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Interview mit Spahn-Kritikerin„Hartz IV ist der Fehler“

Die Hartz-IV-Bezieherin Sandra Schlensog empfängt am Samstag Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei sich in Karlsruhe. Sie hat ihm einiges zu sagen.

Sandra Schlensog in Karlsruhe Foto: dpa
Benno Stieber
Interview von Benno Stieber

taz: Frau Schlensog, am Samstag kommt Jens Spahn zu ihnen nach Karlsruhe. Was erwartet ihn?

Schlensog: Wir werden uns erst mal ohne die Öffentlichkeit treffen, so ist es ausgemacht. Nur dann habe ich eine Chance, ihn mit meinem Anliegen zu erreichen. Gleichzeitig wollen wir die Gelegenheit für eine Kundgebung gegen Hartz IV nutzen.

Der Grund für den Besuch war Spahns Aussage, Hartz IV bedeute nicht Armut, es sei der Weg aus der Armut. Sie haben ihn dann über eine Petition bei Change.org aufgefordert einen Monat von Hartz IV zu leben. Wie kam’s zu der Idee?

Ich hab mich tierisch geärgert, weil ich fand, dass seine Äußerung zynisch ist und an der Realität der Menschen vorbei geht. Alle um mich herum haben gesagt, komm Sandra, das ist dein Moment, nutze das. Ich hab dann nur ein paar Minuten gebraucht, um die Petition zu schreiben.

Wie lange hat es eigentlich gedauert, bis er sich bei Ihnen gemeldet hat?

Die Petition war schon fünf Tage online. Als er angerufen hat, standen gerade Norbert Blüm und ein Fernsehteam vor der Tür.

Sogar Norbert Blüm war schneller. Und was hat Jens Spahn gesagt?

Ich hab’s erstmal nicht geglaubt, dass er es wirklich selber ist. Dann war es aber ein sehr gutes Gespräch auf Augenhöhe. Ich glaube, er fand es gut, dass ihn jemand so gepackt hat.

Im Interview: Sandra Schlensog

Sandra Schlensog, 40, wohnt mit ihrem Sohn in Karlsruhe. Ihre Petition auf der Plattform Change.org haben fast 200.000 Menschen unterzeichnet.

Hat er in dem Gespräch etwas von seinen Äußerungen zurück genommen?

Nein, aber dazu werde ich ihn am Samstag auffordern.

Was genau finden sie so zynisch an der Äußerung von Jens Spahn?

Niemand muss bei uns verhungern, das ist schon richtig. Aber wir leben nun mal in einem reichen Land. Da bedeutet Armsein, dass Menschen ausgeschlossen sind. Und ja, es bedeutet auch, dass Kinder hungern. Das ist ein Armutszeugnis. Ich glaube, das hat Jens Spahn nicht verstanden.

Der Minister soll jetzt also einen Monat von Hartz IV leben. Wie stellen sie sich das vor?

Darüber werden wir am Samstag reden. Ich finde, er soll einen Monat vom Regelsatz von 416 Euro leben, davon einkaufen und öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Ich finde, man kann Sachen nur dann wirklich beurteilen, wenn man sie erlebt hat.

Angenommen er macht das. Ist das nicht nur ein politischer Gag für ihn?

Nein, das glaube ich nicht. Natürlich ist es eine künstliche Situation, schon allein deshalb, weil er weiß, dass es nach einem Monat vorbei ist. Am Ende wird er sicher sagen: Das geht doch irgendwie. Das stimmt ja auch. Aber er wird auch merken, es geht eben nicht gut.

Wie funktioniert das bei Ihnen?

Das schlimmste ist die ständige Existenzangst, die man hat. Man hat ja seinen Ausgabenplan, da darf nichts unvorhergesehenes dazwischen kommen. Schon wenn man krank wird und für Medikamente zuzahlen muss, bringt das alles durcheinander. Es darf kein kurzfristiger Schulausflug von meinem Sohn kommen, dann muss man dann das Geld erst mal vorlegen, bis man es später erstattet bekommt. Für vieles bekommt man vom Amt keine Erstattung sondern nur ein Darlehen, das ist dann eine Schuldenfalle.

Wie viel bleibt ihnen für ungeplante Ausgaben?

Nichts. Neulich war ich zum Beispiel einer Beerdigung eingeladen. Ich musste absagen, weil ich mir die Reise nicht leisten konnte. Ich hab nach allen Fixkosten 10 Euro am Tag übrig. Davon muss ich und meinen zehnjährigen Sohn leben. ich verhungere nicht, ich muss nicht zur Tafel, denn ich finde, die ist für Leute, die es noch dringender brauchen als ich.

Was konkret müsste sich an Hartz IV verändern?

Ich sehe es wie die Arbeits-Agentur-Rebellin Inge Hannemann. Sie hat mir kürzlich geschrieben, Hartz IV hat keine Fehler, Hartz IV ist der Fehler. Wir kommen auf Dauer um ein Grundeinkommen nicht herum. Bis dahin muss der Mindestlohn erhöht werden, weil auch mit Mindestlohn müssen die Leute heute aufstocken. Und Kinderarmut muss bekämpft werden. Es kann nicht sein, dass zum Beispiel Kindergeld auf Hartz IV angerechnet wird.

Mangelt es nicht auch an Kinderbetreuung und Jobs mit flexiblen Arbeitszeiten?

Ja, ich würde gerne arbeiten, aber eben auch Zeit haben, um Mutter zu sein. Die Freiheit nehme ich mir. Das sollte die Gesellschaft auch würdigen. Aber da ist der Arbeitsmarkt nicht flexibel genug.

Trotz ihrer Situation sind sie eine engagierte Frau.

Ich war immer sozial engagiert, unterstütze zum Beispiel ein Projekt für Obdachlose in Kaiserslautern. Als sich „Demokratie in Bewegung“ (DIB) als neue Partei gegründet hat, habe ich mich dann das erste Mal auch politisch engagiert.

Hartz IV hat sie nicht passiv werden lassen?

Nein. Ich bin jetzt auch sehr beeindruckt davon, was man in diesem Land zum Beispiel mit einer solchen Petition erreichen kann. Immerhin wird jetzt mal ernsthaft über Hartz IV diskutiert. Man kann also etwas erreichen, wenn man laut ist und sich solidarisiert.

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169 Kommentare

 / 
  • Frau Schlensog hat gut die Tür geöffnet für Kritik und Alternativen - Spahn nur als Beispiel für einen uninformierten von oben herab abwiegelnden Minister.

     

    an ihn haben auch andere Leute Briefe geschickt - ich etwa gezielt zur Frage der KRANKENSTÄNDE in Jobcentern (Mitarbeiter) sowie den Hartz IV Toten und der vielen (gesundheitsschädigenden) Obdachlosigkeit.

     

    Ich hoffe mal, meine Kommentare erscheinen noch...

    Gruß

    FriGGa Wendt

  • "Ja, ich würde gerne arbeiten, aber eben auch Zeit haben, um Mutter zu sein. Die Freiheit nehme ich mir. Das sollte die Gesellschaft auch würdigen. Aber da ist der Arbeitsmarkt nicht flexibel genug."

    Die Aussage finde ich ganz seltsam - vielleicht verstehe ich das falsch und Fr. Schlensorg arbeitete wirklich in einer Sparte, wo man Beruf und Familie gar nicht unter einen Hut bringen kann, gerade wenn man alleinerziehend ist.

    Aber bei aller berechtigten Kritik an Hartz IV und dem Arbeitsmarkt, der Familien/ Alleinerziehende nicht begünstigt - was wäre, wenn wir uns alle "die Freiheit" nehmen würden, Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen, weil die Gesellschaft gefälligst unseren Ansatz zu leben "zu würdigen" hat?

    Wie gesagt, vielleicht ist es nur unglücklich formuliert und ich sehe hier mehr, als gemeint ist. Aber als Mutter eines fünfjährigen Kinds, die bis zu zwei Wochen vor und bereits schon wieder vier Wochen nach der Geburt gearbeitet hat (weil ich das auch so wollte und konnte), stößt mir der Satz irgendwie auf...

  • Nochmal: "Hartz" ist der faktische Mindestlohn. Statt BGE, "Hartz" hoch, Löhne hoch.

    Schlechte Nachricht: da bereits seit den 70er Jahren die Lohnquote sinkt, können wir die finanzielle Schieflage (das heißt ebenfalls, ohne dass dort Not herrschen muss, das nachträglich auszuschütten, was den Betroffenen vorenthalten wurde) in den Teilen der Gesellschaft, die abhängig beschäftigt oder kleinselbständig sind, nicht mehr auf natürlichem Wege beheben.

  • Hauptsache Sandra und Jens hatten einen duften Abend. https://www.youtube.com/watch?v=RyJ_3xPwuNc

    • @Rudolf Fissner:

      Da hat's nicht gefunkt! ;-)

      • @Gerhard Krause:

        Wer weiß, vielleicht sind auch nur die sozialen Gräben zu groß. Wie bei Romeo und Julia oder so.

        • @Rudolf Fissner:

          Manchmal hilft ein großer Balkon.

  • Beispiel: ärztliche Versorgung Obdachloser. Auch hier: wo durchkreuzen Initiativen hier staatliche Projekte?

     

    Ich denke im Gegentum dass gerade solche Projekte Ausgangspunkt sind für staatliche Projekte.

    • @Rudolf Fissner:

      Ach, der Staat ist darin noch nicht aufgewacht?

      In den Kernaufgaben sollten Feigenblätter nicht darüber hinwegtäuschen, wie nackt es darunter zugeht. Einerseits muss man wohl froh sein, da überhaupt jemand hilft, anderseits ist die schiere Gegenwart der Verbände ohne die Forderung derer, den Mangel durch staatl. Engagement abzustellen, das vll unwillentliche Konterkarieren. Fordern Caritas u.a. dies nicht, entlassen sie den Staat aus der Verantwortung.

      • @lions:

        Wer außer Sie behauptet, dass die ärztliche Versorgung Obdachloser ausreichend ist? Es ist deshalb schäbig solche Aktivitäten als Feigenblatt zu abzucanceln.

         

        Zudem haben Sie (weiter unten) behauptet, dass solche Initiativen staatliche Projekte durchkreutzen. Nun plötzlich realisieren auch Sie, dass es diese Projekte nie gab.

         

        Ich finde es auch ein wenig merkwürdig, dass die Ehrenamtlichen neben der tätigen Hilfe auch noch die politische Arbeit übernehmen sollen und für die schlechte Arbeit der parteien verantwortlich sein sollen.

        • @Rudolf Fissner:

          "Wer außer Sie behauptet, dass die ärztliche Versorgung Obdachloser ausreichend ist?"

           

          Wo habe ich das behauptet? Hören Sie doch auf, da Dinge hineinzulegen. Das würgt den Diskurs ab; Oder soll es das, a la genervt aufgeben statt von Ihnen überzeugt worden zu sein. Dass Sie einen Diskurs mit Ihrem letzten Wort abschließen, sollten Sie keinesfalls fehlinterpretieren.

          • @lions:

            Sie unten. Hatte ich schon korrigiert.

        • @Rudolf Fissner:

          muss heißen "... als ausreichend bezeichnet wird"

  • vieles was da steht ist wahr . ebenso war ist , dass die brd dato p.a. fast 1 billion euro ins soziale " investiert " .

    ab wann ist es genug ?

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @oliver pasch:

      Das wäre dann also das dreifache des Gesamtetats 2017. Jeder Hartz IV-Empfänger bekäme also 200.000 Euro. Wenn ich micht nicht verrechnet habe.

    • @oliver pasch:

      Woher diese Zahl?

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @oliver pasch:

      "Ab wann ist es genug?"

       

      Klare Frage, klare Antwort: dann, wenn j e d e r hier menschenwürdig leben kann. Sehen Sie das gewährleistet?

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Nö nicht klar. Das „hier“ tät ich streichen.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Machen Sie's.

  • Liebe Leute,

    ja, Harz4 ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Über den Daumen gepeilt waren die Sozialhilfeansprüche vor Harz4 auch nicht wesentlich höher, allerdings rutscht man nun etwas schneller in Sozialhilfe.

    Das Kernproblem bei der Agenda 2010 ist allerdings eine ganz andere Baustelle, welche seltsamerweise kein Thema ist. Das war der Wechsel von der sozialen Marktwirtschaft (Verlierern der Marktöffnungen wird eine gerechte Entlohnung zugestanden) zu einer marktoptimierten Beschäftigungspolitik, also der Aufkündigung eines "gerechten" Ausgleichs zwischen Gewinnern und Verlierern durch eine gesellschaftliche Garantie, dass Arbeit eine Existenzsicherung bedeutet. Die neue Norm der Billiglöhner, Leiharbeiter, Zeitverträgler, Minijobber usw. also der Auslagerung vieler Arbeitsbereiche in Billigtarife am Rand zu Harz4, war und ist der Spaltzklotz der neuen Realität. Ja, ein Lob auf all die Streiter für Dauersozialhilfeempfänger (unverschuldet und bestens damit eingerichtet). Diese vergessen leider die Probleme der Meistbetroffenen, der Aufstocker und Abgehängten, welche von ihrer Arbeit nicht mehr Existieren können. Der gewollte Billiglohnsektor jenseits der "Harz4-Hängematte" hat irgendwie keinerlei "linksintellektuelle" Fürsprecher mehr, selber schuld diese Blödel, warum Arbeiten diese überhaupt noch, ist wahrlich ein linksintellektuelles Ausschlusskriterium von Solidarität. Ich kann verstehen, dass dieses "Naziklientel" inzwischen die AfD wählt. Die einzige Partei, die den Migrantenkonkurenzdruck auf bezahlbare Sozialwohnungen und relevante Arbeitsplätze durch anti-welcome-statements für diese zu schützen verspricht. Also nur weiter so, thematisieren wir zur Selbsterbauung "Randgruppenprobleme", dann sollte aber der Vorwurf an die Abgehängten als AfD-Wähler mit "alles Nazis" irgendwie als linksarrogant bezeichnet werden dürfen. Keine Unterstützung und Konkurenz beklatschend ist nicht wirklich eine Empfehlung. MfG. ich.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @ton.reg:

      Verstehe den Kommentar nicht. Die Linkspartei hat laut Studie immer noch die ärmste Wählerschicht, die aber längst nicht alle arbeitslos sind, sondern genau in diesen Billiglohnsektor reinfallen.

    • @ton.reg:

      Äh... HÄ?

  • Jens Spahn war gestern bei Sandra Schlensog und hat "sechs Stück leckeren Obstkuchen" mitgebracht. Zum Schluss des Gespräches mit Frau Schlensog kam Jens Spahn tatsächlich zu der Erkenntnis, dass: "Mit Hartz IV zu leben ist ohne Zweifel schwierig, denn es deckt als soziale Grundsicherung nur das Nötigste ab".

     

    Der Gesundheitsminister hat den Selbstversuch - selbst mal einen Monat lang von Hartz IV zu leben - dann aber doch abgelehnt. Jens Spahn befürchtet, viele Bürger könnten es als "Farce" empfinden, wenn er versuche, mit ganz schmalem Geldbeutel auszukommen.

     

    Wie allerdings "Der Postillon" berichtete, hatte Jens Spahn einige Tage zuvor schon einen Selbstversuch in einem Luxusrestaurant gemacht, indem er überzeugend nachgewiesen hatte, dass man von 416 Euro locker satt werden kann.

     

    "Puh, die Crème brûlée am Ende war vielleicht doch zu viel, aber es ging ja auch darum, ob man von Hartz IV wirklich richtig satt werden kann", seufzt Jens Spahn. "Und ich bin jetzt wirklich pappsatt." Er stößt dezent auf, lockert seinen Gürtel und studiert dann seine Rechnung. "Sehen Sie? 293,11 Euro, dazu 36,89 Euro Trinkgeld: Macht 330 Euro. Da bleiben mir sogar noch 86 Euro übrig von meinem 416-Euro-Regelsatz. Warum einige Hartz-IV-Empfänger zum Essen statt Nobelrestaurants lieber heruntergekommene Tafeln aufsuchen, kann Spahn nach seinem Experiment nicht nachvollziehen. "Hier kriegst du Trüffelravioli, Rotbarbenfilet, Milchlammrücken – zum Niederknien! Wieso sollte man dann in einer Schlange irgendwo anstehen für ein paar abgelaufene Aldi-Spaghetti? Die sind schon irgendwie knausrig, diese Hartz-IV-Empfänger." [Quelle: Der Postillon]

    • @Ricky-13:

      Jens Spahn - Sandra Schlensog (Teil 2)

       

      "Zur Verdauung gönnt sich Jens Spahn von den verbleibenden 86 Euro noch eine kubanische Zigarre und ein Gläschen 32 Jahre alten Whisky. Danach will er sein Hartz-IV-Experiment beenden. "Ich muss schon zugeben, dass ich mich darauf freue, wenn ich nicht mehr so aufs Geld schauen muss", so Spahn." [Quelle: Der Postillon]

       

      Jens Spahn hat sich die brutale Realität, in der sich mehr als 5 Millionen Hartz IV Bezieher seit vielen Jahren befinden, aber wenigstens einmal angesehen. Das rechne ich Jens Spahn auch hoch an. Aber an dem Problem der zunehmenden Armut in diesem Land (Obdachlosigkeit, Tafeln, etc.) wird sich wohl trotzdem nichts ändern. Ob jemand, der ein Ministergehalt bezieht, sich Armut wirklich vorstellen kann, das wage ich auch zu bezweifeln. Aber wenigsten ist Jens Spahn aus seiner Welt mal in die Welt der armen Leute gegangen, das ist für Politiker ja leider heutzutage auch keine Selbstverständlichkeit mehr.

    • @Ricky-13:

      Ein Bekanter von mir, zuvor Student, nun H4ler ist ganz zufrieden mit dem Geld. E würde nun mehr Geld haben als zuvor.

      • @Rudolf Fissner:

        Es ist etwas anderes, wenn man ein junger Mensch ist und die Welt einem dann ohnehin 'rosarot' erscheint, oder ob man ein Mensch über 30 Jahre ist und die eigene Existenz und alles das was man sich mühsam aufgebaut hat auf einmal von dem Wohlwollen eines Jobcenterangestellten abhängt.

         

        Als ich noch Student war, da habe ich mir auch keine Gedanken um das "Morgen" gemacht. Da waren gute Freunde, hübsche Mädchen und die nächste Party wichtiger. Die Welt dreht sich aber weiter und irgendwann ist man kein unbedarfter junger Student mehr, sondern muss sich gegen die Tücken und Idiotien des Lebens wehren. Immer mehr gut ausgebildete Menschen stecken schon in Hartz IV oder haben zumindest Angst, dass sie auch irgendwann in dieses Hartz IV System geraten, und sich dann von einem Jobcenterangestellten einen Hilfsarbeiterjob nach § 10 SGB II aufzwängen lassen müssen. Am Abend dürfen sich Hartz IV Empfänger dann noch im TV anhören, dass "Hartzer" ohnehin nur ungebildete faule Säufer sind. Das Millionen Hartz IV Empfänger nicht dumm oder faul sind oder ein Alkoholproblem haben, weil dann in unsere Gesellschaft schon seit Jahrzehnten etwas nicht stimmen würde, darüber machen sich die naiven Bürger, die sich gerne mit der Bildzeitung "bilden", anscheinend keine Gedanken.

         

        Man kann seit Einführung der Agenda 2010, frei nach Shakespeare sagen: "Es ist etwas faul im Staate Deutschland."

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Ich war selbst Student und habe BAFÖG bezogen und ich war schon arbeitsloser Harzer. Das ist nicht wirklich vergleichbar.

         

        Nette, hilfsbereite BAFÖG-Amt Mitarbeiter die einen nach bewillgtem Antrag weitestgehend in Ruhe lassen und auch mal ein Auge zudrücken vs. Jobcenter mit Security, die einen für eine Verspätung von drei Minuten Sanktionen androhen, auf Fehler lauern und unter Druck setzen.

         

        Übrigens: Nach Bafög und Studium kommt eben noch Hartz4 als Grundsicherung, nach Hartz4 kommt nur noch die Obdachlosigkeit, wenn Leistungen über einen längeren Zeitpunkt nicht bewillgt werden.

         

        Ausserdem muss ich ganz klar sagen, das ich als Person mit Studiumshintergrund generell zuvorkommender und besser behandelt werde, als dies vor meinem Studium der Fall war.

         

        Will damit sagen: Als Ex-Student auf dem Jobcenter wird man priviligert behandelt

      • @Rudolf Fissner:

        Ich habe selbst nach dem Studium mit HartzIV bis zum ersten vernünftigen Job überbrückt. Kein Problem.

        Heutzutage wäre es ein riesiges Problem. Man ist eben nicht mehr Berufseinsteiger. Man hat Familie, ein Haus, finanzielle Verpflichtungen. Mehr als 12 Monate Arbeitslosigkeit würden meine Existenz und meine Altersvorsorge vernichten.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Frida Gold:

          Gerade der letzte Hinweis auf die Altersvorsorge ist sehr wichtig.

           

          Es scheint kaum jemand zu wissen oder wissen zu wollen, dass die sogenannte Vermögensprüfung Menschen in den Ruin treibt. Meine Altersvorsorge ist vor Jahren auf der Strecke geblieben, weil ich sie aufbrauchen musste.

           

          Die Praxis eines Landes, in dem die Menschenwürde auf dem Altar des Profits geopfert wird. An Grausamkeit schwer zu überbieten.

      • @Rudolf Fissner:

        Sicher, schlechter geht es immer. Welche Aussagekraft hat aber ihr Beispiel auf gesellschaftlicher Ebene in Bezug auf HarztIV-Satzhöhe und -bedingungen sowie Verarmung und Marginalisierung in Deutschland?

        • @Uranus:

          .... mehr Bedeutung als Aufregung über 6 Stücke Obstkuchen werden solche Aussagen von H4ler doch wohl haben.

          • @Rudolf Fissner:

            Den Obstkuchen hat der Herr Spahn mitgebracht. Über das Mitbringsel hat sich niemand aufgeregt, weder die Gemitbringselte noch sonst wer im Blätterwald. Die Aussagen Ihres "Bekannten" haben die Bedeutung einer Aussage Ihres "Bekannten".

            • @charis:

              Nebenbeigefragt. Was für einen Kafee hatte eigentlich Frau Schlensog?

              • @Rudolf Fissner:

                Wahrscheinlich den billigen Kaffee von Aldi, denn als alleinerziehende Mutter steht ihr nur 416 € Hartz IV Regelsatz im Monat zu und darin sind 145,05 € für Nahrung und Getränke vorgesehen – also 4,76 € am Tag. Man kann aber schon froh sein, dass wir in unserem reichen Land, in dem 195 Milliardäre und 17.400 Millionäre zu Hause sind, diese Billigläden wie Aldi oder Lidl haben, sonst käme unsere Regierung wohl in Erklärungsnot, weshalb nicht nur 1,5 Millionen arme Menschen wöchentlich an einer der 934 Tafel anstehen, sondern es dann wohl 10 Millionen Menschen sind, die auf die Tafeln angewiesen wären. Wie gesagt, zum Glück hat man die "Armenspeisung" solchen Discountunternehmen übertragen, die sich natürlich dumm und dusselig verdienen, weil sie den Erzeugern (z.B. Milchbauern, etc.) keine vernünftigen Preise zahlen.

                 

                Armut in Deutschland gibt es für unsere "Volksvertreter" aber nicht und deshalb wird der Armutsbericht seit Jahren ja auch einfach geschönt. Fünf Millionen Hartz IV Empfänger, unzählige Lohnsklaven, arme Rentner, arme Kinder und immer mehr Obdachlose sind für die momentan herrschenden Politiker scheinbar nicht existent.

                • @Ricky-13:

                  Aber es gibt Kaffee!

                   

                  In Ossiland ging das 1970 mal soweit, dass im großen weiten Ossiland kein Kaffee mehr vorhanden war. Man muste LKWs verscherrbeln um noch ne Tasse Kaffee trinken zu können. https://de.wikipedia.org/wiki/Kaffeekrise_in_der_DDR

                  • @Rudolf Fissner:

                    Niemand wünscht sich die DDR zurück. Sie haben scheinbar in der DDR gelebt, deshalb wohl auch der Groll auf "Die Linke". Ich kenne die DDR nur aus Filmen oder wenn man mal nach Westberlin über die Transitstrecke gefahren ist. Wie gesagt, keiner möchte solche Verhältnisse wie in der DDR hier haben. Aber man möchte auch nicht die unmenschlichen kapitalistischen Verhältnisse, die wir seit mehr als 10 Jahren in Deutschland haben; wo immer mehr arme Menschen auf der Strecke bleiben.

                    • @Ricky-13:

                      Da sagen Sie was. Die unmenschlichen Verhältnisse in der DDör. Die will wirklich niemand zurück.

                       

                      Aber eines verstehe ich nicht. Wie kommen Sie darauf das "immer mehr arme Menschen auf der Strecke bleiben"?

                       

                      Wir haben in den letzten Jahren 1 Millionen Flüchtlinge aufgenommen. Von auf der Strecke bleiben kann ja wohl nicht die Rede sein.

                       

                      Und die Arbeitslosenquoten sind - egal ob sie die Kurven von H4 kritischen oder nicht anschauen - ... gesunken. Die zahl der langzeitarbeitslosen hat sich in den letzten zehn Jahren halbiert! https://de.statista.com/graphic/1/666199/anzahl-der-langzeitarbeitslosen-in-deutschland.jpg

                      • @Rudolf Fissner:

                        Da geben Sie hier einen Link an, wo man ein Balkendiagramm sieht. Das Lustige ist dann auch noch, dass darunter "Quelle Bundesagentur für Arbeit" steht. Muss ich jetzt wirklich zum x-ten Male den Statistiker Prof. Dr. Bosbach bemühen? Oder soll ich wirklich schon wieder schreiben, mit welchen statistischen Tricks die Bundesagentur für Arbeit ihre Arbeitslosenquote zurechtschummelt?

                         

                        Wer richtig Geld verdienen möchte, der sollte heutzutage als Statistiker zur BA gehen. Der Name "Statistik" geht übrigens auf das lateinische Wort status (rei publicae) - den Zustand des Staates - zurück. Wie es um den Zustand unseres Staates bestellt ist, das wissen wir ja alle. In der Statistik werden zu allen denkbaren Fragestellungen nach Möglichkeit Daten gesammelt. Statistiker der BA sehen diese mathematische Wissenschaft aber wohl eher als eine Möglichkeit an, sich die Welt so zurecht zu basteln, wie sie es gerne hätten bzw. unsere Regierung es gerne hätte. Denn jeder der über etwas Verstand verfügt, der weiß, dass diese ca. knapp 6% Arbeitslosigkeit in Deutschland - die man zugibt - nicht aus einer echten mathematischen Statistik stammt, sondern im Labor der Bundesagentur für Arbeit "gezüchtet" wurde.

                         

                        Das ist aber nicht nur in Deutschland so, sondern ist ein weltweites Phänomen und hat etwas mit der "Zahl 7" zu tun. Es heißt, mit bis zu einer Arbeitslosenquote von 7% ist ein Staat noch einigermaßen gesund, darüber hinaus wird es eng und die Politiker müssten dem Volk Antworten geben, weshalb die Arbeitslosenzahl so hoch ist. Statistiker die nicht auf der Gehaltsliste der BA stehen, taxieren die wahre Arbeitslosenquote übrigens zwischen 10% bis 14%.

                         

                        Aber ich bedanke mich dafür, dass Sie mir immer wieder Steilvorlagen liefern.

                        • @Ricky-13:

                          Jo. zeigen Sie mal die Kurve der letzen 15 Jahre von dem Herrn Professor. Bleibt die immer auf dem gleichen Niveau? Steigt die? Bin gestpannt auf den Link!

                          • @Rudolf Fissner:

                            Auf Ihr "Spiel" lasse ich mich auch nur bis zu einem gewissen Grad ein, dann wird es mir zu blöd. Machen Sie sich doch selbst ein Bild und googeln Sie – aber bitte nicht wieder auf den Seiten der Bundesagentur für Arbeit (BA).

                            • @Ricky-13:

                              *grins* ... ich habe nicht mal eine einzige Kurve von dem Herrn Professor gefunden, die eine gegenteilige Entwicklung (Anstieg oder Stagnation der Arbeitslosenzahlen) aufzeigt.

  • Vor wenigen Tagen sprach ich mit einem Kollegen. Verheiratet, drei Kinder, von Beruf Maurer. Konnte ab 41 seinen Beruf nicht mehr ausüben.

    Er berichtete: "Wir hatten zu fünft 1800,00 EUR Harz 4. Davon konnten wir gut leben. Er hat eine Umschulung gemacht und nach wenigen Jahren den neuen Job in unserem Betrieb bekommen, in dem er etwas mehr als H4 verdient.

    Von seinen 3 Kindern hat eine Augenoptikerin gelernt, die andere jüngst ihr Zweites Juristisches Staatsexamen gemacht und die Dritte studiert noch.

    Das Studium wird mit BAföG und mit jobben finanziert.

     

    Er ist dankbar für Harz 4 und er weiß sehr genau, was er diesem Staat zu verdanken haben.

    • @Günter:

      Hier ein Beitrag wie die Jobcenter die schulische Karriere der HArtzIV-Kinder "fördern":

      //http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/jobcenter-in-der-kritik-hartz-iv-schueler-fuehlen-sich-zu-ausbildung-gedraengt-a-707608.html

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Günter:

      Sie sollten sich als Regierungssprecher verdingen. Da ist die Reichweite für Ihre Gedanken erheblich größer.

       

      Anamolie hat schon das Wesentliche zur Konnotation Ihrer Ausführungen gesagt. Sie dürfen mich gerne besuchen und sich vor Ort davon überzeugen, ob es einen b e r e c h t i g t e n Anlass für Dankesadressen gibt.

       

      Nichts für ungut!

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Als ich den Kommentar von Günter gelesen habe, da musste ich auch sofort an eine Lobhudelei unserer Regierung denken "... dankbar für Harz 4 und er weiß sehr genau, was er diesem Staat zu verdanken habe".

         

        Oder vielleicht war das auch ein neuer Werbespots der Bundesagentur für Arbeit. Über den alten Werbespot der BA "Das bringt mich weiter" konnte man ja auch herzhaft lachen.

        • @Ricky-13:

          Klar H4ler die so etwas sagen snd vn der SPD gekaufte Verräter! Jawohl!

          • @Rudolf Fissner:

            Wie ich sehe, müssen Sie immer noch Ihren Senf zu 'Jedem und Allem' dazugeben. Daran kann man wohl nichts ändern, da Sie hier wohl schon Narrenfreiheit genießen. Also - viel Vergnügen beim Kommentieren, denn der Art. 5 GG gibt Ihnen das Recht dazu, auch wenn es langsam mit Ihrer ständigen sinnfreien Kommentiererei nervig wird.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Sagen Sie uns, wo Sie Ihren Stoff herbekommen?

            • @76530 (Profil gelöscht):

              ... aus der taz ;-) "Verräter" geht immer!

               

              Und man stelle sich vor hier isses vielleich ein SPD-H4ler, per pseudolinker Definition also ein Verräter.

               

              1/4 der Arbeitslosen wählt ja immer noch SPD, sie ist dort die beliebteste Partei. Alles verräter!

    • @Günter:

      ...was ist schlecht daran, wenn er dankbar ist?

    • @Günter:

      Eine Glanzgeschichte, doch repräsentativ? Erzählen Sie noch eine von der Alleinerziehenden, von einem über 55 Jahren, von einem der nach Jahren H4 depressiv in die Mini-EU- Rente entsorgt wurde, von einem der minderqualifiziert und zu mehr auch nicht fähig, von einem billigem Leiharbeiterverhältnis zum anderen gedrängt wurde, von einem der nach dem 6 Bewerbertraining verweigert hat und sanktioniert wurde.

      Ihr Kollege kann wohl nichts anderes erzählen, wenn er über den eigenen Tellerrand nicht wegschauen kann. und die Dankbarkeit an den Staat kann er sich sparen, da es sich um ein Grundrecht aus dem GG handelt, dass der Staat wohl öfter mit Zähneknirschen umsetzt.

      Wie lang war den Ihr Kollege im ALG II- Bezug?

      • @lions:

        Was sind den zulässige „repräsentative“ Geschichten, die erzählt werden dürfen? Und wer hat bei der Zensur/Bewertung den Hut auf?

        • @Rudolf Fissner:

          Oha, wer hat noch mal Unzulässigkeit proklamiert? Suggerieren wir mal wieder?

        • @Rudolf Fissner:

          Vielleicht lesen Sie sich zumindest mal Stefan Mustermanns verlinkte Berichte über Opfer des HartzIV-Regimes durch. Ihre ignoranten, polemischen Beiträge haben einen widerlichen Beigeschmack!

          • @Uranus:

            Da wo behauptet wird, dass man von 416 Euronen, so mikrig wenige es ja auch sind, verhungert in Deutschland? - Kenn ich, da wird aber so einiges ausgeblendet, damit diepolitisch "Story" passt.

             

            An Anonymität, psychischen Problemen, Verwarlosung, Vereinzelung werden auch 1000 Euro BGE nichts ändern. Geld ist nicht die Lösung aller Probleme und nicht die Ursache für die Verhungerfälle Mustermanns.

             

            Im Gegentum; durch die Reduzierung des Umgangs mit Lanngzeitarbeitslosen u.a. auf eine Kontonummer wird es eher zu einem Anstieg an solchen Fällen von Verhungernkommen: "Auf mehrmalige Anschreiben ist Herr X nicht der Aufforderung nachgekommen die Kontonummer für die Überweisung des BGE mitzuteilen".

      • @lions:

        Danke!

         

        Eu- Rrente ist ein gutes Stichwort. Ein guter Freund, wegen einer chronischen Krankheit, immer wieder im Krankenhaus, dennoch in der Lage seinen Alltag zu bewältigen. Hat eine Wohnung, geht wenn er kann täglich in eine Tagesstätte. Erzählte mir neulich, mit strahlendem Gesicht, dass er jetzt eine EU- Rente bekommt 800€.

        Wir sind dann in ein Kaffee gegangen haben uns einen schönen Nachmittag gemacht und haben über gute alte Zeiten geplaudert.

        • @Günter:

          Na da ist ja alles in Ordnung, wenn alle EU- Renten 800+ betragen. Ich kenne anscheinend nur die paar Ausnahmen, wo weniger gibt.

  • Einen Monat H4 wäre wirklich nur ein Gag, dass wenn ich Spahn wäre, glatt annehmen würde. Zum "Auf den Hund kommen" braucht´s schon etwas länger, so etwa bis die Maßanzüge Abnutzung aufweisen.

    • @lions:

      Unsere Berufspolitiker sollten mal für ein Jahr auf Hartz IV gesetzt werden, dann würden sie endlich einmal in der brutalen Realität ankommen, in der sich 5 Millionen Hartz IV Bezieher seit vielen Jahren befinden. Ab und zu eine Sanktion vom Jobcenter würde dann sicherlich das "Experiment" für unserer Politiker noch realistischer machen. Jede Wette, danach sind die Befürworter der Hartz IV Gesetze von diesem menschenverachtenden Hartz IV System endgültig kuriert.

       

      Allein Berlin hat schon 500.000 Hartz IV Bezieher. Jedes dritte Kind in Berlin lebt von Hartz IV, wie die Süddeutsche Zeitung im Jahre 2016 titelte. Jede Woche suchen 1,5 Millionen arme Menschen in Deutschland eine der 934 Tafeln auf, um ihren Kühlschrank wenigstens etwas auffüllen zu können. Das ist die Realität in der Millionen armer Menschen in Deutschland leben. Aber mit einer Abgeordnetenentschädigung (Diäten) von monatlich ca. 9000 € oder einem Ministergehalt von monatlich ca. 15.000 € können sich unsere "Volksvertreter" ein Hartz IV Leben natürlich nicht vorstellen.

      • @Ricky-13:

        Ja ja. Politiker Beamte und Lehrer ... das alte PoPoListenspiel. Und als Beispiel müssen Sie schon mit Ministergehältern auffahren damit man auch ordentlich Eindruck schindet. Wäre ja ach krass, wenn Sie Politiker nennen würden, die soviel verdienen wie Sie.

        • @Rudolf Fissner:

          PoPoListenspiel? - Auf was für merkwürdige "Spiele" Sie immer kommen.

           

          Sie können ja mal mit Jens Spahn "Monopoly" spielen. Vielleicht – um 'sozial' zu wirken – baut man in der Badstraße noch ein Obdachlosenheim. In der einen Ecke des Spielfeldes befindet sich ja das Gefängnis. Das könnte man aber auch gegen ein Jobcenter austauschen, denn einen großen Unterschied macht das sicherlich nicht.

           

          Das mit den Diäten und den Ministergehältern ist Ihnen also wieder in meinem Kommentar gegen den Strich gegangen, und deshalb mussten Sie sich auch gleich darauf stürzen. Die eigentlichen Probleme, die wir seit Jahren haben ( z.B.: "Jedes dritte Kind in Berlin lebt von Hartz IV"), die überlesen Sie natürlich wieder. Aber so kennt man Sie ja.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Ricky-13:

            Das erste Mal, dass ich heute so richtig schmunzeln musste.

             

            Die angedachte "Monopoly"-Variante ist sehr kreativ. Richtig klasse. Unbedingt beim Deutschen Patentamt (München) anmelden.

          • @Ricky-13:

            Ja ja ... die asozialen „Berufspolitiker“. Fast so schlimm wie die asozialen Berufsarbeitslosen. Und beide Gruppen sind soooo Kinderlieb.

  • Eigentlich finde ich die Petition doof.

     

    Man kann einen oder auch ein paar Monate mit dem Hartz-Geld leben, ich gebe manche Monate sogar noch weniger aus.

    ABER:

    Ich habe Vermögen im Hintergrund und weiß, dass ich eine Neuanschaffung z.B. nur dann um ein paar Monate rausschiebe und muss mir nicht die Sorgen machen, wie ich vollständig ohne Herd oder Kühlschrank leben soll. Und kann mir dennoch ab und an irgendwelchen Luxus oder überhaupt erstmal soziales Leben erlauben.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Age Krüger:

      Alles eine Frage des Blickwinkels! Und der wird von den konkreten Lebensbedingungen jedes Einzelnen bestimmt. Stadt/ Land, Gesundheit, Mobilität, Kontakte, Hilfen, etc.

       

      Als Armutsrentner lebe ich von niedriger Altersrente plus aufstockender Grundsicherung in etwa auf HartzIV Niveau. Ohne "Vermögen im Hintergrund" ist bei mir die Sorge vor kaputtgehenden Haushaltsgeräten ein ständiger Gast. Mein Fernseher, ein Röhrengerät von 2005, zeigt bereits erkennbare Verschleißerscheinungen. Ich halte die Luft an. Versuche, mich zu beruhigen, dass es schon irgendwie geht.

       

      Ich komme mit dem Geld aus. Doch um welchen Preis? Nur deshalb, weil ich Monat für Monat v e r z i c h t e n muss. Auf notwendige Arzneimittel und Untersuchungen, die nicht von der Kasse übernommen werden, auf Kino, Bücher, CDs, fällige Reparaturen, neue Kleidung, Essen im Lokal, Fahrten zu Freunden, Geschenke, einen schönen Blumenstrauß ... Alles nicht möglich.

       

      Was ein Urlaub ist, weiß ich nur aus frühen Erinnerungen und Erzählungen Anderer.

       

      Ein Leben aus zweiter Hand.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Das ist nicht schön zu hören. Ich bin in den glücklichen Umständen gewesen, während H4- Zeit etwas vernetzt zu sein. Tatsächlich waren gutgebrauchte Haushaltsgeräte für umsonst zu beschaffen kein Problem. Es soll nicht Ihre Situation konterkarieren, doch ich meine die Vernetzung sollte vor allem aus Scham in diese Richtung nicht ausbleiben. Mir fällt immer wieder auf, dass gerade Männer in dieser Situation besonders spartanisch auszuhalten bereit sind.

        Natürlich sollte das nichts daran gutheißen, dass Sie jetzt in dieser Situation sind, und das gegenseitige Hilfe abseits der staatl. Zuständigkeit keine dauerhafte Lösung darstellen sollte.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @lions:

          Die Scham ist das eine. Das haben Sie treffend formuliert. Der Stolz ist deren großer Bruder. Nämlich dann, wenn sich Menschen des Umfelds zurückziehen, nach langjähriger Freundschaft plötzlich Kontaktabstinenz zeigen.

           

          Für mich ist deshalb die aktive Teilnahme an Foren wie diesem eine Art Selbsttherapie: Schreiben gegen das Vergessen(werden) und die Verzweiflung.

        • @lions:

          Nur setzt diese Vernetzung eben auch die Möglichkeit eines sozialen Lebens voraus.

           

          Ich habe einige Bekannte, die ich tatsächlich seltener treffe, seit dem diese HartzIV erhielten, weil die einfach nicht das Geld hatten, mal ein Zusammenkommen zu finanzieren oder zu mir zu kommen etc. Wenn Sie z.B. auf dem Land leben, dann ist selbst die Mitgliedschaft in Vereinen oder sonstiges schwer. Wenn überhaupt ÖPNV vorhanden, dann ist der teurer als die paar Euro, die HartzIV vorsieht.

          • @Age Krüger:

            Ja, es lässt sich nicht leugnen, dass "Landleben" und H4 oder Grundsicherung in die Isolation führen kann. Aber ich denke, alle Register sind meist nicht gezogen; Das hat viel mit Resignation, Schamgefühl, Minderwertigkeitsgefühl zu tun. Auch auf dem Land gibt´s Feuerwehr-, Kegel-, Heimat-, Umweltvereine etc. die da eine Tür offen haben und schon beginnt die Vernetzung. Meine Erfahrung ist diese, dass etwas wohlhabendere Menschen gern helfen. Es ist ihnen geradezu ein Bedürfnis, sodass Geben und Nehmen in beide Richtungen anwendbar ist. Nur kennenlernen, ein Gesicht wahrnehmen wollen diese dazu.

            • @lions:

              Die Rechtsverbindlichkeit der staatlichen Fürsorge darf aber nicht massiv von der privaten Fürsorge durchkreuzt und somit überflüssig gemacht werden. Der Staat tut gut daran, dies größtenteils nicht aus der Hand zu geben, da dies den Rechtsstaat als Basis der sozialen Marktwirtschaft gefährdet.

              • @Rudolf Fissner:

                Zitat bitte kenntlich machen!

                Wenn Sie einen Widerspruch zu meinem bisher Geschriebenen ausmachen, benennen Sie es. Ich sehe keinen.

                • @lions:

                  Dann würden Sie also auch die "Charity" aus dem Freundeskreis (die geschenkte waschmaschiene) als ein "Konterkarieren" staatlicher Fürsorge ansehen, als ein "Feigenblatt" der Misstände verdeckt, wo der Freundeskreis den Staat aus der verantwortung entläßt, weil nebenbei nicht noch Forderungen an den Staat gestellt werden.

                  • @Rudolf Fissner:

                    "Ja sicher bleibt es immer ein Gemisch aus staatlich und privat und die private, explizit innerfamiläre Sorge hat seine Bedeutung als Kitt des sozialen Miteinander im Nahbereich."

                     

                    Ich zitiere mich selbst. Sie neigen zur Verabsolutierung, ohne in Kenntnis zu nehmen, dass meine Überlegungen zur Kernaufgabe des Staates langfristig Veränderungen anmahnen, zum anderen Privatengagement, wenn auch durch fehlenden Rechtsanspruch nicht verbindlich, nicht obsolet werden soll.

                    Das Verhältnis Herr Fissner, das Verhältnis!

                    • @lions:

                      Ich habe Sie nur zitiert. Die Begriffe "Konterkarieren", "Feigenblatt" usw. sind ihre Zuordnungen. Insofern habe ich da nichts falsch verstanden.

                      Ihren Kernüberlegungen zu den Kernaufgaben des Staates habe ich weiter unten bereits zugestimmt, da sind wir völlig dacord.

                      Ihre negative Gutmenschen/Charity-Beurteilung bürgerlicher sozialer Initiativen teile ich nicht.

                  • 7G
                    76530 (Profil gelöscht)
                    @Rudolf Fissner:

                    Frage am Rande: interessiert Sie neben Ihren sattsam bekannten Konstruktionen aus dem Kuriositätenkabinett auch das, was im allgemeinen Sprachgebrauch unter "Realität" verstanden wird? Interessieren Sie sich überhaupt für menschliche Schicksale?

                    • @76530 (Profil gelöscht):

                      Vielleicht haben Sie mitbekommen dass ich hier an verschiedensten Stellen dem Ehrenamt eine Lanze breche. Dort sind Menschen zugange, die sich sehr wohl und hautnah für das menschliche Schicksal ihrer Mitmenschen intersessieren.

                       

                      Daher an Sie die Frage: gehören auch Sie zu jenen Menschen, die diese abschätzig als Gutmenschen (rechts) oder Charity-Hampel (pseudolinks) ansehen?

                       

                      Sind Sie jemals, außer daß Sie vielleicht einen alten Mixer an Freunde verschenkt habe, sozial tätig geworden?

                      • 7G
                        76530 (Profil gelöscht)
                        @Rudolf Fissner:

                        Ihre Erwiderung sagt viel aus. Leider nur über Sie selbst.

                         

                        Es heißt übrigens: ... verschenkt haben ... und Sie verwechseln das Forum mit einem Gericht. Der Schönheitsfehler: Sie sind hier n i c h t Richter.

                        • @76530 (Profil gelöscht):

                          Herr Leiberg. Mit dem Richtern&Henkern sind Sie angefangen als Sie mir trotz Kenntnis der anderen Bearbeitungen pro Ehrenamt die rhetorische Frage gestellt haben ob ich mich "überhaupt für menschliche Schicksale interessiere" Das warl schon der Wurm drinne.

                           

                          Bleiben Sie also demnächst einfach nur sachlich, stellen keine keine sozialen Du Fragen a'la "schlagen Sie eigentlich ihre kinder" und vergurcken einfach nur ehrenamtlich Arbeit als "Desinteresse an menschlichen Schicksalen". Darüber kann man reden.

                          • 7G
                            76530 (Profil gelöscht)
                            @Rudolf Fissner:

                            Hessisches Fragewort mit zwei Buchstaben: Hä?

                             

                            Hier geht es weder um Gewalt gegen Kinder, noch um geschenkte Mixer oder um ehrenamtliche Arbeit. Sie erinnern sich an Opas Spucknapf?

                             

                            Thema ist das Interview mit Frau Schlensog und deren Aussagen. Schreiben Sie darüber. Alles ist desorientierend.

                            • @76530 (Profil gelöscht):

                              Ach Frau Schlengsong ist das Thema?

                               

                              Und was haben dann ihre obigen rhetorischen Tiefschläge, Herr Scharfrichter, ob ich mich „überhaupt für menschliche Schicksale interessiere“ hier verloren während ich der bürgerlichen ehrenamtlichen Solidarität das Wort rede, hier verloren?

                              • 7G
                                76530 (Profil gelöscht)
                                @Rudolf Fissner:

                                Ach, Herr Fissner. Legen Sie sich mal wieder mit Ihren Kommentaren der bekannten Art wie Mehltau über Pflanzen?

                                 

                                Haben Sie noch immer nicht mitbekommen, dass ich kein Interesse daran habe, mit Ihnen zu debattieren? Reden Sie doch mit denen, die das auch wollen.

                                 

                                I would prefer not to.

                            • 7G
                              76530 (Profil gelöscht)
                              @76530 (Profil gelöscht):

                              Alles andere ...

  • „Niemand muss bei uns verhungern, das ist schon richtig.“

     

    Folglich nur ein Paar Beispiele, die das widerlegen.

     

    Der Hungertod heißt Hartz IV: Ein psychisch kranker Hartz IV-Empfänger ist in Speyer verhungert. Er hatte nicht auf die Behördenbriefe reagiert und so den erbarmungslosen Mechanismus bis zur Leisttungsstreichung in Gang gesetzt. Bitter: Mit Sozialhilfe hätte er wohl überlebt.

    https://www.stern.de/panorama/gesellschaft/kommentar-der-hungertod-heisst-hartz-iv-3361380.html

     

    Mutter und Kind wohlmöglich durch Hartz IV-Sanktionen gestorben. Zum ersten Mal sei im Saarland eine Hilfebedürftige trotz Sozialsystem verstorben und dabei ein Kind möglicherweise verhungert, erklärt Dagmar Trenz, jugendpolitische Sprecherin der Linken…

     

    //http://www.elo-forum.net/topstory/2011080732190.html

     

    Halle (Saale)/MZ. Drei Tage lang war eine 55-jährige Frau nicht mehr gesehen worden, ehe Nachbarn die Polizei alarmierten. Als die Beamten am Sonnabend in die Wohnung eindrangen, fanden sie die tote Frau, stark abgemagert. Sie ist nach Ermittlungen der Polizei vermutlich verhungert. Nachbarn berichten von Ärger mit dem Jobcenter, die Wohnungsgenossenschaft spricht von drei Monaten Mietrückstand.

    https://www.mz-web.de/halle-saale/tragoedie-in-halle-55-jaehrige-frau-in-ihrer-wohnung-verhungert-6829184

     

    Die Zeit, 29. Dezember 2017: „300 Obdachlose sind seit 1990 erfroren.“

    https://www.zeit.de/gesellschaft/2017-12/obdachlosigkeit-winter-kaelte-hilfe-handlungsleitfaden

    • @Stefan Mustermann:

      Die Artikel führen mir mal wieder vor Augen, wie krank diese Gesellschaft ist...

      "Danach habe sie die Zusammenarbeit eingestellt. Die Leistungen seien dann ausgelaufen. "Die Konsequenz war, dass sie dann nicht mehr bei uns Kundin war", sagt Sprecher Michael Rücker." – Quelle: https://www.mz-web.de/6829184

      Diese kalte, neoliberale, bürokratische Sprache ist so widerlich!

    • @Stefan Mustermann:

      Danke für die Links!

  • „Ich finde, er soll einen Monat vom Regelsatz von 416 Euro leben, davon einkaufen und öffentliche Verkehrsmittel benutzen.“

     

    Welche Prämissen würde das implizieren?

     

    1)Von 416 € müssen noch die Stromkosten bezahlt werden. Und als Folge der Maßnahmen zur Erreichung der Ziele der Energiewende sind Stromausgaben in den letzten Jahren stark gestiegen. Diese Entwicklung wurde für Bedürftige nicht hinreichen berücksichtigt. Der anteilige Betrag im Regelsatz (416 €) ist viel zu niedrig und weicht von der Realität stark ab.

     

    2)Es wird damit angenommen, dass Herr Spahn nicht sanktioniert wird. Und 1 Million Menschen werden jährlich sanktioniert. Und die durchschnittliche Kürzung beträgt 108,76 €.

    http://www.hartziv.org/hartz-iv-sanktionen.html

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Chapeau. Eine mutige Frau.

  • Hin und wieder verschaffen sich Volkswirte in den Medien Gehör, die das wahre Motiv der Agenda 2010 kennen. Hartz IV ist nicht für die Langzeitarbeitslosen gedacht. Das ist "Grobzeug", was die "Volksparteien" eh' nicht wählt.

     

    Nein Hartz IV ist ein aktives Arbeitsmarktinstrument.- Es ist eine Erpressungswerkzeug für die noch Werktätigen. Sie werden mit der Armut erpresst sich Ausbeutung, Demütigung und strikten Gehorsam auszusetzen. Wer aufmuckt, fliegt und landet bei Hartz IV.

     

    Leiharbeiter können ein Lied davon singen und vergessen wir nicht, 40% aller neu vermittelten Arbeitsverhältnisse der Arbeitsagentur sind Jobs in der Leiharbeit.

     

    Warum wohl hat man sich so beeilt den Generalstreik als strafbar und gegen das Grundgesetz gerichtet zu erklären?

  • Frau Schlensog arbeitet nicht, weil sie sich die Freiheit nimmt‘, ganz Mutter zu sein, und die Gesellschaft soll das würdigen. Warum sollte ich persönlich das tun? Für mich hat sie ihr Kind bestimmt nicht geboren.

    • @Chutriella:

      ... über den Satz bin ich auch gespolpert. und er macht Frau Schl. nicht eben sympathisch.

  • "Ja, ich würde gerne arbeiten, aber eben auch Zeit haben, um Mutter zu sein. Die Freiheit nehme ich mir. Das sollte die Gesellschaft auch würdigen. Aber da ist der Arbeitsmarkt nicht flexibel genug."

     

    ah ja, der arbeitsmarkt ist nicht flexibel genug.

    wie flexibel ist denn die befragte ?

  • Sandra Schlensog : „Ich sehe es wie die Arbeits-Agentur-Rebellin Inge Hannemann. Sie hat mir kürzlich geschrieben, Hartz IV hat keine Fehler, Hartz IV ist der Fehler. Wir kommen auf Dauer um ein Grundeinkommen nicht herum.“

     

    Vollkommen richtig. Dass Industrie 4.0 gerade das Verschwinden ganzer Berufssparten ermöglicht und das es in dieser hochtechnisierten Welt voller Maschinen, Computer und Automaten kaum noch echte Jobs gibt, von denen man als Mensch auch existieren kann, sollte langsam auch unseren Politikern klar geworden sein. Industrie 4.0 wird demnächst auch der 'noch' arbeitenden Bevölkerung klar machen was Arbeitslosigkeit bedeutet. Dann werden nämlich alle diejenigen die sich heute noch über "faule Hartz IV Bezieher" aufregen, selbst in Hartz IV stecken.

     

    Noch kurz zu Jens Spahn, der ja freundlicherweise diese Hartz IV Diskussion angestoßen hat. Jens Spahn, sagt, mit Hartz IV habe "jeder das, was er zum Leben braucht". Jens Spahn bekommt aktuell ein Monatsgehalt von 15.331 Euro. Was weiß so ein Mann wie Jens Spahn eigentlich von Armut?

  • Super Frau Schlensog!

     

    Ich drücke Ihnen die Daumen, dass er wirklich willens ist, zu kapieren, worum es geht.

    Habe aber eine leicht andere "Befürchtung", denn es wäre das erste Mal, dass jemand, der mit dem goldenen Löffel im Mund auf die Welt gekommen ist, noch nie im Leben einer erwerbstätigen Arbeit nachgegangen ist, sich für den Quatsch, den er erzählt hat, entschuldigt oder etwas geändert hätte.

     

    Aber ich lasse mich SEHR gerne eines anderen belehren.

     

    Ich schicke Ihnen alle Kraft, die ich entbehren kann!

    • @Frau Kirschgrün:

      Liebe Frau Schlensog!

       

      Wie wir jetzt wissen, ist Monsieur Spahn erkenntnis- und beratungsresistent.

       

      Danke, dass Sie es versucht haben!!

      • @Frau Kirschgrün:

        "... ist Monsieur Spahn erkenntnis- und beratungsresistent."

         

        Es kommt immer darauf an, wer ihn "berät". Die Lobbyisten, die bei ihm auf dem Schoß sitzen, denen hört er sicherlich aufmerksam zu. Aber einer alleinerziehenden Mutter die Hartz IV bezieht? Ich bitte Sie, das ist doch nicht die Welt in der ein Jens Spahn sich Zuhause fühlt. Das Treffen mit Frau Schlensog, dass hat Jens Spahn doch auch nur werbewirksam für sich ausgeschlachtet. Eine echte Ahnung von der Armut in diesem Land hat ohnehin kein Minister mehr, denn ihre gepanzerten Limousinen haben getönte Scheiben, damit man das Elend in Deutschland als sogenannter "Volksvertreter" nicht sehen muss.

         

        Politiker die von irgend etwas eine 'Ahnung' haben oder etwas 'Positives' für das Volk machen möchten, die gibt es schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Sind wir doch ehrlich, wir wissen doch alle, dass die meisten Politiker nur noch Berufspolitiker sind und "Politik" für sie nur noch ein Wartesaal ist, um irgendwann an die wirklich lukrativen Posten zu kommen - also später einmal im Aufsichtsrat zu sitzen.

  • Ich habe mir vor einiger Zeit die Mühe gemacht die für HartzIV-Empfänger relevanten Preissteigerungskomponenten (Lebensmittel, Energie, Verkehr) mit der Steigerung der Sätze zu vergleichen. Die Sätze hinken hinterher und ich bin fest überzeugt, dass es eine politisch gewollte weitere Pauperisierung (vom sehr niedrigen Niveau ausgehend!) ist.

    • @agerwiese:

      Das gehört seit langem zu den statistischen Tricks. Man setzt auch die Zahlen zur Berechnung von Inflation immer so an, dass sie alltagsuntauglich sind.

       

      Wenn der Rolls-Royce billiger wird, aber das Aldi-Brötchen teurer ist das dann eben keine Inflation.

      • @Age Krüger:

        Ja so! Wenn das letzte Aldi-Brötchen für 15 Cent, das letzte kg Äpfel für unter 3 € und das letzte Brot unter 2 € verkauft sind, wird der Mensch merken, dass man Flat-TV´s nicht essen kann.

        • @lions:

          Gerade bei diesen Flatrates möchte ich mal wissen, wie die das in den Statistiken rechnen.

           

          Seitdem hier in der Ecke Glasfaser liegt, liegen mir dauernd Angebote im Briefkasten, welche tollen Flatrates ich bekommen kann oder die kommen selber vorbei. Alle Angebote sind so gestrickt, dass man in ersten Jahr weniger zahlt und dann ab dem zweiten mehr.

          Ich habe dem letzten, der hier an meinem Gartentor stand und mir sowas aufschwatzen wollte, gesagt, dass ich es als eine Frechheit empfinde, dass, wenn ich bei seinem Unternehmen Kunde werde, dann damit bestraft werde, dass ich nach einem Jahr Treue noch mehr bezahlen soll. Ich will, dass das billiger wird, wenn ich dort lange Kunde bin, das ist vernünftig. Ich bleibe hier in der Pampa bei meinem mobilen Anschluß, auch für Internet.

      • @Age Krüger:

        Was auch nicht so bekannt sein dürfte, ist die Tatsache, dass sog. technischer Fortschritt bei der Berechnung der Inflation diese i.d.R. mindert. Gilt für sämtliche Technik vom Mixer bis zum Auto und mindert entweder die Preissteigerungen oder erhöht sogar die evtl. Preissenkungen (z.B. Fernsehgeräte).

         

        Die wichtigen Indizees (z.B. für Lebensmittel) sind übrigens nicht so leicht zu finden und deren Zusammensetzung relativ unklar.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Immer wieder bin ich erstaunt - und erschrocken, wie viele potenzielle Finanzminister es in diesem Land gibt, für die die Finanzbarkeit einer sozialen Massnahme wichtiger ist als das Mitgefühl für die Menschen, die unter den bekannten Bedingungen von HartzIV und Armutsrente leben müssen.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Die Finanzierbarkeit von Maßnahmen die Höher der Gelder spiegelt die Solidarität wieder, die die Bevölkerung bereit ist zu zeigen. Man kann jederzeit aus diesem System nach oben hin ausscheren und von dem eigenen Geld nachhaltig soziale Projekte fördern.

      • @Rudolf Fissner:

        Das wäre der direkte Weg. Der indirekte über den Einzelnen hinaus ist es, die Politiker dazu zu bewegen und das ist nachhaltig auch der bessere. Der Staat muss in die Verantwortung und dafür darf alle Bürger heranziehen. Charity ist ein scheues Reh.

        • @lions:

          „Charity“, ich gehe davon aus Sie meinen konkret persönliches Engagement, ist nur eine Spielart der Solidarität und kein Gegensatz zur staatlch organisierten , gemeinschaftlch abgesprochenen Solidarität.

           

          Sie setzt ein, wenn die staatlich organisierte Solidarität versagt und nicht auf die langwierige Kurskorektur staatlicher Programme gewartet werden kann.

           

          Sie ist deshalb auch eine notwendige Form der Solidarität, weil sie schon immer die Fehler der staatlichen Sozialsysteme sah & sieht, sie anspricht und angeht und zur Verbesserung der Systeme beiträgt.

           

          Dieses Wechselspiel bedingt sich einander und sollte sich gegenseitig unterstützen. Es ist kein Wettkampf, in dem es um das „besser sein“ geht.

           

          Die scheuen „solidarischen“ Rehe sind jene, die sich selber gedanklich, praktisch oder finanziell aus der Solidarität ausklinken und nur noch den „Staat“ der in der Verantwortung sehen.

          • @Rudolf Fissner:

            Ja sicher bleibt es immer ein Gemisch aus staatlich und privat und die private, explizit innerfamiläre Sorge hat seine Bedeutung als Kitt des sozialen Miteinander im Nahbereich. Doch die Rechtsverbindlichkeit der staatlichen Fürsorge darf nicht massiv von der privaten Fürsorge durchkreuzt und somit überflüssig gemacht werden. Der Staat tut gut daran, dies größtenteils nicht aus der Hand zu geben, da dies den Rechtsstaat als Basis der sozialen Marktwirtschaft gefährdet.

            Das Spiel mit dem Sozialabbau zugunsten der Wirtschaftlichkeit bewirkt genau das.

            • @lions:

              Völlige Zustimmung. Beißt sich nicht mit menen Ausführungen.

               

              Sie werden jedoch nie ein pefektes System haben und immer auch außerstaatlich Menschen finden die außbessern, wo der Staat versagt.

               

              Aktuell macht sich von gewissen pseudolinken Seiten eine Meinungswelle breit, die diese persönliche Solidarität schlecht macht.

               

              Dahe die Frage: Welche privaten sozialen Initiativen duchkreuzen welche staatlichen?

              • @Rudolf Fissner:

                O ja, da hätt ich was, die Schuldnerberatung der Caritas. Wartezeit beträgt bei hiesiger 6 Monate; Ein Unding.

                Des weiteren die Engpässe durch H4, die zu Möbel- und Kleiderkammer und zu den Tafeln führen; Und l.b.n.l. ärztliche Versorgung Obdachloser.

                • @lions:

                  Beispiel Möbel und Kleiderkammer. Das Problem kann ich nun gar nicht nachvollziehen. Was ist an Recyclingmöbellager auszusetzen? Sie stehen allen offen, die Preise sind super und versetzen Menschen, die aus diversen Gründen keinen Zugang zur Erwerbsarbeit haben, in die Lage versetzt ihren Lebensunterhalt zu sichern.

                  • @Rudolf Fissner:

                    Sie drehen sich darin immer wieder im Kreis. Sie wollen nicht die Schattenseite dieses Angebots sehen. Arme Menschen sollten zudem nicht dazu missbraucht werden, das ökologische Gewissen der Wohlhabenden per Verwertungskette weiß zu halten, siehe auch Tafeln.

                    • @lions:

                      Nein. Denn die "Schattenseiten" werden nicht durch diese Initiativen verursacht. Sie sehen Hilfe als die Ursache für Notsituationen an. Es gibt nur Hilfe und bessere Hilfe.

                       

                      Der Satz "Arme Menschen sollten zudem nicht dazu missbraucht werden, das ökologische Gewissen der Wohlhabenden per Verwertungskette weiß zu halten, siehe auch Tafeln" ist auch so eine unverschämte Aneinanderreihung von Unterstellungen von Motivationen.

                      Er impliziert Missbrauch, Egoismus, solidarische Arbeit als Luxus der Reichen, vorsätzliche Verdeckung vom Misständen ... gruselig.

                       

                      Diese ganzen Schattenseiten, diese Psychologisierungen von menschen, existieren vor allem in der Fantasie. Sie schließen förmlich die Existenz von menschen aus, die nicht aus nierigen Motiven Solidarität zeigen. Jeder nicht im staatlichen rahmen solidarisch tätige mensch macht sich verdächtig an diesen Schattenseiten mitzuwirken.

                      • @Rudolf Fissner:

                        Nee, gruselig ist nur eines: Die Armen als feste Institution der ökologischen Verwertungskette zu sehen, und das tun Sie. Es gäbe also keinen Grund diese Armut abzuschaffen, wenn Ihnen das schonauf der Leber brennt.

                        • @lions:

                          Arme als Institution der ökologischen Verwertungskette? Jetzt wird es aber absurd. Soilent Green? Armut nicht abschaffen!? Wo glaskugelt man das alles zusammen? In einem versagenden Staat keinen Finger für andere rühren zu wollen weil böse. Das ist schon krass.

                • @lions:

                  Beispiel Caritas: Welche staatliche Schuldnerberatung hat die Caritas ersetzt oder duchkreuzt?

                  • @Rudolf Fissner:

                    Ach Mensch, die langen Wartezeiten in einer dringlichsten Angelegenheit zeigen doch, dass das Angebot nicht dem Bedarf entspricht. Es gehört in Staatshand, oder muss zumindest stark subventioniert werden. Dass die Forderung der Verbände danach nicht stattfindet, halte ich für bemerkenswert. Der Staat ruht sich ob des mageren privaten Angebots auf dem Charity-Kissen aus.

                    • @lions:

                      Ob der Staat sich auf etwas ausruht taugt nicht als Beurteilung dafür, dass Menschen sich trotzdem gegenseitig helfen.

                       

                      "Charity-Kissen" ist darüber hinaus eine verächtliche Bezeichnung für Solidarität. Es ist für mich ein pseudolinker populistischer Begriff im Pendant zum rechtspopolistischen Begriff "Gutmensch"

          • 9G
            96177 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Sie reden geradezu dem neoliberalen Staat der Kumpanei mit den asozialen Großkonzernen das Wort. Ihr Engagement wird erst dann glaubwürdig, wenn Sie die Quandts, Mohns, Springers und Konsorten per Petition nach dem Vorbild Schlensogs auffordern, endlich Ihren adäquaten Beitrag zu dieser Gesellschaft zu leisten, die sie in in geradezu obszöner Weise privilegiert

            • @96177 (Profil gelöscht):

              Nö Sie reden dem kältesten Neoliberalismus den rs jemals gab das Wort. Einem angeblich perfekten Staat der keine Fehler macht und in dem die individuelle Solidarität einzelner Menschen als überflüssig angesehen wird.

  • "Wir kommen auf Dauer um ein Grundeinkommen nicht herum" - aber genau das ist doch Hartz 4! Oder geht es um ein wesentlich höheres Grundeinkommen? Dann sollte endlich mal jemand erklären, wie das finanziert werden soll - und von wem?

    • @Frank Stippel:

      Lesen Sie doch selbst, und lassen sich nicht alles vorbeten. Selber denken macht schlau.

       

      Es geht.

      Wenn die Reichen "wollen" würden. Letzten Dienstag "Die Anstalt" gesehen? Lohnt sich auch.

       

      Keine Lügen und faulen Ausreden mehr!

       

      Lesen Sie meine Kommentare auf

      https://taz.de/Kommentar-Finnlands-Grundeinkommen/!5501274/

       

      Missgunst ist m. E. das größte Hindernis. Es geht aber um Gerechtigkeit, Digitalisierung, etc., etc.

       

      Finanzierbar ist das ohne Zweifel. Bücher von Götz Werner u. a.

      • 2G
        2730 (Profil gelöscht)
        @Frau Kirschgrün:

        "Lesen Sie meine Kommentare auf https://taz.de/Komme...ommen/!5501274/"

        Ich habe noch einmal nachgelesen und durfte die völlige Sachkenntnisfreiheit dieser Kommentare noch einmal bewundern.

        Große Frage: Wie kommt es, dass (vermeintlich) aufgeklärte Menschen denn noch an Weihnachtsmann und Schlaraffenland glauben? Woher kommt das finale Untergangsbewusstsein?

        Sicher wird die Digitalisierung Branchen und Arbeitskräfte überflüssig machen. Das hat die Mechanisierung auch geschafft.

        Wesentliche Folgen:

        a. Die Preise sanken - egal ob für Agrarpodukte oder Computer (den sich, wie man auch hier sieht, offensichtlich auch die Hartz IV-Gestraften leisten können [NEIN, das sollte jetzt keine zynische Bemerkug sein!]).

        b. Es entstanden neue und vorher gänzlich unbekannte Branchen und Arbeitsplätze (--> Informatiker Webdesigner, Mechatroniker etc.)

        c. Die Arbeitszeit wurde reduziert (vgl. z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitszeit#Historische_Veränderung_der_Arbeitszeit).

         

        Weniger Träumerei, weniger Science fiction, mehr Mut tät gut.

        • @2730 (Profil gelöscht):

          Sie trauen sich einfach nicht. Schade.

           

          Wenn man etwas anders macht, heißt es noch nicht, dass es etwas anders wird. Wenn man etwas ändern will, muss man etwas anders machen.

           

          Lasst Euch doch kein X für ein U vormachen.

      • @Frau Kirschgrün:

        Ist Herr Werner denn mal von seinem Irrsinn weggekommen, das alles über Mehrwertsteuer zu finanzieren?

         

        So war der nämlich mal drauf und daher fand ich sein Modell vollkommen ungeeignet.

        • @Age Krüger:

          Auf die Idee, die Mehrwertsteuer abzuschaffen scheint niemand zu kommen.Die würde für jeden einer 20 prozentigen Steigerung seines Einkommens bedeuten. Politisch natürlich von niemanden gewollt. Müsste man ja selbst mal den eigenen Haushalt überdenken. Da stellt man sich doch lieber hin, fordert höheren Mindestlohn und tut so als sei man besonders sozial. Kostet die Politik nichts, bringt sogar nach und nach immer höhere Lohnsteuerbeiträge in die Kasse. Weniger Steuern, weniger Staat wären wünschenswert.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Age Krüger:

          Am Anfang steht immer die Idee. Die Überzeugung, dass etwas gut und wichtig ist. Erst danach kommt die Suche nach der Finanzierbarkeit. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Wege zum Grundeinkommen - welcher Ausprägung auch immer - existieren. Und dass sie gefunden werden.

           

          Auch eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Das Ganze ist ohne Schwierigkeiten finanzierbar, aber die Frage bleibt, ob das gut und wichtig ist.

             

            Ich sehe keine Vorteile von einer Gießkannenverteilung. Ich bin dafür, dass jeder nach seinen Bedürfnissen solidarisch Leistungen erhalten soll. Und die sehen bei alten, kranken und behinderten Menschen anders aus wie bei einem Manager.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Age Krüger:

              Ich gebe Ihnen darin recht, dass man über die Sinnhaftigkeit eines Grundeinkommens reden kann und reden muss. Aber ich sehe auch, dass dies schon länger passiert, ohne dass etwas für die Betroffenen geschehen wäre. Gerade der von Ihnen aufgeführten Zielgruppe kann an Endlosschleifen in Debatten nicht gelegen sein. Sie brauchen praktische Veränderungen/ Verbesserungen. JETZT.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Sehe ich auch so, irgendwo anfangen und Stück für Stück nachbessern und ausweiten.

            • @Hanne:

              Das Problem ist, dass wir bei den Hartz-Reformen erlebt haben, dass es keine Verbesserungen mehr gab, nachdem die Bedingungen für das Kapital verbessert wurden.

               

              Ein Anfang darf auf keinen Fall das Kapital bevorzugen, sondern muss es benachteiligen. Der Anfang sollten höhere Steuern für Besserverdienende machen und dann mehr Leistungen für die benachteiligte Zielgruppen, dann kann das mit dem BGE angegangen werden.

  • 9G
    96806 (Profil gelöscht)

    An Sandra Schlensog,

    Sie sind eine wirklich mutige Frau und ich wünsche Ihnen, dass das Kartenhaus, dass SPD Gerhardt Schröder und ein VW Manager mit Namen Peter Hartz vor 15 Jahren seelig des leckeren Roten, in Hannover ausgeheckt haben, um Menschen und vor allem auch Kinder, zu einer entwürdigenden, Menschen verachtenden Armut zu treiben - und wie Frau Schlensog sagte: "In einem der reichsten Länder auf der Welt".

    Jens Spahn empfindet bestimmt noch nicht einmal Reue ob seiner Aussage zum Thema Hartz IV ...sogar sozio-kulturelle Teilhabe... und mit Hartz IV hat man alles, was man zum würdevollen Leben braucht.

    Ich bin 63 habe mein Leben lang für meine Familie gesorgt und habe jetzt knapp 5,00 € pro Tag für Essen und Hygiene zur Verfügung.

    Ich gehe nicht mehr auf die Strasse um gegen Ungerechtigkeiten, gleich welcher Art zu demonstrieren.

    Desto mehr finde ich das Engagement von Frau Spahn wichtig.

    Wenn eine Bewegung daraus werden würde, wäre es großartig.

    Und ohne bürgerlichen Ungehorsam geht es gegen die Macht dieses Staates nicht (s. neue Polizeigesetze in NRW, Bayern und Sachsen).

    Solidarität, und Gemeinschaft, der mit den Händen Produktiven Bevölkerung - eines der SPD Grundprinzipien wurde verraten und wir sollten es uns zurück holen.

    Denn von Hartz IV über Mindestlohn und unsicheren Arbeitssituationen, bis zu Handwerkern, Landwirten und allen hart arbeitenden Menschen, sind wir die Mehrheit in diesem Staat.

    Und wie Rudolf Staritz deutlich und stolz an seiner Kleidung trug.

    "Ohne Mich" (für den Nachkriegsgeheimdienst nicht mit Ex-Nazis zusammen zu arbeiten).

    Egal worum es geht, seien Sie So laut wie Frau Schlensog.

    Spielen Sie nicht das Spiel der Politiker.

    Sagen Sie Nein zu den Programmen der Regierung und NEIN auch zu der Regierung (Hänneschen Theater), machen Sie nicht das Kreuz, um das Angela Merkel sie über Youtube anbettelte - "Ohne Mich" und alles wird sich zu einer besseren Zukunft entwickeln.

    Ich wünsche Ihnen ganz viel Solidarität.

    Peter Kopatzki

  • Christian Gräff (CDU) will den unter 50 jährigen Erwerbslosen die Hartz IV-Bezüge komplett streichen, wenn sie ein Jobangebot ablehnen; die qualitative Betrachtung des Jobangebotes soll dabei keine Rolle spiele. Dazu sagt der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Ulrich Schneider: Menschen, die ohnehin am Existenzminimum lebten, würden durch Sanktionen noch weiter in die Not und schlimmstenfalls sogar in die Obdachlosigkeit gedrängt.

    Das perfide an Gräff's Vorschlag ist, dass es ihm nicht um eine Problemlösung geht; es geht ihm – ganz populistisch und in bester Stammtischmanier – um's draufhauen und nochmal draufhauen auf Hartz IV-Bezieher; unchristlich und dumm aber eben 100% Union!

    • @Thomas Brunst:

      "... die Hartz IV-Bezüge komplett streichen, wenn sie ein Jobangebot ablehnen; die qualitative Betrachtung des Jobangebotes soll dabei keine Rolle spielen ..."

      Ich dachte, dass ist schon immer so. Wenn jemand von der Solidargemeinschaft ohne Gegenleistung finanziert wird, weil er sich in einer finanziell prekären Situation befindet, dann sollte er doch jede Arbeit annehmen, mit der er seine Situation verbessern kann.

      • @Karl Bauer15:

        Die Forderung der CDU nach “kompletter Streichung“ der Hartz IV-Bezüge der unter 50 jährigen, bei Ablehnung eines Jobangebotes, ist neu. Bisher konnten diese Bezüge – bei Verfehlungen - lediglich “gekürzt“ werden. Übrigens wird der Vorstoß von Christian Gräff von mehreren Unionspolitikern gestützt.

    • @Thomas Brunst:

      Bevor das passiert, schaffen wir die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) ab. Die braucht kein Mensch.

  • Ich hoffe, Herr Spahn wird dann auch realitätsnah sanktioniert! Gleich mal 30% weniger wegen unverschämter Behauptungen! Außerdem hat er einen Nebenjob als Politiker, den er nicht angemeldet hat (nochmal 30%), und offenbar hat er sich auch unerlaubt von seinem Wohnort entfernt (nochmal 30%)!

     

    Machen Sie ihm auf jeden Fall eine Eingliederungserklärung, und stellen Sie sicher, daß er die liest. Die meisten Menschen können sich gar nicht vorstellen, was da drin steht.

     

    Und wenn er die nicht unterschreiben will, wird sie als Verwaltungsakt erlassen...

    • @kditd:

      Ich hab die Unterschrift damals einfach verweigert. 2 Sachbearbeiter später wurde das dann akzeptiert. Und jetzt?

      • @Mephisto:

        Ich kenne viele Leute, die so handeln. Manche haben sogar schon, um irgendwie tätig zu werden, um Sanktionen bei sich gebeten.

         

        Ich werde seit längerem den Eindruck nicht los, dass diese ganze Sanktionsdebatte nur deshalb geführt wird, um nicht auf das eigentliche Thema zu kommen, nämlich, dass die Sätze viel zu niedrig sind, um wieder in Arbeit zu kommen. Es ist eine Minderheit, die von Sanktionen betroffen ist. Aber alle sind von den zu niedrigen Sätzen betroffen.

        • @Age Krüger:

          Die Höhe der Sätze sind sowiso ein Thema für sich. Ich meinte aber den Eingliederungsvertrag. Die behaupteten steif und fest, ich müßte das Teil unterschreiben, ich behauptete steif und fest, ich müßte nicht. Die Sache hat sich knapp 3 Monate hin gezogen, als der 3. Sachbearbeiter dran war (mit den beiden Anderen habe ich mich "im Streit getrennt") ging es plötzlich doch ohne. Ich bekam den vollen Satz (410€ + Miete + Krankenkasse) und keine Sanktionen.

    • 9G
      96806 (Profil gelöscht)
      @kditd:

      Sehr gute Ideen,

      Eines sollte bei Herrn Spahn offensichtlich sein - und von Folgendem kann man ausgehen.

       

      Null Mitgefühl!

      Keine Ahnung von dem, worüber er spricht - erst recht nicht Hartz IV.

      Er wird seine Versprechen und seine Entschuldigen nicht halten.

      Jens Spahn ist kein guter Mensch.

       

      Liebe Grüße.

      Peter Kopatzki

      • 9G
        96177 (Profil gelöscht)
        @96806 (Profil gelöscht):

        Zustimmung, der Mann disqualifiziert sich bei jedem Auftritt selbst, ein derartiger christlicherunions-Zyniker, der sich in der Vergangenheit vor allem um sein eigenes geschäftliches Seelenheil gekümmert hat, ist an nichts anderem als Karriere mit finanziellem Emporkommen im Lobbybereich interessiert... und da stehen schon einige auf der Matte, die den Herrn allzugerne bedienen wollen auf Kosten des Gemeinwohls, weil sie genau wissen, was sie an solch einem Bürschchen haben werden... alles andere wäre übrigens bei dieser Charakterstruktur ein echtes christliches Unions-Wunder.

      • @96806 (Profil gelöscht):

        Jens Spahn wird auch privat keine Menschen kennen, die mit Hartz IV leben müssen. Und wenn, dann ignoriert er auch das.

         

        Meine Erfahrung: Das Thema lässt fast niemand nah an sich ran, der selbst nicht betroffen ist.

        a) fehlt es an Vorstellungskraft dazu, was in einem reichen "Sozialstaat" möglich ist

        b) ist es sicher auch Verdrängung

         

        Viele sagen mir, sie sind sich sicher, dass, wenn sie arbeitslos oder krank werden, der Staat gut für sie sorgen wird. Und das sind intelligente Menschen, die mitten im Leben stehen.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Hanne:

          Verdrängung und Verleugnung sind nicht vom kognitivem Vermögen eines Einzelnen abhängig. Auch kluge Menschen verdrängen und verleugnen. Es sind psychische Vorgänge, die je Person stärker oder schwächer zum Tragen kommen.

  • "Wir kommen auf Dauer um ein Grundeinkommen nicht herum."

     

    'roll-eyes"-emoji

     

    Nirgendwo auf der Welt wurde das Grundeinkommen bisher richtig getestet oder erst recht eingeführt, aber Deutschland und seine 80+ Millionen Einwohner sollen auf einmal Versuchskaninchen sein.... Es ist einfach unseriös laut danach zu rufen, ohne belastbare Einschätzungen zu den möglichen Folgen/Kosten zu haben.

     

    Man kann von mir aus gerne mal für die nächste 10 oder 15 Jahre größer angelegte Tests und Studien mit ein paar 10.000 oder 100.000 Leuten durchführen - mehr aber auch nicht.

    • @modulaire:

      Mal abgesehen davon, dass ich daran zweifle, dass ein (bedingungsloses) Grundeinkommen, wie es sich vorgestellt wird bzw. wie es postuliert wird, im Kapitalismus durchsetzbar ist (nicht zuletzt aus Herrschaftsinteresse). Ich schätze an der Forderung nach einem bedinungslosen Grundeinkommen, die darin enthaltene Kritik

      * an der aktuellen digitalen, kapitalistischen Gesellschaft

      * die Demaskierung des Arbeitsversprechens wie auch den American Dream als Lügen

      *an schlechten Arbeitsbedingungen, *Sinnlosigkeit und Monotonie von gewisser Arbeit

      ...

      Im Allgemeinen - Mensch sollte bei der Formulierung, einer Verunmöglichung des Grundeinkommens darauf achten, den Herrschenden nicht das Wort zu reden. Es gibt zuhauf Finanzexpert_innen in Ämtern. Allein, es fehlt wohl der Wille (Herrschaftsinteresse? Arbeitsideologie), selbst Fakten zu schaffen.

    • @modulaire:

      Und das erzählen Sie mal schön einer Hartz-4-Empfängerin, die versucht, sich und ihr Kind irgendwie durchzubringen mit ständiger Geldknappheit und Angst davor, was das Amt sich jetzt wieder ausdenkt, um sie zu sanktionieren...

       

      Sie sind ja ein großer Theoretiker.

      • @kditd:

        Ich sehe derzeit nicht die Notwendigkeit, Hartz-4 komplett abzuschaffen. Es gibt viele Punkte, die verbessert werden müssen - darunter die Zuverdientmöglichkeiten.

         

        Aber bevor wir unser komplettes System mit einem bedingungslosen Grundeinkommen auf den Kopf stellen, sollen sich doch bitte erstmal andere Länder die Finger daran verbrennen.

        • @modulaire:

          Haben Sie diese zehnjährigen Testphasen auch so lautstark eingefordert, als die Hartz - Misere eingeführt und mal eben unser gesamter bisheriger Sozialstaat plattgemacht wurde?

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @modulaire:

          St. Florian: geh Du voran.

      • @kditd:

        Tja meine Freundin und ich können uns aktuell kein Kind leisten u.a. weil ich wegen der Promotion nur Teilzeit arbeiten kann. Wir sollen der Dame nun -" Die Freiheit nehme ich mir."- die Freiheit die Sie Sich nehmen will finanzieren, wir sollen ihr das finanzieren, was wir uns nicht leisten? Sie als Praktiker, dann mal her mit einer nachvollziehbaren Begründung, warum wir noch kürzer treten sollen, damit andere auf unsere Kosten sich ausleben können. Dass das Geld welches Sie freigibig verteilen wollen von irgendwelchem erwirtschaftet werden muss, ist Ihnen offenbar nicht klar.

        • 9G
          96177 (Profil gelöscht)
          @BluesBrothers:

          toll, in welchem Bereich promovieren Sie denn? Hört sich nach BWL an... da sind selbstverständlich die Milliarden, die an Boni an geldgeile Bankster, die durch betrügerische Machenschaften eine noch nicht ausgestandene Weltwirtschaftskrise ausgelöst haben, kein Thema... das sind die davon Betroffenen die Übeltäter.. auf solches promoviertes Gesocks kann die Welt gut verzichten.

          • @96177 (Profil gelöscht):

            Falls Sie es noch nicht wissen: Einkommen werden nicht von Banken erwirtschaftet. Das wissen eigentlich auch schon Pseudolinke.

        • @BluesBrothers:

          Ihr Beispiel ist unglücklich gewählt aber Sie haben völlig Recht: Da nimmt sich eine Frau die "Freiheit" , nicht zu arbeiten, sondern möchte lieber Mutter sein, und läßt sich das von der Allgemeinheit bezahlen! Ein Schlag ins Gesicht aller hart arbeitenden Mütter!

        • @BluesBrothers:

          Ach, ein Kind leistet man sich? Ihr Synonym ist dafür aber etwas unglücklich gewählt.

          • @lions:

            Ja Kinder brauchen auch etwas zu essen und sind nicht nur für das Mutterglück zuständig

          • @lions:

            Bringt bei Ihnen der Storch ungefragt die Kinder? Ja, wer sich für Nachwuchs entscheidet, muss sich auch um die Penunzen für die Familie kümmern. Oder beginnt etwa schon hier ein Dissenz?

            • @Chutriella:

              Oh, noch ein Sich-Leister. Wenn man die Frage schon stellt, ob man sich ein Kind leisten kann, so soll doch auch die Frage auch aufkommen, ob man nervlich dazu in der Lage ist. Den Nerv kann man übrigens nicht mit Geld ersetzen.

              Die "Leistung" Kinderziehung ist also nachrangig eine monetäre, aber allem voran ein Wunsch, der sich erfüllt, wenn man die Hoffnung nicht verliert, seine Erfahrungen während des Laufversuches machen zu müssen, als das Gehen lieber vorher schon aufzugeben, weil man ja dabei fallen könnte.

              Da ist es in letzterem Fall besser, keine Kinder zu bekommen; Nicht das die Investition eine Fehlinvestition wird, weil alles vom Geld abhängt.

              • @lions:

                "Sich Kinder leisten"

                 

                Mit konsumieren hat das nüscht zu tun. Dortdrin steckt das Wort "leisten". Duden: schwaches Verb - 1a. schaffen, vollbringen, zustande bringen, erreichen; 1b. (Arbeit o. Ä.) verrichten, tun, …1c. (nutzbare Leistung) erbringen

                 

                Es bedeutet vor allem ohne Ende Arbeit: Kindebetreung, -Erziehung, -Ernährung ... Morgens aufstehen, arbeiten gehen, geldverdienen, Pampers kaufen ... auf Urlaub verzichten wenn es nicht reicht. Für die Kinder anderer mitarbeiten (Steuern) wenn es reicht.

                 

                Ihr Kind WILL, dass sie etwas leisten. Das sie es "sich leisten". Und zwar nicht aus der Portotasche. Es will ihr Geld, Ihre Arbeit, ihren Geist, ihre Liebe. Es will, dass sie es sich großzügig und mit ganzem herzen leisten.

                 

                Man sollte schon die Leistung auch erbringen können sich ein Kind zu leisten. Und zwar jedes Kind voll, kein halbes Kind.

                 

                Ein Kind ist also fast sowas wie ein BGE Empfänger ;-)

        • @BluesBrothers:

          Ihre Ignoranz ist eine der Ursachen, die zu unmenschlichem Sozialsystem geführt haben.

           

          Sich Kinder leisten?

          Kinder sind keine Konsumartikel, sondern wesentlicher Bestandteil biologischen Lebens.

           

          Ich habe studiert. Und abends/nachts oder in den Semesterferien gearbeitet - für meinen Ehepartner, für meine Kinder.

           

          Ich kam niemals auf die Idee, mir Kinder nicht leisten zu können oder die Fürsorge für arme oder kranke Menschen in Frage zu stellen.

           

          Ich habe nach dem Studium 31 Jahre Vollzeit gearbeitet, Kinder groß bekommen, Eltern zu Tode gepflegt.

           

          Am dritten Tag meiner Krankheit wurde ich gekündigt. Mir wurde ALG 1 verweigert, wegen jener Erkrankung/Schwerbehinderung und weil ich inzwischen älter als 50 JAhre war.

           

          Ich musste meine gesamte Lebensleistung aufbrauchen und bin seitdem in Grundischerung gezwungen.

           

          Notwendige Medikamente oder Zähne oder Brille kann ich nicht finanzieren.

           

          Bei Grundsicherung bekomme ich keine Unterstützung zur Rückkehr in eigenständige Erwerbstätigkeit.

           

          Ich verbitte mir Ihre unangemessen Sichtweise und lase Sie gern in meine Realität ein.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Dusterbraut:

            Es wird für Sie vielleicht kein Trost sein: auch ich habe im Kern ähnliche Erfahrungen gemacht mit im Konkreten anderen Details. Das Ergebnis glich dem Ihrigen. Mit den Stationen Krankengeld, ALG 1, Hartz IV, berufliche Reha, wieder Hartz IV, Leben ohne Transferleistungen durch Aufbrauchen meiner Altersvorsorge.

             

            Irgendwann habe ich, entnervt vom unwürdigen Geschacher der Ämter, einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente gestellt und EU-Rente bezogen. Seit Anfang 2018 erhalte ich Altersrente plus aufstockende Grundsicherung. Die massiven Einschränkungen und Verzichte in meinem Leben habe ich weiter oben bereits aufgezählt.

             

            Meine Erfahrungen mit fremder Ignoranz: manche wissen wirklich nicht, wie ein solches Leben aussieht und was es mit den Betroffenen macht. Viele wollen es auch nicht wissen. Weil sie nicht in fremde Abgründe schauen möchten. Es macht große Angst.

             

            Ein praktischer Tipp in Sachen Brille, Zahnersatz o.ä.: es gibt eine Reihe von Stiftungen, die auf Antrag Kosten übernehmen. Im Internet gibt es entsprechende Listen. Mit ein wenig Recherche finden Sie vielleicht beim nächsten Mal eine für sich.

             

            Die Bitte um Almosen kann einen an eigene G r e n z e n bringen. Nach anfänglichen Bedenken habe ich gute Erfahrungen gemacht. Ich musste allerdings erst über meinen eigenen Schatten springen.

             

            Und meinen Stolz habe ich mir - abgesehen von einigen Kratzern - bewahrt.

             

            Ich wünsche das auch Ihnen. Als "Gegengift" gegen die schleichende Gefahr der Verbitterung.

          • @Dusterbraut:

            "Mir wurde ALG 1 verweigert, wegen jener Erkrankung/Schwerbehinderung"

             

            So was weiß auch fast niemand und die meisten würden es nicht glauben. Haben Sie das mal versucht publik zu machen? Ich finde das ist noch ein sehr interessanter Punkt, vor allem für die, die sich sicher wiegen, falls ihnen mal was passiert.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Hanne:

              Meine Erfahrung: die Bereitschaft zu Verdrängung und Verleugnung ist größer.

        • @BluesBrothers:

          Wenn ich solche Formulierungen lese, wird mir schlecht. Oder besser: Gut, dass kein Kind bei Ihnen aufwächst.

           

          Zurzeit kann ich mir ein Auto nicht "leisten", okay, aber Kinder?!?

           

          Wissen Sie wie viele andere Menschen Kinder bekommen und noch weniger Geld haben als sie jetzt Teilzeit (zusätzl. Vollzeitjob der Freundin)? Wenn jede*r so denken würde sie, dann wäre D sicher bald ausgestorben - zumindest mit "Urdeutschen", so wie es die Rechten prophezeihen.

           

          Je jünger man ist, wenn man Kinder bekommt, desto weniger benötigt man auch. Und in diesem Land gibt es gerade für Kleinkinder sehr vieles im Überfluss. Will man sich aber für sein Kind dies und jenes nach Stand und Dünkel leisten (inkl. Sportschuhe bestimmter Marken in Größe 18), dann wird sicher auch Ihr möglicherweise zukünftiges Gehalt nicht reichen. Zumal nicht, wenn erst noch zwei PKW, eine Homemediastation, ein Eigenheim/Miete, eine neue Superküche und ein paar Fernreisen finanziert werden müssen.

           

          Viel Spaß!

        • @BluesBrothers:

          Etwas provokativ:

          "Dass das Geld welches Sie freigibig verteilen wollen von irgendwelchem erwirtschaftet werden muss, ist Ihnen offenbar nicht klar."

          Spiegelt sich in dieser Haltung Untertangehorsam eine_r Kleinbürger_in wider? ;) Wer sagt, dass Sie bzw. Niedrigverdiener_innen das zahlen sollen? Sie und Ihre Freundin sind ja nicht Alleinfinanzierer_innen. Als Hinweis - mal das Armut-Reichtumsverhältnis checken, um zu schauen, wo das Geld in welchen Mengen vorhanden ist und auch ohne schlechtes Gewissen weggenommen werden kann. ;)

          "wir sollen ihr das finanzieren, was wir uns nicht leisten?"

          Das wäre wohl die umgekehrte Neiddebatte. ;)

        • @BluesBrothers:

          Wenn Sie noch zusätzlich ein Grundeinkommen hätten, dann könnten Sie sich vielleicht ein Kind leisten.

           

          Wieso wollen Sie denn, sobald Sie ein Kind haben, wieder Vollzeit arbeiten?

          Glauben Sie, dass Ihre Promotion wichtiger ist als Ihr Kind? Dann werden Sie dem Staat noch viel Geld kosten, wenn die Folgen von solcher Erziehung zu Tage tritt.

        • @BluesBrothers:

          Sie können doch rund 200 Euros Kindergeld beziehen. Diesen Vorteil hat Frau Schlensog nicht, bei ALG2 wird das Kindergeld hübsch angerechnet.

          Was haben Sie denn mit ihrem Balg vor? Kinder kosten die ersten Jahre doch kaum etwas, außer vielleicht Windeln.

          • @emanuel goldstein:

            Ich vermute mal, dass er mit seinem Teilzeitgehalt als Promovierender schon jetzt mehr als eine Alleinerziehende mit zwei Kindern mit ALG II hat. Das (fitkive) Kindergeld noch hinzugerechnet, ist es dann schon ALG II für eine 4-köpfige Familie.

            Und dann gibt es ja wie gesagt auch noch die Freundin, die scheinbar aktuell nicht Teilzeit arbeitet und daher auch Erziehungsgeld in nicht unerheblicher Höhe erhalten würde.

            • @Hanne:

              Wo denken Sie hin? @Bluesbrothers Nachwuchs muss vll etwas ganz besonderes werden. Private Frühförderung, min 30 m² Kinderzimmer, ein Van muss angeschafft werden und es will vll die Tagesmutti noch bezahlt sein.