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Gewalt gegen Flüchtlinge in Sachsen„Das wirkte organisiert“

Neonazis jagten Flüchtlinge durch Bautzen. Laut Polizei griffen die Geflüchteten zuerst an – doch der rechte Auflauf schien verabredet.

Ein Flüchtling aus Bautzen zeigt die Schnittwunde, die er von der Auseinandersetzung davongetragen hat Foto: dpa

Dresden taz | Alexander Ahrens hat eine Dienstreise abgebrochen, am Donnerstag eilte er zurück nach Bautzen. „Ich bin wütend und entsetzt“, sagt der parteilose Bürgermeister. Gewalt, egal von wem, verurteile er „aufs Schärfste“.

Am Mittwochabend hatte Ahrens’ Stadt für Negativschlagzeilen gesorgt. Laut Polizei lieferten sich 80 Deutsche „aus dem rechten Spektrum“ mit 20 Asylbewerbern auf dem Kornmarkt eine „Auseinandersetzung“. Die Rechten hätten Parolen skandiert, Bautzen und der Kornmarkt gehöre den Deutschen. Die Tätlichkeiten seien von den Flüchtlingen ausgegangen, nachdem es beiderseitig zu Verbalattacken gekommen war.

Laut Polizeibericht wurden Polizisten mit Gegenständen beworfen, als die Beamten beide Gruppen trennen wollten. Diese setzten daraufhin Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Die Rechten wiederum verfolgten die Ausländer, die in eine Asylbewerberunterkunft flüchteten. Unter ihnen sollen zwei Araber mit Schnittverletzungen sein. Die Polizei, die mit etwa 100 Beamten im Einsatz war, schützte die 32 jungen Bewohner, bis die Verfolger abrückten.

Eine Augenzeugin schildert es der taz gegenüber anders. Bis zu 150 Rechte hätten sich am Abend versammelt, sagt die Bautzener Flüchtlingshelferin Annalena Schmidt, die zufällig vor Ort war. Die Autos seien aus umliegenden Städten gekommen, aus Kamenz oder Weißwasser. „Das wirkte organisiert und wurde immer bedrohlicher.“ Als die Polizei eintraf und den Flüchtlingen befahl, ins Heim „abzuhauen“, hätten diese Stöcke auf die Beamten geworfen. Diesen Moment hätten die Rechten genutzt und seien auf Asylbewerber zugestürmt. „Wir konnten nur noch rennen“, so Schmidt.

Neonazis feiern im Internet

Auf Videos sieht man diese Szene. Eine Personengruppe läuft dort über die Straße, skandiert „Wir sind das Volk“. Laut Polizei attackierte die Gruppe später noch einen Krankenwagen, der unterwegs zu einem verletzten 18-jährigen Flüchtling war, und zwang die Ärzte zum Umkehren.

Damit eskalieren die seit Längerem schwelenden Spannungen am Kornmarkt in Bautzen. Die 40.000-Einwohner-Stadt gilt auch als Hauptstadt der sorbischen Minderheit und verfügt eigentlich über bikulturelle Erfahrung. Im Februar war allerdings ein als Asylbewerberheim vorgesehenes ehemaliges Hotel angezündet worden. Schaulustige klatschten. Nach Auskünften von Einwohnern hat sich seither bei der Flüchtlingsarbeit in der Stadt wenig getan. Die Asylbewerber würden regelmäßig beleidigt, sagt auch Schmidt. Im Internet feierten lokale Neonazis die Ausschreitungen: „Danke Bautzen. #Pogromstimmung.“

Der Kornmarkt am Rande der Innenstadt gilt als Problemzone. Obdachlose halten sich hier auf. Flüchtlinge kommen ebenfalls gern, weil das nahe Kornmarkt-Center kostenfreies WLAN anbietet. Junge Deutsche treffen sich ebenfalls am Platz. Alkohol fließt reichlich.

Schon am Freitag liefen eine Kundgebung von Rechten und eine Gegendemo aus dem Ruder, an der sich auch Flüchtlinge beteiligten. Neonazis beschimpften Asylbewerber laut Zeugen als „Negerschweine“, es flogen Böller. Als ein Syrer eine Flasche warf, zückte ein Rechter ein Messer. Mehrfach musste die Polizei in den Folgetagen auf dem Kornmarkt kleinere Gruppen trennen, es gab Handgreiflichkeiten zwischen Rechten und Flüchtlingen. Holger Thieme, Chef des nahen Best-Western-Hotels, nannte die Situation „unerträglich“ und forderte ein Alkoholverbot, die Abschaltung der Hotspots und Platzverweise.

Der Landkreis will für die rund 30 jugendlichen Flüchtlinge nun tatsächlich ein Alkoholverbot und eine Ausgangssperre ab 19 Uhr aussprechen. Vier „Rädelsführer“ wurden laut einem Polizeisprecher am Donnerstag in andere Einrichtungen verlegt. Auf rechten Internetseiten wurde derweil aufgerufen, am Abend wieder auf den Kornmarkt zu kommen. Innenminister Markus Ulbig (CDU) kündigte an, die Polizeikräfte „anzupassen“ und „keine Gewaltexzesse zu tolerieren“.

Bürgermeister Ahrens hatte schon zuvor Streetworker, mehr Polizei und Ordnungsamt für den Platz versprochen. Nun übt er sich im Mutmachen: „Wir werden die Situation in den Griff bekommen.“

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77 Kommentare

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  • "Laut Polizei lieferten sich 80 Deutsche „aus dem rechten Spektrum“ mit 20 Asylbewerbern auf dem Kornmarkt eine „Auseinandersetzung“."

     

    Wenn man mal bedenkt, dass die 80 Deutschen aus dem rechten Spektrum ja mehr so 150 waren, dann sollte dies wohl so etwas wie eine eindrucksvolle Demonstration deutschen Mutes und deutscher Tapferkeit werden. Historiker werden jetzt wohl erhebliche Mühen haben, aufkeimende Vergleiche mit der "Völkerschlacht bei Leipzig", oder gar dem "Deutschen Volkssturm" noch überzeugend abzuweisen (;-))

  • Als Konsequenz wurde nun den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (dass es solche waren, erwähnt die taz nicht), die sich zu einer Gruppe zusammengeschlossen hatten und jeden Abend auf dem Kornmarkt ihre Treffen hatten, eine abendliche Ausgangssperre verhängt, damit wieder Ruhe einkehrt.

    • @Brigitte Sanders:

      Meine (nicht unbegleitete) Kinder sind auch im entsprechenden Alter und "schließen sich in Gruppen zusammen" - sprich treffen sich mit Freunden und Bekannten draußen.

       

      Auf der Straße mit ihren Freunden sind sie auch "unbegleitet".

    • @Brigitte Sanders:

      Für Jugendliche gelten ohnehin Ausgangsbeschränkungen sowie auch Alkoholverbote. Also: Ganz normale deutsche Gesetze, wie sie auch für deutsche Jugendliche gelten.

  • 3G
    33641 (Profil gelöscht)

    Flüchtlinge, die Rechtsradikale angreifen! Ja, wo gibt es denn sowas? Zum Glück gibt es hier eine Rassismus- und Korruptionsfreie Polizei, die das Sicherheitsgefühl der Schland-Öffentlichkeit wiederherstellt!

  • Bei uns in der Kleinstadt ( im Westen) sitzen jetzt die Flüchtlinge auch da ,wo sonst immer die Alkoholiker sitzen , auf den Bänken vor Kaufland und auf der Treppe . Teilweise aber auch mit den Deutschen Alkis zusammen. Das sind halt Jugendliche die nichts zu tun haben und auch traumatisiert ,wie die deutschen die da sitzen . Aber ein schönes Bild ist das nicht . Naja, einfach nur ein anderes ,nicht schönes Bild, wie vorher.

    Jetztmal hat ein Professor in einer Talkrunde gesagt ( der war auch sehr nett) , dass man den einfachen Leuten, wenn die Angst hätten , es würde ihnen etwas weggenommen oder sie bekämen weniger durch die Flüchtlinge, dann müsste man ihnen das erklären, dass das nicht so sei. Zum Beispiel ,wenn die sagten die Flüchtlinge kriegen alles, dann sollte man erwideren: schau mal, wenn dein Kühlschrenk kaputt geht, dann bekommst du sicher auch einen neuen genehmigt. Du hast doch dann nicht weniger. Also dazu ist zu sagen , dass stimmt so nicht. Eine erste Einrichtung bekommt man (eibe gewisse Summen) wenn man zum ersten Mal eine Wohnung bezieht. Dann wenn die Waschmaschine oder etwas anders kaputt geht, muss man vom Hartz vier Regelsatz etwas zurückgelegt haben und sich alles was kaputt geht selber ersetzten. Früher war das so, dass man dann einen Antrag stellen konnte ,heute nicht mehr. Für Flüchtlinge ,wie für Einheimische. Das heißt Selbstverantwortung und ist von den paar Kröten unmöglich,so gut wie. Der Professor war sehr nett, aber hinterm Mond.

    • @Christiana:

      Hinter dem Mond sind meines Erachtens die meisten deutschen Bürger und Politiker, was das Thema Hartz IV, aber auch Inklusion von behinderten Menschen angeht.

       

      Alle, die selbst nicht betroffen sind, gehen davon aus, dass das Deutsche Sozialrecht ein Paradies ist und man alles beantragen kann und noch wichtiger, dass alles auch bewilligt wird, was man zum "luxuriösen", arbeitsfreien Leben so benötigt.

       

      Einige erzählen auch noch, dass Tierfutter etc. extra bezahlt wird. Dabei wird noch nicht einmal mehr Mehraufwand für Ernährung für Menschen mit Diabetes bewilligt.

       

      Und ja Sie haben recht: NIEMAND bekommt Geld für einen neuen Kühlschrank oder andere wichtige Haushaltsgeräte. Maximal als Erstaustattung, aber auch dafür muss man klagen und lange durchhalten.

  • Wo sind die Blumen und Teddybären geblieben die noch vor gut einen Jahr in massen von Bürger an die Flüchtlinge als Willkommens gruß verschenk wurden.................wo sind sie hin........

     

    Sind das jetzt alles Nazies?......

    • @ulf hansen:

      Teddybären haben 2002 bei der (ersten) Jahrhundertflut in Massen die Sachsen aus dem Westen per LKW für die Kinder geschickt bekommen.

    • @ulf hansen:

      Seit wann ist der münchner Hauptbahnhof in Sachsen? :-P

    • @ulf hansen:

      Ich bin dafür, dass alle Menschen in Deutschland einen Integrationskurs machen müssen. Wichtiger Bestandteil sollte die deutsche Sprache sein. Gerade für Leute, die sich vehement wehren diese Sprache zu lernen...

       

      Somit würde das Problem der besorgten Bürger (Nazies) sich von selber lösen. Herr Hansen und tschüss...

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @ulf hansen:

      In Bautzen gabs Blumen und Teddys ?

      In your dreams ---

  • Finde den Fehler:

     

    "Als die Polizei eintraf und den Flüchtlingen befahl, ins Heim „abzuhauen“, hätten diese Stöcke auf die Beamten geworfen."

     

    'Don't be an asshole' hat für Flüchtlinge genauso zu gelten, wie für Biodeutsche und alle anderen auch.

    • 8G
      889 (Profil gelöscht)
      @Swag-O-Mat:

      Da sind mehrere Fehler.

  • Gewalt ist keine Lösung. Wer zuerst zuschlägt, hat immer Unrecht. Es ist besser, Konfrontationen aus dem Weg zu gehen.

  • Und alles rein zufällig vor einem Wahlwochenende.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @JoWall:

      Wer profitiert denn davon? Wissen Sie das jetzt schon oder warten Sie auf Sonntag?

  • 1G
    12294 (Profil gelöscht)

    Die Gewalt ging Zeugenaussagen zufolge von den Asylbewerbern aus.

     

    Nur mal so zur Klarstellung.

    • @12294 (Profil gelöscht):

      Da gibt es allerdings auch andere Zeugenaussagen.

       

      Das mal so zur Klarstellung.

    • @12294 (Profil gelöscht):

      Ist so ähnlich wie beim Israel-Palästina-Konflikt. Als Israel aus dem Gaza angegriffen wurde und sich irgendwann wehrt, hieß es "Israel greift Gaza an", d.h. viele Medien machen dann aus den Angegriffenen, die sich dann wehren, Aggressoren.

      • @Nicky Arnstein:

        aha. Bautzen ist Israel und die unbegleiteten minderjährigen sind infiltratoren, die mit kassams schießen täten, so sie welche hätten... oder wie?

  • Ich finde es bezeichnend, dass eindeutig rechtsgerichtete Gruppen mit fremdenfeindlichen Sprüchen und pöbeln und provozieren dürfen, wie sie lustig sind, und dem ersten Beleidigten wird dann "Eskalation" zur Last gelegt, wenn ihm dann irgendwann der Kragen platzt.

    Hätte da nicht vielleicht die Polizei mal früher durchgreifen können? Nein, man wartet erst auf Gewalt, um dann auch eine klare Schuldfrage aussprechen zu können.

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Zitat:'Laut Polizei lieferten sich 80 Deutsche „aus dem rechten Spektrum“ mit 20 Asylbewerbern auf dem Kornmarkt eine „Auseinandersetzung“'. Dann war die Polizei ja offenbar dabei. Und dann hat eine verantwortungsbewusste Polizei (100 Mann) bestimmt Videos und Fotos von allen Beteiligten. Hoffentlich sind nicht wieder bei den 80 Nazis zuviele Brüder, Schwager und Neffen der Polizisten drunter.

    • @4932 (Profil gelöscht):

      Sicher doch, denn die Gegend blieb ja anscheinend immer gerne unter sich. Daher sind auch alle miteinander verwandt ;-)

       

      Und filmen werden die Polizisten sicher doch nur "Linke" und nicht Selbstjustizler, die ihnen die Arbeit erleichtern.

      • @Hanne:

        Das ist doch großer Quatsch. Waren Sie mal in Bautzen? Waren Sie mal in der Lausitz? Dann wisen Sie, dass Bautzen im Sorbengebiet liegt, daher die zweisprachig gehaltenen Straßen-, Orts- und Hinweisschilder. Da kann man kaum sagen, dass "die Gegend anscheinend immer gerne unter sich blieb".

        • @Brigitte Sanders:

          Das ist kein großer Quatsch und ja.

           

          Gegenfrage: Kennen Sie Stanislaw Tillich?

      • @Hanne:

        Das ist ja auch richtig so: Zu viele Linke haben Argumente, gegen die man so schlecht ankommt. Daher geht von ihnen eine besondere Gefahr aus.

        Zur Verwandtschaft: Wer links ist, wird wohl kaum zur Polizei gehen. Von daher (und das ist nicht sarkastisch gemeint) ergibt sich automatisch eine Rechtslast bei der Polizei. Zudem sind die Streitkräfte - äh, Entschuldigung: ist die Staatsmacht vor Ort wahrscheinlich eher aus dem dortigen Pool gespeist. Personalien aufnehmenkchihihihihi doch nicht bei der eigenen Sippe. Die kennt man doch eh schon.

  • Ichsachmaso: Unter den Geflüchteten sind ja auch nicht gerade alle konfliktscheu. Wir wissen, dass sich auch unter ihnen Nationalisten, Rassisten und Fundamentalisten befinden, die sich mitunter sogar in den Asylheimen ethnische Auseinandersetzungen führen. SO ehrlich muß man in dieser Debatte schon auch sein.

     

    Leider hat aber das Naziproblem im Schland mittlerweile Ausmaße angenommen, das dem mit höchster Dringlichkeit entgegengearbeitet werden muß.

  • Alkoholverbot und Ausgangssperre nur für Flüchtlinge? Ist Diskriminierung nicht verboten?

    • @mowgli:

      Das habe ich mir auch gedacht. Eigentlich dürfte das Alkoholverbot nur für alle oder gar keinen ausgesprochen werden.

       

      Eine Einschränkung gibt es allerdings: Wenn die Flüchtlinge wirklich minderjährig sind, dürfen sie das sowieso keinen (harten) Alkohol trinken... aber darum ging es wohl nicht.

       

      Es ist schon besorgniserregend, wie hier mit zweierlei Maß gemessen wird.

    • @mowgli:

      Diese Art zu Denken (bzw. eben nicht) ist symptomatisch für den Zustand der Linken heute.

       

      Was hat es mit Diskrimierung zu tun, wenn man Jugendlichen für die man Verantwortlich ist nach dem sie sich in eine Schlägerei haben verwickeln lassen sowas verbietet. Das würden viele Deutsche Eltern ja wohl auch so machen.

       

      Meiner Meinung nach ist genau diese Ignoranz von Links der Grund für den Erfolg der AfD. Ich hoffe wirklich dass die Linke sich wieder besinnt und echte, d.h. vernünftige Alternativen bietet. Dann braucht man auch keine AfD mehr.

    • @mowgli:

      Die Flüchtlinge sind unbegleitete Minderjährige, die unter der Obhut des Staates stehen. Die dürfen entweder sowieso nicht trinken (weil Mindestalter 16/18 je nach Getränk nicht erreicht) oder können ein einzelfallbezogenes Alkoholverbot bekommen, weil der Staat quasi die Rolle der Eltern einnimmt.

       

      Hat mit Diskriminierung nix zu tun.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @HugoHabicht:

        Wäre gut, wenn die Eltern in Bautzen ihre Rolle auch mal einnehmen würden. Was haben die für scheiß Kinder groß gezogen? Alkverbot würde denen sicher auch gut tun, weil sie damit offenbar nicht umgehen können!

      • @HugoHabicht:

        Dann werden die halt nüchtern gejagt.

        • @Karl Kraus:

          Aber nur noch tagsüber

    • 4G
      4932 (Profil gelöscht)
      @mowgli:

      Nicht nur Polen und Ungarn und ein paar andere sind lebensgefährlich für Flüchtlinge. Nein, auch das deutsche Sachsen gehört dazu. Das rechtsextreme Bundesland.

    • @mowgli:

      Das habe ich mich auch gefragt.

    • @mowgli:

      Gute Frage!

       

      Alkoholverbot täte den anderen auf dem Platz sicher auch gut, zumindest wenn es auch Flüchtlingen helfen soll.

       

      Ich war erschreckt, als ich das las. Hört sich an wie auf einer Klassenfahrt und der Rückreise einiger Schüler, die sich nicht an das Verbot gehalten haben.

       

      Verbote und Bestrafung in einem Zug.

  • @Laut Polizeibericht wurden Polizisten mit Gegenständen beworfen, als die Beamten beide Gruppen trennen wollten. :

     

    ich liebe diese Euphemismen! :-)

     

    anderswo las man aber:

     

    "BAUTZEN. Die Auseinandersetzungen zwischen Asylsuchenden und Deutschen in Bautzen sind laut Polizei zu einem nicht geringen Anteil auf das Verhalten von minderjährigen Flüchtlingen zurückzuführen. Die Situation hätte sich in den Abendstunden rund um den Kornmarkt aufgeschaukelt, so daß die Polizei alarmiert wurde, berichtete der Revierführer der Bautzner Polizei, Uwe Kilz, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz.

     

    Beim Eintreffen hätten sich eine Gruppe minderjähriger unbegleiteter Asylbewerber und eine Gruppe von Bautznern feindlich gegenübergestanden. Die Asylsuchenden hätten dann begonnen, die gegnerische Gruppe mit Flaschen und Steinen zu bewerfen.

     

    Als die Polizei einschritt, um beide Lager zu trennen, seien Beamte von den Flüchtlingen mit Steinen und Holzlatten angegriffen worden. Es sei zudem bislang unklar, welche der beiden Gruppen einen Rettungswagen mit Gegenständen bewarf."

    • @Valery Pokrowski:

      Eine rechtsextremistische Zeitung in diesem Kontext als Quelle zu anzuführen ist nun wirklich derartig albern, man kann nur mit dem Kopf schütteln.

    • @Valery Pokrowski:

      "Anderswo' ist in diesem Falle die JF. Die allerdings einseitig wie korrekt die Position der Polizei wiedergibt. Bin froh, in der taz auch eine andere Zeugenaussage zu lesen zu bekommen; gleichwohl schade, daß man sich das Gesamtbild aus dem Netz zusammensuchen muß.

       

      Da muß man jetzt wohl abwarten. Ich persönlich glaube der sächsischen Polizei erst einmal gar nichts - Hallo? Zwanzig Flüchtlinge greifen eine Übermacht von 80 Nazis an?

    • @Valery Pokrowski:

      Und Sie wissen jetzt also, was 'wirklich' passiert ist, um hier freimütig von irgendwelchen 'Euphemismen' sprechen zu können?

      Woher wollen Sie wissen, dass die von Ihnen zitierte Darstellung nicht 'dramatisiert' wurde?

       

      Vielleicht überlegen Sie sich mal, dass Sie hier bloß von Euphemismen sprechen, weil die andere Berichterstattung besser in Ihr Weltbild passt? Derzeit zirkulieren die diversesten Darstellungen in den Zeitungen und kaum jemand kann sagen, was wirklich passiert ist.

       

      Selbst wenn ein Teil der Flüchtlinge sich nicht korrekt verhalten haben sollte, rechtfertigt das dennoch nicht die Aktion dieser rechtsextremen 'besorgten Bürger' also sparen Sie sich bitte die Bagatellisierung rechtsextremer Gewalttaten.

      • @White_Chocobo:

        @Selbst wenn ein Teil der Flüchtlinge sich nicht korrekt verhalten haben sollte

        :

         

        .. dann haben die BürgerInnen halt zu dulden! ;-)

        • @Valery Pokrowski:

          Das habe ich nur leider nie gesagt. Trollen Sie woanders...

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Valery Pokrowski:

          ".. dann haben die BürgerInnen halt zu dulden! ;-)"

           

          Nein. Aber in zivilisierten Regionen Deutschlands gibts dann Prozesse die greifen. Selbstjustiz ist nicht hinzunehmen. Leider ist Sachsen in Sachen Rechtsstaat und Zivilisation noch meilenweit hinterher.

    • 8G
      889 (Profil gelöscht)
      @Valery Pokrowski:

      Und die hundertfünfzig Nazis sind da nur zufällig vorbeigekommen?

      • @889 (Profil gelöscht):

        Für mich ist man ein Nazi erst dann, wann er sich selbst zu Solchem erklärt.







        [...]

         

        Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich und vermeiden Sie übertriebene Polemik.

        • 8G
          889 (Profil gelöscht)
          @Valery Pokrowski:

          Aber das tut man doch, indem man sich gegen Geflüchtete zusammenrottet...

      • @889 (Profil gelöscht):

        Ich weiss gar nicht, warum immer alle denken Asylsuchende dürften, nur weil sie aus Afrika/Arabische Halbinsel kommen, bei ein bisschen Provokation mit Flaschen und Steinen werfen oder mit Holzkeulen um sich zu schlagen.

        Als wäre das irgendwie okay.

         

        Wenn die dämlichen Nazis da provozieren ist das doch kein Grund in die Steinzeit zurück zu verfallen. Man stelle sich mal vor ein paar Nazis würden sich von einer Gruppe Antifa zu so einer Gewaltaktion provozieren lassen. Da hätte niemand Verständnis.

        • @Mayerlei:

          Von der Polizei kann man ja auch in Sachsen keinen Schutz oder Aktionen gegen Rechts erwarten.

        • @Mayerlei:

          Ja nun, auch Flüchtlinge dürfen bis müssen sich verteidigen.

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @Mayerlei:

          So isser halt, der Nordafrikaner, er grapscht halt gerne. Und der Syrer fährt aus der Haut nur weil er mal ein bsiischen provoziert wurde, schlimm, schlimm das ... Die armen Sachsen.

          • @60440 (Profil gelöscht):

            Jipp. Das sieht halt keiner so richtig, dass die 32 Flüchtlinge einfach eine Riesengefahr darstellen. Und bisschen Hass auskübeln ist ja nicht so wild. Eher freundliches Necken. Außerdem integrieren die sich ja nicht. Es soll wirklich nette Einladungen der Eingeborenen gegeben haben, am Stammtisch des Rechtsparolenclubs teilzunehmen. Das sind auch echt keine Nazis und voll lieb. Aber die Ausländer können ja nicht mal Frakturschrift.

  • 8G
    889 (Profil gelöscht)

    Wie die sächsische Polizei das Problem lösen will, kann man derweil bei Spiegel Online lesen: "Für die etwa 30 Flüchtlinge in Bautzen solle nun ein Alkoholverbot und eine Ausgangssperre ab 19.00 Uhr ausgesprochen werden."

    • 8G
      889 (Profil gelöscht)
      @889 (Profil gelöscht):

      Sorry, steht ja auch hier schon im artikel...

      • @889 (Profil gelöscht):

        Ich habe den Eindruck, dass der Artikel im Laufe des Tages erweitert wurde.

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    80 zu 20 ist feige, haben wit früher auf dem Schulhof immer gesagt.

    Aber das ist den Dunkeldeutschen ja egal ...

    • @60440 (Profil gelöscht):

      Ich finde das genauso ätzend wie Sie...aber hier ständig die neuen Bundesländer unter Pauschalverdacht zu stellen, geht echt gar nicht... Das ist genauso schlimm wie die andere Seite, die sagt, alle Nordafrikaner sind Verbrecher!

      • @Nobodys Hero:

        Die "neuen Bundesländer" liegen aber in Deutschland und nicht in Afrika. Und da es Probleme sind, die sich in bestimmten Bundesländern gehäuft deutlich zeigen, ist es schon schlüssig zu sagen, dass z.B. "Sachsen" u.a. ein Demokratieproblem hat. Da gilt es innerhalb von Deutschland und speziell auch in Sachsen Verantwortung zu übernehmen und aktiv zu werden. Das können und müssen wir im eigenen Land schon aussprechen und erwarten.

         

        Das bedeutet nicht, dass es nicht auch Menschen in Sachsen gibt, die mit gelebter Demokratie und Zivilcourage kein Problem haben und sich für für sie einsetzen (teils unter lebensgefährlichen Bedingungen!). Aber selbst diese Menschen in Sachsen sagen, dass Sachsen ein Problem hat.

    • @60440 (Profil gelöscht):

      Im Artikel steht aber ". Nach bisherigen Ermittlungen sollen die Tätlichkeiten von den Asylbewerbern ausgegangen sein"

       

      Wiso wird hier direkt partei ergriffen??

    • @60440 (Profil gelöscht):

      Unter den 80 sollen auch einige Frauen gewesen sein. Unter den 20 selbstredend nicht.

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @Mayerlei:

        Ich hab auch einen Schäferhund gesehen, nicht bei den Flüchtlingen, natürlich ...

        • @60440 (Profil gelöscht):

          Und hütet die Schafe oder wie? Schäferhunde sind ja mit die gutmütigsten Hunde die es gibt. Aber ihr Klischee, schon klar...

    • @60440 (Profil gelöscht):

      Sind aber wohl 80, ohne Selbstwertgefühl und 20, die in ihrem Leben schon einiges erlebt haben dürften.

       

      Muss aber nicht heißen, dass die einen bessere Menschen sind als die anderen.

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @Hanne:

        [...]

         

        Beitrag entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich.

        • @60440 (Profil gelöscht):

          Danke! :)

  • Auch, wenn ich immer schnell dabei bin über Rechte zu schimpfen, muss ich doch in diesem Fall die Dinge ein wenig geraderücken.

     

    Zeitungsberichten zufolge gibt es in Bautzen schon seit langem ein Problem auf besagtem Platz. Anscheinend benehmen sich einige (wahrscheinlich nur ein kleiner Teil) der Flüchtlinge ziemlich daneben benommen und die Einheimischen hatten anscheinend die Schnauze voll und sind nun weit über's Ziel hinausgeschossen.

    • @Nobodys Hero:

      Es ist aber nicht so dass die Rechten diese Zeitungsberichte nicht auch lesen würden. Und dann werden gezielt solche Problemfälle genommen um sich zu profilieren, da muss mal aufgeräumt werden, geht ja nicht anders, die Polizei und Politik tut ja nichts, ganz schlimme Zustände, da hilft nur Bürgerwehr etc.

    • @Nobodys Hero:

      Wer mit 100+ Personen eine andere Gruppe durch die Stadt jagt, Messer zückt, einen Krankenwagen aufhält, der zu verletzten Personen will, der schießt nicht nur "übers Ziel hinaus"!!

       

      Wenn diese Personen die betreffenden pöbelnden Flüchtlinge verjagt hätten (um in Ihrem fiktiven Szenario zu bleiben) dann wäre es das eine gewesen. Mit so einer Meute Leute durch die Stadt zu jagen ist etwas ganz anderes.

       

      Abgesehen davon hat solche Probleme GRUNDSÄTZLICH die Polizei zu lösen und nicht irgendwelche Spacken die glauben sie könnten Selbstjustiz üben. Denn es sind nämlich gerade auch solche Übertritte gegenüber demokratischen Grundwerten, die in dieser Hinsicht problematisch sind. Ich kann nicht Flüchtlingen ankreiden sich hier daneben zu benehmen und selbst auf die Grundordnung unserer demokratischen Gesellschaft scheißen bzw. gegen diese agieren.

      • @White_Chocobo:

        "Wenn diese Personen die betreffenden pöbelnden Flüchtlinge verjagt hätten (um in Ihrem fiktiven Szenario zu bleiben) dann wäre es das eine gewesen. Mit so einer Meute Leute durch die Stadt zu jagen ist etwas ganz anderes."

         

        Das sehe ich genauso!

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @White_Chocobo:

        Die Nazis, die zufällig aus der Umgebung angereist waren, dabei auch ein Schäferhund (der sah einer gewissen Blondie erstaunlich ähnlich), wollten sicherlich nur spielen.

        Und alle wissen, dass die sächsische Polizei - stets unvoreingenommen und sachlich, den Flüchtlingen die Schuld an allem zuweisen.

        Wie in Clausthal als gegen einen Flüchtling ermittelt wurde, der der braunen Horde den Stinkefinger gezeigt haben solte (huch!), während ein Polizist ein verängstigtes Kind mit Gewalt aus dem Bus zerrte ...

        • @60440 (Profil gelöscht):

          [...]

           

          Beitrag entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich und vermeiden Sie Unterstellungen.

      • @White_Chocobo:

        Selbstjustiz scheint in der Gegend aber üblich zu sein.

         

        (Siehe auch Tatort Netto-Discounter in Arnsdorf)

  • Die Saat der Gewalt geht auf - auch auf der griechischen Insel Chios werden Attacken der Chrysi Avgi gemeldet.... https://www.griechenland.net/nachrichten/chronik/20667-rassistischer-protest-gegen-fl%C3%BCchtlingslager-auf-chios

  • Wenn es wirklich um diesen begrenzten Platz geht, kann man das durchaus als Verteilungskampf werten.

    • @Mayerlei:

      Vielleicht ist ja der Lebensraum der Dunkeldeutschen bedroht...

      • 8G
        889 (Profil gelöscht)
        @Karl Kraus:

        Der ist ja gerade im Osten notorisch knapp...