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Terroranschlag in WienFünf Tote, viele Verletzte

Mindestens ein Mann erschießt mehrere Menschen in der Wiener Innenstadt. Die Polizei tötet ihn. Laut dem Innenminister soll er Islamist gewesen sein.

Großeinsatz der Polizei in der Wiener Innenstadt am Montagabend Foto: Georg Hochmuth/APA/dpa

Wien afp/dpa/taz | Bei einem Anschlag mit Schusswaffen in der Wiener Innenstadt sind mindestens fünf Menschen getötet worden. Mehr als ein Dutzend weitere wurden verletzt. Unter den Toten befindet sich auch einer der Angreifer, der am Montagabend von der Polizei erschossen wurde. Nach mindestens einem weiteren Täter wird in einer Großfahndung gesucht, wie der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig mitteilte.

Nach Angaben von Österreichs Innenminister Karl Nehammer soll es sich bei einem der Täter um einen Islamisten gehandelt haben. Der Attentäter sei ein Sympathisant der Terrormiliz IS gewesen, sagte Nehammer am Dienstagmorgen. Der Mann sei mit einem Sturmgewehr bewaffnet gewesen und habe außerdem als Attrappe einen Sprengstoffgürtel getragen. Er habe offenbar Panik verbreiten wollen.

Die Wohnung des Verdächtigen sei nach belastendem Material durchsucht worden, hieß es. 1.000 Beamte seien in Wien im Einsatz. „Wir können derzeit nicht ausschließen, dass es noch andere Täter gibt“, sagte Nehammer. Die entsprechenden Ermittlungen liefen auf Hochtouren.

Der Innenminister appellierte an die Bevölkerung, wenn möglich zu Hause zu bleiben und die Wiener Innenstadt weiterhin zu meiden. Kinder in der Hauptstadt wurden für Dienstag von der Schulpflicht entbunden.

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte bereits zuvor von einem „widerwärtigen Terroranschlag“ gesprochen.

Schüsse im Ausgehviertel

Der Anschlag hatte gegen 20.00 Uhr im Ausgehviertel Bermuda-Dreieck begonnen, wo bei mildem Wetter viele Menschen unterwegs waren, auch weil es der letzte Abend vor Beginn neuer Corona-Ausgangssperren war. Ab Dienstag sind in Österreich die Gastronomie und fast das gesamte Kultur- und Freizeitangebot bis Ende November geschlossen. Zwischen 20 Uhr und 6 Uhr in der Früh dürfen die Menschen ihre Wohnung nur noch mit einem guten Grund verlassen.

Die Angreifer feuerten nach Angaben der Polizei an sechs verschiedenen Tatorten mit Gewehren um sich. Laut Ludwig schossen sie „wahllos“ auf Gäste in Lokalen.

Ein Opfer starb kurz nach dem Angriff, dabei handelte es sich nach Angaben des Senders ORF um einen Passanten. Eine bei dem Anschlag verletzte Frau starb später im Krankenhaus, wie Ludwig sagte. Am Dienstagmorgen meldete die Polizei, dass ein weiterer Mann gestorben sei. Insgesamt wurden nach seinen Angaben 15 Menschen nach dem Anschlag in die Krankenhäuser eingeliefert, mehrere von ihnen seien schwer verletzt. Unter den Verletzten war ein Polizist.

Die Tatorte lagen unter anderem nahe der Staatsoper und der Hauptsynagoge der österreichischen Hauptstadt. Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch, erklärte im Onlinedienst Twitter, es sei noch unklar, ob das Gotteshaus eines der Angriffsziele gewesen sei. Die Synagoge war demnach zum Zeitpunkt der Tat geschlossen und das Bürogebäude der Gemeinde unbesetzt.

Bundeskanzler Kurz sagte im Sender ORF, die Täter seien mit Schnellfeuerwaffen ausgerüstet gewesen. Der Anschlag sei sehr professionell vorbereitet worden. Ein Augenzeuge sagte im ORF, einer der Angreifer habe wild mit einer Schnellfeuerwaffe um sich geschossen, bevor die Polizei eingetroffen und das Feuer eröffnet habe.

Bei der Großfahndung in der Nacht waren hunderte Beamte im Einsatz. Die Sicherung wichtiger Gebäuden in Wien übernahm die Armee. Der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, kündigte verstärkte Kontrollen an den österreichischen Grenzen an.

„Wir werden uns durch Terrorismus niemals einschüchtern lassen und diese Angriffe mit allen Mitteln entschieden bekämpfen“, betonte Kanzler Kurz. Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen erklärte: „Wir werden unsere Freiheit und Demokratie gemeinsam und entschlossen mit allen gebotenen Mitteln verteidigen.“

Mitleidsbekundungen aus vielen Staaten

Solidaritätsadressen für Österreich kamen aus ganz Europa. „Unsere Gedanken sind bei den Verletzten und Opfern in diesen schweren Stunden“, erklärte das Auswärtige Amt in Berlin. Es fügte hinzu: „Wir dürfen nicht dem Hass weichen, der unsere Gesellschaften spalten soll.“ Das Ministerium rief deutsche Staatsbürger in Wien auf, an einem sicheren Ort zu bleiben, bis es Entwarnung gebe.

Die EU verurteilte den „feigen“ Angriff. Ratspräsident Charles Michel erklärte im Onlinedienst Twitter, die Tat habe sich gegen „das Leben und unsere menschlichen Werte“ gerichtet. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen twitterte, Europa stehe „in voller Solidarität an Österreichs Seite“.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hob hervor, dass „ein befreundetes Land“ und „Europa“ angegriffen worden seien. „Wir werden nicht zurückweichen“, twitterte er. In Frankreich waren in den vergangenen Wochen zwei mutmaßlich islamistisch motivierte Anschläge bei Paris und in Nizza verübt worden, bei denen ein Lehrer und drei Kirchenbesucher getötet worden waren.

US-Präsident Donald Trump hat Österreich die Unterstützung der USA im Kampf gegen Terrorismus zugesichert. „Unsere Gebete sind bei den Menschen in Wien nach einem erneuten abscheulichen Akt des Terrorismus in Europa“, twitterte Trump. „Diese bösartigen Angriffe gegen unschuldige Menschen müssen aufhören.“

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49 Kommentare

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  • @WORK_LIFE_BALANCE Ich sehe ein Loch in Ihrer Argumentation: diese Attentate gehen strategisch vor. Ihr Ziel ist Polarisierung. Der Feind dieser Radikalen sind nicht die Radikale auf der anderen Seite, sondern die Mitte.

    Deren Publikum sind die, die in der Türkei, in Pakistan und anderswo auf die Strasse gehen.

    Je repressiver die Gesellschaft darauf reagiert, desto mehr Mitstreiter*innen können sie rekrutieren.

    Deshalb müssen die Opfer der Attentate eher harmlose und nette Menschen sein.

    Die besten Verbündeten der Extremisten sind die Extremisten auf der anderen Seite.

    • @tomás zerolo:

      Ich würde auch jene in der Mitte dazuzählen, die Menschen aufgrund allgemeiner Merkmale Extremisten irgendwie zuordnen (links = linksextrem, konservativ=rechtsextrem, religiös=fundamentalistisch).

  • Vielleicht darf ich das ja noch freundlichst anmerken:

    Es war auch dieses Mal kein Attentat gegen Rechts. Es wurde nicht die FPÖ zum Ziel dieses Anschlags gemacht. In Frankreich war das Ziel bisher auch nie die Front National, in Deutschland nicht die AFD, in England nicht die EDL.

    Kein einziges Mal hat es bisher die Rechten getroffen. Deshalb kann ich auch mit besten Willen nicht mehr diese Rechtfertigung ertagen, das eine rassistische Gesellschaft am Ende an diesen Taten Schuld wäre. Es trifft nie die Rassisten.

    An der Wahl ihrer Opfer sollt ihr sie erkennen!

  • Es wundert doch immer wieder wie fundamentalistischer Terrorismus dafür instrumentalisiert wird Religionen in toto damit gleich zu setzen ungeachtet der wirklichen politischen Positionen der Anhänger.



    Mit solch einer Gleichmacherei wo linke, liberale, sozialistische oder konservative Religiöse in einem Topf geworfen werden mit Terroristen kann nicht einmal die sogenannte Hufeisentheorie ansatzweise mithalten, das ist schon Alluhut.

    • @Rudolf Fissner:

      Im Prinzip ist es die gleiche Frage wie beim Rechtsterrorismus oder rechten Morden. Handeln die Täter aus eigenem Antrieb, oder haben die Seehofers, Meutens und Sarrazins einen indirekten Einfluss durch ihre Aussagen auf diese Taten?

      Diese Menschen bauen eine Brücke von der SPD oder CDU zur AFD und von der AFD ist es nicht weit zum Rechtradikalismus und von dort aus zum Rechtsterrorismus.

      Im Bezug auf islamistischen Terror bedeutet das eben auch, das die meisten nicht den gedanklichen Sprung machen und vom aufgeklärten, toleranten Freidenker zum Islamisten durch Online-kontakte mutieren.

      Schon ein paar Stufen vor dem Salafismus ist die Grundsatzhaltung zu finden, das Mohammed-Karrikaturen mindestens verboten gehören, Homosexualität eine schwere Sünde sei, Frauen ohne Kopftuch sündhaft leben, Sex vor der Ehe nur Männern erlaubt ist, nur Männer eine Nicht-Muslima heiraten dürfen und der Koran nicht zu hinterfragen sei.

      So wie sich rechtsradkale Täter als die handelnde Elite der konservativen, schweigenden Mehrheit sehen, so sehen sich islamistische Terroristen als die heldenhaften Kämpfer für den Islam und die muslimische Allgemeinheit.

      Den islamistischen Fundamentalisten könnten am besten die Muslime selbst den Stecker ziehen. Das passiert leider nicht und nach jedem Anschlag ist es seit Jahrzehnten die selbe Diskussion.

      • @Work_Life_Balance:

        Wenn du islamistischen Terror global betrachtest, stellst du fest, dass die überwältigende Mehrheit der Opfer selbst Moslems sind, was deine Aussage, Moslems hätten den größten Einfluss auf Terroristen etwas relativiert.



        Andererseits stimmt es wohl, dass eine absolutistische, wenig tolerante Weltansicht Faschisten immer darin befeuert, die Welt zu „reinigen“ und ähnlichem Blödsinn.



        Allgemeinschuld und Bücklingstum für Moslems ist aber keine Lösung, sondern Futter für westliche, europäische Faschisten.

  • Am selben Tag, an dem der Islamist in Wien mordete, wurden in Kabul 35 Studentinnen und Studenten bei einem Anschlag ermordet.

    Weil sie Studenten waren und vor allem, weil sie Studentinnen waren. Studieren an sich ist schon westliches Teufelszeug und dass Frauen, die studieren, den Tod verdienen, liegt in der Logik der Denkweise der Täter.

    Zwei Angriffe, dieselben Täter und dieselben Opfer.

    Ich weiß nicht, warum das kein Krieg sein soll.

    • @Jim Hawkins:

      Die USA haben gleich zweimal Krieg nach Afghanistan gebracht: Nach 1979 unterstützten sie die Mujaheddin (die waren ja gegen die UdSSR), aus denen später die Taliban wurden. 2001 diente 9/11 als neuer Anlass, dieses Land als 51. Bundesstaat zu betrachten. Sowas zeitigt dann halt Reaktionen - auch welche der unschönen Art.

      • @Linksman:

        Unschöne Art. Das ist ihre Beschreibung für diese Taten.

        Unschön ist, wenn man in Hundescheiße tritt oder ihre Beiträge liest.

    • @Jim Hawkins:

      Gegenfrage: Was genau macht das für einen Unterschied? Welche Konsequenzen hätte die Deklaration als "Krieg"? Bündnisfall in Österreich? Einsatz von Streikräften zur Terrorbekämpfung im Inneren? Präventivschläge im islamischen Ausland? Genfer Konventionen statt jeweiligen Beschuldigtenrechten für Terroristen?

      "Krieg" ist nicht nur symbolischer Begriff. Er gehrt davon aus, dass es halbwegs definierbare Parteien gibt. Einzeltäter, die nur eine ideelle Verbindung zu anderen möglichen Akteuren haben, sind keine geeigneten "Kriegsgegner", genauso wenig wie selbige Akteure möglicherweise, wenn sie zwar vor sich hintexten, in ihren Handlungen aber ganz andere Ziele haben. Von daher fragt sich, wie ein Staat oder auch die internationale Gemeinschaft auf einen "Krieg" auf Einzeltäter sinnvoll anders reagieren soll als auf terroristische Kriminalität.

      • @Normalo:

        Es gibt den Begriff des asymmetrischen Krieges.

        Man könnte natürlich diskutieren, ob es reicht, wenn sich eine Seite im Krieg wähnt. Weil, das tut der Islamismus ja erklärtermaßen. Und wir sind der Feind.

        Ich weiß nicht, ob man der Sache gerecht wird, wenn der Westen etwa sagen würde, wir haben es hier mit einzelnen Verbrechern zu tun.

        Mittlerweile wird man natürlich kaum noch direkte Linien vom IS zu Tätern im Westen finden, die Verbindung ist womöglich nur noch ideell.

        Man muss diese Leute jedenfalls bekämpfen, egal wie man die Procedere dann nennt.

        • @Jim Hawkins:

          "Man muss diese Leute jedenfalls bekämpfen, egal wie man die Procedere dann nennt."

          Das kann ich unterschreiben. Aber genau da fehlte es mir die Erklärung, warum man dieses Proceredere unbedingt "Krieg" nennen muss (also, was mit dieser Deklaration gewonnen wird).

          Natürlich sind es nicht nur(!) Einzeltäter, und die Methoden zu ihrer Bekämpfung sind ja auch längst durch die Vermischung von militärischen, geheimdienstlichen und polizeilichen Mitteln geprägt. Letzlich ist das auch die pragmatische Antwort auf die "assymmetrische" Kriegführung: Sich einfach AUCH nicht an solch starre Kategorien wie "Krieg" oder "Kriminalität" halten. Nur muss halt auf unserer Seite unter allen Umständen die Rechtsstaatlichkeit gewahrt bleiben. Das sollten unsere Ideale uns wert sein, auch wenn es den Pragmatismus etwas hemmt.

        • @Jim Hawkins:

          Anschließe mich!

          Ihrem letzten Absatz füge ich hinzu, genau dafür sind Spezialeinheiten(unkonventionell) ausgebildet.



          .....Aufgrund der engen Anbindung an die (militärischen) Nachrichtendienste führen diese Einheiten auch Sondereinsätze (Special Activities) wie gezielte Tötungen oder Entführungen von Einzelpersonen, zum Beispiel eines Diktators oder Kriegsverbrechers oder die verdeckte Aufklärung in einem feindlichen Land durch......

  • taz: "Nach Angaben von Österreichs Innenminister Karl Nehammer soll es sich bei einem der Täter um einen Islamisten gehandelt haben."

    Bekommt der erschossene Islamist denn jetzt im Jenseits seine 70 Jungfrauen, weil er "Ungläubige" getötet hat? - Nein, dass soll kein infantiler Witz sein, denn das ist doch das Hauptproblem was die Anhänger der patriarchalischen Religionen haben, dass sie ihre alten Religionsbücher aus der Antike/Mittelalter auch im 21. Jahrhundert immer noch ernst nehmen und andere Menschen ihre "Religion" mit Gewalt aufzwingen wollen. Nun ja, die Christen haben sich von ihrer Religion ja wenigstens schon etwas emanzipiert, denn "Hexen" werden heute nicht mehr verbrannt und Atheisten kommen auch nicht mehr auf den Scheiterhaufen. Bei Abtreibungen und anderen "moralischen Dingen" möchten die Christen allerdings auch heute immer noch gerne das Zünglein an der Waage sein. Aber Kurzum, das Christentum ist zum Glück entschärft worden. Was aber einige Anhänger des Islam sich seit Jahren in westlichen Ländern herausnehmen (Terroranschläge, Morde, etc.) ist nicht mehr tolerierbar. Wie lange sich eine aufgeklärte Welt das wohl noch gefallen lassen wird? Vielleicht sollten die friedlichen Muslime darüber mal nachdenken, anstatt bei solchen Gräueltaten ihrer "Glaubensbrüder" nur zu schweigen oder wie der türkische Präsident es sogar macht, den Hass gegen die westlich aufgeklärte Welt noch mehr anzufachen, indem er den Islam als wahres Opfer darstellt.

    • RS
      Ria Sauter
      @Ricky-13:

      Ich kann Ihnen nur zustimmen.



      Jemand schreibt hiet, die Muslime würden vielleicht aus Scham schweigen. Wenn dem so wäre, ist es höchste Zeit dafür den Mund aufzumachen.



      Die Tagesschau hat gestern Bilder aus Syrien gezeigt, dem Teil det von det Türkei untetstützt wird. Die Menschen dort waren alles andere als beschämt. Sie wollen den Propheten rächen.



      Wie soll da eine Annäherung an unsere Denkweise möglich sein?

    • @Ricky-13:

      Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette.

      • @Ajuga:

        Sie gehen also davon aus, dass die meisten Coronatoten (auch wenn selbst nicht evangelikal) intensiven Kontakt mit Evangelikalen hatten, sich bei denen angesteckt haben und deswegen gestorben sind. Haben Sie dafür irgendwelche Belege oder dafür, Coronaleugner*innen seien mehrheitlich evangelikal?



        Tatsache ist lediglich, dass Viele sich bei evangelikalen Gottesdiensten angesteckt haben und in Folge davon auch einige Evangelikale (es ließe sich sagen selbstverschuldet) gestorben sind. Es gibt aber zahlreiche weitere Ansteckungsnöglichkeiten, wie die Arbeitsbedingungen in Schlachthöfen, die mit Glaubensfragen nichts zu tun haben. Was die Unverantwortlichkeit vieler Evangelikaler (zähle selbst nicht dazu) angeht, bin ich mit Ihnen einig. Ihnen aber die Hauptschuld zuzuschieben, überschätzt deren Anzahl und damit "Breitenwirkung" jedoch gewaltig, zumal viele Coronaleugner*innen anders oder gar nicht gläubig sind.

    • @Ricky-13:

      Es gibt doch immer wieder Distanzierungen und Verurteilungen von den diversen mehr (oder auch weniger) moderaten islamischen Verbänden sowie von überwiegend muslimisch geprägten Staaten. Man sollte nur eben nicht meinen, dass diese Stimmen bei den Fundamentalisten irgendein auch nur minimales Gewicht hätten.

    • @Ricky-13:

      "Vielleicht sollten die friedlichen Muslime darüber mal nachdenken, anstatt bei solchen Gräueltaten ihrer "Glaubensbrüder" nur zu schweigen..."

      Vielleicht denken sie darüber nach. Wir wissen es nicht. Warum sie schweigen? Vielleicht aus Scham. Nicht alle schweigen, aber scheinbar wohl die meisten.

      • @Jossi Blum:

        Wir friedlichen Christen schweigen doch auch - viel zu oft.



        z.B. bei toten Flüchtlingen... nur so als Beispiel.



        Warum sollten friedliche Muslime dann nicht auch schweigen dürfen?

  • Warum Österreich?

    • @Linksman:

      Wien ist schon traditionell ziemlich multikulti.

    • @Linksman:

      Schätze mal, das ist egal. Es geht gegen den Westen. Da ist Österreich so gut wie Frankreich oder Großbritannien oder Deutschland als Ziel.

  • Unser aller Gedanken sind zuerst nur bei den Angehörigen und Befreundeten der Opfer, die alle diesen schrecklichen traurigen Tag als Erfahrung und Erinnerung tragen und ertragen müssen. Das tut mir so tief und unendlich leid. Das Geschehene zeigt uns noch einmal deutlich wie Gewalt, Mord und Terror unsere Gesellschaft und unsere Zusammenhalt erschüttert. Unsere Antwort muss über allen Grenzen und Ideologien hinweg Zusammenhalt gegen Gewalt, Mord und Terror sein. Wir müssen noch besser vorbeugen, dass gesellschaftliche Spaltung die solchen Hass schürt gar nicht erst entsteht und wir müssen gemeinsam immer entschieden verhindern, dass gewaltbereite Menschen, ganz egal wer sie sind und wo sie herkommen und was sie auch mal schlimmes erfahren haben, solchen schlimmen Waffen in den Händen bekommen.

  • Europa lässt sich wirklich alles gefallen.

    Die Bedrohungslage ist seit einer Reihe von Jahren klar. Und sich nur darauf zu verlassen, dass die Polizei zigtausend Gefährder rund um die Uhr überwachen soll, reicht ja wohl offensichtlich nicht.

    Zumal die Polizei in Deutschland stark gehandicapt ist und gar nicht effektiv arbeiten darf.

    Macrons Ankündigung die Grauen Wölfe, laut Bundeszentrale für Politische Bildung, auch in Deutschland die "größte rechtsextreme Vereinigung" des Landes zu verbieten, ist schon mal was.

    Hierzulande werden wir ewig darauf warten müssen.

    Wie viele unterschiedliche rechtsextreme Verbände haben wir hierzulande? Sieht so aus als wären da mittlerweile Hunderttausende organisiert. Graue Wölfe mit allen Unterorganisationen, Salafisten, Nazis, Reichsbürger etc.

    Ditib lässt sich auch dazu rechnen. Die stehen ganz unter Erdogans Einfluss. Und der ist Islamist.

    Wie viele Menschen werden noch sterben müssen bis Politiker endlich handeln?

    www.bpb.de/politik...ion-in-deutschland

  • Dazu noch einmal Cinzia Sciutos Artikel, der gar nicht genug Verbreitung finden kann:

    taz.de/Islamistischer-Terror/!5722314/

    Zeigen sich Europas Muslime ehrlich empört über diese mörderische Pervertierung ihres Glaubens oder regen sie sich hauptsächlich darüber auf, dass der eine oder andere im OePNV mal schief angeguckt wird, wie im September 2001?

    • @Volker Scheunert:

      Verzeihung, ich merke, dass ich hier etwas zu sehr generalisiert habe. Natuerlich möchte ich nicht alle Muslime in einen Topf werfen. Es gibt viele Muslime, die die islamistischen Morde öffentlich aufs Schaerfste verurteilen. Leider scheinen in den Nachrichten die anderen den Ton anzugeben...

  • 1G
    11758 (Profil gelöscht)

    Kommentar entfernt. Bitte vermeiden Sie Unterstellungen.

    Die Moderation

  • Irgendwie häufen sich die Anschläge in letzter Zeit. Der Einzelfälle wirds langsam viel. Gut zureden und Betroffenheit haben sich offensichtlich nicht als wirksame Gegenmaßnahmen erwiesen.



    Den Angehörigen und Verletzungen mein herzliches Beileid und eine gute Genesung.

  • Meine Solidarität und mein Mitgefühl mit den Opfern und der terrorisierten Bevölkerung Wiens. Wie geht man nun damit um? Mir fehlen fast die Worte: so viel blinder Hass. Die Bedrohungslage in Österreich schien weniger konkret als derzeit in Frankreich, so ganz aus heiterem Himmel kam der Angriff allerdings nicht. Der Vorfall in der Wiener Antonskirche letzte Woche hatte ja einen ähnlichen Hintergrund.

    Solidaritätsadressen gab es also aus ganz Europa, sogar aus dem fernen Amerika. Andere Regionen haben sich noch nicht zu Wort gemeldet. Bundeskanzler Kurz muss jetzt gut aufpassen, was er in den nächsten Tagen sagt und islamkritische Rhethorik vermeiden - sonst droht unweigerlich der Boykott österreichischer Produkte durch gewisse Präsidenten.

  • Mein Beileid. Schrecklich. Und warum Österreich?

    • @sachmah:

      ja warum immer die Radfahrer? Die Frage nach der Opferwahl stellt sich nicht, weil es impliziert, dass das Opfer einen "Grund" geliefert hat. Das Problem sind Moslems, weil sie religiös sind. Das ist auch kein Islamismusproblem sondern ein Religionsproblem. Wer Religion wirklich ernst nimmt, muss handeln wie die Attentäter. Daraus folgt, dass die die nicht terrorisiert werden wollen, gegen Religionen vorgehen müssen.



      Die Tatsache, dass 80% oder 90% oder auch 98% sogenannter Moslems nicht gewaltbereit seien, ist vollkommen irrelevant und traf im Übrigen auch auf die NSDAP oder SED Mitglieder zu. Die Beurteilung einer Ideologie erfolgt nicht aufgrund des Anteils gewalttätiger Anhänger sondern aus der Interpretation der Grundlagen der Ideologie (im Falle von Religionen meist "Heilige Bücher"/Offenbarungen).

      • @Theobaldus:

        Da muss ich scharf widersprechen. „So und so muss so und so handeln“ - es gibt in jeder (!) Religion Gelehrte die genau das haarscharfe Gegenteil dessen was geschehen ist postulieren. Das ist bei Muslimen ebenso wie ich es ablehne, dass in den USA evangelikale Fanatiker mit Kracher herumlaufen. Doch: Es gibt einen Haufen atheistischer Verbrecher - der Prototyp könnte Kim aus Nordkorea sein. Stalin war links und auch nicht der Bringer. Ich finde sogar, dass die, die vor einem Gott oder Göttern und deren Urteil Respekt haben sich im Schnitt besser verhalten als die, die gar keine Prinzipien haben. Also: das bringt uns nicht weiter in der Analyse. Religiöser Extremismus ist sicherlich eine Facette aber nicht die ganze Geschichte.



        Man muss die politische Ebene analysieren: und was ist da der Hintergrund? Österreich spielt außenpolitisch kaum eine Rolle. Innenpolitisch ist die FPÖ ins Hintertreffen geraten, vor allem gerade in Wien. Man könnte meinen, der Anschlag sei von Rechtsaußen bestellt worden - so wird das sicherlich nicht der Fall gewesen sein. Ergo muss es sich um Leute handeln, die gezielt spalten wollen. Bleibt die Frage, warum speziell die österreichische Gesellschaft?

        • @sachmah:

          Für die Islamisten des IS ist der Westen der Feind. Der Rest ist egal.

          IS ist nicht Al Quaida, die in den USA generalstabsmäßige Angriffe planten und durchführten.

          Als der IS sein Territorium weitgehend verloren hatte, ergingen von den Anführern Aufrufe an die Anhänger in den Westen zu gehen und dort Anschläge zu verüben.

          Jeder auf die Art, die ihm möglich ist. Am besten mit Schnellfeuergewehren und Sprengstoff, geht das nicht, dann eben mit Äxten und Messern.

          Noch jeder Angreifer wurde vom IS als einer der ihren gewürdigt.

          Auf diese informelle Art ist das Morden wesentlich einfacher, als wenn man wie eine Guerilla agiert.

          Gleichzeitig ist das ganze Geschehen so unüberschaubar und schwer zu verhindern.

          Nachzulesen im Organ des IS, der Zeitschrift "Dabiq".

          de.wikipedia.org/wiki/Dabiq_(Magazin)

          • @Jim Hawkins:

            Das stimmt schon, nur die Wahl des Ziels muss noch einen weiteren, lokalen Grund haben. Den finde ich wichtig. Christchurch, „Werk“ eines anderen (ebenso ausländischen weil australischen) Fanatikers, hatte wahrscheinlich das Ziel, speziell das funktionierende Zusammenleben in Neuseeland in Frage zu stellen. Vielleicht war es in Wien auch so, wobei ich dafür die Ösis nicht gut genug kennt als Preuß.

            • @sachmah:

              So kompliziert muss man gar nicht denken, würde ich mal vermuten.

              Es gab die Enthauptung in Paris und die neue Debatte über die Karikaturen.

              Das könnte als Zünder gereicht haben.

              Meint auch der Terrorismusexperte an anderer Stelle:

              taz.de/Terrorismus...Attentat/!5726059/

              • @Jim Hawkins:

                Kann sein, dann war es länger geplant und nicht spontan schätze ich. Spontan ist ohnehin relativ. Spontan liegen in Europa ja keine Kracher im Haushalt rum.

      • @Theobaldus:

        Die Gleichsetzung von NSDAP, SED und Islam scheint mir inhaltlich absolut nicht haltbar zu sein und der hier zu Grunde gelegte Ideologiebegriff doch sehr verkürzt.



        Und auf was wollen sie mit dieser Gleichsetzung hinaus? Darauf, dass es so wie es den 2. Weltkrieg und zwei Atombombenabwürfe brauchte um NS und Faschismus niederzuringen, nun einen 3. Weltkrieg gegen den Islam braucht? Oder darauf, dass man analog zur Entnazifizierung eine Entislamisierung betreiben sollte? Der Applaus von Höcke und Co dürfte ihnen sicher sein.

        • @Ingo Bernable:

          das Höcke applaudiert ist als Einwand ein reductio ad Hitlerum. Die diskutierte Position kann trotzdem valide sein und auch akzeptabel. Niemand würde zweifeln, dass die Erde eine Kugel ist, nur weil Höcke das auch so sieht. Vielleicht haben Sie ja noch ein Argument, dass sich nicht auf das Gefallen oder nicht gefallen bezieht?



          Die Gleichsetzung aller drei Ideologien dient dazu kenntlich zu machen, dass alle drei menschengemacht sind und es eben keinen Unterschied der Kategorie gibt und dass die genannten (im Übrigen alle Religionen. das hatte ich versucht auch deutlich zu machen) alle die Eigenschaft haben Gewaltfördernd und einfordernd zu sein.

          • @Theobaldus:

            "Vielleicht haben Sie ja noch ein Argument, dass sich nicht auf das Gefallen oder nicht gefallen bezieht?"



            Mein Argument zielte wie bereits geschrieben auf den doch arg verkürzten Ideologiebegriff bei gleichzeitiger Ausblendung jedweder Inhalte der verschiedenen Ideologien. Der Verweis auf Höcke sollte lediglich deutlich machen in was für ein fragwürdiges Fahrwasser sie mit ihren Schlussfolgerungen geraten.



            "drei menschengemacht sind und [..] dass [..] alle die Eigenschaft haben Gewaltfördernd und einfordernd zu sein."



            Und das ist eben allein eine völlig unzureichende Analyse. Auch Demokratie, Aufklärung oder (Neo-)Liberalismus kann man ohneweiteres als Ideologien und menschengemachte Glaubenssysteme betrachten. Würde man nun die Toten all der Kriege die für Demokratie und Freiheit (und sei es auch nur die des Handels und nicht die der zB afghanischen Frauen) geführt wurden den Opfern der SED-Diktatur entgegenstellen, käme das DDR-Regime erschreckend gut weg. Da fehlt also ganz offensichtlich etwas: und zwar die inhaltliche und strukturelle Auseinandersetzung. Derart unterschiedliche Phänomene vorbehaltlos in einen Topf zu werfen ist polemisch aber nicht hilfreich. Und letztlich auch eine Verharmlosung des schlimmsten Verbrechens der Menschheitsgeschichte.

            • @Ingo Bernable:

              Theobaldus hat grundsätzlich recht.



              Sie Olaf M verkennen, dass es in Europa fast 2000 Jahre gedauert hat, bis endlich die Aufklärung griff und die Religionen und ihre irrationalen Elemente zurück gedrängt werden konnten.



              Sie, Olaf haben das Glück in einer Welt sozialisiert worden zu sein, die nach der Aufklärung lag. Muslime haben dieses Glück nicht, sondern werden in er patriarchalisch-religiös fundamental orientierten Gesellschaft sozialisiert.



              Aber wir und sie, sind deshalb von Urbeginn keine Feinde!



              Denn die muslimischen Mitbürger und die Menschen in den islamischen Ländern werden ebenso instrumentalisiert, wie man unsere Vorfahren in Frankreich und Deutschland instrumentalisiert hatte, die irrational gegeneinander aufgeputscht bereit waren, sich auf den Schlachtfeldern Europas sich gegenseitig umzubringen.



              Es ist ein uraltes Phänomen dieses instrumentalisierte "Morden für Ideen" einer skrupellosen verbrecherischen kleinen Elite, zu deren Machtabsicherung.



              Es ist diese Elite und ihre Mitläufer, die die Menschen ihres Bannkreises unter realer Androhung und Ausführung psychischer und physischer Gewalt davon ab hält, die Dinge real zu denken und zum Frieden zu kommen.



              Jesus hatte das schon vor 2000 Jahren der Elite der Juden vorgehalten, woran Sie sehen, dass das Phänomen nicht nur uralt und nicht nur auf die Elite des jüdischen Volkes begrenzt war und ist, als er ihnen u.a. sagte: "Ihr seid wie die verdeckten Gräber, die Leute laufen darüber und wissen es nicht."



              Er wurde dafür später abgeschlachtet, denn keine Elite der Welt schätzt es die Wahrheit über sich zu hören.



              Und da auch Jesus daran nichts ändern konnte, können Sie ersehen, dass es kein "Vorgehen gegen Religionen" gibt, es sei denn, es entwickelt sich aus eigenem Erkennen eine Aufklärung, eine andere Wahrheit der wahrgenommene Realität.

      • 1G
        164 (Profil gelöscht)
        @Theobaldus:

        Wenn Sie sagen, die "Tatsache, dass 80% oder 90% oder auch 98% sogenannter Moslems nicht gewaltbereit [ist]" sei irrelevant, dann ist das doch exakt die Logik der Leute, die meinen, sie sollten jetzt mal in Wien oder anderswo um sich schießen. Und man will gar nicht wissen, wie Sie sich vor dem Hintergrund "gegen Religionen vorgehen" vorstellen.

        • @164 (Profil gelöscht):

          Ich weiß nicht, was Sie sich vorstellen. Aber ich meine eine gesellschaftliche Emanzipation von Religion erneut anzugehen. Dazu gehört juristische Schutzräume von Religionen abzuschaffen. Zum Beispiel in dem die Religionsfreiheit zukünftig in der Meinungsfreiheit aufgeht und kein von der Meinungsfreiheit zu unterscheidendes Recht ist.



          Aber auch "Kleinigkeiten" wie das Vorrecht zur Körperverletzung durch Religionen nach StGB 1631d muss abgeschafft werden. Ebenso wie Schächtungserlaubnisse oder die Erlaubnis das die katholische Kirche Jugendorganisationen betreibt.



          Die Gesellschaft kann auch gegen Religionen vorgehen, in dem es gesellschaftlicher Konsens wird, dass Religionsgemeinschaften kein privilegierter Meinungsträger ist und in Rundfunkbeiräten und ähnlichem mitwirken darf. Oder Staatsleistungen ersatzlos gestrichen werden. Oder das wir aufhören Religionsunterricht zu erteilen (eine Vielzahl von Konvertiten und Syrienkämpfer sowie Selbstmordattentäter kam aus dem Solinger "liberalen" Islamunterichtsumfeld) oder noch schlimmer Theologie an Hochschulen (egal welcher Glaubensrichtung). Um nur ein paar Beispiele zu nennen. Aber wenn die Linke sich zum Verteidiger der Religionen aufschwingt muss der Selbsthass groß sein.

          • @Theobaldus:

            Letztlich wollen Sie eine antireligiöse Inquisition einführen, welche die Weitergabe jeglichen Glaubens, auch dessen im Sinne der "Bergpredigt", unterdrückt und ahndet, weil Sie undifferenziert jegliche Religion für dem friedlichen Zusammenleben zuwider halten. Der (in meinem Sinne gewaltfreie) Widerstand, den Ihre Art von "Aufklärung" auslöst, geht aber auf Ihre Kappe, nicht die der Religionen. Wenn kirchliche Jugendorganisationan (egal welcher Konfession), verboten werden, wie es im "dritten Reich" schon mal der Fall war, werden viele dort hingehen, die sonst nicht auf die Idee gekommen wären.



            Meinungsfreiheit umfasst auch organisierte Meinungsweitergabe, solange sie gewaltfrei bleibt. Bevor Sie "fundamentalistisches" Bibelverständnis zum Standard erklären, nehmen Sie die in sich vielstimmige wissenschaftliche Bibelexegese wenigstens zur Kenntnis. Das meiste davon ist nicht "fromm", sondern nüchterne historische Textanalyse. Inwiefern alte Texte für heute relevant sein können, behandelt die Hermeneutik, für die es ebenfalls unterschiedliche Ansätze gibt.Für SIe scheint alles aber ganz einfach und ein für allemal geklärt zu sein. Nur bitte versuchen Sie so wenig, mich zwangsbekehren zu wollen, wie ich Sie. Sie haben mich (weil ich religiös bin) zum Feind erklärt, ohne dass ich das meinerseits mit Ihnen (weil Sie nicht glauben) getan hätte. Ich orientiere mich an der Bibel, ohne herauszulesen, eigentlich Anschläge begehen zu müssen und mich klammheimlich zu freuen, wenn Fanatiker*innen Abtreibungskliniken angreifen. Ausdrücklich erwähnt wird Schwangerschaftsabbruch in der Bibel gar nicht, weshalb ich meine Auseinandersetzung mit andersdenkenden, falsch handelnden Mitchrist*innen führen kann, ohne mich von Ihnen in einen Topf (alles derselbe religiöse Schmarrn) mit denen werfen zu kassen.

          • @Theobaldus:

            Darf man fragen was Ihnen vorschwebt? Staatliche Jugendorganisationen (weil Sie katholische gerade ablehnen) à la FDJ, HJ oder sowas? Oder ein Staat ohne jede Religion wie theoretisch Frankreich (ansich super, nur sind die extrem nationalistisch in der grande nation)? Wirkt etwas karg wenn man das auch positive Engagement von religiösen Leuten ausschließt. So wie DDR, die erfreulicherweise das zeitliche gesegnet hat.

      • RS
        Ria Sauter
        @Theobaldus:

        Ich kann Ihnen nur zustimmen!