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Christian Lindner über AlleinerziehendeLindners Reizwäscheladen

Barbara Dribbusch
Kommentar von Barbara Dribbusch

Der Finanzminister bedient das Klischee der alleinerziehenden Mutter in der sozialen Hängematte. Die Zahlen sprechen eine andere Sprache.

Christian Lindner während einer Pressekonferenz Foto: Xander Heinl/photothek/imago

I mmer dann, wenn in der Sozialpolitik von vermeintlichen „Anreizen“ die Rede ist, um Menschen zu irgendwas zu bewegen oder von irgendwas abzuhalten, sollten rote Warnlampen an­gehen. Sozialpolitik ist kein Reizwäscheladen, und schon gar nicht, wenn der Finanzminister falsche Behauptungen aufstellt. Der Verband der Alleinerziehenden (VAMV) und die Stiftung Alltagsheldinnen ziehen jetzt gegen die öffentliche Diffamierung Alleinerziehender durch Lindner zu Felde. Die Stiftung hat mit anderen Gruppen einen offenen Protestbrief an Lindner und Bundesfamilienministerium Lisa Paus geschickt. Sie haben recht.

Lindner hatte bei der Vorstellung der Kindergrundsicherung erklärt, es sei eine „beklagenswerte Tatsache, dass die Erwerbsbeteiligung von Alleinerziehenden im vergangenen Jahrzehnt trotz des Ausbaus der Kinderbetreuungsstruktur zurückgegangen ist“. „Wir wollen nicht zusätzliche Anreize geben, sich nicht um Arbeit zu bemühen“, sagte Lindner. Durch die neue, verbesserte Anrechnung der Unterhaltsvorschüsse, die Alleinerziehende in Haushalten mit Schulkindern nur im Falle einer Erwerbstätigkeit bekommen, gebe man „einen Anreiz, dass es eine Arbeit braucht“.

Da ist es wieder, das Klischee der alleinerziehenden Mütter, die es sich angeblich mit ihren Kindern im Sozial­staat gemütlich machen und sich nicht ausreichend um einen Job bemühen. Das Klischee ist falsch: Die Erwerbstätigkeit alleinerziehender Mütter mit Kindern unter 18 Jahren ist im vergangenen Jahrzehnt beständig gestiegen und lag 2020 bei 72 Prozent. In den Jahren danach weist die Erhebung einen kleinen Rückgang aus, ergeben Zahlen des Statistischen Bundesamts.

Dieser Rückgang lässt sich aber mit den Coronamaßnahmen erklären, als Betreuungsmöglichkeiten eingeschränkt wurden und Jobs verloren gingen. Es ist zutiefst unseriös von Lindner, solche Zahlen zu nutzen, um alleinerziehenden Frauen mangelhafte Arbeitsmotivation zu unterstellen, die ja Hauptleidtragende waren in der Pandemie. Und es ist beklemmend, dass die Familienministerin Lindner nicht widerspricht­.

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Barbara Dribbusch
Redakteurin für Soziales
Redakteurin für Sozialpolitik und Gesellschaft im Inlandsressort der taz. Schwerpunkte: Arbeit, soziale Sicherung, Psychologie, Alter. Bücher: "Schattwald", Roman (Piper, August 2016). "Können Falten Freunde sein?" (Goldmann 2015, Taschenbuch).
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52 Kommentare

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  • Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • Kita ist nicht abschieben, sondern die Chance mit anderen Kindern gemeinsam (Er)Lebenszeit zu verbringen und "groß" zu werden. Kita ist unabhängig vom Erwerbsleben der Mütter und Eltern wichtig und gerade in einer Zeit der offensive Individualisierung bedeutsam. Kita ist gerade nicht das Auffangbecken für Sozialfälle sondern sollte 1fach n o r m a l sein. Niemand sollte sich erklären müssen, wenn er:sie:es ein oder mehrere Kinder in einer Kita mit anderen Kindern Lebenszeit verbringen lässt. Der individuelle "Einschlag" geht dadurch nicht verloren, gemeinsame Erfahrungen kommen hinzu.

  • Empfehle Herrn Lindner folgende Lektüre: Die Töchter Egalias von Gert Brantenberg.



    1.) wird er danach endlich patriarchale Strukturen begreifen.



    2.) wird er dann auch als Alleinerziehender ab einem und mehr Kind(ern) von angeblicher “sozialer Hängematte” nichtmal mehr zu träumen wagen.

    Schon Jens Spahn hatte von HartzIV nicht die leistete Ahnung, kein Wunder als (angehender) Millionär…



    Wenn €-trächtige Männer wie Lindner über Alleinerziehende sprechen, darf man getrost davon ausgehen, dass auch hier die eigentlichen Realitäten ganz andere sind…

    So what. Die Ampel ist doch eh kein Vorzeige-Modell.

  • Lindner ist mir keinen Kommentar wert, aber: Dass Kinder schon im Kleinkindalter unbedingt in Kitas müssen, geht mir zwar arbeitspolitisch, aber nicht menschlich in den Kopf. Dass es für sehr, sehr viele Menschen aus schierer Überlebensnot diesen Zwang gibt, weiß ich sehr wohl, aber trotzdem ist das, von Ausnahmen abgesehen, letztlich ein Abschieben.



    Was Frau Paus wollte, war richtig, denn so können sich Eltern das – jedenfalls "im Prinzip" – so aufteilen, dass auch die Kinder im normalen Leben tagsüber etwas von ihren Eltern haben.



    Ich weiß auch, dass das so einfach nicht mehr ist, weil eben alles darauf abzielt, möglichst schnell wieder "in die Produktion" zu gehen, aber wollen wir das wirklich? Sorry, nur mal ´ne Frage von einem Opa (von 11 Enkeln).

    • @HaKaU:

      "Abschieben" - was für ein Blödsinn. Es ist ein extrem sinnvolles pädagogisches Angebot. Ich spiele z.B. kein Instrument, meine Kinder sangen drei mal die Woche zur Gitarre und schepperten mit. Bewegungsspiele mit vielen Kindern, Abgucken, was die größeren Kinder mit den Fingerfarben anstellen, mutige Sprünge auf die Matte (bei uns zu Hause nicht vorrätig) aus 30 cm Höhe, weil die anderen Kinder es machten. Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Es ist einfach gut für Kinder und Eltern.

    • @HaKaU:

      Auch ein wichtiger Punkt ja.



      Ich dachte immer, dass es solche Töpfe wie den Kinderzuschlag gibt,soll vielleicht auch Mütter darin unzerstützen im Ihrer erzieherischen Rolle zur Verfügung zu stehen und nicht mehr als Teilzeit arbeiten zu müssen.



      Wenn eine Frau dann aber 5 Stunden mehr arbeiten geht und dadurch dann 20 Euro weniger auf dem Konto hat, ist das einfach Mist.



      Wie kann es zu Sowas kommen? Ganz einfach... die ungerechte Regelung der Betreuung und Ernährung der Kinder.



      Geht eine Frau 25 h arbeiten bekommt Sie vielleicht, mit etwas Glück Kinderzuschlag ist damit berechtigt einen Betreuungsfreiplatz und das Essensgeld bezuschusst oder ganz übernommen zu bekommen.



      Bei 30 h kann der ein oder andere bereits schon passieren, keinen Kinderzuschlag mehr zu erhalten. Damit verliert sich dann auch die Berechtigung für Bildungs- und Teilhabezuschüsse (...das betrifft auch Klassenfahrten u.s.w.)



      Natürlich ist das KEIN Anreiz, dann 5 h mehr arbeiten zu gehen, denn je mehr Kinder, desto höher der Verlust am Ende.



      Und deswegen plädiere ich seit Jahren für Gleichheit auf dieser Ebene. Betreuung und Essen in Schulen und Kitas müssen für alle kostenlos sein. Das kann nicht sein, dass da 30 Euro mehr Gehalt am Ende des Tages solch einen Rattenschwanz nach sich ziehen.

    • @HaKaU:

      Ich war froh, wieder arbeiten gehen zu dürfen nach einem Jahr Elternzeit.



      Dazu kommt, dass das Ende der Elternzeit beim zweiten Kind an den Anfang der Pandemie fiel, so dass ich dadurch raus konnte.



      Ich bin gerne Mutter und liebe meine Kinder, gehe in diesem alleinigen Muttersein allerdings einfach nicht auf und gehe sehr gerne arbeiten.



      Könnten wir es uns finanziell leisten, würde ich weniger gehen, aber nicht aufhören mit arbeiten.

      Was genau stört sie daran, wenn kleine Kinder in die Kita gehen?

    • @HaKaU:

      Kinder haben in Kitas v.a. was von anderen Kindern, das ist ein Teil des Dorfs, das man zur Erziehung braucht, ist das, was bis vor etwa 50-70 Jahren die Geschwister und Nachbarskinder waren.



      Die Kita ermöglicht die sozialen Kontakte, ja, auch für 1-3-Jährige, die Kleinfamilie nicht bieten kann.



      Es ist eben kein Abschieben.



      Mit Blick zurück: Wieviel Zeit haben Ektern früher(TM) denn tatsächlich mit ihren Kindern verbracht? Also, meine Eltern waren zwar nicht in Kitas, aber eingebunden in Großfamilien und auch schon mal ein paar Monate bei Tanten/Omas, wenn kleine Geschwister geboren wurden, sie spielten mit anderen Kindern, sie halfen früh im Haushalt, aber dieses "Kümmeridealbild", das dwn heutigen Kitas entgegengehalten wird, wird keinem*keiner gerecht. Nicht den früheren Eltern, nicht den jetzigen Erzieher*innen und nicht den heutigen Eltern, die den Stempel der Unverantwortlichkeit kriegen, wenn sie nicht genug Duplo bauen, Muffins backen und 24/7 mit ihren ein bis drei Kindern verbringen.

      Btw: Mal geschaut, was für tolle Sachen die Enkel*innen so in der Kita machen?

  • @RUDOLF FISSNER (1)

    Na eben Ausbau von Kitas (und Schulen!) plus finanzieller Unterstützung der ärmsten Kindern. Ist das so schwer zu verstehen?

    @RUDOLF FISSNER (2)

    Dass wir uns nicht missverstehen: auch ich bin der Meinung, dass wir hier in DE überprivilegiert sind, und dass wir (gemeinsam) was abzugeben haben, wenn wir an einer halbwegs friedlichen Welt interessiert sind. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Ungleichheiten innerhalb unserer Gesellschaft schreiend sind, und dass wir auch da ran müssen, wenn uns an unserer demokratischen Gesellschaft noch etwas liegt.

    @RUDOLF FISSNER (3)

    Sorry -- für den bin ich offensichtlich zu schwer von Begriff. Entweder Sie erklären mir das nochmal, oder ich passe.

    • @tomás zerolo:

      "Na eben Ausbau von Kitas (und Schulen!) plus finanzieller Unterstützung der ärmsten Kindern. "

      Ich vermisse die Kritik am mangelhaften Kitaausbau.

      In Bremen fehlen z.B. aktuell 1300 Plätze.

    • @tomás zerolo:

      Das Ding ist, dass Sie nur die Kindergrundsicherung verteidigen, nicht aber dien mangelhaften Ausbau der Kitas durch das Ministerium kritisieren. Das mit den "ärmsten Kindern" kommt daher bei ihnen etwas schal daher.

  • Manchmal habe ich das Gefühl, dass eine menge Geld und Champagne fließt, um. damit Lindner zu solch einer Erkenntnis kommt. Lindner weiß überhaupt nicht, was Alleinerziehende, Migrant:innen / vor Krieg Geflüchtete, Menschen in soziale Notlagen durch machen. Das schlimme ist, dass solche Aussagen dann auch noch zu Stammtischparolen wachsen und der AFD und andere menschenverachtende Gruppen, in den Händen spielt.

  • @STAVROS

    "Was mich an ihm stört, ist vor allem die entgrenzte Sprache."

    Kalkül. Die FDP ist eine Werbeagentur. Werbeagenturen kennen sich mit subliminalen Nachrichten aus -- man könnte sagen, das ist ihr Metier.

    Die entgrenzte Sprache ist eine Message an die sonst-AfD (oder schlimmer!) Wähler*innen, auch "dog whistle" genannt.

    Nicht erst seit gestern sind wirtschaftsliberal und ganz-rechts ein Team.

  • Lindner sollte mal einen Monat ein 7-jähriges oder 4-jähriges Kind betreuen. Zu jedem Arzt mitgehen, täglich Kita und Schule hin und zurückbringen. Dieser Mann ist unsäglich arrogant. Und viele alleinerziehende Väter und Mütter arbeiten trotzdem. Einige sogar freiberuflich. Das ist Stress pur.

  • Der Begriff " alleinerziehend" ist m.E. überholt, da selbst nicht eheliche Elternteile ein Umgangs- und somit Erziehungsrecht haben. Worin besteht der Nachteil: (meist) Mütter übernehmen Verantwortung für Kinder-Hol- und Bringedienste sowie in den Ferien und bei Krankheit. Daraus resultieren geringere Arbeitszeiten, und neben anderen Frauenfaktoren weniger Gehalt. Der Aufwand für Mietkosten für Kinderzimmer bleibt aber genauso hoch wie bei Doppelverdienern.



    Diese Lücke können gerade die nicht überbrücken, die blöder Weise einen schlecht verdienenden EX haben.

  • Im Büro habe ich jahrelang eine Kollegin mit Kind und deren Tagesablauf mitbekommen.

    Wie wahnsinnig strukturiert deren Tag vom frühen Morgen bis späten Abend war, ich glaube, die meisten Leute machen sich keine Vorstellung.

  • JAIN...

    Das Problem besteht nicht in der Stütze für Arbeitssuchende.



    Sondern in der fehlenden Stütze für Arbeitende, Geringverdienende oder Alleinversorgende.

    Beispiel: Eine Arbeitssuchende bekommt Essen und Betreuung gratis oben drauf. Auch Ausflüge, Exkursionen, Nachhilfeunterricht und Freizeitaktivitäten werden gefördert. Coole Sache. Find ich fair.

    Doch nur den wenigsten! Alleinversorgenden/Arbeitenden ist dies Gegönnt. Ein Alleinversorger geht häufig nur in Teilzeit arbeiten, hat aber dennoch nicht immer Anrecht auf Kinderzschlag. Unter den atbeitenden alleinerziehenden Alleinversorgenden bekommen aber nur Jene oben genannte Vergünstigungen, die Kinderzuschlagsberechtigt sind. Und hier fängt das Häschen zu humpeln an....

    Warum vereinheitlicht man diese Dinge nicht? Kostenlose Kinderbetreuung für Alle!



    Und Essensgelderlass für Alle. Dann geht man auch etwas beschwingter Arbeiten. Es entsteht keine Kluft. Und über die Sozialleistungen werden dann alle anderen Bereiche abgedeckt.

    Wenn Herr Lindner die "IT" ist und wir sind die "Anwender", dann kann der Fehler nicht bei uns liegen, denn wir machen nur was das PROgramm uns VORschreibt.

    Umschreiben Löschen, neu aufsetzen.... oder den Anwender mit schreiben lassen 😉

  • Wieviele Kinder hat Herr Lindner allein erzogen und war nebenher berufstätig?

    - Genau.

    Was mich an ihm stört, ist vor allem die entgrenzte Sprache. Gegen Alleinerziehende, Migrant:innen / vor Krieg Geflüchtete, Nichtprivilegierte ...

    Da scheint noch nicht mal ein besonderes Kalkül dahinter zu stecken (es ist also nicht mal schlau UND skrupellos). Es scheint einfach, wie er und seine Leute so denken.

    Da fliegt man mit dem Privatjet nach Sylt über der Bevölkerung (ja, ja, das war Merz) und brabbelt eben vor sich hin.

    Wir leben jetzt in einem Land entgrenzter Sprache, wo der Bundesfinanzminister hetzen darf.

    Natürlich brauchen Kinder und ihre Eltern beides:

    Soziale Sicherheit, wie z.B. das simple Wissen, dass sie nächstes Jahr noch in ihrer Wohnung leben oder den nächsten Schulausflug bezahlen können.

    UND ausgezeichnete Bildung.

    Im Deutschland des Jahres 2023 haben wir weder das eine noch das andere.

    Und was macht Herr Lindner?

    Labern und Hetzen.

    Kleine Fortschritte blockieren.

    Top Performance eines "Leistungsträgers".

    • @Stavros:

      Lindner hat vielleicht keine Kinder alleinerziehend großgezogen aber zumindest ist er als Kind einer alleinerziehenden Mutter aufgewachsen. Davon abgesehen entspricht es nicht dem Gedanken einer Demokratie dass nur diejenigen Entscheidungen treffen dürfen die persönliche Erfahrungen in einer bestimmten Angelegenheit vorweisen können.

      de.m.wikipedia.org.../Christian_Lindner

  • Ich war selbständig im eigenen Haus, Homeoffice sozusagen und alleinerziehend. Während der mangelhaften Kindergartenbetreuung ging mein Umsatz und Gewinn auf weniger als Sozialhilfe zurück. Es waren noch nicht mal die Brechdurchfälle, Keuchhusten, Windpocken und Erkältungen mit Fieber, es war der Alltag, der nicht funktionierte. Das Kind stand zwei Stunden früher vor der Tür, weil man beschlossen hatte wegen Grundreinigung früher zu schließen. Ich war beim Kundentermin... Die Kindergärtnerinnen hatten ständig Betriebsausflug oder andere Gründe, warum ganz geschlossen war. Vier Stunden wurden angeboten, oft fiel die letzte aus. Isoliert war ich in den Jahren ohne Partner, ohne greifbare Großeltern, die mal übernehmen, wenn man raus will. So unter Druck bleiben schließlich auch die Ideen aus, ein Business immer wieder auf neue Beine zu stellen. GEnau das passiert vielen, bei denen Kreativität und Wirtschaftsleistung unnötig versickert, aber davon hat Lindner keine Ahnung. ER hat sich sein Bild von Alleinerziehend zurecht gezimmert. Mein "Kind" ist heute erfolgreich im Beruf und wenn es als erwachsener Mensch auf etwas so richtig sauer ist, dann meistens auf die FDP. DAS freut mich sehr. Und wirtschaftlichen Erfolg habe ich auch wieder aber durch die FDP fühle ich mich nicht vertreten. Beamte, die in nichts einzahlen, auch bei schlechter Leistung noch (weg) befördert werden, fette Pensionen kassieren, kundenunfreundlich in ihren Behörden agieren, das sind Transferempfänger. Aber diese heilige Kuh schlachtet niemand.

    • @Maria Burger:

      "aber durch die FDP fühle ich mich nicht vertreten."

      Sie werden auch rein faktisch mit Sicherheit nicht durch die FDP vertreten.

      Kommunen - sie sind für die Kitas verantwortlich- werden i.dR. in DE nie von der FDP regiert. ( de.wikipedia.org/w...sfreier_Städte.png )

      Aber als Vorwurf an die FDP taugt dieser Umstand irgendwie nicht.

  • Hm, Lindner ist damals mit seiner Internet-Blasen-Firma reich geworden, durch das Abgreifen von Subventionen.



    Autsch, wie peinlich. Hat er jemals richtig gearbeitet? Er könnte ja jetzt mal anfangen....

    • 9G
      94799 (Profil gelöscht)
      @HippieJonny:

      Dem Lindner sollte mal klar gemacht werden das er in seiner Funktion als Finanzminister nur der Buchhalter der zB. Steuer-Einnahmen bzw. - Ausgaben, Kredite etc. ist. Die Bewertung/Kürzung von Ausgabeforderungen der Ministerien ist nicht seine Aufgabe, hier entscheidet das Kabinett und evtl. die Richtlinienkompetenz des Kanzler.

  • "Die Erwerbstätigkeit alleinerziehender Mütter mit Kindern unter 18 Jahren ist im vergangenen Jahrzehnt beständig gestiegen und lag 2020 bei 72 Prozent."

    Mich würde interessieren, wie hoch die Erwerbstätigkeit bei Eltern ist, die gemeinsam leben und erziehen ist. Mir fehlt da eine Relevanz als Vergleich.

  • Lindner soll endlich mal ein Jahr vob Regelsätzen des Bürgergeldes in einer Zweizimmerwohnung leben. Dann weiß er vielleicht besser, wovon er redet. Lindner ist einfach ein Ärgernis in der bundesrepublikanischen Landschaft wie auch die FDP, deren Profil ich nicht mehr verstehe bzw. zu verändern haben scheint.

  • dlf.de



    "Die neue „Working Class“



    „Sie strampeln sich wahnsinnig ab, aber sie kommen nie auf die sichere Seite“



    Zur neuen „Working Class“ zählt die Journalistin Julia Friedrichs Menschen, die alleine von ihrem Arbeitsnetto leben und nicht in der Lage sind, Rücklagen aufzubauen. In Deutschland seien das ungefähr 50 Prozent der Arbeitenden, sagte Friedrichs im Dlf. Sie warnt vor fatalen Folgen für die Gesellschaft."



    //



    Dass hier Ihr Herr Finanz-Minister,



    Der verantwortlich für Zaster,



    Handelt dubios und finster,



    Gehört zum bewährten 'Raster'.



    //



    taz.de/Christoph-B...tatistik/!5868260/

  • Naja, das ist ja nicht allein ein Problem der Mütter, sondern auch der alleinerziehenden Väter und insbesondere auch der im umfänglichen oder vollständigen Wechselmodell getrennt halbzeit alleinerziehenden Eltern.

  • "Wir wollen nicht zusätzliche Anreize geben, sich nicht um Arbeit zu bemühen"

    JA! Ganz richtig!

    Deshalb: höhere Erbschaftssteuer, endlich mal wieder Vermögenssteuer.

    Reiche und Superreiche sind nämlich die wirklichen Transferleistungsempfänger*innen.

    Und oh, @RUDOLF FISSNER: es geht nicht um "entweder oder" sondern um "sowohl als auch". Das sollten uns unsere Kinder schon Wert sein,

    • @tomás zerolo:

      Welches "als auch"? ROFL.

      Es gibt null Initiative die Kitabetreuung entscheidend zu verbessern. Die Positionen der FDP in punkto Bildung und Kitas snd doch nicht aus der Luft gegriffen!

    • @tomás zerolo:

      Yep, volle Zustimmung (in Ermangelung des thumbs-up-Buttons)!

      Und ergänzend zur Vermögenssteuer und höheren Erbschaftssteuer vielleicht noch ne kleine Erhöhung des Spitzensteuersatzes sowie eine personelle Aufstockung der Steuerfahndung zwecks Erinnerung

    • @tomás zerolo:

      Yes, eat the Rich!

      • @Uranus:

        Eat more potatoes!



        Eat yourself,



        😋

        Nearly all people in Potatoland are rich. They belong to the upper 10% worldwide.

      • @Uranus:

        So einfach ist das nicht. Wer Wohlstand im Leben erreichen will, muss dafür in der Regel auch viel leisten und hohe Verantwortung tragen.



        Hilfe zur Selbsthilfe ja. Aber reinen Geldsegen per Umverteilung für Konsum ganz klar NEIN!

        • @Anja Markmann:

          "So einfach ist das nicht. Wer Wohlstand im Leben erreichen will, muss dafür in der Regel auch viel leisten und hohe Verantwortung tragen."

          In der realen Welt werden hierzulande 2/3 der Vermögenswerte vererbt. Das ist der REALE leistungslose Wohlstand

          • @Kaboom:

            Hey, Sie können doch nicht so einfach mit Fakten kommen. Das könnte irritieren. ;-)

    • @tomás zerolo:

      Die erwähnten Steuern sind zu kombinieren mit einem Maximaleinkommen, damit endlich die Gier als Ursache für viele, die Gesellschaft schädigende, Tätigkeiten eingehegt wird.



      Das Mittel ist die obere Einkommensgrenze durch progressive Einkommens- und Kapitalertragssteuer bis 100%.



      Das wiederum flankiert von einer Flächen-Obergrenze für Bodenbesitz für sowohl natürliche als auch juristische Personen. Dann hat man genug Anreize für viele Menschen nicht zu viel und nicht zu wenig zu arbeiten.

    • @tomás zerolo:

      "Und oh"

      Tja,das auch kommt nur nicht vor und scheint auch keine Priorität zu genießen. Es geht eben auch nicht um Verteilung von Geld per Gießkanne, sondern um möglichst effektive Maßnahmen.

      Und da haben ganze Bundesländer noch einen gewaltigen Nachholbedarf (www.deutschlandatl...gebote-Kinder.html ). Und zumeist ist das fehlende Geld in den Kommunen der Grund. Da könnte Pau sofort und nachhaltig Familien helfen.

      Warum fordert Pau nicht noch einmal den gleichen Betrag für Kitas ein? Warum kritisieren Sie ("Das sollten uns unsere Kinder schon Wert sein") das nicht? Wo ist da ihrs "Sowohl als Auch"?

      Die Einkommen von Familien über die Kinderschiene zu erhöhen halte ich zudem für grundsätzlich völlig daneben. Es gibt keine spezielle Kindersarmut, es gibt nur Familienarmut.

      Nicht das Kind hat die Familie zu ernähren!

  • Manchmal sag man ohne es wörtlich zu meinen, dass es sich um einen "ärmlichen" Auftritt oder ein Armutszeugnis handelt. Vielleicht wäre Respekt und Anerkennung dir Währung, die unsere MitbürgerInnen von einen (!)Bundesminister erwarten dürfen. Der hochgebildete Herr Lindner kennt die Herleitung seines Titels als Amtsbezeichnung nur zu genau, ebenso den Amtseid.



    Vielleicht war er auch mal Ministrant.



    //



    www.katholisch.de/...it-war-mir-wichtig

  • Nun, seriös und Christian Lindner, geht einfach nicht zusammen. Isso.

  • Selbstverständlich ist das Geld besser in Kitas investiert. Von ihnen fehlen noch viel zu viele. Besonders in Westdeutschland.

    • @Rudolf Fissner:

      Kitas bauen ist ja schön und gut. Nur wer soll da arbeiten?



      Qualifiziertes pädagogisches Personal ist ziemlich rar gesät und verdient verhältnismäßig (v.a. im Verhältnis zur Verantwortung, die wir tragen) wenig.

      • @Piratenpunk:

        Was man im armen Ostdeutschland schafft sollte im reichen Westdeutschland schon auch möglich sein.

    • @Rudolf Fissner:

      Es mangelt überall. Bei uns im Ort fehlen Erzieherinnen. Ich weiß von einer jungen alleinerziehenden Erzieherin, die für ihre beiden kleinen Kinder nur Halbtagsplätze bekommen kann und deshalb selbst nur halbtags arbeiten kann, weil sie es sich nicht leisten kann in die Nähe ihrer Mutter zu ziehen, damit die nachmittags auf die Kinder aufpassen könnte.



      Da beisst sich die Katze in den Schwanz.



      .... und wenn die paar Hilfen dann durch den Lobbyistenapparat in den Bundeshaushalt gelangen, und dann langsam über die Länder und unzählige Behörden bis auf die kommunale Ebene gesickert sind, ist vielleicht noch ein ein Drittel übrig und alle wundern sich, dass das "viele" Geld scheinbar nichts bewirkt.

    • @Rudolf Fissner:

      Wenn Sie denn eine Kinderbetreuung sicherstellen... ich, Alleinerziehend mit zwei Kindern in WestD, zahle aktuell pro Kind 550 EUR für die Kita. Zwischen Januar und März hatten wir aber eine Schließungsquote von 20%, wegen Krankheit der Erzieher. Ich zahle also, kriege aber keine Leistung. Zum Glück hatte ich einen Schlaganfall und war Deshalb in der Zeit zuhause, ansonsten wäre es nicht gegangen. Steuerlich absetzen kann ich auch nur einen Minianteil dieser Kosten.

    • @Rudolf Fissner:

      Sie meinen ... besser in Kitas investiert als in BigMacs, elterlichen Alkohol und Zigaretten ?

      • @Nikolai Nikitin:

        Meine ich nicht!

        Kitas sind immer auch Bildungseinrichtungen und Sprachschulen. Und für Eltern insb. Frauen, Möglickeiten, um wieder berufstätig sein zu können. Aber das sind Binsen.

  • Durch Rausschmiss aus den Parlamenten sollten wir den FDP-Apparatschiks die Chance eröffnen, es mal mit ehrlicher Arbeit zu versuchen. Ihre Angst davor bekunden sie vor jeder Wahl durch kaum verhohlene Aggression und Rückgriff auf Lügen und Verleumdungen.

  • Die soziale Hängematte ist schon besetzt durch Leute wie Lindner und Paus.



    Sie erhalten die höchste Hilfe aus Steuermitteln, ohne Ausbildung und Fachkompetenz.

    • @H.L:

      Und Lisa Paus ist Diplom-Volkswirtin.



      Schlag nach bei Wiki 😉

    • @H.L:

      Frau Paus ist Diplom-Volkswirtin. Ich halte das für eine Ausbildung.

    • @H.L:

      Sie sind ja erschreckend unwissend. Christian Lindner hat einen Magister und ist kaum als „ohne Ausbildung“ zu bezeichnen.

      • @Dirk Osygus:

        Das mag ja sein, bedeutet aber nicht, dass sich ein Politikwissenschaftler mit Finanzen auskennt. Ein Tontechniker kann auch nur beschränkt als Erzieher arbeiten .