollkommen klar wer meine Unterstützung (trotz Hamas und co) verdient. Wenn das nachhaltig aufhört, dann würde ich meine Position vielleicht nochmal überdenken. Es ist vollkommen albern wie hier die Debatte geführt wird. Kein anderer Staat könnte so handeln und sich gleichzeitig voller Unterstützung der Politik erfreuen. Mein Eindruck ist sowieso, dass gefühlte 80 % der Leute Israels Rolle im Konflikt weitaus kritischer sehen als Medien und Poltik.
Unsere Netiquette können Sie hier nachlesen: taz.de/netiquette
Die Moderation
zum Beitrag17.05.2021 , 18:32 Uhr
Die Palästinenser haben moralisch betrachtet ein absolutes Recht, dass ihre Anliegen von der internationalen Gemeinschaft genauso behandelt werden, wie die anderer Gruppen.
Irgendein Sonderstatus aufgrund unserer Vergangenheit lässt sich allein schon aufgrund dessen nicht rechtfertigen und ist meiner Meinung nach die dümmste Art zu argumentieren.
Ich finde es widerlich wenn permanent Menschen vertrieben werden und wir so tun als ginge uns das nichts an (das lässt sich auch auf andere Konflikte anwenden). Jeder Mensch hat die Pflicht für die Rechte anderer Menschen einzustehen!
zum Beitrag14.05.2021 , 15:14 Uhr
Um mal die Geisteshaltung die dem Artikel zugrunde liegt kurz zusammenzufassen: - Palästinenser dürfen keine Gewalt ausüben, denn dann sind sie Aggressor (soweit okay) - Palästinenser dürfen nicht zu Boykott ausrufen (und andere dürfen ihn nicht unterstützen) denn das verletzt unsere historisch bedingte Sensibilität. - Palästinenser sollen am Besten einfach ruhig dasitzen damit wir sie ignorieren können, wie wir das immer machen wenn nicht gerade Gewalt ausgeübt wird, währenddessen Israel Fakten schaffen kann. Die sollen sich damit zufriedengeben, dass wir in unregelmäßigen Abständen sowas sagen wie "Was Israel macht ist schon nicht okay, aber die HAMAS ist so viel schlimmer!" - Wir deutschen dürfen einseitig Verurteilen (nämlich die Palästinenser), aber keinesfalls in die andere Richtung einseitig argumentieren. (oder warum wird der oft kaum Islamhass vieler Israelunterstützer in den Medien fast nie thematisiert, der leider existierende Antisemitismus unter denen, die eher Partei für die Palästinenser ergreifen aber PERMANENT ALLEN unterstellt!) - Aus unserer historischen Position heraus besteht anscheinend keine besondere Verantwortung für ALLE Unterdrückten (oder zumindest keiner, der stärker wäre als die einen expansionistischen Staat zu rechtfertigen)
Meine Meinung: Die Palästinenser haben ein Recht von der internationalen Gemeinschaft ernstgenommen zu werden. Solche Artikel bewirken genau das Gegenteil. Völkerrechtsverletzungen sollten mit Sanktionen bestraft werden, ob das jetzt Saudi Arabien, China, Israel oder uns selber betrifft! Dieses ewige Getue als gäbe es in dem Konflikt eine Symmetrie, die es uns erlaubt uns zurückzulehen und zu sagen: "Beide Seiten sind tun Dinge die wir Verurteilen!" ist einfach moralisch eine Sauerei. Wen wunderts denn ernsthaft wenn sich Palästinenser radikalisieren? Wenn man systematisch entrechtet wird passiert sowas. Den Unterdrückten Vorwürfe zu machen weil einzelne Fraktionen zu radikal sind altert nie gut.
zum Beitrag11.05.2021 , 12:16 Uhr
Mir ist grad auch noch eingefallen wie ich persönlich davon betroffen sein würde. Ich wohne in einem Haus mit Ölheizung, bin aber lediglich Mieter. Bei Ihrem Vorschlag hätte ich über einen großen Teil meines CO2 Austoßes keine große Kontrolle (natürlich kann und sollte man sich überlegen ob es sinnvoll ist mitten im Winter sommerliche Temperaturen in der Wohnung zu erzeugen).
Bei einem CO2 Preis wird die Heizung teurer und der Vermieter wird es schwerer haben Mieterhöhungen durchzusetzen, wenn die Nebenkosten zu hoch sind. Bei einem CO2 Kontingent hingegen wird es einige Leute geben, die deutlich drunter sind und daher kein Problem damit hätten wenn die Heizungsanlage Öl benutzt und die Dämmung nicht auf dem neuesten Stand ist. Der Vermieter hätte also unter Umständen einen GERINGEREN Anreiz zu modernisieren. Es gäbe sicherlich Leute, die dann geziehlt nach sparsammen Wohnungen suchen würden, aber will man Leute wirklich wegen sowas aus ihrem sozialen Umfeld reissen? Ich fände es sehr schade und wäre sauer ohne Ende, wenn ich wegen sowas dazu genötigt werden würde, denn wir haben eine tolle Hausgemeinschaft.
Wäre das CO2 Guthaben handelbar, würde sich das Problem erübrigen, aber das wollen Sie ja nicht weil Märkte immer böse sind. Also ich finde in dem Fall eine marktbasierte Lösung am elegantesten.
Mir fallen in ein paar Minuten so viele Einwände ein. Verzeihen Sie mir bitte die Bemerkung, aber ich glaube Sie haben nicht eine Minute tiefergehend darüber nachgedacht.
zum Beitrag11.05.2021 , 12:00 Uhr
Und wie stellen Sie sich die Umsetzung vor? Das wäre absolut unmöglich ohne eine gigantische Bürokratie bei gleichzeitiger Totalüberwachung der Bürger einzuführen. Man könnte dann auch nicht einfach schauen wo wird Öl etc. verbraucht und daher CO2 ausgestoßen, sondern man müsste für jedes Produkt und jede Dienstleistung einen möglichst genauen CO2 Fußabdruck berechnen und den Bürgern auf ihr "Konto" buchen. Insbesonder bei Produkten und Dienstleistungen in die Vorleistungen von außerhalb der EU einfließen wäre das absurd aufwändig (aber egtl auch schon innerhalb). Rein ethisch betrachtet hat so eine Idee natürlich einen gewissen Reiz, praktisch hingegen ist es vollkommen unmöglich.
Sie haben sich diesbezüglich anscheinend keinerlei Gedanken gemacht, obwohl das Problem offensichtlich ist. Mal ganz davon abgesehen, dass ich die Idee auch so problematisch finde, denn Menschen haben natürlich auch schon unterschiedliche naturgegebene Vorraussetzungen. So kann ich z.B. Strecken mit dem Fahrrad zurücklegen, wohingegen jemand mit körperlicher Behinderung (oder ältere Menschen) das nicht unbedingt kann. Klar, das kann man alles mit Sonderkontingenten etc. schon irgendwie halbwegs gerecht ausgestalten, dann wird die Bürokratie aber plötzlich nochmal aufgebläht. Das wäre es einfach nicht wert.
zum Beitrag08.05.2021 , 14:25 Uhr
"Normal" darum geht es in meiner Argumentation auch gar nicht.
Ob es eine Krankheit darstellt oder nicht ist für mich auch vollkommen unerheblich. Das ist eine Debatte, die man in medizinischen Kreisen gerne führen kann (auch wenn es technisch betrachtet keine ist, bedeutet das auch nicht, dass es etwas ist, was gut ist).
Keine Ihrer aufgeführten Punkte berührt meine Argumentation in irgendeiner Weise. Solange keiner nachweisen kann, dass der Konsum besagten Materials (also Material, bei dessen Erstellung keiner zu Leiden gekommen ist) tatsächlich zu Missbrauch führt, sehe ich rein von unserer Rechtsauffassung, die wir überall sonst vertreten, 0,0 Legitimität für derartige Verbote.
Mit Wörtern wie normal oder krankhaft kann man alles irgendwie brandmarken. Schaun Sie mal ins Internet wie bestimme Gruppen solche Kategorisierungen benutzen um Stimmung zu machen (gegen LGBT z.B.). Solche Begrifflichkeiten sind einer objektiven Betrachtung von Sachverhalten eher abträglich.
Und nur pro Forma, jeder der Leute belästigt, sexuell auf irgendeine Weise bedrängt, Kinder zu sexuellen Handlungen ermutigt oder zwingt und solche Abbildungen teilt, gehört natürlich vor Gericht! Denn da wird dann nicht der private Konsum von Inhalten bestraft (und damit inhärent eine Neigung kriminalisiert) sondern eine konkrete Tat mit Opfern juristisch behandelt!
Eine sexuelle Vorliebe / Ausrichtung (bin mit der Terminologie nicht vertraut) an sich kann nicht unmoralisch sein. Wenn wir in dieses Wespennest stechen, dann folgen daraus Implikationen, die wohl nur die Wenigsten noch gut finden würden.
Moralische Vorstellungen müssen konsistent sein, sonst ist es per Defininition eine Doppelmoral. Wer nicht bereit ist zu sagen, dass jeder, der die spielerische Abbildung von moralisch verabscheuenswürdigen Dingen konsumiert, bestraft gehört (SM, Consensual non Consent, etc.), der kann dies auch nicht auf diesen Fall anwenden.
zum Beitrag08.05.2021 , 14:04 Uhr
Ich denke es sollte klar sein, dass sich mein Beitrag ab einem gewissen Punkt nicht mehr auf den Fall im Artikel bezogen hat , sondern sich allgemein mit der Problematik der Gesetzgebung in diesem Bereich beschäftigt(Ich habe das klar kenntlich gemacht wann ich über was gesprochen habe). Meine Argumente mit der Bezichtigung ich sei wohl ein Nutzer dieser Inhalte abzuwürgen ist einfach nur widerlich. Jedem mit Leseverständnis dürfte klar sein, wie das gemeint war. Zumal ich ja im Fall Metzelder ja auch gesagt habe, dass ich die Strafe in Ordnung finde und lediglich die tendenziöse Berichterstattung der Taz bezüglich seines Verhaltens kritisiert habe (Ja, auch Schuldige dürfen Anwälte einsetzen wenn die Presse Grenzen überschreitet, das sollte selbstverständlich sein).
zum Beitrag07.05.2021 , 12:49 Uhr
Meines Wissens hat Indien Produktionsstätten, die weltweit exportieren und anerkannt sind. Ich bin natürlich kein Experte, aber warum sollten die das nicht hinbekommen wenn es bei anderen Medikamenten und Impfstoffen doch auch klappt? Ich glaube Sie unterschätzen die Möglichkeiten anderer Länder gewaltig. Die stellen den auch nicht in einem dreckigen Cracklabor her. Jedem sollte auch klar sein, dass bei Lizenzerteilung / Aufhebung der Patente nicht morgen schon zig Millionen Impfdosen bereitstehen und das Zeit braucht. Wir hätten ja mit dem Prozess schon vor einem halben Jahr beginnen können (was auch viele gefordert haben, aber die Politik hat das ja ignoriert). Außerdem ist ja nicht davon auszugehen, dass der Bedarf an Impfstoff schnell abnehmen wird. Außerhalb der Industrieländer ist noch kaum jemand geimpft und irgendwann wird es wohl auch nötig sein die Geimpften neu zu immunisieren.
zum Beitrag03.05.2021 , 11:48 Uhr
(Fortsetzung) Ein Gewaltiges Problem bei der Gesetzgebung zu Kinderpornographie ist das da häufig Dinge in eine Schublade geworfen werden, die da eigentlich nicht hinein gehören. Das eine sind reale Bilder, die aus Missbrauch hervorgegangen sind und realer Missbrauch. Das Andere sind Bilder wie Hentai (und sonstige Comics), 3D gerenderte Bilder und die von der Taz genannten Sex Puppen. Das Gesetzt sollte immer nur Taten, die konsequenzen für andere Menschen haben, kriminalisieren und nicht das Ausleben von einer sexuellen Neigung als solche. Das Verbot von jenem Material tut aber genau das. Bei den Killerspiel Debatten anfang der 00er Jahre waren eigentlich alle (jüngeren Generationen) der Meinung, dass die verständliche moralische Abneigung gegen diese Spiele nicht zu Verboten führen sollte und die Argumentation solche Spiele führen zu Attentaten weit hergeholt ist. Die selbe Logik sollte auch hier gelten. Wenn wir dieser Logik aber folgen, dann müsste man eigentlich noch viel weiter gehen. Es gibt massenhaft erotisches Material die Dinge zeigen die moralisch verwerflich sind. Pornos wo Darsteller durch Schläge bestraft werden und in der Darstellung keine Einwilligung zum Sex vorhanden ist. Genauso wie bei "Killerspielen" ist davon auszugehen, dass Täter diese Art von Pornographie bevorzugen. Das müsste also dann auch komplett verboten werden. In der Realität schauen natürlich sehr viele Menschen solche Dinge, die sowas auserhalb einer Absprache mit dem Partner zum Rollenspiel niemas tun würden. Ich behaupte nicht, dass eine Legalisierung dieser Inhalte zu weniger Missbrauch führt. Ich lehne es nur konsequenterweise ab, da ich die Auslebung einer Sexualität als absolutes Grundrecht betrachte solange niemand zu Schaden kommt. Das Problem der Grenzziehung wirft das auch wieder auf (also ab wann ist eine Figur zu kindlich in ihrer Darstellung), aber das ist nur ein zusätzliches Problem. Der Staat hat nicht das Recht die Auslebung von Sexualität zu kriminalisieren!
zum Beitrag03.05.2021 , 11:27 Uhr
Ich weis der ein oder andere Leser wird meine Aussagen für kritikwürdig halten, denn bei dem Thema wird häufig eher auf emotionaler statt rationaler Ebene entschieden. Ich finde die Strafe im Fall Metzelder angemessen. Er hat selber keine Kinder sexuell belästigt. Das Strafrecht muss immer die Verhältnismäßigkeit wahren und darf nicht dazu da sein Menschen zu zerstören. Ich hab online (auf anderen Seiten) Kommentare gelesen, die ich für absolut widerwärtig halte. Selbstvertändlich ist die Verbreitung von Bildern für Opfer dieser Taten absolut nicht hinnehmbar. Die Frage ist aber auch, wie wahrscheinlich ist es, dass der Verurteilte diese Taten weiterhin begeht, wenn es nicht zu einer Verurteilung kommt. Da das Teilen von Bildern eher eine niedrig schwellige Tat ist, also keine hohe kriminelle Energie und Planung erfordert, und mittelbar zum Leid der Opfer beiträgt, dieses aber nicht selber ausgelöst hat, sollte man sehr vorsichtig damit sein Gefängnisstrafen ohne Bewährung dafür zu fordern. Wie gesagt sollte eine Verhältnismäßigkeit zwischen krimineller Energie (oder wie man das in Fachsprache nennt), zugefügtem Leid und dem Strafmaß bestehen und dabei Ekel über das Verhalten ausgeblendet werden. Auf anderen Seiten schrieben auch einige, dass so jemand, wenn er nicht "weggesperrt" wird, früher oder später auch wirklich Kinder misbraucht. Das halte ich für alles andere als gegeben. Ich empfand es als schlechten Stil vom Autor Metzelder vorzuwerfen die Medien böse anzuschauen, öffentliche Statements vermieden hat und juristisch gegen Berichterstattung vorgegangen ist. Warum zum Teufel sollte denn eine Sitzung eines Stadtrates den Fall diskutieren? Ich finde das vollkommen in Ordnung und auch jemand, der sich einer Straftat schuldig macht hat rechte. (Fortsetzung folgt)
zum Beitrag28.04.2021 , 12:18 Uhr
Hat Gaza Souveränität über Außen- und Innenpolitik? Würde Israel es zulassen, wenn Gaza international als Staat anerkannt würde? Ganz sicher nicht!!!
zum Beitrag28.04.2021 , 12:15 Uhr
Lappen in Schweden? Jetzt machen Sie einen Scherz, das ist wirklich nicht zu vergleichen.
Kurden in Türkei: Zustimmung.
Indigene in Brasilien: Zustimmung.
Krim Tataren: Teilweise Zustimmung (muss mich da mal etwas informieren).
Tibeter und Uiguren: Zustimmung. Wobei die chinesische Politik auf nationale Einigkeit abziehlt. Das ist eine Zuckerbrot und Peitsche Politik. China investiert massiv in diese Gebiete und es gibt eine große Zahl von Tibetern und Uiguren, die von der Situation gewaltig profitieren (zumindest ökonomisch). Das Han Chinesen oft bevorzugt behandelt werden ist natürlich verwerflich und die Instumentalisierung einer Siedlungspolitik (!) auch. Diese ziehlt aber nicht auf Vertreibung, sondern auf Integration ab. Das ist zwar ebenfalls verwerflich, ist dann aber doch ein gewaltiger Unterschied.
Palästinenser in anderen arabischen Staaten: Die werden als Flüchtlinge teilweise wirklich nicht gut behandelt, das Ganze hat aber eine deutlich geringer ausgeprägte ethnische Dimension.
Also ich fasse mal zusammen, ich hab überhaupt kein Problem damit den Apartheid Begriff für die Behandlung einiger dieser Gruppen zu verwenden. Aber wenn es nach Ihnen geht darf er erst dann ohne Kritik auf Israel angewandt werden, wenn er vorher für alle anderen angewendet wurde. Das ist doch blödsinn. Stattdessen sollten wir Druck machen, dass andere Staaten auch in den Genuss dieser Bezeichnung kommen. Das wäre die logische Reaktion!
zum Beitrag28.04.2021 , 11:44 Uhr
"Der Feind meines Feindes ist automatisch mein Freund und darf nicht kritisiert werden und ich pfeife dabei auf konsistente Rechtsanwendung und Fakten."
So würde ich Ihren Kommentar interpretieren.
zum Beitrag28.04.2021 , 11:31 Uhr
Es ist also bodenlos wenn eine Organisation das Recht für alle gleich auslegt und nicht nur für Länder, die ihnen genehm sind? Die Situation mag dort schlimmer sein, das steht aber gar nicht zur Debatte.
zum Beitrag20.04.2021 , 11:25 Uhr
In der Praxis ist es halt so, dass in vielen Ländern wundervolle Gesetze existieren, die Journalisten dann aber von irgendwelchen Handlangern von Plantagenbesitzern niedergeschossen werden und der Staat nur wenig Interesse zeigt daran was zu ändern. Deshalb wäre es grober Unfug lediglich die gesetzlichen Voraussetzungen zu bewerten.
Das wäre meiner Meinung nach viel Irreführender als so ein Vorgehen. Wobei ich in der Vergangenheit auch Kritik an deren Methodik gehört hab. Also wie bestimmte Dinge gewichtet werden. Wenn zum Beispiel ein paar Großunternehmen die komplette Medienlandschaft kontrollieren ist das für Reporter ohne Grenzen soweit ich weis überhaupt kein Problem (wobei ich mir da jetzt nicht 100 %ig sicher bin).
zum Beitrag20.04.2021 , 11:05 Uhr
Ich halte absolut gar nichts von höheren Bußgeldern. Die oberen 5 % interessieren die überhaupt nicht, während Einkommensschwache, die vielleicht mal aus versehen ein Verkehrsschild übersehen haben, gewaltig zur Kasse gebeten werden. Das passiert halt wenn die "Öko-Partei" so verbonzt ist, dass sich von denen keiner mehr vorstellen kann, dass für manche Leute 100 € ne Menge Geld ist. Ich würde das Punktesystem deutlich ausweiten, indem man zwar insgesamt mehr Punkte haben kann, aber schon bei kleineren Verstößen Punkte bekommt. Auch sollte es schon früher zu vorübergehenden Fahrverboten kommen. Und wenn Bußgelder eingesetzt werden, dann immer als Tagessätze!
zum Beitrag08.04.2021 , 23:54 Uhr
Also ich fand eigentlich alles was im Artikel erwähnt wurde vollkommen richtig. Ich glaube auch ehrlich gesagt nicht, dass Wagenknecht die PiS wirklich positiv sieht. Aber man muss eben auch sehen, dass die Pro-europäischen liberalen Parteien, die in der deutschen Berichterstattung idR immer so gut wegkommen, vielerorts verbrannte Erde hinterlassen haben. Ja, die sind tendentiell gesellschaftsliberal, aber die haben eben durch Marktliberalisierungen u.ä. so krasse gesellschaftliche Verwerfungen hervorgerufen, dass ein Rechter, der dem Volk krümel vor die Füße wirft, denen wie ein Wohltäter vorkommt.
Wenn man es sich zu einfach macht und sagt die Wähler seien eben alles autoritäre rechte, dann wäre die Schlussfolgerung man kann nichts dagegen tun. Wenn die Schlussfolgerung hingegen ist, da gibt es eine ganze Menge Leute mit recht konfusem Weltbild, die sich durch diese Kräfte besser repräsentiert fühlen als durch die Neoliberalen, dann kann man daraus direkt politische Strategien ableiten.
Aber darum geht es vielen schon lange nicht mehr. Es geht denen nicht mehr darum zu überzeugen und zu gestalten, sondern nur um Selbsterhöhung durch Abwertung der Gegenseite. "Der dumme rechte Pöbel wählt halt rechts weil er keine Ahnung hat", umschreibt deren Denkweise ganz gut. Dann muss man auch keine Selbstkritik üben.
zum Beitrag08.04.2021 , 23:43 Uhr
Ich sehe das ganz wie Sie. Bin mit Wagenknecht ganz bestimmt nicht immer auf Linie, aber man muss eben auch sehen, dass endlose Debatten darüber wie man möglichst Gendergerecht schreiben kann oder ob dieses oder jenes Buch heute noch angemessen ist, die Linke von den Arbeitern entfremdet. Ich persönlich bin da sogar bei vielen Themen auf Seiten der "Kulturlinken", kann aber diesen extremen Fokus auf relativ unbedeutende Themen absolut nicht nachvollziehen. Die Widerstände sind bei harten ökonomischen Themen am schwersten zu überwinden, da tut es dem ein oder anderen psychologisch sicherlich gut sich auf ein Feld zu konzentrieren wo man leichter was erreichen kann. Dadurch überlässt man dann aber eben den Neoliberalen das Feld und wir halten immer noch an einer Wirtschaftspolitik fest, die eigentlich schon vor 10 Jahren ausreichend diskrediert war. Wer über feminismus reden will und Gewerkschaften, Mindestlohn etc. hinten anstellt, der soll bitte den Mund halten. (Meine Meinung!)
zum Beitrag19.03.2021 , 12:55 Uhr
(...) Also erstmal ist es doch normal, dass man sich als politischer Aktivist als erstes mal um Dinge kümmert, die im eigenen Land schief laufen. China kümmert es einen sch... ob hier in D ein paar Typen der Politik kritisieren. Die heimischen Parteien sollte es aber schon interessieren.
Leider ist es heutzutage teilweise immer noch einfach unvermeidlich einen Führerschein zu machen. Das fordern ja eine ganze Menge Arbeitgeber (selbst wenn es für den eigentlichen Job nicht unbedingt zwingend notwendig wäre). Zum Anderen fordert ja niemand (oder zumindest nicht die Leute von FFF), dass überhaupt keiner mehr Autofahren soll, sondern eine grundlegende Neuausrichtung der Verkehrspolitik in der öffentliche Verkehrsmittel klar gegenüber motorisiertem Nahverkehr priorisiert werden.
Ich hab auch einen Führerschein, aber ich hab weder ein Auto noch fahre ich allzu häufig. Man sollte vorsichtig sein durch das Vorhandensein eines Dokuments auf das tägliche Verhalten zu schließen. Und wenn Sie ja schon festgestellt haben sinkt der Anteil der Leute mit Führerschein erheblich und ist mancherorts um ein drittel (oder sogar mehr) gesunken. Das ist signifikant und zeigt eher dass die Jungen Leute (zu denen ich mich eingeschränkt auch noch zähle) eine fundamental andere Einstellung haben als die Generationen davor.
Aber wenn man es natürlich nur absolut betrachtet kann man das auch alles schlecht reden.
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Die Moderation
zum Beitrag17.03.2021 , 07:40 Uhr
In der Politik funktionieren solche Milchmädchenrechnungen in der Regel nicht. Wohin hat dieses "Wir müssen die Wähler in der Mitte ansprechen" uns denn seit den 90ern gebracht? Überall auf der Welt sind die klassischen Sozialdemokratischen Parteien nur noch ein Trümmerhaufen.
Und ich kann Ihnen auch gerne sagen warum das nicht funktioniert (zumindest langfristig). Der durchschnittliche Wähler hat sehr inkonsistente politische Ansichten. Unterhalte dich mal mit konservativen Leuten (AFD, CDU oder Nichtwählern) und du wirst feststellen, dass die teilweise Ansichten haben, die selbst der Linkspartei zu extrem wären (z.B. in Bezug auf Banken, Finanzmärkte, Globalisierung, etc.). Wenn man hingeht und sich als CDU light verkauft werden die Leute langfristig zur CDU tendieren und die Gesellschaftliche Debatte nach rechts driften. Man könnte aber auch diese Punkte aufgreifen und ein transformatives Programm entwickeln, das auch eher untypische Wähler anspricht. Das ist anstrengend und erfordert, dass man sich Glaubwürdigkeit erarbeitet, deswegen wird es nicht gemacht. Das läuft natürlich den Kapitalinteressen zuwider und würde massive Angriffe aus den Medien (auch den pseudo linken) hervorrufen. Deshalb müsste man diese Medien konfrontieren und als das zu brandmarken was sie teilweise sind. PR Agenturen der Großindustrie und des Finanzkapitals! Dabei sollte man aber aufpassen nicht zu sehr wie ein Neo-Bolschewist zu klingen. Das käme bei vielen gut an. Ein Großteil der Leute hat eine sehr negative Einstellung gegenüber den Medien (über das politische Spektrum hinweg), das kann sogar ein Vorteil sein.
zum Beitrag17.03.2021 , 07:17 Uhr
Und was genau ist bei Rot-Grün links? Die SPD war zu meinen Lebzeiten nicht links und bei den Grünen ist deren Einfluss auch begrenzt. Da wird ganz gerne mal über "linke" Gesetze nachgedacht, nur passiert halt in der Praxis idR nicht allzu viel. Typisches links blinken, rechts abbiegen.
Wir haben eine einzige Partei (von nationaler Bedeutung), die ich als links bezeichnen würde. Leider ist der Begriff so inhaltsleer, dass jeder neoliberale, der für 'ne unsinnige Frauenquote in Aufsichtsräten ist, bei vielen als linker durchgeht.
zum Beitrag07.03.2021 , 08:56 Uhr
Soweit ich weis wäre bei dem Entwurf der Mindestlohn schrittweise gestiegen und erst 2025 auf 15 $ gesetzt worden. Und ich bin absolut nicht der Meinung 12 $ wären ordentlich. Ich hab kürzlich mal gelesen der Mindestlohn wäre heute 24 $ wenn man seit den Siebzigern die Inflation konsequent ausgeglichen hätte. Und immer dieses "Wenn die Leute das wollen würden, dann hätten sie für andere Leute gestimmt." geht mir gewaltig auf die Nerven. Wer sich auch nur ein klein wenig mit dem Zusammenspiel von Politik und Medien beschäftigt, der dürfte wissen, dass den Leute da ganz geziehlt ein falsches Bild von Politikern gezeichnet wird. Schau dir mal die Exit polls bei den Primaries und Caucuses letztes Jahr an. Eigentlich hätten die - wenn man nur nach den Inhalten geht, die den Menschen wichtig sind - mit überwältigender Mehrheit für Sanders stimmen müssen. Aber der hatte halt keine riesigen Fernsehsender und Zeitungen, die ihm bei der Zielgruppe Ü30 hätte helfen können. Stattdessen wurden nacheinander O'Rourke, Harris und Butigieg (keine Ahnung wie der Typ nochmal geschrieben wurde) gehypt ohne Ende und ganz am Ende hat man sich dann halt auf Biden festgelegt, weil die Umfragen für diese Leute miserabel waren.
zum Beitrag01.03.2021 , 09:44 Uhr
Traurigerweise ist Trump die logische Konsequenz von Entwicklungen innerhalb der GOP, die schon vor 60 Jahren begonnen hat. Das Narrativ des Trumps der daherkommt und eine respektable Partei korrumpiert ist definitiv falsch. Wenn man sich mal anschaut was für einen Einfluss Organisationen wie die John Birch Society schon in den 60ern hatten (ich sage nur Goldwater) kommt man nicht drum herum ein viel tiefgreifenderes Problem zu sehen. In den 80ern war es auch schon nicht ungewöhnlich auf die ganzen Einwanderer, die mehrheitlich für die Demokraten stimmen, zu verweisen um Wahlniederlagen als illegitim zu branmarken ("die öffnen die Grenzen damit die dann für sie stimmen"). Spätestens in den 90ern - aber wahrscheinlich schon früher - war es auch schon nicht ungewöhnlich zu behaupten es hätten illegale Einwanderer gewählt. Trump hat zu einem Bruch innerhalb der GOP geführt, das bezeichnende ist aber weniger der Bruch an sich, sondern entlang welcher Linie dieser erfolgt ist. Er ist nämlich nicht entlang ideologischer Verwerfungen innerhalb der Partei erfolgt - wobei es wahr ist, dass die Moderaten sich tendenziell auf der Anti-Trump Seite befinden - sondern ist hauptsächlich durch die persönliche Haltung zu Trumps gebaren geprägt. Es gibt große Gruppen innerhalb der GOP, die inhaltlich mehr oder minder auf Trump Linie sind, aber ihn extrem verachten und umgekehrt auch Leute, die sich absolut nicht mit seinen Inhalten identifizieren können, aber extrem treu zu ihm stehen. Letztlich ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass ein Narzist persönliche Differenzen höher gewichtet als inhaltliche Fragen. Wobei Trump sowieso von Anfang an mehr auf Symbolpolitik gesetzt hat und sich inzwischen inhaltlich kaum noch von der GOP Orthodoxie abgrenzt...
zum Beitrag26.02.2021 , 08:38 Uhr
P.S.: Ich hab mal gegoogelt. 2019 waren 39,7 % der Installierten Leistung konventionelle Kraftwerke, die 48 % des Stroms erzeugt haben. Das sind in etwa 86,5 GW an installierter Leistung konventioneller Kraftwerke (also Leistung die sie bringen könnten wenn alle Kraftwerke gleichzeitig mit Nennleistung betrieben werden würden). Konventionelle installierte Leistung im Jahr 2000 87 GW.
Bei leicht angestiegenem Stromverbauch haben sie wider Erwarten gar nicht mal so unrecht. Die installierte Kraftwerksleistung ist im vgl 2019 zu 2000 nicht gesunken. Im Verhältnis zum Stromverbrauch hätte man aber eine Reduzierung, kann das jetzt aber nicht mit Zahlen belegen, da ich auf die Schnelle nur Diagramme finde, aber da Zahlen rauszulesen ist dann doch sehr ungenau. Ich würde vielleicht +10% schätzen, damit hätten wir dann eine doch nur recht geringe Abnahme im Verhältnis zum Stromverbrauch. Wobei ich aber annehmen würde, dass sich das jetzt zunehmend ändern wird.
zum Beitrag26.02.2021 , 08:10 Uhr
"mussten (und konnten) aber noch kein einiges Kraftwerk ersetzen". Das halte ich für ein Gerücht.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn man die installierte Leistung konventioneller Kraftwerke ins Verhältnis zum Stromverbrauch setzt und dies für z.B. 2000 und 2020 macht. Wird man zu dem Ergebnis kommen, dass weniger installierte Kraftwerksleistung zur Stomproduktion beiträgt.
Hab dafür jetzt keine Zahlen. Müsste ich mal googeln. Würde mich sehr interessieren wie groß der Effekt ist, aber infrage stellen ob er existiert ist einfach Unsinn.
Zumal man ja Instandsetzungen heutzutage auf den Sommer legen kann, wenn mehr erneuerbarer Strom im Netz ist, allein durch den Effekt hätte man schon eine nicht zu vernachlässigbare Ersparnis.
zum Beitrag26.02.2021 , 08:05 Uhr
Selbstverständlich wurden Stromgestehungskosten verglichen. Das geht eindeutig aus dem Artikel hervor und würde anders auch gar keinen Sinn ergeben. Die Stormpreise sind hauptsächlich so hoch weil die Einspeisevergütung für 20 Jahre gezahlt wird und sie am Anfang extrem hoch war umd die Technologie voranzutreiben.
Ich weis jetzt nicht wie es mit den Einzelnen Abgaben auf Strom aussieht. Aber die EEG Umlage wird die nächsten Jahre sinken. Soweit ich weis sogar schon 2022 (oder sogar schon dieses Jahr? Bin mir nicht sicher) und der Trend wird weitergehen. Allerdings sind die CO2 Zertifikatspreise jetzt endlich höher wodurch der Effekt vermutlich wieder aufgefressen wird...
Außerdem war hier die Rede von Stromgestehungskosten in sehr sonniger Lage. Das lässt sich jetzt nicht 1:1 auf Deutschland übertragen.
Kernkraft ist im Moment (leider) auf dem Rückzug. Die Kosten von Neubauten sind geradezu explodiert (z.B. in Großbrittanien). Ich bin mir relativ sicher, dass es günstiger ist ein paar Gaskraftwerke in Reserve zu halten und parallel die Speichertechnologien voranzutreiben als großflächig Kernenergie voranzutreiben.
Aber wer weis was die Zukunft bringt? Vielleicht kommen ja schon bald SMR's (Small Modular Reaktor, viele Designs sind auch sicherer als heutige, da sie oft kein Wasser als kühlflüssigkeit benutzen) preisgünstig auf dem Markt, aber das wird vermutlich noch 10-20 Jahre dauern und ob die Versprechungen der Beführworter sich bewahrheiten sei mal dahingestellt.
Bis dahin sollten wir auf jeden Fall unseren Kurs weiterfahren und dann können wir immer noch drüber diskutieren.
zum Beitrag26.02.2021 , 07:52 Uhr
P.S.: Warum können wir die Idee der besseren Vernetzung vergessen? Nur weil es hier und da mal kritik gab? Dann müssen halt andere Stecken gewählt werden und das Ganze verzögert sich ein wenig... das ist nicht schön, aber was die Vernetzung angeht machen wir Fortschritte, das geht halt nicht von heute auf morgen.
zum Beitrag26.02.2021 , 07:50 Uhr
Sie tun jetzt so als wären das vollkommen neue Einwände, die jetzt auch unbedingt in jedem Artikel angesprochen werden müssten. Zur Überbrückung flexible Gaskraftwerke. Als kurzfristspeicher (
zum Beitrag21.01.2021 , 08:42 Uhr
Wirklich? Sie zitieren jetzt Harry Potter um ein ernstgemeintes Argument zu untermauern? Ein Buch dessen Darstellung von Faschismus nicht über Faschisten sind Böse hinausgeht. Ist ein Kinderbuch, von daher ist das auch okay...
Ja, autoritäre Systeme neigen dazu ziemlich schnell instabil zu werden, wenn sich genügend Missgunst akkumuliert hat. Aber wer sich mal mit sowas beschäftigt hat sieht auch, dass am Ende so eines Prozesses mitnichten eine Demokratisierung stehen muss. Nach einer Zeit innerer Unruhe will ein Teil der Bevölkerung einfach wieder Ruhe und Stabilität und dann wird das Regime durch ein Neues ersetzt. Erstmal mag das einen Fortschritt darstellen (wobei auch das nicht so sein muss), es werden ein paar Zugeständnisse gemacht, wobei sich dann aber häufig schnell zeigt wie wenig sich wirklich geändert hat. 20 Jahre später geht dann unter Umständen das Spiel von vorne los.
Die Mär des sich selbst abschaffenden Autoritarismus kann ich einfach nicht mehr hören. Genauso wie aus einer Diktatur eine Demokratie entstehen kann, so kann auch eine Demokratie zu einer Diktatur verkommen. Es gibt keinen Automatismus nachdem Gesellschaften automatisch nach mehr Freiheit streben. Wobei der Begriff "Freiheit" sowieso oft ideologisch zweckentfremdet wird.
zum Beitrag15.01.2021 , 15:52 Uhr
Mehr Polizeigewalt = Weniger Kriminalität ist ein Trugschluss, der nur dann funktionieren kann, wenn man die Polizeigewalt nicht als kriminellen Akt sieht. Es ist ja auch nicht so, dass in solchen Gesellschaften dann besonders genau darauf geschaut wird, dass nur die "Verbrecher" verprügelt und erschossen werden, das kann einen schneller erwischen als man denkt. Und Außerdem bezieht sich diese Konsequenzlosigkeit nicht nur auf Gewalttaten gegenüber "Kriminellen" sondern ist eine allgemeine Kultur der Straflosigkeit. Dann nehmen Polizisten schonmal Bestechungsgelder an und bilden letztlich eine eigene kriminelle Vereinigung. Ich wette selbst der ein oder andere Bolsonaro Wähler haut ganz schnell ab wenn er die Polizei sieht. Solche Zustände müssen von Grund auf angegangen werden und da hilft solche Propaganda, nach der der Journalist Ihrer Meinung nach hätte fragen sollen, nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass die Strukturen, die Polizeigewalt ermöglichen auch zu Kriminalität im Allgemeinen beitragen und ich die Gleichung auch deshalb für eine Milchmädchenrechnung halte.
zum Beitrag23.12.2020 , 15:10 Uhr
Woher kommen Sie auf den Gedanken diese Menschen würden per se ausgeschlossen werden? Das ist vollkommener Unsinn. Triage funktioniert ja nicht so, dass man mal eben erstmal alle Behinderten von der Liste streicht. Es werden je nachdem wie knapp die Kapazitäten sind sowohl Leute, mit extrem schlechter Prognose von bestimmten Ressourcen ausgeschlossen, ALS AUCH Leute, die wahscheinlich auch ohne diese auskommen! Es wäre also durchaus eine Situation denkbar, in der ich von einer Behandlung profitieren könnte, aber auch ohne höchstwahrscheinlich überlebe. Wobei bei Frau Poser die Überlebenswahrscheinlichkeit ohne diese Behandlung sehr gering wäre und mit sagen wir einfach mal bei 75 Prozent (ist nur ein Beispiel). Unter der Triage würde jetzt aber Frau Poser die Behandlung bekommen und mit ein wenig Pech würde sich mein Zustand deswegen verschlechtern und ich könnte sterben. Wäre das jetzt ungerecht? Wurde mir unfairerweise eine Behandlung vorenthalten und damit meine Menschenwürde verletzt? Nein! Es wurde versucht die Überlebenswahrscheinlichkeit zu maximieren! So und nicht anders muss das Laufen. Wenn ich jetzt bei einem Lossystem oder sonstwas den Verzug erhalten würde, dann wäre das Frau Poser vermutlich auch wieder nicht recht, denn Sie hat den Gedanken offensichtlich nicht zu Ende gedacht.
zum Beitrag23.12.2020 , 14:57 Uhr
Ich finde es interessant, dass hier immer automatisch davon ausgegangen wird, dass die Behinderten in so einem System immer benachteiligt sind.
Es könnte ja auch eine Situation vorliegen in der ich, ohne Vorerkrankungen, ein Medikament benötige, und ich ohne dieses sterben könnte, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich überlebe ist auch ohne ziemlich groß. Bei Frau Poser ist die Wahrscheinlichkeit zu überleben ohne Medikament ziemlich schlecht, damit aber auch recht hoch (wenn auch nicht so hoch wie bei mir). Wer sollte das Medikament bekommen? Ich würde selbstverständlich Frau Poser das Medikament geben. Das maximiert die Wahrscheinlichkeit möglichst viele Leben zu retten!
Wenn man jetzt aber der Logik von Frau Poser folgt, dann würde ich ja eigentlich willkürlich benachteiligt. Denn Überlebenswahrscheinlichkeiten als Entscheidungskriterium sind diskriminierend.
Ich denke unter den Umständen wäre Frau Poser nicht bereit zu Losen oder mir das Medikament zu geben wenn ich zuerst da gewesen wäre. Wer A sagt muss auch B sagen und ich glaube wenn man sich den umgekehrten Fall vor Augen führt, dann sieht man erst wie bescheuert die dem zugrunde liegende Logik ist.
zum Beitrag23.12.2020 , 14:49 Uhr
Sie wird ja nciht von vornherein aussortiert. Je nachdem wie knapp die verfügbaren Kapazitäten sind, haben auch Leute mit Vorerkrankungen mal bessere mal schlechtere Chancen.
Genauso wird aber auch andersherum ein Schuh draus. Ich bin relativ fit und bekomme Covid, angenommen es gibt nur begrenzte Mengen von Medikamenten. Ich könnte davon profitieren, aber die Ärzte gehen davon aus, dass ich das auch so schaffe. Bei der Dame mit Vorerkrankungen ist dies nicht der Fall, wobei sie immer noch eine gute Überlebenswahrscheinlichkeit hat, wenn sie das Medikament bekommt. Mein Zustand könnte sich aber auch verschlechtern und bei ausreichendem Vorhandensein von Medikamenten hätte man es mir auch gegeben. Wer soll es jetzt bekommen? Ich würde sagen natürlich die Dame. Denn das maximiert die Wahrscheinlichkeit, dass möglichst viele Leute überleben. Aber würde mir da nicht auch die Menschlichkeit abgesprochen, wenn mir ein Medikament, das mir das Leben retten könnte, vorenthalten würde? Ich glaube kaum, dass die Frau unter diesen Umständen immer noch Lose ziehen wollen würde. Wer A sagt muss auch B sagen. In der Praxis gibt es einfach keine vernünftige Alternative.
zum Beitrag23.12.2020 , 14:31 Uhr
Genau das gleiche! Nur medizinische Kriterien sollten einbezogen werden. Ein Mediziner oder sonstwer kann und soll nicht darüber entscheiden welches Leben mehr wert ist (auch nicht bei Müttern UND VÄTERN!!!, sonst sind die Taz leser doch immer so an geschlechter gerechter Sprache interessiert!). Einzig die Maximierung der zu rettenden Leben sollte Grundlage dieser Entscheidungen sein. Sowohl Alter als auch Rollstuhl oder sonstige Behinderungen spielen nur insofern eine Rolle wie sie die Überlebenswahrscheinlichkeit beeinträchtigen. Was ist denn die Alternative? Stell dir mal vor, du wärst Krankenpfleger / Arzt und das Los entscheidet (oder der zuerst da war, je nachdem welches System Sie besser finden) du musst dich um den einen Typen kümmern, der vermutlich sowieso stirbt, also ich würde auf die Vorgaben scheißen und so wenig wie möglich da machen, grade genug damit ich nicht verklagt werden kann oder meinen Job verlier, und mich um die Anderen kümmern. Sonst würde man doch Irre werden,.
zum Beitrag23.12.2020 , 14:22 Uhr
Denken Sie nicht, dass eine Bevorzugung von Müttern verfassungswidrig wäre? Wo kommen wir denn da hin? Selbst wenn Sie jetzt Väter mit einbezogen hätten, finde ich das einfach nicht richtig (und ebenfalls verfassungwidrig). Zumal man dann ja ein irgendwie nachvollziehbares System entwickeln müsste, dass denen "Bonuspunkte" zuschreibt, denn ich glaube Sie würden das auch nicht gut finden wenn das einfach mal pauschal immer so umgesetzt werden würde. Also selbst in nahezu hoffnungslosen Situationen. Nein, das Leben darf nicht von einem Mediziner anhand irgendwelcher nicht medizinischer Kriterien als wichtiger eingestuft werden. Jedes Leben ist gleich wichtig! Es darf also nur nach Kriterien der Überlebenswahrscheinlichkeit bzw Ressourcenintensität der Behandlung geurteilt werden. Mit dem Ziel so viele Leben wie möglich zu retten.
Als nächstes kommt vielleicht China auf die Idee sein Social Scoring System dazu benutzen medizinische Kapazitäten zuzuteilen.
zum Beitrag23.12.2020 , 13:17 Uhr
Wie schon in meinem anderen Beitrag möchte ich auch hier noch zu bedenken geben, dass jemand, der eine geringere Überlebenswahrscheinlichkeit hat - ich rede jetzt nicht von Covid, sondern allgemein - mit größerer Wahrscheinlichkeit auch mehr Ressourcen beansprucht. Bei Beatmungsgeräten mag das nicht der Fall sein, aber z.B. wenn nach einem großen Unfall (Zugunglück oder sonstwas) der OP besetzt ist. Soll ich dann eine 10 stündige Operation machen um einen zu retten, bei dem die Prognose schlecht ist (weil er zuerst da war, oder sein Name aus dem Hut gezogen wurde), wenn ich in der gleichen Zeit 2-3 Operationen machen könnte, die bessere Erfolgsaussichten haben?
Natürlich sind solche Abwägungen auch extrem subjektiv und ich würde solche Entscheidungen nicht treffen wollen.
zum Beitrag23.12.2020 , 13:09 Uhr
So sehr ich die Verärgerung seitens Menschen mit Behinderungen oder Vorerkrankungen verstehen kann, so wenig möchte ich aber das daran etwas geändert wird. Ich glaube es gibt auch keinen Zusammenhang mit der persönlichen Betroffenheit und dem Ausbleiben einer gesellschaftlichen Debatte. Denn jeder kann davon betroffen sein wenn auch mit geringerer Wahrscheinlichkeit. Und viele Leute (ich auch!) haben gebrechliche Eltern, Freunde, etc. Wenn ich morgen einen schweren Unfall habe und beatmet werden müsste, aber meine Prognose sehr schlecht ist, dann möchte ich den Platz niemandem wegnehmen, der mit höherer Wahrscheinlichkeit überlebt. Und so ungern ich meine Eltern verlieren würde, so möchte ich nicht, dass dies z.B. auf Kosten einer Person geschieht, die ansonsten gute Chancen zu überleben gehabt hätte.
Ein Zufallssystem halte ich für vollkommen ungeeignet. Das könnte dann z.B. auch zu der Situation führen, dass jemand der zu 90 % stirbt behandelt wird und Ressourcen beansprucht (ich rede jetzt nicht nur von Beatmungsplätzen, sondern auch Zeit des Personals), mit der man drei Leute mit einer 80 %igen Überlebenswahrscheinlichkeit hätte behandeln können. Das klingt jetzt vielleicht überspitzt, aber der Betreuungsaufwand kann extrem hoch sein. Das erscheint mir einfach nicht richtig. Selbstverständlich ist das diskriminierend. Ich wüsste jetzt aber auch keine Möglichkeit das irgendwie abzumildern. Irgendwie verspüre ich schon den Drang Menschen mit Behinderungen da irgendwie auszuklammern. Andererseits würde das dann dem ganzen Sinn der Sache zuwiderlaufen.
Schweres Thema, ist schwer da drüber nachzudenken. Und nur zur Info, wenn ich im Flugzeug aus dem Vergleich sitze, dann schießt das Ding bitte vom Himmel.
zum Beitrag15.12.2020 , 12:45 Uhr
Also erstmal vorweg kaufe ich aus Prinzip keine Apple Produkte. Aber nach deiner Logik dürfte sich beinahe niemand drüber aufregen, denn mein LG Handy oder mein Lenovo Laptop werden vermutlich auch nicht unter besseren Bedingungen hergestellt als die Produkte von Apple (hier kann man vermutlich fast jeden Hersteller anführen). Das von dir Geforderte würde in der Praxis nur bewirken, dass derartige Missstände nicht mehr ausreichend angeprangert würden und der Anreiz für die entsprechenden Firmen aus PR Gründen was dagegen zu machen gemindert würde. Ganz tolle Einstellung.
zum Beitrag12.12.2020 , 21:59 Uhr
Exzeptionalismus als Konzept zu bezeichnen ist schon sehr wohlwollend ausgedrückt. Ich würde das eher als euphemistische Verschleierung von Nationalismus bezeichnen.
zum Beitrag12.12.2020 , 21:43 Uhr
Soweit ich weis ist das juristisch umstritten. Nixon wurde zum Beispiel auch begnadigt bevor ein Verfahren gegen ihn begonnen hatte, damals gab es auch Zweifel daran, aber die Staatsanwaltschaft hatte wohl auch kein großes Interesse daran das infrage zu stellen. Ich weis jetzt nicht wie oft das passiert ist, aber auf jeden Fall ist das nichts neues.
zum Beitrag09.12.2020 , 18:17 Uhr
Ich hab da auch meine Zweifel am Nutzen, aber schaden wird es vmtl auch nicht. Ja, zumindest für Lobbyisten im US Congress gilt soweit ich weis eine Registrierungpflicht. Wobei in den USA ja Bestechung praktisch legalisiert ist, da bringt ein Lobbyregister dann natürlich auch nichts mehr. Ich schweife jetzt ab: Interessant ist wie der Ansatz für mehr Transparenz zu sorgen vom Kapital genutzt wurde. Es gab in den USA den Legislative Reorganisation Act of 1970, der dafür sorgte, dass das Abstimmungsverhalten der Abgeordneten in Ausschutzsitzungen einsehbar wurden. Dafür hatten unter anderem Bürgerrechtler gekämpft (die es leid waren sich Sonntagsreden anzuhören und dann nichts passiert). Heute gibt es nicht wenige, die der Ansicht sind, dass derartige Informationen kaum eine Rolle für die Wahlentscheidung der Bürger spielen (Totalversagen der Medien), aber die Konzerne und deren Lobbyorganisationen dadurch direkt kontrollieren können ob die geschmierten Politiker auch genau das machen was man erwartet.
Hat nur am Rande was mit Thema zu tun, aber es ist doch interessant wie das Kapital es immer wieder schafft zu profitieren, auch wenn der eigentliche Zweck ein ganz anderer war...
P.S.: Damit will ich nicht sagen man sollte das Abstimmungsverhalten nicht dokumentieren, nur zeigen wie krank unsere Systeme leider sind und was für ein Witz die Kontrollfunktion der Medien in der Praxis ist.
zum Beitrag30.11.2020 , 10:41 Uhr
Im Gegensatz zu vielen anderen kritikwürdigen Ländern, betrachtet sich Israel aber als Teil des Westens und erhält beträchtliche Unterstützung von unseren Regierungen. Da ist Kritik natürlich angebrachter - weil politisch relevanter - als an den Zuständen in einem Land in Subsahara Afrika. Bei anderen Ländern wird weniger geschrieben weil ein allgemeiner Konsens existiert, es also weniger Bedarf an einem Diskurs gibt (z.B. Saudi Arabien).
Was aber schon auffällt ist, dass man in Bezug auf Kritik an Israel seeeeehr genau aufpassen muss, seinen Standpunkt eindeutig klar zu machen. Im Falle einer Kritik an Saudi Arabien würde einem z.B. ein Interpretationsspielraum in den Aussagen idR positiv ausgelegt. Also man würde dazu tendieren, die gesellschaftlich mehrheitsfähige Interpretation als wahr anzuerkennen. Im Falle Israels ist das meiner Erfahrung nach eher nicht der Fall. Da ist man schnell gezwungen sich Anschuldigungen zu erwehren (siehe jedes mal wen Ilhan Omar in den Schlagzeilen ist, z.B. als sie den Einfluss von AIPAC kritisiert hat).
Bei Saudi Arabien ist auch Polemik und Überspitzung gesellschaftlich akzeptiert, im Falle Israels auf gar keinen Fall. Da sind schon sehr klare Unterschiede zu erkennen.
zum Beitrag30.11.2020 , 10:30 Uhr
Also so wie sie das schreiben hört es sich an als würden die Verfasser des Briefes den Holocaust verharmlosen, aber ich glaube einige Leute in Ruanda haben auch ein Problem damit wenn eine Hierarchisierung unter Völkermorden vorgenommen wird. "abdurdes Rückkehrrecht" Also das ist vielleicht politisch schwer umsetzbar, aber absurd? Wir reden hier von einem Land, dass es jedem zugesteht, der mal eben herausfindet, dass seine Großmutter jüdisch war, einen Pass zu beantragen, ganz gleich ob er bis dahin 0,0 Bezug zum Judentum hatte. Aber ja, es ist vollkommen absurd *Kopf schüttel*.
Also z.B. in den USA haben einige Staaten von Empfängern staatlicher Aufträge verlangt ein Dokument zu unterschreiben, in dem sie versichern nichts mit BDS zu tun zu haben... Weis jetzt nicht ob das schon weggeklagt wurde (weil offensichtlich verfassungswidrig).
In Deutschland bekommt man keine öffentlichen Räumlichkeiten und darf sich großen Widerstand einstellen, wenn man entsprechende Veranstaltungen plant. Siehe die Einladung Max Blumenthals (besatzungskritischer jüdischer amerikanischer Journalist, zugegeben manchmal etwas polemisch aber definitiv NICHT antisemitisch) durch die Linkspartei und die spätere Ausladung u.a. durch die Parteispitze.
Und obwohl ich meine Worte immer sehr bedacht wähle wurde auch mir schon vorgeworfen Antisemitismus zu verharmlosen etc. Also ich sehe das definitiv als Problem.
zum Beitrag21.10.2020 , 13:49 Uhr
"Lebensmittel gehören wieder in die Hand der Handwerker, die für ihre Produkte bürgen."
Um Himmels willen, wenn ich sowas lese dann frag ich mich wirklich wie sich manche Leute Lebensmittelproduktion vorstellen. Überall schön kleine Bauernlädchen und kleine handwerkliche Betriebe. Dann kann man die Lebensmittel auch gleich vergolden. Wenn man effizient produzieren will kommt man einfach nicht um eine industrialisierte Produktion herum und dagegen ist auch im Prinzip nichts einzuwenden. Und auch wenn man die Lebensmittelindustrie zerschlagen würde, würden die Bauern Glyphosat und sonstwas aussprühen solange es profitabel ist. Der kleine Bauer ist auch letztlich Unternehmer und man sollte den Berufsstand nicht romantisieren. Das Problem ist halt wie fast überall "the tragic of the commons". Von einem Blühstreifen z.B. profitiert der einzelne Bauer wenig bis gar nicht. Genauso profitiert der einzelne Schweinezüchter nicht wenn er weitestgehend auf Antibiotika verzichtet, die Gesellschaft aber schon (technisch betrachtet mögen einzelne Schweinezüchter profitieren, wenn sie das so vermarkten, aber der Markt für diese Produkte ist eben begrenzt). Da braucht es eben Anreizsysteme und nötigenfalls Verbote für bestimmte Verfahren. Wer meint man zerschlägt die großen Unternehmen und alles wird gut lebt in einer Traumwelt.
Wobei ich aus anderen Gründen durchaus dafür wäre die Marktkonzentration zu verringern. Es kann doch nicht sein, dass eine Handvoll Unternehmen effektiv entscheiden was zu welchen Bedingungen produziert wird und teilweise Preise diktieren können. Aber das ist ein ganz anderens Thema.
zum Beitrag19.10.2020 , 21:09 Uhr
Wir sind jetzt bei Worldometers.info schon jetzt über 150 Toten pro Woche. Von daher reden Sie ziemlichen Unsinn. Ich vermute mal das Interview wurde schon vor einigen Tagen geführt und jetzt erst veröffentlicht. 150-300 Tote pro Woche sind eine eher konservative Schätzung.
zum Beitrag01.10.2020 , 12:51 Uhr
Warren war eine Zeit lang die Favoritin auf die Nominierung. Sie hat ihre Kandidatur aber mit einer Präzision gegen die Wand gefahren, die einen mangelnden politischen Instinkt nahelegen. Obwohl sie in ihrer Zeit als Senatorin große Konflikte mit Biden hatte, empfand sie es anscheinend als politisch opportun Sanders in den Debatten zu attackieren. Als ihre Chancen auf eine Nominierung bei geschätzten 0,01 % lagen ist sie im Gegensatz zu Butigieg und Klobouchar nicht vor Super Tuesday ausgestiegen. Vermutlich ist dies bei denen auch nur mit der Aussicht auf Posten, der Zusicherung von Unterstützung des Parteiapparates bei einer zukünftigen Kandidatur und gutem Zureden von Obama geschehen. Sanders konnte das halt nicht bieten. Es gibt nicht wenige, die der Meinung waren Warren würde versuchen möglichst viele Delegierte zu sammeln um sich für den Posten als Vize Präsidentin interessanter zu machen. Dadurch ist sie für mich politisch tot. Sie ist selbst in Massachussetts nicht sooo beliebt (nur +10 % Approval Rating, vgl mit Sanders +36) und das aus gutem Grund. Weil sie die Strategie der Demokraten, irgendwelchen symbolpolitischen Unsinn in den Vordergrund zu stellen (Gendergerechte Sprache, Quoten für Frauen und Afroamerikaner, etc) anstatt eine Klassenbezogene Analyse ihrer Politik zugrunde zu legen (die Gender und PoC natürlich einschließt). Wer wissen will was für ein fürchterliches Gespür Warren hat, sollte sich an ihre Reaktion auf die "Pocahontas" Beleidigung Trumps erinnern oder ihren bescheuerten plan erst eine Public Option durchzusetzen und erst später M4A sofern die Wähler dies wollen, wer das ernst nimmt glaubt auch noch an das Christkind. Für jemanden der ein bisschen an den Stellschrauben drehen will ist sie die perfekte Kandidatin. Für alle anderen, die begriffen haben, dass ein paar Justierungen nicht mehr ausreichend sind, ist sie einfach nicht mehr tragbar. Ayanna Pressley 2024 for US Senate! (wobei die mir auch noch zu weichgespült ist)
zum Beitrag18.08.2020 , 12:18 Uhr
Also wenn Sie ernsthaft glauben die CO2 Einsparung der Vermeidung einer Hotelübernachtung wäre auch nur ansatzweise in der gleichen Größenordnung wie die zusätzlichen Emissionen eines Fluges, dann sollten Sie sich vielleicht mal in das Thema ein bisschen einlesen. Spontan finde ich für bestimmte innerdeutsche Strecken einen 8-12 mal höheren Verbrauch beim Fliegen im Vergleich zur Bahn (Berlin - München Flugzeug: 308 kg, ICE 34,4 kg). Das Hotelzimmer ist da vmtl fast schon vernachlässigbar.
zum Beitrag18.08.2020 , 12:06 Uhr
Wenn Quacksalber die Physik missbrauchen um ihren Humbug zu rechtfertigen kommt nie was gutes bei raus. Nur weil es vielleicht theoretisch einen Mechanismus gäbe, der es möglich machen würde "Informationen" in den Zuckerkugeln oder sonstwas zu speichern ist das noch lange keine Bestätigung der Wirksamkeit. Erstmal müsste man darlegen inwiefern denn ein Prozess aus Verdünnen, Schütteln und Rühren denn überhaupt zu so einer Verschränkung führen kann (ich vermute mal Physiker würden allein bei dem Gedanken so einen Unsinn zu untersuchen schon die Hände über den Kopf zusammenschlagen). Dann müsste dargelegt werde, dass diese Verschränkung überhaupt irgendeinen Effekt auf den Körper hat, also ein plausibler Wirkmechanismus gefunden werden. Und dann müsste noch gezeigt werden inwiefern diese Wirkung positive Effekte hervorrufen kann. Sollte dies alles gemacht werden würde auch ich die Kostenübernahme befürworten. Man kann sich den ganzen Käse aber auch sparen weil jede sauber durchgeführte Studie mit ausreichend Teilnehmern zu keinem statistisch relevantem Ergebnis kommt. Die Kritik an Homöopathie mit Flatearthern gleichzusetzen setzt ihrem Beitrag noch die Krone auf. Wenn überhaupt wird andersherum ein Schuh draus.
zum Beitrag18.08.2020 , 11:48 Uhr
Diese bösen faschistoiden Anhänger der "Schulmedizin", die verbort die Überlegenheit von Zuckerkugeln nicht anerkennen wollen und stattdessen auf pseudowissenschaftliche Methoden wie evidenzbasierte Studien vertrauen... Solche Leute sind wirklich schlimm.
zum Beitrag18.08.2020 , 11:46 Uhr
Niemand zweifelt daran, dass es günstiger ist jemandem eine Packung Südzucker in die Hand zu drücken als professionell ärztlich versorgen zu lassen. Es gibt auch 'ne ganze Menge von positiven Erfahrungen in Bezug auf Handauflegen, Geistheilung, Besuche von Marienschreinen und anderer Quacksalberei. Soll das jetzt auch alles die Krankenkasse übernehmen? Es ist ein gefährliches Signal wenn die Krankenkassen den Boden der fundierten evidenzbasierten Medizin verlassen und sowas bezahlen. Wären all die positiven Erfahrungen mehr als ein Placebo Effect dann würde sich das ja auch in Studien niederschlagen. Da das nicht der Fall ist ermutigt man damit nur allerlei Aberglaube und gibt anderen noch gefährlicheren "kritikern der Schulmedizin" Auftrieb.
zum Beitrag11.08.2020 , 11:52 Uhr
Auch wenn ich Ihnen inhaltlich nicht zustimme, so teile ich doch Ihre Vorliebe zu "Mord mit Aussicht". Ich wohne übrigens selbst nicht in einer Stadt und habe selber kein Auto, wobei ich zugeben muss, dass die nächste Stadt nicht allzu weit weg ist (15-20 min mit Bus oder Fahrrad) und der Nahverkehr wirklich gut funktioniert. Ich denke wenn Carsharing Angebote vorhanden und bezahlbar sind (ob mit Zuschuss oder ohne) könnte sich das auch zunehmend für Leute rentieren die weiter weg von der Stadt wohnen. Klar wird das nie für alle eine Option sein, aber ich glaube es bräuchte gar nicht allzu umfassende angebote um 50 % der jetzigen Autos abzuschaffen... insbesondere die ganzen Zweitwägen.
zum Beitrag05.08.2020 , 19:05 Uhr
Man kann sich eine Besatzung bis zum Sankt Nimmerleinstag auch gewaltig schönreden. Die Israelis haben in der Vergangenheit aktiv daran gearbeitet ein möglichst toxischen Umfeld zu schaffen und dann beklagen die sich wenn die Palästinenser sich radikalisieren.
Wenn ich mir anschaue wie wir deutschen schon wegen ein paar Coronamaßnahmen vollkommen am Rad drehen und einige am Liebsten auf die Barrikaden gehen würden, dann kann man sich ausmalen wie es hier aussähe wenn wir in der Situation der Palästinenser wären...
Meinetwegen brauchen sie sich auch gar nicht zurückzuziehen, dann aber bitte Bürgerrechte für alle.
zum Beitrag24.07.2020 , 14:05 Uhr
Ein Mangel an strengen Gesetzen bzgl. Kriminalität ist in den USA nun wirklich nicht das Problem. Oder meinten Sie vlt in Bezug auf Schusswaffen? Also um ganz ehrlich zu sein sehe ich die Schusswaffen selber gar nicht unbedingt als Hauptproblem. Die USA glorifizieren Vigilantentum, sehen es gewissermaßen als Recht an jeden der eine diffuse Bedrohung darstellen könnte direkt unschädlich zu machen und haben einiges an Aufarbeitung zu leisten was gesellschaftliche Einstellungen zu Gewalt und zum Verhältnis der Menschen zueinander betrifft. Ich persönlich beführworte zwar eine vieeeeel stärkere Regulierung von Waffenbesitz, man sollte sich aber nicht der Illusion hingeben damit sei alles gelöst.
zum Beitrag24.07.2020 , 13:51 Uhr
Ich sehe das genauso wie meine Mitkommentatoren. Ich hab keinerlei zweifel daran, dass es seitens unserer Justiz ein sehr gering ausgeprägtes Interesse an der Verfolgung von weicher Korruption gibt (also Korruption ohne direktes kaufen von Stimmen) und das unabhängig von der Hautfarbe. Wo es allerdings durchaus Privilegien gibt ist bei der Betrachtung von Straftaten. Die typischen Straftaten der Oberschicht (Steuerhinterziehung, Betrug) werden idR gar nicht wirklich aufgeklärt. Da sind die Sachverhalte oft sehr komplex und die Ermittlungen personalaufwändig. Aber wehe einer trägt auf der Demo mal ein ACAB T-Shirt oder wird beim Verkauf von ein paar Gramm Gras erwischt. Ich finde es zerstört die Klassensolidarität wenn solche offensichtlichen Missstände nicht angesprochen werden und alles überkritisch durch Rassismus, Sexismus oder sonstwas zu erklären.
zum Beitrag21.07.2020 , 12:43 Uhr
Bei Behörden können gewisse Dinge auch mal etwas länger dauern. Man hätte auf der Website etc. sicherlich darauf hinweisen müssen. Baugleiche Automaten werden vermutlich auch an anderen Orten stehen und ich vermute mal sehr stark, dass man zusammen mit dem Hersteller an einer Lösung arbeitet. Soll da jetzt irgendein Beamter mit Schraubendreher und Akkuschrauber bewaffnet mal eben schnell dilletantisch ein paar Leuchten anbringen, nur damit es dann hinterher auch wieder nicht den Anforderungen genügt? "Es kann nicht sein, dass die Behörde sich des Problems bewusst ist und es einfach ausblendet, indem sie den Apparat über eine längere Zeit dort stehen lässt" Soll das bedeuten, dass der Apparat, solange er nicht voll Funktionstüchtig ist, einfach abgebaut werden sollte? Wenn ja, dann wäre damit ja auch keinem geholfen. Solange da ernsthaft dran gearbeitet wird sehe ich das Problem nicht. Wenn überhaupt sollte man den Hersteller kritisieren, dass er das Problem nicht antizipiert hat und entsprechend schon bei der Entwicklung entsprechende Dinge einbezogen hat. Aber auch da finde ich die Bezeichnung "institutioneller Rassismus" schon etwas sehr hoch gegriffen.
zum Beitrag25.06.2020 , 10:43 Uhr
Also ich persönlich sehe das Problem bei Sexarbeit nicht primär in der Arbeit selber, denn es sei jedem selbst überlassen was er tun oder sein lassen will und welche Tätigkeiten man als unangenehm empfindet, sondern in der Zuhälterei. In der Theorie ist gegen das Schaffen von Raum für eine Tätigkeit und potentiellen Schutz vor übergriffigen Freiern gegen Bezahlung ja erstmal nichts einzuwenden, das Problem ist aber eben, dass dadurch jemand von der Arbeit der Prostituierten profitiert und dadurch ein Anreizsystem besteht Frauen in diese Tätigkeiten zu zwingen. Dadurch ist es eben schwierig seriöse Anbieter dieser Leistungen von unseriösen Zuhältern zu unterscheiden. Denn rechtlich ist es dann ja kein Problem mehr wenn jemand Geld aus dem Prozess gewinnt und alle anderen Dinge, die eben immer nich verboten sind, müssen dann erst kleinteilig nachgewiesen werden. Deshalb fordere ich ganz in der Linken Tradition, dass wir hier die Machtdynamik durchbrechen und nicht das Gewerbe an sich verbieten. Wie wäre es wenn es nur noch Bordelle geben dürfte, die Genossenschaftlich von den Arbeitern selber betrieben werden. Zur Anschubfinanzierung kann es dann zur Not einen Kredit vom Staat geben (denn viele Sexarbeiterinnen haben vielleicht nicht das nötige Kleingeld parat). Dann entscheiden die Frauen (oder Männer) selber ob sie einen Türsteher einstellen wollen, welche Tätigkeiten für welchen Preis angeboten werden und wie sie mit respektlosen Gästen verfahren. Ähnliches könnte man auch in anderen Bereichen der Prostitution focieren. Bin ich vollkommen verrückt oder würde das viele Probleme lösen? Mir graust es halt davor Leuten in ihren Körper hineinregieren zu wollen. Andererseits beunruhigt mich dann doch was man manchmal in den Zeitungen lesen muss. Wäre das eine Idee?
zum Beitrag28.03.2019 , 14:45 Uhr
Ich finde die Entscheidung richtig. Wo kämen wir denn hin wenn Arbeitgeber einen wegen politischer Akitivität mal eben so entlassen könnten? So ungern ich diesen Typen auch als Mitarbeiter hätte, ist mir immer klar wie schnell es auch andere Leute treffen kann. "Extremisten" die gegen Kohle demonstrieren... gefeuert! Atomgegner, die einen Kastortransport blockiert haben... gefeuert! Aktivisten die gegen die Geschäfte des deutschen Bankensektors demonstrieren... gefeuert!
Manchmal ist die Einhaltung von Prinzipien einfach wichtiger als die Misgunst gegenüber unangenehmen Leuten. Man muss sich außerdem fragen was für einen Nutzen solche Rausschmisse hätten. Wird der Nazi dann plötzlich zum Überzeugten Demokraten und CDU Wähler, wohl kaum, er wird sich viel eher in seiner Ideologie bestätigt sehen und noch energischer seine Agenda vorantreiben. Wohingegen ich relativ gute Chancen sehe solche Leute solange man Sie fair behandelt halbwegs zurück zu holen. Ich hab selber schon mit dem ein oder anderen, der schon arg weit rechts außen angesiedelt ist, gearbeitet. Wenn man ernsthaft an einem Ausstausch interessiert ist kann man von solchen Leuten durchaus 'ne Menge lernen und vielleicht den ein oder anderen zumindest bei manchen Themen was zum Nachdenken geben... Und vielleicht ändert der ein oder andere seine Einstellung dann ein wenig.
zum Beitrag23.03.2019 , 19:22 Uhr
Bitte versteht mich nicht falsch, ich bin selber vegetarier, aber ich finde es absolut albern was für ein Ding immer um die Schlachtung gemacht wird. Die Schlachtung ist ja wohl das geringste Problem. Fleischkonsum ist ehrlich gesagt einfach assozial, wenn man Klimawandel und Hungerkatastrophen sieht. Die Leute stopfen sich mit Fleisch voll bis sie krank werden und geben einen sch... auf Planeten, Tiere und Menschen. Von der ganzen überzüchtung und sonstwas brauchen wir gar nicht erst anfangen.
zum Beitrag22.03.2019 , 14:40 Uhr
Wow, die gedanklichen Verrenkungen die manche Leute machen um alles was Israel tut zu legitimieren sind schon beeindruckend.
Wehren sich die Leute gegen eine Besatzung kann diese nicht aufgegeben werden, da die Terroristen ein Sicherheitsproblem darstellen und die sollen sich mal nicht so anstellen wegen den paar Siedlungen. Wehren sie sich nicht braucht man die Besatzung auch nicht aufgeben weil ja mehr oder weniger Ruhe herrscht. Wie wärs denn damit die Leute zu fragen?
So eine Argumentation ist eine intellektuelle Bankrotterklärung!
zum Beitrag18.03.2019 , 23:47 Uhr
So ein Bullshit. Omar gehört in den USA zu den ganz wenigen Abgeordneten, die ohne Geldmittel von SuperPACs o.ä. in den Kongress eingezogen sind und die amerikanische Politk gegenüber Israel lässt sich nicht rational durch die amerikanischen außenpolitischen Interessen erklären. Da liegt der Schluss nahe, dass AIPAC oder Superreiche wie Sheldon Adelson eine Rolle spielen. Und bevor mir jetzt unterstellt wird Juden zu stereotypisieren stelle ich gleich mal klar, dass erstens AIPAC nicht für Juden als solche spricht und zweitens die Politiker in den USA nicht nur von Israelfreundlichen Organisationen bestochen sind, sondern noch von viel schlimmeren Gruppen. Das ist da an der Tagesordnung und auch mehr oder minder legal. Das hat mit Antisemitismus üüüüberhaupt nichts zu tun.
Corbyn hat durchaus hier und da fragwürdig formulierte Äußerungen gemacht. Sehe ihn seitdem auch ein wenig kritischer. Aber die Art und Weise wie das aufgebauscht wird lässt sich mMn nur durch eine Aversion gegen Corbyn erklären. Ich finds seeehr interessant was für ein großer Fokus auf den angeblich so weit verbeiteten Antisemitismus unter linken gerichtet wird während die Rechten in ganz Europa immer stärker werden und teilweise sogar die Regierung stellen. Lustigerweise hatte Israel mit richtigen Antisemiten noch nie ein Problem solange sie ihr Recht die Palästinenser zu vertreiben nicht in Frage stellen (Orban, Trump, etc).
Und was BDS betrifft kann keine eindeutige Aussage getroffen werden, da es keine eindeutige Organisationsstruktur gibt. Da kann man sich immer jemanden rauspicken und damit die ganze Bewegung diskreditieren. Die Ziele sind aber nicht per Se antisemitisch auch wenn die Methoden in Deutschland aufgrund bestimmter historischer Ereignisse zu Recht kritisch betrachtet werden.
zum Beitrag16.03.2019 , 15:25 Uhr
Warum? Das ist jetzt 'ne ernstgemeinte Frage und kein getrolle. Zeigt er ein Nazisymbol mit seinen Fingern? Ich kenn mich da nicht sonderlich aus.
zum Beitrag11.03.2019 , 09:48 Uhr
Frankreich als Gefahr für Europa? Es ist Deutschland, das die Stabilität des Euro und damit der EU gefährdet. Wenn wir unsere Löhne im Enklang mit dem Inflationsziehl erhöht hätten müssten wir inzwischen 15 Prozent mehr verdienen. Aber deutschland schimpft ja lieber über die bööösen Griechen, die weniger stark nach oben abgewichen sind als wir nach unten. Ja, Frankreichs Staatsoberhaupt hat französische Interessen im Blick. Aber die Dreistigkeit der deutschen Regierung ist von Frankreich unerreicht.
zum Beitrag09.03.2019 , 16:19 Uhr
Füge an die Stelle Israeli eine beliebige Staatsangehörigkeit und dann merken Sie selber wie bescheuert Ihr Argument ist. Also ich nehme es mir heraus beinahe täglich entweder die USA, Saudi Arabien, Russland, China, Australien, Kanada, etc. zu kritisieren. Bin ich jetzt Antirussist, Antisinoist,...
Der Grund warum die Debatten um Israel mehr Raum einnehmen als die Anderen ist weil dort kein Konsens besteht. Wenn ich Saudi Arabien angreife nicken alle einmal und dann fügt noch jeder einen kritikpunkt hinzu und dann ist das Thema wieder vom Tisch. Im Falle Israels hingegen scheiden sich die Geister. Da ist es dann natürlich selbstverständlich, dass dieses Thema ausführlicher debattiert wird. Genauso wie das Thema USA relativ kontrovers ist (zumindest bevor Trump Präsident wurde ;-) )
Hinzu kommt natürlich, dass die ehemaligen Kolonialmächte ihren Teil zu der Situation beigetragen haben weswegen gerade in diesen Ländern eine gewisse historische Verantwortung besteht nicht einfach wegzuschauen.
zum Beitrag09.03.2019 , 16:12 Uhr
"gegen diese Umwertung der Werte, in der sich islamistischer Hass, die aggressive palästinensische Pseudoidentität, die es vor der antijüdischen Propaganda zur Ablenkung vom Versagen der archaischen arabischen Stände- und Stammesgesellschaft gar nicht gab, sowie das schon immer antisemitisch schillernde Kapitalismus- und Imperialismusfeindbild des Marxismus vereinen."
WOW. So viel Unsinn so kurz und knapp zu komprimieren, mein Kompliment!
Zuallererst spielt es keine Rolle ob es eine palästinensische Identität vor der Besatzung gab. Wie alt muss denn eine Identität sein um Ihrer Meinung nach legitim zu sein und keine "Pseudoidentität" zu sein. Fakt ist, dass die Palästinenser eine möglicherweise junge aber prägende gemeinsame Geschichte haben, unabhängig wie man zum Konflikt steht ist dies anzuerkennen (wobei ich selbst bei der Prämisse, dass es sich um eine junge Identität handele nicht vorbehaltlos zustimmen kann). Dass es in einer Gesellschaft in der Antisemitismus existiert, derartig angehauchte Umdeutungen des Marxismus gibt und gab ist keine sonderlich große Überraschung. Sie stellen aber weder den Kern dar, noch werden solche Auffassungen von der Mehrheit geteilt. Wenn man natürlich die Kritik an der Siedlungspolitik schon zwingend als antisemitisch Interpretiert, dann sieht man natürlich überall antisemiten, was für eine Überraschung.
Ich finds schon sehr dreist wie schnell Sie mal eben die Beweggründe linker Juden in eine Schublade stecken. Gerade unter den in den USA lebenden Juden gibt es eine lange tradition von Intellektuellen die sehr kritisch gegenüber Israel sind (z.B. Noam Chomsky) das hat auch nicht erst mit dem Rechtsrutsch angefangen, trägt aber dazu bei.
Mal ganz davon abgesehen, dass ich es eine Frechheit finde Leute die BDS unterstützen als Israelhasser zu bezeichnen. Mit ihrem Kommentar stellen Sie nur ihre mangelnde Reflexionsfähigkeit zur Schau und erweisen Ihrer Sache einen Bärendienst.
Mir solls recht sein, Sie Palästinahasser ;)
zum Beitrag08.03.2019 , 14:10 Uhr
Hitler als radikalen Antikapitalisten zu bezeichnen grenzt schon an Geschichtsverfälschung. Solange das Kapital in "deutscher" Hand war hat Hitler sich einen Dreck um den Kapitalismus geschert.
zum Beitrag19.02.2019 , 21:03 Uhr
Ich würde sogar weiter gehen als der Artikel, dem Parteiestablishment ist nicht nur jeder andere Demokrat lieber als Sanders sondern auch der ein oder ander Republikaner.
zum Beitrag29.01.2019 , 22:09 Uhr
Was für ein absoluter Blödsinn hier den Spiegel anzugreifen. Was hätte es denn für einen Effekt wenn sich alle Unternehmen weigern Werbung in Videos / neben Artikeln zu schalten, die sich mit fürchterlichen Dingen beschäftigen? Richtig, die Unternehmen haben keinen Anreiz mehr Über diese Dinge zu berichten, da ihnen ein monetärer Anreiz fehlt. Diese doofnaive Entrüstung führt nur dazu, dass dem Zuschauer nichts mehr zugemutet wird weil man seine Werbeeinnahmen haben will. Dann hat man am Ende eine Gesellshaft voller Deppen (oder noch mehr Deppen als eh schon) die keine Ahnung hat was in der Welt vor sich geht. Aber man ist ja moralisch im Recht weil es ja ach so unpassend ist Werbung zu schalten... Typisch Taz.
In 99 % der Fälle bin ich der erste der große Konzerne kritisiert und beim Spiegel bin ich sowieso sehr kritisch, aber hier ist die Kritik einfach nur dumm weil sie nicht stichhaltig ist, sondern einfach nur irgendeinen pseudo-moralischen BS von sich gibt.
zum Beitrag29.01.2019 , 14:39 Uhr
Und wie Trump Pelosi verhöhnt hat, google doch einfach mal und du wirst ganz schnell etliche Trump tweets, Interviews etc finden in denen Trump sich über sie lustig macht (oder es versucht. Wobei ich dir bei allen anderen Punkten trotzdem recht geben muss.
zum Beitrag26.01.2019 , 22:35 Uhr
Btw, die Regierung ist in Venezuela durch Wahlen an die Macht gekommen und die Opposition ruft regelmäßig zum Staatsstreich auf. Ich weis ja nicht wie ihr das seht, aber in deutschland würde sowas auch nicht geduldet werden. Nach lateinamerikanischen Maßstäben reagiert die Regierung bedacht und versucht die Situation nicht eskalieren zu lassen. Eine Haltung die man von den US gestützten Diktatoren so nicht erwarten kann.
zum Beitrag26.01.2019 , 22:32 Uhr
Wow, die Taz schafft es tatsächlich über Venezuela zu berichten ohne die ganze Scheisse die die USA seit jahren machen um Venezuela sowohl wirtschaftlich als auch politisch zu destabilisieren und die Klassenkonflikte in Venezuela auch nur zu erwähnen. So einen text hätte ich in der Springerpresse erwartet. Nichts davon ist faktisch falsch, aber es ist eine sehr einseitige Betrachtung. Die "Opposition" ist bekannt dafür Indigene und Farbige zu verkloppen (die machtbasis der Regierung) und rassistische Sprüche rauszuhauen. Ich bin wahrlich kein Fan von Maduro, aber wenn solche an die Macht kommen bekomm ich Angst. Es mag in der Opposition sicherlich auch gemäßigte Kräfte geben, aber die Vergangenheit lässt mich da nicht allzu zuversichtlich in die Zukunft blicken. Vielleicht bereut der Autor seine einseitige Propaganda... äh ich meinte Betrachtung wenn in Lateinamerika wieder Helikopter übers Meer fliegen und leichter landen als sie gestartet sind. In dem Konflikt gibt es nach europäischen Maßstäben keine Guten, aber eines muss klar sein, die Armutsbekämpfung wird nicht die oberste Prioriät einer neuen Rechtsregierung sein, die lokale kooperation gegen die US Hegemonie wäre dann auch beendet und die Ölfirmen privatisiert. Diesesmal sind die USA nicht so dumm selber mit einzumarschieren.
Und wieder mal ist die Taz außenpolitisch voll auf Linie der neoliberalen Eliten. Einfach nur zum schämen. Man kann ja eine andere Haltung haben als ich, aber unter den Tisch sollte man es trotzdem nicht kehren.
zum Beitrag15.01.2019 , 16:01 Uhr
Immer wenn ich Simon-Wiesenthal Center lese bekomme ich anfälle. Das ist eine Institution, die bekannt dafür ist jeden anzugreifen, der Israels Politik infrage stellt, ob Jude oder nicht. So wurde zum Beispiel eine absolut legitime Aussage des jüdischen Journalisten Max Blumenthal auf eine Schmähliste mit "antisemitischen" Äußerungen gesetzt weil er die Besatzungspolitik kritisiert hat. Denen ist wirklich gar nichts zu albern um den politischen Gegner zu delegitimieren. Fakt ist, dass die Unterstützung der israelischen Politik durch im Westen lebende Juden dank des Internets immer weiter abnimmt.
Mal ganz davon abgesehen, dass es an der legitimität einer Bewegung nichts ändern würde wenn tatsächlich 95 % der nicht israelischen Juden dagegen wären (was zugegeben lange Zeit auch mehr oder weniger so war, aber die Leitmedien können heute die Umstände nicht mehr so gut schönen wie früher). Einerseits wird immer gesagt israel sei ein demokratischer Staat und andererseits ein jüdischer. Ein Staat kann nicht demokratisch und jüdisch zugleich sein. Zumindest nicht wenn es eine bedeutende Gruppe gibt die nicht jüdisch ist. Ein Staat kann nicht einerseits Partei für eine Gruppe ergreifen und dabei eine demokratie bleiben. Auf dem Papier mag Israel ja ein Rechtsstaat sein, aber in der Praxis ist das schon etwas schwieriger. Kriegsverbrecher werden zu lächerlichen Strafen verurteilt und kommen nach noch kürzerer Zeit wegen guter Führung schon wieder raus. Aber wenn ein paar Palestinenser Steine werfen wird denen bei der Bestrafung keine vergleichbare Milde entgegengebracht.
Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.
Die Moderation
zum Beitrag11.01.2019 , 17:26 Uhr
Ich habe beschlossen die tapferen Hawaiianischen Patrioten bei ihrem gerechten Kampf um die Freiheit zu unterstützen. Ich werde mich einer der internationalen Hähnchengrillbrigaden anschließen!
zum Beitrag11.01.2019 , 11:25 Uhr
"Es mag ja unter den BDS-Leuten und ihren Unterstützern Personen geben, die das nicht wollen und die keine Juden hasen."
Es MAG JA.... Sind Sie noch ganz sauber? Es gibt sogar eine ganze Menge Juden die BDS unterstützen. Ich könnte ihnen jetzt eine ganze Reihe jüdischer Journalisten, Autoren oder sonstwas aufzählen die BDS unterstützen. Gerade in den USA nimmt unter den jungen Juden die unterstützung für die Israelische Politik seit Jahren drastisch ab. Zu schreiben es mag auch Leute geben die keine Antisemiten sind ist einfach eine Frechheit.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass mindestens 90 % der Leute, die sich in der Bewegung engagieren nicht Antisemitisch motiviert sind. Dass hier und da ein paar bescheuerte Typen auf den Zug aufspringen um ihre Propaganda zu verbreiten ist normal und ist bei jeder Grasrootsbewegung so. Auch die Bürgerrechtsbewegung in den USA wurde diffamiert weil es ein paar zweifelhafte Gestalten darunter gab, aber das ändert nichts an der Legitimität des Anliegens.
Zu behaupten BDS würde die Existenz Israels bedrohen ist grober Unfug, denn Israel hat es ja selber in der Hand einen möglichen Boykott wieder zu stoppen. Mal ganz davon abgesehen, dass es einen unterschied zwischen dem Existenzrecht der Juden im Nahen Osten und dem Existenzrecht des Staates Israel gibt (zumindest in seiner jetzigen Verfassung).
Eine zweistaatenlösung ist immer schwerer umzusetzen und wenn nicht bald was geschieht gibt es die Optionen Apartheid oder gemeinsamer Staat. Und bevor sie mich als Antisemiten bezeichnen, das ist die Haltung die ich schon von vielen jüdischen Intellektuellen gehört habe.
Ich bin für jede Bewegung dankbar, die das Thema wieder in die Öffentlichkeit bringt weil ich um ehrlich zu sein meine zweifel habe ob eine einstaatenlösung funktionieren würde. Die Zeit läuft davon.
zum Beitrag11.01.2019 , 11:14 Uhr
Und mir ist die eher destruktive Rolle Katars im Nahostkonflikt durchaus bewusst. Mit Ihrem link wollten Sie wohl aussagen, dass Israel ein Rechtsstaat ist, mit abstrichen würde ich da auch zustimmen. ABER ICH HABE DAS AUCH NICHT IN ABREDE GESTELLT. Warum Bombadieren Sie mich mit lauter Sachen die für die Einschätzung meines Links vollkommen unerheblich sind?
zum Beitrag11.01.2019 , 11:11 Uhr
Ich habe mich mit keinem Wort zu Israel oder Katars Politik geäußert. Ich habe lediglich gesagt, dass es sich bei der Doku um Fakten handelt, da dort nunmal Israelische Offizielle vor laufender Kamera bestimmte Aussagen tätigen. Von daher ist es vollkommen irrelevant wie die politische Situation in Katar ist und ob Al Jazeera vertrauenswürdig ist oder nicht. Man wird die Leute wohl kaum unter vorgehaltener Waffe zu den Aussagen gezwungen haben. Und ich lasse mich von Ihnen jetzt ganz bestimmt nicht in eine Diskussion über Demokratie und Menschenrechte im Nahen Osten verwickeln.
Schauen Sie die Doku an oder lassen Sie es bleiben, aber hören Sie auf mir mit Punkten zu kommen, die Nullkommanull mit meiner Aussage zu tun haben.
zum Beitrag10.01.2019 , 20:09 Uhr
Ich halte Al Jazeera zumindest in Belangen, die Katar nicht direkt berühren für Vertrauenswürdiger als z.B. die Bild.
zum Beitrag10.01.2019 , 20:06 Uhr
Es gibt mitschnitte von Gesprächen von Israelischen Offiziellen, ob oder in welchem Grade Al Jazeera ein vertrauenswürdiger Sender ist kann man gerne diskutieren, aber das ändert nichts daran, dass in der Dokumentation Fakten gezeigt wurden.
Und mal ganz davon abgesehen finde ich einige der "Fake News" Sender deutlich vertrauenswürdiger als so manches unabhängige Nachrichtenmedium. Klar, wenn z.B. RT was berichtet, was Russland direkt tangiert bin ich da erstmal seeeehr vorsichtig und ziehe andere Quellen hinzu, aber gerade RT USA berichtet über viele Missstände, die bei CNN oder sonstwas nicht angesprochen werden. Ich finde man macht es sich ein bisschen einfach wenn man nur aufgrund der Quelle gleich alles beiseite wischt und gar nicht mehr bereit ist sich auf einer kritischen Ebene mit den Inhalten auseinanderzusetzen.
zum Beitrag10.01.2019 , 17:40 Uhr
Hier gibt es den ersten teil einer Dokumentation, die unter anderem zeigt wie offizielle israelische Organe wie die Botschaft in Großbritanien pseudo Graswurzelbewegungen unterstützen um die öffentliche Meinung zu beeinflussen.
Die Lobby Pt 1: www.youtube.com/watch?v=ceCOhdgRBoc
zum Beitrag23.10.2018 , 14:51 Uhr
Das nennt man dann wohl Synergieeffekt ;)
zum Beitrag10.10.2018 , 15:38 Uhr
Vielleicht landet meine Stimme ausnahmsweise mal nicht im Papierkorb. Ist schon traurig wenn man in Bayern lebt und sich nicht von der 5 % Hürde dazu erpressen lassen will SPD zu wählen. Wenn's die schon geben muss warum macht man dann nicht wenigstens Ranked-choice Voting (also eine zweite Stimme für den Fall, dass die Partei die Hürde nicht schaft). Mal davon abgesehen wie unnötig die Hürde ist. Wird ja immer mit dem Ammenmärchen der Weimarer Republik begründet, aber da hätte die 5 % Hürde mit ziemlicher Sicherheit nichts gebracht.
zum Beitrag17.09.2018 , 12:38 Uhr
Ich kann verstehen, dass Corbyn Leute vor den Kopf gestoßen hat indem er sich ungeschickt verhalten oder die Implikationen seines Handelns nicht ausreichend bedacht hat.
Aber diese ewige Behauptung er wäre Antisemit ist lächerlich. Er ist dem Kapital unangenehm, er spricht dinge an auch wenn sie ihm schaden. Er taktiert nicht und deshalb ist er so beliebt. Er war gegen Pinochet, für den ANC und Mandela (damals noch terroristen), gür Rechte von homosexuellen bevor man damit in der Öffentlichkeit punkten konnte. Er positioniert sich deutlich gegen das Kapital und zugegeben auch gegen den israelischen Staat.
Neben Begebenheiten die tatsächlich kritikwürdig sind werden bei Corbyn teilweise lächerliche Kleinigkeiten und aus dem Kontext gerissene Aussagen gegen ihn verwendet (z.B. Freunde der Hamas, obwohl er beide Seiten als Freunde bezeichnet hat die sich an einen Tisch setzen sollen). Ich will hier gar nicht mehr ins Detail gehen, weil das oft genug geschrieben wurde und ich es einfach leid bin.
Während Antisemitismus sicherlich in allen Parteien gibt, lehne ich die Behauptung Labour sei davon stärker betroffen entschieden ab, dafür gibt es einfach keinerlei Hinweise. Wenn man Aussagen aus dem Kontext nimmt wird man auch bei den Torries mehr als genügend nahmhafte Politiker finden, denen man Antisemitismus unterstellen könnte, wird aber nicht gemacht, warum nur.
Ich weis, dass ein gewisser Nicky Arnstein mir gleich wieder unterstellen wird Antisemitismus entweder nicht ernstzunehmen oder vielleicht sogar zu unterstützen. Aber warum wird bei all den Dingen die man kritisieren könnte ausgerechnet auf die Labour Party medial so eingeprügelt? Weil sie die Interessen der Britischen Eliten gefährden.
Ich will die Intention der Protestierenden gar nicht per se in Frage stellen. Neben denen die Israelkritik für Antisemitsch halten, gibt es eine menge wohlmeinender Leute. Aber wenn man als Jude hundertmal ließt Labour sei gegen sie, glaubt man es irgendwann.
zum Beitrag06.09.2018 , 14:54 Uhr
Das mit dem Zeichen der Muslimbrüder lässt mich wirklich an der Intelligenz Corbyns zweifeln. Da bittet er geradezu um Ärger. Das war jetzt der erste Kritikpunkt den ich einsehe. Ich hab keine Ahnung wie es dazu gekommen ist. Hat er sich dazu geäußert.
War er einfach nur naiv oder was ist da passiert. Das ist definitiv nicht in Ordnung. Aber trotzdem kann man deswegen nicht sofort Antisemit schreihen. Die Muslimbrüder sind aus 100 Gründen fürchterlich. Ich gehe mal nicht davon aus, dass er tatsächlich die Muslimbrüder unterstützt (da sind die Ansichten zu konträr für). Da würde ich auch eine Erklärung erwarten.
Hab grad gegoogelt er hat selbst gesagt es wäre in Solidarität zu den getöteten Muslimbrüdern in Ägypten geschehen. Das ist zwar eine Erklärung aber mich stellt das auch nicht zufrieden. Da hat er sich mal richtig selber reingeritten. War definitiv ein Fehler.
Ich glaube da war er politisch naiv und hat die Tragweite unterschätzt. Solidarität mit getöteten und deren Familien auszudrücken ist natürlich in Ordnung, aber hier kann man argumentieren er macht sich die Zeile zu eigen...
definitv kritikwürdig (aber noch immer kein Antisemit)
zum Beitrag06.09.2018 , 14:40 Uhr
@Sven Günther Ob Sie es glauben oder nicht, die Hamas ist keine monolithische Organisation, da gibt es auch unterschiedliche interessengruppen.
@Nicky Arnstein Über Israel wird - zu recht - meist negativ gesprochen, aber (zumindest meistens) auf faktischer Grundlage. Über Juden hingegen idR nicht, weil die Leute nicht mehr so dumm sind zu glauben Juden wären eine homogene Gruppe. Ich hab durchaus schon Leute abscheuliche Dinge sagen gehört und mich dann auch nicht gescheut da einzuschreiten. Zu Behaupten es wäre wie in den 30ern ist vollkommener Unsinn.
zum Beitrag06.09.2018 , 14:26 Uhr
Ja, "what offends Jews" is their business. Aber nur weil jemand etwas als anstößig empfindet - was sein gutes Recht ist - bedeutet es nicht, dass er für die gesamte Gesellschaft bestimmen kann (oder sollte) was zu einem effektiven Ausschluss aus eben dieser führt (oder zumindest der gesellschaftlichen Debatte).
Genausowenig kann sie für sich in Anspruch nehmen für alle Juden zu sprechen. Ich hab schon Interviews mit amerikanischen Juden gesehen in denen die sich auf eine Art und Weise zu diesem Thema geäußert haben die mir nicht zugestanden werden würde.
Es gibt kein Recht nicht mit Dingen konfrontiert zu werden die man als anstößig empfindet. Es gibt aber schon ein gewisses Recht nicht herabgewürdigt zu werden. Wo da die Grenzen verlaufen muss man je nach Einzelfall bewerten.
zum Beitrag06.09.2018 , 14:16 Uhr
Ich behaupte weder, dass es zwingend notwendig ist, noch denke ich es ist besonders stilvoll so zu debattieren. ABER ich will anderen nicht vorschreiben welche Mittel sie wählen. Zumindest nicht mit der Androhung sofort als Antisemit zu gelten.
Ich denke man muss schon auch die Intention mit einbeziehen, klar gibt es Aussagen die ohne Betrachtung der Person und Motivation zu verurteilen sind.
Zum Beispiel die Aussage "Das Wissen über die Judenvernichtung in [spezifische Region einfügen] ist sehr begrenzt, genaue Aussagen über Umfang und Beteiligung der regionalen bevölkerung sind unseriös" ist vollkommen okay wenn Sie von einer respektablen Person kommt die sich tatsächlich ernsthaft mit dem Thema auseinandergesetzt hat, ist aber absolut zu verurteilen wenn sie von irgendeinem Volldeppen kommt der keine Ahnung hat und einfach nur die Kollaboration mit NS-Deutschland abstreiten will.
Klar darf es nicht so weit gehen jede Aussage irgendwie zu entschuldigen. Man kann aber auch nicht so tun als wäre es so einfach mal eben so zu sagen diese Aussage ist zwingend Antisemitisch und jene nicht.
Eine Aussage die generel okay ist kann mit schlechten Intentionen missbraucht werden und eine Aussage die im Normalfall eher auf Ablehnung stößt kann in bestimmten Kontexten okay sein.
Das betrifft auch andere Themen, immer wenn es um Probleme wie Rassismus, Feminismus... geht wird diese Debatte geführt. Und ich weigere mich einfach vorschnell Leute zu verurteilen, weil das auch nicht zielführend ist. Sowas verbrennt Brücken zu Leuten die vielleicht gar nicht so weit von einem entfernt sind wie vlt. ursprünglich gedacht.
zum Beitrag06.09.2018 , 01:05 Uhr
Es gab in der Vergangenheit mehr als genügend Äußerungen von israelischen Politikern, dass es kein unabhängiges Palästina geben wird und teilweise wurde den Palästinensern sogar jegliches Recht auf Gaza und Westjordanland abgesprochen.
Wenn jemand diese Leute in einer Rede als seine Freunde bezeichnet hätte um sie z.B. an den Verhandlungstisch zu bekommen, hätten Sie das dann auch kritisiert? (bzw gehen Sie davon aus, dass es von den Medien in ähnlicher Art und Weise kritisiert worde wäre?)
Wenn nicht, dann hielte ich das ganze für Doppelmoral und sähe mich in meiner Ansicht es handle sich hier gar nicht um einen ernstgemeinten Diskurs über Antisemitismus bestätigt.
Es ließen sich bestimmt genug einflussreiche Politiker finden die auf israelischer Seite genau das gemacht haben. Aber aus irgendeinem seltsamen Grund stochert da keiner in der Vergangenheit rum... Warum nur?
zum Beitrag06.09.2018 , 00:54 Uhr
Klären Sie uns doch bitte auf wie man einen Staat bezeichnet der eine Bevölkerungsgruppe vertreibt und rechtlos hält? Ich bin mir sicher es gibt eine tolle Bezeichnung mit der man auch ja niemandem auf die Füße tritt, denn das ist das allerwichtigste!
Wer welche Abkommen abgelehnt hat spielt überhaupt keine Rolle. Solange Israel weiterhin expandiert stellt sich die Frage überhaupt nicht. Und solange Israel expandiert tue ich mir schwer Gegenwehr zu verurteilen. Ich persönlich halte es nicht für ein effizientes Mittel und daher nicht für angebracht. Aber sowas ist immer leicht zu sagen wenn man den Luxus hat darüber, als rein intellektuelle Übung, gemütlich bei einem Glas Wein, zu sinnieren.
Abgesehen davon waren die Friedespläne damals schon massiv zu Gunsten der Israelis. Aus heutiger Perspektive wäre es besser gewesen man hätte da stärker darauf hingearbeitet. Hindsight is 20 / 20.
zum Beitrag06.09.2018 , 00:46 Uhr
Nope ist man nicht (nur zur info ich mache solche Vergleiche nicht, bevor mir das unterstellt wird). Man ist ein Übertreiber. Antisemit ist man nur wenn man es man einer bestimmten Absicht macht, man tut sich keinen Gefallen damit ein Wort so weit zu dehnen, dass es mit ein bisschen wohlwollen berechtigte Kritik unterdrückt. Natürlich gibt es in linken Bewegungen antisemiten, hab ich das in Abrede gestellt? Ich habe aber in Abrede gestellt, dass Antisemitsmus in der Labour Party ein größeres Problem darstellt als in den anderen Parteien. Wenn man die britische Presse teilweise mal angeschaut hat konnte man fast meinen auf Parteitagen würde massenhaft der Hitlergruß gezeigt.
Ich wette wenn man bei den Tories mal genau hinschaut findet man genauso viele Leute mit fragwürdigen Einstellungen. Das bedeutet natürlich nicht, dass man die Hände in den Schoß legen kann und nichts macht. Natürlich muss man da immer genau hinschauen, aber die Aussagen Corbyns, die ich bisher gelesen habe, haben mit Antisemitismus einfach üüüüüberhaupt nichts zu tun. Wenn jemand ihm trotzdem unterstellt was gegen Juden zu haben muss man schon fragen was da die Motivation ist. Und wenn die Medien sich draufstürzen wie sonstwas liegt die Vermutung nahe da will jemand den zukünftigen Premier verhindern.
Seitdem Corbyn Parteivorsitzender ist wird er ständig wegen 20 Jahre altem Quatsch oder Kleinkram durchs Dorf getrieben. Und dann auch noch die ständigen Antisemitismusvorwürfe.
Ich habs schonmal profezeiht aber man wird in die linken Kräfte in den USA mit den gleichen Methoden versuchen zu diskreditieren. Jeder der sich vor 10 Jahren mal zu Gaza geäußert hat wird richtig Probleme bekommen wenn er auch nur ein falsches Wort gebraucht hat.
zum Beitrag06.09.2018 , 00:34 Uhr
Was für ein BS schon wieder. Er hat über Friedensverhandlungen gesprochen und dabei die Freunde von Hamas ermuntert den Friedensprozess voranzutreiben. Das ist nichts weiter als eine dumme Floskel. Bei keinem anderen Politker / Thema hätten die Leute wegen einem Wort so ein Theater veranstaltet. Er hat - nachdem er Jahre später damit konfrontiert wurde (warum nur wird sowas Jahre später wieder rausgekramt... woran könnte das nur liegen???) - gesagt er wollte eine versöhnliche Sprache benutzen um die Seiten zu Friedensgesprächen zu ermuntern. Er hat außerdem gesagt er würde das heute nicht mehr so formulieren. War das politisch geschickt? Definitiv nicht! Ist das ein Anzeichen für Antisemitismus? Wohl kaum. Wird das von Kreisen in der Medienlandschaft benutzt um eine Kampagne gegen Corbyn zu fahren? Jap! Und mit Kreisen meine ich keine jüdische Verschwörung sondern die Üblichen Kapitalvertreter (die größtenteils nicht jüdisch sind! Will nur auf nummer sicher gehen, dass hier keiner irgendwas hineininterpretiert).
Hier so zu tun als wäre Corbyn eine ernsthafte Bedrohung für die Juden ist einfach lächerlich.
Was die sicherheitspolitische Lage Israels betrifft kann man im Augenblick nur spekulieren. Ist auch vollkommen unerheblich weil das im Kontext meiner Aussagen keine Rolle spielt.
Vollkommen egal was man über den einen oder anderen Vorwurf halten mag, es bleibt immer noch dabei, dass Corbyn selbst dann angegriffen wird wenn er sich mit jüdischen Friedensgruppen trifft. Wie passt denn sowas in ihr Bild?
Der ehemalige Oberrabiner ist entweder ein Idiot oder neigt zu massiven Übertreibungen. Schau dir mal an wie in den 30ern über Juden gesprochen wurde. Corbyn sowas zu unterstellen ist einfach nur an den Haaren herbeigezogen. Das ist nicht "Prägnant zusammengefasst" sondern faktisch vollkommener Unsinn.
zum Beitrag06.09.2018 , 00:15 Uhr
Ich habe nicht gesagt die Juden seien selber am Antisemitismus schuld. Ich habe geschrieben die Rechten Juden sollten vorsichtig sein Antisemitismus zu Instrumentalisieren weil es letztendlich den Vorwurf immer wirkungsloser macht wenn er ständig gebraucht wird. Daher dürfen linke Juden den Netanyahus dieser Welt nicht die Deutungshoheit überlassen.
Interpretieren Sie nicht so viel hinein und lesen Sie die exakte Formulierung.
zum Beitrag05.09.2018 , 14:24 Uhr
P.S.: Die Rechten wie Netanyahu die immer Antisemitismus schreihen wenn ihnen was nicht passt sind die eigentliche Gefahr für die Juden. Wie war noch mal das Märchen mit dem Jungen der immer spielt er würde vor einem Wolf gejagt und um Hilfe schreit bis ihn keiner mehr beachtet?
Ich möchte außerdem noch hinzufüger wie lächerlich es ist so zu tun als würde eine Corbyn geführte Regierung die Juden bedrohen. Das ist einfach totaler Bullshit. Sowas ist mindestens genauso übertrieben wie NS-Israel Vergleiche. Aber da ist es okay weil der Beschuldigte ja jemand ist, der dem Kapital ungemütlich werden könnte.
Einfach nur widerlich. Typisch Taz... außenpolitisch voll auf Linie...
zum Beitrag05.09.2018 , 14:18 Uhr
Ich fand es widerlich wie sich die Taz vor den Karren reaktionärer Kräfte hat spannen lassen. Für mich ist es offensichtlich, dass hier eine Kampagne gegen progressive linke Kräfte veranstaltet wurde. Corbyn wurde sogar vorgeworfen sich mit einer Antisemitischen Gruppe zu treffen als er sich mit Israelkritischen Juden getroffen hat. Es gab eine ganze Reihe von Juden die sich in alternative Medien GEGEN diese Meinungsmache ausgesprochen haben. Aber die Taz vertritt mal wieder die Kapitalinteressen.
Natürlich gibt es in der Labour Party antisemitismus. Wenn es ein gesellschaftliches Problem gibt wäre es albern anzunehmen eine Partei wäre davor vollkommen sicher. Aber es gab mehr als genug Studien die gezeigt haben, dass zumindest in der Labour Wählerschaft keine höhere Rate von Antisemitismus als in der Gesamtgesellschaft existiert. Aber es wird sich vollkommen auf Labour eingeschossen. Warum nur???
Abgesehen davon kann man die Definition von "Gleichsetzung" von NS-Deutschland und Israel als antisemitsch durchaus kritisch sehen. Eine Gleichstellung mag hyperbolisch und geschmacklos sein, aber nicht per se antisemtisch. Wenn ich sage "der Zionismus ist ein Überbleibsel der verkorksten irredentistischen Bewegungen, menschenverachtend und überholt in einer Zeit in der derartiges Gedankengut dank Hitler zu Recht diskreditiert ist." Bin ich dann antisemit? Ich persönlich finde die Aussage durchaus vertretbar, würde sie persönlich nicht so formulieren, da man dadurch nur Brücken eintreist, halte sie aber nicht für faktisch falsch. Oder ist man erst Antisemit wenn man sagt die Situation in Gaza erinnere einen an die jüdischen Ghettos. Eine durchaus hyperbolische Aussage, aber ich finde man darf durchaus auch mal übertreiben wenn man ein die Menschen wachrütteln will.
Widerlich von der Taz da mitzumachen.
Ich mache eine Prognose: Wenn die linken Kräfte in den USA an Momentum gewinnen, wird wieder Antisemitismus benutzt um die Bewegung zu diskreditieren.
zum Beitrag31.08.2018 , 12:24 Uhr
Ich finde es immer wahnsinnig interessant wie viele Linke (sofern sie wirklich Linke sind, wir sind weniger geworden) plötzlich vergessen für Arbeitnehmerrechte zu sein sobald es einen Nazi trifft. Ich finde es ist eine Sauerrei, dass der Mann mit der CD entlassen worden ist. Zumindest vorausgesetzt die Texte haben nicht zur Gewalt aufgerufen. Ich denke viele "Linke" geben sich dem Irrglauben hin die Rechten würden verschwinden wenn sie keine Arbeit mehr haben. Aber genau das Gegenteil passiert. Sie werden durch solche Geschichten unnötig in ihrer Opferrolle bestätigt und sehen sich ungerechtfertigterweise ausgegrenzt. Sofern der Mann sich gegenüber Mitarbeitern ordentlich verhalten hat sehe ich keinen Kündigungsgrund. Ich finde den Schmarrn den so einige Aktivisten anstellen und irgendwelche Leute bei ihren Arbeitgebern anschwärzen einfach unmöglich. Da muss ich immer an die McCarthy Ära denken... Soweit kommts noch, dass wir irgendwelche Kapitalisten brauchen um die dummen Bürger zu disziplinieren. Die Taz ist ein ganz zahnloser Tiger, der vorgibt alternativ zu sein und nicht vom Kapital gekauft ist, aber letztendlich eine Zeitung für die Kapitalismusgewinnler darstellt die nicht auf ihre Privilegien verzichten wollen und den dummen Pöbel gerne von oben herab belehrt.
zum Beitrag22.08.2018 , 12:20 Uhr
Gender Sudies sind genauso wissenschaftlich wie andere Sozialwissenschaften auch. Klar ist hier die Beweisführung im Gegensatz zur Naturwissenschaft anderer Natur. Aber wenn man Gender Studies für Esoterik hält, dann muss man auch konsequent sein und sozialwissenschaften grundsätzlich für Quatsch halten. 90 % der Leute die über Feminismus, Gender irgendwas lästern haben keine Ahnung was tatsächlich debattiert wird und glauben irgendein BS den sie auf einer rechten Hetzseite gelesen haben ist repräsentativ. Man findet in jeder Disziplin Spinner... aber aus irgendeinem Grund regen sich die Leute da nicht so auf. Woran das nur liegen könnte..... bestimmt nicht an einem latenten Überlegenheitsgefühl gegenüber Frauen... Nein, sowas gibts hier nicht, wir sind ja alle aufgeklärte Menschen...
zum Beitrag25.04.2018 , 14:59 Uhr
Wenn ich so drüber nachdenke wäre ich auch mit 25 Euro einverstanden, aber dann müssten wirklich viele Zeitungen teilnehmen. Am allerbesten international.
zum Beitrag25.04.2018 , 14:53 Uhr
Was gibt denn ein durschschnittlicher Zeitschriftenleser im Monat dafür aus? Wahrscheinlich nicht deutlich mehr. Es gibt halt sehr viele Leute die sich nur hin und wieder Zeitschriften kaufen (z.B. vor längeren Zugfahrten) die man mit so einem günstigen Angebot locken kann, die dann vielleicht sogar mehr ausgeben weil es einfach bequemer ist.
Ich kenne viele Leute die sich vor Spotify vielleicht 2-3 Cd's im Jahr gekauft haben und wegen Spotify sogar deutlich mehr ausgeben als früher. Das ist es denen aber wegen dem Konfort und großer Auswahl dann auch eher Wert. Ich selber hab früher gar kein Geld für Alben ausgegeben weil ich mir alles gebrannt hab. Ich fand die Preisgestalltung einfach so kacke, dass ich es fast schon als zivilen Ungehorsam gesehen hab das einfach zu brennen, abgesehen davon hatte ich als Student auch nicht so viel Geld ;)
Man sollte vorsichtig mit irgendwelchen Milchmädchenrechnungen sein, sowas kann sich durchaus rentieren.
Im Augenblick abonniere ich keine Zeitung, würe aber für ein Angebot an dem einige meiner Lieblingszeitungen teilnehmen und ich diese entsprechend rabattiert zusammen mit anderen Inhalten beziehen könnte, durchaus monatlich was zahlen (10 Euro erscheinen mir fair, evtl 15 mit Nachlässen für Schüler/Studenten etc.). Das muss aber auch erschwinglich sein, denn schließlich lese ich nicht alle Zeitungen komplett.
Ansonsten bleib ich dabei mir am Kiosk abwechselnd mal eine zu holen und ansonsten umsonst online zu lesen.
zum Beitrag19.04.2018 , 18:08 Uhr
Wirklich traurig ist es wie es die rot angestrichenen vertreter des Großkapitals immer wieder wieder schaffen die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Nachdem z.B. Clinton veroloren hat wurde geschrieben Sanders hätte seine Anhänger nicht genug mobilisiert und seine Funamentalopposition hätte ihrem Wahlkampf geschadet (obwohl deutlich mehr Sanders Wähler für Clinton gestimmt haben als damals ihre Wähler für Obama, aber wen interessieren schon Fakten).
Nach dem Brexit waren es angeblich die "Linken" die sich nicht positiv genug über die EU geäußert haben.
Am Aufstieg der AfD sind natürlich auch die Linken schuld weil sie es nicht geschafft haben die Frustration der Bevölkerung konstruktiv zu kanalisieren.
Syriza war auch selber schuld, dass die Troika nicht konstruktiv mit ihnen zusammenarbeiten wollte weil sie das Dogma der Austerität angezweifelt haben.
Für diejenigen die an der Macht sind ist das natürlich eine komfortable Situation wenn die Leute auch noch so blöd sind so einen Quatsch zu glauben. Ja, die "linken" (ich hasse dieses Wort) haben nicht immer die Richtigen Antworten gefunden, man hat sie aber auch nicht gelassen. Die sozialdemokraten wurden doch in ganz Europa aus den früheren Arbeiterparteien rausgeekelt.
Wenn man heute einen Vorschlag macht der vor 50 Jahren mit kleinen Änderungen aus den Reihen der CDU hätte stammen können, gilt man sofort als linker "Fundi" (ich hasse dieses Wort noch mehr). Wohingegen diejenigen die Gewerkschaften zerstören, öffentliches Eigentum verramschen und imperialistische Kriege unterstützen als "Realpolitker gelten die internationale Verantwortung übernehmen.
Die neoklassische Wirtschaftspolitik hat wider die Evidenz gesiegt und wird von einem Zeitgeist getrieben der Opportunismus mit Verantwortung verwechselt und Einsatz für Schwächere und eine Wirtschaftsordnung die für alle funktioniert mit Träumern verwechselt.
So, ich hör jetzt auf sonst bekomm ich noch einen Herzinfarkt.
zum Beitrag19.04.2018 , 17:53 Uhr
@Sebastian Kreiberg: ... Für den Brexit sind die konservativen Kreise sowohl innerhalb Großbritaniens als auch der EU im allgemeinen verantwortlich. Und ich schiebe hier bewusst keiner Partei die schuld zu weil das viel zu kurz gegriffen wäre. Waren es nicht die Konservativen die die demokratisch gewählte griechische Regierung auf übelste Art und Weise in die Schranken gewiesen hat nachdem sie sich erdreistet hat die Bürger abstimmen zu lassen und die Zentralbank als politisches Instrument missbraucht haben (eigentlich hätte man stolz auf die Griechen sein sollen, dass sie keine rechten Rattenfänger gewählt haben, ich möchte nicht wissen was in D loswäre wenn wir hier so eine Krise gehabt hätten)? Sind es nicht die Konservativen die öffentliches Eigentum ohne Sinn und Verstand privatisieren wollen? Sind es nicht die Konservativen die immer auf hohle Phrasen zurückgreifen anstatt die Rolle der EU inhaltlich zu diskutieren? Corbyn hat sich nie gegen die EU per se ausgesprochen, nur gegen die neoliberale Ausrichtung der EU.
Wenn ich so einen Blödsinn wie friedenstiftendes Menschheitsprojekt etc. lese kann ich gar nicht so viel essen wie erbrechen will. Ja, die EU ist zu einem gewissen Grad auf dem Gedanken der Völkerverständigung gegründet. Aber spätestens in der Krise hat sie ihr wahres Gesicht gezeigt. So wie die EU momentan fonktioniert wird sie von echten Sozialdemokraten (nicht mit SPD und Konsorten verwechseln) zunehmend als Hindernis für echten Fortschritt wahrgenommen.
Aber anscheinend wünschen sich manche Politiker wie Tony Blair und Schröder zurück, Konservative die noch nicht mal rot angestrichen sind. Die SPD wird schon sehen was sie von ihrer Strategie hat und Corbyn wünsche ich, dass er es schafft die Labour Party wieder als Partei für die einfachen Leute zu etablieren.
zum Beitrag19.04.2018 , 17:39 Uhr
@Sebastian Kreibig:
Was für ein Unsinn den Sie da schreiben. Sie leiten einfach mal aus der Aussage Corbyn hätte sich am Mittwoch nicht geäußert ab, er würde Anti-Semitismus dulden (da hätte die Taz aber auch einen besseren job machen können das klarzustellen) und implizieren ganz klar, dass er diesen sogar gutheißt.
Das ganze beruht auf überhaupt keiner faktischen Grundlage. Seitdem Corbyn sich gegen die Vertreter des Finanzkapitals durchgesetzt hat vergeht kaum eine Woche in der die yellow press nicht irgendeinen Mist über ihn schreibt. Erst neulich hat er sich mit einer JÜDISCHEN Gruppe getroffen die sich für divestment und Sanktionen gegen Israel einsetzt, kurz darauf stand in der Zeitung er würde
sich mit Antisemiten treffen.
Natürlich wurde die tatsache, dass es sich um eine jüdische Gruppe gehandelt hat vollkommen unterschlagen. Wenn man sich noch nichtmal mehr mit jüdischen Kritikern Israels treffen kann ohne von den kapitalistschen Zeitungen in Dreck gezogen zu werden - natürlich sollte eigentlich das gleiche für Nicht-Juden gelten - merkt man, dass es bestimmte Einflussreiche Kreise gibt, die ihn unbedingt diffamieren wollen. Und bevor mir Antisemitismus unterstellt wird stell ich gleich mal klarr, dass ich nicht impliziere diese einflussreichen Kreise wären Juden die die Wirtschaft kontrollieren, ich impliziere lediglich, dass es sehr bequem ist Corbyn Antisemitismus zu unterstellen anstatt sich mit den realen Problemen der Arbeiter außeinandersetzen, für die er sich einsetzt.
Corbyn für den Brexit mitverantwortlich zu machen schlägt endgültig dem Fass den Boden aus. Soll er sich hinstellen und sagen wie Prima die EU doch ist nachdem er die neoliberale Ausrichtung Jahrelang kritisiert hat um den Brexit zu vermeiden? ...
zum Beitrag16.03.2018 , 12:57 Uhr
Also die Evolution wird das natürlich in naher Zukunft nicht hervorbringen, aber Verhatensänderung. Und die Voreile sind enorm.
Niedriger Flächenverbrauch, weniger Antibiotika Resistenzen, niedriger CO2 Ausstoß.
Das kann man doch wohl nicht in Abrede stellen.
zum Beitrag08.10.2017 , 21:26 Uhr
In welcher Welt ist ein Achtel rund ein Zehntel? Man könnte ja einen Taschenrechner benutzen wenn man schon nicht Kopfrechnen kann.
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