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WehrdienstWürde ich zum Bund?

Robert Habeck würde heute Wehrdienst leisten. Doch er ist ein Mann und hetero. Un­se­r*e Ko­lum­nis­t*in ist keins von beidem und hat Fragen.

Stillgestanden: Soldaten auf dem Marinestützpunkt Warnemünde Foto: imago

W äre Robert Habeck noch einmal so jung wie ich, würde er den Wehrdienst vermutlich nicht noch einmal verweigern. Das sagte er neulich in einem Podcast. Jetzt frage ich mich: Würde ich? Würde ich zur Bundeswehr gehen?

Ich bin queer. Das sollte in meinem Leben eigentlich keine Rolle spielen, aber das tut es manchmal. Ich muss mir überlegen, wie ich rausgehe, welchen Bus ich nachts nehme und ob ich bereit bin, mich von Besoffenen in der Bahn bedrohen zu lassen, weil ich nicht so aussehe, wie sie es sich vorstellen. Das nervt, aber ich komme damit klar. Ich arbeite in einem Umfeld, in dem mein Queer-Sein kein Thema ist, und auch mein soziales Umfeld habe ich mir ausgesucht. Es lebt und liebt sich gut in Deutschland, auch wenn wir von gleichen Rechten und Möglichkeiten für queere Menschen noch weit entfernt sind.

Wenn ich an die Bundeswehr denke, fallen mir die Erzählungen meines Vaters aus seinem Wehrdienst ein: sexuelle Übergriffe, Misshandlungen, Hierarchien und Männlichkeitskult. Wäre die Bundeswehr ein Safe Space für mich? Wohl kaum.

Den Kanon an Freiheiten verteidigen

Aber gleichzeitig ist da auch eine andere Wahrheit. Ich lebe in einem Land, das mir als queerer Person einen Kanon an Freiheiten garantiert. Es ist nicht alles perfekt hier, aber es ist die beste Verfassung und der beste Staat, den Deutschland je hatte. Das ermöglicht uns queeren Personen überhaupt unsere Emanzipationskämpfe zu führen – und zu gewinnen.

Was aber sichert das Fortbestehen unserer Freiheiten? Einerseits sind da die Menschen, die daran glauben, dass das hier alles eine gute Idee ist. Andererseits brauchen wir ein Militär, das unseren Staat im Zweifel nach außen verteidigen kann. Irgendwer muss diesen Job machen. Und um ehrlich zu sein, ich fände es auch ganz gut, wenn das am Ende nicht nur AfD-Anhänger und andere selbsternannte Patrioten sind.

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Da wäre es also, mein Dilemma. Würde ich Deutschland im Kriegsfall dienen? Einerseits: Ja. Zwar wohl kaum durch das Abfeuern von Schüssen, sondern mit Nerdkram am Computer. Aber andererseits: Nein. Robert Habeck hat es hier leichter als ich. Er ist ein Mann, weiß und hetero. Ich bin weder hetero noch ein Mann. Und solange die Bundeswehr kein sicherer Ort ist, an dem ich nicht mit übergriffigem Verhalten, sexualisierter Gewalt und allerlei Queerphobie rechnen muss, kann ich es nicht.

Fehlen bei der Bundeswehr also nur ein paar Progressive-Pride-Fahnen? Bräuchte es bloß jeden Morgen um fünf Uhr ein Plenum und eine Runde mit Pronomen und Gefühlen und ich wäre dabei? Wohl kaum.

Ich glaube aber, dass liberale Gesellschaften sich tatsächlich diese Frage stellen müssen: Wie können sie die Verteidigung gegen jene Kräfte, die sie gerne abschaffen würden, attraktiv für Menschen wie mich machen, egal ob am Gewehr oder an der Tastatur? Und nicht nur für die sechs Monate Grundausbildung, sondern langfristig. (Deshalb ist auch die Wehrpflicht so falsch, weil sie keines dieser Probleme löst.)

Denn es wäre in der Tat ganz gut, wenn die Bundeswehr nicht nur Leute anziehen würde, die einen Hang zu Autorität haben, rechtsextrem sind oder auf dem letzten Zweig ihrer Karrieremöglichkeiten sind. Nur so als Gedanke.

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69 Kommentare

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  • Ich will mich als überzeugter Kriegsdienstverweigerer überhaupt nicht über eine Diskrimierung in der Bundeswehr unterhalten, da ich einen Dienst an der Waffe von Grund auf ablehne.



    Niemand soll für ein Land töten oder sterben müssen.

    Zur Verteidigung welcher Freiheit denn? Wir haben 22 Prozent AfD-Wähler/innen im Land. Im Kriegsfall fliehe ich mit meinen Kindern( männlich), denn ich habe sie nicht dazu gezeugt, als Kanonfutter für höhere Ziele zu sterben.

    Jetzt habe ich gerade mal wieder Lust Reinhard May zu hören. Nein, meine Söhne geb ich nicht!

    m.youtube.com/watc...ZSBpY2ggbmljaHQ%3D

  • Zum anbiedern in jede mögliche Richtung gehört nun mal auch aus sicherer Entfernung Wehrwilligkeit zu demonstrieren. Campino hat es ja bereits vorgemacht.



    Ich glaube Herr Habeck hat Kinder. Wie scharf wird Familie Habeck wohl drauf sein, die Kinder an der Front zu sehen?



    Gar nicht scharf drauf, würde ich tippen. Sie werden instinktiv wissen, dass die Sprösslinge der gut betuchten selten auf dem Feld der Ehre geopfert werden.

    • @Nansen:

      Die Maulhelden Putins sind in der Regel eher nicht mal mehr im Arbeitsalter unterwegs. Das ist auch irrelevant.



      Diskutieren Sie lieber Wehrpflicht gegen keine Wehrpflicht, das hat Einfluss auf Ihren Punkt.

      • @Janix:

        Nein. Ich zitiere da lieber:



        "Lassen Sie mich eine Kompanie aus den Kindern der Elite rekrutieren und der Krieg wird an einem Tag vorbei sein."



        Alexander Lebed (1950-2002) Russischer General

        • @Nansen:

          Was meinte ich wohl mit Wehrpflicht? Wenn sie auch tatsächlich umgesetzt ist und auch Senatorenkinder nach Vietnam gehen, o.ä., verändert das einiges.

  • Eine ziemlich bellizistisch gefärbter Chor hier, aber untereinander auch recht harmonisch, eigentlich keine Gegenstimme. Mal anders: Wirtschaftlich starke Staaten sind dies auch militärisch, ihr Entwicklungsgrad erlaubt überdies ihnen auch eher das Zugestehen von Bürgerrechten als Gegenden mit niedrigerer Arbeitsproduktivität und Wertschöpfung dies tun (können). Wieso aber sich (Mittel-)Europäer permanent bedroht fühlen, wo doch von ihrem Landstrich aus seit 1492 wenig Gutes für den Trikont ausging? „Entdeckt“ und unterworfen. Schuldgefühle und Paranoia?

    • @Earl Offa:

      Europa ist wirtschaftlich stark aber nicht militärisch. Russland, N-Korea und Türkei sind wirtschaftlich mittel bis schwach aber militärisch stärker als jeder EU-Staat.

      "Wieso aber sich (Mittel-)Europäer permanent bedroht fühlen..."



      Weil bis 1945 Mitteleuropa ein, wenn nicht sogar der, Hotspot für Kriege war und Russland daran arbeitet, dass es wieder so wird. Permanent?

      ", wo doch von ihrem Landstrich aus seit 1492 wenig Gutes für den Trikont ausging?"



      Ich glaube die angemessene Antwort darauf ist "Hä?!"

  • Als Zivildienstleistender, also Kriegsdienst-Verweigerer, habe ich glaube ich als Altenpfleger etwas für die Gesellschaft und auch für mich tun können. Wer Soldat sein will, der soll dann eben Soldat sein und sich seiner Aufgabe - Frieden sichern - bewußt sein. Das ist auf jeden Fall besser fürs gesellschaftliche Diskussionsklima als eine Berufsarmee...

  • Für Eyla:

    Eine Bundeswehr, die NICHT patriotisch ist und nicht mit Korpsgeist agiert. Eine Bundeswehr, die unattraktiv für rechte Spinner und Nationalisten sind. Eine Bundeswehr, die sich auch für schwächere in der Gesellschaft einsetzt, die nicht der Heteronormativität entsprechen. Was unattraktiv für Obrigkeitsfetischisten ist.

    Katastrophenschutz only, ähnlich wie beim THW. Weil vor Naturkatastrophen sind die Menschen alle gleich.

    Oder: Die Bundeswehr wird zu irgendeiner Art von Menschenrechtsorganisation und entwickelt Strategien und setzt Maßnahmen um, die den weltweiten Waffengebrauch obsolet machen. So dass Putin oder irgendein anderer Diktator keine Möglichkeit haben, überhaupt Länder zu überfallen.

    Das setzt aber voraus, dass Länder dieser Welt vereinigt werden, wie es schon Immanuel Kant wollte. Russland als Verlierer des Kriegs wird mit einem Zwangsbeitritt in die EU oder NATO bestraft. Weil ein autonomes Russland sich nicht beeindrucken lässt von Embargos und kräftig die eigenen Minen ausbeutet für Munition.

    Es bleibt also viel zu tun für eine Bundeswehr, die Safespace für benachteiligte Menschen ist.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Sie sollten u.a. Kant vielleicht (noch mal?) lesen, bevor Sie ihn fehlzitieren. Der Traktat ist gar nicht so lang und auch so die Lektüre wert.

  • Wenn ich mir so die Wahlumfragen und politischen Diskurse anschaue hab ich eigentlich keine Lust dieses Land zu verteidigen.

    • @Klobrille:

      Das ist ein Trugschluss. Tatsächlich hat die Bundeswehr den Auftrag, die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu verteidigen. Und zwar gegen Feine von außen als auch von INNEN. Dies ist auch Bestandteil der Ausbildung neuer Rekruten.

      • @Tom Tailor:

        Soweit ich weis hat die Bundeswehr explizit nicht den Auftrag gegen innere Feinde vorzugehen. Es geht lediglich um äußere Feinde.

        • @Machiavelli:

          Dann sollten Sie unbedingt § 7 und insbesondere § 8 des Soldatengesetz lesen.

          Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz - SG)



          § 8 Eintreten für die demokratische Grundordnung



          Der Soldat muss die freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes anerkennen und durch sein gesamtes Verhalten für ihre Erhaltung eintreten.

          www.gesetze-im-internet.de/sg/__8.html

          Darauf habe ich damals sogar einen Eid geschworen ;-)

          • @Tom Tailor:

            Ich kennen diese Paragraphen interpretiere sie aber komplett anders, nähmlich das man als Soldat für die demokratischen Grundwerte einstehen muss, und das niemand in die Armee gehört der kein Demokrat ist, ich leite daraus aber keinen Auftrag für eine Verteidigung im Inland jenseits dessen was Pflicht eines jeden Bürgers ist ab.

            • @Machiavelli:

              Ihre Interpretation Sei Ihnen unbenommen, aber es geht nur um das Einstehen zu diesen Werten, sondern auch um die Pflicht diese zu verteidigen. Ob gegen Feinde von innen oder von außen ist dabei irrelevant. Der Soldat hat tritt für die Erhaltung der FDGO ein und bekämpft Feinde derselbigen.

              Hier noch eine Powerpoint Präsentation von der Bundeswehr, die dies veranschaulicht.



              www.bundeswehr.de/...pflichten-data.pdf

              Ich weiß es deswegen so genau, weil dies ein relevanter Teil der Schulung war, welche ich als Rekrut genossen habe.

    • @Klobrille:

      Und wo willst du dann hin?



      Wenn du nicht mal dieses Land verteidigen willst, wer sollte dich wollen?

  • Die viel drängenderen Fragen sind doch:



    1. Würde Habeck heute noch einmal Grüner werden oder gleich zur CDU gehen, wenn er da Kanzler werden könnte?



    2. Würden die AgD-Wähler:innen sich von Putin oder Xi in imperialen Kriegen verheizen lassen? (Reisende soll man ja bekanntlich nicht aufhalten ...)



    3. Wie sinnvoll ist es, einfache Bürger:innen an eine Front zu schicken, die wegen der Bündnis- und Geopolitik der reichsten 0,... % der Bevölkerung entstanden sind? Gegen die Steinzeit-Gesellschaft von Putin, Weidel & Co. würde ich im Rahmen meiner Möglichkeiten bei der Verteidigung mitmachen, aber für die nationale Wirtschaft mich am Hindukusch abknallen lassen? Nein, danke!

    • @Zangler:

      Im Hindukusch hatten wir recht wenig zu suchen.



      Hier aber ist es einer der klarsten Angriffskriege des Vierteljahrhunderts gegen ein nahes Land, das schon durch Wehrmachtstiefel wie Stalins Schergen gepeinigt wurde.



      Schlichtes Völkerrecht.

      Bleiben wir beim Thema. Eins könnte sein, dass eine Wehrpflichtarmee empirisch bewusster eingesetzt wird als eine Berufsarmee. Für beide Modelle gibt es dabei Pros und Kontras.

  • Beim Militär geht es darum Dinge zu tun, die getan werden müssen. Ohne Diskussion und demokratische Abstimmung. Das nennt sich Disziplin. Dies funktioniert nur in einer hierarchischen Struktur. Wehrpflicht bedeutet, Kriegshandwerk zu erlernen um es im Notfall einsetzen zu können. Gemeinsam und in Kameradschaft. Man muss darauf vertrauen können, dass die Person neben einem das auch tut, selbst wenn man ansonsten nicht einer Meinung ist. Es ist eine eigenartige Form der Gemeinschaft, die nur dann funktionieren kann, wenn die Ausbildung in diesen Dingen optimal ist. Man mag über unsere Armee denken was man will. Diese Dinge funktionieren zum größten Teil sehr gut.

    • @TOM1976:

      Also, ich würde ja glatt bestreiten, dass Kadavergehorsam und unkritische Pflichterfüllung - die sogenannten „preußischen Tugenden“ - irgendetwas mit Disziplin zu tun haben, zumindest nicht mit meinem Verständnis von Disziplin.



      Die hoch gepriesenen militärischen Tugenden bzw. deren Effektivität beißen sich stets mit den Gedanken von Freiheit und Demokratie, eigentlich sind sie unvereinbar.



      Schon mal darüber nachgedacht, was die russischen Streitkräfte in der Ukraine so „erfolgreich“ macht? Oder warum für die ukrainische Armee die Themen Mobilisierung, Kriegsdienstverweigerung und Fahnenflucht ein so großes Problem sind (das sind sie in Russland möglicherweise auch, aber es wird dort nicht öffentlich darüber gesprochen)?



      Nein, die Vereinbarkeit von demokratischen Werten und militärischem Gehorsam schließen sich kategorisch aus - das ist jetzt kein Argument, um die Verteidigungsfähigkeit demokratischer Staaten grundsätzlich in Frage zu stellen, aber es ergibt sich daraus ein gewisser Widerspruch bzw. ein Dilemma.



      Krieg führen können autoritäre und totalitäre Staaten besser, demokratische sind gezwungen, auf das Primat von Politik und Diplomatie zu setzen.

      • @Abdurchdiemitte:

        "Die hoch gepriesenen militärischen Tugenden bzw. deren Effektivität beißen sich stets mit den Gedanken von Freiheit und Demokratie, eigentlich sind sie unvereinbar."

        Sehe ich anders.

        1.) Freiheit und Demokratie müssen zur Not mit Waffen verteidigt werden.



        2.) Sagt Ihnen der Begriff "Staatsbürger in Uniform" etwas und insbesondere, welche Befehle ein Soldat verweigern DARF und welche er verweigern MUSS, um sich nicht strafbar zu machen?

    • @TOM1976:

      "Beim Militär geht es darum Dinge zu tun, die getan werden müssen. Ohne Diskussion und demokratische Abstimmung. Das nennt sich Disziplin. Dies funktioniert nur in einer hierarchischen Struktur."

      Das kann man so nicht stehen lassen.

      Das Militär ist nicht zwangsläufig nur eine Disziplin-Maschine, die auf starren Hierarchien basiert. Es kann ebenso auf liberal-demokratischen Werten aufgebaut sein, in denen Verantwortung, Reflexion und Zusammenarbeit eine zentrale Rolle spielen. Blinder Gehorsam ist weder die einzige noch die beste Grundlage für Effektivität. Stattdessen kann ein wertebasiertes Militär ethische Prinzipien und die Freiheit zur kritischen Entscheidungsfindung fördern. Auch egalitäre Strukturen sind möglich, wie Partisanenbewegungen zeigen, die ohne starre Hierarchien auf Vertrauen, gegenseitige Unterstützung und Mitverantwortung aufgebaut waren. Stärke und Effizienz entstehen nicht nur durch Befehle, sondern auch durch moralische Überzeugung und kollektives Handeln.

      • @Ice-T:

        Wenn der Gegner angreift, kann man nicht erst mal einen Stuhlkreis bilden...

      • @Ice-T:

        Man kann über militärische Angriffe einer Armee nicht abstimmen. Oder sollen die, die dagegen sind, dann nicht mitmachen dürfen? Und in der Marine rudern die dann nach Hause? Und Verteidigung als Partisanenarmee heisst. Die Besatzungsmacht ist im Land und hat über alle das sagen. Was das heißt, zeigt Putin in der Ostukraine. Wen er da nicht haben will, der wird deportiert. Die Kinder gehen an Russen,.



        Es ist fraglich, on Partisanenkampf heute überhaupt noch möglich ist, denn die technischen Möglichkeiten einer Besatzungsmacht, Widerstand ausfindig zu machen und zu eliminieren, sind heute extrem ausgefeilt. Es gibt einen Grund, warum es erfolgreiche Partisanenbewegungen in Diktaturen praktisch nicht mehr gibt.

      • @Ice-T:

        Nein, im Militär kannst du nicht erst ausknobeln, was die richtige Handlungsweise ist und was moralisch für dich richtig ist. Die Kameraden setzen darauf, dass der Befehl ausgeführt wird, weil deren Leben daran hängt.



        Befehlsgehorsam ist im Militär existenziell, weswegen auch Hierarchien wichtig sind.



        im Angesicht des Todes ist nicht der richtige Ort um zu diskutieren. Und im Kampfeinsatz agierst du im Angesicht des Todes.

  • Durch was genau unterscheidet sich eine lesbische Frau äußerlich von einer normalen? Und warum sollte sie im Bus angegriffen werden?

    • @Wonneproppen:

      Möglicherweise hat diese lesbische Frau ihre Freundin/Bekannte/Lebensgefährtin in diesem Bus geküsst/umarmt/Händchen gehalten...



      Arschlöcher bemerken sowas. Soll vorkommen.

  • Bei der Ausbildung genauso wie bei Ausrüstung oder Taktik: wir müssen agiler werden! Schnell neue Technologien in Gerät umsetzen, schnell Erkenntnisse aus dem Schlachtfeld in neue Systeme umsetzen.



    Ebenfalls die Menschen, die loyal zu dienen bereit sind, bei ihren derzeitigen Fähigkeiten abholen. Wenn man aus zarten LSBQT- Leuten keine Arnold Schwarzenegger machen kann, muss man dies mit geänderter Taktik und Ausrüstung kompensieren. Ihnen Aufgaben und Mittel geben, die zu ihren passen.



    Wenn in ein paar Jahren ein großer Teil des Frontgeschehens durch Roboter und Drohnen erledigt wird, kann man um so mehr zarte Drohnenpiloten in der zweiten Reihe einsetzen.



    Ein Infanteriesoldat mußte gehorchen, laufen und schießen können. Das schwierigste war Gewehr pflegen.



    Ein Drohnenpilot muss andere Dinge können, wie viel körperliche Fitness wirklich wichtig ist, muss neu überlegt werden

    • @Christoph Strebel:

      "...zarten LSBQT- Leuten..."

      Sie habe da etwas sehr klischeehafte Vorstellungen 😉

      Wie in der Gesamtbevölkerung gibt es auch da ganz verschiedene Menschen.

    • @Christoph Strebel:

      Das Problem schlechter, veralteter Ausrüstung und Technologie ist ja nur eine Facette, wenn es um die Verteidigungsfähigkeit von Streitkräften geht. Eine andere ist die Verteidigungsbereitschaft bzw. die Motivation von Soldaten, überhaupt in den Krieg zu ziehen.



      Für die ukrainischen Soldaten wurde immer angeführt, die bessere Motivation/Moral, ihr Land bzw. dessen Freiheit zu verteidigen, schlage letztlich die schiere Masse der russischen Truppen. Ähnlich lässt sich z.B. mit Blick auf den Krieg der USA in Vietnam argumentieren, wo neben dem Druck der Weltöffentlichkeit und v.a. in den Staaten selbst die „bessere Moral“ des Vietkong kriegsentscheidend war (beide Faktoren beeinflussten sich auch wechselseitig).



      Das hat erst mal nichts mit LBGTQ oder körperlicher Fitness zu tun. Auch für queere Menschen mag es eine hohe Motivation geben, ihr „Vaterland zu verteidigen“ - eine Frage der politischen Haltung, nicht der geschlechtlichen.

  • Es kommt wohl auch ein bisschen darauf an wann und wo man dient.



    Allgemein ist der Wehrdienst darauf ausgelegt im Ernstfall das Land verteidigen zu können.



    Allerdings müsste der Wehrdienst heute anders aussehen als zu meiner Zeit (82/83) Marine.

    • @Captain Hornblower:

      Eben. Das habe ich zu meiner Zeit den jüngeren Semestern gesagt: Wenn ihr keinen Bock auf Drill habt und gerne 'ne ruhige Kugel schieben wollt, geht doch zur Luftwaffe. Das war seinerzeit (um 2000) was ganz anderes als bei der (echten) kämpfenden Truppe.

      In meinem Zug in der Grundausbildung waren wir gefühlt 90% Abiturienten. Pfadfinder-Atmosphäre inklusive. Wir hatten sogar mal überlegt, ob wir nicht eine Eingabe starten, um mehr Sport in den Dienstplan zu kriegen.

  • "sexuelle Übergriffe, Misshandlungen, Hierarchien und Männlichkeitskult".



    Bei meinem Wehrdienst gab es keine Übergriffe, Misshandlungen oder Männlichkeitskult. Hierarchien gibt es, aber ohne geht es nicht. Auch im Erwerbsleben gibt es immer jemanden ,der sagt wo es lang geht.

  • Mal abgesehen davon, dass die Infrastruktur für eine flächendeckende Wehrpflicht nicht mehr vorhanden ist, wäre das mMn. einzige zeitgemäße Wehrpflichtmodell eins für alle, ähnlich wie in Israel.



    Im Artikel 12a (1) GG. steht ausdrücklich „Männer“. Daher die Frage, ob dafür nicht sogar eine Grundgesetzänderung notwendig wäre. Je nachdem wie das BVerfG bei Klagen entscheidet. Alternativen zur Wehrpflicht sollte es selbstverständlich trotzdem geben, denn Artikel 12a (2) GG.



    Es braucht wie immer versierte, motivierte und mit gutem Beispiel vorangehende Führungskräfte sowie einfache Soldaten, um eine nachhaltige Veränderung zu bewirken und um festgefahrene Traditionen und Strukturen aufzubrechen und die längst überfällige Modernisierung der Bundeswehr endlich zu stemmen.



    Ein Safe Space wird die Bundeswehr so oder so für niemanden werden.



    Höchstens findet mensch dort ähnlich gestrickte Leute, die vielleicht sowas wie Freunde werden können. Noch besser: Beim gemeinsamen durch den Schlamm robben und im Regen draußen frieren und schlafen, versteht mensch sich vielleicht plötzlich auch mit dem homophoben A*schloch. Aber das ist wieder der naive Optimist in mir, denn die Ansicht bleibt doof.

  • Ich glaube aber, dass liberale Gesellschaften sich tatsächlich diese Frage stellen müssen:



    ----



    "Gesellschaft" ist nach meinem, veraltetem Wörterbuch immer noch, das zusammengehen, gemeinsames Handel, das, der, die "Einzelnen"! Die gemeinsamen Interessen, Wünsche & Ziele gefunden haben! Sieh Gesellschaftsvertrag (1), nicht die Definition nach BGB. die als 1. auftaucht!



    Natürlich kannst Du Dir die passgenaue Gruppe aussuchen, aber wer kümmert sich um den Überbau? "Die da Oben?" :-(

    "Wie können sie die Verteidigung gegen jene Kräfte, die sie gerne abschaffen würden, attraktiv für Menschen wie mich machen, egal ob am Gewehr oder an der Tastatur?"



    ----



    In der Gewerkschaft, wenn ich mich noch richtig erinnere, gabs auf solche Argumente, vor langer Zeit das Wort "Trittbrettfahrer!":-(



    Finden kannst du solche Menschen in dem DU suchst! Es wird aber niemand bei Dir klingeln, & dich bitten, bei einen für dich passenden Programm mitzumachen! :-(

    Ps. Langfristige politsche Aktionen, da reicht nicht 6 Monate Grundausbildung, Zertifakat "geprüfter Aktivis*In". Da zu must du LANGE lernen & auch TUN!

    (1)de.wikipedia.org/w..._des_Staatsrechtes

    • @Sikasuu:

      Die Kraft, die Verteidigung für den einzelnen "attraktiv" macht, nennt sich angreifende Armee.



      Und wer da potentiell gefährlich ist, klärt man besser deutlich früher. Sonst geht es wie Russland 1941, oder Ukraine 2022.

  • Vielen Dank für diesen Artikel!

    Das gilt ja auch nicht nur für die Bundeswehr, sondern auch für die Polizei. Auch dort gibt es allerhand Gehorsamskultur und Männlichkeitsgehabe mit dem ich nichts anfangen kann. Zudem erfordert es eine körperliche Fitness, die ich nie entwickeln werde. Trotzdem will ich weder Bund, noch Polizei den Autoritären überlassen.

    Für mich stellt sich da oft die Frage, ob die Art wie Militär organisiert ist, zwingend so sein muss. Natürlich muss man im Ernstfall den Druck aushalten und jeden Handgriff wie im Schlaf kennen. Aber ist Drill und Gehorsam und Kasernierung wirklich der einzige Weg, um eine erfolgreiche Landesverteidigung zu garantieren?

    • @Sebomark:

      Ich fürchte ja.



      Erfolgreiches militärisches/polizeiliches Agieren bedingt Zusammenhalt und Disziplin. Man muss sich darauf verlassen können, dass jeder füreinander einsteht und im Zweifel auch sein Leben riskiert.



      Nur ist es nunmal so, dass der Mensch im Normalfall sein Leben nicht einfach so für Fremde oder Andersdenkende (Clan-Denken) riskiert. Daher muss das Wir-Gefühl antrainiert, regelrecht eingebläut werden. Dazu braucht es verbindende Rituale und Symbole - auch die linkesten Gruppierungen haben solche Instrumente zur Förderung und Bestätigung des Zusammenhalts. Ohne die Entsprechende Ausbildung würde jeder Soldat nur an sein eigenes Überleben denken (individuelle vs kollektive Rationalität).

      Zudem richtet sich dass Gruppenergebnis immer nach den Untalentiertesten aus (Kette - schwächstes Glied). Daher muss die Ausbildung möglichst dumpf daher kommen.

    • @Sebomark:

      Ich wäre recht dankbar, wenn sich Polizisten sehr genau "gehorsam" an Gesetze, Richtlinien halten würde und bei Demos bitte an die Anweisungen der Vorgesetzten. Oder wie stellen Sie sich das vor? Nach eigener Nase entscheiden?

      Bei bald 50% Frauen bei der Polizei, einer eigenen LGHDTV+ Organisation und Auftritte bei CSD, entsprechende, längst existierende Fortbildungen usw... erkenne ich auch nur noch wenig Männlichkeitskult. Die 60er sind auch dort vorbei.

    • @Sebomark:

      "Aber ist Drill und Gehorsam und Kasernierung wirklich der einzige Weg, um eine erfolgreiche Landesverteidigung zu garantieren?"



      Ja.



      Kennen Sie irgendeine erfolgreiche Armee, die es anders macht oder gemacht hat? Selbst die Israelis, die zeitweil vergleichsweise lax mit diesen Dingen umgegangen sind, sind inzwischen zu mehr formaler Disziplin zurückgekehrt.

    • @Sebomark:

      Im Kampfeinsatz das erste mal diesem Druck ausgesetzt zu sein, gehorchen zu müssen, das wird nicht gut gehen. Das muss schon Teil der Ausbildung sein. Zum anderen rate ich jedem mal 1-2 Dokus über das Militär anzuschauen. Da ist nur wenig Drill und viel mehr Disziplin und Gehorsam zu sehen.



      Auftrag ausführen und über sich hinaus wachsen, die eigenen körperlichen und Mentalen Grenzen zu verschieben. "Nur weil man Seitenstiche hat, heißt das nicht, dass man nicht weiter laufen kann" "Nur weil man Hunger hat, heißt das nicht das der Körper nicht arbeiten kann"



      Man lernt auch bei Verletzungen, die im Krieg die Regel sind, seinen Dienst weiter auszuführen.

      Militär ist das körperliche und mentale Limit zu trainieren und eben gewisse Handgriffe.



      Das braucht es dann doch etwas härtere Gangarten. Am Ende im Einsatz wird man dafür Dankbar sein, denn im Vergleich zum Einsatz ist das alles nichts, was man in der Ausbildung lernt.

      Militärausbildung ist nicht das was einige glauben, aber Drill ist es sicher nicht.

  • Mit Rechten gehen Möglichkeiten und Macht einher. Diese Verpflichtet wie es so schön heißt. Ich war bei dem Verein als die Pflicht noch eingefordert wurde. Die Strukturen waren damals Verbesserungswürdig und in der heutigen Zeit wäre blinder gehorsam zwei mal nichts. Ganz im Gegenteil: die meisten Leute nutzen eh schon das Smartphone zum Denken und nicht das Gehirn.

    Wehrdienst ist ne gute Idee, wenn die Leute dabei Ethik und die Übernahme gesellschaftliche Verantwortung lernen.

    Das ist seit jeher Teil der Emanzipation. Eltern geben Verantwortung an die Kinder ab und die Kinder erhalten durch die Selbstverpflichtung Freiräume. Ist genau dasselbe Spiel.

  • Ich ahne, was Sie sagen wollen. Schließlich bin nichtbinär und hätte in der Bundeswehr wohl kein leichtes Leben gehabt - wenn die mich denn nicht ausgemustert hätten. Und das, obwohl ich eigentlich den Wehrdienst leisten wollte.

    Allerdings stört mich ihr Fazit: "es wäre in der Tat ganz gut, wenn die Bundeswehr nicht nur Leute anziehen würde, die einen Hang zu Autorität haben, rechtsextrem sind oder auf dem letzten Zweig ihrer Karrieremöglichkeiten sind."

    Das nämlich ist ein reines Vorurteil und diskreditiert alle Soldat:innen die nicht diesem Schema entsprechen. Ich gehe davon aus, daß es sich dabei um die Mehrheit handelt.

  • Eigenverantwortung



    Zum einen ist es natürlich Wahlkampfgetöse



    Robert Habeck möchte der SPD in Verteidigungsfragen Stimmen abjagen.



    Schließlich ist Pistorius als Verteidigungsminister sehr beliebt.



    Es wäre natürlich viel schwieriger, gegen CDU Positionen vorzugehen, wenn der Plan ist, bald deren Juniorpartner zu werden.



    Inhaltlich ist das Ganze heiße Luft, von "was wäre wenn gewesen " zu quatschen.



    Die Grünen und die FDP sind ja führend im Fordern von Waffenlieferungen, und gleichzeitig führend im Ablehnen einer Wehrpflicht.



    Eine Gesellschaft ändert sich nicht von selbst, Menschen müssen sie bewirken.



    Das gilt für die Akzeptanz von Minderheiten ebenso, wie für andere politische Entwicklungen.



    Wer möchte, dass eine Armee nicht zu einem Staat im Staate heranwächst, muss dafür sorgen, dass die gesamte Gesellschaft darin vertreten ist.



    Ein Wehrdienst ist das beste Mittel dafür.



    Natürlich sollte heutzutage ein Zivildienst und Klimadienst gleichberechtigt dazu beitragen, aktuelle und kommende Probleme zu lösen.



    Einen "Zeitverlust" für junge Menschen und die Wirtschaft kann ich hier nicht erkennen, da hier ein Heranführen an die Arbeit und andererseits eine Orientierungsphase stattfindet.

  • Endlich mal wieder ein richtig wertvoller Artikel in der TAZ.

  • Ein sehr interessanter Artikel. Ich selbst war beim Militär und kann bestätigen, selbst weiß und hetero sein schützt vor Repressalien nicht.



    Die Kamerad*innen die einen in der Kaserne schräg anmachen würden als queere Person, würden dies auch in ihrer Freizeit machen. Natürlich ziehen Berufe wie Polizei/Soldat ein gewisses "Klientel" von Menschen an. Aber wenn man möchte, dass sich dies ändert, müssen andere mutig voran schreiten. Dies war bei allen Veränderungen der Fall.

    Aber es ist schön die Dankbarkeit zu lesen für die Freiheiten, die die Soldaten im Notfall auch mit Leib und Leben verteidigen.

  • "Denn es wäre in der Tat ganz gut, wenn die Bundeswehr nicht nur Leute anziehen würde, die einen Hang zu Autorität haben, rechtsextrem sind oder auf dem letzten Zweig ihrer Karrieremöglichkeiten sind."

    Genau dazu braucht es die Wehrplicht. Sie sorgt dafür, dass die Armee aus Staatsbürgern in Uniform, also einem Querschnitt der Bevölkerung besteht und nicht nur aus Söldnern, die Bock auf ballern haben.

  • Die Wehrpflicht ist der einzige Weg weil nur so die Massenmobilisierung möglich ist die ein großer Krieg erfordert. Wenn der Großteil aller Bundesbürger die Grundausbildung durchlaufen hat kann man schnell mal 100.000 weitere Soldaten mobilisieren.

    • @Machiavelli:

      Na, Sie haben ja was vor!



      Können Sie das vielleicht woanders machen? Ich habe dazu keine Lust dadrauf und - meine Kinder geb ich auch nicht dafür her!

      • @Ringsle:

        Ob sie Lust haben ist völlig egal, im Kriegsfall ist es die Pflicht jeden Bürgers die Freiheit und Demokratie zu verteidigen, sie können lediglich den Dienst an der Waffe verteidigen. Ihre Kinder müssen sie nicht hergeben wenn die 18+ sind werden die mobilisiert, die fahren dann freiwillig oder werden geholt.

    • @Machiavelli:

      Na, da ist aber jemand schon ordentlich „mobilisiert“.

  • Wehrpflicht ist auch ganz schlicht eine Klassenfrage. Tod und Verstümmelung von der Wählerschaft der FDP und der Grünen fernhalten zu wollen, war schon immer perfide.

    • @Claude Nuage:

      Noch, die CDU CSU Apologeten werden ganz sicher noch weit erfolgreicher dafür sorgen, daß ihre Sprösslinge entweder gar nicht oder möglichst weit von der Front eingesetzt werden.

    • @Claude Nuage:

      Perfide ist eher solches, wohl bewusstes Verdrehen.



      Die Kapitalistenklasse wählt bekanntlich FDP, Union, FW oder AfD. (Falls Sie es mit Schicht verwechselten, selbst schuld).

      CSU-Guttenberg zog aus finanziellen Gründen den Stecker, und ohne Schweizer Festungen braucht man bei modernen Waffensystemen wenige, lang ausgebildete Leute, die auch länger bleiben. Ich musste es Ihnen wohl noch mal vorbuchstabieren.

    • @Claude Nuage:

      Naja, die Aussetzung der Wehrpflicht war ein reines CDU/CSU Projekt. Aber man kann natürlich keine Gelegenheit zum Grünen-Bashing auslassen, sei sie auch noch so hirnrissig, gell?

      • @katka-42:

        Die Union hat diesen Irrsinn umgesetzt. Dafür getrommelt haben SPD, Grüne und FDP, manche seit den 80igern. Die Demo im Bonner Hofgarten bestand nicht aus Unionsanhängern. Nebenbei, der Gebrauch des schönen Wörtchens "bashing" signalisiert unfehlbar zwei Dinge: Hier will sich jemand ohne Argumente billig gegen berechtigte Kritik immunisieren und Muttersprache Denglish.

        • @Claude Nuage:

          katka-42 hat schon recht: Sie betreiben hier billigstes Grünen-Bashing und werfen zur Verteidigung gegen Kritik Nebelkerzen ( "Muttersprache Denglish"). Sie scheinen auch zu denen zu gehören, die Kriegsdienstverweigerer "Drückeberger" nennen...

          • @Volker Scheunert:

            "Drückeberger", wie niedlich. Wie wäre es mit "unsolidarisch" oder "Verräter"?

  • Verteidigung ist nicht attraktiv (was soll daran attraktiv sein, das Töten zu übern?) , sondern notwendig. Wehrpflicht ist der einzige Weg, genügend Infanterie aufzustellen - wie bitter nötig das ist zeigt der Ukraine-Krieg. Wehrpflicht ist auch die einzige Chance, ein Militär demokratisch zu kontrollieren. Denn nur wenn die eigene Familie betroffen ist, interessiert sich der satte Konsumbürger für das Militär. Außerdem kommen nur so die Informationen über die Zustände im Militär in die Öffentlichkeit und Politik. Wie völlig nutzlos parlamentarische Komitees und Wehrbeauftragte sind, haben die desaströsen 20 Jahre in Afghanistan gezeigt. Mit Wehrpflichtigen wäre das nicht so lange durchzuhalten gewesen.

    • @Claude Nuage:

      Berechtigter Punkt.



      Wobei die Wehrpflicht an Kosten, nötiger Trainingsdauer und kaum noch Wehrgerechtigkeit krankte. Wie würden Sie das auflösen wollen?

      • @Janix:

        Kosten? Wehrpflichtige sind billiger als Berufssoldaten.



        Die nötige Trainingsdauer ist für Infanterie bescheiden. Die Schweizer machen es in 6 Monaten. Die Wehrgerechtigkeit ist kein Problem, wenn man genügend Wehrpflichtige einzieht. Das passt gut dazu, dass wir so dringend wie nie eine größere und schlagkräftiger Armee brauchen.

        • @Claude Nuage:

          Nicht einmal die dümmsten Diktatoren haben jemals die Schweiz angegriffen. Zum einen bräuchten sie die Verschwiegenheit ihrer Banken und die Berge sind leicht zu verteidigen. Das Konzept können wir nicht kopieren.

    • @Claude Nuage:

      Wehrpflicht in verschiedenen Ausprägungen ist deutlich älter als die moderne Demokratie.



      Und die moderne, technische Kriegführung hat viele "klassische" Bedingungen des Kriegseinsatzes verändert. Napoleons Soldaten brauchten wenig Fachwissen jenseits des Gehorsams...



      Heute siegen die Armeen mit der besseren, kriegstauglichen Technologie, die wenig eigene Verluste haben, weil der einzelne Soldat aufgrund seiner Fähigkeiten wertvoller geworden ist. Das gilt für Kampfpiloten und Panzerbesatzungen.



      Taktiken, wie die Russlands in der Ukraine, auf eigene Verluste an Menschen und Material wenig bis gar keine Rücksicht zu nehmen, kann man sich nur noch in sehr speziellen Konstellationen wie dem Ukrainekrieg leisten. Eine ähnliche Konstellation wäre die China vs Taiwan. Da kann China 1 Mill. Soldaten den Strand rauf schicken.

      • @Monomi:

        Es ist genau umgekehrt. Der Krieg in der Ukraine ist der Normalfall. Armeen mit ungefähr gleicher Technologie und an Land. Nicht zu vergleichen mit asymmetrischen Konflikten wie Afghanistan. Taiwan wäre schon längst überrannt, wenn es keine Insel wäre. Amphibische Landungen sind extrem schwierig und auf dem Wasser und in der Luft wirkt sich technologische Überlegenheit sehr viel stärker aus.

        • @Claude Nuage:

          Russland fährt den Krieg mit wenig Rücksicht auf Verluste an Menschen und Material. Das hat gegen Hitler geholfen, und in der Ukraine weiß Putin, daß er das länger durchhalten kann, weil der Krieg dort stattfindet, nicht in Russland. Er hat ein dreimal größeres Volk und kann eine Rüstungsindustrie sicher betreiben.

          • @Monomi:

            Das Einzige, das den Westen daran hindert, eine weit größere Rüstungsindustrie zu betreiben als Russland, ist der durch die hybride Kriegsführung angegriffene polititsche Wille.

    • @Claude Nuage:

      Bezüglich Ukrainekrieg würd ich mal kurz auf die Handelszeitung verweisen wollen: www.handelszeitung...ki-hilfe-zu-599692

      • @Mohammed Wasiri:

        Jaja die bösen bösen Buben von Blackrock, immer noch tausendmal besser als Putin und seine Massenmordendende Soldateska.