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Streit um Antifa-StickerWie politisch darf Schule sein?

Die AfD schlägt Alarm – und Hamburgs Schulsenator springt. Seitdem wird über die politische Gesinnung von Schüler*innen einer 12. Klasse debattiert.

Schüler mit Meinung beim „FairWalk“ im Oktober 2016 in Hamburg Foto: dpa

Hamburg taz | Mit ihrem Meldeportal „Neutrale Schulen“ ist es der AfD gelungen, den politischen Diskurs nach rechts zu verschieben und ein Klima von Denunziation und Bespitzlung an den Schulen zu verbreiten.

Erinnern wir uns: Ausgelöst wurde die Debatte durch ein paar polizei- und AfD-kritische Aufkleber der Altonaer Antifa in der Ida-Ehre-Schule. Die AfD schlug Alarm, Teile der Medien erklärten Antifaschismus zum Synonym für Linksradikalismus. Schulsenator Ties Rabe (SPD) ließ seine Schulaufsicht anrollen, die Antifa-Logos entfernen und löste damit eine stadtweite Solidaritätswelle mit der Schule aus. Deren Tenor: Antifaschismus an den Schulen sollte eine Selbstverständlichkeit sein und niemals ein Grund, die Schulaufsicht zu schicken.

Wie in jedem konkreten Konflikt steht die AfD, die fortwährend ein angebliches bundesdeutsches gegen sie gerichtetes Meinungskartell beklagt, nicht auf der Seite der Meinungsfreiheit, sondern auf der Seite der Zensur. Sie wünscht sich eine „neutrale“ Schule, frei von „politischer Indoktrination“. Und sie verkennt mit Absicht, dass zwischen Neutralität und Indoktrination ein sehr weites Feld liegt: das Feld der demokratischen Meinungsbildung, die von Position und Provokation, Kritik und Contra, Debatten und Argumenten lebt.

Auch der Senator beruft sich gebetsmühlenhaft auf die Neutralitätspflicht der Schulen – und verkennt dabei ihren Wesensgehalt. Das Neutralitätsgebot ist ein zentrales Verfassungsprinzip. Der Staat und seine Institutionen, darunter die staatlichen Schulen, dürfen danach weder einseitig für noch gegen eine nicht verbotene Partei agieren.

Position und Gegenposition

Für die Schulen ist dieses Gebot im „Beutelsbacher Konsens“ 1976 konkretisiert worden. Danach dürfen Lehrende ihren SchülerInnen keine Meinung aufzwingen, sie müssen Themen kontrovers darstellen, Positionen und Gegenpositionen in den Unterricht einfließen lassen und die Lernenden so befähigen, sich eine eigene Meinung zu bilden.

Zur eingeforderten Kontroverse gehört auch die kontroverse Auseinandersetzung mit der AfD. Der humanistische Bildungsauftrag der Schulen ist und bleibt mit vielen Positionen der AfD unvereinbar. Und der weltweit aufkeimende Nationalismus, der Umgang mit Geflüchteten und auch der vor allem die heutige SchülerInnengeneration bedrohende Klimawandel sind Themen, die aus dem Schulalltag nicht ausgespart werden können und dürfen.

Dass SchülerInnen und LehrerInnen keine eigene Meinung haben oder diese im Unterricht nicht äußern dürfen, dass, wie an der Ida-Ehre-Schule im Rahmen eines Kunstprojekts geschehen, keine antifaschistischen Slogans präsentiert werden dürfen, davon ist beim Neutralitätsgebot und im Beutelsbacher Konsens nicht die Rede. Politische Meinungsäußerungen dürfen nicht nur, sie müssen einen Platz an jeder Schule haben. Das ist die Atemluft jeder Demokratie.

Staatsbürgerliches Engagement

Schule als Ganzes soll und muss politisch neutral sein, doch das kann und darf nicht für jede einzelne Schulstunde, jedes Projekt, jede Meinungsbekundung gelten. Schule muss staatsbürgerliches Engagement befördern, der Politikverdrossenheit entgegenwirken, politische Debatte forcieren.

Für die Entwicklung dieser Gesellschaft brauchen wir mündige StaatsbürgerInnen mit Rückgrat und Engagement. Und wir brauchen an den Schulen Vorbilder – LehrerInnen mit Haltung, die auch eine erkennbare Meinung haben, die sie in jede Debatte einfließen lassen, ohne sie irgendjemandem überzustülpen. Das ist ein Balanceakt ohne Alternative. Nur Menschen mit Haltung können die kommende Generation zur Mündigkeit erziehen.

Fast schlimmer als die klare, meinungsfreiheitsfeindliche Position der AfD, an der sich Schüler und SchülerInnen abarbeiten können, ist der rückgratlose Wackelkurs der SPD. Wer die Schulaufsicht wegen ein paar Antifa-Slogans anrollen lässt, macht sich nicht nur zum Erfüllungsgehilfen der AfD, er schürt auch ein Klima der Meinungsunterdrückung an den Schulen.

Der Senator als schlechtes Vorbild

Erst wenige Tage davor bedrohte Rabe SchülerInnen mit Sanktionen, wenn sie während der Unterrichtszeit eine Klimawandel-Demo besuchen. Gleichzeitig wertete sein oberster Dienstherr, Bürgermeister Peter Tschentscher, dieselbe Demonstration mit seiner Spontanteilnahme auf – um mit eben jenen Schülerinnen zu diskutieren, die sein Senator gern vom Rathausmarkt weg und auf die Schulbank verbannt hätte: eine kuriose Interpretation des Neutralitätsgebotes.

Wenn der Schulsenator zudem in einer aufgeheizten Bürgerschaftsdebatte über die Vorfälle, die er in Gang gesetzt hat, nicht ein einziges Mal das Wort ergreift, ist er das denkbar schlechteste Vorbild für eine SchülerInnengeneration, die lernen sollte, für ihre Haltung mit breiter Brust einzustehen. Mit einem neutralitätsversessenen Wegduck-Senator lässt sich in Hamburg mit Sicherheit keine Schule machen.

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54 Kommentare

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  • Ich finde es toll, dass die Antifa unsere parlamentarische Demokratie so militant unterstütz und sich für einen liberalen Staat einsetzt. :-) Sie sollte dies auf ihren Aufkleber vielleicht auch mal positiv umsetzen!

  • 9G
    94023 (Profil gelöscht)

    Ich finde es sehr schade, dass die Antifa nicht gerade selten, durch ihre extreme Gewaltbereitschaft über das Ziel hinausschießt und damit zumindest meine linken Ideale eines wertebezogenen friedlichen Umgangs in einer demokratischen Gesellschaft nicht erfüllt. Durch ihr martialisches, fast militärisch anmutendes Äußeres und ihre rabiaten Methoden verunglimpft sie die friedfertige Linkspolitik. An Schulen arglose Kinder zu rekrutieren finde ich entsprechend kontraproduktiv für die linke Bewegung.

    • @94023 (Profil gelöscht):

      Da haben sie dass Zerrbild über die Antifa, wie es von Neonazis und der neuen Rechten und den Anhängern der Querfront gebetsmühlenartig verbreitet wird, sehr ordentlich zusammengefasst.



      Das hat mit der realen Antifa nur so gar nix zu tun.

      • 9G
        94023 (Profil gelöscht)
        @Wagenbär:

        Leider hat ihr Beitrag so rein gar nichts mit der Realität zu tun. Zumindest Teile der Antifa beteiligen sich an Gewalttaten und Kriminalität, auf die sich in Seminaren (Kampfsport, Diebstahl) vorbereiten. Diese Mittel sind für mich als Pazifisten keinen Deut besser als die Gewalt von extremen Rechtsgruppierungen. Es tut mir leid, eine Gruppierung, die mit Mitteln der Einschüchterung politischen Gegnern eine Meinung aufzwingen will, ist nicht demokratisch und daher auch nicht akzeptabel.

  • @Andreas Bitz Wenn an Schulen innerhalb eines Kunstprojektes z.B " Faschismus - Meinungsfreiheit oder Verbrechen" , Sticker, Ton und Filmträger, Textilien u.s.w. von I.B , NPD oder auch der AFD , auf deren Inhalt hin mit den Schüler*innen diskutiert wird, würde mir diese Vorstellung MUT und nicht Angst machen.

  • "[D]ie Dinger" klebt man doch sowieso heimlich.

    (100St/2€, das können sich sogar arme Schüler leisten)

  • Einfach mal sich vorstellen, daß auf einer dann als "Kunstprojekt" bezeichneten "Sticker"-Tafel rechtsextreme Parolen wie "Gegen Messerstecher", "Scheinasylanten", Logos der Identitären Bewegung monatelang bezeigt worden wären. Antifa wie auch NPD haben an Schulen nichts verloren.

    • @Andreas Bitz:

      Als ich ca. 14 Jahre alt war, haben wir im Kunstunterricht "Ästhetik der Werbung" als Thema gehabt und dafür Printwerbung aus Zeitschriften gesammelt, unter anderem damals noch zulässige Printwerbung für Zigaretten. Die hatte dann sicherlich auch nichts an Schulen verloren, nicht wahr?

      Das wäre ein Spaß gewesen, wäre die Schulaufsicht damals angerückt mit dem Vorwurf, der Lehrer wolle uns wohl zum Rauchen verführen.

      Was in der Gesellschaft passiert, muss in der Schule altersgerecht thematisiert werden können, alles andere ist Bullshit, Herr Bitz.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Andreas Bitz:

      Menschenfeindlichkeit hat keinen Platz an demokratischen Schulen. Das wäre ein Widerspruch in sich.

      Antifaschismus hingegen muss einen Platz haben. Steht bestimmt so auch im Lehrplan. Das ist der Unterschied.

    • @Andreas Bitz:

      Der linke und anarchistische Widerstand war/ist also ebenso schlimm wie die massenmordende SA/SS? Die Begeisterung für linksemanzipatorische Politik, die Auseinandersetzung mit nazistischer Vergangenheit und Kontinuität ist ebenso zu verhindern wie das Hetzen gegen People of Color und Geflüchtete?

      • @Uranus:

        Was wollen sie mit diesen Nazivergleichen erreichen?

    • @Andreas Bitz:

      Korrekt

  • "Unsere Demokratie ist für sie eine präfaschistische Gesellschaft", sagt der Kasseler Politikwissenschaftler Wolfgang Schroeder: "Sie sehen hinter jedem Baum einen Faschisten." Für die Göttinger Gruppe "Antifaschistische Linke international" (A.L.I.) hat die BRD "nie mit dem Faschismus gebrochen". Darum berufen sich die Aktivisten auf den Schwur der Häftlinge des KZ Buchenwald, deren Ziel eine Welt des Friedens und der Freiheit war: "Solange wir in einer der Welt des Krieges und der Unfreiheit leben, wird uns Gewalt immer begleiten."

    • @JM83:

      Einzelne Zitate aus dem Zusammenhang nehmen und Quelle, wo man das geklaut hat, nicht zu benennen ist schon sehr schwach.



      So unseriös würden Antifas z.b. nie agieren.



      Der ganze Text im Zusammenhang:



      www.hna.de/politik...tml#idAnchComments

      • @Wagenbär:

        Das ändert dennoch nichts am Inhalt. Wenn Wissenschaftler zu dem Ergebnis kommen, dass die Antifa gewaltbereit ist und als legitimes Mittel ansieht, haben deren Symbole nichts in der Schule verloren. Zudem besteht das Neutralitätsgebot.

        • @JM83:

          "Das ändert dennoch nichts am Inhalt"



          ..................................................................



          Offensichtlich haben sie den Artikel, aus dem sie das Zitat ohne Quellenangabe geklaut haben selber gar nicht gelesen.



          Doch, das ändert eine ganz Menge, weil die Antifa dort tatsächlich wesentlich komplexer beschrieben wird.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @JM83:

          Faschismus und Nationalsozialismus sind in Deutschland keine Meinungen, die vom Neutralitätsgebot geschützt sind. Demokratische Schulen müssen gegen Faschismus sein, sonst wären es keine demokratischen Schulen.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Es gibt so einige Gruppen, die gegen unsere parlamentarische Demokratie gegen anstinken und sie abserviert wissen wollen, nicht nur von faschistischer Seite. Eine demokratische Schule muss gegen alle antidemokratische Gruppen vorgehen, egal ob diese „Volksdemokratie“ oder „völkische Demokratie“ wollen

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Na klar, richtig. Das heißt aber umgekehrt nicht, dass sie linksextreme Gruppen und Symbole tolerieren müssen.

  • Wenn Parteien thematisiert werden, werden auch ihre Inhalte analysiert. Einer der AfD-Topoi ist das fantasieren über eine geschlossene Antifa, die angeblich das Land mit Terror überzieht. Also muss man sich auch mit der tatsächlichen Antifa auseinandersetzen. Das ist politische Bildung pur. Dass die Agenten für Desinformation sich dabei unterm Strich in den Köpfen der meisten Schüler als die Hetzer und Lügner erweisen, die sie nunmal nachweislich sind, liegt an ihrer eigenen Propaganda.

    Dabei dürfte auch egal sein, wie diese Geschichte ausgeht, Ziel ist ja zuvörderst, die emotionale Spaltung der Gesellschaft in zwei angeblich krass dichotomische Lager, um die Leute einzufangen, die für Cowboys und Indianer-Spiele empfänglich sind.

    Politische Dummdödel, die ihnen dabei in die Hände spielen, sollten keine politische Zukunft haben.

  • Schule ist per se politisch. Viele der Lehrinhalte sind auch politische Themen. Möglichkeiten, Zeit und Raum ist ebenfalls vorhanden.

    Wenn Schüler dann noch für politische Auseinandersetzungen Aufkleber brauchen (man kennt seine Pappenheimern auch ohne) dann wäre ich für ein sofortiges Handyverbot bis zum 13 Schuljahr.

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Ich gehe sogar noch weiter: Wenn Erwachsene, z.B. Pegidisten und Solche Typen 'für politische Auseinandersetzungen Aufkleber brauchen', dann finde ich 'ein sofortiges Handyverbot' und ein Wahlverbot bis einschließlich des 75. Lebensjahrs angebracht.



      Sie sagen es sehr deutlich: Bei politisch anders Gepolten sollte man hart durchgreifen.

      • @91672 (Profil gelöscht):

        Wäre a ne nette Idee, aber wollen Sie dieafür erstalle wieder auf den Schulhof schicken? Grübel ...

  • Ich habe gedacht, der Wettbewerb um die "Stradivari unter den Arschgeigen" sei ein parteiinterner Wettbewerb innerhalb der AfD.

    Vielleicht hat der SPD Mann nur ausgelotet, wie der Zuspruch von Rechts ausfällt, um seine Karrierechancen bei einem Parteiwechsel abzuschätzen?

  • 9G
    94795 (Profil gelöscht)

    Ich hab 2012 mein Abi gemacht, wenn bei mir solche Aufkleber überall präsent gewesen wären dann hätte mich das auch genervt. Ich bin nicht zur Schule gegangen um mich dem selbstgefälligen Politgebrabbel einiger Pseudokommunisten auszusetzen.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @94795 (Profil gelöscht):

      Sie hätten sich ja auch damit auseinandersetzen können, als sich dem nur ausgesetzt zu fühlen.

    • @94795 (Profil gelöscht):

      Kater 45

      Was haben sie erwartet?



      Ein nüchternes Gespräch?

      Das ich nicht lache, sie sehen doch wie sie sind .

      "Aber offenbar auch nicht, um ein guter Mensch zu werden, wa?"

      "Irgendwelche persönlichen Befindlichkeiten als politische Meinungsäußerung verkaufen zu wollen; das nenne ich mal selbstgefällig"

      Wie das einfach überhaupt keinen sinn ergibt. Natürlich ist Seine Befindlichkeit auch maßgeblich für seine Meinung.

      Ihr unterbietet euch echt am laufenden band!



      "Bei politisch anders Gepolten sollte man hart durchgreifen."

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @94795 (Profil gelöscht):

      Aber offenbar auch nicht, um ein guter Mensch zu werden, wa?

    • 9G
      94797 (Profil gelöscht)
      @94795 (Profil gelöscht):

      Sie haben Ihr Abi 2012, äääähm-gemacht?



      Ich frag ja bloss.



      Was sind eigentlich Pseudokommunisten?



      Ich frag ja bloss

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @94795 (Profil gelöscht):

      Hoffentlich ist Ihnen auch das selbstgefällige Politgebrabbel einiger Pseudokapitalisten erspart geblieben. Das ist nämlich mindestens genauso nervig und vor allem recht verantwortungslos.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @94795 (Profil gelöscht):

      Dann hoffen wir mal für Sie, dass sich im Laufe der Zeit ein wenig mehr Differenzierungsfähigkeit und Weitblick einstellen. In Form UND Inhalt.

      Anderweitig empfiehlt sich ein Studium der Journalistik mit anschließender Beschäftigung bei BILD.

      Glückauf.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Der NC ist aber ziemlich hoch...

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @94795 (Profil gelöscht):

      Glückwunsch zum bestandenen Abitur.

      Ansonsten fällt mir zu deinem Kommentar nicht viel ein. Irgendwelche persönlichen Befindlichkeiten als politische Meinungsäußerung verkaufen zu wollen; das nenne ich mal selbstgefällig

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Die Bombendrohung mit rechtsextremen Hintergrund die gegen die Schule nach dem Anti-AFD Statement einging, hätte man ruhig der Vollständigkeit halber mal erwähnen können.

    Währenddessen labern hier wieder irgendwelche Experten von der linksextremen Bedrohung in der Kommentarspalte, wegen einem Projekt im Unterricht und ein paar Antifa-aufklebern

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    "Schulsenator Ties Rabe (SPD) ließ seine Schulaufsicht anrollen, die Antifa-Logos entfernen und löste damit eine stadtweite Solidaritätswelle mit der Schule aus."

    War die SPD nicht früher selber mal eine antifaschistische Partei?

    Vielleicht braucht der Herr Bildungssenator mal Nachhilfe in Parteigeschichte.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Die Antifa ist nicht der Alleinvertreter des Antifaschismus, schießt in ihren politischen Positionierungen auch zuweilen weit über die Grenzen der reinen Bekämpfung von (echtem) Faschismus hinaus und zeigt auch teilweise ihrerseits totalitäre Tendenzen. Insofern kann man auch nicht sagen, dass jede Reibung mit der Antifa gleich eine Absage an den Antifaschismus wäre.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    "Schulsenator Ties Rabe (SPD) ließ seine Schulaufsicht anrollen, die Antifa-Logos entfernen"

    Das kriege ich immer noch nicht runter. Nazis melden Antifa-Aufkleber und die Schulbehörden schicken ihre Putztruppe los um sie zu entfernen.

    Was mögen die Schüler bei dieser an Peinlichkeit kaum zu überbietenden Aktion gedacht haben?

    Das die AfD eine ziemlich einflussreiche Truppe ist und dass in der Schulbehörde Weicheier sitzen.

    Und was machen die Schüler dann, weil sie Schüler sind? Sie kleben die Dinger heimlich und haben gelernt, dass das mit der Meinungsfreiheit so eine Sache ist.

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Ja, das ist so eine Sache. Ich will nur 2 Sachen sagen:



      1. Der Vater (oder die Mutter) des Antifaschismus ist der Faschismus.



      2. Mir gehen die vielen aufgemalten (nicht nur geklebten) Hakenkreuze gehörig auf die Nerven.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @91672 (Profil gelöscht):

        "Der Vater (oder die Mutter) des Antifaschismus ist der Faschismus."

        -Der Großvater des Faschismus ist dann der Feudalismus?



        Nur so eine Idee für den politschen Stammbaum?

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @91672 (Profil gelöscht):

        Und der Stalinismus ist dann ein Onkel und der Neoliberalismus ein aus der Art geschlagener Neffe?

      • @91672 (Profil gelöscht):

        “1. Der Vater (oder die Mutter) des Antifaschismus ist der Faschismus”

        Upsa, sind Sie da über das Hufeisen gestolpert? Oder wie soll ich das verstehen? Der andere Weg es zu lesen wäre, dass Antifaschismus eine nötige Konsequenz aus bestehenden Faschismus ist, was ich jetzt mal ganz blauäugig als eine radikale Aussage einschätzen würde ;)

        • @outsourced:

          Würde ich mit Sylvis 2. Punkt im Auge so interpretieren.

  • Sollte es „der AfD“ tatsächlich „gelungen [sein], den politischen Diskurs nach rechts zu verschieben“, wäre der "Beutelsbacher Konsens" nicht nur an diversen AfD-Vertretern spurlos vorbei gegangen, sondern auch an Leuten wie Schulsenator Ties Rabe (SPD).

    Womöglich hat der erwähnte Konsens elitär-professioneller Didaktiker ja einfach nicht genügend Schule gemacht an der Basis des deutschen Bildungswesens. Für den Osten wäre das verständlich, denn Beutelsbach liegt eindeutig im Herrschaftsbereich des Klassenfeindes der SED-Patriarchen. Für Hamburg, das ja doch eher im Westen liegt, ist es aber ein sogenanntes Armutszeugnis.

    Insbesondere scheint nie ganz klar geworden zu sein, was „Neutralität“eigentlich meint im Geltungsbereich des Grundgesetzes. Staatliche Institutionen dürfen weder einseitig für noch einseitig gegen Parteien agieren, die nicht verboten sind. Wie sie mit Parteien umzugehen haben, die nur partiell auf dem Boden des Grundgesetzes stehen, die aus strategischen oder taktischen Gründen aber trotzdem nicht verboten werden sollen, sagt das Neutralitätsgebot leider nichts.

    Wo die AfD den Boden des Grundgesetzes verlässt, begibt sie sich damit auf recht glattes Eis. Da greift – jedenfalls bis zum Verbot der Partei – der Artikel 20 GG. Der besagt: „Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung [Anm: gemeint ist die „verfassungsmäßige“] zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“ Und „alle“ meint zweifellos „alle“, auch Lehrer.

    Entweder steht die AfD auf dem Boden des Grundgesetzes. Dann hat sie sich, verdammt noch mal, damit abzufinden, dass es nicht nur eine einzige, ihre politische Meinung gibt an deutschen Schulen. Oder sie steht nicht auf dem Boden des Grundgesetzes. Dann darf sie sich nicht beschweren, wenn ihr Widerstand entgegen gebracht wird. Nein, nicht als politischer Partei, sondern als krimineller Vereinigung. Aber vielleicht glaubt die AfD ja, das Grundgesetz bindet nur ihre Gegner.

    • @mowgli:

      uiuiui



      steile Behauptung



      "Kriminelle Vereinigung"

      Sie vermischen das die "ANTIFA" ein Faschistischer Schlägertupp im SS sinne ist, die der friss oder stirb mentalität folgt, bombenanschläge auf Politbüros verübt, und Menschen zuhause besuchen kommt!

      Egal wie viel untergruppen es gibt!



      Antifa hat wie die NPD nichts in Bildungseinrichtungen zu suchen.

      das sind die kriminellen!

  • 9G
    91672 (Profil gelöscht)

    Ich habe aus gut unterrichteten Kreis gehört:



    Die rechten Parteien wollen die Schüler*innen von den Noten 1 bis 3 enteignen, wenn sie sich außerhalb des Erlaubten betätigen. Wer erwischt, fotografiert oder gefilmt wird, kommt in das bundesweite Melderegister und kann nur noch die Noten 4 bis 6 bekommen. Der zukünftige Lebensweg ist damit geprägt.



    Dann ist gleich Schluss mit Antifaschismus und Klimawandel. Beides ist in der rechten Welt nicht erlaubt.

    • @91672 (Profil gelöscht):

      Oha! Klimawandel soll bei den Rechten nicht erlaubt sein?

  • Lieber Herr Carini,



    de.wikipedia.org/wiki/Antifa



    Wo liegt wikipedia mit der Einschätzung der Antifa als linksradikal und autonom falsch?



    Wenn ich keine Strukturen dulde, dann muss ich auch damit rechnen, dass ich ohne Worführer mit den Radikalen in einen Topf geworfen werde.



    Das nennt man Verantwortung zu seinen Wertbekenntnissen, wenn keine genauen Zahlen bekannt sind.



    Oder man müsste sich öffentlich lossagen bzw. die Radikalen rauswerfen. Unter radikal versteht man übrigens die Anwendung aller Mittel abseits der Verfassungsfeindlichkeit.

    Warum sollte der Staat Radikalismus bereits bei Kindern dulden?



    Durch Aufklärung über die Probleme sollte jedem selbst eine mündige Entscheidung bleiben, wie er sein Leben gestalten möchte.

    Naziindokrination, so wie in der Hitlerjugend, oder in der DDR zum Sozialismus verhindert eine reale Weltsicht und löst die zu Grunde liegenden



    strukturellen Probleme nicht.



    [Beide Ideologien sind wegen Unfähigkeit zur Problem- und Selbstreflexion kaputt gegangen. Ich bin mir noch unsicher, ob das bei der aktuellen Linken auch passieren wird.



    Mit den Enteignungsvorschlägen haben diese einen Anfang hin zu ihren Ursprüngen gemacht für strukturelle Änderungen, also besteht noch Hoffnung.]

    • @marxscheEffizienz:

      "Unter radikal versteht man übrigens die Anwendung aller Mittel abseits der Verfassungsfeindlichkeit."

      Das haben Sie sich aus den Fingern gesogen.

      Der Ausdruck "radikal" bezieht sich vielmehr auf die inhaltliche Ebene (sich mit grundsätzlichen Fragen zu beschäftigen statt mit Einzelheiten) und hat mit Verfassungsfeindlichkeit oder Gewalttätigkeit nichts per se zu tun. Das wird gerne durcheinander geworfen...

    • @marxscheEffizienz:

      1.) Es handelte sich nicht um wild geklebte Aufkleber, sondern sie waren Teil eines schulischen Projekts. Eine Indoktrination kann hier nicht erkannt werden.

      2.) Die Antifa ist linksradikal, aber wenn Sie den gelesen hätten, bevor Sie Ihren langen Post loswurden, hätten Sie festgestellt, dass nicht die Antifa angesprochen wurde, sondern der Antifaschismus. Die Antifa ist antifaschistisch, aber nicht jeder Antifaschismus hat etwas mit der Antifa zu tun.

      • @sart:

        www.mopo.de/hambur...taendnis--32248302

        Wie ein Kunstprojekt sieht das nicht aus.

        Zu 2) siehe 1) das steht glasklar Antifa Altena Ost und damit Radikalismus.

        • @marxscheEffizienz:

          In dem Artikel, den Sie gelinkt haben, steht sogar, was für ein Projekt es war. Es handelte sich um eine Meinungswand, an der alle möglichen Aufkleber etc. angebracht wurden.

          Haben Sie den Artikel, den Sie gelinkt haben, überhaupt gelesen oder haben Sie da nur das Bild gesehen?

        • @marxscheEffizienz:

          Ich sprach auch nicht von einem Kunstprojekt.

          Und es steht da ganz klar: "Teile der Medien erklärten Antifaschismus zum Synonym für Linksradikalismus"

          Die Kritik in dem Artikel bezieht sich also auf die pauschale Gleichstellung des Antifaschismus mit Linksradikalismus, nicht auf die Antifa.

          • @sart:

            Achso,



            damit bin ich vollständig einverstanden.



            Ich hasse Framing und damit Verwässerung von Sprache.