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Rechtsdrift der UnionMerz auf dem Sprung über die Brandmauer

Kanzlerkandidat Friedrich Merz verschärft deutlich seine Rhetorik in der Migrationspolitik. Setzt er auf die Stimmen der AfD?

Biedert sich den Afd-Wähler*innen an: Friedrich Merz Foto: Lisi Niesner/reuters

Berlin taz | Die Brandmauer wackelt offenbar. Die Union erwägt, mit der AfD im Bund zusammenzuarbeiten. Die CDU/CSU-Fraktion will in der kommenden Woche im Bundestag Anträge einbringen, die Grenzschließungen für Geflüchtete fordern. Das soll auch dann geschehen, wenn die AfD dies unterstützt. Unklar – und entscheidend – ist aber, ob es zu einer Abstimmung kommt, bei der Union und AfD dann gemeinsam votieren würden. Bislang hatte Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz das ausgeschlossen.

Die mögliche Kehrtwende kommt rund zwei Tage, nachdem in Aschaffenburg bei einem Messerangriff ein Kleinkind und ein Mann getötet sowie ein weiteres Kind und zwei Erwachsene teils schwer verletzt wurden. Sie sind inzwischen außer Lebensgefahr. Tatverdächtig ist ein afghanischer Asylbewerber.

Merz hatte als Reaktion eine ganze Reihe drastischer Forderungen erhoben. Er verlangte etwa, unbegrenzte Abschiebehaft zu ermöglichen und Abschiebungen massiv auszuweiten. Kern seiner Forderungen waren aber Grenzschließungen für Geflüchtete. Bun­des­po­li­zis­t*in­nen würden dann alle zurückweisen, die keine Einreisepapiere haben, explizit auch Personen, die Anrecht auf Asyl haben. Merz kündigte dies für den ersten Tag seiner möglichen Kanzlerschaft an.

Es sind diese Punkte, die die Union als Anträge in den Bundestag einbringen will. Und ab da wird es kompliziert. Offenbar will die CDU im Falle einer Abstimmung keine Rücksicht darauf nehmen, wer sonst noch zustimmt. Das gelte auch im Falle der AfD. Seit dem Ampelbruch galt unter den Fraktionen der demokratischen Parteien eine informelle Vereinbarung, keine Anträge zur Abstimmung zu bringen, die nur mit den Stimmen der AfD eine Mehrheit finden würden. Damit würde die Union dann brechen. Eine mögliche Mehrheit hätten sie zusammen mit der AfD jedenfalls, wenn auch FDP und die neun fraktionslosen Abgeordneten zustimmen, von denen viele einst zur AfD gehörten.

wochentaz

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Allerdings könnte es sich auch um einen Vorwand handeln, dann nämlich, wenn schlicht nicht mehr abgestimmt würde. Viel hängt ­deshalb daran, ob die Anträge tatsächlich noch im Plenum landen – oder in den Aus­schüssen verschwinden und vor der Wahl am 23. Februar auch nicht mehr auftauchen. Merz sagt: „Ich gucke nicht rechts und nicht links. Ich gucke in diesen Fragen nur geradeaus.“ In Richtung AfD sagte er: „Wir gehen mit denen nicht zusammen in eine Regierung.“ Und: „Wir verhandeln mit denen im Deutschen Bundestag nicht über irgendwelche Anträge.“ Gemeinsam ­abstimmen wäre demnach aber drin.

Relevant ist all das vor allem wegen der Signale, die dies aussendet. Selbst wenn die Union die Forderungen als Gesetzentwurf einbringt, ist unwahrscheinlich, dass alle drei nötigen Lesungen noch vor den Wahlen zu schaffen sind. Die echte Wirkung der Anträge liegt in der Nachricht selbst: Die Konservativen sind bereit zum Schulterschluss mit den extrem Rechten. Die erste parlamentarische Geschäftsführerin der SPD im Bundestag, Katja Mast, sagte der taz: „Wenn Friedrich Merz diese Ankündigung wahr macht, ist das ein Freifahrtschein für eine Zusammenarbeit mit der AfD im Bundestag.“ Und weiter: „Das wäre der Dammbruch.“

Merz hatte noch vor wenigen Wochen seine persönliche Karriere mit der strikten Absage an die AfD verbunden. Seit Jahren beschwor er unablässig die „Brandmauer“ nach rechts. Allerdings hat er sich der AfD inhaltlich in Migrationsfragen weit genähert und seine Forderungen nach Grenzschließungen gar zur Bedingung für eine Koalition erklärt. „Kompromisse sind bei diesen Themen nicht möglich.“

Dabei unterschlug Merz, dass es schon seit Herbst 2024 Kontrollen an allen deutschen Grenzen gibt. Offiziell werden Personen, die einen Asylantrag stellen wollen, zwar noch ins Land gelassen, in der Praxis kommt es dabei laut Menschenrechtsorganisationen wohl schon jetzt zu vielen Zurückweisungen. Das verstößt höchstwahrscheinlich gegen Europarecht. Merz’ Vorschlag würde den Rechtsbruch dann zur offiziellen Linie machen. Am Ende könnte das europäische Asylsystem und der Schengenraum der freien Grenzen kollabieren.

„Weder europarechtskonform noch verfassungskonform“

Aus diesem Grund sperren sich SPD und Grüne gegen die Idee. Die zum Thema Migration wirklich nicht zimperliche Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) wies Merz’ Vorschlag am Donnerstag zurück. Ihre Argumentation: Die Ampelkoalition habe das Asylrecht bereits massiv verschärft, die Länder müssten die neuen Möglichkeiten erst einmal umsetzen. Schwer vorstellbar auch, dass die Grünen komplett zustimmen. Parteichef Felix Banaszak nannte Merz’ Forderungen „weder europarechtskonform noch verfassungskonform“.

Indem er migrationspolitische Forderungen als unverhandelbar bezeichnet, hat Merz eine Sollbruchstelle in mögliche Koalitionsverhandlungen mit SPD und Grünen eingebaut – den einzigen demokratischen Parteien, mit denen Mehrheiten nach der Bundestagswahl realistisch sind.

Die AfD springt in die Bresche. AfD-Chefin und Kanzlerkandidatin Alice Weidel veröffentlichte einen Brief an Merz auf ihrem X-Account: „Lassen Sie uns ohne weiteres Zögern die erforderlichen Beschlüsse fassen“, heißt es da. Und in einem anderen Post: „CDU & CSU müssen Farbe bekennen!“

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70 Kommentare

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  • Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen. Die Moderation
  • Fritze kommt mit Hochmut daher und es ist ihm egal, woher er seine Stimmen bezieht. Mit 69 wird es dann auch langsam mal Zeit, sich politisch zu profilieren. Aber selbst wenn er Kanzler werden sollte, wird er an seiner Arroganz ein weiteres Mal scheitern. Logisch, dass er sich bisher nicht in der Spitze der CDU hat festsetzen können. Mangels starker Alternativen (Perönlichkeiten) in der CDU muss diese jetzt auf die AfD zurück greifen. Und Alice Weidel wird ihn und die CDU/CSU nach ihrer Pfeife tanzen lassen…

  • Katastrophal, Merz taugt nicht zum Kanzler. Wir brauchen keinen völlig unkontrollierten, unsouveränen Cretin an der Spitze. Er lässt sich von der AfD vorführen. Ich war nie Anhänger der Union, trotzdem sehe ich die Berechtigung für eine große konservative Partei. Vielleicht wird man in zehn Jahren sagen, dass dieser völlig irrwitzige Trumpismus der erste Nagel im Sarg der Union war. Diese wird sich im gemäßigten Flügel der AfD wiederfinden. Frankreich, Italien, Niederlande, die Mechanismen werden sich wiederholen, die Union wird sich überflüssig machen.

  • Die Union macht, was die Grünen auch längst hätten tun müssen: Sie sagt, was sie machen will, wenn es keine Koalition bräuchte. Da aber Grüne und SPD den Kompromiss in der Koalition immer schon mitdenken statt mit ähnlicher Eigenständigkeit in die Verhandlung zu gehen, gelingt der Union so die Rechtsverschiebung des Diskurses.



    Dumm gelaufen wäre es halt, wenn das in der Mitte mehr Stimmen kostet als es rechts einbringt (was wahrscheinlich ist): Dann würde die Union im Ergebnis mit SPD und Grünen koalieren müssen statt nur mit einer von beiden Parteien. Spannend ...

  • Was unterscheidet Merz noch von der AfD ? Die Wahrheit ist doch, dass die CDU im Prinzip nur von den Fehlern der anderen demokratischen Parteien lebt ohne erkennbares realistisches Programm aber mit Kandidaten aus der Vorzeit um Barschel, Kohl und Stoltenberg. Die Stärke einer CDU resultiert eher aus der Schwäche insbesondere der SPD, die Umfragen zeigen immer wieder, dass das Vertrauen in parlamentarische Gremien und ihre Mitglieder abnimmt. Ein Grund dafür sehe ich in der Tatsache, dass die Parteien eben nicht die Bedürfnisse der Bevölkerung wie die Probleme um den Klimawandel, die ständig steigenden Kosten für die Haushalte mehr im Fokus haben. Wenn -wie es auch in der Ampel geschehen ist- die Parteien sich eher populistischen und von Medien besonders verstärkten Problemen widmen. Auch Robert Habeck und seinen Grünen ist es nicht gelungen, die Debattenkultur entsprechend zu verändern. So führen die Merz-Sprüche direkt zu einer Fundamental-Opposition, wie sie derzeit von der AfD praktiziert wird, eine demokratische kritischere Stimme fehlt, solange sich FFF und Umweltgruppen nicht entschliessen können, auch gegen die Grünen anzutreten.

  • Was soll Merz denn jetzt im Wahlkampf sagen?



    Alles nicht so schlimm mit der illegalen Migration? Alles nur Einzelfälle und wir heißen weiterhin alle willkommen und schieben auch nicht ab?



    Dann ist die AFD ganz schnell vor der CDU.



    Niemand glaubt doch ernsthaft das alle reißerischen Parolen aus dem Wahlkampf, egal von welcher demokratischen Partei, auch alle umgesetzt werden.

  • Haben die Jungs und Mädels von Sonneboorn vielleicht nicht ganz unrecht gehabt?

    www.gmx.net/magazi...i-geklaut-40589200

    Es war natürlich besonders fies, direkt vor der CSU-Zentrale Plakate mit GPS-Trackern aufzuhängen ...

  • Leider hat Herrenreiter Merz den Sprung nicht geschafft und die Mauer gerissen.

  • Unabhängig davon, ob demokratische Parteien im Bundestag eigene Anträge o.ä. vom Abstimmungsverhalten der AfD abhängig machen sollten, wage ich mal die Prognose: Sollte Merz seine Ankündigung wahrmachen und einen eigenen Antrag zur Migrationspolitik einbringen und mit den Stimmen der AfD und FDP durchbringen, würde das 1) die mutmaßlich letzte Aktion der FDP im BT auf längere Sicht gewesen sein und würden 2) die Umfragewerte der CDU einbrechen ("Lascheteffekt"). Es gibt genügend anständige Konservative in diesem Land, die dies nicht dulden würden und eine Zusammenarbeit mit mutmaßlich Rechtsextremen ablehnen.



    In diesem Zusammenhang wäre daran zu erinnern, dass die einzige Region in Thüringen, in der die AfD bei der LT-Wahl keine relative Mehrheit erhielt, das katholisch geprägte Eichsfeld war. Dort wählte man mehrheitlich die CDU. Der Wertkonservatismus hatte dort standgehalten.

  • Die CDU wird definitv mit der AfD koalieren, da brauchen wir uns absolut nichts vormachen.

    • @JaKr:

      Dieser Unsinn wird auch nicht wahrer wenn man ihn ständig wiederholt.

    • @JaKr:

      Die CDU wird definitiv NICHT mit der AfD koalieren, da würde ich mit ihnen eine Wette abschließen.



      Inwiefern sie stillschweigend ihre Stimmen akzeptiert steht wo anders.

    • @JaKr:

      Merz hat ja lediglich gesagt "nur über meine (politische) Leiche". Wer sich darauf ausruhen wollte, dürfte Merz' Stand in der Union bei weitem überschätzt haben. Tritt er zurück, macht es eben jemand anders.

  • Da stellt sich mir die Frage: Soll man ein Abstimmung nur deshalb nicht machen, weil die AfD auch mit "Ja" stimmen könnte?



    Ich finde die AfD unwählbar, aber man kann doch seine eigene Politik nicht nur deshalb verbiegen, weil die AfD in einem Punkt auch mit "Ja" mitstimmen könnte. Die SPD hat auch mal gesagt "Nie mit der Linke" und hat es doch auch so gemacht.



    Nein, daran würde ich die Brandmauer nicht messen wollen, die es ohnehin gar nicht geben kann.

    • @Hans Dampf:

      nein, die Brandmauer ist eine Illusion, wenn die Wahlergebnisse nur knapp genug ausfallen.



      Die Frage ist eher, warum muß Merz in afd Gefilden segeln, sich ohne Not am Überbietungswettbewerb beteiligen, Bei so etwas bleibt nur die afd als Partner. Das kann man auch salonfähig machen bezeichnen. Ein Großteil der cdu-Wähler mag zwar einen anderen Kurs wünschen, ein Zusammengehen mit der afd wird aber sehr wahrscheinlich nicht gewollt. Aber das ändert sich, wenn man die eigene Klientel Stück für Stück an die afd Rhetorik heranführt, irgendwann ist es akzeptabel.

  • Jeder der mit dem Gedanken spielt, diese Union zu wählen, sollte sich im Klaren darüber sein, dass er der AfD den Weg in die Regierung ebnet. Und wer jetzt meint, das kann nicht passieren, braucht nur nach Österreich zu schauen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Nein, denn die AFD wurde umso stärker umso schwächer die Ampel war.

      Eine starke CDU in Verbindung mit einer starken SPD, den Grünen, die in der Migrationsdebatte nicht rumeiern, wird die AFD schwächen.

      • @weather2018:

        Das sind Wunschträume. Die Union hat ihr Parteiprogramm zum großen Teil von der AfD abgeschrieben, nicht von der SPD oder den Grünen.

        Und wenn Sie mal zurückblättern, werden Sie merken, dass es immer die "Konservativen" waren, die letztlich die Faschisten an die Macht gebracht haben.

        Passiert gerade in Österreich wieder.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Ich glaube das wissen die meisten CDU Wähler den mit der SPD, Grüne und Linken wollen die Wähler nicht das die CDU damit koaliert

  • Das ging ja schnell. Angesichts der aktuellen knappen Wahlprognosen für eine Mehrheit, falls es 2 kleine Parteien in den Bundestag schaffen und der Ausschließeritis den Grünen gegenüber, könnte doch noch eine Patt-Situation a la Östereich entstehen.



    Sind das doch schon Dehnungsübungen?

    • @nutzer:

      Ja, man muss sich nur die passende Umfrage raussuchen. In den letzten drei Tagen gab es vier Umfragen. In einer ist die Linke drin, in drei anderen draussen.

      Gestern bei Allensbach Groko 51 %

      www.wahlrecht.de/umfragen/

      • @Martin Sauer:

        Und bei INSA am 20.01. GroKo 45%, dafür rechts-ganz rechts 50,5%

      • @Martin Sauer:

        Die Wahlumfragen sind bezüglich eines BT-Einzugs der Linken irrelevant. Im Gegensatz zur FDP können die immer noch Direktmandate holen.

  • nie wieder deutschland!

  • Das ist weder ein Dammbruch noch ein Schulterschluss, das ist endlich Politik wie sie sein sollte.



    Merz hat klar gesagt was er will und das es sei ihm "egal" wer seinen Weg mitgeht.



    Es steht jeder Partei frei ihm zuzustimmen oder eben nicht.



    4 Wochen vor der Wahl kann uns Wählern doch nichts besseres passieren🤷‍♂️



    Endlich mal wieder eine verbindliche Aussage, klare Kante. Zumindest bei Merz weiß man nun was er will und kann dementsprechend sein Kreuz bei ihm machen oder nicht.



    Merz sagt "Ich gucke nicht rechts und nicht links. Ich gucke in diesen Fragen nur geradeaus." - sehr gut, das ist der Weg. Dieses ewige schielen was die AfD macht oder nicht macht hat uns doch erst dahin gebracht wo wir heute sind - die AfD treibt die anderen Parteien vor sich her. Wem nützt das?



    Deutschland? Uns Bürgern? Nein und nein.



    Dieses ewige Geschwafel von der Brandmauer - welche Brandmauer? SPD und Grüne haben im letzten Jahr so dermaßen viele Asylverschärfungen beschlossen, die sind dreimal über irgendwelche Mauern gesprungen.



    Deutschland braucht keine Mauern, wir brauchen eine Politik der die Menschen wieder vertrauen, eine Politik der inneren Stärke für die Herausforderungen im Außen.

    • @Farang:

      "eine Politik der die Menschen wieder vertrauen, eine Politik der inneren Stärke"

      Klingt sehr pathetisch ihr Kommentar.

      Nur Vorschläge eines Kanzlerkandidaten die nicht rechtskonform sind und es dank des Europarechts auch nicht sein werden, zeugen nicht gerade von "innerer Stärke" sondern bestenfalls von "Wahlkampfgefasel" oder sogar von Rechtspopulismus.

      Und Vertrauen zu einer Politik die notfalls ihre politischen Ziele auch mit der Unterstützung von Rechtsextremen durchsetzen will? Ein schlechter Scherz.

      Eine deutsche Trump-Kopie als Kanzler ist so ziemlich das Letzte was das Land braucht.

      • @Sam Spade:

        Weißt du, wenn mal wirklich eine Trump-Kopie von der CDU oder AfD regiert und mit aller Härte Flüchtlinge abschiebt, dann wird es Deutschland mindestens so bereuen wie mit dem Holocaust.

        Dann werden wir mit Abschiebungen und Fremdenhass so übertreiben, dass es Tragödien geben wird. Und wenn das Unheil endlich vorbei ist, schämen wir uns alle und stehen so tief in der Schuld, dass No Nations no Borders zur Pflicht wird.

        Schuld sind dann aber nicht die Flüchtlinge, die mit ihrer Existenz provoziert haben. Die aus dem Elend ihres Landes raus wollten und Freiheit und Menschenrechte erfahren wollten.

        Das wollen AfD-Hardliner dann doch nicht wahrhaben. Würde doch nicht so schlimm werden. Ihr werdet eines besseren belehrt, und ihr hättet euch 2025 illegale Migration gewünscht.

        Merz oder Weidel sind auf jeden Fall für die Zukunft eine größere Katastrophe, als faule Flüchtlinge die auf unseren Kosten leben. Wir sind reich genug, Bürgergeldempfänger durchzufüttern, also auch der kleine Prozentanteil an Flüchtlingen, welcher nicht arbeiten will. Und Arno Dübel haben wir ja auch nicht abgeschoben, obwohl der nie arbeiten wollte.

      • @Sam Spade:

        Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts Hans-Jürgen Papier vertritt die Auffassung, dass Merz' Pläne sowohl mit den GG als auch mit dem Europarecht zu vereinbaren sind.

        Ich vermag das nicht zu beurteilen, aber ich stelle fest: so eindeutig wie Sie das darstellen, ist es wohl nicht.

        • @Sumpfrose:

          Der Bild sei es gedankt, das sich Experten finden die eine derartige Meinung vertreten.

          Entscheidend sind aber Gerichte und hier hat der EuGH schon mehrere klare Urteile gesprochen.

          Zurückweisungen von Drittstaatsangehörigen an EU-Binnengrenzen sind regelmäßig rechtswidrig.

          Gemäß EU Rückführungsrichtlinie muss an den Binnengrenzen gegenüber eingereisten Drittstaatsangehörigen eine Rückkehrentscheidung, also eine Abschiebungsandrohung mit Frist zur freiwilligen Ausreise ergehen.

          Der EuGH hat klargestellt, dass an den Binnengrenzen andere Regeln gelten als an den EU Außengrenzen, weil die Person, anders als an der Außengrenze an der Grenzkontrollstelle, bereits beim Überschreiten der Grenzlinie als eingereist gilt. Diese Personen dürfen an der Grenze nicht direkt ins Nachbarland zurückgeschickt werden.

          EuGH Urteil v. 21.09.2023, Az. C-143/22 | ADDE

          • @Sam Spade:

            Ach stimmt und der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichtes ist kein relevanter Experte? Wenn es um einen Experten in Sachen Grundgesetzt geht, dann steht ein ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsgerichts auf Platz 1.

            Die Entscheidungen des EuGH werden kaum Bestand haben, scheren sich die anderen Staaten doch auch recht wenig um deren Rechtsprechung. Denn bevor die anderen Staaten klagen werden, wird wohl erstmal auf die Versäumnisse der anderen geschaut, wie diese Flüchtlinge überhaupt nach Deutschland kamen und nicht dort registriert wurden, wo sie die EU betreten haben.

      • @Sam Spade:

        Europarecht wird tausendfach in allen Ländern um uns herum gebrochen.

        • @Sauerlandstevie:

          Ihr Kommentar hat wenig Aussagekraft.

          In Deutschland werden täglich Straftaten begangen. Bedeutet aber nicht, das ich es tolerieren muss, wenn mein Nachbar dies auch tut oder ihm sogar nacheifere.

  • Er wird die Brandmauer aufreißen. Er wird die SPD bei Koalitionsgesprächen zu einer schärferen Unterdrückung von Einwanderern zwingen, weil sie sonst mit der AfD koalieren werden.

    Er wird die Pistole auf die Brust drücken. Und er wird damit Erfolg haben.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Und selbst wenn sich die SPD darauf einließe, würde sie allenfalls Ministerposten besetzen, aber nicht verhindern können, daß die Union zusammen mit der AfD im Parlament ihre eigene Suppe kocht.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Sie meinen die SPD, die die Bezahlkarte, Asylverschärfungen, EU Außenlager und nach Afghanistan abgeschoben hat?



      Die SPD, deren Kanzler im großen Stil abschieben will?



      Ich glaub die machen das auch ohne Pistole auf der Brust mit.



      Die romantische Verklärung der SPD (und der Grünen) ist beispiellos in diesem Forum.

      • @Farang:

        Ja, das stimmt. Die heutige SPD ist wie die heutige CDU eine entkernte Partei.

        Ich verstehe nicht genau, woran es liegt, aber ich denke ein Einflussfaktor ist der Medienopportunismus, dem beide frönen:

        Anstatt dass man sich der eigenen Werte und Prinzipien versichert und danach lebt, lässt man sich von jeder Nachrichtenmeldung kreuz und quer durch die Arena zerren.

      • @Farang:

        Und die AfD setzt statt auf Bezahlkarten auf Schusswaffengebrauch und Konzentrationslager wie an der US-amerikanischen Grenze.

        Dann lieber die romantisch verklärte SPD.

      • @Farang:

        Die romantische Verklärung der SPD (und der Grünen) ist beispiellos in diesem Forum.

        Was ist daran romantisch?

        Nichts außer man ist Verfechter der linken open border Theorie.

  • 》Seit Jahren beschwor er unablässig die „Brandmauer“ nach rechts.《



    .



    "Unablässig" stimmt nicht:



    .



    Merz kurz vor Weihnachten 2021:



    .



    „Mit mir wird es eine Brandmauer zur AfD geben“



    .



    www.tagesspiegel.d...hluss-6854638.html



    .



    Merz am 5.9.24, vier Tage nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen:



    .



    „Das Wort Brandmauer hat nie zu unserem Sprachgebrauch gehört“



    .



    www.welt.de/politi...rauch-gehoert.html



    .



    Trump (Wahrheitsliebe) scheint auch sonst immer mehr zum Vorbild zu werden taz.de/Merz-Forder...bb_message_4926003



    .



    Armin Laschet hat letztes Jahr am Holocaust Gedenktag eindrücklich und überzeugend vor einem Zusammengehen mit der AfD gewarnt, die Gemeinsamkeit der Demokraten in den Parlamenten beschworen.



    .



    m.youtube.com/watch?v=9q7a4LwH9H8



    .



    Ohne Zweifel ernst gemeint - die anständigen Abgeordneten in der Union sollten die Charakterstärke aufbringen, sich Merz zu verweigern (und auch zusätzlich am Donnerstag für einen AfD-Verbotsantrag stimmen)

  • Damit läuft Herr Merz Gefahr als der Brüning - oder schlimmer noch als der von Papen - dieses Jahrhunderts in die Geschichte einzugehen.

  • Warschau - Black Rocker - Warschau

    Nú. Warum CDU - wenn ich doch die



    Schlandarschlöcher wählen kann. Newahr



    Normal

  • Man kann sich konservativ gerieren, keine Frage, aber mit Ultrarechten und Rechtsextremen zu paktieren - und so kommt das bei den Menschen an - führt zur Katastrophe. Hatten wir schon mal, brauchen wir kein zweites Mal.

    Außerdem sind die Ideen der CDU/CSU nicht zielführend. Ist den Repräsentanten dieser beiden Parteien schon irgendwann aufgefallen, dass diese Attentäter ihre Taten nicht sofort, sondern meist erst Jahre nach ihrer Ankunft in Deutschland begangen haben? Die meisten hielten sich jahrelang in Deutschland auf, bevor sie sich solcher Tötungsdelikte schuldig machten. Auch, wenn es uns nicht gefällt, müssen wir uns irgendwann die Frage stellen, was in diesen jahrelangen Radikalisierungsphasen falsch läuft und warum sich nicht ausreichend um bereits bekannte psychische Auffälligkeiten gekümmert wird.

    Das, was Herr Merz von Grenzkontrollen schwafelt, wird so auch nicht funktionieren. Dafür fehlen uns entsprechend geschulte Mitarbeiter in den Polizei- und Zollbehörden. Ich halte es auch für eine gigantische Geldverschwendung. Als Steuerzahler wäre ich nicht bereit, so etwas zu bezahlen. Das Geld ist an anderer Stelle besser angelegt.

    • @Aurego:

      Man muß sich einfach mal unsere Grenzen anschauen. Die unterscheiden sich sehr wesentlich von dem, was man heute im "Point Alpha" besichtigen kann. Selbst wenn die Inspektionen und Reviere der Landespolizeien aller Grenzbundesländer aufgelöst würden und man die Leute stattdessen Grenzstreife laufen ließe, würden die nicht dicht.

  • Kann man von einer Partei verlangen, eigene Anträge nicht zu stellen, weil der Falsche zustimmen könnte. Im Zweifel würde dies auf eine Handungsunfähigkeit hinauslaufen.

    Ich bin es gewohnt, meine Meinung zu sagen. Dabei richte ich mich nicht danach, wer dem möglicherweise zustimmt oder halt nicht. Am Ende bleibt es halt meine Meinung.

    Kleines Beispiel. Seit Jahren finde ich es merkwürdig, das der Straftabestand des Exibitionismus nur von Männern begangen werden kann. Die AFD hat einen Gesetzesänderungsantrag eingebracht dies zu ändern. Sollte jetzt gegen diese Änderung gestimmt werden, nur weil der Antrag von der AFD eingebracht worden ist?

    • @DiMa:

      Bevor Sie populistisch-dumme Forderungen der AfD befürworten, überlegen Sie, warum Sie dafür empfänglich sind, und informieren Sie sich über die rechtliche Lage:

      „Grund für die Beschränkung auf Männer war laut den Gesetzgebungsmaterialien, dass exhibitionistische Handlungen von Frauen extrem selten seien.[19]



      Exhibitionismus einer Frau bzw. einer diversen oder geschlechtslosen Person kann nach § 183a StGB – Erregung öffentlichen Ärgernisses – strafbar sein.“



      Manchmal reicht ein Blick auf Wikipedia.

      Ähnlich ist es auch mit anderen Forderungen der AfD: meistens purer Populismus und verfassungsrechtlich fragwürdig.

    • @DiMa:

      Welche praktische Relevanz hat denn der Antrag der AfD? Ich vermute, keine. Weshalb sollte man ihm dann zustimmen?

      • @dtx:

        Praktische Relevanz ist die Herstellung der Gleichberechtigung.

        • @DiMa:

          Nö. Eine Neueinführung von Straftatbeständen ist erst dann relevant, wenn einschlägige Straftaten begangen werden. Anderenfalls müßten Sie mit dem StGB ganze Regale füllen.

    • @DiMa:

      Man kann von einer Partei erwarten, daß sie Anträge unterläßt, die sie vorhersehbar mit niemand anders als der AfD durch das Parlament bringen könnte. Union, FDP und AfD haben m. W. zusammen "nur" 288 Sitze. Bliebe also die Frage, wieviele vom Rest der Abstimmung fernbleiben.

      • @dtx:

        Wenn ich als einen Antrag für richtig und wichtig halte, dann darf ich diesen nicht einbringen, weil der Falche zustimmen könnte? So funktioniert eine parlamentarische Demokratie halt nicht.

        • @DiMa:

          So, ist der Antrag richtig und wichtig?

          Wer wie die AfD oder die Freien Sachsen, denen die AfD nicht radikal genug ist, die Bundesrepublik oder zumindest Sachsen aus der EU holen will, goutiert natürlich auch das Schengener Abkommen nicht. Ist da die CDU jetzt zumindest bei letzterem mit dabei? Oder gar gänzlich?

          Und wenn ja, wie, mit wem und womit würde sie den Beschluß umsetzen wollen, wenn er denn gefaßt würde? Sich an die Straße stellen und zugucken, wie die "Horden von kriminellen Ausländern" hundert Meter weiter durch den Wald ziehen? Wollen sie sich nach der Wahl hinstellen und sagen, oh, wir haben doch nicht wissen können, daß die Grenzen der Bundesrepublik 3.800 km lang sind, wir kein Geld, keine Grenzer und viel zu wenig Zöllner haben? Ernsthaft?

          Trumps Mäuerli hätte "nur" 1.100 bis 1.450 km von den 3.200 km lang sein sollen. Sein Finanzminister habe dafür wohl ein paar Cent in der Tasche, glaubte Trump. Denn daß die Mexicaner nicht zahlen würden ...



          Und, was ist da geworden? Offiziell 730 Kilometer, für uns wäre das knapp ein Fünftel.



          www.fr.de/politik/...dent-90577923.html

      • @dtx:

        Ist das tatsächlich Ihr Ernst? Wer bestimmt denn, was vorhersehbar ist?

        • @Piratenjäger:

          Nicht alle im Parlament sind so naiv nicht zu wissen, welche Haltung welche Abgeordneten zu welchen Themen und Beschlüssen vertreten und folglich abstimmen werden.

  • Herr Merz könnte doch mal Massnahmem gegen die 240 Todesopfer im Autoverkehr, um die vielen Langzeitkrüppel durch Tempo 50 statt 30, oder um die 15.000 Toten durch Feinstaub in der EU kümmern.

    • @Jelli:

      Also bitte, man kann doch nicht wegen des Fehlverhaltens einiger die ganze Gruppe bestrafen. Das macht die CDU/CSU traditionell nur bei vulnerablen Gruppen. Ansonsten fehlt mir das Verbot des privaten Waffenbesitzes in der Aufzählung, das würde auch etliche Todesopfer verhindern.

    • @Jelli:

      Ja das würde mich freuen, denn dann wählen viele vielleicht lieber das Original, also die Grünen. Also nein, wird er nicht tun, die armen Autos... eher dafür sorgen Blut vom Blech fern zu halten. Eine Forderung nach einem Über-die-Straße-geh-Verbot würde aber vielleicht Empörung hervorrufen, die ihm nicht nützt.

  • Die CDU macht wieder den gleichen Fehler wie ihre Vorgängerpartei Zentrum 1933 beim Ermächtigungsgesetz: Aus Angst, sie könnte für irgendetwas verantwortlich gemacht werden, überträgt sie für einen verfassungswidriges Gesetz (jetzt auch noch EU-rechtswidrig) die staatliche Verantwortung auf eine offen faschistische Partei. Warum denkt im "Konrad-Adenauer-Haus" (sic!) keiner nach? Schlimmer geht es nimmer. Die CDU ist damit eigentlich für konservative Demokraten, wie meine Eltern, unwählbar geworden.

  • Das ist, was ohnehin in der konservativen pipeline war und ist und weswegen Söder ungeniert wie besessen gegen die Grünen hetzt und weswegen die Union den AFD-Verbotsantrag nicht unterstützt.



    Willkommen in der Vergangenheit.

    • @shitstormcowboy:

      Der Punkt ist doch, daß Merz, wenn der Beschluß tatsächlich gefaßt und er dann zum Kanzler gewählt würde, das Ding sofort wieder kippen müßte, wollte er sich nicht dem Vorwurf aussetzen, sich um sein eigenes Gesetz - zwangsläufig - keinen Deut geschert zu haben.



      Aber gut, vielleicht merkts ja keiner. Daß Söder seine Verwaltungen nicht soweit ertüchtigt, daß sie ihren Aufgaben gerecht werden könnten, interessiert in der Diskussion ja auch niemanden.

      Alternativ kann man sich natürlich auch fragen, ob Merz das Ding wirklich ernsthaft betreibt oder nur Wahlkampf für Weidel macht, indem er seine "Hauptfeinde" (SPD, Grüne und Linke) im Parlament vorführt.

  • Da werden ja bereits interessante Formen der Zusammenarbeit erprobt, auf die wir uns dann nach dem 23. Februar freuen dürfen.

    Wechselnde Mehrheiten aus Union, AfD, FDP und BSW (falls letztere beide über 5 Prozent kommen).

    Worum es eigentlich geht: NICHT um innere Sicherheit, auch wenn das Friedrich Merz in seiner üblichen Impulsivität behauptet.

    Sondern darum, dass die radikal neoliberalen wirtschafts- und sozialpolitischen Vorstellungen der Union nur mit der AfD umsetzbar sind.

    Wunderbar, diese endgültige Abwicklung der sozialen Marktwirtschaft.

    • @Stavros:

      Auch nach den derzeitigen Umfragen käme es auf den Einzug von FDP und BSW nicht an. Union und AgD würden zusammen auch so auf eine Mehrheit kommen.

      • @dtx:

        Es ist eine sehr ungute Situation, dass man hoffen muss, dass ein Friedrich Merz solche Mehrheiten nicht nutzt.

  • Merz betont doch immer wie gebildet er ist. Herr Merz, schon mal den Namen Franz von Papen gehört? Wehret den Anfängen!

  • Lassen wir mal Herrn Merz, seine Taktik und seine Glaubwürdigkeit außen vor und bleiben beim Grundsätzlichen.

    Direkte Demokratie gibt es leider in Deutschland kaum. Wenn also eine Mehrheit im Bundestag ein bestimmtes Vorhaben unterstützt, muss man unterstellen, dass das auch in der Bevölkerung so ist - und in diesem Fall ist das auch äußerst plausibel.

    Sollte man als Demokratin dann nicht befürworten, dass dieses Anliegen dann auch beschlossen wird?

    Für andere Parteien ist es natürlich äußerst praktisch, den Bundestag gedanklich zu verkleinern, das es den eigenen Stimmanteil deutlich aufbläht. Demokratisch ist das jedoch nicht.

    Aus den vergangenen Jahrzehnten kann man aus vielen Ländern lernen: Mehrheiten zu unterdrücken lohnt sich nicht.



    Im Gegenteil, das beschädigt die Demokratie.



    Vielmehr werden Entscheidungen tendenziell besser, wenn die Wählerinnen ihre Verantwortung spüren, wenn ihre Wahl auch die



    vorhersehbaren Folgen zeitigt.

    Ob sich das taktisch für die Union auszahlt oder ihr vielmehr viele den Rücken kehren werden, kann nicht nicht beurteilen. Das ist mir tatsächlich auch nicht so wichtig.

    • @Frauke Z:

      Die Verkleinerung des Bundestages an sich ändert nichts an den Mehrheitsverhältnissen. Ob da nun 730 oder 380 Leute sitzen, 52% bleiben mehr als die Hälfte.

      • @dtx:

        „Gedanklich verkleinert”. Gemeint war, dass man durch die "Brandmauer" Mehrheiten verschleiere, die es es eigentlich gebe. Während es diese für die Extrempositionen auch zusammen mit der CDU nicht gibt.

        • @Ruhrpott-ler:

          Wäre die Kündigung des Schengener Abkommens oder, wenn das nicht geht, der Austritt aus der EU

          www.zeit.de/politi...tsabbrueche-kritik

          für die CDU eine Extremposition? Und wenn ja, riskiert Merz da jetzt ein Parteiausschlußverfahren? Schließlich müßte Weidel, wollte sie nicht als Umfallerin par excellence gelten, den Antrag nach Art. 50 ganz oben in den Koalitionsvertrag schreiben.

    • @Frauke Z:

      Das Problem ist für mich weniger, dass die AfD irgendwelche Konzepte hätte, die nicht diskutiert würden. Denn sie werden doch die ganze Zeit diskutiert, und jetzt hat Merz sie sogar übernommen. Man wird binnen kürzester Zeit sehen, dass diese einseitige Aufkündigung des europäischen Asylsystems das genaue Gegenteil des Gewollten bewirkt: Alle Anrainerstaaten werden sich ab da ebenfalls einen Dreck um die Qualifikationsrichtlinie scheren und die Flüchtlinge systematisch zu uns durchwinken, die natürlich in Wirklichkeit keine Hundertschaft aufhalten kann.



      Was mich am Argument vorgeblicher Diskriminierung ärgert, ist dass die AfD eigentlich kein Thema ernst genommen, sondern immer nur zur übelsten Stimmungsmache ausgebeutet und, sobald es ausgelutscht war, zum nächsten überdrehten Thema gewechselt ist, mit dem man Populisten begeistern kann, z.B. DM-Klau, Impflüge, Gasboykott, Bevölkerungsaustausch, Messermänner. Wenn man dieser Taktik immer weiter Vorschub leistet, wie jetzt die CDU es offen tut, kann man den sachlichen demokratischen Diskurs und damit unser Parlament eigentlich vergessen. Alles löst sich auf in Geschrei, Gegröle und hibbeligen Memes, das Selfi ersetzt die Analyse.

      • @hedele:

        Es geht ja gar nicht drum, daß die AfD tatsächliche oder vermeintliche Probleme lösen, sondern, daß sie an die Macht kommen will. Egal wie.