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Probleme der Deutschen BahnUnion will Zerschlagung der Bahn

Die Fraktion von CDU und CSU schlägt vor, den Infrastruktur- und Transportbereich der Deutschen Bahn voneinander zu trennen.

Alarmstufe Rot: Union will die Deutsche Bahn zerschlagen Foto: dpa

Augsburg afp | Angesichts der Probleme bei der Deutschen Bahn schlägt die Unionsfraktion im Bundestag eine Aufspaltung des Konzerns vor. Die Bereiche Netz, Bahnhöfe und die Energiesparte sollten aus dem Konzern gelöst und in einer Infrastruktur-GmbH des Bundes gebündelt werden, berichtet die Augsburger Allgemeine. „Infrastruktur- und der Transportbereich werden voneinander getrennt“, zitierte sie aus einem Konzeptpapier der Fraktion.

Die Bundesregierung soll so unabhängig vom Bahn-Konzern entscheiden können, welche Strecken saniert, ertüchtigt oder neu gebaut werden. Dem Vorschlag der Union zufolge verblieben bei der Bahn die Abteilungen Nahverkehr, Fernverkehr und Gütertransport, die außerdem verschlankt werden sollen. „Die Holding der DB wird aufgelöst und die bisherige DB-Struktur mit 740 Beteiligungen und Tochtergesellschaften entflochten“, zitierte die Zeitung weiter.

Der Verkehrsexperte der Fraktion, Ulrich Lange (CSU), sagte der Augsburger Allgemeinen, mit der jetzigen Struktur könne die Bahn weder das laufende Geschäft noch die hochgesteckten Wachstumsziele im Fern- und Güterverkehr erfüllen. „Der Bahnfahrer sieht das, was er auf Reisen erlebt, zum Beispiel unpünktliche, ausgefallene oder überfüllte Züge, schlechter Empfang bei Internet und Handy. Davon kann fast jeder ein Lied singen.“

Die Zerschlagung der Bahn werde dazu führen, dass private Konkurrenten bessere Chancen bekämen, dem Platzhirsch Marktanteile abzujagen, erläuterte Lange. „Die Trennung von Netz und Betrieb wird sich positiv auf den Wettbewerb auswirken, da andere Anbieter als die Deutsche Bahn das Schienennetz stärker als bisher nutzen können.“

Speditionstochter Schlenker soll bei der Bahn bleiben

Lange forderte die Ampel-Koalition auf, seinem Vorschlag zu folgen. „Schließlich geht es hier um zentrale Weichenstellungen für die nächsten Jahrzehnte“, sagte er der Zeitung. Im Gegensatz zur Regierung plädieren CDU und CSU dafür, die Speditionstochter Schenker in jedem Fall bei der Bahn zu halten.

Schenker ist die Ertragsperle der Bahn und steuerte im vergangenen Jahr den Löwenanteil des operativen Gewinnes bei, während Fern- und Nahverkehr sowie die Gütersparte Verluste machten. „DB Schenker muss als international tätiger Logistikdienstleister in Bundeshand bleiben. Das ist gerade mit Blick auf Mitbewerber wie China von strategischer Bedeutung“, zitierte die Zeitung aus dem Fraktionspapier.

Auch der Bundesrechnungshof hatte in einem Sonderbericht für den Bundestag gefordert, Infrastruktur und Betrieb bei der Deutschen Bahn zu trennen. Der Eigentümer Bund müsse den Konzern „wirksam, umfassend und schnell umstrukturieren“, er brauche die Kontrolle über das Schienennetz.

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65 Kommentare

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  • Die Bahn wurde seit Mehdorn kaputt gespart. Das sieht man an jeder Ecke. Hier noch mehr auf Privatwirtschaft zu setzen a la Thatcher bei der britischen Bahn geht vollkommen in die falsche Richtung.

    Richtig hingegen wäre das genaue Gegenteil: eine staatliche Institution, weiterhin mit Staatsgeldern gefördert und der Allgemeinheit verantwortlich, so wie in der Schweiz. Das darf dann aber ruhig mit effizienten Methoden der Privatwirtschaft passieren.

    Ganz wichtig: endlich wieder Bahnmitarbeiter auf allen Hierarchiestufen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen (anstatt gefrustet nur noch Dienst nach Vorschrift zu machen)

    Hier MUSS aber die Chefetage ersteinmal mit sehr gutem Beispiel vorangehen!

  • Ich kann nicht beurteilen, ob der Vorschlag sinnvoll ist.



    Aber immer, wenn mit der CDU eine Partei, die in den letzten 40 Jahren ganze 9 Jahre nicht den Kanzler gestellt hat, einen Vorschlag macht, frage ich mich:



    Wenn das so sinnvoll ist, warum kommt der Vorschlag erst jetzt ?

  • Es gibt eben die Felder, die in der sozialen Marktwirtschaft von Ludwig Ehrhard zu Recht Aufgsbe des Staates waren und es auch besser geblieben wären. Die Privatisierung hat nur dazu geführt, daß sich einzelne Privatpersonen in unverschämter Weise risikofrei zu Lasten der Allgemeinheit bereichert haben und dies weiterhin tun!

  • Was soll das bringen? Mehr gut bezahlte Versorgungsposten für verdiente Politiker*innen? Wäre immerhin etwas.

  • Alle rennen gleich wie die wildgewordenen Hühner los und befürchten mit der Trennung von Infrastruktur- und Transportbereich eine Privatisierung der DB.



    Dabei können beide Bereiche auch nach einer Trennung noch im Besitz der öffentlichen Hand bleiben. Der Transportbereich müsste sich nur mit der Konkurrenz auseinandersetzen und würde sein Monopol verlieren.

    Übrigens. Druck in diese Richtung ist schon älter und kommt von der EU ( de.wikipedia.org/w...n_Netz_und_Betrieb ).

    • @Rudolf Fissner:

      Die Strategie seit Mehdorn - was damals ja bereits die hier aufgezeichneten Ziele anvisiert hatte - hatte nur eine Konsequenz: dass man heute so desolat darsteht.



      Hat man wirklich so wenig gelernt, aus den eigenen letzten 20 Jahren oder gar von Thatchers Privatisierungen?



      Wieso nicht Positivbeispielen wie der Schweiz folgen?

      Grundlegende Infrastruktur gehört in die Hand des Staates, sei es bei der Bahn oder bei Energie oder bei Wasser oder bei Gesundheit



      Diese darf gerne nach Standards der freien Wirtschaft organisiert sein - verantwortlich aber muss man der Allgemeinheit bleiben und nicht irgendwelchen Stakeholdern.

      • @Werner2:

        Warm gehen Sie davon aus, dass eine eigenständige Infrastruktur-Gesellschaft eine private sein muss?

        Und Thathers Engelland zeigt dich, dass genau das auch anders geht. Bei Network Rail traten an Stelle von privaten Aktionären öffentlich-rechtliche Körperschaften. de.wikipedia.org/wiki/Network_Rail

  • Trennung von Infrastruktur und Betrieb? Ist wahrscheinlich sinnvoll, dann muss aber die Infrastruktur in Staatshand bleiben. Allerdings sollte der Betrieb gemeinwohlorientiert sein. Das wird mit privaten Anbietern wohl eher nicht funktionieren, es sei denn es wird so organisiert wie der Nahverkehr. Dort bestellen ja auch öffentliche Träger die Leistungen und finanzieren das Ganze aus Steuermitteln mit und auch u.A. aus Gewinnen komunaler Betriebe (z.B. Stadtwerke). Insgesamt müssen öffentliche Verkehrsmittel aus meiner Sicht zwar wirtschaftlich arbeiten, dürfen dies aber nicht gewinnorientiert tun.

    • @hechtmaus:

      Sie wollen den Flixbus verboten haben, weil er billiger anbietet und trotzdem ohne Steuergelder Gewinn macht?

      • @Rudolf Fissner:

        Übrigens, was die Gewinnorientierung bei Flixbus angeht, so führt die doch nur dazu, dass man mit Flixbus nicht überall hinkommt, sondern nur nachfragestarke Strecken bedient werden. Außerdem fuhr Flixbus während der Coronapandemie gleich mal garnicht. Das kann ja auch nicht das Ziel sein, dass man im Zweifel auf's eigene Auto angewiesen ist, was bei weitem nicht jeder hat.

      • @Rudolf Fissner:

        Nee, will ich nicht und habe ich auch nicht gesagt. Im Übrigen gibt's auf dem Fernbusmarkt außer Flixbus für den Inlandsverkehr hierzulande faktisch keine Konkurenz und somit Alternative. Flixbus ist für mich die absolute Low-Budget-Variante, um von A nach B zu kommen, ohne eigenes Auto. Aber flächendeckend arbeitet Flixbus nicht. Bei der Geschwindigkeit kann es Flixbus mit der Bahn ebenfalls nicht aufnehmen.

        Und was anderswo in den Foren jemand anmerkte: Mit vielen konkurierenden Anbietern wird kein Deutschlandtakt umsetzbar sein. Im Nahverkehr haben wir übrigens aufgrund der des gegenseitigen Unterbietens bei der regelmäßigen Neuvergabe der Verkehrsleistungen inzwischen auch gehabt, dass ein Anbieter (Abellio) in Schwierigkeiten geriet und der Staat einspringen musste. Der freie Markt ist eben nicht das Non-plus-Ultra, wie uns immer noch mancher weis machen will.

  • Unentwirrbares Netz von Widersprüchen.



    Rentabel vs. staats/gesellschafts/wirtschaftstragend



    Profiterwartung vs. zukunftsfähig



    Staatsbahnen ( DB und kleinere wie SWEG) vs. EU-Ausschreibepflicht



    An alldem war zunächst nich die Bundesbahn schuld , die allerdings auch damals keinen politischen Auftrag wahrgenommen hat, sondern auf Umsatz gekuckt und Nebenstrecken eingestampft.



    Mit Gründung der DEBEEAAAGEE wurden Schuld an der Misere und Verursachung von immer mehr Schuld zum Ping-Pong-Spiel zwischen Bundesregireung und DB-Konzernzentrale.



    Ein international verflochtener Konzern ist keine Staatbahn mehr, soll aber staatstragen Aufgaben wahrnehmen



    Da wo er aus allerbesten Gründen nich will (Stuttgart 21 bauen), wird er politisch gezwungen - und solls später zusammen mit den Bahnkunden ausbaden, wenn statt Netzausbau der Netzabbau im Südwestdeutschland fertiggestellt ist, per Nadelöhr da, wo früher mal einer von Süddeutschlands wichtigsten Bahnhöfen stand.



    Private sind nicht mehr wie anfangs die Kommunen, Regionen, Nahverkehrsbetriebe - weil EU-verboten, sondern internationale Finanziers, die ihre deutschen Zugfirmen jedoch zunehmend an die Staatsbahnen der Nachbarländer veräußert haben (Fr. NL; It....).



    Übernimmt die DB nach Ausschreibung von einem Privaten: klappts: Regionalstrecken Berlin



    Übernimmt ein Privater von der DB. holperts: ODEG Regionalstrecken Berlin, transdev S-Bahn Hannover, national express REs Köln-Westfalen.



    Klappen tuts, wenn lokale kommunale Unternehmen ein Netz retten, übernehmen, ausbauen: AVG im deshalb und dadurch weltberühmten Karlsruher Modell (2-System "Tram-Train"), Kassel, Mulhouse, ...



    Nicht klappen tuts, wenn die EU-Ausschreiberitis die Preise in den Keller treibt. !00%-Tochter der NL-Staatsbahn gewinnt in NRW und im Stuttgarter Netz (nebenbei bemerkt: dadurch wird das erfolgreiche Karlsruher Modell erheblich zusammnegestrichen, weil: EU wills so), und dann, schon nach paar Monaten, reicht das Geld nich mehr und: bankrott. Und Notlösung.

    • @lesnmachtdumm:

      Vielen Dank für Ihr sehr hilfreiches Kommentar mit guten weiteren Details!

  • Klassische Oppositionsforderumg, hatten die Grünen vor ein paar Jahren auch schonmal vorgeschlagen. Macht auch Sinn, gleich lange Spieße etc. Wird bei Regierungsantritt aber auch immer gleich kassiert, dann hat man nämlich Zugriff auf den Bahnkonzern:D

  • taz: "Die Zerschlagung der Bahn werde dazu führen, dass private Konkurrenten bessere Chancen bekämen, dem Platzhirsch Marktanteile abzujagen, erläuterte Ulrich Lange (CSU)."

    Man bekommt so langsam eine Ahnung, was passieren würde, wenn der ehemalige BlackRock-Lobbyist Merz tatsächlich Kanzler werden würde. Die flächendeckende Privatisierung ist doch schon lange ein ersehnter Traum der "christlichen" Union, aber auch von der "Freiheitspartei" FDP. Weiter unten hat es ja schon jemand so treffend formuliert. "Und der Steuerzahler wird so richtig über den Tisch gezogen. Was Geld bringt, wird privat und was Geld kostet, übernimmt der Staat." Oder anders ausgedrückt: Die Reichen sollen nach Ansicht der Union noch reicher werden und die kleinen Bürger bezahlen das 'Chaos' - was die CDU/CSU da angerichtet hat - am Ende dann wieder mit ihren Steuergeldern.

  • Schienen sind keine Straßen, sondern sind eng mit den Zügen verbunden. Von daher ist das keine gute Idee. Ich habe eher den Eindruck, dass man die DB noch mehr zerstören will.

    • @resto:

      Sicher doch, Es darf nur einen geben. Weitere Betreiber, die das Fahr-Angebot erweitern, wären schädlich für das Klima ... das Betriebsklima der DB 🤓

      • @Rudolf Fissner:

        Das Fahrangebot kann nicht erweitert werden, wenn es die Infrastruktur nicht gibt. Und das Problem gibt es bereits.

        • @resto:

          Und wenn derjenige, der gleichzeitig für die Infrastruktur und die Fahrdienste zuständig ist nicht in die Infrastruktur investiert, dann scheint das Interesse daran wohl von anderen Fahrdienstbetreibern herkommen müssen. Wir brauchen mehr Flixbahn und eine eigenständige Gesellschaft für die Infrastruktur, in der Hand der Bürger.

    • @resto:

      So isses - aber: Wir ham Schnellfahrstrecken in mittlerweile 4 verschiedenen Ausführungen, für die jeweils eigene Regeln gelten und z.T. eigene Züge gebraucht werden:



      Mit Güterverkehr: Würzburg/Hanau - Kassel - Göttingen, deshalb bitte immer schön flach und gradaus (Brücketunnelbrücketunnel...). Dort muss der ICE 2 aber langsamer fahren, wenn mit dem unmotorisierten Ende voraus: sonst fliegter weg bei Gegenverkehr: Fehlplanung.



      Ohne Güterverkehr immer anne Autobahn lang und über beinahe jeden Hügel: Ffm Flughafen - Köln, : Schafft nur der ICE 3. Deshalb auch extra dafür Exemplare nachbestellt.



      ICE 4 (langsamer und billiger) wird angeschafft, weil sich auf zahlreichen Strecken die bisher geforderte Höchtsgeschwindigkeit garnicht lohnt.



      Das hochgelobte "Flügeln" der extra dafür halb-so-langen ICE 2 und ICE 3 wird beim ICE 4 plötzlich wieder aufgegeben.... etc.

      ... ergibt alles wenig Sinn. Und alles in einunddemselben Konzern ausgeknobelt - bei kräftigem Mitmisch der regio- wie überregionalen Politik allerdings. (Siegburg ? Montabaur ? Nehmen wir doch beides !)

  • Damit wir die gleichen Zustände wie England haben. Genau die gleichen haben doch damals mit Mehdorn Umstrukturierung gemacht. Die Auswirkungen werden fatal sein und irgendwann wird es nur noch um profitable Strecken gehen!

    • @Gökmen Sengül:

      Welche "Zustände in England" meinen Sie?



      Jedes private Verkehrsunternehmen möchte möglichst nur profitable Strecken betreiben. Darum subventioniert die öffentliche Hand ja Verbindungen, die nicht profitabel sind, aber als öffentliche Daseinsvorsorge angeboten werden sollen und müssen. Und das kann man am besten mit einer unabhängigen öffentlichen Infrastrukturgesellschaft, die nicht von Renditevorstellungen privater Investoren getrieben wird. Genau dies ist das real existierende Modell im U.K. Bemühen Sie doch spaßeshalber mal eine Suchmaschine und geben "Network Rail" ein.

      • @MeinerHeiner:

        Interessant das Pendant "



        der Infrastrukturgesellschaft "Network Rail" in UK. Eine Bürger-Gesellschaft!

        Wikigedöns schreibt über Network Rail "Das Unternehmen hat die Gesellschaftsform einer Company limited by guarantee. Es wird privatwirtschaftlich betrieben, besitzt aber kein Aktienkapital. An Stelle von Aktionären treten Bürgen; im Falle von Network Rail sind dies 116 zumeist öffentlich-rechtliche Körperschaften. Allfällige Gewinne werden in den Ausbau oder die Erneuerung der Betriebsanlagen reinvestiert." de.wikipedia.org/wiki/Network_Rail

      • @MeinerHeiner:

        "das kann man am besten mit einer unabhängigen öffentlichen Infrastrukturgesellschaft, die nicht von Renditevorstellungen privater Investoren getrieben wird."



        Das gilt aber nicht nur für die Infrastruktur, sondern auch für den Betrieb. So wie jetzt shcon im Nahverkehr, wo nicht gefahren wird, was profitabel scheint, sondern was sinnvoll scheint und bestellt wird, sollte es auch im Fernverkehr sein. Was soll der Quatsch mit "Wettbewerb auf der Schiene"? Habe ich noch nie verstanden.

      • @MeinerHeiner:

        Aber erst, NACHDEM die Strecken mit-privatsisiert wurden und danch, dadurch, infolgedessen und hätte-mensch-wissen-können jahrzehntelang völlig runtergewirtschaftet wurden. Das mit der späteren Rück-Verstaatlichung der Schiene war im UK ein RIESENschritt zurück in die Zukunft.

        • @lesnmachtdumm:

          Eben. Wobei der Niedergang des Schienennetzes in UK schon weit vor der Privatisierung mit der "Beeching-Axe" einsetzte.



          Und der "RIESENschritt zurück in die Zukunft" wie in UK fehlt in Deutschland halt noch...

      • @MeinerHeiner:

        Also: Da wo man Gewinn macht, übernehmen die Privaten. Da wo es Verluste gibt, gleicht die der Staat aus?



        Definitiv muss sich bei der Bahn was ändern, aber dass die Üblichen Verdächtigen wieder nach Privatisierungen schreien... Leider habe ich nicht dass Gefühl, dass die Herren von der CDU genug Ahnung oder auch nur gute Absichten haben.

        • @Hanette Preus:

          Jein, jedenfalls nicht mit dieser "Heuschrecken"-Konnotation. Privatunternehmen erbringen die Verkehrsleistungen, das macht der Staat seit Auflösung der alten Bundes- und Reichsbahn nicht mehr selber. Die Verkehrsunternehmen erbringen sowohl profitable (hochbelastete S-Bahn-Strecken) als auch nicht profitable (gering ausgelastete Nebenstrecken) Leistungen. Das verbleibende Defizit gleicht der Aufgabenträger (die öffentliche Hand) aus, versucht dies aber durch wettbewerbliche Ausschreibungen, bei denen der wirtschaftlichste Bieter das jeweilige Linienbündel gewinnt, so gering wie möglich zu halten. Aber es bleibt dabei: in der Regel, d. h. in der Fläche ist öffentlicher Schienenpersonennnahverkehr nicht kostendeckend zu betreiben (Personenfernverkehr und Güterverkehr schon). So wie auch Schulen, Straßen oder ärztliche Krankenhäuser auf dem Land nicht gewinnbringend zu betreiben sind - zumindest hat niemand vernünftigerweise eine Gewinnerwartung an solche Leistungen. Es handelt sich eben um öffentliche Daseinsvorsorge.



          Und das gilt für Schienennetz erst recht. Hier muss der Staat das Mengengerüst und die Qualitätsstandards vorgeben und unmittelbar steuern können. Macht er bei den Straßen ja auch - und da beschwert sich niemand darüber, dass die im öffentlichen Eigentum sind.

          • @MeinerHeiner:

            Wäre es auf der Straße wie im Schienennetz, würde Mehdorn einen Fahrplan für alle Autos, Busse und LKWs koordinieren.

            • @Rudolf Fissner:

              Genau. Oder noch ein weiterer Spin: Wäre es auf der Straße wie im Schienennetz, würden Flixbus und Schenker den Fahrplan für s i c h u n d a l l e a n d e r e n Autos, Busse und LKW koordinieren.

  • 6G
    669197 (Profil gelöscht)

    Ich bin kein Anhänger des Beamtentums, aber ich war mehrere Jahre lang Mitarbeiter der Deutschen Bundesbahn, lange vor der Privatisierung, die eigentlich nie eine war. Damals fuhren die Züge noch pünktlich und man musste einen entsprechenden Bildungs- und Ausbildungsnachweis haben, um in adäquate berufliche Positionen zu kommen. Heute ist es in den privatisierten Unternehmen so, dass Beamte insichbeurlaubt sind, mit Haupt- oder Mittelschulabschluss auf Positionen sitzen, für die man eigentlich ein abgeschlossenes Studium bräuchte und in der Zählung nicht mehr als Beamte gelten, obwohl sie in der Beurlaubung als Beamte befördert werden. Bei der Post stört es kaum jemanden, wenn in einem solchen Qualifikationskontext die Briefe doppelt so lange brauchen. Aber auch da hat oft die Reinigungskraft inzwischen die höhere Qualifikation als der Abteilungsleiter, so absurd sich das für Außenstehende anhören muss. Bei der Bahn wird das aber als viel fataler bewertet, weil es im Alltag spürbarer ist. Das Hauptproblem ist, dass bei den Privatisierten sinnbildlich inzwischen zu viele Metzger auf Ingenieursplätzen sitzen.

    • @669197 (Profil gelöscht):

      Es gab tatsächlich mal eine Hoch- und eine Fachschule für Verkehrswesen.

      Und heute sucht man mit der Laterne Fachkräfte...

      • 6G
        669197 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        Solange die studentischen Hilfskräfte in den Betrieben sehen, dass der Abteilungsleiter keine Fremdsprache beherrscht und Mittlere Reife hat, während die Büroreinigungskraft studiert hat und drei Sprachen spricht, kann es sein, dass die Studenten ihren Weg als den falschen erkennen und Fachkräftemangel kann nicht das Problem sein.

        • @669197 (Profil gelöscht):

          Die DB Führungskraft muss vor allem etwas vom Fach verstehen. Sprachlich reich verständliches Deutsch.

          Und die DB sucht tatsächlich jede Menge Personal. Vor allem im Bereich Technik. Vom einfachen Signaltechniker über Lokführer bis zu Führungskräften.

          PS: Spüre ich da etwas Überheblichkeit gegenüber Menschen ohne Diplom und ohne große Sprachkenntnisse?

    • @669197 (Profil gelöscht):

      Es muss nicht schlecht sein, wenn da nicht nur Studierte in Führungspositionen sind. Gegenbeispiel ist die Schweiz mit ihrem hervorragend pünktlichen und getaktetem Bahnnetz, wo die Führungspersonen zumeist bei der Bahn als Lehrlinge angefangen und sich über die Jahre "hochgearbeitet" haben. Was stimmen muss ist die Identifikation mit dem Ziel, den ÖV zu perfektionieren.

  • Das koennte garnicht so schlecht sein.



    Die Infrastruktur bleibt beim Staat und der Rest wir privatisiert.



    Und die Nutzer der Infrastruktur zahlen dann dafuer.



    Dann koennen die Bahnkonzerne nicht mehr an der Infrastruktur sparen.

    Vergleich Luftraum: Jede Fluggesellschaft zahlt fuer jeden Flug eine Gebuehr an die Flugsicherung und diese haelt die Infrastruktur in Ordnung - klappt hervorragend.

    • @elektrozwerg:

      Oder ist genau umgekehrt? Die Allgemeinhein bezahlt die Infrastruktur und die Privaten streichen damit Gewinne ein?

      • @Soda:

        Die Privaten duerfen die Infrastruktur nur benutzen wenn sie zahlen. Wenn sie nicht zahlen, keine Gewinne, weil kein Umsatz.

        Ist natuerlich kein Allheilmittel bei Interessenkonflikten auf der staatlichen Seite, ein Beispiel:



        Die Lufthansa wird vom Staat gerettet, der dann der Luftsicherung zu niedrige Gebuehren aufdrueckt, um die Kosten bei seiner anderen Beteiligung (Lufthansa) zu druecken und deren Aktienkurs zu pushen.

    • @elektrozwerg:

      Abschreckendes Beispiel wäre hier GB.

  • Schlechter Empfang bei Internet und Handy. Ja, klar, das ist meine grösste Sorge beim Bahnfahren.

    @WARUM_DENKT_KEINER_NACH?

    Meinen Sie wirklich, dort ist jemand des Schreibens mächtig?

  • Was hat die CDU/CSU jemals für die deutsche Bahn gemacht? Genau! Gar Nichts!



    "Wirksam, schnell und umfassend umstukturieren".



    Ein Widerspruch in sich.



    Lustig, dass die CDU /CSU, die anderthalb Jahrzehnte Gelegenheit dazu hatte, erst im Nachhinein Ideen entwickelt.



    Diser Unfähigkeit von CDU und CSU kann selbst die FDP mit dem 9 und 49 Euro Ticket zwei deutlich bessere Ideen entgegen setzen.



    "Strukturen verschlanken" heißt Leute entlassen.



    Die Arbeit, die diese bisher gemacht haben , soll dann der Bund übernehmen, und die Arbeit schneller und besser machen. Am Besten natürlich ohne Personal.



    Ein völlig unsinniger Vorschlag.



    Die Bundesregierung hat gerade begonnen die Bundeswehr umzustrukturieren.



    Das ist zusätzliche Verwaltungsarbeit für Jahre.



    Auch wenn " die sollen mal machen", ein sehr bequemer Apell ist, wundere ich mich ein wenig, dass CDU Wahlkampf nun über die Taz geführt wird.

    • @Philippo1000:

      ""Strukturen verschlanken" heißt Leute entlassen."

      Die Bahn hat eine massive personelle Unterversorgung. Man kann die Bahn nur MIT diesem Personal verschlanken und verbessern.

      • @Rudolf Fissner:

        Tja- sind wir einer Meinung, oder reden wir aneinander vorbei?



        Die CDU fordert, dass die Strukturen verschlankt werden sollen, war hier Personalabbau bedeutet.



        Ich halte sehr wenig von Personal Abbau, besonders wenn das eh knapp ist. Viele Unternehmen erhalten ja tolle Tipps von Unternehmensberatungen, Personalabbau ist da gerne auf Platz 1 der Einsparungsliste.



        Dass " neue Beschäftigte" alte Probleme schneller und besser lösen ist eher selten.



        Mehr Geld um Infrastruktur zu reparieren und neu zu bauen, wie die Bundesregierung es gerade macht, ist hingegen sinnvoll.



        Umstukturieren kostet Zeit und Geld. Beim Geld der Steuerzahler, finde ich, sollte zweimal hingeschaut werden, wofür es ausgegeben wird. Die CDU ist da im Umgang traditionell großzügig, besonders, wenn Sie, wie gerade aus der Opposition, überhaupt keine Verantwortung trägt.



        Schienen austauschen, neue Trassen, neue Züge, das braucht Zeit und Geld. Neue Strukturen schaffen ist ABM, die ebenfalls Zeit und Geld kostet, an der derzeitigen Situation allerdings nichts verbessert.

    • @Philippo1000:

      Was haben die anderen Parteien besser gemacht?

      • @resto:

        Neu: 9 Euro Ticket, 48 Euro Ticket, 25 %mehr Transport auf die Schiene bis 2030, Rekord von 13,6 Mrd. Euro in diesem Jahr für die Bahn.

        • @Philippo1000:

          9 Euro Ticket hat nichts verbessert. Die marode Bahn besteht immer noch. Keine Bahnfahrt ohne irgendwelche Probleme in letzter Zeit. Und die alte Zugverbindung Zürich Stuttgart soll in Zukunft nicht mehr am Stuttgarter Hauptbahnhof, sondern schon in Plochingen enden; d.h. die Fahrgäste müssen zuerst noch die Tram zum Hauptbahnhof nehmen. Diese absurde Stuttgart21-Planung hält man im Kopf nicht aus.

          • @resto:

            Des muass Beblenga sei. Dr Zug fahrt et ibr Plochenga. Ja dia schwäb‘sche Eisabahna. Do kettsch plärra….

  • Tolle Idee. Wir sollen auf ein Konzept setzen, das nirgends auf der Welt funktioniert.

    Und der Steuerzahler wird so richtig über den Tisch gezogen. Was Geld bringt, wird privat und was Geld kostet, übernimmt der Staat.

    Stammt das Konzept direkt von BlackRock oder sind einzelne Worte auch in der Parteizentrale geschrieben wurden?

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      "Tolle Idee. Wir sollen auf ein Konzept setzen, das nirgends auf der Welt funktioniert."

      Das haben Sie sich doch ausgedacht. Ein kurzer Blick in den Wikigedöns-Artikel "Schienenverkehr in Japan" hätte Sie eines besseren belehrt. Und das Netz dort gilt international als Vorbild für Qualität im Bahnverkehr hinsichtlich Taktung und Pünktlichkeit.

      "Die Japan Railways Group, allgemein als JR Group (JRグループ, Jeiāru Gurūpu) bekannt, ist der Überbegriff für sieben rechtlich unabhängige Bahngesellschaften, die am 1. April 1987 die Nachfolge der privatisierten Japanischen Staatsbahn antraten. ..." ( de.wikipedia.org/w...nverkehrs_in_Japan )

      • @Rudolf Fissner:

        Au contraire, Japan hat dunnemals eben genau n i c h t Netz und Verkehr entflochten, wie es die Union nun vorschlägt (was im Übrigen ein alter Hut ist, wohlgemerkt) sondern die ehemalige nationale Bahngesellschaft in sechs regionale Gesellschaften privatisiert, die jeweils im Besitz der Schieneninfrastruktur sind u n d die Personenverkehrsleistungen in der jeweiligen Region erbringen.



        Die Japaner haben sich also offensichtlich für die Privatisierung der Staatsbahn, aber gegen Wettbewerb auf dem Bahnnetz entschieden. In der Europäischen Union ist man es genau anders herum angegangen, wobei es Deutschland nicht "zuende durchgezogen" hat, indem es die Netzgesellschaft im DB-Konzern beließ. Wenn man aber Wettbewerb im Netz will, dann ist es absolut notwendig und sinnvoll, Netz und Betrieb sauber zu entflechten.



        Nutzer:in "WARUM_DENKT_KEINER_NACH" sieht aber in der Entflechtung von Betrieb und Verkehr den Grund allen Übels mit der Bahn in D.

        • @MeinerHeiner:

          "Wenn man aber Wettbewerb im Netz will, dann ist es absolut notwendig und sinnvoll, Netz und Betrieb sauber zu entflechten. "



          Will ich aber nicht. Ich will eine am Gemeinwohl orientierte Bahn im Nah- und im Fernverkehr, wo ich mir den ganzen Overhead für Ausschreibungen spare (man schaue sich an, was alles eine Weile nicht funktioniert, wenn der Carrier wechselt).

        • @MeinerHeiner:

          Ich habe verstanden: Zerschlagung ist also keine Aufteilung in sechs Gesellschaften, sondern in nur zwei Gesellschaften. 😋

          ... und wenn Private, die das Fahrgeschäft beleben wollen, dann an den einen Infrastrukturbetreiber zahlen müssen, ist das Black Rock Gedöns, denn eigentlich ist für das Zahlen der Staat zuständig? Habe ich das richtig verstanden?

          • @Rudolf Fissner:

            Die Überschrift der taz ist an der Stelle leider reißerisch und bescheuert. Die tatsächliche Trennung in einen gemeinwohlorientierten Netzbetrieb und unabhängig wirtschaftende Verkehrsunternehmen ist nunmal die notwendige Voraussetzung für einen funktionalen Bahnbetrieb, wenn man nicht alles rückverstaatlichen will. Im Moment ist das System dysfunktional, weil das Netz in Form einer Aktiengesellschaft dem größten Schienenverkehrsunternehmen gehört, daher renditeorientiert betrieben wird und laut Wettbewerbern der DB-Verkehrsunternehmen der Netzzugang auch gelegentlich zur Behinderung ersterer benutzt wird.



            Daher ist das Ansinnen kein "Black Rock Gedöns" sondern ausnahmsweise mal ein sinniger Vorschlag aus der Union. Nur leider hat sie ein gutes Vierteljahrhundert gebraucht, bis das bei ihr mal so durchgesickert ist.

      • @Rudolf Fissner:

        Guter Link. Das genau das, was die CDU nicht vorschlägt.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Genauso sieht es aus. Gebe İhnen zu 100 Prozent Recht

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Werden Sie mal konkreter: wo funktioniert das Konzept nicht? Warum wird "der Steuerzahler" dabei über den Tisch gezogen? ("Der Steuerzahler" hat ja anscheinend auch kein Problem damit, Eigentümer:in des Straßennetzes zu sein.)







      Andersrum als Sie andeuten wird ein Schuh daraus: Überall dort, wo Staatsbahnen privatisiert worden sind, funktioniert(e) der Ansatz nicht, dass auch die Infrastruktursparte Gewinne erwirtschaften soll. Und das Ganze wird erst recht zur Effizienz- und Wettbewerbsbremse, wenn die Infrastruktursparte beim größten Verkehrsunternehmen verbleibt. Basale Infrastruktur gehört in öffentliche Hände und nicht in die privater bzw. rein kaufmännisch wirtschaftender Eigentümer - vor allem dann nicht, wenn es sich dabei um Infrastrukturmonopole und bei den Eigentümern um Verkehrsleistungserbringer handelt. Schön, dass auch die Union das erkannt hat. (Ich habe schon in den 90ern als Praktikant entsprechende Studien und Empfehlungen für ministerielle Auftraggeber zusammengetragen.)

      • @MeinerHeiner:

        Das klassische Beispiel ist GB.

        Das Problem ist, dass bei Bahnen die Schienen und der Verkehr technisch eng verflochten sind. Schienen sind eben keine Straßen.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          GB taugt längst nicht mehr als Negativbeispiel, sondern vielmehr als Vorbild. Network Rail ist eine nicht gewinnorientierte landesweite Infrastrukturgesellschaft in der Hand öffentlicher Akteure.



          Ja, Schienen sind keine Straßen. Schienen sind aber auch keine Transrapid-Trassen. Die Schnittstelle zwischen Infrastruktur- und Verkehrsunternehmen ist dank bekannter technischer Parameter und Sicherheitsvorgaben absolut beherrschbar - wie der öffentliche Schienenpersonennahverkehr und der Schienengüterverkehr mit seiner Vielzahl von Verkehrsunternehmen täglich beweist.

          • @MeinerHeiner:

            So gut funktioniert das Zusammenwirken verschiedener Akutere in der Praxis:

            www.swr.de/swraktu...r-hermann-100.html

            Ich spare mir die Links zu dem Chaos, dass die "Vielzahl von Verkehrsunternehmen" täglich in D veranstalten. Es wird genug darüber berichtet.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Ein gutes Beispiel dafür, dass die DB es mit der Infrastruktur nicht hinbekommen hat. Es fehlt wie so häufig ein drittes Gleis.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Aus dem gesamten verlinkten Beitrag wird nicht ersichtlich, welche der beschriebenen Problematiken auf Schnittstellenprobleme zwischen Infrastruktur und Fahrzeug, mithin Eisenbahninfrastruktur- und Eisenbahnverkehrsunternehmen zurückzuführen sind.



              Und dass es die Vielfalt der Erbringer von Verkehrsleistungen selbst wäre, die zu täglichem Chaos führte, werden Sie schwerlich valide nachweisen können.

              • @MeinerHeiner:

                "Aus dem gesamten verlinkten Beitrag wird nicht ersichtlich, welche der beschriebenen Problematiken auf Schnittstellenprobleme zwischen Infrastruktur und Fahrzeug, mithin Eisenbahninfrastruktur- und Eisenbahnverkehrsunternehmen zurückzuführen sind."

                Wenn man im Zug sitzt, bekommt man die Kommentare der Lokführer, wie gut die Zusammenarbeit funktioniert.

                • @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Der SWEG-Lokführer ärgert sich verständlicherweise darüber, dass er sich seinen Umlaufplan in die Haare schmieren kann, weil ihn die Fahrdienstleiterin der DB Netz AG nicht auf die völlig überlastete Rheintalstrecke lässt, weil dort seine Trasse wegen der Verspätungen anderer Züge mittlerweile belegt ist. Wäre die Rheintalbahn zeitig ausgebaut worden - und ich bin mir ziemlich sicher, dass eine versiert beaufsichtigte und gelenkte unabhängige öffentliche Infrastrukturgesellschaft das wohl früher auf den Weg gebracht hätte - würden Sie vermutlich keine Klagen aus dem Führerstand des Elztalbahners hören.



                  Das Problem ist aber nicht, dass das Elztal-"Zügle" inkompatibel mit dem DB-Netz wäre.

                  • @MeinerHeiner:

                    "Wäre die Rheintalbahn zeitig ausgebaut worden - und ich bin mir ziemlich sicher, dass eine versiert beaufsichtigte und gelenkte unabhängige öffentliche Infrastrukturgesellschaft das wohl früher auf den Weg gebracht hätte"



                    Bin ich mir nicht so sicher. Immerhin stellen Regierung und Parlament die Mehrheit im Aufsichtsrat der DB. Und es gibt völkerrechtliche Verträge, ob nun für das Rheintal oder für den Zulauf zum Brennerbasistunnel. Nur dass DE auf beiden Gebieten Jahre im Verzug ist.



                    Die Union, die jetzt meint, die Bahn neu erfinden zu müssen, hat zehn Jahre lang den zuständigen Minister gestellt. Noch Fragen?

                    • @Django:

                      Nee, keine weiteren Fragen. Die Union hat erstaunlicherweise mal aus dem bahnpolitischen Mustopf heraus gefunden, rutscht möglicherweise aber wieder dahin zurück, wenn sie nicht mehr Opposition sein sollte.