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Zeitumstellung im FrühlingFucking Müde

Unsere Autorin hat sich dolle auf den Frühling gefreut. Jetzt ist sie einfach nur erschöpft und fragt sich: was soll das mit der Zeitumstellung?

Wenn ihr schon unbedingt an Uhren drehen wollt – könnt ihr das nicht bitte in irgendeiner zeitlosen Zeit machen? Foto: imago

Am Freitagabend, zwei Nächte, bevor es ernst wird, stehe ich noch in meinem Garten am Lagerfeuer und rede wie ein Hippie. Es ist spät, aber die Sonne ist immer noch da und nach den Schneeglöckchen haben sich schon die ersten Tulpen durch die Wintererde geschoben. Dass das doch alles ein großes Wunder sei, sage ich zu dem Freund, der das Holz aufs Feuer legt. Dass wir Menschen, auch nachdem wir 37 Mal den Frühlingsanfang erlebt haben, 37 Mal Schneeglöckchen, 37 Mal Sonnenwärme auf dem Gesicht, dass wir es trotzdem nie normal finden. Dass es jedes Mal wieder glücklich macht.

Am Montag erinnere ich mich wieder an die Wirklichkeit. Der Frühlingsanfang ist brutal, er zerstört mich und schuld daran ist eine Idee, zu deren Abschaffung es auch durch diesen Text nicht kommen wird. Die Zeitumstellung, die auch jetzt, eine Woche später, noch nicht vorbei ist. Der Jetlag, der das Gehirn zerknirscht. Die erste Lüge ist, dass die Zeit in der Nacht von Samstag auf Sonntag umgestellt wird. Die Zeitumstellung ist natürlich in der Nacht von Sonntag auf Montag. Wenn die Wochenendleichtigkeit auf der Montagshärte aufschlägt.

Mein Wecker klingelt oft früh, das ist 5.30 Uhr, und manchmal sehr früh, das ist 5 Uhr. Aber am Montag ist es 4 Uhr. Da steht zwar 5 Uhr, aber das ist gelogen. Mein Kopf knirscht, und meine Kinder knirschen, als ich sie um 6 Uhr, also um 5 Uhr, wecke. Selbstverständlich sind sie gestern Abend nicht um acht im Bett gewesen, sie lassen sich ja nicht umstellen wie eine Uhr. Und natürlich war es die Nacht der Nächte, um zu dritt zusammen Playmobilschatzkarten in Playmobilschatztruhen zu sortieren und winzige goldene Plastikschwerter in riesigen Figurenhaufen zu finden.

Googeln Sie die gesundheitsschädlichen Folgen

Einigkeit zum falschen Zeitpunkt. Wir knirschen uns durch die Tage und aus Montagsknirschen wird Dienstagsknirschen und auf die 4-Uhr-Müdigkeit folgt eine 5-Uhr-Müdigkeit und ich frage mich, wie fucking erschöpft man eigentlich sein kann und wer sich diesen Scheiß ausgedacht hat. Es ist völlig bewiesen, dass die Zeitumstellung gesundheitsschädlich ist und alle möglichen Folgen hat, leider bin ich zu müde, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu zusammenzufassen. Vielleicht googeln Sie kurz selbst?

Danke. Am Mittwoch, nach einem Vormittag voller Videokonferenzen, kommt mein Freund aus seinem Büro, das eigentlich unser Wohnzimmer ist, und sagt: „Alle sehen so scheiße aus.“ Die fahlen Wintergesichter werden durch die Frühlingssonne, die plötzlich durch alle Fenster scheint, viel zu gut ausgeleuchtet.

Wenn ihr schon unbedingt an Uhren drehen wollt – könnt ihr das nicht bitte in irgendeiner zeitlosen Zeit machen? In der Woche, in der in allen Bundesländern Sommerferien sind? Oder in der Nacht vom 25. auf den 26. Dezember. In einer Woche ohne Wecker und erste Stunden und Morgenkonferenzen. Unsinnsvorschlag? Sie wissen: Der Kopf, der Matsch. Die EU hatte eigentlich schon entschieden, dass das Umstellen aufhört, 2019 war das, spätestens 2021 sollte es soweit sein. Bitte fragen Sie nach, was daraus geworden ist, während ich schlafe.

Wenn ihr schon unbedingt an Uhren drehen wollt – könnt ihr das nicht bitte in irgendeiner zeitlosen Zeit machen?

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45 Kommentare

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  • Das fällt mir zur "Zeitumstellung" ein:



    "Leben um zu arbeiten, alles ist machbar, wer nicht arbeitet soll auch nicht essen, Survival of the fittest . . ."

  • ich bin ja richtig ueberrascht, erleichtert, und gluecklich, dass es hier ziemlich viele kommentatoren gibt, die tatsaechlich auch mal FUER die zeitumstellung sprechen. es hat sich ja inzwischen so eine reaktionaere front gebildet, die sich schon empoert, dass wir die zeitumstellung IMMER noch nicht abgeschafft haben.



    gehen wir da mal ein bisschen zurueck, da haben sich in einer EU-weiten online abstimmung noch nicht mal 1% der EU-buerger dazu geaeussert, und davon waren ca. 50% rentner aus ostdeutschland. wer weiss, wer hier wieder den direkten draht zu denen hatte... die haben sich dann alle hinter dem scheidenen dauerbesuffski juncker versteckt, und der durfte dann feierlich, hicks, verkuenden: die demokratie hat gesprochen! und die abschaffung beschlossen.



    dass das in europa gar nicht moeglich ist, sich auf eine zeit zu vereinen, darueber wurde vorher nie gesprochen. ohne viel mehr zu verschieben, als die kleine stunde, die dann irgendwie jetzt schon soo viele menschen so richtig richtig krank macht (wie schon hier erwaehnt, bitte NIE ins ausland fahren, noch nicht mal von sued- nach norddeutschland, IMMER den gleichen job behalten wegen der uhrzeit, und um himmels willen keine schichtarbeit!!) damit es immer super im gehirn zugeht. alles andere (krieg, inflation, armut, ungleichheit, kapitalismus, danke, ist einfach ein zuckerschlecken gegen diesen wahnsinn der gestohlenen stunde!!)

    • @the real günni:

      Übrigens gab es in Deutschland bis ins neunzehnte Jahrhundert alle 18 Kilometer eine Zeitzone, jeweils eine Minute vor oder zurück. Also, wenn schon back to nature dann bitte richtig.

  • Frühjahrsmüdigkeit gab es auch schon vor Einführung der Sommerzeit.

  • Als regelmäßiger Nachtarbeiter kann ich über das halbjährliche Umstellungswehklagen nur müde lächeln. Aber solle man doch die Sommerzeit verewigen oder ehrlicher den Arbeits-und Schulbeginn eine Stunde vorverlegen.

  • Hm. 4 Uhr...5 Uhr. Das spielt doch echt keine Rolle. Alles vor 8 ist böse Zeit. Wer da nicht müde ist, geht eindeutig zu früh ins Bett.

    Laut einer EU weiten Umfrage 2018 waren 80% der Abstimmenden für die Abschaffung der Zeitumstellung. So weit so klar(?). Von den 448 Mio Einwohnern der EU haben 4,5 Mio abgestimmt. Davon waren 3 Mio aus Deutschland.

    Alles was von den 80% da noch übrig bleibt, ist das wir das größte Jammerpotential in Europa haben.

    Und zum Thema Schlaf: „Im Frühjahr werden aufgrund der wärmeren Temperaturen und der erhöhten Lichtintensität mehr Endorphine und andere Hormone ausgeschüttet “, sagt Peter Young, Schlafmediziner von der Uniklinik Münster. Diese führen zu einer erhöhten Aktivität, aber eben auch zu einer intensiveren Erschöpfung." (Quarks)

  • Meiner Meinung nach sollte die Umstellung in der Nacht von Freitag auf Sonnabend geschehen. Der Usus stammt noch aus Zeiten, an denen der Sonnabend für die meisten Arbeitstag war. Mit einer Umstellung am Freitag könnte man wenigstens die nicht ganz so hochsensiblen Naturen behutsamer an die eine Stunde früher aufstehen am Montag heranführen.

    • @Suryo:

      "Der Usus stammt noch aus Zeiten, an denen der Sonnabend für die meisten Arbeitstag war."

      1980 haben weniger Menschen samstags gearbeitet hals heute, wo samstags die Geschäfte bis spät abends offen sind.

  • Also ich hab da eine ganz klare Präferenz, wobei die leider nur eine Minderheit zu teilen scheint. Ich kann das auch argumentieren:

    Wenn man mit dem Moped oder Fahrrad früh zur Arbeit fahren möchte, wäre die Normalzeit günstiger, nicht nur weil es heller, sondern meist auch wärmer wäre.

    Die Abende sind im Sommerhalbjahr ja eh lang, und wenn es dunkel wird, braucht man ja in lauen Sommernächten auch nicht sofort ins Bett gehen sondern kann noch eine Kerze oder Laterne oder irgendwas anderes anzünden, z.B. ein Lagerfeuer.

    • @Waage69:

      Ich sehe es eher so: im Winter ist das Wetter oft sowieso so düster, dass eine Stunde Helligkeit am Morgen sehr relativ ist. Die Sonne steht auch viel tiefer, so dass eine Stunde Tageslicht im Januar nun mal nicht so hell ist wie eine im Juni.

      • @Suryo:

        Eine Stunde mehr Helligkeit am Morgen hilft mir, wach zu werden. Und gerade, weil die Sonne tiefer steht, ist sie umso wichtiger.

        • @resto:

          Es scheint ja meistens nicht die Sonne. Eine Stunde trübes Graupelwetter am Morgen, was bringt das?

          Im übrigen faszinierend, wie stark hier einige auf die exakten Sonnenauf- und -untergangszeiten auf einem ganz bestimmten Breitengrad in Deutschland geeicht sind. Schon innerhalb Deutschlands gibt es spürbare Unterschiede zwischen Orten. In Hamburg geht die Sonne heute zB eine Viertelstunde später unter als in Berlin, dafür morgen einige Minuten später auf. Erstaunlich, dass kein Chaos ausbricht - denn eigentlich ist die deutsche Bevölkerung chronobiologisch ja total schlecht abgestimmt…

          • @Suryo:

            Was bringt denn eine Stunde trübes Graupelwetter am Abend? ...und wer und wie auf was geeicht ist... kann auch ein Argument sein, es bei der Normalzeit zu belassen, dann wäre es ja eh egal.



            Ich muss das ganze Jahr über früh raus, da da finde ich mehr Licht am Morgen ganz nützlich.



            Aber ich komme ja klar, nur das ganze Jahr Sommerzeit, das muss ja wohl wirklich nicht sein, dann besser weiter umstellen...

            • @Waage69:

              Im Mai und Juni graupelt es selten.

              Düsterer Wintermorgen gegen langen Sommerabend. Für mich ist die Wahl klar.

              • @Suryo:

                Bei einer ganzjährigen Normalzeit sind die Sommerabende ja dennoch lang, dafür ist es eben auch vor allem in den Übergangszeiten schon früher am Morgen nicht mehr so dämmerig und meist dann auch schon etwas wärmer.



                Durch die Uhrumstellung fällt der Arbeits- und Schulweg und der Wildwechsel zumindest noch im April wieder in die Dämmerzeit: man kann sehr gut beobachten, dass viele Kinder, die zwei oder drei Wochen vor der Uhrumstellung bereits wieder mit dem Rad zur Schule gefahren sind nach der Uhrumstellung erst einmal wieder mit dem Auto gebracht werden. Die erhöhten Wildunfälle in dieser Zeit sind statistisch nachgewiesen.

                Wer was vorzieht hat in erster Linie mit den Lebensumständen und persönlichen Präferenzen zu tun.



                Für mich ist die Wahl ebenfalls klar: ganzjährige Normalzeit!

                Kreativer Alternativvorschlag zur Güte: die Einführung der WOCHENENDZEIT: jeden Freitag um eins wird die Uhr auf Sommerzeit vorgestellt, dann hat man auch eine Stunde eher frei und direkt mal zwei lange Partyabende... am Montagmorgen um 6 wird wieder auf Normalzeit umgestellt, dann kann man sich nochmal umdrehen und ne Stunde länger liegenbleiben...

                ...Win-Win!

                • @Waage69:

                  Nein, die Sommerabend sind eben nicht so lang. Es gibt nämlich so etwas wie Arbeitszeiten.

                  Wenn um 17 Uhr Feierabend ist und die Sonne um 21:30 untergeht, ist der Resttag nach der Arbeit selbstverständlich länger, als wenn sie schon um 20:30 untergeht.

                  • @Suryo:

                    Einwände, Einwände, Einwände - und kein Wort zu meiner schönen Wochenendzeit.

        • @resto:

          Eine Stunde weniger Helligkeit am Morgen hilft mir, mich grunzend umzudrehen und weiterzuschlafen.

  • 4G
    47351 (Profil gelöscht)

    Bitte verlassen Sie sicherheitshalber niemals diese Zeitzone. Schon ein Besuch in London zwingt zum selben Drama. In Istanbul ebenfalls, im Winter sind es sogar zwei Stunden. Von anderen Destinationen ganz zu schweigen.

    • @47351 (Profil gelöscht):

      Bekanntlich stirbt die Hälfte aller europäischen USA-Touristen nach Ankunft den Chronodeath.

    • @47351 (Profil gelöscht):

      Ich will aber weder nach London noch in die Türkei. Und wenn man im Drei-Schicht-System arbeitet, ist der Biorhythmus sowieso schon im Ar..., da ist die Zeitumstellung noch das Sahnehäubchen, was einem den Rest gibt.

  • Ganz Deutschland besteht anscheinend aus Menschen die immer zur gleichen Zeit ins Bett gehen, immer genau gleich lang schlafen, und immer um die selbe Uhrzeit aufstehen.

    Ich hingegen habe am Wochenende insbesondere am Sonntag völlig andere Zeiten, so dass ich die Zeitumstellung innerlich überhaupt nicht mitbekomme.

    Dazu kommt - München z.B. liegt nach Ortszeit sowieso ziemlich genau MEZ und MESZ.

    • @OhWeh:

      Ja wie ? Beides zugleich geht nich. MEZ schon (Sonne, 12 Uhr Ortszeit=Süden=Höchststand). In Görlitz is das sogar ziemlich auf den Punkt so. Aber Ortszeit ne Stunde Differenz (MESZ) hieße, München läg 15 Grad östlicher, das is in Kyjiv !

    • @OhWeh:

      Mir geht es auch so. Ich habe nie verstanden, dass manche Menschen Probleme mit der einen Stunde haben. Beim in die Ferien Fliegen kommen ja oftmals viel mehr Stunden zusammen - das ist dann anscheinend egal. Grundsätzlich würde ich trotzdem die MEZ das ganze Jahr über bevorzugen.

  • 5-Minuten-Terrine



    Sichselberumstellen: sollte mensch auch dann noch tun, wenn die MESZ dann im Jahr 2044 doch abgeschafft ist: Weil abends isses dann für einen persönlich länger hell. Aba wie ? Nu, ab Mitte Februar oder anfang März Weckerstellen im 5-Minuten-Takt rückwärts, oder ist das vorwärts? jedenfalls auf früher. Anfangs bringt das: jeden Tag 5 Minuten länger frühstücken als tags zuvor. Wenn dann MESZ einschlägt, is zwar das lange Frühstück wieda weg, aba Hirnundhormone sind, stressfrei: umgestellt. Nur numaehrlich: wer tut sich DAS an ? Lieba lassnwauns zwingen, rumms, und meckern dann.

  • Jeder, der etwas gegen lange Sommerabende hat, ist mein Feind.

    • @Suryo:

      Mach doch meinetwegen die Nacht zum Tag, aber belästige andere nicht damit. Wer kuckt denn bitte auf die Uhr, wenn es im Sommer Mal später wird? So ein kindischer Blödsinn.

      • @Konrad Ohneland:

        Einige von uns arbeiten und finden es schön, im Sommer nach Feierabend noch länger etwas vom Tag zu haben.

        Was bringt mir im Januar eine Stunde früheres Zwielicht bei schlechtem Wetter?

  • Der Kapitalismus ist anstrengend, nicht die Uhrzeit.

  • Bitte auch an die Menschen im Westen Spaniens und im Osten von Polen denken. Die profitieren davon, wenn die Zeitgrenze im Jahresverlauf “mitwandert” und Sonnenuntergang im Winter im extremen Osten nicht um 14:00 ist und Sonnenaufgang im Sommer im Westen von Europa nicht um 3:00 morgens ist. Alternativ müsste man mitten durch das dicht besiedelte Kontinentaleuropa einen Zeitzonenwechsel legen, was ziemlich unpraktisch wäre.



    Kleine Anekdote am Rande: Meine Hunde waren Sonntag abends pünktlich um 19 Uhr( neue Zeit )am Futternapf und haben vorwurfsvoll auf die Uhr gesehen, Montag morgens aber dann keinen Mucks zur gewöhnlichen Aufstehzeit gemacht. So zieht jeder seine individuellen Vorteile!

    • @Flocke:

      Im Westen ist der Sonnenaufgang immer später. Sie meinten vielleicht, dass in Spanien dann evtl erst um 1 Uhr nachts die Sonne untergeht im Sommer.

      Da wir Deutschen da komfortabel in der Mitte liegen und es deswegen für uns eigentlich Jacke wie Hose ist, wäre ich dafür, dass Portugiesen und Polen Schnick-Schnack-Schnuck machen und dann ist es so.

      Und wem dann im Winter der Schulweg zu dunkel ist, der soll halt eine Petition für Schulbeginn um 9 Uhr machen, statt gleich die ganze Uhr umzustellen.

  • Grundsätzlich finde ich die Zeitumstellung Ende Oktober, wenn es plötzlich eine Stunde früher dunkel wird, viel schwieriger. Dass es jetzt morgens noch mal dunkler ist, ist gut auszuhalten und wird auch schnell wieder ausgeglichen. Ich habe gerade extra nachgeguckt: Am 23.4. ist der Sonnenaufgang schon wieder so früh wie am 25.3.

  • Wie RINGSLE schreibt würde es ohne die Zeitumstellung Sonnenaufgang und Untergang zu ganz merkwürdigen Zeiten geben - darüber würden sich dann wieder Leute beschweren.

    Wenn man zu der Gruppe von Leuten gehört, die mit der Umstellung Probleme haben, kann man doch auch einfach mal schon einen Tag vorher eine halbe Stunde früher/später aufstehen, damit der Wechsel dann nicht zu krass ist. Fließender Übergang und so.

    Ist nicht so, als ob die Zeitumstellung jedes Jahr überraschend kommt und man sich gar nicht drauf vorbereiten könnte.

    • @gyakusou:

      Den Biorhythmus eines Menschen (und anderer Lebewesen) interessiert nicht, ob etwas planbar ist. Ich habe schon alles probiert mit vorher langsam "umstellen". Es funktioniert nicht. Ab der Nacht, in der die Uhr vorgestellt wird, hinkt mein Biorhythmus dem hinterher. Das zieht sich über Wochen...

      • @HopeDrone:

        Den Biorhythmus des Menschen interessiert auch nicht, ob die Sonne um halb fünf oder um halb neun aufgeht?



        Oder ist es nicht viel eher so, dass es ganz natürlich ist, bei früherem Sonnenaufgang auch früher aufzustehen?

      • @HopeDrone:

        Was passiert denn, wenn Sie mal ein, zwei Tage aus irgendwelchen Gründen früher aufstehen müssen? ZB, wenn Sie morgens um 4 aufstehen, um zum Flughafen oder Bahnhof zu kommen? Zieht sich das dann auch über Wochen?

        • @Suryo:

          Ja, das kommt durchaus vor, dass ich mal früher aufstehen muss. Aber dann bin ich nur an den ein oder zwei Tagen müder und gestresst, ab dem dritten bin ich wieder im nomalen, gewohnten Rhythmus. Das geht schon mal. Aber eben mal, und nicht ständig.



          Ehrlich, mir wäre es auch lieber, mein Organismus könnte sich schneller anpassen. Ist aber nicht so, auch wenn Sie und andere sich das vielleicht nicht vorstellen können. Ich bin nunmal eine sog. Eule und Morgenmuffel, da gibts keine Softwareumprogrammierung.

          • @HopeDrone:

            für eulen ist aber das ganze system mit morgens pünktlich sein müssen keine "artgerechte" idee.



            um 5 uhr aufstehen ist in diesem fall auch ohne uhrumstellung nicht gesund. die eine stunde kommt dann vielleicht noch obendrauf. aber ohne diesen tropfen wäre das fass ja trotzdem randvoll. daran muss also was geändert werden

  • Auch wenn das Thema schon so zerredet ist: (und die taz, wenn auch mit Verspätung keine Ausnahme macht...)

    Ein Aspekt, der in meinen Augen viel zu wenig beachtet wird, ist, dass es bei fehlender Sommerzeit im Sommer noch früher hell würde, als ohnehin schon.



    In der größten Sommerhitze wäre es sogar eigentlich sinnvoll noch eine Stunde Sommerzeit mehr abzuzwacken.



    Beispiele gefällig:



    Berlin Ende Juni. Sonnenaufgang MESZ: 4.00, bei Winterzeit/MEZ wäre das um 3.00!



    Das hieße auch, die Temperaturen an heißen Tagen, die aktuell um 10.00 Uhr erreicht werden, würden schon um 9.00 Uhr erreicht.



    - Auswirkungen: der morgendliche Schlaf wird schlechter, Menschen, die im Freien arbeiten müssten noch früher anfangen, um der Mittagshitze zu entweichen (also noch mehr von der Gesellschaft abgekoppelt leben).

    Das eigentliche Problem was wir hier in Nordeuropa haben, ist der große Unterschied in der Tageslänge zwischen Sommer und Winter und der ist naturgegeben.



    Es macht also Sinn, im Sommer die kurze Nacht auf eine Zeit zu legen, in der die meisten Menschen schlafen. Genauso wie es im Winter Sinn macht, den kurzen Tag auf eine Zeit zu legen, in der die meisten Menschen wach sind (bzw. aufgestanden sind). Perfekt wird es aufgrund der natürlichen Bedingungen nie.

    Ich freue mich tatsächlich jedes Jahr im Oktober darauf, dass es zumindest für 4 Wochen nochmal schon um 7 hell ist. Genauso, wie ich mich Ende März freue, dass es für 4 Wochen um 6 noch dunkel ist.



    Und fragen Sie nicht, wie schlecht ich ab Mitte Mai wieder schlafe, wenns um 5 (MESZ!) hell wird...

    Die eine Stunde "Jetlag" ist wirklich nicht der Rede wert... bzw. hätten wir sie auch ohne Zeitumstellung, weil wir eben die Lichtumstellung haben...!

    • @Ringsle:

      Ich habe nachgeschaut: Bei Sommerzeit geht die Sonne in Berlin Ende Juni um 4:45 Uhr auf, bie Normalzeit wäre das dann 3:45 Uhr. Schon früh, aber doch nicht ganz so früh, wie sie schreiben.

    • @Ringsle:

      Und wieder gibt es jemanden, der es genau umgekehrt sieht! Ist wohl doch Geschmackssache...

      Die Umstellung führt für mich dazu, dass ich ein halbes Jahr lang morgens kaum aus dem Bett komme, weil es noch so dunkel ist (und Ende März, wenn sich das gerade legt, gibt es Nachschlag!) und die andere Jahreshälfte lang schon ins Bett muss, wenn es noch hell ist. Ich würde lieber im Hellen aufstehen und im Dunkeln schlafengehen.

      Da wir in Deutschlands Bevölkerungszentren ohnehin schon im Westen der Görlitzer Zeit (MEZ) sind und uns zudem darauf festgelegt haben, dass spätestens um acht Uhr die Büros besetzt sein müssen, während teilweise schon am frühen Nachmittag niemand mehr erreichbar ist und wir uns da an unsere Nachbarn nicht so einfach anpassen können (man stelle sich vor, Deutschland würde eine Stunde später loslegen zu arbeiten!), wäre eine permanente (ohne Sommerzeit) Greenwich-Zeit (WEZ) für Deutschland genau richtig, um mit unseren Nachbarn synchron zu gehen.

      Natürlich bin ich genauso wie Sie überzeugt davon, dass sich so der Großteil der Schlafstörungen erledigen würde!

      • @Zangler:

        die umstellung ändert aber doch nicht die tageslänge. januar und dezember sind nunmal so dunkel. februar und november je nach arbeitsbeginn auch keine chance auf morgenlicht. die umstellung macht lediglich im monat direkt danach einen wirklich unterschied. und zwar einmal heller einmal dunkler. aufs jahr gesehen also egal.

      • @Zangler:

        Ich empfehle einen Umzug in südlichere Gefilde:-))

      • @Zangler:

        morgens ne tageslichtlampe und der tag ist vll nicht dein freund, aber es geht einigermassen. gleitzeit an schulennwaere wensentlich sinnvoller.

        • @rughetta:

          Mach ich schon, aber danke für den Tipp! (Haben Sie auch was, damit ich die in der S-Bahn nutzen kann?)

          Spätere Schul- und Arbeitszeiten im Winter? – Ich wär sofort dabei! Nur leider können viele Deutsche es gar nicht erwarten zu meckern und zu jammern, weshalb es auch so schwer zu ertragen ist, wenn erst um 9 bei den Dienstleistern die Telefone angehen ...