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Anschuldigungen gegen Roman Polanski40 Jahre Schweigen

In Frankreich flammt die #MeToo-Debatte wieder auf. Die Fotografin Valentine Monnier beschuldigt den Regisseur Polanski der Vergewaltigung.

Stand seit den 1970er Jahren mehrfach in Verdacht, Menschen sexuelle Gewalt anzutun: Roman Polanski Foto: dpa

Paris taz | Nach mehr als 40 Jahren beschuldigt die Fotografin und Ex-Schauspielerin Valentine Monnier den weltbekannten Filmregisseur Roman Polanski, sie 1975 bei einem Skiurlaub im schweizerischen Gstaad brutal vergewaltigt zu haben, als sie 18 Jahre alt war. In der französischen Zeitung „Le Parisien“ schildert die 62-Jährige die Gewalttat, die nach einer abendlichen Schussfahrt in Polanskis Chalet stattgefunden habe. „Er schlug mich und misshandelte mich, bis ich aufgab, dann vergewaltigte er mich.“

Monnier betont, sie habe weder eine persönliche noch eine berufliche Beziehung zu Polanski gehabt, sie sei lediglich mit einer Freundin in Gstaad zum Skifahren eingeladen gewesen. Damals sei sie zu schockiert gewesen, Klage gegen den damals 42-jährigen Filmemacher zu erheben. Heute ist der Vorfall strafrechtlich längst verjährt, doch das ist für sie kein Grund, noch länger zu schweigen. „Die vergangene Zeit macht nichts vergessen, die Vergewaltigung ist wie eine Zeitbombe mit Verzögerung.“

Als Grund, weshalb sie gerade jetzt mit ihren gravierenden Anschuldigungen an die Öffentlichkeit geht, nennt die Schauspielerin Polanskis neuesten Film, der gerade in die Kinos kommt. Er heißt „J'accuse“ („Ich klage an“) wie der Titel von Emile Zolas berühmten Plädoyer in der Dreyfus-Affäre gegen den Antisemitismus im Frankreich des ausgehenden 19. Jahrhunderts.

Besonders empört Monnier, dass sich Polanski aus Anlass der Filmpremiere mit dem zu Unrecht wegen Hochverrats angeklagten jüdischen Hauptmann Alfred Dreyfus identifiziert und sich als Opfer einer Hexenjagd fühlt: „In einem Interview vergleicht er sich mit der Verfolgung von Dreyfus. Er wird seit 1977 von der amerikanischen Justiz wegen der Vergewaltigung einer 13-Jährigen belangt.“ Das hat Monnier dazu bewogen, sich an die Medien zu wenden: „Ist es aushaltbar, dass jemand unter dem Vorwand eines Films, unter dem Deckmantel der Geschichte J'accuse sagt? Jemand der dich gebranntmarkt hat, der dir, dem Opfer, verboten hat, selbst anzuklagen?“

Nachbarn stützen Monniers Aussage

„Le Parisien“ ist es aufgrund von Valentine Monniers Angaben gelungen, mehrere Zeugen zu finden, die sich noch sehr gut erinnern, wie verstört und sichtlich traumatisiert sie war, als sie in benachbarten Chalets Zuflucht suchte. Ein Nachbar, den die Pariser Redaktion Charles nennt, hatte sie bei sich aufgenommen: „Als sie zu mir kam, hatte sie, glaube ich, einen blauen Fleck auf der Wange. Sie hat mir gesagt, sie sei von Polanski brutal vergewaltigt worden. Ich habe sie gefragt, ob sie zur Polizei gehen wolle, da sie unter dem Schock nicht wusste, was sie tun sollte. Sie war so jung und positiv eingestellt, und sie wollte dieses schreckliche Erlebnis hinter sich lassen.“

Der Filmproduzent John Bentley, ein anderer Nachbar in Gstaad, bestätigt der Redaktion von „Le Parisien“, Valentine habe bei ihm Schutz gesucht: „Sie wollte möglichst von Polanski weg, sie war verstört. Roman hatte ein psychologisches Problem mit Frauen. Viele schwirrten um ihn herum in er Hoffnung auf eine Filmrolle … Valentine war sehr schön, aber sie gehört nicht zu dieser Sorte.“

In den Jahren danach habe sie einer Freundin, ihrem Ehemann und ihrem Bruder erzählt, was passiert war. Polanskis Drehbuchautor Gérard Brach und sein Regieassistent Hercules Bellville sind beide verstorben und können kein Zeugnis ablegen. Sie verbrachten den Skiurlaub, während dem die Gewalttat stattgefunden haben soll, zusammen mit Polanski in dessen Chalet.

Über seinen französischen Anwalt Hervé Temine streitet Polanski die Anschuldigungen empört ab.

Jedes Mal, wenn Roman Polanski einen neuen Film herausbringt, wurde bisher über den Skandal von 1977 diskutiert. Nach Vorwürfen, er habe einer mit Drogen betäubten 13-Jährigen sexualisierte Gewalt zugefügt, hatte sich Polanski in den USA vor Gericht für kleinere Delikte schuldig bekannt und sich mit der Familie des Opfers außergerichtlich geeinigt. Um sich einem Prozess zu entziehen, flüchtete Polanski nach Frankreich, wo bisher alle Auslieferungsbegehren abgelehnt wurden.

Vor Valentine Monnier hatten vier andere Frauen öffentlich Polanski beschuldigt, ihnen als Jugendliche sexualisierte Gewalt zugefügt zu haben. Polanski, der diese Vorwürfe stets geleugnet hat, wurde deswegen nie verurteilt.

Die neue „Polanski-Affäre“, wie „Le Parisien es nennt, ist jedoch nicht nur im Kontext mit Polanskis neuem Film zu betrachten. Wenige Tage vor Monniers Anschuldigungen wandte sich auch die in Frankreich sehr bekannte Schauspielerin Adèle Haenel an die Öffentlichkeit und beschuldigte den Regisseur Christophe Ruggia, sie bei den Dreharbeiten für „Les Diables“ zwischen 2001 und 2004 als damals 12- bis 15-Jährige sexuell belästigt und ihr sexuelle Gewalt zugefügt zu haben. Dazu ist nun eine Strafuntersuchung eingeleitet worden. Haenel, die damit eine zweite Welle der #MeToo-Kampagne in Frankreich ins Rollen gebracht hat, hat sich mit Valentine Monnier solidarisch erklärt.

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96 Kommentare

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  • "Stand seit den 1970er Jahren mehrfach in Verdacht, Menschen sexuelle Gewalt anzutun: Roman Polanski" - was ist das für eine bescheuerte Bildunterschrift? Hallo taz es geht explizit um Frauen, dann schreibt das auch!

    • @planb:

      Das würde den Verdacht dann insgesamt ja unzulässig schmälern. «(º¿º)»

  • Wie ist das noch mit "In dubio pro reo"? Tja, es gilt halt nicht immer und für alle.

    • @Novemberverbrecher:

      Tja ich sag mal so, wer sich dem Strafprozess durch Flucht ins Ausland entzieht, stärkt nicht gerade den Glauben in seine Unschuld, außerdem wurde ja Geschlechtsverkehr mit einer Minderjährigen durch Polanski im Zuge des Deals zugegeben.

      Polanski ist ein ganz schlechtes Beispiel für Ihr, "es gilt halt nicht immer und für alle."

      Avital Ronellist ein sehr gutes Beispiel, da sollten auf einmal unterschiedliche Maßstäbe gelten, die Lebensleistung bedacht werden und es gab anklagende Unterstützerbriefe an die New York University, erster Unterzeichner Judith Butler.

      Wenn Sie mal was zum Lesen suchen...

      www.nzz.ch/feuille...urlaubt-ld.1414583

    • @Novemberverbrecher:

      Grundsätzlich gilt selbstverständlich "in dubio pro reo".



      Wenn ein Täter ein (Teil- bzw. "geschöntes")Geständnis abgelegt hat, tendiert ein Zweifel wohl eher gegen Null.



      Ein Mensch sollte für seine Taten die Verantwortung übernehmen (können).

  • Die moralische Rehabilitation sollte meiner Meinung nach mit der strafrechtlichen Verjährung des Tatbestandes erfolgt sein, insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass die damalige Verfehlung nach so langer Zeit nicht mehr oder nur noch sehr schwer beweisbar ist.

    • @Nicolai Nikitin:

      Nein, die moralische Rehabilitation ist nicht einfach durch die vergangene Zeit wiederhergestellt. Die Möglichkeit das Verbrechen strafrechtlich zu Verfolgen verjährt zwar, aber Moral und Ethik stehen über dem Gesetz. Die Verjährungsfristen sind selbst in den europäischen Ländern unterschiedlich.

      Es ist leider oft schwierig eine Vergewaltigung zu beweisen. Je länger eine Straftat zurückliegt, desto schwieriger wird es. Das ist auch ein Grund für die Verjährungsfristen, um die Behörden zu entlasten und gegebenenfalls um laufende Ermittlungen zu beschleunigen.

      Ein Mörder ist ein Mörder, selbst wenn er aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurde, selbst wenn er in einem Land lebt in dem Mord verjährt. Nur weil jemand nicht verurteilt wurde und vom Staat bestraft wurde ist er nicht unschuldig oder moralisch wieder „ok“. Nach dem Tod gibts dann gegebenenfalls ein anderes Gericht.

      Für die Moral und Ethik gibt es dann auch andere Systeme als den Staat mit seinen Gesetzen.

      In dem Fall Polanski sprechen das Teilgeständnis über die Vergewaltigung der Minderjährigen und die Anklagen der anderen Frauen für sich. Im Zweifel für den Angeklagten heißt es vor Gericht. Vor dem Gereicht hat sich Polanski aber immer gedrückt. Jeder kann/darf/wird selbst urteilen. Nur wer ihn verurteilt sollte andere Mittel wählen als es den Staatsorganen als Vertreter des Volkes zu steht und z.B. den neuen Film nicht sehen.

  • Wie einige Männer wohl in der "Debatte" reagieren würden, wenn der Täter kein Mann wäre und die Betroffene keine Frau sondern umgekehrt der Täter eine Frau?

    • @Uranus:

      Das Verständnis unter Verbrechern ist immer dann vorhanden wenn sie die gleichen oder ähnliche Taten begangen haben. Bei den Statistiken über Vergewaltigungen wundert es mich nicht, dass in den Kommentaren unter den Artikeln zu dem Thema gerne relativiert wird.

    • @Uranus:

      Oder Opfer und Täter wären Männer. Siebe Kevin Spacey

    • @Uranus:

      *sondern umgekehrt die*der Täter*in eine Frau

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Uranus:

      Genauso.

  • Nach allem, was so über Roman Polanskis Umgang mit noch sehr jungen Frauen bekannt geworden ist, habe ich kaum Zweifel daran, dass es so abgelaufen ist, wie die Frau es schildert. Nun ist es aber reichlich müßig, nach mehr als 40 Jahren noch so eine Anklage zu formulieren. Wer wegen einer Straftat nicht zeitnah verklagt und rechtskräftig verurteilt wird, ist in der Sache als unschuldig anzusehen. Das ist dann leider so. Klappe zu, Affe tot.

    • @Rainer B.:

      Sie erhebt öffentliche Anschuldigung. Davon, dass Sie eine Gerichtsverhandlung anstrebe, habe ich nichts gelesen. Vielmehr geht es um öffentlichen Druck, Sensibilisierung der Gesellschaft gegenüber sexualisierter Gewalt und Frauen- bzw. Menschenrechte. Es gibt aktuell offenbar Verfahren gegen Polanski. Da dieser bisher Verurteilungen unterlaufen konnte, geht es, so nehme ich an, auch darum, Polanskis Selbstdarstellung und Status anzugreifen und um die Stärkung der Glaubwürdigkeit anderer Betroffener und Ankläger*innen und Solidarisierung mit jenen.

      • @Uranus:

        Nach Auskunft der Dame geht es ihr darum, dass sich Polanski mit dem damals des Verrats angeklagt und später frei gesprochen Hauptmann Dreyfus in dem Film identifiziere. Dem wolle sie entgegenwirken.



        de.wikipedia.org/w...reyfus-Aff%C3%A4re

        Die Verfilmung nach dem Artikel E. Zola's, der Frankreich verlassen musste, um einer Gegfängnisstrafe zu entgehen, erregt in Frankreich enormes Aufsehen.



        Die Dreyfus Affäre ruft auch heute sicher noch unangenehme Erinerunge wach in der politischen Kaste Frankreichs hervor

      • @Uranus:

        Ich stimme zu.



        Mit Hexenjagd hat das m. E. nichts zu tun, wenn ein Täter mit allen legal zur Verfügung stehenden Mitteln, möglichst seiner gerechten Strafe zugeführt wird.

      • @Uranus:

        Es geht kurz gesagt also um eine Hexenjagd.

        • @Nicolai Nikitin:

          Nein. Sie machen hier die Betroffene in dieser Sache zu einer Täterin. Darüberhinaus greifen Sie eine historisch aufgeladene Symbolik auf, in der Frauen als Hexen verfolgt wurden und wenden diese auf Frau Monnier an.

      • @Uranus:

        Was Sie nicht sagen! Leider wirkt eine öffentliche Anschuldigung nach mehr als 40 Jahren dann doch eher kontraproduktiv.

        • @Rainer B.:

          Wieso soll diese Ihrer Ansicht nach kontraproduktiv sein?

          • @Uranus:

            Weil es ihr inzwischen doch an jeglicher Beweiskraft mangelt.

        • @Rainer B.:

          Grade noch vergessen:



          Werden die Vergewaltigung und die anstehenden Verfahren nach 40 Jahren überflüssig oder sofort oder wann?



          Ist ein zerstörtes Leben, zumindest das sexuelle Leben betreffend, in Jahren zu messen oder aufzuwiegen und damit gleich auch noch zu verharmlosen? Echt jetzt?



          Hey, es geht doch NUR um eine Frau. Sehen Sie das so? Oder geht da noch was?

          • @Frau Kirschgrün:

            Wenn eine Frau einem Mann Einen mit dem Vorschlaghammer überzieht und der alles Mögliche an Dauerschäden erleidet (nur nicht daran stirbt), dann ist das AUCH nach 30 Jahren verjährt - und zwar genausowenig, weil das Opfer ja "NUR ein Mann" war, sondern weil Verjährung nunmal nicht nach Opferidentitäten sondern nur nach Zeitablauf unterscheidet.

            Es hilft nicht - vor allem nicht dem Realitätssinn -, es jedesmal als persönlichen Affront oder Diskriminierung zu nehmen, wenn eine Regel, die für ALLE gilt, auch einen selbst oder das jeweilige Freund- oder Feindbild einschließt.

          • @Frau Kirschgrün:

            Sie haben ja Recht, doch sieht das Strafrecht trotzdem Verjährungsfristen vor.

        • @Rainer B.:

          Es geht doch um mehrere Verdachtsfälle der gleichen Person…

          • @Frau Kirschgrün:

            Es sind bislang eben nur Vorwürfe und Verdachtsfälle - Sie sagen es.

            • @Rainer B.:

              "bislang"?



              Polanski hat sich der Strafe entzogen. Nichts mit "Verdacht" als Ausrede!

            • @Rainer B.:

              Siehe Alice Schwarzer und ihr unreflektiertes Vorpreschen im Fall Kachelmann.

              • @Nicolai Nikitin:

                Mir ist das schon klar, aber erzählen Sie das mal der Frau Kirschgrün.

  • Auch @Jakob Cohen!



    Vielleicht sollten Sie sich mal die Mühe machen zu überlegen, was an einem "„außerehelichen Geschlechtsverkehr mit einer Minderjährigen“" auch nur ansatzweise entschuldbar sein könnte.



    Dieses Relativieren der Schuld von sexuell – harmlos formuliert – "auffälligen" Männern ist keine Frage der Auseinandersetzung mit dem Täter!



    Es geht darum, dass eine junge Frau oder ein junges Mädchen einen Schaden für den Rest ihres Lebens davongetragen hat. Es geht um die Frauen, die noch immer von so einem "Mann" potenziell bedroht sind, weil er sich über eine Schutzfunktion (Vermeiden eines nochmaligen Durchlebens der Vergewaltigung) für die Minderjährige aus der Sache hat herauswinden können.



    Und es geht darum, dass es offensichtlich um deutlich mehr Opfer dieses "Typen" geht, die sich einfach nicht getraut haben, den Kampf mit einem solchen zweifelhaften, durch "milde" Urteile, "geschützten", in der Öffentlichkeit stehenden Typen aufzunehmen.



    Mir wird übel, wenn Männer einer Frau erklären wollen, WAS sie an einer Vergewaltigung schlimm zu finden haben, OB es überhaupt "schlimm" war, WANN sie so einen Typen hätten anzeigen sollen, DASS sie den Typen hätten anzeigen anzeigen müssen, und so weiter und so weiter.



    Armselig.



    Sie haben KEINE Ahnung, was in einer Frau vorgeht, wenn sie verprügelt oder noch schlimmer, vergewaltigt wurde.



    Das Opfer wird sehr, sehr oft sofort zum Täter gestempelt: aber irgenwas wird sie doch gemacht haben, selbst schuld.



    Und dann noch ein ja ach so berühmter Mann, die wird das schon toll gefunden haben, seine Aufmerksamkeit erhalten zu haben.



    Die Situation ist ist in jedem Fall existentiell dramatisch genug, da können wir Frauen gerne auf Männer, die sich mit einem solchen Täter gemein machen, verzichten –und zwar ersatzlos.



    Und hier geht es NICHT darum, dass der Vorwurf im Raum stünde, dass dieser Typ vergewaltigt worden sei, um gleich der möglicherweise nächsten Relativierung vorzubeugen!

    • @Frau Kirschgrün:

      Sie scheinen nicht lesen zu wollen, oder ist es nur dass das Verstehen was nicht klappt?



      Nirgendwo habe ich geschrieben, das eine Vergewaltigung einer 13 jährigen entschuldbar wäre.



      Polanski hat seine Schuld eingestanden und wurde nur zu einer sehr zu geringen Strafe verurteilt. bzw es wurde dieser Antrag gestellt. Er entzog sich dem Rest ( den einen Teil hatte er ja bereits verbüsst) der Strafe durch Flucht, weil der Verdacht bestand, dass der Richter sich nicht an die Abmachung halten würde. Selbst die Klägerin hat das Verhalten des Richters als unseriös empfunden und sich später mit Polanski ausgesöhnt. ( Kann man alles nachlesen, wenn man dann will)



      Aber wenn Frau in Alcie Schwarzer manier über jeden Mann der in den Verdacht gerät einer Frau etwas angetan zu haben herzufallen, hat kein Recht sich objektiv zu nennen.



      Was geschah mit folgenden Männern:



      Kachelmann



      Andeas Türk



      Karl Dall



      Placido Domingo



      Nur vier Namen aus den letzten 10 Jahren!



      Ok, dagegen stehen tausende Frau, die keine Gerechtigkeit erfahren haben und deren Leben auf andere Art zerstört wurden.



      Aber und davon gehe ich nicht ab: Wer nach 30, 40, 50 und sogar 60 Jahren mit dem Finger auf den Mann zeigt tut keiner Frau einen Gefallen. In einer von Männern dominierten Justiz, weltweit werden die Frauen, die nicht auf Öffentlichkeit rechnen können, noch weniger Chancen haben als vor Meetoo!



      Das sollten sie mal bedenken! Wir reden von den namenlosen, die die nicht in der Öffentlichkeit stehen, von denen die von Bekannten oder zufallsbekanntschaften missbraucht werden.



      Denen wird es durch solche Frauen die nach zig Jahren aufzeigen und jemanden der Vergewaltigung bezichtigen, schwer gemacht. Glauben sie nicht? Gehen sie nach Moabit und schauen sie bei öffentlichen Prozessen zu!

      • 9G
        93441 (Profil gelöscht)
        @Jakob Cohen:

        "Selbst die Klägerin hat das Verhalten des Richters als unseriös empfunden und sich später mit Polanski ausgesöhnt. ( Kann man alles nachlesen, wenn man dann will)"

        „Ich habe ihm nicht seinetwegen vergeben, sondern meinetwegen.“

        Auch hübsch:



        "Polanski hat nie Reue gezeigt. Als Samantha Geimers Rechtsanwalt Larry Silver 1990 nach Paris reiste, nachdem sie Zivilklage gegen Polanski eingereicht hatte, winkt der Beklagte den Anwalt seines Opfers an seinen Tisch und sagt: „Larry, wenn Sie sie nackt gesehen hätten, hätten Sie sie auch ficken wollen.“



        www.emma.de/artike...ahre-danach-317801

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @93441 (Profil gelöscht):

          An ihren Kronzeugen sollt ihr sie erkennen.

          Emma. Alice Schwarzer und Gesinnungsschwestern: Nej, tak.



          Wer Gewalt für legitim hält, sollte besser schweigen.

          "Leichen pflastern ihren Weg." Die Namen sind bekannt. Kurz nach oben scrollen. Bei Bedarf bietet das Netz mehr. Einzelheiten, auch vor Gerichten, inbegriffen.

          Manche lernen es nie. Unabhängig von der Chromosomenverteilung.

      • @Jakob Cohen:

        "Sie scheinen nicht lesen zu wollen, oder ist es nur dass das Verstehen was nicht klappt?"



        Und das finden Sie in Ordnung, sich derart "mansplaining-herablassend" gegenüber einer Frau zu äußern, die nicht Ihrer Meinung ist?



        Das zeigt m. E. mehr von Ihrem offenbar üblichen Umgang mit Frauen als Ihnen lieb sein kann.



        Da haben Sie Glück, dass die Moderation das nicht beanstandet hat.



        "Polanski hat seine Schuld eingestanden" genau darum geht es – und darüber habe ich geschrieben.



        Es geht hier nicht um "Gefallen tun", wem gegenüber auch immer, es geht um Verbrechen gegen Frauen, die – wie Sie gerade auf's Offensichtlichste gezeigt haben – sehr gerne von vielen Männern kleingeredet werden.



        Was haben Jahre damit zu tun? Die betroffenen Frauen haben das z. B. 40 Jahre mit sich herumgeschleppt, und jetzt kommt es eben ans Licht.



        Stop blaming the victim.



        Am besten (nochmal) lesen:



        taz.de/Essay-metoo-Debatte/!5481091/



        Danke für zukünftig ohne "ad hominem"! Vielleicht besser "ad feminam"…

    • @Frau Kirschgrün:

      Tja mit den oftmals desaströsen Folgen einer Vergewaltigung haben Sie durchweg recht, ebenso mit den Gründen für eine späte/nicht erfolgte Anzeige, aber deswegen den in dubio pro reo Grundsatz wegzuwerfen, ist doch auch keine Lösung. Klar ist es extrem Scheisse, dass Schuldige straffrei davon kommen (mit den von Ihnen geschilderten Konsequenzen), dennoch ist eine Justiz ohne Unschuldsvermutung keine Justiz mehr, dann genügt auch ein ordentlicher Lynchmob.

      • @BluesBrothers:

        Nun, laut Artikel hat er ja gestanden. Und sich später entzogen.

  • Es ist wie meistens seit Weinstein & Co. Gewisse Männer meinen, Frauen, die sexuelle Gewalt erfahren haben, erklären zu müssen, was gut, richtig oder falsch gewesen wäre oder ist.

    Und immer wieder kommt der Satz:



    Warum keine Anzeige?

    Fakt ist: Die Dunkelziffer bei sexueller Gewalt ist extrem hoch. Sie liegt im einem vermuteten Bereich von 80%-90%.



    Anzeige zu erstatten war und ist nicht die Norm, nicht nur bei Frauen, sondern vermutlich in noch grösserem Ausmass bei vergewaltigten Männern.

    Schätzungen gehen davon aus, dass ca. 1% der Vergewaltiger bestraft werden. Das bedeutet, dass selbst diese, die angezeigt werden, im Normalfall straflos davon kommen.

    Es ist sicher nicht opportun bei diesen Gegebenheiten den Opfern die Schuld für ihr Schweigen in die Schuhe zu schieben. Da spielen, ausser der schwierigen juristischen Situation, gewaltige gesellschaftliche Kräfte mit: Machtlosigkeit, Beschämung, Unterdrückung, Hilflosigkeit, Angst und Tabu.



    Also liebe Besserwisser mal schweigen und darüber nachdenken, ob es im männlichen Bekanntenkreis auch Opfer von sexueller Gewalt gäben könnte, die schweigen. Das ändert vielleicht die Perspektive .

    • @ecox lucius:

      "Schätzungen gehen davon aus, dass ca. 1% der Vergewaltiger bestraft werden. Das bedeutet, dass selbst diese, die angezeigt werden, im Normalfall straflos davon kommen."

      Richtig, und das ist der eigentliche Skandal. Man darf auch nicht vergessen, dass eine Vergewaltigung nichts mit Sex zu tun hat, sondern mit Machtgefühl und der Demütigung des Opfers - und das Opfer ist meistens eine Frau. Dass eine vergewaltigte Frau sich dann nicht auch noch von einer Behörde (Polizei, Staatsanwaltschaft) und in einem Gerichtssaal weiterhin vorführen und demütigen lassen möchte, ist auch verständlich. Dass Vergewaltiger viel mehr bestraft und geächtet werden sollten, muss ich wohl nicht extra betonen.

    • @ecox lucius:

      M: E. der beste Kommentar hier und heute (gestern) von ALLEN.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @ecox lucius:

      Ein beeindruckender Post.

      Direkt anschließend ('postwendend') an einen Kommentar, der gerade NICHT besserwisserisch daherkommt, mit der 'Besserwisserkeule' zu antworten. Gwücklunsch.

      Wie nennen Sie diese Art der Debattenstrategie? Helfen Sie mir weiter?

      Und was die Perspektive angeht: Am Besten bei der eigenen Perspektive beginnen.

  • Es gibt oft Leichen im Keller. Es ist schlimm.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Bei Kommentaren ist stets zu bedenken, dass letztlich alles eine Frage des Blickwinkels ist.

    Was für Valentine Monnier und Adèle Haenel von offenbar großem Belang ist, muss es nicht für Foren wie das hiesige sein.

    Ehe jetzt unnötige Aufschreie und Stellvertreter-Rundschläge kommen: Betroffene haben jedes Recht der Welt, sich mit traumatisierenden Erfahrungen auseinander zu setzen. Auch öffentlich. Auch fünfzig Jahre später. Kein Zweifel daran.

    Mir fehlen die Mittel, als Forist beurteilen zu können, ob die Anschuldigungen zutreffend sind oder nicht. Dass eine Plausibilität in Verführungssituationen steckt, liegt auf der Hand. Doch nicht jedes männliche Verhalten folgt der Plausibilität, einer Versuchung zu erliegen.

    Manchmal kann manN einer Versuchung widerstehen. Durch Impulskontrolle.

    Mehr - bei wohlwollender Rezeption - gerne auf Nachfrage.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      "...,ob die Anschuldigungen zutreffend sind oder nicht. Dass eine Plausibilität in Verführungssituationen steckt, liegt auf der Hand. Doch nicht jedes männliche Verhalten folgt der Plausibilität, einer Versuchung zu erliegen.

      Manchmal kann manN einer Versuchung widerstehen. Durch Impulskontrolle."



      Diese Sätze und Ihre Reaktion auf Kritik daran, machen mich einfach nur fassungslos. Da bedarf es auch keiner Nachfrage mehr.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      ey was ist das denn für ein relativierender und unscharfer Kommentar im löchrigen Deckmantel einer Diskussions- und Faktenoffenheit?!

      Ihr Beitrag strotzt von der männlichen Unbetroffenheit und Uneinsichtigkeit in das Ausmaß sexualisierter Gewalt ausgehend von Männern.

      Ihnen fehlen die Mittel, in diesem Einzelfall Position zu beziehen, aber sie erheben sich dazu, Allgemeinplätze auszustampfen. "Verführungssituationen" unterstellt Frauen eine (wen sie ehrlich sind permanente) Absicht zu sexueller Anbiederung vor einer solchen Gewalttat.

      "Manchmal kann manN einer Versuchung widerstehen. Durch Impulskontrolle." - Klassiker vom Männertier, das dem Trieb folgt und in Rage einen lichten Vernunftmoment haben KANN und dann ist's sogar noch löblich, denn es verzichtet auf seine Beute. Hier steckt auch schon wieder drin der Klassiker vom "zu Vergewaltigung gehören immer zwei, ihr Minirock war halt zu kurz..".

      Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

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      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @KOronja:

        Kommentar entfernt. Bitte bleiben Sie beim Thema.

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    • @76530 (Profil gelöscht):

      „Manchmal kann manN einer Versuchung widerstehen. Durch Impulskontrolle.“

      „Manchmal“?!! - Was wollen Sie uns damit zum Thema Vergewaltigung erzählen?

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Schlusssatz übersehen?

        Kommentar gekürzt. Bitte vermeiden Sie persönliche Angriffe.

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        • @76530 (Profil gelöscht):

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          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

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            • @76530 (Profil gelöscht):

              Kommentar entfernt.

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              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @Rudolf Fissner:

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                • 8G
                  88181 (Profil gelöscht)
                  @76530 (Profil gelöscht):

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                  • @88181 (Profil gelöscht):

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                    Die Moderation

  • "Warum hat die Frau, bei all den Zeugen, nicht sofort Strafanzeige gestellt?"

    Weil das nicht so läuft, wie bei einer Mietminderung



    Es ist nicht ungewöhnlich, dass dies gerade durch die Angst vor Retraumatisierung dies oft nicht geschieht.



    (Ich als Mann) möchte an dieser Stelle mutmaßen, dass ein selbstbewusstes, souveränes "ich zeige das Schwein halt an" - was vielen Männern als ganz einfach und logischer Akt erscheint - eben genau deswegen nicht funktioniert, weil doch genau jene Souveränität durch die Tat auf das empfindlichste getroffen wurde.



    Sprich: genau jene psychische Instanz, die benötigt wird um selbstbewusst jemanden anzuzeigen, wurde attackiert und oft für lange Zeit lahmgelegt.

    Dachte, dies wäre mittlerweile allgemein bekannt.

    "Kontraprodutiv für alle wirklich vergewaltigen Frauen!"

    alle WIRKLICH vergewaltigten Frauen? Hmm. Freudscher Verschreiber?

    Weder Sie noch ich wissen, was da vorgefallen ist.



    Aber es könnte sein, dass viele Frauen genau wegen solcher Relativierungen vor einer Anzeige zurückschrecken.

    Man(n) stelle sich vor, da hat jemand den Mut, endlich von diesen schlimmen Dingen zu sprechen und das wird dann mit "konzentrieren wir uns lieber auf die wirklich vergewaltigten Frauen" kommentiert?



    Mit einer - vllt. sogar gut gemeinten - Mansplaining-Attitüde?

    Es ist ebenso nicht ungewöhnlich, dass viele Opfer auch an ihrer eigenen Rolle dabei zweifeln und (scheinbar) paradoxerweise auch Schuldgefühle haben und teilweise Jahre brauchen um den Täter ganz eindeutig als Täter und sich selber als Opfer zu identifizieren.

    Ich unterstelle Ihnen jetzt mal keine Häme (auch wenn Begriffe wie "Schnappatmung" = "Sei mal nicht so moralinsauer" nicht gerade nett sind), aber ich glaube, dass genau SOLCHE Bemerkungen und Relativierungen kontraproduktiv für vergewaltigte Frauen sind um Geschehnisse zu verarbeiten und nicht dem Stockholm-Syndrom zu verfallen bzw. dort wieder herauszufinden.

    Mein Kommentar ist nicht böse sondern nett gemeint..

  • Bei diesen Zeugen, warum hat sie damals keine Anzeige erstattet?



    Sie war zu geschockt?!

    • @Jakob Cohen:

      Ja, vielleicht war sie zu geschockt. Außerdem ist Polanski ja nicht irgendwer. Konnte sie sich darauf verlassen, dass die Zeugen auch wirklich ihr helfen? Vielleicht ja, vielleicht nein.

    • @Jakob Cohen:

      Es scheint aber auch das Phänomen zu existieren, dass sich Unschuldige nicht verteidigen. Damit meine ich, dass es nicht ungewöhnlich sein könnte, dass sich Opfer einer Tat nicht zu einer Anzeige durchringen können.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Gerhard Krause:

        Keine Frage. Das stimmt.

  • Das Messer ist mal wider im Wasser



    after forty Years itS time



    for a PardoN



    and could



    SomeonE



    send at least a DOUZEND



    red Roses



    To ANNE SophiE



    whreeVer SHE might BE

  • Nach 40 Jahren, lächerlich

    • 9G
      93441 (Profil gelöscht)
      @anna hutter:

      Für das Opfer ist es nach 40 Jahren nicht unbedingt vorbei. Offensichtlich war hier der Auslöser, sich zu äußern, dass Polanski "anklagt" und sich zum Opfer stilisiert. Der Typ taucht permanent in der Öffentlichkeit auf, was es sicher noch schwerer macht, zu verdrängen.

    • @anna hutter:

      Lächerlich, soso.

    • @anna hutter:

      Manchmal bin ich als Mann wirklich sehr erstaunt darüber zu sehen, wie gering die Solidarität unter Frauen teilweise ausgeprägt ist.

      Nicht nur Desinteresse, sondern auch noch Geringschätzung. Was sind das für Frauen? Vermeintliche "Power-Frauen" die sich gegen vermeintlich "weichere Frauen" abgrenzen wollen um ihr Power-Frauen Selbstbild auf deren Kosten zu festigen?



      Sind zwar nur Mutmaßungen, aber trotzdem: Fragen über Fragen.







      Aber verlassen wir mal die Frau-Frau-Ebene und gehen rein auf die zwischenmenschliche Ebene.

      Jeder Mensch ist anders und jeder Mensch verarbeitet anders. Ein Mensch hat selbstverständlich das Recht selber zu bestimmen wann und ob sie damit an die Öffentlichkeit geht. Ob es den anderen nun passt oder nicht.

      • 9G
        93441 (Profil gelöscht)
        @Oliver Tiegel:

        Warum sollten Frauen per se mit Frauen solidarisch sein? Die meisten Frauen sind genauso ätzend wie alle anderen Menschen auch.

        • @93441 (Profil gelöscht):

          Da haben Sie natürlich Recht mit, wenn Sie sagen, dass es bei beiden Geschlechtern ätzende Charakterzüge und Verhaltensweisen gibt und man unterm Strich von keinem Geschlecht sagen kann, dass das eine besser oder schlechter sei.

          Deswegen habe ich ja auch in meinem letzten Absatz zur zwischenmenschlichen Ebene gewechselt.

          Warum aber meinen Bezug zur Solidarität unter Frauen? Nun, ich denke, dass sich mit dem Thema "Opfer einer Vergewaltigung werden", prozentual gesehen sich bedauerlicherweise eben in erster Linie Frauen - zumindest gedanklich - irgendwann in ihrem Leben beschäftigen werden.



          Und auch wenn es leider auch männliche Opfer gibt, ist die Beschäftigung mit dem Thema potenziell Opfer zu werden zumindest bei erwachsenen Männern - wie ich glaube - sicherlich viel weniger ausgeprägt. Wie es bei queeren Personen ist, dazu will und kann ich keine Hypothese formulieren.

          Und aus diesen Überlegungen heraus, hatte ich gedacht, dass Frauen was das Thema angeht gemeinsame Sorgen und Ängste teilen, welche Männer (ohne Missbrauchserfahrung natürlich) eben eher nur auf einer theoretischen Ebene nachvollziehbaren können.







          In meinem Kommentar schwingt die Hypothese mit, dass in der Geringschätzung "lächerlich" eben auch die Frau-zu-Frau-Ebene eine Rolle spielen und man den Kommentar nicht nur auf rein zwischenmenschlicher Ebene lesen könnte.

          • 9G
            93441 (Profil gelöscht)
            @Oliver Tiegel:

            "dass Frauen was das Thema angeht gemeinsame Sorgen und Ängste teilen"

            Das mag stimmen.



            Aber einer der Mechanismen, um mit diesen Ängsten und Sorgen umzugehen, ist die Aufrechterhaltung des Glaubens "mir kann das nicht passieren". Also muss es am Fehlverhalten des Opfers liegen. Victim blaming ist eine weibliche Abwehrstrategie. Hässlich, effektiv.

  • Es gab letztens beim wiedermaligen Aufflammen von Vorwürfen wegen sexueller Gewalt gegenüber Minderjährigen hier im Forum KommentatorEN, die "Herrn" Polanski in Schutz nahmen in dem Sinne, es müsse doch der Künstler vom "verbrecherischen" Menschen getrennt werden. Vor allem aber gab es (mind.) eine Frau in der taz, die den vervbrecherischen Menschen vom Künstler sehr wohl trennen konnte:



    "Katrin Seddig



    Fremd und befremdlich



    Was ist, wenn unsere



    Helden vielleicht



    unverzeihliche Dinge



    begangen haben –



    sogar Verbrechen?" Taz, 01.11.2017



    Sorry, Jungs, un d besonders Mädel, bis heute bin ich der Meinung, dass ein Mensch, der Kindern sexuelle Gewalt antut, als Künstler ein Totalausfall ist und geächtet werden MUSS. Wie weit soll Relativierung von Verbrechen denn noch gehen?



    Die Person "Polanski" lässt sich nicht von seinen Verbrechen trennen – wie bei jedem anderen Verbrecher auch.



    Ab in den Knast mit ihm.



    Sofort.



    Frankreich soll ihn ausliefern, falls nicht längst alles inzwischen hoffnungslos verjährt ist.



    Erschütternd, dass Menschen mit so etwas durch kommen können – und dann sogar noch "bewundert" werden.



    Geht gar nicht. I brach an Baam.

    • @Frau Kirschgrün:

      Sehe ich ganz genauso. So wie Herr Trump nicht über dem Gesetz steht, tut es auch ein wie auch immer gefeierter Künstler nicht.

      Sein Künstlerdasein hat es ihm vielmehr ermöglicht, sich ständig vor Konsequenzen zu drücken. Wenn er rechtschaffen wäre, hätte er sich längst gestellt.

      Schon fast dreist, einen Fall und fatalen Irrtum der Justiz zumThema seines neuesten Films zu machen.

    • @Frau Kirschgrün:

      "Ab in den Knast mit ihm." Ah Frau Kirschgrün jetzt nicht nur als höchste moralische sondern auch einzige juristische Instanz. So schnell wie Sie Strafurteile raushaun können wir uns zukünftig einen großteil der Richterstellen spaaren, Strafverteidiger sowieso, wo käme man auch hin, wenn ein Beschuldigter ein rechtsstaatliches Verfahren bekäme.

      • @BluesBrothers:

        Nun, interessant, dass Sie sich so aufregen…



        Es geht bei Polanski um mehrere Vorwürfe…



        Und es geht um die Verjährung, die der Täter selbst durch Entzug "herbeigeführt" hat, bzw. die mögliche Bestrafung im Ausland "ausgesessen" hat.



        Wenn es für Sie o.k. ist, dass so ein Typ das Leben mindestens einer (jungen) Frau zerstört hat, für mich ist das nicht o.k..



        Und btw.:



        Sie trauen mir da ein klein wenig zu viel Macht zu. Ich äußere meine Meinung, ich kann ihn nicht wegsperren.



        Und zur "Moral": Was könnte jetzt Ihrer Meinung nach an Moral verwerflich sein?



        Es ist doch viel mehr so, dass die meisten Menschen "Ichlinge" sind (I, me and myself), die sich einen Dreck um andere und die Rechte anderer scheren – auch und besonders im moralischen Sinne.



        Ist halt kein Hype in Bezug auf Moral ausgebrochen.



        Wollen Sie auf Moral gänzlich verzichten – und "alles halt nicht so eng sehen"? Wohin führt das schon mittelfristig? Mal die Gedächtnishalle bemühen…

        • @Frau Kirschgrün:

          Ich kenne Sie nicht, aber Ihre Kommentare sind großartig und auch sprachlich ein Vergnügen, danke!

        • @Frau Kirschgrün:

          Zitat: Und es geht um die Verjährung, die der Täter selbst durch Entzug "herbeigeführt" hat, bzw. die mögliche Bestrafung im Ausland "ausgesessen" hat.



          Wenn sie sich in juritischen Fragen nicht auskennen, sollten sie auf keine Fall etwas dazu sagen.



          Der Fall Polanski wegen außerehelichem Geschlechtsverkehr mit einer Minderjährigen, kann nicht verjähren. Dies ist ein laufendes Verfahren, die Verjährung kann nie eintretten!



          Im jetzigen Fall kam es nie zu einer Anzeige, deswegen konnte es verjähren. Und nicht weil er sich "durch Flucht" entzogen kann. Oder sind ihnen in ihrem Eifer da ein paar Dinge durch einander geraten.

          • @Jakob Cohen:

            Verjährung oder nicht, es kann m. E. nicht angehen, dass solche Taten an Frauen einfach relativiert und als "doch gar nicht so schlimm, schon so lange her" abgetan werden.



            Wenn ich von Ihnen höre, dass Sie Polanski nicht in zwei Personen "unterscheiden" – also der Mensch und der Regisseur ein und dieselbe Person sind, und er sich als beide Teile seiner Person seiner Tat zu stellen hat, dann kommen wir zusammen.



            Nur weil einer ein "Künstler" sei, entbindet ihn das nicht davon, sich den Maßstäben als Mensch mit allen Pflichten und Rechten unterzuordnen.



            Er hat doch keinen Freibrief, weil er ein wie auch immer gearteter "Künstler" ist.



            "Celebrity" … … na dann.

    • @Frau Kirschgrün:

      Zitat aus Wiki:



      1977 wurde Polański in Los Angeles wegen „Vergewaltigung unter Verwendung betäubender Mittel“ der damals 13 Jahre alten Samantha Jane Gailey (nach ihrer Heirat Geimer) angeklagt. Die Anklage umfasste insgesamt sechs Punkte.[25] Das Verfahren fand unter großer öffentlicher Anteilnahme statt. Um die Minderjährige zu schützen, schlug ihr Anwalt eine Verständigung im Strafverfahren (engl. plea bargain) vor, damit sie nicht öffentlich vor Gericht aussagen musste. Der Staatsanwalt stimmte zu, ebenso Polańskis Verteidiger; die Anklage wurde damit auf „außerehelichen Geschlechtsverkehr mit einer Minderjährigen“ reduziert; im Rahmen dieser Verständigung bekannte sich Polański schuldig.[26] Wegen des Alters des Opfers war eine gerichtspsychiatrische Beurteilung des Täters gesetzlich vorgeschrieben, zu der Polański für 90 Tage ins Staatsgefängnis eingewiesen wurde. Nach 42 Tagen erfolgte die vorzeitige Entlassung mit der Empfehlung, eine Bewährungsstrafe zu verhängen.

      Als sich abzeichnete, dass der zuständige Richter sich nicht an die Absprache halten würde, floh Polański nach London und lebte anschließend in Frankreich. Seither vermied er Reisen in die USA und in Länder, in denen mit einer Auslieferung zu rechnen ist.



      Genau durch lesen und versuchen zu verstehen!

    • @Frau Kirschgrün:

      Vielleicht sollten sie sich der Mühe unterziehen, mal den ganzen Fall der Vergewaltigung dieses Kindes an zu sehen und dann urteilen. Verfallen sie nicht gleich in Snapatmung, ich bin auch der Auffassung, dass Vergewaltiger bestraft werden, bei zweifelsfreiem Tatbestand, deutlich härter als üblich.



      Der Fall Polanski ist aber etwas differenzierter gelagert. Unentschuldbar sein Verhalten, aber man sollte ihm eine Chance geben.



      Im Fall in diesem Artikel:



      Warum hat die Frau, bei all den Zeugen, nicht sofort Strafanzeige gestellt?



      Kontraprodutiv für alle wirklich vergewaltigen Frauen!

      • @Jakob Cohen:

        13 Jahre. Ein Kind. Keine "Frau".

        Wie wollen Sie beurteilen, was dieser Vorfall mit diesem Teenager gemacht hat?

        Schämen Sie sich eigentlich nicht, einem Mann beizuspringen, der für dies Tat ja nie ernsthaft zur Verantwortung gezogen wurde?

        42 Tage finden Sie völlig ok?

        Armseligst.

      • @Jakob Cohen:

        "Warum hat die Frau, bei all den Zeugen, nicht sofort Strafanzeige gestellt?"

        Weil das nicht so läuft, wie bei einer Mietminderung

        Es ist nicht ungewöhnlich, dass dies gerade durch die Angst vor Retraumatisierung dies oft nicht geschieht.

        (Ich als Mann) möchte an dieser Stelle mutmaßen, dass ein selbstbewusstes, souveränes "ich zeige das Schwein halt an" - was vielen Männern als ganz einfach und logischer Akt erscheint - eben genau deswegen nicht funktioniert, weil doch genau jene Souveränität durch die Tat auf das empfindlichste getroffen wurde.

        Sprich: genau jene psychische Instanz, die benötigt wird um selbstbewusst jemanden anzuzeigen, wurde attackiert und oft für lange Zeit lahmgelegt.

        Dachte, dies wäre mittlerweile allgemein bekannt.

        "Kontraprodutiv für alle wirklich vergewaltigen Frauen!"

        alle WIRKLICH vergewaltigten Frauen? Hmm. Freudscher Verschreiber?

        Weder Sie noch ich wissen, was da vorgefallen ist.

        Aber es könnte sein, dass viele Frauen genau wegen solcher Relativierungen vor einer Anzeige zurückschrecken.

        Man(n) stelle sich vor, da hat jemand den Mut, endlich von diesen schlimmen Dingen zu sprechen und das wird dann mit "konzentrieren wir uns lieber auf die wirklich vergewaltigten Frauen" kommentiert?

        Mit einer - vllt. sogar gut gemeinten - Mansplaining-Attitüde?

        Es ist ebenso nicht ungewöhnlich, dass viele Opfer auch an ihrer eigenen Rolle dabei zweifeln und (scheinbar) paradoxerweise auch Schuldgefühle haben und teilweise Jahre brauchen um den Täter ganz eindeutig als Täter und sich selber als Opfer zu identifizieren.

        Ich unterstelle Ihnen jetzt mal keine Häme (auch wenn Begriffe wie "Schnappatmung" = "Sei mal nicht so moralinsauer" nicht gerade nett sind), aber ich glaube, dass genau SOLCHE Bemerkungen und Relativierungen kontraproduktiv für vergewaltigte Frauen sind um Geschehnisse zu verarbeiten und nicht dem Stockholm-Syndrom zu verfallen bzw. dort wieder herauszufinden.

        Mein Kommentar ist nicht böse sondern nett gemeint..

        • 9G
          93441 (Profil gelöscht)
          @Oliver Tiegel:

          "ein selbstbewusstes, souveränes "ich zeige das Schwein halt an" - was vielen Männern als ganz einfach und logischer Akt erscheint"

          Ja, aber nur so lange, wie sie sich selbst nicht als Vergewaltigungsopfer denken können.



          Wenn es darum ginge, sich vorzustellen, als Mann eine Anzeige zu erstatten, würde derganz einfache, logische Akt sicher ins Stottern geraten.

          • @93441 (Profil gelöscht):

            "Wenn es darum ginge, sich vorzustellen, als Mann eine Anzeige zu erstatten, würde derganz einfache, logische Akt sicher ins Stottern geraten."

            Ganz gewiss, ja.

        • @Oliver Tiegel:

          Danke!



          Sehr wohltuend, dass Sie sich von den allermeisten männlichen Kommentatoren hier, die zu dem von Ihnen erreichten Verständnis dieser wirklich komplexen Situation offensichtlich nicht gelangen können, deutlich absetzen!



          Genau so, wie Sie es beschreiben ist es. Sie haben offensichtlich Frauen zugehört und auch verstanden.....

      • @Jakob Cohen:

        Entweder ist ein Verhalten unentschuldbar oder es ist entschuldbar, dann hat man eine zweite Chance verdient, so ist die Aussage inkonsistent.

        Und Sie ziehen leider die falschen Schlüsse aus dem Verfahren. Beim Plea Bargaining muss sich der Richter nicht an die Absprache halten, wenn er das für nicht angemessen hält. Herr Polanski hat sich dem Verfahren widerrechtlich entzogen, egal ob der Richter voreingenommen war, wie behauptet wurde, darum war es auch ein Skandal, dass die Eidgenossen ihn nicht ausgeliefert haben.

        Wir reden hier von einem 13 jährigen Kind verdammte Scheiße und "Kontraprodutiv für alle wirklich vergewaltigen Frauen!" ist einfach nur widerlich.

        • @Sven Günther:

          Tatsächlich? Ist das widerlich? Dann verfolgen Sie Strafprozesse dieser Art mal im Gerichtssaal. Vielleicht kommen Sie dann von Ihrer Überheblichkeit und Besserwisser runter. Zudem sollten Sie sich die Mühe geben zu verstechen was ich schreibe. Zudem sollten Sie den weiteren Verlauf der Geschichte mit dem 13 Jährigen Kind bis zum heutigen Stand verfolgen.



          Und, eh sie sich in ihrem Sofygehabe weiter beweihräuchen, bedenken sie kachelmann, Peter Pilz, Placido Domino, Karl Dall und all die anderen Karrieren die teilweise oder ganz zuestöt wurde. Ein Vorwurf, ob bewiesen oder nicht, reicht. Versuchen Sie zu objektiver zu denken. Nur ich fürchte, das können Sie nicht! Ich vermute eher die Reaktion, ich verteidige Polanski, dann hätten ich den Tod seiner Frau und seines ungeborenen Kindes (wie kam das nochmal aus dem Bauch der toten Mutter) 1969 erwähnt. Trauma etc!



          Ich verteidige seine Straftat nicht, sondern kritisiere den Richter! Hab ich schon Julien Assange erwähnt...

          • @Jakob Cohen:

            Also mir wurde hier ja schon viel vorgeworfen und unterstellt, ein Softie zu sein aber noch nie, ich habe es mit Belustigung zur Kenntnis genommen.

            Falschbeschuldigung gibt es bei jeder Art von Verbrechen, das ist bei Vergewaltigung nicht anders.



            Die Angst davor scheint allerdings bei einigen Herren größer zu sein als die reale Gefahr, mal als Bettlektüre.

            Home Office Research Study 293 A gap or a chasm? Attrition in reported rape cases.

            www.researchgate.n...eported_rape_cases

            Da wurde das schon mal wissenschaftlich erörtert.

            Zu Polanski, Israel Charny schätzt das etwa 200.000 Juden ein KZ überlebt haben, glauben Sie das die nicht schlimmere Sachen gesehen haben wie die eigene tote Frau. Mir wäre neu, dass davon eine Mehrzahl kriminelle Kinderschänder wurden, aber ich denke ja auch nicht objektiv.

            Ihre Liste "kachelmann, Peter Pilz, Placido Domino, Karl Dall" ist ganz spannend, Sie werfen Unschuldige (Dall und Kachelmann), offene Fälle (Domingo), aber der ist sicher unschuldig, die Miststücke lügen doch alle wie gedruckt und Pilz, dem ich nicht die Hand schütteln will, in einen Topf. Das ist ein billiger Taschenspielertrick, denn wenn bei einem gelogen wurde, dann bei den Anderen ja auch.

            Aber ich war nur vorher bei der Bundeswehr und jetzt in der IT Branche, beides Orte vieler Softiemänner und Frauenversteher. Aber ich kann Sie mal mit in die Schweiz nehmen wenn der erweiterte Unternehmenslenkungsauschuss tagt.

            Da sprechen dann mache Herren, die sich als Stützen der Gesellschaft bezeichnen würden, so ab ner halben Flasche Rotem ab 21 Uhr, die sich niemals trauen würden mich nicht Monsieur oder Herr zu nennen von Engelchen oder mon petit trésor, gegenüber jungen Angestelltinnen, aber niemand würde ja seine Macht und Geld ausnutzen, was für ein absurder Gedanke...

            Zum Ende.



            ההבדל בינינו הוא שאני באמת יכול להפרד מהטעות.

            • @Sven Günther:

              Zitat: ההבדל בינינו הוא שאני באמת יכול להפרד מהטעות.



              Sind sie dessen sicher?



              Nein!



              Warum?



              ...ich war nur vorher bei der Bundeswehr



              ...und Pilz, dem ich nicht die Hand schütteln will

              KLar soweit?

              Im Fall Pilz, haben beide Frauen ihre Angaben später "relativiet" die beiden männlichen Zeugen hatten "Gedächtsnislücken"! Aber das Ziel war erreicht, Pilz war nicht im Nationalrat!

              • @Jakob Cohen:

                Peter Pilz hatte aufgrund der Vorfälle auf seinen Platz im Nationalrat verzichtet und nachdem Peter Kolba sich im Streit mit der Liste Pilz verabschiedete und sein Mandat niederlegte, hat er es wieder übernommen.

                Abgeordneter zum Nationalrat (XXVI. GP), PILZ



                08.06.2018 – 19.11.2018

                www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01210/

                Bei der letzten Wahl hat die Liste nicht die nötigen Stimmen zum Einzug erhalten.

                Zu den "Gedächtsnislücken" und dem "relavitieren." Zum Glück leben wir ja in einem Rechtsstaat, ein Vorteil dieses ist es, das Personen mit entsprechenden Geldmitteln bei Zivilrechtsklagen oder deren Androhung, etwa wegen Verleumdung, Falschbehauptung, etc. andere Personen mit nicht adäquater Mittelaustattung zu Unterlassungserklärungen, Verschwiegenheitsverträgen, etc. bringen können, ganz einfach weil die sich solche Verfahren nicht leisten können oder Angst haben finanziell ruiniert zu sein und die dann in Strafverfahren eben Gedächtnislücken haben.

                Aber ich weis, es ist immer wie bei Katzav, die lügen doch alle, ein Mann von Ehre macht so etwas nicht.

                Und Sax Rohmer hat die Zukunft unseres Geschlechts beschrieben, wir sehen uns bei WikiMANNia.

          • @Jakob Cohen:

            Was ist ein Sofygehabe? Nein gooogle hilft da nicht weiter.

            Oder meinen Sie Softygehabe, also dass ein Mann der Empathie für Vergewaltigungsopfer aufbringt ein Weichei ist, dass wäre aber so ein Bullshit, dass ich nachfrage, bevor ich den Vorwurf formuliere.

            Wie ist die Kausalkette die vom Tod eines Kindes und einer Frau zur Vergewaltigung eines anderen Kindes führt, dies erschließt sich mir nicht so ganz?

          • 9G
            93441 (Profil gelöscht)
            @Jakob Cohen:

            Man kann sich immer darauf verlassen, dass in Debatten um Vergewaltiger zielsicher auf Falschbeschuldigungen derailt wird.



            Immer wieder ekelhaft.

      • @Jakob Cohen:

        Eine unterlassene Strafanzeige ist kein objektiver Beweis dafür, dass sich der in Rede stehende Vorgang nicht ereignet hat.

        Aber natürlich ist auch das Gegenteil nicht erwiesen.

  • und noch immer bekommt der Täter seit Jahren Schutz, Geld, Preise und es gibt scheinbar genügen Kundschaft die die Filme konsumiert.

    • @danny schneider:

      Richtig, ich gehöre dazu. Ein Kunstwerk ist ein Kunstwerk ist ein Kunstwerk. Seit seiner Erschaffung existiert es unabhängig vom Künstler. Will man es kaputt machen, dann ist man nicht besser als die Nazis, die sogenannte entartete Kunst zerstört haben. Schon in hundert Jahren wird Polanski und seine Taten vergessen sein. Seine Filme aber werden bleiben. Vielleicht nicht alle, ein paar aber sicherlich.

      • @Harald Deichmann:

        Also ran an die Hitler-Ausstellung! Er war ja schließlich Maler = Künstler.

        • @Trango:

          Tja nicht so einfach. Wenn nun der Erfinder einer Schlüsseltechnologie ein verurteilter sexueller Gewalttäter wäre, würden Sie sämtliche auf dessen Erfindung aufbauenden Produkte nicht mehr benutzen? Da nicht alles auf allem aber vieles auf vielen aufbaut und viele Menschen Straftäter sind, dürften Sie letztlich gar kein Produkt mehr nutzen, da in der langen Kette der Entwicklung immer ein Straftäter beteiligt war. Jetzt wollte ich schon Schreiben, viel Spaß auf der eigenen Scholle, aber selbst bei Saatgut und Anbautechniken schaut es wohl schlecht aus. Bleibt nur das moralisch überlegene verhungern.

          • @BluesBrothers:

            Würde ich begrüßen.



            Was heißt schon Schlüsseltechnologie? Dann würden auch alle Betrügereien und Lügen der Politiker endlich zu dem führen, was ansteht – raus aus den Ämtern.



            Unredliche und ihre Macht missbrauchende Menschen haben in verantwortungsvollen Positionen nunmal nichts verloren. Und wenn uns das ständig egal ist und immer noch mehr egal wird, was soll werden? Ein Planet wie bei "Max Headroom"? Wir haben schon viel zu viel zugelassen. Wir werden uns noch wundern (müssen) … …



            Und Polanski hat zu viele Steilvorlagen geliefert, als dass ich ihm nachtrauern würde, würde er keinen Film mehr machen.



            Es muss aus moralischen Gründe kein Mensch verhungern, es gibt genügend rechtschaffene Menschen ("rechtschaffen", was für ein schönes, altmodisches Wort, leider hat es kaum einen Widerhall im heutigen Anspruch an die Menschen und die Welt).

  • Nicht nur bei Polanski wird geschwiegen.

    www.youtube.com/watch?v=3lfwkTsJGYA

    ABC wusste vor 3 Jahren bereits über Epsteins Taten bescheid. Es nicht zu berichten ist verwerflich. Es nicht zur Anzeige zu bringen ist kriminell.

    Wie kann es sein, daß das in der Berichterstattung so gut wie nicht vorkommt? Wo ist hier metoo?

    • @Tobias Schmidt:

      Natürlich wusste ABC über Epsteins Taten, er war ja bereits verurteilt. Zuletzt wurde der Fall mit neuen Material aufgerollt, und erging durch Selbstmord. Er war in der Lage sehr wichtige Leute damit zu belasten.