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Windkraftanlagen mit weniger DezibelBeim Infraschall verrechnet

Eine Behörde korrigiert ihre von Windkraftgegnern oft zitierte Studie zum Infraschall. Die Ergebnisse lagen vieltausendfach zu hoch.

Windkraft im Ohr, hier eine Neubausiedlung in Baden-Württemberg Foto: imagebroker/imago

Freiburg taz | Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hat ein von Windkraftgegnern oft angeführtes Argument gegen die Rotoren kurzerhand pulverisiert: Etwas verschämt musste die Bundesfachbehörde dieser Tage einräumen, dass sie in einer seit Jahren vielzitierten Studie über Infraschall „einen systematischen Fehler“ gemacht habe: Die veröffentlichten Schallwerte seien um „36 Dezibel zu hoch“ gewesen. Da die Skala logarithmisch ist – das heißt: 10 Dezibel mehr bedeuten eine Verzehnfachung – beläuft sich der Fehler auf einen Faktor von mehreren tausend.

Ausgerechnet diese fehlerhafte Studie aus dem Jahr 2005 hatte großen Anteil daran, dass der Infraschall im Zusammenhang mit Windkraftanlagen populär wurde. Windkraftgegner warnten immer wieder vor dem nicht hörbaren Schall (dessen Frequenz unterhalb von 16 bis 20 Hertz liegt) und verliehen ihm aufgrund seiner vermeintlichen Intensität ein fast dämonisches Image. Er entsteht nicht nur durch technische Geräte, sondern auch in der Natur, etwa durch Windböen.

In ihrer Studie ermittelten BGR-Forscher Lars Ceranna und zwei Kollegen im Umfeld einer Windkraftanlage Infraschallwerte von mehr als 100 Dezibel. Erst Jahre später kamen andere Wissenschaftler darauf, dass die Berechnungen nicht stimmen konnten. Denn wären sie korrekt gewesen, hätte alleine im Infraschall mehr Energie gesteckt als im gesamten vorhandenen Schallsignal – physikalisch unmöglich.

Vor allem Stefan Holzheu, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bayreuth, hatte sich um Klärung bemüht. Er hatte einen „schwerwiegenden Rechenfehler“ in der Studie erkannt, den er – recht zielgenau – „auf einen Faktor 1.000 bis 10.000“ bezifferte. Seit März 2020 stand er deswegen mit der BGR im Kontakt.

Stur gegenüber allen Einwänden

Doch die blieb stur gegenüber allen Einwänden. Dabei hatte längst auch die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) deutlich niedrigere Werte ermittelt. Als die taz im Februar die BGR mit diesen Unstimmigkeiten konfrontierte, erklärte diese noch, die Diskrepanz lasse „unterschiedliche Herangehensweisen bei den Messungen und Auswertungen“ vermuten.

Zugleich konnte sich die BGR den süffisanten Hinweis nicht verkneifen, dass „die LUBW für ihre Studie die Expertise der BGR als führende Institution in Deutschland auf dem Gebiet der Messung von Infraschall nicht nachgefragt“ habe. Heute weiß man: Es hätte wohl eher die BGR bei der LUBW um Expertise bitten müssen.

Wissenschaftler Holzheu veranschaulicht den Fall gerne, indem er diesen mit dem Wiegen eines Brots vergleicht: Wenn dieses einmal ein Kilo wiegt, woanders aber 1.000 Kilo, werfe das Fragen auf. Wenn dann jene Institution, deren Messung in der Kritik steht, auf Nachfrage sagt, sie könne die Differenz nicht erklären, weil sie keinen Einblick in die Messmethoden des Anderen habe, ist das befremdlich. Doch exakt auf diese Weise blockte die BGR Nachfragen über Monate hinweg ab und verwies stets darauf, dass ihre Ergebnisse 2016 einen Peer-Review-Prozess eines Fachjournals durchlaufen hätten – ein Verfahren zur Qualitätssicherung wissenschaftlicher Arbeit.

Dennoch wurden die Stimmen von Kritikern immer lauter. Als ein weiterer Wissenschaftler sich jüngst an die Physikalisch-Technische Bundesanstalt wandte, die dann ihrerseits die BGR-Berechnungen zerpflückte, sah diese sich gezwungen, einzulenken. Sie versichert nun, die Studie („Der unhörbare Lärm von Windkraftanlagen“) werde überarbeitet und zur Publikation werde es „ein Korrigendum“ geben.

Hochpolitische Zahlen

Die falschen Zahlen waren längst hochpolitisch geworden. Windkraftgegner hätten darin den Beleg gesehen, „dass das Umweltbundesamt und die Landesämter mit ihren deutlich niedrigeren (aber richtigen) Werten verschleiern und manipulieren“, sagt Holzheu. Auf seiner Internetseite begrüßt er nun, „dass die BGR ihren Rechenfehler nach 16 Jahren endlich erkennt“. Damit entfalle für Windkraftgegner, die sich unter Namen wie Vernunftkraft und Windwahn sammeln, „eine ganz wichtige Argumentationsgrundlage“.

Erst in diesen Tagen hatte der Vernunftkraft e.V. eine Resolution zur Bundestagswahl verfasst, in der es heißt, es gebe „die Gefahr eines erheblichen Gesundheitsrisikos durch den von Windenergieanlagen ausgehenden Infraschall“. Auf Anfrage der taz erklärte der Verein nun: „Sollte sich aus einer neuen Veröffentlichung Korrekturbedarf ergeben, würden wir diesen berücksichtigen.“ Den Link zur Studie der BGR gibt es nach wie vor auf der Seite des Vereins – aber er läuft mittlerweile ins Leere.

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51 Kommentare

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  • Kommt das Wort "Wissenschaft" eigentlich von Wissen schaffen, im Sinne wir schaffen uns unsere Fakten selbst? Würde erklären, warum diese in den letzten Jahrhunderten sooft falsch lag.

    • @Thomas Fluhr:

      "Science is what we have learned about how not to fool ourselves". Richard Feynman.



      Unbedingt lesenswert wenn man erfahren möchte, was Wissenschaft eigentlich ist, oder wenn man verstehen möchte, warum sie eigentlich immer falsch liegt, man nur persönlich zu dämlich ist das zu merken.



      Letzteres gilt übrigens für jeden Menschen der jemals gelebt hat, mich natürlich eingeschlossen ;-)

    • @Thomas Fluhr:

      Wissenschaft läuft zu 99% völlig geräuschlos ab und korrigiert sich meist aus sich selbst heraus. Insofern sind die spektakulären Beispiele von Irrtümern, die öffentlich diskutiert werden, auch nur Momentaufnahmen dieses Prozesses. Allein die Tatsache, dass Irrtümer auffallen, zeigt doch, dass der Korrektivprozess funktioniert, manchmal dauert's halt länger, als wir uns das wünschen.

  • Vor dem Hintergrund solcher „Studien“ verwundert es doch gar nicht, wenn manche Leute schon beim Anblick von Windkraftanlagen aus weiter Ferne Symptome entwickeln. Gut, der Fehler wurde nun also aufgeklärt, aber ändert das



    jetzt noch irgendwas in den Köpfen von Skeptikern? Wohl kaum.



    Zur Erinnerung: Ganze Generationen von Kindern wurden mit Spinat gequält, weil der angeblich durch seinen hohen Eisengehalt so gesund sein sollte. Der Schweizer Wissenschaftler Gustav von Bunge hatte den Eisengehalt von 100 Gramm Spinat mit 35 Milligramm beziffert. Spätere Untersuchungen ergaben lediglich ein Zehntel dieses Werts. Hier lag ein Missverständis vor. Gustav von Bunge hatte zwar den korrekten Wert ermittelt, allerdings aus getrocknetem Spinat. Frischer Spinat enthält aufgrund des hohen Wassergehalts nur 3 - 3,5 Milligramm Eisen. Da Blattspinat überdurchschnittlich viele Nitrate aus dem Boden anreichert, ist von häufigem Verzehr eher abzuraten. Dennoch werden wohl noch in 100 Jahren die Kinder mit Spinat belästigt, weil der ach „so gesund ist“.

    • @Rainer B.:

      Warum haben Sie ihr Wissen um den Fehler in den Studien über die vielen Jahre zurück gehalten? Warum sind Sie immer der Wissenschaft gefolgt bei den Ingredienzen von Spinat? Waren Sie Skeptiker? 🧐

      • @Rudolf Fissner:

        Ja, aber in diesem Fall glaubhaft von Wissenschaft zu reden ist wohl quatsch, liegne dem nun gerade 2 Messungen zu Grunde, und der Fehler war nun wirklich tölpelhaft. Auch gibt es weltweit sicher weitere Mesungen, die man in Wissenschaftsjournalien sicher nachlesen kann. Nun, Verhinderungslobbyismus ist das, und Altmeier hat keine Ahnung (müsste er aber). Versager und Korrupteure.

      • @Rudolf Fissner:

        Nein, ich mag einfach Spinat. Der Eisengehalt war für mich persönlich nie das Motiv zum Verzehr. Von Bunges Studie ist aus dem Jahr 1890. Es dauerte gut 100 Jahre, bis man überhaupt bemerkte, dass die Werte bei frischem Spinat 10-mal niedriger sind.

        • @Rainer B.:

          Ja ich kenne die Story. Sie taugt nur nicht als Vergleich bei Covidioten.

          Die Spinatskeptiker bzgl. des Eisengehalts lagen ja richtig. Die Wissenschaft nicht.



          Der obige Artikel zeigt auf, dasein skeptischer Blick wichtig ist. So finden sich Fehler.Skepsis gehört zur Wissenschaft.

          Mir missfällt die Verwendung des Begriffs im Coronazusammenhang. Wenn Covidioten doof-dump daherreden ist das noch keine Skepsis.

          • @Rudolf Fissner:

            Um „Covidioten“ ging es hier ausnahmsweise mal gar nicht, sondern um „Infraschall bei Windkraftanlagen“. In meinem Beispiel mit dem Spinat lag „die Wissenschaft“ ja völlig richtig, es haperte später nur an der Durchdringung der Ergebnisse. Dass es dafür auch noch andere Beispiele gibt, kann ich hier natürlich nicht ausschließen.

  • Immer mehr Energie kann ja nicht die Lösung für die Zukunft sein, wie wäre es mal über immer mehr Energieeinsparung nachzudenken dann würden auch nicht immer mehr Windkrafträder gebraucht, so kann das doch nicht weitergehen

    • @Samuel Karl:

      Ich glaube, dass eine theoretische Diskussion über den Energieerhaltungssatz dem Einwand zur Energieeinsparung nicht wirklich gerecht wird. Vielleicht ist der Aspekt der "Energieeinsparung" in dieser Diskussion zu kurz gekommen. Nach meinem Eindruck ist aber das Ziel doch, mit erneuerbaren Energien die bisherige primär fossile Stromerzeugung zu ersetzen und nicht, steigenden Energiebedarf zu decken. Nur mit Reduktion des Energiebedarfs kann ich mir nicht vorstellen, dass wir irgendwelche Klimaziele auch nur annähernd erreichen:

      Im Bereich der Beleuchtung ist durch den Wechsel zu LED die Verbesserung ziemlich ausgereizt. Wenn wir fossile Heizungen durch Wärmepumpen ersetzen, dann heizen wir zwar effizient, aber effektiv mit Strom. Der IT-Bereich steigt seit Jahren, aber wenn wir das kritisieren, müssten wir konsequenterweise sofort diese Online-Dikussion abbrechen.

      Wir könnten uns natürlich entscheiden, den Energiebedarf radikal zu senken und auf Grundlegendes zu verzichten. Dann hätten wir die Wahl zwischen Frieren und Infraschall, da würde die Entscheidung den meißten Menschen wahrscheinlich nicht besonders schwer fallen.

      • @JojoPD:

        Wozu Energie sparen? Wir haben fast endlos Energie durch die Sonne, kriegen das aber nicht hin. Menschliches Versagen durch Lobbyismus und Politikerversagen.

    • @Samuel Karl:

      Aus physikalischer Sicht ist sowas wie „Energieeinsparung“ gar nicht möglich. Energie ist eine Erhaltungsgröße. In einem abgeschlossenen System bleibt die Gesamtenergie immer gleich (Energieerhaltungssatz).

      de.wikipedia.org/w...rgieerhaltungssatz

      • @Rainer B.:

        Nur sind Häuser keine geschlossenen Systeme und werden im Winter grausig kalt weil die Energie enthrophisch-euphorisch nach außen entfleucht. 🌬⛄️

        • @Rudolf Fissner:

          Kommt ganz auf die Häuser an.

  • Spannend, dass bei einem so wichtigen und umstrittenen Thema anscheinend jahrelang auch nur diese EINE Studie vorlag?! Selbst bei einem harmlosen Baumangel hat man ja ruckzuck mehrere Gutachten.



    Sonst hätte ja viel früher jemand gesehen, dass sie falsch ist.

    • @Jalella:

      Es steht doch im Text, dass es mehrere Studien gab. Aber die Gegener*innen der Windkraft haben den anderen Studien, die zu niedrigeren Werten kamen, vorgeworfen, sie hätten diese manipuliert.

  • Gerichtsurteile seit 2005



    Auf diesen Daten basierten offenbar die anti-Windkraft Gerichtsurteile (u.a.) seit 2005, d.h. auf grob falschen Zahlen. Sind diese Urteile jetzt alle folgerichtig hinfällig? Automatisch? oder was passiert da jetzt?

  • Um die Zusammenhänge zu verstehen, gibt es ein sehr einfaches Experiment, aus dem auch ein absoluter Laie seine Schlußfolgerungen ziehen kann.

    In vielen Städten sind recht dünne und sehr hohe Fahnenmasten aufgestellt. Da kann man von unten mit sehr großer Kraft dagegen drücken, und nahezu nichts passiert. Drückt man aber nur ganz leicht in der genau passenden Frequenz immer wieder dagegen, dann schwanken die Dinger wie bei einem besonders starken Sturm.

    Daraus ist zu schließen, daß es kaum auf die Stärke (z. B. dB) ankommt, sondern nur darauf, ob die jeweilige Frequenz oder ein sonstiger Faktor das Maßgebliche für ein aufgetretenes Problem ist.

    • @wxyz:

      Das ist so nicht ganz richtig. Es stimmt, dass das Treffen der richtigen Frequenz Voraussetzung ist. Da aber jedes schwingungsfähige Gebilde eine mehr oder weniger starke Dämpfung aufweist (sonst würde es, einmal angestoßen, bis in alle Ewigkeiten weiterschwingen), erzeugt eine um den Faktor 1000 stärkere Anregung nach einer gewissen Übergangszeit auch einen um diesen Faktor stärkeren Ausschlag, jedenfalls bis zu einer gewissen Stärke, ab dann wird es nichtlinear, aber in dem Bereich bewegen wir uns selbst mit der in der Studie fehlerhaften Überschätzung nicht.

      Populärwissenschaftlich formuliert: Wenn mich ein Geräusch nervt, macht es schon einen Unterschied, ob es laut oder leise ist ...

    • @wxyz:

      Alles hat eine Eigenfrequenz - auch mein Fahrradlenker, der auf bestimmtem Pflastersteinen bei einem bestimmten Tempo immer stärker schlenkert, wenn ich freihändig fahre. Na und? Im Gegensatz zur Opernsängerin, die ein Glas zersingen will, geben Windräder ein breites Spektrum an Frequenzen ab. Genau wie Autolärm, plärrende Radios oder spielende Kinder. Also bitte keine Panik - Sie werden nicht zerspringen!

  • "Dass der Infraschall im Zusammenhang mit Windkraftanlagen populär wurde" liegt nicht an der Studie des BGR, sondern an realen Erfahrungen mit Windparks. Es gibt eine Fülle von Berichten über Schlaflosigkeit und andere Gesundheitsschäden durch Windparks, insbesondere nach dem Repowering, also dem Ersatz von kleinen durch größere Windkraftwerke. Da nützt es den Betroffenen wenig zu wissen, dass es doch keine 100 dB sind, die ihnen den Schlaf rauben, sondern nur 70 dB.

    Entscheidend sind nicht die Wirkungen auf Messinstrumente, sondern auf Mensch und Tier. Notwendig wäre eine wissenschaftliche Auswertung der Erfahrungen von Infraschallgeschädigten, welche Abstände bei welcher Rotorgröße und Anzahl ausreichend sind, um die Gesundheit der Anwohner nicht zu gefährden. Aber die politisch Verantwortlichen in Bund, Land und Kommunen verfahren nach dem Motto "Windy will‘s nicht wissen", um ihre Illusion von unbegrenzter und unbedenklicher Energie nicht zu stören.

    Die Rotoren werden immer größer, zur Zeit ca 2 Hektar Rotorfläche, die Abstände zu den Wohngebieten dagegen immer kleiner. Katastrophale Auswirkungen sind vorauszusehen. Entweder gesundheitlich für die Anwohner oder, falls das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit mal ernst genommen wird, finanziell für die Betreiber.

    • @Jobst Quis:

      Fahren Sie entsprechend konsequenterweise nicht in KFZs mit, haben keine Ölheizung, meiden Aufenthalt draußen bei windigem Wetter?



      "Anschaulich und für Laien unmittelbar verständlich sind die drei Grafiken auf Seite 11 und 12 der Studie des LUBW. Infraschall durch Waschmaschinen oder Ölheizungen ist demnach stärker, als der eines Windrads (300m Abstand zum Windrad). Infraschall in einem Auto mit geschlossenen Fenstern oder durch Straßenverkehr ist nochmals deutlich stärker. Alleine die Windgeräusche auf freiem Feld (Windgeschwindigkeit von 8-10m/s) entsprechen etwa dem Infraschall durch Windräder (300m Entfernung Abstand zum Windrad)."



      www.prowindkraft-n...ue-messergebnisse/



      Vielleicht gibt es gegen diese Infraschallquellen ja auch bald Proteste ...



      Was ist Ihr Vorschlag, wie Klimaziele zu erreichen sind, wenn Sie den Bau Windkraftanlagen so einschränken wollen?

    • @Jobst Quis:

      "Es gibt eine Fülle von Berichten" galt lange Zeit auch für Drachen, Hexen, die Erde als Scheibe etc. pp.



      "Nicht die Wirkung auf Messinstrumente, sondern auf Mensch und Tier" unterstellt einen Effekt, der naturwissenschaftlich nicht messbar sei. Klar, sowas gibt's. Ist aber im Alltagsbereich (und dazu gehören Windkraftanlagen) *extrem* selten.



      *Viel* häufiger (mehrere Zehnerpotenzen) ist, dass Menschen unspezifische, subjektiv als unerklärlich empfundene Beschwerden auf einen externen Fokus projizieren, der dann als modellhafte Ursache herzuhalten hat - das können Windräder sein, schwarze Katzen, der Vollmond, Elektrosmog, whatever.



      Armer schwarzer Kater.

      • @Brobdignag:

        Leute, lasst uns doch bitte respektvoller umgehen mit Mitmenschen, die Thesen vertreten, die wir reflexhaft und mehrheitlich auch wohlbegründet als unwissenschaftlich empfinden. Ich stimme mit vielen Antworten auf Jobst Quis' Post inhaltlich überein, ich stimme aber nicht überein mit der hämischen und arroganten Besserwisser-Wortwahl. So bleiben wir nie im Gespräch ...

        @Jobst: Ich fände es schön, wenn wir den von Dir begonnenen Gesprächsfaden fortsetzen könnten, lass doch gerne bei Gelegenheit ein paar Worte hier liegen :-)

        • @JojoPD:

          Das *war* die respektvolle Variante.



          Es existiert numal sowas wie eine Realität, will sagen, intersubjektiv austauschbare objektivierbare Fakten. Bisschen aus der Mode, ich weiß. Aber "im Gespräch bleiben" setzt ja mindestens Einigkeit über Wortbedeutungen voraus.



          Bist Du Dir sicher, dass Du da eine ausreichend große Schnittmenge mit @Jobst Quis hast?

          • @Brobdignag:

            "Bist Du Dir sicher, dass Du da eine ausreichend große Schnittmenge mit @Jobst Quis hast?"

            Zweifel sind angebracht ... aber auf Basis der einen Stichprobe (sprich: eines einzigen gelesenen Posts) als sichere Hypothese zu schließen, dass respektvolles sachliches Diskutieren hier unmöglich ist und deswegen gleich den Besserwisser raushängen zu lassen, halte ich statistisch für fehlerhaft (man könnte auch sagen: vorurteilsbehaftet). Darauf wollte ich hinweisen ...

    • @Jobst Quis:

      Gegen Windradsymptome hilft Homöopathie.

    • @Jobst Quis:

      "Notwendig wäre eine wissenschaftliche Auswertung der Erfahrungen von Infraschallgeschädigten, welche Abstände bei welcher Rotorgröße und Anzahl ausreichend sind, um die Gesundheit der Anwohner nicht zu gefährden."

      Für dieses Forschungsdesign müssten Sie erstmal die These verifizieren, dass irgendwelche gefühlten, nicht messbaren körperlichen Beschwerden irgendwie auf Windenergieanlagen zurückzuführen sind.

      Bitte skizzieren Sie dafür mal ein Forschungsdesign.

    • @Jobst Quis:

      Die Abstände zu Wohngebieten werden nicht kleiner sondern größer dank Lobbyarbeit von RWE oder Gasprom.



      Man muss den Karren auch kennen, vor den man sich spannen lässt

    • @Jobst Quis:

      Diese Fälle beruhen auf Einbildung.



      In wissenschaftlichen Studien konnten keinerlei Auswirkungen festgestellt werden.

      • @Elvenpath:

        Ja, das ist meist so, dass dies nur Einbildung ist. So auch bei manchen durch Mobilfunkmasten ausgelösten Beeinträchtigung durch Kopfschmerzen. Im Konreten Fall, war ein Mast zwar aufgebaut, aber weil noch kein Stromkabel verlegt wurde nicht in betrieb, trotzdem hatten alle Leute bereits Kopfschmerzen und gründeten eine Bürgerinitiative gegen den handymast.

        • @rks:

          wirklich, das sollte genauer verifiziert werden. Wo, Wann, welcher Mastenbetreiber? Bitte mehr Fakten, sonst glaubt ihnen das keiner.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    BGR-Forscher Lars Ceranna und zwei Kollegen ...

    Respekt! Sowas kommt nicht so häufig vor! Ein bischen Mathe ist eben manchmal doch vorteilhaft.

  • Sehr interessanter Bericht!



    Da laufen ja dann jetzt nicht nur eine Menge verlinkte Webseiten ins Leere sondern alle darauf basierenden "Argumente".

  • Das Problem beim Infraschall ist nicht der db-Wert bzy der Energiegehalt der Schallwellen, sondern die Tatsache dass die Frequenzen oder auch die Pulsfrequenz bei pulsierenden Signalen (Strömungsabrisse am Flügel) so niedrig sind dass Resonanzerscheinungen in Körperhöhlen oder in geschlossenen Räumen auftreten können, nennt man Helmholtz-Resonanz, Und, Resonanzschwíngungen können Amplituden haben die diejenigen der Anregungsschwingung deutlich überschreiten. In Luft könnte ich mir ein bis zwei Größenordnungen vorstellen. Diese sind dann wiederum für die psychischen und physischen Auswirkungen verantowortlich. Und, das bedeutet auch dass db-Messungen in diesem Zusammenhang sehr wenig aussagekräftig sind, es sei denn sie werden in Räumen oder an Orten (z.B. zwischen zwei reflektierenden Wänden mit dem richtigen Abstand) durchgeführt die eine Resonanzerscheinung haben. Alles nicht soo einfach, aber shclicht ein Meßgerät irgendwo hinhalten und eine Zahl ablesen greift hier wirkliuch zu kurz. Ich brauiuche wohl nicht zu erwähnen dass Resonanzerscheinungen in den Vorshcriften zum Lärm nicht vorkommen...

    • @Gerald Müller:

      Hast du Belege, wissenschaftliche Studien, für das, was du da schreibst?



      Wohl eher nicht, gelle?

    • @Gerald Müller:

      Und in welchen resonierenden Hohlräumen soll der Infraschall sein mörderisches Wesen treiben? Irgend ein Hohlraum im menschlichen Körper kommt bei Wellenlängen > 20 m ja eher nicht in Frage.



      Aber Hauptsache mit Helmholtz geschwurbelt, mit den irgendwie cool klingenden Größenordnungen gewedelt und eine rhetorische Frage ans Ende gestellt.



      Chapeu.

      (ich überlege gerade, ob du mit deinen Behauptungen nebenbei noch den Energieerhaltungssatz im Vorbeigehen erlegt hast)

    • @Gerald Müller:

      Die Frage ist nicht, wie aussagekräftig die dB Werte sind sondern wie falsch sie sind.

      36 dB bedeutet "10 hoch 3,6 mal soviel"



      10 hoch 3,6 = 3981

      Es wurden also 3981-fach überhöhte Werte angegeben.

      Das ist so, als ob ich mit knapp 120-facher Schallgeschwindigkeit in einer 30 Zone geblitzt werde - bei vorgeschriebenener Geschwindigkeit, wohlgemerkt.

      Um wieder zum Thema Schall zurückzukehren:



      36 dB Unterschied entspricht ungefähr dem Unterschied eines etwas lauter eingestellten Fernsehers (64dB) und einem Preßlufthammer (100dB)

    • @Gerald Müller:

      Schall von 16 - 20 Hz hat in Luft eine Wellenlänge von 15 - 20 m. Wie soll der zu Resonanzerscheinungen in Körperhöhlen führen?

      • @Francesco:

        Körperhöhlen sind ja nicht zwingend luftgefüllt - und in Flüssigkeiten ist die Wellenlänge erheblich kürzer (da die Schallgeschwindigkeit größer ist)

        • @Bolzkopf:

          Meines Wissens gilt Wellenlänge gleich Geschwindigkeit durch Frequenz. Die Frequenz ist dieselbe, egal ob Wasser oder Luft. Ergo wächst die Wellenlänge mit der Schallgeschwindigkeit. Die Wasserschallwellenlänge ist also um den Faktor 4 - 5 größer als in Luft.

          • @JojoPD:

            Danke! :-)

        • @Bolzkopf:

          Kann man ausrechnen. Schallgeschwindigkeit Wasser ungefähr Faktor vier, Wellenlänge also 4-5 Meter. Muskelmasse ist ähnlich Gelatine, diese ähnlich Wasser. In Knochen wäre die Schallgeschwindigkeit ca. Faktor zehn von Luft, Wellenlänge dann 1,5 bis zwei Meter. Jetzt muss man sich die Resonanzbedingungen anschauen. Aus dem Stehgreif halbe Wellenlänge für Resonanz. Kann man gucken bei welchem Knochen das überhaupt in Frage kommt. Muss dann möglichst genau getroffen werden sonst resoniert nichts. Einkopplungseffizienz und Mechanismus sind weitere Faktoren.

          • @sachmah:

            Moin Sachmah, ich habe von dem Thema bisher nichts gehört und bin auch kein Gegner, finde es aber spannend. Ich glaube nämlich, Sie müssen all die anderen angesprochenen Faktoren doch mal auspacken. Ihre Annahmen folgen jeweils einem Einschichtmodell. Damit meinetwegen ein Holraum im Körper resonieren kann - nehmen wir die Bauchhöhle oder einen beliebigen Teil vom Darm müssen die Schallwellen eine Vielzahl verschiedener Schichten, Oberflächen, Flüssigkeiten usw. durchdringen. Allein Ihre Rechnung einer Schallwelle aufgreifend - ohne jegliche Nebenbedingungen der Schallausbreitung zu berücksichtigen - komme ich nach sehr wenigen verschiedenen Materialien nacheinander, auf sehr kurze Wellenlängen. Halten Sie es dann immer noch für unwahrscheinlich, dass der bemängelte Effekt auftreten könnte?

  • Kannte die Studie nicht, war nie topic. Kann nur sagen was für Idioten. Und WEA-Gegner die irgendwas zusammenzitieren statt selbst zu messen sind auch doof. Also das tut inhaltlich schon weh. Hoffe die übrigen Medien greifen das auf.

  • nicht ungewöhnlich - politisch motivierte Verwaltungsarroganz.



    Seriöse Wissenschaft würde jeglicher aufkommenden wissenschaftlicher Kritik einer Prüfung der eigenen Ergebnissen nachkommen, um den eigenen Ruf zu wahren. Eine Verwaltung hat das scheinbar nicht nötig.



    Solch Zusammenhänge und Strategien gibt es auch in anderen öffentlich-rechtlichen Vorgaben, wenn die Politik etwas durchsetzen will und die Naturgesetze nicht mitspielen wollen.

    • @Sonnenhaus:

      In dem Zusammenhang fällt mir bei der Stromrechung die gesetzlich vorgeschriebene Angabe des Vergleichsstromverbrauchs auf.

      Versuchen Sie mal rauszubekommen was das für Vergleichszahlen sind - da merken sie schnell dass das mit der Realität so viel zu tun hat wie Osterhase und Weihnachtsmann.

  • Dann kann man die Windkraftanlagen ja auch dort bauen, wo die Menschen Windkraft haben wollen. Mitten in der Stadt. Bei 200m Höhe dürften die Häuser nicht groß stören.

    • @PS007:

      Wie wäre es statt der 200 m Höhe mit einer Balkonanlage im Kleinen zur Deckung des "Stromgrundrauschens" für in ihrer Wohnung. Das beruhigt zumindest ihr Gewissen bei den Standby-Strommengen. Da gibt es auch keine Probleme mit Infraschall.



      Fragen Sie dazu aber nicht Ihren Elektriker, der baut ihnen sonst noch einen Zähler ein und Sie zahlen in Folge noch Netzgebühr, zur Vermeidung von dezentralem freiem Strom.