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Bundeswehr-Hilfsgüter für GazaWeg frei für deutsche Hilfsflüge

Die Versorgungslage in Gaza bleibt katastrophal. Verteidigungsminister Pistorius hat die Bundeswehr beauftragt, per Flugzeug Hilfsgüter abzuwerfen.

Einsatzbereit: Die deutsche Luftwaffe soll per Transportflugzeug bald Hilfsgüter über Gaza abwerfen Foto: Ole Spata/dpa

Berlin dpa | Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat grünes Licht für den Abwurf von dringend benötigten Hilfsgütern über dem Gazastreifen durch die Luftwaffe gegeben. Der SPD-Politiker erteilte am Mittwoch einen entsprechenden Auftrag an die Bundeswehr, wie die Deutsche Presse-Agentur in Berlin erfuhr. Aus dem Militär waren zuvor bereits entsprechende Vorbereitungen bestätigt worden, bei denen in Frankreich stationierte C130-Transportflugzeuge der Bundeswehr eingesetzt werden könnten.

Damit beteiligt sich die Bundeswehr an der Luftbrücke für Gaza, die von Jordanien initiiert wurde. Auch andere Partner wie die USA oder Frankreich beteiligen sich an der Initiative. Den Auftrag übernimmt nach Militärangaben der deutsche Anteil der binationalen Lufttransportstaffel im französischen Evreux. Der Einsatz könnte demnach bereits Ende der Woche beginnen.

Die Lage der Menschen in dem Küstenstreifen ist Hilfsorganisationen zufolge zunehmend verzweifelt. Nach UN-Angaben droht eine Hungerkrise, wenn die Hilfslieferungen per Lastwagen nicht ausgeweitet werden. Im Gazastreifen leben rund 2,2 Millionen Menschen.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der islamistischen Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Auf israelischer Seite wurden dabei mehr als 1.200 Menschen getötet. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive imInselsommer z Gazastreifen. Auf palästinensischer Seite wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seit Kriegsbeginn mehr als 31.100 Menschen getötet.

Lkw-Lieferungen stocken weiter

Geholfen wird der Bevölkerung im Gazastreifen mittlerweile auch auf dem Seeweg. Am Dienstag war das Schiff „Open Arms“ der gleichnamigen Hilfsorganisation aus dem zyprischen Hafen von Larnaka in Richtung Gazastreifen in See gestochen. Der umgebaute Schlepper zieht eine Plattform, auf die Hilfsgüter geladen worden sind – rund 200 Tonnen Trinkwasser, Medikamente und Lebensmittel. Die Fahrt könnte bis zu 60 Stunden dauern, da das Schiff langsam fährt.

Allerdings machen Seetransporte von Hilfsgütern in den Gazastreifen einem Sprecher der Vereinten Nationen zufolge nicht den Mangel an dringend benötigten Lkw-Lieferungen wett. Zugang werde auch auf dem Landweg benötigt, die sichere und regelmäßige Verteilung im Gazastreifen müsse gewährleistet sein, hieß es. Die Vereinten Nationen drangen zuletzt darauf, die Hilfslieferungen per Lastwagen auszuweiten und den Transport der Güter auch über Grenzübergänge zum besonders betroffenen Norden des Palästinensergebiets zuzulassen.

Am Dienstagabend wurde bekannt, dass ein Hilfskonvoi mit Nahrungsmitteln über eine neue Straße des israelischen Militärs den Norden des Gazastreifens erreichte. Es habe sich um ein Pilotprojekt gehandelt, um zu verhindern, dass die Hilfsgüter in die Hände der islamistischen Hamas fallen, teilte das Militär mit. Die Ergebnisse würden nun der Regierung vorgelegt.

Den UN zufolge ist im Gazastreifen in vielen Gebieten durch den Krieg inzwischen jede Ordnung zusammengebrochen. Lkws mit Hilfsgütern werden immer wieder geplündert. Regelmäßig kommt es im Kampf um die Hilfslieferungen zudem zu heftigen Rangeleien unter verzweifelten Bewohnern.

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39 Kommentare

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  • Das wundert mich jetzt schon ein wenig, im Ihrem Kommentar taz.de/Hilfsgueter...bb_message_4703682 vom 11.3. bezeichnen Sie die Hamas als eine "Terrororganisation" von der keine Einhaltung von "Menschenrechten, internationalen Gesetzen, oder Humanität" zu erwarten sei. Jetzt verkünden Sie, dass Hamas die gewählte Regierung in Gaza war - eigentlich mMn IST - und damit auch die Polizei und Gesundheitsbehörde eben aufgebaut hat.



    Selbst wenn nicht jeder Mitarbeiter zur Hamas gehört werden diese Behörden im Sinne iher Regierung arbeiten.



    Somit also arbeiten - Ihrer Meinung nach - sowohl die Polizei in Gaza, wie auch die Gesundheitsbehörden nicht unter Einhaltung von Menschenrechten, internationalen Gesetzen, oder Humanität.



    Nichtsdestotrotz nicken "so ziemlich alle westlichen Medien, Ärzte vor Ort.."die Angaben der Hamasinstitutionen ab.



    Das spricht nicht für die Vertrauenswürdigkeit der bisher vor Ort tätigen Akteure.

  • Habe ich das richtig verstanden ? Scholz hat Israel die Lieferung von Artilleriemunition für die israelische Marine zugesagt und wir liefern wohl auch... und gleichzeitig werfen wir bald "Hilfsgüter" aus Bundeswehrfliegern (so die denn überhaupt bis dahin kommen, ohne unfreiwillige Zwischenlandungen....)



    Wenn das "besonnen" ist,....



    was ist dann verückt?

    • @Monomi:

      Ich finde es sollte darüber zumindest eine Diskussion geben, auch wegen eventueller rechtlicher Folgen für Deutschland. Die UN hat bereits vor einigen Wochen davor gewarnt, das Länder die Waffen nach Israel schicken sich eventuell an Kriegsverbrechen mitschuldig machen würden. Nicaragua hat uns vor dem IGH angeklagt wegen Beihilfe zum Völkermord. Da mag man von halten was man will aber dann noch Waffen zu schicken sollte zumindest von Rechtsexperten geprüft werden. Im Kriegswaffenkontrollgesetz §6 Abs.(3) 2 steht jedenfalls: Die Genehmigung ist zu versagen, wenn 2. Grund zu der Annahme besteht, daß die Erteilung der Genehmigung völkerrechtliche Verpflichtungen der Bundesrepublik verletzen oder deren Erfüllung gefährden würde.



      Zudem war es seit Jahren Konsens das wir keine Kriegswaffen in aktive Kriegsgebiete schicken.



      Die EU hat ebenso Vorschriften zur Ausfuhr von Waffen, auch da müsste man schauen ob man dann nicht dagegen verstößt. GEMEINSAMER STANDPUNKT 2008/944/GASP DES RATES (8. Dezember 2008) - betreffend gemeinsame Regeln für die Kontrolle der Ausfuhr von Militärtechnologie und Militärgütern. Besonders Artikel 2 Absatz 2 dürfte hier interessant sein: Achtung der Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts durch das Endbestimmungsland, sowie Absatz 3 : Innere Lage im Endbestimmungsland als Ergebnis von Spannungen oder bewaffneten Konflikten und eventuell sogar 4:Aufrechterhaltung von Frieden, Sicherheit und Stabilität in einer Region und Absatz 6: Verhalten des Käuferlandes gegenüber der internationalen Gemeinschaft, unter besonderer Berücksichtigung seiner Haltung zum Terrorismus, der Art der von ihm eingegangenen Bündnisse und der Einhaltung des Völkerrechts.



      Der Amerikaner hat entgegen seiner eigenen Gesetze Waffen geliefert. Amerikanisches Gesetz besagt das keine Waffen in ein Land geliefert werden dürfen das humanitäre Hilfe begrenzt/abweist etc., deren Verteidigungsminister wurde gerade erst deswegen befragt.

    • @Monomi:

      Ich finde es eher verwirrend als verrückt. Wo kommt die Munition her?



      Die Ukraine wird unzureichend beliefert, unsere Fregatte im Golf klagt über Munitionsmangel, die Bundeswehr ebenso... muss ich das noch verstehen?

  • Das sind gute Nachrichten!



    Natürlich ist Bidens Plan mit dem Anleger eine gute Idee, aber die Menschen können nicht noch 2 Monate länger warten.



    Alles, was die Not lindert, ist eine gute Idee.

    • 8G
      80580 (Profil gelöscht)
      @Philippo1000:

      Sie können ja mal ausrechnen wieviel Gramm 18 Tonnen pro Palästinenser sind.

      • @80580 (Profil gelöscht):

        Es werden ja durchaus mehr als 18 Tonnen eingeflogen...

  • Ich finde es gut, dass Gaza über See, Luft und Land versorgt wird. Von dieser Streuung verspreche ich mir mehr Verteilungsgerechtigkeit. Es scheint auch so, als würde der bewaffnete Teil der palästinensischen/Hamas-Seite die Flugzeuge nicht angreifen wollen oder können.



    Wie die Übergabe der auf Schiffen gelieferten Hilfsmittel erfolgen wird, weiß ich nicht.

    "Am Dienstagabend wurde bekannt, dass ein Hilfskonvoi mit Nahrungsmitteln über eine neue Straße des israelischen Militärs den Norden des Gazastreifens erreichte."

    Das finde ich wirklich gut und hoffe, dass nun auch auf dem Landweg mehr Hilfsmittel verteilt werden können, wobei ich da die größte Gefahr für die Bewacher, Bürger und LKW-Fahrer sehe.

    Ich persönlich schätze die Verteilung über die Luftbrücke trotz aller Nachteile am meisten, weil so viele Nationen dabei mitmachen können und die Gefahr für die Helfer am geringsten zu sein scheint.

    • @*Sabine*:

      "Ich persönlich schätze die Verteilung über die Luftbrücke trotz aller Nachteile am meisten, weil so viele Nationen dabei mitmachen können und die Gefahr für die Helfer am geringsten zu sein scheint."- Außer wenn sich die Falschirme nicht öffnen und dabei fünf Palestinenser ums Leben kommen unter anderem mindestens ein Kind.



      Pro Flug Abwerfmenge laut UN ca.6t, pro LKW bis zu 200t.

      • @Momo Bar:

        "..fünf Palästinenser ums Leben kommen unter anderem mindestens ein Kind". Laut Hamas. Ich denke, dazu muss nicht mehr gesagt werden.

        • @Henriette Bimmelbahn:

          Nein Laut CNN und so ziemlich allen westlichen Medien, Ärzten vor Ort die dies bestätigt haben. Zu glauben das Hamas sich gerade noch darum kümmert wer wann wie und wo stirbt ist ja wohl recht unwahrscheinlich. Ich denke die haben gerade anderes zu tun. Sie vergessen das Hamas die gewählte Regierung im Gaza war und damit auch gewisse Strukturen aufgebaut hat oder übernommen hat. Wie die Polizei oder die Gesundheitsbehörde. Nicht sehr ungewöhnlich, dafür ist fast jede Regierung in jedem Staat veranwortlich, heißt aber auch nicht automatisch das jeder Mitarbeiter zu Hamas gehört. Trotzdem haben sich auch in vergangen Auseinandersetzungen gezeigt, das die Angaben der palestinensischen Gesundheitsbehörde im Gaza immer sehr akkurat waren und mit den israelischen Zahlen so ziemlich identisch waren. Das hatte man bereits Anfang des Krieges bei MSNBC in Amerika (Mehdi Hassans Show) gezeigt. Sie können sich auch bei Euro Mediterranean Human Rights Monitor informieren, das ist eine unabhänhige Organisation aus der Schweiz, mit Mitarbeitern in Gaza die ebenfalls die Anzahl der Toten/ Verletzten dokumentieren unter anderem auch unterteilt noch in Männern, Frauen, Kinder, medizinisches Personal, Journalisten. Sie dokumentieren auch die Zerstörung von Gebäuden, religiösen Einrichtungen, Krankenhäusern, Schulen etc.

      • @Momo Bar:

        20-24 tonnen pro LWK. Keine 200t.

        • @Socrates:

          Orry hatte sich eine Null zu viel eingeschlichen, das war keine Absicht.



          Aber auch da: For example, one truck is capable of delivering nearly 10 times the amount one aircraft could deliver- roughly 20 to 30 metric tonnes, according to the UN.



          Es ist nicht nur ineffizient, sondern auch viel teurer.

  • Kleiner "handwerklicher" Hinweis: Auf dem Foto ist ein A400M zu sehen. Im Text ist (korrekt) von der C130 die Rede.

  • "Den UN zufolge ist im Gazastreifen in vielen Gebieten durch den Krieg inzwischen jede Ordnung zusammengebrochen. Lkws mit Hilfsgütern werden immer wieder geplündert. Regelmäßig kommt es im Kampf um die Hilfslieferungen zudem zu heftigen Rangeleien unter verzweifelten Bewohnern."



    /



    Keith Lowe, britischer Historiker:



    „Ein recht behaglicher Mythos besagt, dass nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs schnell wieder Normalität einkehrte. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Denn alles, was vor dem Krieg existierte, wurde durch ihn völlig zerstört. Ich meine dabei nicht nur Eisenbahnlinien, Gebäude oder Fabriken. Ich spreche von einem gesamten Modell des Lebens.“



    Das trifft es dann wohl hier auch.



    Quelle:



    www.deutschlandfun...decke-der-100.html



    /



    Weiter steht dort:



    "Augenzeugenberichte verleihen diesem Faktenmaterial anschauliche Brisanz. Etwa wenn Lowe den Erfahrungsbericht eines britischen Soldaten aus Italien zitiert.



    „Es ist ein furchtbarer Fehler, Nahrungsmittel willkürlich in eine Menge hungriger Menschen zu werfen. Die Menschenmenge verwandelte sich augenblicklich in ein Gewirr von Körpern, die um die Nahrung auf dem Boden rangen. Männer schlugen sich und traten einander in roher Entschlossenheit, um sich die Dosen anzueignen. Frauen zogen einander Nahrung aus den Mündern, um sie Kindern in die Hände zu drücken, die in dem Tumult totgetrampelt zu werden drohten.“



    Es ist unverzüglich an der Zeit für die demokratischen Zivilgesellschaften Europas, sich bemerkbar zu machen, damit die Entenschlichtung im Kampf um das nackte Überleben ein Ende findet.



    /



    www.msf.org/attack...-nearly-impossible

  • Paradebeispiel einer Paradoxität. Erst "Waffen" liefern mit denen diese Menschen in Gaza verletzt und getötet werden und dann gleichzeitig an die selbigen "Nahrung" (Hilfe) runterwerfen!

    • @aberKlar Klardoch:

      Eher Ausdruck der eigenen Werte, man will das Israel sich gegen Terroristen die alle Juden ausrotten wollen verteidigen kann. Will aber auch das leid erreichen Zivilbevölkerubg mildern. Gibt halt manchmal zielkonflikte und dann kommt so etwas bei Rum.

      • @Machiavelli:

        Es gibt einen Unterschied zwischen Verteidigung gegen eine Terrororganisation und die Vernichtung des Gazastreifens. Aber so subtile Unterscheidungen spielen ja für die Israelis keine Rolle, warum sollten sie es also für uns, richtig?

        • @EinHistoriker:

          Soll man ihren Kommentar so verstehen, das die Israelis den Gazastreifen vernichten? Und irgendwie alle? Wirkt auf mich so, als wollten sie mal ausprobieren wie viel „subtile“ Demagogie sie im Kommentar unterbringen können.

          • @serious?:

            Wenn man den Aussagen von Smotrich und Ben-Gvir, zwei Ministern der regierenden Koalition, glauben will und so einigen anderen Poltikern aus deren rechtsextremen Bündnis aber auch von mehr "moderateren" rechten Poltikern der Likudpartei... Die Aussagen gepaart mit dem was wir seit 5 Monaten sehen ergeben doch ein Bild- wie man dieses Bild interpretieren möchte obliegt jedem selbst.



            Euro Med Human Rights Monitor (unabhängige Organisation in der Schweiz mit Mitarbeitern in Gaza) meldete: fast 100.000 komplett zerstörte Gebäude, 240.000 teilweise zerstört, 613 Moschen und drei Kirchen zerstört, 199 Kulturerbestätten zerstört, 406 Schulen, 173 Pressebüros zerstört, CNN meldete noch das zahlreiche Friedhöfe zerstört wurden, plattgewalzt. Vergangenheit (Kulturstätten, Friedhöfe), Gegenwart (Krankenhäuser, Moscheen, Presse, Flüchtlingslager/Häuser), Zukunft (Schulen und Universitäten und über 13.000 Kinder) Daraus können sie machen was sie wollen.

            • @Momo Bar:

              Ok es ist also alles Interpretationssache.



              Dann möchte ihnen dazu gratulieren dass sie sehr schön darlegen, welches Leid die Hamas und ihre Untertsützer*innen in der Zivilbevölkerung unter dem steten wegschauen und kleinreden von EU und NGO´s, im Gazastreifen mitverursacht haben.

          • @serious?:

            Der Großteil der Baususubstanz ist bereit zerstört, das gesamte Territorium unbewohnbar. Mehr als 1% der Bevölkerung bereits tot, etwa 4% verwundet, grossteils ohne Möglichkeit zur adäquaten medizinischen Behandlung. Ein großer Teil hungert, Kinder sterben an Unterernährung, schwangere Frauen leiden unter Totgeburten. Die Zulieferung von Hilfsgütern wird verlangsamt, die Versorgung von Wasser und Elektrizität abgeschnitten.

            Also sage ich mal ja, das können sie gerne so verstehen.

  • Krieg beenden, statt Luftwaffeln abwerfen.

    • @kommentomat:

      Konkrete Vorschläge, wie Deutschland den Krieg beenden soll?

  • Die Anstrengungen die unternommen werden müssen, nur um Israels kontinuierliches Kriegsverbrechen der Blockade von Hilfsgütern zu umgehen sind schockierend. Der Hohe Repräsentant für Außenpolitik der EU hat Israel gerade den Einsatz von Hunger als Waffe vorgeworfen. So sieht es aus. Aber die üblichen Kandidaten jubeln blind weiter. Es würde mich echt mal interessieren was Israel eigentlich tun müsste um deren Unterstützung zu verlieren.

    • @EinHistoriker:

      "Israels kontinuierliches Kriegsverbrechen der Blockade von Hilfsgütern"

      Ein Vorwurf, den ich schon oft gelesen, für die ich aber keine Beweisen finden konnte.

      Erinnern sie sich an den schief gelaufenen Hilfsgütertransport vom 29.febr., bei dem angeblich über 100 zu Tode kamen)? Er wurde anscheinend von Isr. selbst organisiert, und von isr. Panzern eskortiert. Keine Hilfsorganisation hat ihn für sich selbst reklamiert. Wenn Israel die Bevölkerung wirklich in den Hungertod treiben will, warum hat es dann selbst Hilftransporte organisiert, und bemüht sich somit seiner völkerrechtlichen Verpflichtung nach zu kommen?

      Dieser Vorwurf steht auch in einem deutlichen Widerspruch zu den Daten über Hilfslieferungen, die ich finden konnte:

      app.powerbi.com/vi...06863add46319dc574

      govextra.gov.il/co...rian-efforts/home/

      Klagen von Hilfsorganisationen über Verzögerungen durch die Inspektionen gab es schon laaange vor dem Krieg (weil es für sie mehr Arbeit bedeutet).

      Trotz dieser angeblichen Behinderung kommen auch jetzt an manchen Tagen auch über 200 LKW nach Gaza. (Ich habe berechnet, dass es etwa 100 LKW-Ladungen – 2.000 Tonnen an Lebensmitteln pro Tag braucht um die Bevölkerung zu ernähren.)

      Wenn wirklich die Verlangsamung durch Isr. das Hauptproblem wäre, dann müsste sich das doch zeigen. Nehmen wir an, die Hilfsorganisationen würden täglich nur 50 LKW mehr rein bringen wollen, von den isr. Behörden aber aufgehalten werden; dann müsste sich innert 10 Tagen ein Rückstau von 500 LKW bilden. Wo ist dieser?



      Können Sie auf irgendeine Dokumentation verweisen, aus der hervorgeht, wie viele LKW nicht reingelassen wurden, welche Fracht abgewiesen wurde und mit welcher Begründung?

      • @Socrates:

        Also inzwischen sagen fast alle Staaten und definitiv alle Hilfsorganisationen, selbst unser eigener Staat das Israel zu wenig Trucks nach Gaza lässt. Da muss man schon sehr selektiv schauen um das nicht zu sehen. Es gibt Satellitenbilder wie sich hunderte Trucks vor der Grenze stauen. Das Rote Kreuz/ Roter Halbmond und Ärzte ohne Grenzen haben mehrfach gesagt, das lebenswichtige Medikamente abgewisen werden. Anästhesiegeräte und Medikamente, Sauerstoffgeräte, Tabletten zur Wasserreinigung, selbst Krücken. Und die Sachen werden nicht einfach von den Trucks genommen und der Rest dann durchgelassen, die weisen die komplette Ladung ab. Fast alle berichte sagen, dass sich die Hilfslieferungen seit den IGH Urteil halbiert haben. Und tut mir leid aber bei den Berechnungen vertraue ich lieber auf die Hilfsorganisationen vor Ort die seit Jahrzehnten die Arbeit machen. Und wie andere hier schon geschrieben haben, ist es seit Jahren bekannt das ca 500 LKW Ladungen am Tag Gaza vor dem Krieg erreichten.



        Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte am Dienstag vor dem Weltsicherheitsrat: »Hunger wird als Kriegswaffe eingesetzt«!



        Und ja der eine Hilfskonvoi wurde von Israel organisiert, nachdem fast einen Monat lang so gut wie gar nichts nach Nord- Gaza kam. Bis dato hat zum Großteil die palestinensische Polizei den Schutz der Konvois übernommen, die zum Großteil von den bekannten Hilfsorganisationen kommen (WPF, Ärzte ohne Grenzen, Roter Halbmond, Rotes kreuz, UNRWA,...) nicht von Israel direkt. Da aber die palestinensische Polizei zunehmend unter Beschuss der Israelis gelangte, weil sie ihnen Hamas Zugehörigkeit unterstellen, haben die meisten ihre Posten geräumt.

        • @Momo Bar:

          P.S.

          "sagen fast alle Staaten und definitiv alle Hilfsorganisationen"

          Natürlich sagen alle dasselbe, wenn alle aus derselben Quelle die Informationen beziehen bzw. einfach weiterreichen. So kommt aber auch ein Volksglaube zu stande, oder Astrologie. Und die Quelle sind eben nur jene paar dutzend Leute die sich damit beschäftigen die Transporte zu organisieren und den notwendigen Papierkram zu machen, und die seit Jahren über die Kontrollen jammern. Ich weiß von keiner Menschenrechtsorganisation, keinem Staat, keinem Presseorgan der irgendjemanden hingeschickt hätte um zu prüfen, wieviel an den Vorwürfen dran ist.



          Zur Klärung wäre das mindestens erforderliche jemanden hinzuschicken der dann tagelang notiert, wie viele beladene LKW womit ankommen, wie lange sie warten und wie viele samt Ladung zurückgeschickt werden.



          Noch besser wäre jemand unabhängiges, der bei der Abfertigung das Procedere beobachtet und die gesamte Dokumentation (die wird aber gar nicht erst vorgelegt) durchschaut.

          Dann könnte man die Angelegenheit zweifelsfrei klären. Anscheinend hat daran aber niemand Interesse. Und das irritiert mich sehr, weil ich davon das Gefühl bekomme, dass man mir die Wahrheit vorenthält.

          Im übrigen tut man auch der Bevölkerung von Gaza keinen gefallen damit: egal welches das eigentliche Problem der Unterversorgung von den in Frage kommenden Möglichkeiten ist (Behinderung durch Isr. / Versagen der HO / fehlende Sicherheit im Gazastreifen selbst) - es braucht zunächst eine zweifelsfreie, korrekte Identifikation des Problems um den notwendigen öffentlichen Druck aufzubauen, und die erforderlichen Reformen zu erzwingen.

        • @Momo Bar:

          Die Hilfsorganisatinen vor Ort, die die Arbeit machen haben allesamt fest die Augen zugekniffen vor der Tatsache, dass die meisten - so meine Einschätzung - UN-Einrchtungen von der Hamas militärisch benutzt werden.



          Solche Organisationen sind nicht mehr vertrauenswürdig!



          Für vertrauenswürdiger halte ich israelische Organisationen vor Ort. www.juedische-allg...n-wird-zugelassen/

        • @Momo Bar:

          "Es gibt Satellitenbilder wie sich hunderte Trucks vor der Grenze stauen."

          Dann verlinken Sie sie doch! Die Bilder müssen natürlich Beweiskräftig sein. Es reicht z.B. nicht die LKW-Reihe, die sich am morgen zur Abfertigung anstellt. Es braucht auch Bilder welche belegen, dass sie vergeblich auf Abfertigung warten und Tage später immer noch rumstehen, ohne zwischendurch entladen worden und mit neuer Fracht zurückgekehrt zu sein. Es müssen aktuelle Bilder sein, nicht aus der Zeit, wo die Grenzübergänge gesperrt waren. Bei Ihnen muss ich die Latte hoch setzen, weil ich von Ihnen früher schon nachweislich falsche Behauptungen in den Kommentaren hier gelesen habe.

          Ich kenne die Berichte über abgewiesene Waren. Da leider keiner der Berichte darauf eingeht, mit welcher Begründung dies die isr. Seite tut, kann ich leider nicht beurteilen in wie weit böse Absicht oder Dummheit dahinter steckt, oder ob die isr. Seite doch gute Gründe hat manches abzuweisen. Nützlich wären auch Angaben über die Häufigkeit, denn es ist nicht egal, ob 1%, 5%, oder 25% abgewiesen werden. Was mir aber auffiel: ich bin bislang auf keinen Bericht gestoßen, wo ein LKW abgewiesen worden wäre, der lediglich mit Grundnahrungsmitteln wie Mehl, Reis, Hülsenfrüchten, Käse etc. beladen war. Selbst wenn mal Krücken zurückgewiesen werden – das verursacht keine Hungersnot.

          „dass sich die Hilfslieferungen seit den IGH Urteil halbiert haben“

          Das ist eben jene Art von Halbwahrheiten, mit denen Desinformation betrieben wird. Nirgends gibt es einen Beleg dafür, dass Behinderung der isr. Regierung daran schuld sei. Der Grund den ich finden konnte ist, dass gerade danach der Grenzübergang mehrfach gesperrt werden musste, weil Protestierende gehäuft die Grenzübergänge blockierten. Das kann man der Isr. Regierung nicht anlasten, die hat das Problem relativ zügig gelöst: sie erklärte die Gegend zum militärischen Sperrgebiet und entfernte die Protestierenden (zum Glück haben die sich nicht festgeklebt).

      • @Socrates:

        Vor dem Krieg fuhren jeden Tag etwa 500 LKWs mit Versorgungsgütern über die Grenze. Das World Food Programme schätzen zumindest 300 wären ALS ABSOLUTES MINIMUM notwendig (www.reuters.com/wo...-says-2024-03-06/). Davon kommen etwa die Hälfte. Das Results: Hungersnot.

        Was den Rückstau angeht ist ihr Verständnis von Logistik einfach naiv. Die Hilfsorganisationen schicken doch keine LKWs los wenn sie wissen, dass die dann tagelang feststecken würden, sondern nur soviele, dass sie auch zeitnah von den Israelis gecleared werden.

        Was die Gründe für die Ablehnung von Lieferungen angeht, kann ich sie nur auf diesen Zwischenfall von gestern verweisen: One truck was turned away because it contained scissors in medical kits for children, a U.N. official said.

        www.nytimes.com/20...trucks-israel.html

        Und natürlich streiten die Israelis das ab, auch Teil des Propagandakriegs. Insofern gebe ich auch auf ihre von der israelischen Seite zur Verfügung gestellten Daten nur beschränkt etwas.

        • @EinHistoriker:

          „Vor dem Krieg fuhren jeden Tag etwa 500 LKWs“

          Ja, und die enthielten nicht nur Hilfsgüter, sondern alles was alltäglich gebraucht wurde. Möbel, Mobiltelefone, Kleidung, etc.

          „300 wären ALS ABSOLUTES MINIMUM notwendig“

          Ich würde gerne die Aufschlüsselung sehen, wie viel davon auf welche Güter entfällt. Ich kam auf 100 LKW / 2.000 t Lebensmittel, weil Tagesrationen für 1 Person wie sie für Hilfspakete zusammengestellt werden ca. 850g Gewicht haben. Es hängt einiges von der Art der Verpackung und Art der Lebensmittel ab.

          „Die Hilfsorganisationen schicken doch keine LKWs los wenn sie wissen, dass die dann tagelang feststecken würden,“

          Dann handeln die HO sehr dilettantisch. Sie müssten nur 500 LKW mit Lebensmitteln täglich hinschicken: entweder müsste Isr. sie durchlassen, oder wenn es zum Riesenstau kommt wäre Isr. mit der Behauptung, dass es keine Obergrenze für Hilfslieferungen und ausreichend Kapazitäten zur Abfertigung gibt als Lügner entlarvt. In beiden Fällen würde erreicht werden, dass mehr Hilfe rein kommt.

          Ich kann mir das nur so erklären, dass entweder nicht die Abfertigung das Problem ist (sondern die Kämpfe, Zusammenbruch der Ordnung, plündernde Banden), oder die HO einfach nicht klug genug sind, so einen PR-Coup durchzuziehen.

          Gerade weil ein Propagandakrieg herrscht (im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst), muss man sehr kritisch sein, und nach Belegen suchen. Dass Isr. Hilfe behindert um Leute verhungern zu lassen ist eine außerordentliche Behauptung, die stichhaltige Belege erfordert. Selbst wenn die Geschichte in Ihrem 2. Link wahr ist, ist das nur 1 LKW – und keine Ladung mit Mehl oder Reis oder sonstigen Lebensmitteln, die Abgewiesen wurde - als Beweis für diese These taugt das nun mal nicht.

          „gebe ich auch auf ihre von der israelischen Seite zur Verfügung gestellten Daten nur beschränkt etwas.“

          Gerade deshalb war noch ein 2. Link: von den HO selbst. Da wird sogar die Fracht aufgeschlüsselt. Ruhig mal reinschauen.

      • @Socrates:

        Israels Blockierung von Hilfsmaßnahmen führt zu "apokalyptischen" Bedingungen in Gaza

        Ein neuer Bericht, der sich auf Untersuchungen aus drei Ländern stützt, zeigt, dass Israel Hilfsmaßnahmen für den Gazastreifen "konsequent und grundlos" blockiert.

        Laut einem neuen Bericht der humanitären Organisation Refugees International hat Israel im Gazastreifen "hungerähnliche Bedingungen" geschaffen, "während es die humanitäre Hilfe behindert und untergräbt".

        Die Recherchen der Gruppe in Ägypten, Jordanien und Israel ergaben, dass Tel Aviv "konsequent und grundlos Hilfseinsätze im Gazastreifen behindert, legitime Hilfsaktionen blockiert und sich der Umsetzung von Maßnahmen widersetzt, die den Fluss der humanitären Hilfe nach Gaza wirklich verbessern würden".

        Während Israel behauptete, die Kapazitäten für Hilfslieferungen in den Gazastreifen erweitert zu haben, sank die durchschnittliche Zahl der im Februar gelieferten Lastwagen im Vergleich zum Vormonat um 50 Prozent, wie aus den im Bericht zitierten Daten der Vereinten Nationen hervorgeht.

        In dem Bericht heißt es, Israel habe es versäumt, die Bedingungen eines Nationalen Sicherheitsmemorandums (NSM-20) einzuhalten, das im Februar von der Regierung des US-Präsidenten Joe Biden herausgegeben wurde und wonach Länder, die US-Sicherheitshilfe erhalten, die Lieferung humanitärer Hilfe in den Gazastreifen aktiv unterstützen müssen.

        • @Des247:

          Ich habe den Bericht gesucht und gelesen. Reinste Zeitverschwendung.

          Es besteht fast nur aus den üblichen, einseitigen Vorwürfen gegen Isr. Die einzige Abwechslung ist, dass auch mal die ägyptischen Behörden - nicht mit Lob - erwähnt werden. So einen Bericht kann man auch aus Presseberichten zusammen Stellen. Unterirdisch.

          Im Bezug auf isr. Behinderung wird gebetsmühlenartig das widerholt, was Hilfsorganisationen (HO) seit Jahren beklagen: langwierige Inspektionen, Bürokratie, Zurückweisung von Transporten oder Artikeln, etc. was sie aber Jahrelang nicht davon abhielt, ausreichend Nahrungsmittel in den Gazastreifen zu bringen.

          Bezeichnenderweise werden – wie immer – keine Belege dafür geliefert, dass an den Nahrungsmittelengpässen das Inspektionsprocedere in irgendeiner Weise Schuld ist. Es wird keine Dokumentation vorgelegt wie viele LKW in den letzten 3 Monaten abgewiesen wurden (wenn überhaupt), noch warum, noch welche Waren diese trugen. Waren es 3? 30? 300? Kamen sie nach Klärung des Problems doch durch? Hätten die HO mehr zur Verfügung gehabt? Wenn ja, warum wurden sie nicht geschickt? Zu all diesen entscheidenden Fragen gibt er nirgends Auskunft.

          Auch wird ohne Beleg behauptet, Isr. soll NSM-20 verletzt haben. Es wird behauptet NSM-20 verpflichte Isr. Hilfslieferungen zu unterstützen, was aber sehr ungenau ist: NSM-20 bezieht sich nur auf US-Hilfen.

          Es gibt auch keinen Beleg dafür, dass irgendwelche Kapazitätsengpasse für den Rückgang der Transporte im Februar verantwortlich waren. In diesem Monat musste der Grenzübergang mehrfach gesperrt werden, weil Protestierende die Straßen blockierten. Das kann man der Isr. Regierung nicht anlasten, die hat das Problem relativ zügig gelöst: sie erklärte die Gegend zum militärischen Sperrgebiet und vertrieb die Protestierenden. Keine Belege, dass seitens der HO versucht wurde, die ausgebliebenen Lieferungen durch mehr in den Tagen darauf auszugleichen.

          • @Socrates:

            Ach nun hören sie doch mal endlich mit dieser Propaganda auf. Wenn es so einfach wäre die LKWs reinfahren zu lassen, warum zur Hölle werfen viele westliche Staaten Güter aus der Luft ab oder leiern haarsträubende maritime Operationen an? Die USA, Deutschland und die anderen daran beteiligten Länder könnten ohne Probleme stattdessen ein paar LKWs losschicken... tun sie aber nicht. Warum wohl? Weil die Israelis blockieren. Oder kennen sie andere Gründe, wenn es doch ihrer Argumentation nach so einfach ist.

            • @EinHistoriker:

              Sie könnten ja anfangen mal auf die Argumente einzugehen und versuchen diese zu widerlegen, statt sie abzutun und gebetsmühlenartig immer dasselbe Blockade Argument wiederzukauen und den anderen dabei noch Propaganda zu unterstellen.



              Letztere betreiben sie im Moment selbst.

            • @EinHistoriker:

              Es ist nicht einfach, aber die Gründe die ich kenne sind andere.

              Wie berichtet, ist die öffentliche Ordnung in weiten Teilen zusammengebrochen. So etwas wie eine Polizei gibt es praktisch kaum noch. Sicherheitskräfte sind meist auch Mitglieder der Hamas, und wurden so zum Ziel der isr. Angriffe. Schon die wenigen km von Kerem Shalom nach Rafah ist ein Niemandsland, in dem weder die IDF noch die Hamas Kontrolle ausübt. LKW-s mit den Hilfsgütern wurden ausgeraubt. Anfang des Monats wurde dabei ein ägyptischer Fahrer sogar getötet. Hilfe scheint im Süden noch einigermaßen anzukommen, die wirklich problematische Gegend ist der Norden. Im Norden sind ganze Viertel vom IDF noch nicht besetzt, aber vom Rest des Gazastreifens abgeschnitten. Selbst in besetzten Teilen wird noch mit verbliebenen oder eingesickerten Militanten gekämpft.

              www.understandingw...2014%2C%202024.png

              In diesen umkämpften und unbesetzten Teilen hat Isr. keinerlei völkerrechtliche Verpflichtung zur Versorgung der Bevölkerung. Es besteht nur die Verpflichtung Hilfsgüter durchzulassen.

              Dies bräuchte in der Praxis einige Koordination: Route, Zeitraum, Ort und eine lokale Feuerpause müsste vereinbart werden, damit die Güter durchkommen und verteilt werden können, und während dessen müsste jemand für Ordnung sorgen. Da wäre vor allem der örtliche Hamas-Kommandeur, der für die Verwaltung und dem Wohl der Zivilbevölkerung in diesem Gebiet verantwortlich ist in der Pflicht, sich mit der IDF abzusprechen. Mir ist nicht bekannt, das dies auch in nur einem einzigen Fall passiert wäre.

              Wegen dieser allgemeinen Unsicherheit haben HO die Lieferungen vom Süden in den Norden praktisch eingestellt. Es traut sich einfach keiner hin. Das gedenkt man mit Luft- und Seelieferungen zu umgehen.

              Zu allem Überfluss drohen Kämpfe der Pal. untereinander. Neulich hat die Hamas Mitglieder des Dugmush-Klans getötet, und diese schwor natürlich Rache.

              • @Socrates:

                Haben sie irgendwelche Quellen für diese Behauptungen; Dass nur die von Israel unbesetzten Gebiete im Norden kritisch sind? Dass die meisten Hilfsorganisationen aus Angst um das Personal nicht mehr liefern? Das Israel in den auf der Karte blau markierten Gebieten seiner Verantwortung als Besatzungsmacht nachkommt? (wozu im übrigen auch das herstellen von Ordnung zählt um die Versorgung zu gewährleisten) Das Israel bereit wäre sich mit der Hamas für Hilfslieferungen zu koordinieren? Ich sehe hier viel wohlfeile Spekulation, die versucht mit den bemühtesten Interpretationen der Realität die israelische Brutalität zu kaschieren.

                Und ich frage gerne noch einmal. Wenn das alles so wäre, warum dann die Kritik von Israels engsten Verbündeten?