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Putins Reise in den IranDie Zeit läuft gegen die Ukraine

Jürgen Gottschlich
Kommentar von Jürgen Gottschlich

Russland wirbt spätestens seit Kriegsbeginn für ein anti-westliches Bündnis. Putins Reise ist ein Baustein in diesem Plans.

Gut gelaunter Putin in Teheran. So, wie es international aussieht, arbeitet die Zeit für ihn Foto: Iranian Presidency/dpa

D as Gipfeltreffen von Russland, Iran und der Türkei am Dienstag in Teheran hat wieder einmal gezeigt, dass Wladimir Putin und sein Regime weltweit nicht so isoliert dastehen, wie man es sich im Westen einredet. Zwar ist der Iran aus westlicher Sicht selbst ein Pariastaat, doch bislang waren Teheran und Moskau oftmals durchaus nicht einer Meinung.

Unter dem Druck der von den USA aufgebauten israelisch-arabischen Koalition und der expliziten Drohung, eine iranische Atombombe notfalls auch gewaltsam zu verhindern, ist der Iran jetzt offenbar bereit, enger mit Russland zusammenzuarbeiten. Wie weit diese Zusammenarbeit auch eine militärische Dimension hat, wird sich in naher Zukunft zeigen.

Und es geht nicht nur um den Iran. Dahinter stehen noch China und sogar Indien. Je länger der Krieg gegen die Ukrai­ne dauert, umso mehr werden sich antagonistische Koalitionen verfestigen. Bevor Putin in der Ukrai­ne strauchelt, wird der Iran bereit sein, auch Waffen an Russland zu liefern. Dasselbe gilt für China. Außer gegen den Iran, hat Washington klargemacht, sei man auch bereit, sich militärisch gegen China zu engagieren, sollte Taiwan angetastet werden.Jetzt will die demokratische Mehrheitsführerin Nancy Pelosi Taiwan besuchen, ein Schritt, der China weiter an Putins Seite führen dürfte. Länder wie Indien, die genug eigene Probleme haben, sind dagegen nicht bereit, für einen fernen Krieg in Europa wirtschaftliche Nachteile in Kauf zu nehmen. Auch wenn man sie zum G7-Gipfel einlädt, werden sie sich nicht davon abhalten lassen, billiges russisches Öl zu kaufen.

Es kann deshalb keine Überraschung sein, dass Putin in Teheran durchweg gut gelaunt auftrat. So, wie es international aussieht, arbeitet die Zeit für ihn. Er wird sich den Angriff auf die Ukraine noch lange leisten können, während in Europa die Folgen der Sanktionen langsam dramatische Ausmaße annehmen. Die Konsequenzen sind klar: Es wird in absehbarer Zeit zu einer Verhandlungslösung kommen, die der Ukraine nicht gefallen wird, es sei denn, die Nato erhöht ihren Einsatz dramatisch.

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Jürgen Gottschlich
Auslandskorrespondent Türkei
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34 Kommentare

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  • Oh, solche "Vielleicht"-Aussagen liebe ich! Lassen Sie mich raten: Die NATO hat in Kiew ein Regime aus schwulen, drogensüchtigen Nazis eingesetzt, so dass Russlands gutem und weisen Praesidenten Putin gar nichts anderes übrig blieb, als eine militärische Spezialoperation zu starten?

  • Die Front der Antimodernen in der Weltpolitik trifft auf große Sympathie bei antimodernen Stimmungen in weiten Teilen der Bürger westlicher Länder.



    Pegida ist in. Isolationismus, Abschottung, Stillstand, weg mit Kosmopolitischem.



    und das weil es zu viele Signale in Echtzeit, zu viel Stress gibt.



    Die Abwehr der Realität - die Pandemie und die Notwendigkeit sie auf spezifische Weise einzudämmen - und die Realität des Erpressungskriegs/ der Fortsetzung der Mafiamethoden der Silowiki ("Männer der Macht") - und die Notwendigkeit eines Sieges über das russische Regime treffen sich mit den täglichen Darstellungen der öff-rechtl Medien: "Verhandeln" "Regierung", "Interessen", "Kompromiss". Dies gibt es nicht.



    Wer die Demokratien nicht verteidigen will, übergibt das eigene Leben und die Zukunft an die Diktatoren.



    Erdogan ist genau gleich wie Putin - kein Verhandlungspartner.

    • @nzuli sana:

      ja, genau so ist es. Wir brauchen dringend ein Aufräumkommando, welches Putin und seine engsten Vertrauten, Trump, Bolsonaro, Erdogan, Orban, ... aus dem Verkehr zieht, wenn diese Welt noch eine Chance haben will.

    • @nzuli sana:

      "Die Front der Antimodernen in der Weltpolitik..."

      Ist Einbildung. Gerade das Treffen zeigt, dass das Denken in Blöcken aktuell zu nichts mehr führt. Russland, Iran und die Türkei arbeiten dort zusammen, wo sie gemeinsame Interessen haben. Auf anderen Gebieten ist man sich eben nicht einig. Da ist keine feste Front.

    • @nzuli sana:

      Nun bin ich kein Freund eines allzu normativen (und gleichzeitig seltsam unterbestimmten) Moderne-Begriffs, mit dem auf allzu simple Weise die Befindlichkeiten des eigenen Milieus zum geschichtsphilosophischen Telos umgedeutet werden. Besonders ungeschickt wird es allerdings, wenn man den "Antimodernen" dann eine "Abwehr der Realität" vorwirft - vielleicht sind es nur Realitäten jenseits deutsch-mittelständischer Lebenswelten die sich hier artikulieren? Ohnehin sind kaltkriegerische Manichäismen und Stammtischforderungen (die Türkei ist Mitglied der Nato, Russland UN-Vetomacht - wie sollte man nicht mit ihnen verhandeln?) kein Ausweis von Realitätsinn, sondern eher eine Flucht in die Vorstellung einer westlich dominierten Welt, die ohnehin längst Geschichte ist.

    • @nzuli sana:

      "Erdogan ist genau gleich wie Putin - kein Verhandlungspartner."



      Die Türkei ist NATO-Partner,mit "Erdogan"wird ständig verhandelt,



      Ein Überblick der Geschichte seit dem Zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart,zeigt das die freiheitlichen Demokratien,die stets die Menschenrechte ,etc . vor sich hertragen , nie besondere Probleme hatten und haben Verträge und enge Zusammenarbeirt haben mit Diktatoren ,Autokraten, usw einzugehen,die die "westlichen Werte" nur sehr selektiv anerkennen. der Zweck heiligt eben die Mittel! ;-)

  • "Er wird sich den Angriff auf die Ukraine noch lange leisten können"

    Da dies das zentrale Argument in der Argumentation von Herrn Gottschlich ist, wäre eine Begründung seiner These schön. Die wird leider nicht geliefert.Nur ein affirmatives: "Bevor Putin in der Ukrai­ne strauchelt, wird der Iran bereit sein, auch Waffen an Russland zu liefern."



    Die russische Armee strauchelt doch schon, milde ausgedrückt. Hat Herr Gottschlich scheinbar nicht mitgekriegt.



    Und sie strauchelt, weil ihr die Soldaten ausgehen. Da helfen auch keine Waffenlieferungen. Aktuell gibt es im übrigen noch nicht mal die Drohnen, die sich die Russen von den Iranern wünschen.

    • @Barbara Falk:

      Dann begreife ich nicht, wieso das putinsche Militär seit Anbeginn letztendlich seine stetigen Territorialgewinne unaufhaltsam weiter entwickeln konnte u sogar schon eigene Verwaltungsbürokratien etablieren konnte? Von den Gefangenenzahlen erst gar nicht zu reden.



      Wie erklärt sich sowas?

      • @Lästige Latte:

        Ihre Frage kann ich nicht leider ernstnehmen.



        Seit Anbeginn, stetige Territorialgewinne, unaufhaltsam weiter entwickelt?



        Die russische Armee hat bereits im April weite Teile des bis dahin eroberten Areals wieder aufgeben müssen. Gebiete Kiev, Chuguiev, Sumy, Charkiv. Schon vergessen?

        • @Barbara Falk:

          Es sieht mir mehr danach aus, dass die Russen einer wohl durchdachten aber von uns nicht so richtig durchschaubaren Strategie nachgehen. Nämlich des stringenten Eroberns u unter Beibehaltung dieser Strategie auch des sich mehr oder weniger gelassen wieder Zurückziehens wenn auf dem konkreten Territorium militärische Anlagen und gegenerische Militärs sowieso vernichtet wurden. Niemand weiß im Einzelnen so genau, was die so alles vorhaben. Auch nachdenklich macht die Äußerung russischer Militärs, dass man noch gar nicht richtig angefangen habe u die militärischen Potenziale erst zu einem geringen Bruchteil einsetze. (siehe entsprechende Taz-Artikel)



          Falls das stimmt, würde das auch erklären, warum sie mit zunächst noch veraltetem Kriegsgerät die von ihnen eingeschätzermaßen schwache Ukraine angegriffen haben. Es könnte ja sein, daß die Militärs genau wissen: Wir kommen so oder so auf unsere Kosten.



          Im übrigen sind diese bekanntermaßen installierten Verwaltungsbürokratien mit ausgewechselten Verwaltunspersonalen u dem mehr u mehr um sich greifenden Aushändigen russischer Pässe ein Hinweis wohin die eigentlichen territorialen Absichten hingehen sollen

    • @Barbara Falk:

      'Und sie strauchelt, weil ihr die Soldaten ausgehen..."

      Wie kommen sie bei diesem Krāfteverhãltniss



      auf ihre Annahme?

      Russland



      Aktive Soldaten:1.014.000



      Reservisten:2.000.000



      Wehrtaugliche Bevölkerung:46.681.219



      Paramilitärische Kräfte:554.000

      Ukraine



      Aktive Soldaten:245.000–300.000



      Reservisten:900.000

      38.140 tote russische Soldaten und 10.000 tote ukrainische Soldaten, nach nicht überprüfbaren ukrainischen Angaben.

      • @Bu-Be:

        "Wie kommen sie... auf ihre Annahme"



        Teil 3



        Die russische Armee hat keine ausgebildeten Soldaten in der Hinterhand, um ihre Verluste zu ersetzen, egal was Wikipedia sagt. Deswegen versucht man seit Monaten, neben Reservisten, „syrische Söldner“, Strafgefangene, Arbeitslose, usbekische und kasachische Arbeitsmigranten mit Geldprämien zu locken, oder in jedem russischen Föderationssubjekt (es gibt derer 85) je ein „Freiwilligenbataillon“ von 400 Mann aufzustellen. In den eroberten Teilen von Luhansk und Donezk werden Männer zwangsrekrutiert und direkt an Front geschickt. Parallel zu dieser informellen Rekrutierung ohne Mobilmachung schreitet die Erosion der in der Ukraine befindlichen Truppen fort. Ein wichtiger Aspekt ist dabei, neben Verlusten durch Tod/Verletzung, die Verweigerung des Dienstes. Weil offiziell kein „Krieg“ herrscht, gibt es keine Dienstpflicht im Ausland, und jeder Soldat kann, unter Einhaltung der gesetzlichen Fristen, einfach kündigen. Zuletzt bekannt wurde der Fall von 500 burjatischen Soldaten, die an der Front gekündigt haben, dann interniert wurden, um sie unter Druck zu setzen, und schließlich zu ihrem Heimatstützpunkt ausgeflogen wurden. In einem Kosaken-Eliteregiment in Budjonnovsk wurde Anfang Juli eine „Schandtafel“ aufgestellt (und aufgrund der Resonanz in den sozialen Medien rasch wieder entfernt), aus der hervorging, dass etwa 300 von 3.500 Soldaten der Einheit, darunter zwei Dutzend Offiziere, sich geweigert haben, an der „Spezialoperation in der Ukraine“ teilzunehmen. Es häufen sich Berichte, dass Vorgesetzte gegen diese Kündigungen mit illegalen Mitteln vorgehen: Soldaten wird der Urlaub verweigert, Soldaten, die kündigen oder deren Zeitverträge auslaufen, werden mit Gewalt und Drohungen an der Front festgehalten, und Soldaten an den Armeestandorten in Russland, die einem rechtlich nicht bindenden „Marschbefehl“ nicht folgen wollen, werden gegen ihren Willen, z.T. unter Begleitung von Militärpolizei und FSB, in die Ukraine gebracht.

      • @Bu-Be:

        "Wie kommen sie ... auf ihre Annahme?"



        Teil 2



        Um die Ukraine zu erobern und die eroberten Gebiete zu halten und zu kontrollieren, braucht es Bodentruppen. An der Invasion im Februar waren an eigentlichen Bodentruppen 125 Bataillone beteiligt. Ein Bataillon in Vollstärke hat 800-900 Soldaten. = 112.500 Soldaten. Analysten gehen aber davon aus, dass schon zu Kriegsbeginn die meisten Bataillone keine Vollstärke hatten, bzw. diese durch Wehrpflichtige erreicht wurde, die nach einem öffentlichen Skandal größtenteils nach Hause geschickt wurden. Etwa 15 Bataillone wurden seit Kriegsbeginn neu gebildet und zusätzlich an die Front geschickt. = 140 Bataillone. Aktuell operieren aber in der Ukraine aber nur etwa 90 Bataillone (und die meisten vermutlich nicht mit Vollstärke). Warum? Weil so viele Soldaten gefallen sind, verletzt wurden, gefangen genommen wurden, und soviel technisches Gerät (Panzer, Fahrzeuge) verloren gegangen ist, dass zahlreiche Bataillone aufgelöst oder zusammengelegt werden mussten.



        Sind die 110-120.000 Mann Bodentruppen der ursprünglichen Invasion, und die vielleicht 80.000 Mann Bodentruppen, die sich aktuell in der Ukraine befinden, nun viel oder wenig? Die gesamte Frontlinie ist 2500 km lang, und etwa zwei Drittel der russischen Bodentruppen ist seit Mai auf einem vielleicht 30 km langen Abschnitt bei Severodonetsk und bei Izjum zusammengezogen, um dort die von der Propaganda viel gefeierten „Erfolge“ zu erzielen – die Eroberung von Severodonetsk und Lyssichansk (jeweils ca. 100.000 Einwohner). Bei Izjum sind die Erfolge bislang ausgeblieben. Seit knapp 3 Wochen steht die Front still. Überall sonst auf diesen 2500 km, außer vielleicht noch an der seit 2014 befestigten Demarkationslinie westlich von Donetsk, stehen zu wenig Bodentruppen, um einer Gegenoffensive der Ukrainer, wenn sie anläuft, dauerhaft etwas entgegenzusetzen.

      • @Bu-Be:

        „Wie kommen sie ... auf ihre Annahme?“

        Teil 1)



        Ich fange mal, ohne ihre Zahlen zu hinterfragen, mit den „Reservisten“ und der „wehrfähigen Bevölkerung“ an. Um diese einzuziehen, braucht es eine rechtliche Grundlage: Eine Generalmobilmachung.



        Das ist ein komplexer bürokratischer Prozess, der über Einberufung, Musterung und Ausbildung Monate in Anspruch nimmt. D.h. wenn sie heute ausgerufen würde, würden Ende des Jahres die ersten Soldaten zur Verfügung stehen. Der Bedarf an zusätzlichen Bodentruppen besteht aber akut.



        Eine Mobilmachung würde für Putin politisch gefährlich. In der Propaganda eilt die russische Armee von Sieg zu Sieg, die Verluste werden verschleiert etc. Dieses Bild würde mit einer Notstandsmaßnahme plötzlich radikal widerlegt (und eine solche Notstandsmaßnahme ist die Generalmobilmachung, sie ist auch nach russischem Gesetz nur für die Landesverteidigung vorgesehen). Nach Umfragedaten von Ende Juni sprechen sich knapp 50 % aller Russen zwischen 18 und 35 für eine „schnellstmögliche Beendigung der Kriegshandlungen“ aus. Jede zweite Einberufung würde also jemanden betreffen, der für die Beendigung des Krieges ist. Und was diejenigen, die laut Umfrage für die Fortführung des Krieges sind, tatsächlich denken, und was sie tun werden, wenn sie einberufen werden, ist eine offene Frage.



        Weil Putin bislang auf die Mobilmachung verzichtet hat, ist der Zug dafür schon organisatorisch abgefahren. Um trotzdem neue Einheiten bilden zu können, baut die Armeeführung seit Anfang Juni die Ausbildungsbataillone an den Standorten zu einsatzfähigen Bataillonen aus, ergänzt sie mit Freiwilligen oder Soldaten verschiedener Standorte und schickt sie an die Front. Wenn eine Generalmobilmachung ausgerufen würde, stünden weder ausreichend Offiziere noch ausreichend Technik zur Verfügung, um die massenhaft einberufenen Rekruten auszubilden.



        Die Generalmobilmachung fällt aus, oder sie wird das Kriegsende beschleunigen (aber nicht in Putins Sinne).

      • @Bu-Be:

        Und weil Russland diese riesigen "menschlichen Reserven" hat und es so fantastisch läuft, schicken die auch Rekruten nach nur ein oder zwei Wochen Training in die Ukraine.

        “I’ve been regularly approached by parents whose children signed a [military] contract and ended up in Ukraine just a week later,” Krivenko told The Moscow Times.

        www.themoscowtimes...of-training-a78314

        Die werden da zum sterben hingeschickt.

        "On the morning of 15th May, Evgeniy Chubarin called his mother. “He was in a hurry: ‘Mum, they are going to give me a machine gun now, there’s no time.’ And that was it, I never heard from him again,” recalled Nina Chubarina, a 50-year-old milkmaid and mother of nine from the Karelian village of Shyoltozero. That was her last conversation with her son.

        The next day he was killed in an artillery attack somewhere in the region of Kharkiv. 24-year-old Chubarin had only been in Ukraine for a couple of days. Two days before crossing the border, he had been in his native Karelia. These contract volunteers were not trained at all before being dispatched to the front."

        zona.media/translate/2022/07/05/two

        Menschen mit einem solchen "Kurztraining" in combat zones zu schicken ist militärisch unverantwortlich und auch unsinnig, die Kampfkraft solcher Verbände ist praktisch Null.

        Aber von den Entschädigungen können sich die Eltern dann etwas kaufen und werden noch ins staatliche russische Fernsehen gezerrt, wo erklärt wird der Junge ist im Kampf gegen den Faschismus gefallen und bastelt diese unsägliche Linie zwischen Kampf gegen Nazideutschland und dem Krieg in der Ukraine.

        nitter.net/francis...8992984946974720#m

        • @Sven Günther:

          Sie waren als BW Soldat im Baltikum. Was glauben Sie wo stehen wir am Ende diesen Jahres?



          Können wir hoffen, dass das alles bald ein Ende haben wird?

      • @Bu-Be:

        Da haben sie schön Wikipedia runtergebetet, die Wirklichkeit ist komplexer.

        Russland kann aus politischen Gründen keine Wehrpflichtigen einsetzen, Reservisten muss es mit massiven Geldgeschenken locken.



        Die russischen Landstreitkräfte haben 280.000 Soldaten, dazu kommen noch Donbas Söldner, Wagner, ca. 40.000 Faltschirmjäger, paar tausend Spezialeinheiten. Rosgardia die russische Nationalgarde wurde zu Beginn des Krieges in die Schlacht geschmissen hat aber wenig Kampftruppen und sich nicht gut geschlagen. Verschiedene Marine und Küsten Truppen bringen nochmal ca. 40.000 Mann. Dementsprechend wenn man das alles zusammenrechnet hat Russland weniger Soldaten im Feld als die Ukraine.



        Teilweise zieht Russland Matrosen und Luftwaffen Soldaten zusammen um sie als Infanterie einzusetzen.



        Russlands Logistik ist westenlich Manpower intensiver als die der NATO, dazu kommt Verwaltung, Wartung, etc. das bindet viele Truppen.



        Darüber hinaus muss Russland Truppen zurückhalten um Grenzen zu sichern, Unruhe Gebiete ruhig zu halten und braucht Truppen die NATO und Chinesen in Schach halten. Wenn man dann noch Verluste abzieht die Russland bisher hatte dann hat Russland ein massives Problem. Es hat schlicht nicht genügend Truppen um die Ukraine zu erobern.

        • @Machiavelli:

          Ob jemand Wikipedia runterbetet oder Vermutungen aneinanderreiht, macht keinen großen Unterschied.

          Innerpolitisch gibt es zum Beispiel Stimmen, die nach einer Generalmobilmachung rufen. Ob sie irgendwann gehört werden, kann niemand vorhersagen. Und was die Verluste beider Seiten betrifft. Dazu gibt es nur Vermutungen, nichts Verlässliches.

        • @Machiavelli:

          Und neben dem Sterben für Putins voluntaristisches Abenteuer in der Ukraine hat die Armee auch noch echte Aufgaben.



          Wenn man Putin glaubt, ist Russland ja durch die NATO bedroht, entsprechend lange Landgrenzen sind also zu sichern. Die Teile der Flotte, die sich bei Schließung des Bosporus zu Kriegsbeginn nicht im Schwarzem Meer befanden, können am Kriegsgeschehen nicht teilnehmen. Die strategischen Raketentruppen und deren Hilfstruppen kann man nicht im Donbass verheizen, sie haben die atomare Verteidigung des Landes sicherzustellen, etc.

      • @Bu-Be:

        Die CIA schätzt aktuell 15000 tote russische Soldaten.

  • Um so wichtiger ist es jetzt Putin in der Ukraine beschäftigt zu halten und Europa parallel dazu unabhängig zu machen.

    China hat nur an billigen Rohstoffen aus Russland Interesse, Russland an sich ist für China uninteressant und wird einfach ausgesaugt.

    • @Gnutellabrot Merz:

      "Um so wichtiger ist es jetzt Putin in der Ukraine beschäftigt zu halten..."

      Krieg als Beschäftigung?

  • Ja. Das war knapp - Herr Gottschlich. Newahr.



    “Es wird in absehbarer Zeit zu einer Verhandlungslösung kommen, die der Ukraine nicht gefallen wird, es sei denn, die Nato erhöht ihren Einsatz dramatisch.“



    Na. Normal nich - wa! But.

    Hörnmer doch mal Udo aus den Beschützenden Werkstätten di taz!



    Vulgo auch als - Fjutscher2 - by Peter Unfried & Harald Welzer bekannt!



    “Bald gras ich am Neckar - bald gras ich am Don!“



    Ach ja - nach Kretsches Notstand reloaded!



    Wiewendisch-Udo Knapp - da is der Bellizist ja schon!



    Wie Muttis Linie einst fürn Irak & Buddy Dubbelju -



    “Russlands Angriffskrieg: Gibt der Westen auf?



    Warum die Nato mit eigenen Bodentruppen -



    (Booey!) …die völkerrechtswidrig in die Ukraine eingedrungene Armee Putins zurückschlagen muss.“



    Genau Genau - hier => NATO EINMARSCHIEREN - LASSEN!



    ACH WAS! © Vagel Bülow



    & nicht zu Knapp 😰 =>



    “Dieses Abwägen ändert nichts an der unangenehmen Tatsache, dass es immer wieder Situationen gibt, in denen es zu einem Krieg, zu Gewalt als letztem Mittel der Selbstbehauptung, keine Alternativen mehr gibt.



    An diesem Punkt ist der Westen nun im Fall des russischen Angriffskriegs in der Ukraine angekommen. Auch ohne historische Parallelen zu bemühen, kann festgehalten werden: Putin hat sich zu einem selbstbezogenen, autokratischen Alleinherrscher aufgeschwungen, der seine Lebensmission offenbar darin sieht, die freiheitliche westliche Welt und ihre Liberalität nicht nur zurückzudrängen, sondern zu zerstören.@



    & Däh



    “Nach wie vor versucht der Westen zu vermeiden, direkt in den Krieg hinein gezogen zu werden und sagt das auch laut.“ Na sowas - wa! But!



    Unser aller Chefle petit chefstratege spekulatius auf fremde Rechnung! Woll.



    “So ist nicht auszuschließen, dass der Westen von Russland irgendwann und irgendwie in einen dann nur noch durch Selbstaufgabe vermeidbaren Krieg zur Verteidigung der westlichen Freiheiten hineingezwungen werden kann.“ Ah ja.



    & Däh - aber volldreist & mit Aplomb => Udo laß gehn & nicht zu knapp! Gellewelle

    • @Lowandorder:

      ff - na aber jetzt - Uns Udo for Fjutscher2

      “…“ Vermeiden kann der Westen diese Entwicklung nur, wenn er sich dazu durchringen würde, mit eigenen Bodentruppen an der Seite der ukrainischen Armee die völkerrechtswidrig eingedrungenen Armeen Putins hinter die Grenzen Russlands zurückzutreiben.



      Zu einem solchen Vorgehen ist es immer noch nicht zu spät.“



      Na Servus & Gottseidank!



      Und ich dachte schon: Morgen marschiert der Udo ein - wa! …öh läßt - Wie Muttis Wunsch: EINMARSCHIEREN!

      Booey & nix Au Backe - hinhalten!



      Ihr Matthäuser-Schlappis! Wollnich.



      Ja in echt! Wie geil ist das denn!



      Kann‘s wie Uns🪖etUdo - Finger lang & Ehrgeiz & ein Lied zwo drei vier!



      =>🎶 “Schwarz-braun ist die Hasel🌰!“



      Auf&Ein&DurchMarschieren - …läßt!



      & 🇺🇸NatoSchland - Über & Überallem!



      &Da! - 🙀🥳 => Ach du dickes 🥚! =>



      Gleißend im Morgenlicht des Ostens ha!



      DREIGESTIRN💫 PETUDOHAR 🌈 di taz



      Unser aller rinkslechts 🗽 Fjutscher2 - •

      Liggers. Kann’s in echt kaum erwarten!

      Na Mahlzeit

  • Jetzt rächt sich der Umgang der Amerikaner und auch der Europäer mit dem Iran.



    Ursprünglich war das Land ja sehr westlich und sogar besonders auf Deutschland orientiert.



    Als Trump dann einseitig den Atomwaffenvertrag mit dem Iran kündigte und Sanktionen verhängte, obwohl sich der Iran komplett an das Abkommen gehalten hatte, hätten die Europäer einspringen müssen. Weil sie auch Garantiemächte waren.

    Aber die Europäer (besonders die Deutschen) haben sich feige weggeduckt und den Iran in eine neuerliche Wirtschaftskrise gleiten lassen.

    Mich wundert nur, weshalb irgendjemand vom Iran noch etwas anderes erwartet als sich nun gegen den Westen an der Seite von Russland und China zu positionieren.

    Unsere eigene Arroganz und unsere Hybris sind freilich so grenzenlos, das wir sogar unsere eigene Schuld verdrängen und dann ganz empört sind.



    Diese moralischen Doppelstandards werfen ein schlechtes Licht auf unseren Anspruch, das der westliche "Way of Life" der richtige Entwurf für andere Länder ist.

    China, Russland, Indien und der Iran – wir haben da eine recht starke Allianz gegen uns entstehen lassen.

    • @neu_mann:

      "Ursprünglich war das Land ja sehr westlich und sogar besonders auf Deutschland orientiert."

      Seit über 40 Jahren wird Iran vom antiwestlichen Mullah-Regime regiert, welches USA mit Vernichtung droht.

    • @neu_mann:

      Das alles zeigt nur die dringende Notwendigkeit einer starken eigenständigen EU-Außenpolitik, die konsequent die europäischen Interessen vertritt, auch dann, wenn diese nicht mit jenen der USA übereinstimmen. Das gilt auch für die Beziehungen zum Iran.



      Notfalls müssen Frankreich und Deutschland hier im engen Zirkelschluss vorangehen … noch ist Zeit dafür. Man stelle sich vor, Le Pen oder Melenchon würden an der Spitze Frankreichs stehen oder Trump wäre noch Präsident der USA.

      • @Abdurchdiemitte:

        Das geht aber nicht, wenn die USA viele Militärbasen in der EU hat. Die können nämlich auch als Drohkulissen dienen. An eine eigenständige EU ist die USA in keinster Weise interessiert.

        • @resto:

          Es muss nicht zwangsläufig ein konfrontatives Setting gegenüber den USA sein … noch gibt es ja viele gemeinsame Interessen. Aber Europa kommt über kurz oder lang nicht darum herum, eigenständige außen- und sicherheitspolitische Ziele zu verfolgen.



          Mir geht es eher darum, klarzustellen, dass es unvermeidlich ist, dass sich Frankreich und Deutschland in diesem innereuropäischen Prozess den „Hut aufsetzen“ müssen … wer sollte es in diesem „Hühnerstall“ sonst tun?



          Dabei ist natürlich auch klar, dass Westeuropa - sollte es diesen eigenständigen Weg gehen - in Konflikt mit den ostmitteleuropäischen Nato- und EU-Verbündeten kommen könnte, die sich ja noch enger an die USA anbinden.



          Aber ich denke nicht, dass sich die Interessengegensätze zwischen West-und Osteuropa auf Dauer unter den Teppich kehren lassen, weder in den Beziehungen zu den USA noch gegenüber Russland … zielführender wäre es, den sich anbahnenden Konflikt offen zu kommunizieren, damit der EU-Laden nicht irgendwann komplett auseinander fliegt.



          Aber jetzt gilt es erst einmal, die gemeinsame Linie gegen Putin und die russische Aggression gegen die Ukraine aufrechtzuerhalten … schwierig genug. Alles weitere kann dann diskutiert werden.

  • Eine realistische Betrachtung auf die Dinge.



    Man muss sich zudem klar machen, dass der Redebedarf der Russen mit der eigenen Regierung wahrscheinlich viel unterentwickelter ist als bei uns im Westen. Somit kann Putin auch weitaus freier seine Punkte setzen ohne dafür in Presse oder vom Wähler angezählt zu werden. Ein großer, wenn nicht gar der größte Vorteil.

  • Wie eigentlich immer denke ich: Ja, was habt ihr erwartet? NATO-Osterweiterung um die Ukraine. Was habt ihr erwartet außer Konflikt? Nicht-Umsetzung von Minsk I, was habt ihr erwartet, dass passiert? Wirtschaftskrieg gegen Russland, dann blockiert Russland Gas, Dünger und Nahrung. Was habt ihr erwartet? Baerbock will Russland isolieren. Russland sucht sich andere Partner. Was habt ihr erwartet?

    • @Kartöfellchen:

      Die NATO sehe ich weniger als Verteidigungsbündnis sondern als Machterhaltungsbündnis v.a. der USA über Teile der Welt. Vielleicht wurde der Konflikt mit der Absicht provoziert , Russland wieder als Feind aufzustellen.

      • @resto:

        Zu Ihrer Einschätzung der NATO als Machterhaltungsbündnis: Ja und Nein … denn global betrachtet befinden sich China und die USA - und mit ihr die NATO - jetzt in einem Konflikt um die geopolitische Vorherrschaft, Russland ist da eher außen vor (und hat in der Hinsicht auch keine Ambitionen, denn die Rolle des Global Player würde dem russischen “Titanen” ökonomisch das Genick brechen, das weiß auch Putin). Und noch ist es ein bloß ökonomischer Krieg, bei dem sich China - wesentlich besser als der Westen - vorteilhaft in Szene zu setzen weiß.



        Die Rechtfertigung der NATO als Verteidigungsbündnis mag angesichts des “Endgegners” China noch gerade so legitim erscheinen … schließlich ist es China, das Taiwan bedroht, nicht umgekehrt (wie auch Russland die Ukraine bedroht und nicht umgekehrt). Da ist es sonnenklar, wer hier der Aggressor ist, aber die USA können - sozusagen in deren Windschatten - ihre eigenen Interessenssphären absichern und ausbauen … das hat mitunter wenig zu tun mit freedom&democracy, wie jeder weiß sind wie es vor allem im globalen Süden gesehen wird.



        Noch sind die europäischen NATO-Verbündeten nicht so weit, ihre eigenen Interessen unabhängig von denen der USA zu vertreten … wäre das so, würden die Risse im Bündnis nur zu offensichtlich.