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Tod des Models Kasia LenhardtJedes Detail ein Text

Das Model Kasia Lenhardt ist gestorben. Der Umgang mit ihr sagt viel über frauenfeindliche Narrative in Boulevard- und sozialen Medien.

Kasia Lenhardt in einem Einkaufszentrum Foto: Frederic Kern/dpa

Kasia Lenhardt, Model und ehemalige Teilnehmerin der Castingshow „Germany’s Next Topmodel“, ist am Dienstag im Alter von 25 verstorben. Ihr Management bestätigte den Todesfall. Die Berliner Polizei hatte zuvor mitgeteilt, dass sie einen Einsatz „wegen des Verdachts eines Suizids“ hatten. Eine leblose Person wurde aufgefunden, Hinweise auf ein Fremdverschulden soll es nicht geben. Mehr Fakten zu Lenhardts Tod gibt es momentan nicht.

In der Regel berichtet die taz nicht über (mutmaßliche) Suizide, auch dann nicht, wenn es sich um Prominente handelt. Wir tun das aus Respekt vor den Angehörigen, aber auch um den Werther-Effekt zu verhindern. Dieser beschreibt den Umstand, dass nach Medienberichten über Suizide die Suizidrate in der Bevölkerung ansteigt. Hinzu kommt, dass wir nicht zu Spekulationen beitragen wollen.

Dass an dieser Stelle nun trotzdem über Lenhardt geschrieben wird, liegt an dem, was vor ihrem Tod geschehen ist. Nachdem Lenhardt 2012 im Finale von GNTM stand, wurde es medial erst einmal ruhig um das Model. In den vergangenen Wochen wurde wieder verstärkt über sie berichtet, Grund dafür war ihre Beziehung mit dem FC-Bayern-Spieler Jérôme Boateng.

Anfang Februar veröffentlichten die beiden auf ihren jeweiligen Instagram-Accounts, dass ihre Beziehung nach 15 Monaten beendet sei. Der Profifußballer Boateng wandte sich daraufhin an die Bild-Zeitung, um die Geschichte aus seiner Sicht zu erzählen. In einem Interview erhebt er schwere Vorwürfe: „Kasia wurde meine Freundin, indem sie die Beziehung zu meiner Ex-Freundin Rebecca und meiner Familie zerstörte und mich erpresste.“

Das Narrativ der „Familienzerstörerin“

Von dieser Aussage ausgelöst verbreitete sich das Narrativ, Lenhardt sei die „Familienzerstörerin“: Sie soll nicht nur schuld am Ende der Beziehung zwischen Boateng und seiner vorherigen Freundin gewesen sein, sondern auch das Leben der Ex-Freundin zerstört und Boatengs Karriere mit Lügen sabotiert haben. Alles für „den Fame“.

Unabhängig davon, dass die Öffentlichkeit nicht weiß, was zwischen den beiden passiert ist, ist das Narrativ der „Familienzerstörerin“ ein frauenfeindliches. Eines, das oft auftaucht, wenn ein prominenter Mann eine Affäre mit einer Frau eingeht. Eines der bekanntesten Beispiele hierfür ist Monica Lew­insky. Nach ihrer Affäre mit Bill Clinton musste sie sich jahre­langen Hass und Hohn gefallen lassen, passenderweise hat sich für die Geschehnisse vor über 20 Jahren der Name der „Monica-Lewinsky-Affäre“ durchgesetzt.

Hassnachrichten, Drohungen, Beschuldigungen

Vergleichbares ist auch Lenhardt vor ihrem Tod passiert: In sozialen Medien wurde ihr Account mit öffentlich lesbaren Hassnachrichten, Beschuldigungen und Drohungen geflutet. Vieles davon von Boateng-Fans, die den Fußballprofi verteidigen wollten.

Angeheizt wurde das Cybermobbing durch täglich erscheinende Texte in der Bild und anderen Boulevardmedien, die jedes Detail der „Schlammschlacht“ veröffentlichten. Dazu gehören angebliche private Sprachnachrichten von Lenhardt an Boatengs vorherige Ex-Freundin, ein Interview mit ebendieser oder eine ehemalige Freundin Lenhardts, die „auspackte“. Jedes Detail über den Streit und Lenhardt selbst, wie ihre Tätowierungen, ihr Auftritt bei Instagram oder ihr Aussehen, war den Boulevardmedien einen Text wert.

20 Texte des Portals Promiflash in zwei Tagen

Auch nach Lenhardts Tod hört das nicht auf. Das Portal Promiflash hat in den vergangenen zwei Tagen knapp 20 Texte zu Lenhardt veröffentlicht, im Netz gehen die Spekulationen weiter, ebenso das Victimblaming. Doch es melden sich auch viele Instagram-Nutzer:innen und Prominente zu Wort, die den Angehörigen ihr Beileid aussprechen und den Umgang mit Lenhardt kritisieren. Eine von ihnen ist die Influencerin Cathy Hummels, die ihre eigenen negativen Erfahrungen als „Spielerfrau“ thematisiert.

Welche Rolle das Mobbing und die Berichterstattung für den Tod Lenhardts gespielt haben, lässt sich nicht feststellen.

Wenn Sie Suizidgedanken haben, sprechen Sie darüber mit jemandem. Sie können sich rund um die Uhr an die Telefonseelsorge wenden (08 00/111 0 111 oder 08 00/111 0 222) oder www.telefonseelsorge.de besuchen.

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46 Kommentare

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  • @ Pia Mansfeld Ernsthafte Journalisten berichten über Fakten, die sie recherchiert haben, Schreiberlinge nehmen einen kleinen Fakt oder auch nur ein Gerücht und heizen die Stimmung dazu mit Spekulationen an, ohne recherchierte Fakten zu präsentieren. Oder sie nehmen Fakten und interpretieren so lange daran herum, bis Leser zu Emotionen wie Wut, Empörung, Häme oder Hass getrieben werden, die heutzutage dann einige auch öffentlich ausleben.

    • 9G
      92293 (Profil gelöscht)
      @BlauerMond:

      Viele dieser Instastorytellers sind aber auch gerne permanent damit anderen auf den Leim zu gehen und greifen dabei das Repertoire des Mobbings in gleicher Manier ab mit dem Selbstverständnis es ginge ausschließlich um ihr Recht.



      Im Verständnis für das Engagement der Eigendarstellung sollte man dann einfach nicht Stalking, Häme und Verächtlichmachung als Mittel für die eigenen Stories wählen, geschweige denn privat Personen in die Wohnung hinterhersteigen. Reichlich unangenehm, dass diese bei rtl Beschäftigten sich immer wie bigstars darstellen wollen und nicht die Anerkennung erreichen die Sie für sich erwarten.

  • "Angeheizt wurde das Cybermobbing durch täglich erscheinende Texte in der Bild und anderen Boulevardmedien, die jedes Detail der „Schlammschlacht“ veröffentlichten."

    Vielleicht trägt der Fall ja dazu bei, dass ernsthafte Journalisten solche Schreiberlinge nicht mehr als Kollegen betrachten.

    Es wird viel über Mobbing gesprochen, aber hier gibt es eine ganze Branche, die vom Mobbing lebt. Und diese Branche wird in Schutz genommen, weil sie sich hinter dem Wort Journalismus verstecken darf.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Bitte definieren Sie "ernsthafte Journalisten" und "Schreiberlinge". Und zwar so, daß diese eindeutig und allgemeingültig zu identifizieren und zuzuordnen sind.



      Zack! Schon wirds eng.



      Ich bin ja bei Ihnen aber wer entscheidet denn, wer in welche Kategorie gehört und wer rechnet sich selbt zu welcher Kategorie? Alles subjektiv.



      Von diesem ganzen Klatsch und Tratsch leben Heerscharen von Schreibenden und Zuarbeitenden. Und warum? Weil auf der anderen Seite es haufenweise Leute gibt, denen es nach solchen Dingen giert. Die würden sich auch über Informationen des Beziehungsstreß im Nachbarhaus freuen, Partei ergreifen und alles kommentieren und breittreten. Es ist die Zielgruppe, die das eigentliche Problem ist und das ist nicht erst seit Internet, Twitter und sonstwas so. Das gabs schon früher, denken Sie an die ganzen "Oma-Blättchen" in den Wartezimmern und am Kiosk.

      • @Pia Mansfeld:

        Ich fordere ja auch kein Verbot. Das müsste man natürlich juristisch korrekt formulieren. Ich fordere die Journalisten, die ernsthaft bemüht sind, die Menschen sachlich zu informieren, sich von denen zu distanzieren, die von Sensationsgier, Hetze und Lügen leben. Es handelt sich ja nicht um einen Einzelfall. Gerade bei der Bild ist es das Geschäftsmodell. Es gibt eine riesige Diskussion darüber, wie man Hetze usw. im Internet eindämmen kann. Die auflagenstärkste Zeitung unseres Landes tut nichts Anderes. Sie nennt es aber Journalismus und schon ist es OK. Da muss sich was ändern, sonst verlieren wir den Kampf um die Demokratie.

        "Weil auf der anderen Seite es haufenweise Leute gibt, denen es nach solchen Dingen giert."

        Ja. Ist leider so. Allerdings gäbe es bestimmt auch haufenweise Leute, die zu Gladiatorenkämpfen gehen würden. Sie finden trotzdem nicht statt.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Ich denke der Kampf um die Demokratie hängt an anderer Stelle am seidenen Faden und zwar in Bezug auf Transparenz.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Schonmal von "Extreme Fighting" gehört ? Es ist im übrigen ein Mythos dass die klassischen Gladiatorenkämpfe immer tödlich waren. Die meisten Gladiatoren lebten viele Kämpfe, manche wurden alt, frei und reich. Manche machten das freiwillig.



          Zu Unterscheiden sind die Kämpfe von den öffentlichen Hinrichtungen, die im selben Akt stattfanden und der spätrömischen Dekadenz, wo es immer blutiger zugehen "musste".



          Da die römische Kirche, es unstatthaft fand Menschen den Löwen zum Frass vorzuwerfen und kriegerisches feiernd zur Schau zu stellen, wurde das Programm stark gekürzt. Es blieben öffentliche Hinrichtungen. Oft auch aus religiöser und moralischer Hinsicht - nicht faktenbasiert. Wer die Fortschreitende Paralelle zur heutigen Welt findet, ist bestimmt nur ein böser Schelm.

          • @BlackHeroe:

            "Schonmal von "Extreme Fighting" gehört ? "

            Ja. Ist widerlich.

            Das nach einem Gladiatorenkampf nicht alle tot waren, versteht sich von selbst. Einerseits stellten die Gladiatoren für ihre Herren einen Wert dar und andererseits haben die Sieger natürlich überlebt. Was bleibt, sind große Arenen, auf deren Rängen Zehntausende Zuschauer nach Blut gierten. Da sind wir zivilisatorisch hoffentlich ein kleines Stück weiter. Auch wenn die Sensationsgier einiger Menschen schon wieder so weit geht, dass sie sich Dinge wie "Extreme Fighting" reinziehen. So weit ist es dann ja nicht mehr.

            PS: Eigentlich geht es um die "Moral" bestimmter Publikationen.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Geschichtliche Exkursion konnte ich mir leider nicht sparen, da es genau diese Morallinie weiterzieht. Da ist durchaus ein Fortschritt zu erkennen:



              Das Römische Reich tat dies aus Loyalitätserhalt und Bespassung.



              Die christlichen Staaten des Mittelalters aus "Moral"erhalt und der einzig erlaubten Blutbespassung.



              Die Nationalstaaten aus Disziplins Gründen und eingeschränkter Bespassung.



              Die modernen kapitalistischen Demokratien aus Geldgier und zur Sensationslust, seltener das dabei Blut fliesst. "South Park" hat das übrigens schon überspitzt in eine Folge gepackt.

              • @BlackHeroe:

                Na so leicht lässt sich das nicht einordnen. Z.B. waren die Gladiatorenkämpfe auch "Big Business". Und um Sensationslust ging es bei den Zuschauern in allen Zeiten.

                • @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Nun ich versuchte mich kurz zuhalten. Bespassung = Sensationslust = Hauptsache es passiert was



                  Ja Big Business spielte auch bei den Römern eine Rolle, dazwischen wohl weniger. Also schlagen wir in heutigen Zeiten wieder vermehrt den "römischen" Kurs ein? Ein Opfer mehr oder weniger, solange der Denar rollt?

                  • @BlackHeroe:

                    "Also schlagen wir in heutigen Zeiten wieder vermehrt den "römischen" Kurs ein? Ein Opfer mehr oder weniger, solange der Denar rollt?"

                    Meine Befürchtung.

                    Auf ZDF Info wimmelt es ja auch von Sendungen, in denen erklärt wird, dass das römische Imperium für die unterdrückten Völker eigentlich ganz gut war.

                    Na ja. Irgendwie muss man ja die eigenen imperialen Bestrebungen schön reden :-)

                    PS: Ich glaube, wir entfernen uns etwas weit von Thema des Artikels.

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @Pia Mansfeld:

        Der Pressekodex gibt dazu eine Anleitung. Die BLÖD darf sich nicht mehr "Zeitung" nennen, weil sie zuoft dagegen verstoßen hat und verstößt. Ob man Menschen, die nicht für eine Zeitung schreibung, jedenfalls nicht für ein Medium tätig sind, dass im Sinne des Presskodex tätig ist, als "Journalist*innen" bezeichnen muss? Ich glaube das nicht. Kollegialität brauchen jene, die sich diese Bezeichnung verdienen, da jedenfalls nicht verspüren.



        In Bezug auf diesen Fall sind folgende Punkte aus dem Presskodex zu beachten:



        Ziffer 1 - Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde



        Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde (!) und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse.



        Ziffer 8 – Schutz der Persönlichkeit



        Die Presse achtet das Privatleben des Menschen und seine informationelle Selbstbestimmung. Ist aber sein Verhalten von öffentlichem Interesse, so kann es in der Presse erörtert werden. Bei einer identifizierenden Berichterstattung muss das Informationsinteresse der Öffentlichkeit die schutzwürdigen Interessen von Betroffenen überwiegen; bloße Sensationsinteressen rechtfertigen keine identifizierende Berichterstattung.



        Sprich: Das Privatleben eines Menschen ohne dessen Zustimmung an die Öffentlichkeit zu zerren und ohne dass es um Tatsachen ginge, die von öffentlichem Interesse sind, verletzt den Pressekodex.



        Ärzt*innen, die sich vorsätzlich oder fahrlässig nicht an ihre ärztlichen Pflichten halten riskieren, besonders wenn dies wiederholt passiert, ein Berufsverbot. Wenn eine Gastronom*in wiederholt bei der eklatanten Verletzung der Hygienevorschriften erwischt wird, kann ihr das Betreiben einer Gaststätte ganz untersagt werden.



        Nun kann das Recht auf freie Meinungsäußerung zurecht nicht derartig eingeschränkt werden. Wenn aber die BLÖD sich nicht "Zeitung" nennen darf, ist es doch das mindeste, bei ihren Angestellten nicht von "Journalist*innen" zu reden.

  • 8G
    83191 (Profil gelöscht)

    Das ist Tragisch.

    Was kann für die Zukunft helfen ?



    Die Definition "Personen des Öffentlichen Lebens" von Faktoren abhängig machen, die B- und C-Promis raus halten oder derartige Verleumdungen grundsätzlich verbieten. Übers Einkommen evtl.

    Verstöße gegen den Pressekodex verschärfen, am Besten mit Strafzahlungen abhängig von der Auflagen- bzw. im Internet Klickzahl. Dann löst sich das Problem relativ schnell von selbst.

  • "ist das Narrativ der „Familienzerstörerin“ ein frauenfeindliches."

    Ich habe noch nie von diesem Narrativ gehört. Es gibt Männer und Frauen, die in bestehende Beziehungen/Ehen (ob sie intakt sind oder nicht) eindringen, wobei immer 2 dazu gehören, nicht wahr? Insofern finde ich seine Aussage in der BILD geradezu lächerlich. Er tut ja gerade so, als wäre er zu einer Beziehung mit Kasia gezwungen worden. Immerhin hat die Beziehung doch 15 Monate angehalten. Erzwungen oder freiwillig? So, genug Regenbogenpresse.

  • Wenn man aus dem, was passiert, nur lernen wollen würde.

    Außer, dass das Austragen persönlicher Streitigkeiten in der virtuellen Öffentlichkeit, gepaart mit der allgegenwärtigen Shitstormkultur des Zeitgeistes wohl dazubeigetragen hat, dass ein junger Mensch nicht mehr lebt, weiß man gar nichts über Hintergründe und Fakten.

    Aber man schreibt mal eben nen Artikel mit Mutmaßungen, unter dem der ganze Spaß des öffentlichen Geraunes dann weiter geht.

  • Danke für den Artikel, so etwas bekommt man ja in der Regel nicht mit, wenn man weder Bild liest noch sich mit derartiger Prominenz befasst. Es ist einfach nur fürchterlich, was hier passiert ist, offenbar medial angeheizt. Einige Leute haben meines Erachtens Blut an ihren Fingern, egal was die exakten Gründe waren - aber geholfen hat dieser Hass bestimmt nicht.

    • @Dr. McSchreck:

      Dem kann ich mich nur anschließen. Danke, daß diese Sache hier so sachlich aufbereitet wurde. Von den Schlagzeilen im Sport-Teil her hätte man da gar nichts gewußt.

  • Wir brauchen keine solchen Feuilleton-Haifisch-Becken.



    Es liegt in der Verantwortung eines jeden einzelnen, diese Paparazzi-Szene zu boykottieren.

  • @ Alle die hate speech doch so Super finden.



    Ich würde gern mal etwas zu diesem Thema sagen was mich schon lange ärgert !



    Wieso können Menschen die andere Menschen im Internet hinter nickname verstecken und so fast ungestraft Ihren Hass und Häme verbreiten ?



    Ich bin der Meinung das wenn jemand etwas zu sagen hat er oder sie dies mit dem eigenen Namen machen sollten !



    Dadurch das im Netz alle diese Hater sich hinter falschen Profilen verstecken können ist das ganze erst möglich !



    Daher würde ich eine Gesetzes Änderung befürworten die es nur noch möglich macht einen Kommentar oder einen Post zu schreiben wenn der Schreiber oder die Schreiberin oder Diverse seinen Klarnamen angeben muss um den Post zu schreiben , dann wäre dieses Problem mit den ganzen Hass und Häme Kommentaren sofort gelöst .



    Dies ist kein Problem der EU sondern gilt Weltweit , wer sich hinter einem Fake Profil versteckt wird vom Datenschutz noch geschützt und kann seinen Hass rund um die Welt posten ohne das Ihm oder Ihr eine Strafe droht !



    Es wurden und werden so viele Menschen im Netz regelrecht zu Tode gehetzt ohne das jemand etwas dagegen tut ,es wird nur in der Tagespresse einen Artikel geben den eh niemand liest und das wars dann auch .



    Datenschutz ist heute sehr wichtig und alle reden und schreiben das Sie möchten das Ihre Daten sicher Behandelt werden , doch was ist mit den Menschen die unter dem Deckmantel des Datenschutzes so fertig gemacht werden das Sie keinen Ausweg mehr sehen und ihrem Leben ein Ende setzen , wer frage ich alle hier , wer schütz Sie ?

    • @Rudolf Wodtke:

      So sehr ich Ihre Einschätzung bzgl. des Hasses in sozialen Medien teile, so sehr bin ich bei Klarnamen anderer Meinung. Die sind m.E. nicht das Problem.

      Inzwischen werden doch Hasspostings sogar unter Klarnamen abgegeben, Rainer Meyer wird dafür sogar von der "Welt" bezahlt. Das Problem scheint also eher zu sein, dass Hass inzwischen gesellschaftlich derart akzeptiert ist, dass viele Hassposter:innen noch nicht mal mehr gesellschaftliche (geschweige denn juristische) Konsequenzen fürchten (müssen). Da müsste man ansetzen, als Gesellschaft.

      Klarnamen bringen nur was, wenn Fehlverhalten Konsequenzen hat.

      Das andere Problem ist: viele mögen gute Gründe haben, anonym aufzutreten - seien es familiäre oder berufliche Zwänge. Und es ist natürlich weiterhin ungerecht: ein "Thomas Müller" wäre auch mit Klarnamenpflicht kaum zu identifizieren, Menschen mit mehreren Vor- und Doppelnamen, womöglich noch verschiedener sprachlicher Herkunft, hingegen ziemlich eindeutig.

    • @Rudolf Wodtke:

      Herzliche Grüße aus einem Wahlkreis mit 38% AFD Wählern bei der letzten Wahl. Ich möchte lieber nicht mit Klarnamen kommentieren.

    • @Rudolf Wodtke:

      Studie haben längst gezeigt, dass Klarnamenpflich Hatespeech nicht verhindert.



      Im Gegenteil, durch Klarnamenpflicht werden weniger Menschen z.B. gegen rechte Hetzer in Kommentaren Position beziehen, weil sie fürchten müssen auf irgendwelchen Todeslisten zu landen.

    • @Rudolf Wodtke:

      Genau, und dann kann das shitstorming sich auch wunderbar auf das normale Leben ausweiten. So hat Don Alphonso auch selbst weniger zu tun *kopfschüttel*



      taz.de/Welt-Autor-...746824&s=alphonso/



      Ich verstehe ja das Sie hate-speech, Beleidigungen und Verleumdungen unterdrücken und besser strafbar machen wollen. Aber die Konsequenz hiesse auch das kleinere Fehltritte und fiese Dons die ganze Palette loslassen können. Mal abgesehen davon wie soll diese. Die Konsequenz wäre noch weit erheblicher. Und ganz nebenbei wie soll die Klarnamenspflicht umgesetzt und überprüft werden, immer mit dem Bundesperso ausweisen ?



      Sie können auch jetzt schon Beiträge melden, moderieren und im Zweifel auch anzeigen. Über die IP können die Menschen ermittelt werden. Klappt leider nicht immer und ist recht aufwendig - aber schützt genau davor was Sie anklagen.



      Erst informieren, dann denken, dann sich äussern.

      • 0G
        04105 (Profil gelöscht)
        @BlackHeroe:

        Wie wäre es, wenn Provider verpflichtet würden, dass sich Menschen bei ihnen legitimieren müssen und sich erst dann mit Nicknames anmelden könnten? Derzeit bereits möglich z.B. bei Banken. Auf diese Weise entfiele im Falle der Strafbarkeit die umfassende Suche über IP's..



        Nebenbei bemerkt: Dein letzter Satz demonstriert doch, wie scheiße man sich im Netz verhalten kann, ich gehe davon aus (hoffe es), dass Du im "real life" nicht so respektlos zu anderen bist.

        • @04105 (Profil gelöscht):

          Das ist doch schon der Fall, bei jedem (Internet-) Provider ist Name und Adresse zusammen mit der verwendeten IP hinterlegt. Bei den Medienanbietern die IP. Diese muss nicht gesucht werden, sondern kann gerichtlich eingefordert werden. (ja das kann umgangen werden, ist technisch bedingt wie alle moralischen Forderungen an die digitale Welt - das ist auch gut so, um vor Überwachung zu schützen).



          Vielleicht sollten sich Gerichte weniger mit Lapalien beschäftigen müssen und mit genügend verantwortungsvollen Personal ausgestattet werden?



          Ansonsten hat Hannibal Corpse dir dazu ja schon einiges geschrieben.

          Respekt ist relativ. Einige Menschen würden es als höchst respektlos bezeichnen mit Du angesprochen zu werden.



          Meine Art des Respektes ist es mit Menschen zu kommunizieren und Aufklärung zu schaffen, auch mal mit harten Aussagen. Sofern das auch gewünscht ist und nicht nur mal ebend der eigene Unmut mit einer Forderung nach staats-authorithärem Handeln einhergeht.



          Auch gut gemeinter Populismus bleibt populistisch.

        • 8G
          85198 (Profil gelöscht)
          @04105 (Profil gelöscht):

          Wäre zumindest ein Gedanke, aber das würde den Plattformen eine Überwachung des Nutzerverhaltens noch einfacher machen. Da müsste also zuerst einmal die personalisierte Werbung verboten werden, sonst würde das zum Ausschluss all derer führen, die sich momentan noch mit entsprechenden Apps oder Browsererweiterungen gegen das Tracking wehren. Niemals würde ich diesem Facebook, wie es jetzt ist, meinen bürgerlichen Namen verraten und meine Adresse.



          Abgesehen davon müsste die entsprechende Sicherheitsarchitektur gegeben sein, was praktisch ein großes Problem ist. Wenn auf einmal millionenfach Ausweiskopien über das Netz gesendet werden, ist das ein gefundenes Fressen für Identitätsdiebe.



          Es gibt Zweifaktorauthentifizierungsverfahren wie ID4Me, aber auch da sind keine Ausweiskopien hinterlegt. Es ließe sich aber denken, auf dem Bürgeramt eine derartige vom Staat eingerichtete Authentifizierung für eine Person einzurichten und dabei keine Ausweiskopie herumzusenden. Die Software müsste dann sicherstellen, dass das Nutzerverhalten nicht geloggt wird und die Identität nur mit Gerichtsbeschluss abgefragt werden kann.



          Ich vertraue den Sicherheitsbehörden aber nicht in der Hinsicht, dass sie nicht versuchen würden, dass zur Überwachung zu benutzen. Zumal in den geheimen G10-Verträgen, die Verfassungsrang haben, der gesetzliche Anspruch auf Schutz vor Bespitzelung durch ausländische Dienste aufgehoben wird und der Verfassungsschutz immer wieder "Amtshilfe" durch US-Geheimdienste erhält, die besser wissen, was in Deutschland so los, als es der deutsche Inlandsgeheimdienst tut.

  • "Welche Rolle das Mobbing und die Berichterstattung für den Tod Lenhardts gespielt haben, lässt sich nicht feststellen."



    Warum dann dieser Artikel?

    • @Thomas Fluhr:

      selbst wenn man natürlich aus der Ferne keine exakten Gründe benennen kann, meinen Sie, so ein Shitstorm, von einigen Medien noch unterstützt, war ganz ohne Einfluss. Der Satz scheint mir einfach eine Vorsichtsmaßnahme zu sein, aber jeder kann ja wohl ahnen, dass öffentlicher Hass, über Tage verbreitet, eine junge Frau nervlich nicht kalt lässt.



      Was dazu kam, wissen wir nicht, dass der Hass keinen Einfluss hatte, soll glauben, wer will.

    • @Thomas Fluhr:

      Weil Empörung und Anti-dies und Anti-das und XYZ-ismus immer irgendwie ankommt und Clicks generiert.An sowas läßt sich immer prima abarbeiten und pauschal irgendwo Schuld zuordnen.

      • @Lars B.:

        Weil es nicht um Schuldzuweisungen geht sondern darum, auf misogyne Narrative hinzuweisen, sie zu hinterfragen. Hate speech im Internet/Boulevard/Presse (nicht nur gegen Frauen) richtet Schaden an auch wenn sie nicht im Suizid endet. Dien Einleitung klärt das gut auf. "Dass an dieser Stelle nun trotzdem über Lenhardt geschrieben wird, liegt an dem, was vor ihrem Tod geschehen ist."

  • Eine ehemalige Freundin hat ihr öffentlich ein Egoproblem unterstellt und sie als Sidechick bezeichnet... Der Fußballer wurde wohl 15 Monate zum Seitensprung gezwungen incl. gemeinsamen Tattoo und konnte sich nur mit Exclusiv Interview retten. Dabei musste er auch noch unbedingt loswerden, dass sie wohl ein Alkoholproblem hat. Tausende junger Frauen (!) schickten ihr ein bestrafendes Karma... Wenn man vllt eh schon labil ist, kann man daran wirklich verzweifeln. Alle haben ihren Anteil an diesem wirklich sinnlosen, viel zu frühen Tod.

  • Dieser Artikel erhebt leider nicht explizit aber laut die Frage nach der verantwortung der Medien.



    Nicht alles fällt unter Pressefreiheit! Hass und Hetze sollten auf jeden Fall viel stärker verfolgt werden - und wenn die Hetze mit Selbstmord beantwortet wird, dann sollte die Anklage mindestens auf Totschlag lauten!

    • @Mainzerin:

      Aber wir sind doch noch so "neu" im Internet. Und Hass und Hetze, will man ja quasi gar nicht entgegentreten. Wenn ich sehe wie die sozialen Medien Verdachtsfälle für Hass, Hetze, Gewalt, Todeswünsche gegenüber anderen beantworten wird mir Angst und Bange. Aber es ist für unsere aktuelle Gesellschaft ja nicht sonderlich überraschend.

  • @taz-Redaktion:



    Warum setzt ihr einen aktiven Link auf die Hassverbreitungsseite von BILD? Erstens erhöht jede Verlinkung das Google-Ranking von Bild, womit sie in Suchergebnissen weiter vorne erscheinen. Zweitens erhöht jeder Klick auf den Link deren Werbeeinnahmen. Und viele Leser werden allein aus purer Neugier draufklicken, wenn er schon so prominent aus eurem Text heraussticht.

    Es ist doch ein Widerspruch, wenn ihr Bild (zurecht) kritisiert, aber mit dem Link gleichzeitig promotet und finanziell unterstützt.

    Ein aktiver Link ist für den Artikel zudem gar nicht notwendig. Lässt ihn einfach weg! Alternativ könnt ihr (falls es unbedingt notwendig ist) einfach einen Screenshot von der Seite hier hinterlassen. Da Bild oft ihre Artikel ohne Hinweis nachträglich verändert, wäre das sowieso der sinnvollere Ansatz.

  • Liebe Taz! Sperrt doch die Kommentarfunktion.

    Ein Suizid sollte m.E. nicht unbedingt kommentiert werden. Mein Kommentar kann gerne ebenfalls gelöscht werden.

    Danke!

    • 0G
      04105 (Profil gelöscht)
      @Strolch:

      Lies bitte noch einmal nach: Nicht der Suizid wird kommentiert, sondern die Berichterstattung der taz (die sowas natürlich normalerweise nicht tut)...

      • @04105 (Profil gelöscht):

        Es gibt ja schon eine Diskussion darüber, was Anlass für den Suizid war (etwas weiter oben). War es das Cybermobbing, etc, war es was, anderes, etc. Oder der Kommentar der unter meinem steht:

        "Sinnloser Tod für Oberflächligkeiten,Inhaltslosigkeit!

        Wo war das Umfeld dieser jungen Frau?!"

        Gehört das hier her??

        m.E. können wir über die zu Grunde liegenden Themen doch auch bei anderen Artikeln diskutieren, ohne Angehörigen zu nahe zu treten mit unseren Mutmaßungen.

  • Ich bin eindeutig zu alt.

    ... Nachdem Lenhardt 2012 im Finale von GNTM stand,...



    ...Anfang Februar veröffentlichten die beiden auf ihren jeweiligen Instagram-Accounts, dass ihre Beziehung nach 15 Monaten beendet sei. Der Profifußballer Boateng wandte sich daraufhin an die Bild-Zeitung, um die Geschichte aus seiner Sicht zu erzählen....

    Die junge Frau hat sich in diese Müllszene

    ..Jedes Detail über den Streit und Lenhardt selbst, wie ihre Tätowierungen, ihr Auftritt bei Instagram oder ihr Aussehen, war den Boulevardmedien einen Text wert......

    begeben und ist daran wahrscheinlich gescheitert.

    Sinnloser Tod für Oberflächligkeiten,Inhaltslosigkeit!

    Wo war das Umfeld dieser jungen Frau?!



    ... Eine von ihnen ist die Influencerin Cathy Hummels, die ihre eigenen negativen Erfahrungen als „Spielerfrau“ thematisiert....

    Blödsinn, hier wird Kohle gemacht!

    • @Ringelnatz1:

      Diese Müllszene, wie Sie sich meiner Meinung nach richtig nennen, nutzen viele Möchtegern-Z-Promis, um ihren Marktwert zu erhöhen oder zu erhalten. Der Voyeurismus auf der anderen Seite war mir schon immer fremd. Was interessiert es mich, was Fußballer, Fernsehdarsteller, Nackideisternchen, Selbstdarstellerlein u.s.w. machen, lassen, treiben? Gar nicht! Warum es andere Menschen, gefühlt immer jüngeren, interessiert, werde ich auch nie begreifen. Und die ganzen Haß- und Neidtiraden dazu, auch nicht.

      • @Lars B.:

        Exakt meine Gedanken.

        Ergänzung: Das Internet offenbart eventuell nur die Erbärmlichkeit vieler Menschen, die es schon immer gab, öffentlich.

    • @Ringelnatz1:

      kurz - Tust du dies geiFriges Gedaddel -



      LÜGT & 🥚n Schuß Lewinsky dran!



      & => Allet in den taziMixer dann -



      ISt - di eser GeQuirlter Scheiß -



      Der Große 🥇/= Launiges GeQuaddel 😱



      &



      Biste schlicht & idi O logisch&nahE dran:



      Hälste die Klappe Gehst nicht auffenRun



      Doch - Ach - ICH - bin SOO Eng Ga JierT



      Des Wege! HaN i Dess hi henG‘schmiert.



      Es ist halt nichts so aus Ge Wu Rschelt.



      DaSS sich Ni chT nochwas Aus Ge ZuRTschelt • - 🤑 -

      kurz2 - Kurz iSCHt der Wahn -



      Di E Roi - IsXt - lAng - 👹 - •

      Na mAhlZeIt - 🤮 -

      • @Lowandorder:

        Ernst!!

        aber

        ..Di E Roi ..

        so schön hab ich das lange, quatsch, überhaupt noch nicht, gelesen.

        Ein einfaches Supi+ muß genügen.

    • 9G
      92293 (Profil gelöscht)
      @Ringelnatz1:

      Den Eindruck habe ich auch. Gerade die ProSieben und RTL Gruppe TV geht und ging geringschätzig mit den Zuschauern und ihre starletchen um. All diese Mallestars die man in Deutschland kennen sollte. Heidi Klums Beautyverkaufsschow habe ich noch nie besonders berauschend empfunden. Man ist nicht verpflichtet dieses umsonsttool SM zu nutzen. Vielen zerreißt es aber fast die Nerven wenn man davon süchtig ist.

      • 0G
        05838 (Profil gelöscht)
        @92293 (Profil gelöscht):

        "Heidi Klums Beautyverkaufsschow habe ich noch nie besonders berauschend empfunden."

        Ich habe sie noch nie gesehen.