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Pro und Contra zum „Gesellschaftsjahr“Muss Helfen Pflicht werden?

Ein Jahr Dienst an der Gemeinschaft – verpflichtend für alle. Das schlägt unter anderem die Junge Union vor. Ist dieser „Zivi 2.0“ eine gute Idee?

Wer soll sich um sie kümmern? Der Staat, oder junge Menschen, als Dienst an der Gesellschaft? Foto: Unsplash/Josh Appel

E in Jahr Dienst an der Gemeinschaft – verpflichtend für alle. Das schlägt unter anderem die Junge Union vor. Ein sogenanntes „Gesellschaftsjahr“ sollen Schulabgänger*innen im sozialen Bereich oder bei der Bundeswehr absolvieren können.

Ist dieser „Zivi 2.0“ eine gute Idee?

Ja, sagt Gereon Asmuth

Pflicht!, Pflicht! Pflicht!, rufen die Konservativen lauthals zum Appell. Die CDU will ihre Wehrpflicht wiederhaben. Als alter Kriegsdienstverweigerer möchte man da gleich auf die Barrikaden gehen. Schon weil der Ansatz der Idee so offensichtlich ist: Die Bundeswehr hat Probleme, genügend Dumme für ihren uniformierten Drill zu rekrutieren. Und natürlich geht es auch darum, dass die Gesundheitspolitik es nicht auf die Reihe kriegt, Personal für die Pflege zu finden. Also wird beides zusammen, hübsch verpackt, als „Gesellschaftsdienst“ verkauft.

Doch wer die Idee in dieser miefig rechten Ecke liegen lässt, tut ihr Unrecht. Und übersieht, dass sie auch eine Chance für junge Leute ist: zum Ausbruch aus dem auf Verwertung ausgerichteten Bildungsweg.

Ein „Gesellschaftsjahr“ zwischen Schule und Berufseinstieg bietet die Möglichkeit, einmal beiseitezutreten. Etwas auszuprobieren, das man für sinnvoll hält. Etwa einem querschnittsgelähmten Studenten im Wortsinne ein Jahr unter die Arme zu greifen. Bei mir hat diese Zeit nicht unbedingt mein Leben geprägt, aber doch meinen Blick auf die Welt erweitert. Nicht nur Freundschaften habe ich gefunden, sondern auch ein Gespür entwickelt für die gesellschaftliche Diskriminierung Behinderter. Und ich habe eben gemerkt, dass ich so einen Job nicht mein Leben lang machen möchte.

Natürlich kann man solche Erfahrungen auch jetzt schon machen. Im Bufdi, dem Bundesfreiwilligendienst. Aber der hat gleich zwei Konstruktionsfehler. Weil er miserabel bezahlt ist, zieht er vor allem diejenigen an, die es sich leisten können. Weil er freiwillig ist, kommen in erster Linie die ohnehin Engagierten. Ich jedenfalls hätte mich damals liebend gern gedrückt – und somit eine Zeit verpasst, die ich in der Rückschau auf keinen Fall missen möchte. Es war ein Geschenk, das ich zum Glück auspacken musste.

Der real existierende Zivildienst, wie er bis 2011 bestand, war das Ergebnis einer links-emanzipatorischen Bewegung

Der real existierende Zivildienst, wie er bis 2011 bestand, war das Ergebnis einer links-emanzipatorischen Bewegung. Sie schaffte es, aus den als „Drückebergern“ abgestempelten Zivis respektierte Stützen der Gesellschaft zu machen. Im Vergleich dazu sah der Wehrdienst geradezu altbacken aus.

Als die Wehrpflicht 2011 abgeschafft wurde, hat die gesellschaftliche Linke, ohne mit der Wimper zu zucken, zugelassen, dass der „Zivi“ gleich mitbegraben wurde. Ein großer Fehler – den wir wiederholen würden, wenn wir die Debatte über die Wiedereinführung den Rechten überließen.

***

Nein, sagt René Hamann

Die Pflege ist ein anspruchsvoller, körperlich und psychisch äußerst belastender Job, der zudem massiv unterbezahlt ist. Wer soll das schon machen wollen? Könnte was für Migranten sein, hat man in Wirtschaft und Politik lange heimlich gedacht – aber nicht mit dem Missmut und dem Widerwillen der wutbürgerlichen Milieus gerechnet.

„Aber Moment“, fällt da welchen ein, „hatten wir da nicht schon mal etwas, das gut lief?“ Ein perfektes Ausbeutungssystem, das prima mit Moral, gutem Gewissen, staatstragendem Altruismus gedeckelt war? Richtig, den Zivildienst.

Das „Gesellschaftsjahr“ sei „eine Möglichkeit, etwas zurückzugeben und gleichzeitig den Zusammenhalt im Land zu stärken“, behauptet also der Chef der Jungen Union, Paul Ziemiak. Die JU versammelt meist junge Leute rechts der Mitte, die mit Gesellschaft im Sinne von Teilhabe oft nicht so viel am Hut haben.

Manchmal reicht es schon nachzusehen, von wo (und zu welchem Zeitpunkt) so eine in die Öffentlichkeit geblasene Forderung kommt. Zum einen ist Sommerloch, klassischerweise die Zeit für Politiker aus der Hinterbank, irgendetwas zu fordern. Hauptsache, abstrus genug, dass sich jemand aufregt. So hält man seinen Namen ins Licht, so startet man aber auch einen Testlauf für das Thema: Säuft es ab, oder ist was dran? Zum anderen stehen die Zeichen in dieser Republik gerade auf rechts. Vielleicht geht da ja noch mehr!

Die Probleme liegen naturgemäß anderswo: Erstens in der Bundeswehr, da will nämlich niemand hin, der noch bei Verstand ist. Legitimationsprobleme hat der Laden sowieso (dass er in Mali oder Afghanistan einen guten Job macht, darf bezweifelt werden). Und zweitens im Pflegenotstand: Es gibt immer mehr Pflegebedürftige, aber nur wenige, die das tun wollen, aus genannten Gründen.

Eine Jugend, die gegen supermiese Bezahlung mindere und niedrige Arbeit für die Gesellschaft verrichten soll, und sich das Ganze obendrein selbst als „selbstlos etwas Gutes tun“ verkaufen muss – das hatte sich eigentlich erledigt

Guttenberg sei Dank gibt es keinen Zivildienst mehr, um dieses Problem notzustopfen. Eine Jugend, die gegen supermiese Bezahlung mindere und niedrige Arbeit „für die Gesellschaft“ verrichten soll, und sich das Ganze obendrein selbst als „selbstlos etwas Gutes tun“ verkaufen muss – das hatte sich eigentlich erledigt. Eigentlich. Doch plötzlich kommt der „Zivi“ wieder als „Debatte, die längst überfällig sei“ um die Ecke!

Was „das Soziale“ angeht, könnte man einfach mehr in die Strukturen und in Gehälter investieren. Dann muss man auch nicht mehr so einen Quatsch wie das „Gesellschaftsjahr“ diskutieren. Teil der Gesellschaft sind wir nämlich auch so – ein Leben lang.

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241 Kommentare

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  • Für alle, die eine Dienstpflicht fordern, sollte es auch eine geben - unbedingt.

  • Ich finde die Dienstpflicht nur außerhalb des gewerblichen Bereichs sinnvoll.

  • ich finde die Dienstpflicht nur in Verbindung mit mehr Militarismus toll.



    So wie die AfD das will.

  • Geben ist nicht jedermanns Stärke.

  • @KARAVANSERAI - Genau, den politischen Linken fehlt es an sozialem Bewusstsein, besonders den vielen politischen Linken, die in der Flüchtlinghshilfe tätig sind und sich täglich Anfeindungen von rechts gefallen lassen müssen. Trolliger gehts ja wohl kaum KARAVANSERAI

    • @Frederik Andersen:

      Ich kenne keinen Flüchtlungshelfer, der die Linke wählt. Sie?

      • @Karavanserai:

        & Wuschwisch - mailtütenfrisch-;)

        “Karavanserai. Das Problem sind nicht die Kamele.“

        Wahre Worte - Gelassen ausgesprochen



        Liggers & Danke.



        Normal.

        unterm—



        vllt - schafft die einsetzende Kühle des Tages - etwas Abhilfe!;)



        …vllt.

        • @Lowandorder:

          you seem to be verwirrt.

  • @Elefant - Das ist Ihre Auffassung, nicht die von Max Weber! Haben Sie ein Beispiel für Ihre Behauptung, wie dies in der Praxis der Realpolitik aussehen soll?

  • Es ist überwiegend die politische Linke gegen solche Vorschläge. Möglicherweise fehlt es an sozialem Bewusstsein.

  • @Rudolf Fissner: Scherzkeks, die Mitarbeiter, die für lau arbeiten, werden doch gegen die ausgesspielt von der Arbeitgeberseite, die angemessen bezahlt werden wollen. Wie naiv sind Sie eigentlich?

    • @Frederik Andersen:

      Keksscherz: Ihre Logik läuft auf eine Nicht-Überlastung der aktuellen Pflegekräfte hinaus und das kein zusätzlicher Bedarf vorhanden ist, es also auch keinen Bedarf an neuen Konzepten gibt.

      Zivildienstleistende (oder wie man sie nennen will) als Lohndrücker zu sehen ist lächerlich, entsprechend niedrigere Löhne als Anreiz zu verstehen hundertausende an neuen Pflegekräfte zu gewinnen, dass ist schon wirklich scherzkeksig.

      Könnte mir vorstellen dass Lohnerhöhungen, (-; kapitalistische Methoden leztendlich also ;-) nicht genügend neue Pflegekräfte mobilisieren können und man deshalb das „Gesellschaftsjahr“ einführen wird. Vielleicht will amn aber auch nicht die Krankenkassenbeiträge erhöhen.

  • Wie, ihre alte Mutter ist behindert und kann nicht mehr für Sie abwaschen? Nix für ungut ;-)

  • @Janus



    "Ich sehe da keine Medienkritik, sondern eine Systemkritik."

    Ich sehe da sehr wohl eine Medienkritik (neben nat. der Systemkritik, die auch reinspielt), denn diese Zeitung hat "verändert", nicht mehr ihrer Informationspflicht und Vielseitigkeit nachzukommen, sondern sie verletzt seit dem ihre Pflicht, sich an alle Menschen zu richten, nicht nur für die Klientel der Reichen zu schreiben.

    "…das “die Reichen” eine art Schattenregierung errichtet haben…"



    Wenn Sie aufmerksam die Medien verfolgen, was Sie ja schreiben, sehen Sie, dass die Reichen keine "Schattenregierung" brauchen, denn sie benötigen dafür nur eine desinformierende, die Mantren der Geld- und Unterdrückungspolitik wiederholenden Presse und ebensolche Medien.



    Und die haben wir hier.

    "Ich habe keine sonderlich große Achtung vor den meisten Journalisten, weil diese keine Ahnung von dem haben über was sie schreiben…"

    Und genau das ist der Punkt, das sind die Leute, die eingestellt werden, weil sie zu den Reichen irgendwie "dazugehören" wollen (in der Hoffnung diese Reichen würden sich irgendwannmal dafür erkenntlich zeigen) und dafür (fast) alles tun, um den Reichen zu gefallen, eben das zu schreiben, was sie hören und lesen wollen – ist eigentlich auch nur logisch im Kapitalismus, wo es nur ums Geld geht, und nicht um Meinungsbildung und Recherche ohne Be-Wertung.



    Passt doch bestens in das, was ich geschrieben habe…

  • @Karavanserai - Wie gesagt, Sie blenden den sozialen Kahlschlag aus, der in der Zwischenzeit stattgefunden hat. Ein Überangebot an Arbeitskräften, die für lau arbeiten, würde unter den heutigen Bedingungen zu Lohndumping führen. Erste Semester Makroökonomie. Sollten Sie belegen, dann klappt es auch bei Ihnen mit der Logik!

  • Ich denke dass die Einführung eines sozialen Pflichtjahres für die Betroffenen ein wichtiger Lernschritt in Sachen sozialer Kompetenzen wäre. Allerdings sollte diese Pflicht schon an beide Geschlechter herangetragen werden.



    Und: Es müssen dazu bindende begleitende Regularien mit eingebaut werden, die das Ausbeuten dieser Soz-Pflichtler verhindern. Sie dürfen nicht im Pflegesatz als Planstellen mitgerechnet werden um zu verhindern dass sie dazu gezwungen werden fehlende Fachkräfte zu ersetzen.

  • Falsch, für die Aktionäre momentan nicht. Sie sind anscheinend einer! Lol

    • @Frederik Andersen:

      Sie bauen sich eine Scheinwelt auf. Selbst wenn ich mir Aktien kaufen wollte, dann ganz bestimmt nicht die eines korrupten Systems.

      • @Karavanserai:

        @Karavanserai - Warum wollen Sie das korrupte System dann mit einem sozialen Jahr unterstützen?

        • @Frederik Andersen:

          Lustige Logik. Warum machen Sie es der Pflege in der Konsequenz nicht noch schwerer, damit es das korrupte System noch schwerer hat. Man könnte als Pseudolinker ja z.B. fordern. dass dort die Löhne gesenkt werden. Oder zumindestens nicht erhöht werden.

  • @Karavanserai - Das war auch noch vor dem sozialen Kahlschlag. Die Vorstellung, dass Zivildienst zu einer Lohnsteigerung heute führen würde, lässt sich ökonomisch nicht herleiten! Sie machen sich lächerlich, da Sie alle entscheidenden Faktoren ausblenden! Unterlassen Sie dieses Nebelkerzen werfen!

    • @Frederik Andersen:

      Logik scheint nicht Ihre große Stärke zu sein. :-)

    • @Frederik Andersen:

      Sie leiten aus der Tatsache, dass der Zivildienst in der Praxis nicht zu Lohndumping führte, allen Ernstes ab, dass Zivildienst zu Lohnerhöhungen führt? Ist das Ihr Ernst?

  • @Atalaya - Deshalb ist dies ja momentan auch eine Utopie und zeitnah nicht realisierbar, da bleibt dann nur die Balance zwischen Verantwortungsethik und Gesinnungsethik herzustellen laut Max Weber. Nach Max Weber ist es Aufgabe politisch Handelnder, eine Balance zwischen Verantwortungsethik und Gesinnungsethik zu finden. Diese Balance ist in der Aussage von Herrn Fissner ncht zu finden!

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Frederik Andersen:

      So einfach ist es nicht. Verantwortung muß jeder übernehmen, Gesinnung ist ein freiwilliges Menetekel. Man kann also nicht die beiden Dinge in einen Vergleich zu setzen. Daher müssen sie auch unterschidlich betrachtet & gelöst werden.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Wenn Helfen zur Pflicht wird, wird Widerstand zur Schande.

  • Vor 30-40 Jahren kannte ich einige Pflegekräfte gut und zeilweise auch deren Lohnzettel. Das wären heute ca. 4500 Euro. Damals hatte der Zivildienst seine erste große Blütezeit.

    • @Karavanserai:

      Da helf ich gerne mit aktuellen Zahlen aus: Krankenpfleger, 20 Jahre im Beruf, bei 100% Beschäftigung brutto nach TVöD: 3300 Euro Grundgehalt (zzgl. Schichtzulagen).



      Wenn Beschäftigte nicht nach TVöD sondern irgendwelchen Haustarifen bezahlt werden, können Sie bis zu mehrere 100 Euro vom Grundgehalt abziehen...

      • @HopeDrone:

        Im ÖD geschah mit neuen Dumping-Tarifverträgen nichts anderes als in allen Verdi-Stammbereichen. Als Gegenleistung gab es gut dotierte Aufsichtsrats- und teilweise sogar Vorstandsposten.

    • @Karavanserai:

      Dass Sie vor 30-40 Jahren ein paar Pflegekräfte gut gekannt haben, das mag vielleicht sein. Aber dass diese damals 9000.-- DM verdient hätten, das ist komplett unglaubwürdig. Da kann Sie ihr Gedächtnis nur im Stich gelassen haben.

      • @LittleRedRooster:

        Ist das Ihr Ernst?

        • @Karavanserai:

          Ob das mein Ernst ist? - Ich beliebe mit meinem Lohnzettel nicht zu scherzen. Ich bin jahrzehntelang in einem dieser Berufe tätig und kann Ihnen nur versichern dass Ihre Gehaltsvorstellungen völlig falsch sind. Soviel, wie Sie vermuten, kriegt man wenn man ein Rudel Kinder zu Hause hat - und zwar im Vierteljahr, aber keineswegs monatlich.

  • Ich könnte Hilfe beim Abwasch gebrauchen und beim Autopolieren. Wenn es eine Pflicht zum helfen gäbe, wäre das ja ganz gut für mich.

  • @Littleredrooster - Und diesen Kahlschlag nun mit einem sozialen Jahr zu kompensieren ist halt die bodenlose Frechheit. Der Aktionär wird sich über seine hohe Dividende freuen und der Bevölkerung das Ganze noch über die CDU als Win-win Situation verkaufen lassen. Beeindruckend wie sich die Leute 2018 wieder einmal verarschen lassen!

    • @Frederik Andersen:

      "Und diesen Kahlschlag nun mit einem sozialen Jahr zu kompensieren ist halt die bodenlose Frechheit." (Zitat: Andersen)



      So kann man das durchaus sehen - da stimme ich Ihnen zu. Natürlich ist das wieder die typisch neoliberale Verarschung: Einmal Heile-Heile-Segen und ein buntes Pflästerchen aufs wundgeschlagene Knie und schon greint er nicht mehr, der deutsche Michel.



      Nur: Der gravierende Fachkräftemangel im Pflege-und Sozialbereich ist halt mittlerweile nicht mehr mit angelernten Hilfskräften zu kompensieren - auch nicht mit der zynischen Forderung Flüchtlinge dazu zu rekrutieren. Fachliche Inkompetenz durch mangelhafte oder gar völlig fehlende Ausbildung ist eine Gefährdung für die Betreuten.



      Diese schwärende Wunde kann man nicht mehr mit bunten Pflästerchen verkleben.

  • Das ist nicht richtig! Das Zusammenstreichen von Pflegesätzen zur Personaleinspaarung in entsprechenden Sozialeinrichtungen und der Abbau von hochqualifiziertem Personal mittels Erfindung von neuen und deutlich geringer qualifizierten und schlecht bezahlten Berufsbildern (Pflegehelfern) ist zeitlich deutlich früher anzusetzen. Vor Ort war dies ab ca. 1990 zu beobachten.



    Mit der damaligen (innen)politischen Großwetterlage in Beziehung gesetzt hat diese restriktive Sozialpolitik also wohl eher mehr mit der "Wende" zu tun als mit der Agenda 2010 und der Abschaffung des Zivildienstes. Die Renovierung der Semperoper (et all), im Rahmen der "blühenden Landschaften" Kohl'scher Prägung, steht da schon viel mehr in mittelbaren (fiskalischen) Zusammenhang mit dieser sozialpolitischen Streichorgie in Pflege, Medizin und Pädagogik. Aber das anzusprechen gilt ja bis heute noch als Tabu.



    Die spätere Abschaffung des Zivildienstes bezeugt lediglich die durch Neoliberalismus geprägte Ignoranz der Merkel'schen Ära gegenüber sozialpolitischen Belangen.

    • @LittleRedRooster:

      Wie ich erwähnte geschah der erste Schritt zur Zeit als Seehofer Gesundheitsminister war. Anfang der 90er.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Wenn Helfen Pflicht werden muß, sollte man eine allgemeine Pflicht einführen. Nicht, dass manche müssen und andere nicht, das wäre ja ungerecht. Womöglich gäbe es noch eine Auswahl mittels unzulässiger Kriterien. Dem muß dringend vorgebeugt werden.

    Es sollten sich ausgewählte Fachkreise zur Beratung zurückziehen, alle Argumente prüfen und dann einen Plan ausarbeiten, welcher am besten den Wahlberechtigten zur Volksabstimmung vorgelegt wird. Vor allem muß dafür gesorgt werden, dass alle Senioren sich mit dieser Volksabstimmung genau befassen, da sie letztlich die größte Gruppe der Betroffenen darstellen.

  • Die Defizite in den Kliniken sind überwiegend organisatorischer und fachlicher Natur.

    • @Karavanserai:

      @Karavanserai - Die Defizite in Kliniken sind überwiegend finanzieller Natur, die organisatorische und fachliche Defizite verursachen! Dafür sind die Dividenden der Aktionäre allerdings gestiegen!

      • @Frederik Andersen:

        Die Kliniken sind viel zu teuer.

  • Es geht darum die sich in den nächsten paar Jahren abzeichnende (bzw. schon vorhandene) Pflegelücke zu meistern. Entweder dadurch dass wir

    A.) ... verbunden mit massiven Lohnerhöhungen Arbeitskräfte aus anderen Bereichen heraus ziehen (Handwerk z.B) und dort den Mangel verschärfen. Dies würde zu entsprechenden Steigerungen bei jedem führen. Ich schätze mal es werden 30 Milliarden pro Jahr zusätzlich notwendig werden.

    B. ... ein Gesellschaftsjahr einführen und schlechter bezahlte unterstützende Hilfspfleger haben. Wenn das GG dies überhaupt zuläßt; dort ist dies lediglich für die Bundeswehr vorgesehen.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Warum haben die Grünen, wo sie regieren und regierten, nichts Wirksames gegen den Pflegenotstand unternommen?

      • @90191 (Profil gelöscht):

        Warum ist die Banane krum? Ehrlich jetzt? Dass Spahn Gesundheitsminister ist, sollte sich auch bei der AfD und den Pseudolinken herumgesprochen haben.

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    "Wir haben derzeit schon zu viel Pflegepersonal."



    Sie delirieren. Schnell die Füße ins kalte Wasser!

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Ein wenig Verpflichtung kann nichts schaden.

  • Wir haben derzeit schon zu viel Pflegepersonal.

    • @Karavanserai:

      "Wir haben derzeit schon zu viel Pflegepersonal." (Zitat: Karavanserai)



      Ich habe keine Ahnung wieviel Personal Sie in Ihrem Haushalt beschäftigen, aber in den Pflegeeinrichtungen sieht das ganz entschieden anders aus.

  • Was gerne vergessen wird. Der erste große Kahlschlag fand in den 90ern statt, als Seehofer Gesundheitsminister war.

  • @Karavanserai - Sie vergessen die massive Privatisierung der Pflege durch die CDU und FDP Regierungszeit von 2009-2013. Die Ausrichtung als Profitcenter und Dividendensteigerungsvorgaben durch die Aktionäre. Das hat alles noch enorm verschärft. Diese Ausbeutung nun mit einem sozialen Jahr zu kompensieren ist eine bodenlose Frechheit.

    • @Frederik Andersen:

      Die besten Sozialeinrichtungen sind derzeit die katholischen und die privaten.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Karavanserai:

        Wobei, wenn ich recht informiert bin, die katholischen nur 20 oder 25% selbst zu ihrem Erhalt beitragen und den Rest vom Staat bekommen.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @849 (Profil gelöscht):

          Sie sind absolut richtig informiert. Subsidiarität hat Grenzen, enge Grenzen. Deshalb ist es für mich auch eine Schande, dass kirchliche Träger konfessionslose Bewerber bei Stellenausschriebungen ablehnen dürfen, selbst wenn sie am qualifiziertesten sind.

          So ist es gängige Praxis, dass Bewerber eingestellt werden, die Kirchenmitglied sind, aber weniger qualifiziert oder ohne/ mit wenig Berufserfahrung.

        • @849 (Profil gelöscht):

          Für ein Altenheim zahlen immer auch die Bewohner, für Krankenhäuser immer auch die Kassen ... woher kommen ihre Zahlen?

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Ach Fissner,

            wieder mal im Reich der Mythen und Legenden unterwegs?

            Machen Sie sich erst mal kundig, ehe Sie wilde Behauptungen ohne Hand und Fuss absondern. Fragen Sie bei kirchlichen Trägern nach, wie deren Finanzierung aussieht. Ich habe lange in kirchlichen Einrichtungen gearbeitet und kenne deren Finanzierungsmodelle.

            Jede solide Recherche wird Ihnen bestätigen, dass kirchliche Einrichtungen nur zu einem Bruchteil kirchlich finanziert ist. Der Grossteil kommt von staatlichen Zuwendungen.

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Ach Leiberg, sie wussten wirklich nicht, dass Altenheime von den Bewohnern, den Angehörigen auch mit bezahlt werden müssen.

              Sie denken wirklich dass (s.o.) dieser Satz die Finanzierung eines Altenheims wiederspiegelt: „Wobei, wenn ich recht informiert bin, die katholischen nur 20 oder 25% selbst zu ihrem Erhalt beitragen und den Rest vom Staat bekommen.“

              Frischen Sie ihre „Pflegekenntnisse“ mal wieder auf, Service: www.pflege.de/alte...-altenheim/kosten/

        • @849 (Profil gelöscht):

          Es ist nicht immer eine Frage des Geldes.

        • @849 (Profil gelöscht):

          & gern altersjüngeren besseren Hälften



          'Na - Sie sind ja wohl nicht die Ehefrau‘



          Die Türen vor der Nase zugemacht & diese auf die Besuchszeiten verwiesen werden!



          kurz - “Drum prüfe - wer sich fürs -?Ewig bindet“ - Nich vllt doch nich noch was Besseres findet!



          &



          btw - auf Konkubinat wg evang. stehn die auch nicht soo besonders - wa!

          Von auffälligen Vermögensverschiebungen vor letzter Löffelabgabe - mal ganz ab! Woll.



          Sollen nicht nur in Köln & Rom sojet Koinzidenzen beobachtbar sein!;)(



          Normal.

          • @Lowandorder:

            Hä???

            War Antwort auf - klar & ja auch erst!

            @ “Die besten Sozialeinrichtungen sind derzeit die katholischen und die privaten.“de Jung ausse Karawanserei;)

            unterm——



            Euer Digi/0/1-Update is wohl liggers für die Tonne - hm*¿!* - ;))(



            Normal - wa!

      • @Karavanserai:

        … was daran liegt, dass inzwischen auch die staatlichen Einrichtungen in den neoliberalen Wettbewerb gezwungen werden und wirtschaften müssen, wie ein "richtiges" Unternehmen.

  • Wer nicht geben kann, sondern nur fordern, dem sollte man Menschen nicht anvertrauen.

    • 9G
      90634 (Profil gelöscht)
      @Karavanserai:

      Wer wäre das denn? Die SPD?

  • Nach dem "Agenda 2010" Lohndumping-Unsinn innerhalb der Eurozone, nun auch dieser Lohndumping-Quatsch der "Zwangsarbeit" der Jugend Deutschlands: weit unter dem Mindestlohn bezahlt; ohne Arbeitnehmerrechte, normalen Arbeitsverhältnissen, Kündigungsrecht usw.

    Dies, anstatt für die Jugendlichen demokratisch zu sorgen, mit z.B. einem Paneuropäischen ERASMUS-Programm ähnlichen freiwilligen Dienst innerhalb der EU, als ein gigantisches europaweites Austauschprogramm und vorallem heute, als den wesentlich allernötigsten Grundstein für eine europäische Völkerverständigung. Das wäre auch ein wesentlicher Schritt zu einem gemeinsamen EU-weiten Militär, sowie einem zusammenwachsenden Sozialsektor in Europa, mit den dafür benötigten Mitteln in den ominösen 2% Verteidigungsausgaben des BIPs Europas eingepreist...

    Wenn um echte Europaweite-Landesverteidigung gerne, da ist man auch als ehemaliger Kriegsdienstverweigerer mit dabei. Am besten mit einer Volksabstimmung in Europa über dieses Thema ganz nach dem schweizer Modell , das wäre am sinnvollsten und effektivsten für alle demokratischen Pro-Europäer...

  • Ich halte die Argumentation, mit einem sogenannten Gesellschaftsdienst würde Pflegepersonal ersetzt, für ein Ablenkungsmanöver, weil selbst der Zivi das einst nicht machte, es sei denn, er war ausgebildet. Ich finde die Ängste und die Ablehnung eines solchen Dienstes sehr bedenklich. In sozialer Hinsicht. Denn sehr vieles Gutes, was da getan werden kann, wird eben bisher nicht getan oder nicht mehr.

    • @Karavanserai:

      Angesichts der Prognosen der Lücken die sich da auftun werden in den nächsten 10 Jahren, wenn nichts weiter passiert frage ich mich auch woher das Atgument kommt. www.bundesgesundhe...beschaeftigte.html

    • @Karavanserai:

      Natürlich hat der Zivildienst den Arbeitsmarkt im Pflegedienst nachhaltig, für Arbeitnehmer, nachteilhaft beeinflußt. Wer lenkt denn mit einer argumentativen Ablehnung einer solchen Forderung (und von was) ab?



      Wenn Kapitalisten eine unentgeltliche Leistung fordern und kräftig die Moralkeule schwingen, obwohl ihnen weniges wertvoller erscheint, als die finanzielle Ungleichheit und der Fortbestand von gesellschaftlichem Oben und Unten, wenn dabei wahlberechtigte Bürger bereit sind, auf so eine Verarschung reinzufallen und diese unterstützen, dann finde ich gerade dies sogar mehr als bedenklich.

      • @Hampelstielz:

        Wir waren im Zivi zur Unterstützung des Personals da. Ich würde eher sagen, dass wir das Personal entlasten,



        aber niemals ersetzten. Das ginge auch gar nicht. Bis ich z.B. überhaupt die Medikamention verabreichen durfte, verging ein gutes halbes Jahr. Ist ja auch logisch in einer psychiatrischen Anstalt, bei den Medikamenten...es wäre verantwortungslos, das einen 20 Jährigen lanhaarigen Kiddie machen zu lassen... und wäre etwas passiert, hätte es auch Konsequenzen für das Personal gehabt. Also: es musste erstmal vertrauen geschaffen werden.

        Und so war es mit vielen anderen Sachen genauso. Bis ich halbwegs hätte als Personal arbeiten können, war der Zivi schon um. Gewisse Sachen benötigen eben Schulung, Ausbildung, Erfahrung, Vertrauen unter Kollegen, überhaupt die berufliche Fähigkeit und Erlaubnis usw. Das konnte und wollte der Zivildienst gar nicht leisten, geschweige denn die Zivis und heute wäre das nicht anders.

        Im Zivildienstbereich waren seinerzeit sehr viele Linke tätig. Also die, die das organisierten und einst überhaupt erst möglich gemacht hatten. Als erste Kriegsdienstverweigerer usw. Ein Zivi hatte viele Rechte, mehr als Arbeitnehmer (Kommentar auf Kommentar weiter oben). Ich verstehe nicht wie Viele das gleich so negativ sehen und alle möglichen Geschichten erfinden. Wo es doch überhaupt erst im Gespräch ist... Der alte Zivildienst hatte allgemein einen guten Ruf, war angesehen usw. Dass die Zivis, die meisten davon Kids, Löhne drücken, Arbeitnehmern die Arbeit nehmen. Darauf wäre früher niemand gekommen.

      • @Hampelstielz:

        Ich teile Ihre Meinung.

      • @Hampelstielz:

        Die Agenda 2010 und die Abschaffung des Zivildienstes haben zu den Problemen geführt, die Sie und andere beklagen. Sie haben den Hilfspfleger geschaffen.

        • @Karavanserai:

          Auch Sie haben mE recht.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Karavanserai:

      ...stimmt nicht. Der sog. Zivi war sehr wohl im Pflegebereich tätig, ohne entsprechende Ausbildung.



      Also, bitte keine Märchen erzählen.

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Im Pflegebereich tätig sein, heißt noch lange nicht, pflegerische Tätigkeiten zu übernehmen. Z. B. durfte der Zivi auf meiner damaligen Station - wenn überhaupt - Füße waschen. Mehr war korrekterweise nicht erlaubt an Pflege. Ansonsten: Geschirr abräumen, Getränke verteilen und ähnliche Handreichungen, Botengänge, Unterstützung der Examinierten wenn mal 2 Hände nicht ausreichten etc. und im besten Fall: der Zivi setzt sich mal hin und quatscht mit den zu Pflegenden. In aller Regel für beide Seiten eine Bereicherung...

        Die Krux ist, dass Pflege ein immens weitreichendes Arbeitsfeld mit vielen benachbarten und angrenzenden Bereichen ist, neben notwendigem hauswirtschaftlichem Kram insbesondere Medizin, Pharma, Psychologie, Pädagogik, Seelsorge. Und für Suppen in der Mikrowelle warm machen brauche ich keine Ausbildung, aber es ist ungemein entlastend, wenn sich Pflegekräfte um sowas nicht selbst kümmern müssen.

  • Habe bislang, außer dem BGE, noch nie von einer grundsätzlich, es mag begrüßenswerte Einzelfälle geben, dümmeren Idee, zumindest im jetzigen Zustand der Gesellschaft, gehört.

  • @Rudof Fissner: "Und deshalb müssen Grenzen auch offen sein. Ein angemessenes Einkommen und soziale Hilfen sind ein Menschenrecht. Weltweit. Nicht nur für das eigene „linke“ Klientel."

    Stimme dieser Utopie zu, nun müssen Sie uns aber nur noch noch verraten, wie Sie dies zeitnah ökonomisch, ökologisch und sozial umsetzen wollen.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Frederik Andersen:

      Geld ist genug da, es wird nur für die falschen Dinge ausgegeben. Ökologisch zuträglich wäre ein für den Westen geringerer Konsum (der nicht den Wohlstand tangieren würde) auf jeden Fall und für die sogenannte dritte Welt auch, wenn man die mal sich ihre lokalen Märkte erschließen ließe. Sozial ist das Problem: das System ruft nach immer weiterer Kapitalakkumulation und die Menschen im Kapitalismus sind derart durch Konsum abgelenkt, dass sie nicht merken, dass ihr Konsum ihnen und der Welt nicht guttut. Da liegt m.E. der falsche Hase im Pfeffer. Eine genügsame Gesellschaft, die auf externalisierte und lokale Ausbeutung verzichtet, ist den Menschen nicht mehr vermittelbar. Die kapitalistische Gehirnwäsche hat da ganze Arbeit getan. Und sobald sich eine "Bevegung", wie die vegane aufmacht, wird sie auch schon kapitalistisch vereinnahmt und ihr dadurch der Wind aus den Segeln genommen.

  • Das Grundgesetz müsste geändert werden. Dazu braucht es eine 2/3 Mehrheit, die ist momentan für diesen Lohndumping-Unsinn nicht vorhanden. Momentan könnten nur Männer verpflichtet werden. Das ist wiederum mit der EU- Antidiskrimierungsrichtlinie nicht vereinbar und würde vor dem europäischen Gerichtshof für Menschenrechte kassiert werden. Erfreulicherweise bleibt der Jugend dieser Lohndumping-Quatsch daher erspart. Es wird wohl nichts weiteres übrig bleiben, als den Menschen in der Pflege angemessene Gehälter zu zahlen, anstatt diese durch ein soziales Jahr noch weiter auszubeuten.

  • Mmmhh, dass hört sich ja immer so gut und am Leben gereift an: "Ach ich hab in meiner Zivi Zeit so viel gelernt, menschlich, persönlich, usw., ich möchte es nicht missen. Wäre sicher auch eine gute Erfahrung für Andere"!



    Hat sich denn irgendjemand von den hier so inspirierten deshalb befleißigt gesehen, seine Schaffenskraft dauerhaft bspw. der Altenpflege zu widmen? Kein Stück, inklusive mir! Hört auf zu träumen, wir wurden als Zivis schamlos ausgenutzt und allen unseren bewegenden Erfahrungen zum Trotz, sind Pflegeberufe heute so unbeliebt wie nie. Was haben denn die ganzen Studis in ihrer späteren Karriere aus dem Erlebten gemacht? Warum lässt man eine Sache so verkommen, wenn man ach so viele wichtige Erfahrungen gemacht hat?

    • @Weidle Stefan:

      "Hat sich denn irgendjemand von den hier so inspirierten deshalb befleißigt gesehen, seine Schaffenskraft dauerhaft bspw. der Altenpflege zu widmen? Kein Stück, inklusive mir!"

      Ich hätte ein paar Beispiele: Ich habe nach meinem Zivildienst eine Ausbildung zum Krankenpfleger gemacht und arbeite noch immer als solcher. Auf meiner Station arbeiten 4 Männer, davon sind 3 über den Zivi in die Pflege gekommen. Der 4te übrigens über das FSJ.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Weidle Stefan:

      Sie haben vollkommen Recht damit, wenn Sie mittelbar drauf verweisen, dass es nicht entscheidend ist, wie sich ein ZIVI bei seinen Verrichtungen gefühlt hat, sondern ob er dabei ausgebeutet wurde (und zudem noch ob seines Mannseins diskriminiert). Gegen ein verpflichtendes soziales jahr hätte ich jedenfalls nichts, wenn sichergestellt würde, dass die, welche es ableisten, nur zusätzlich zu vernünftig bezahlten Fachkräften zum Einsatz kämen.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Mir gehen grade all die Mütter durch den Kopf, die von ihren Kindern ausgebeutet wurden und nun alt und bettlägerig in den Altenheimen liegen.

    • @Weidle Stefan:

      Ich fühlte mich nie ausgenutzt. Die Arbeit in der Psychiatrie war zwar bei Zeiten nervlich anstrengend. Aber meinen Betreuern war schon klar, dass ich ein junger Mann (quasi Jugendlicher) war, dem man gar nicht alles auftragen und den man nicht schinden kann. Ich war halt eine Unterstützung. Damals, 90er, ließ sich von dem Sold gut leben. Meine Wohnung wurde bezahlt, ich erhielt 2000 Mark Auslöse. Da gab's mit 20 Jahren doch keinen Grund zu meckern.

      Sicher, ich bin dann auch nicht in einem Sozialberuf gelandet. Und zwar genau wegen der Erfahrung im Zivi. Aber genau so konnte ich eben die Erfahrung sammeln, dass so etwas für mich kein Beruf wäre. Andere hingegen sattelten drauf. Einer davon ist heute selbst Psychiater...

      Ich war nie sonderlich engagiert. Aber im Dreck robben, in einer Kaserne mit glatzköpfigen Jungs hausieren, die gerne Panzer fahren usw. , Dienst an der Waffe, wollte ich nicht. Die Erfahrung, die ich sonst wohl nicht gemacht hätte, war insgesamt gut. Und das gesamte ehemalige Zivisystem war in der Rückschau ebenfalls gut.

    • @Weidle Stefan:

      Ich war Zivi in der mobilen Altenbetreuung. Hausbesuche mit Plaudern und Unterstützung für alte Menschen, bei denen der Partner starb und die nur ein wenig Unterstützung in alltäglichen Dingen brauchten, aber nicht zu den Reichsten gehörten. Sie zahlten 2 D-Mark für eine Stunde Unterstützung. Heute sind solche Menschen auf Kosten des Staates allesamt in Altenheimen, wohnen und leben nicht mehr in ihrer vertrauten Umgebung. Denn solche Dienstleistungen gibt es nicht mehr. Einen studierten Sozialarbeiter oder Altenpfleger braucht man für so was nicht. Ausgenutzt fühlte sich bei uns keiner. Wir waren 15 Zivis für eine Großstadt. Ein Drittel wollte zu denselben Bedingungen sogar noch um ein Jahr verlängern, was aber formal nicht möglich war.

  • Eine Festlegung auf ein zusammenhängendes Jahr genau nach der Schule würde ich nicht vornehmen.

  • "Ein „Gesellschaftsjahr“ zwischen Schule und Berufseinstieg bietet die Möglichkeit, einmal beiseitezutreten. Etwas auszuprobieren, das man für sinnvoll hält. Etwa einem querschnittsgelähmten Studenten im Wortsinne ein Jahr unter die Arme zu greifen. Bei mir hat diese Zeit nicht unbedingt mein Leben geprägt, aber doch meinen Blick auf die Welt erweitert. Nicht nur Freundschaften habe ich gefunden, sondern auch ein Gespür entwickelt für die gesellschaftliche Diskriminierung Behinderter. "

    - Nur weil man an den eigenen Zivildienst gerne zurückdenkt, heißt es nicht, dass auch andere es so sehen.

    Ich habe mich auch schon vor dem Zivildienst sozial engagiert. Ich wusste was ich nach dem Abitur machen wollte, und brauchte kein "Orientierung". Stattdessen habe ich während meines Zivildienstes die Löhne der anderen, hauptberuflich im Pflegedienst tätigen gedrückt und sobald ich zur Kritik ansetzte, wurde mir klar gemacht, dass es sich bei meiner Tätigkeit um einen Wehrersatzdienst handelt, und ich entsprechend die Fresse zu halten habe. Auch mit Knast wurde mir gedroht.



    Ich habe den Zivildienst als einsam, langweilig und verblödet empfunden, und der Zivildienst hat mich von der Gesellschaft eher entfremdet. Und das lag vor allem an den Bedingungen des Zwangs.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Sandor Krasna:

      Ihre Ausführungen kann ich gut nachvollziehen. Allerdings sehe ich ein grundsätzliches Dilemma: eine Gesellschaft, die viele Zwänge beinhaltet, kann nur als entfremdet erlebt werden. Die Zeit der kleinen Nischen und Biotope ist seit Ende der 1980er Jahre Vergangenheit.

      Dass die meisten Menschen diese Entfremdung erst gar nicht mitbekommen, ist kein Widerspruch dazu. Es drückt vielmehr das 'Modell Drei Affen' aus: "Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen."

      Das 'glückliche Bewußtsein' eben.

  • 9G
    97546 (Profil gelöscht)

    Guter Voschlag heute morgen im DLF. Die alten weißen Männer zwischen 45 und 55 machen den Pflichtdienst, weil die es nötigsten haben, sich mal für die Gesellschaft einzusetzen.

    • @97546 (Profil gelöscht):

      "Guter Voschlag heute morgen im DLF. Die alten weißen Männer zwischen 45 und 55 machen den Pflichtdienst, weil die es nötigsten haben, sich mal für die Gesellschaft einzusetzen."

      Das sind gerade diejenigen, die ihren Dienst wirklich auch gemacht haben. Sie haben ihn hinter sich.



      Aber deutschen Frauen darf man so was nicht zumuten. Sie bekommen ja schon die Kinder (oder auch nicht).



      In Israel sind auch Frauen zum Wehrdienst verpflichtet. Israelische Frauen sind die selbstbewusstesten, wo gibt.



      ;-)

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @97546 (Profil gelöscht):

      Das sind doch genau die, die ihn bereits gemacht haben. Außerdem, Sie Jungspund!: mit 45 oder 55 ist "Mann" in der Regel noch lange nicht alt. :-)

      • @849 (Profil gelöscht):

        Jau.

        Da fehlt kölsche Lebensart!;)



        “Junger Mann - was darf‘s denn sein?“



        Die Perle hinterm Bäckertresen zum



        Melatenblonden!;)



        Normal.

    • @97546 (Profil gelöscht):

      Was haben sie gegen ältere weiße Männer?

      • 9G
        97546 (Profil gelöscht)
        @Svenja_Hamburg:

        Das ist die Gruppe, die für das meiste Schlechte, was in dieser Welt geschieht verantwortlich ist.

  • Vielleicht sollte man Frauen wieder davon freistellen.

  • "Ich will meine minderbezahlte Zeit in einem Pflegeheim im Rahmen des Zivildienstes nicht missen ..."

    Diese Zeiten sind aber vorbei.

    M. E. wird mit dem Gesellschaftsjahr nur versucht an billige Arbeitskräfte zu kommen.

    Sollen jetzt alle für 900.-€ im Monat arbeiten – egal ob mit oder ohne Ausbildung, nur damit sich die Betreiber die Taschen vollstopfen können?

    Würden Sie dafür morgens überhaupt auch nur aufstehen?

    Wenn "dieser Austauch zwischen den Generationen" gewünscht ist, lässt sich der ganz leicht einrichten:



    Im Altenheim oder Krankenhaus vorlesen, zuhören, spazierengehen, singen, usw.

    Was haben Sie gegen ausgebildete Pfleger?

    M. E. bringen Sie da etwas durcheinander…

    • 9G
      99663 (Profil gelöscht)
      @Frau Kirschgrün:

      genau. im prinzip wäre gegen die idee rein sozial-human gar nicht mal was einzuwenden, aber dafür müsste die alters-umsorge zurück in gemeinschaftliche hände. keine privatbetreiber mit shareholder-verpflichtungen, das führt nur zu weiterem lohndumping. da wird also mal wieder an die menschlichkeit appelliert ohne humane gesellschaftsorientierte voraussetzungen schaffen zu wollen. typisch neocon. also ändern wir vorher mal was anderes. daher: aufstehen!

      • @99663 (Profil gelöscht):

        Als ob junge Leute, wie es Zivis waren überhaupt vollumfänglich als Arbeitskräfte eingesetzt werden könnten...Bestimmt die Hälfte der Zivis waren eh Larifaris, die bewusst bei Malteser bissle fahren wollten und ansonsten nur Partys und Mädels im Kopf hatten... Viele mussten -Akademikerkinder, keine Lehre, frisch aus nach dem Abi- überhaupt zum ersten Mal in ihrem Leben halbwegs sowas wie arbeiten. Im Gegensatz zu mir, mit Handwerkerlehre und 2 Jahre vorher gearbeitet, hatten damit Einige ihre Probleme...

        Aber die Zivi-Betreuer, Vorgesetzten hatten sich entsprechend darauf eingestellt, schließlich kam jedes Jahr Zivinachschub. Und vielerlei Sachen hätten sie uns gar nicht machen lassen. Schon alleine, weil es ihnen nur mehr Arbeit gemacht hätte - nicht jeder 20 Jährige kann Klo putzen, wenn sich ein Patient massiv daneben gekotet hat - also machten sie es lieber selbst, als einen Zivi zu beordern.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Motz Christian:

          Wir haben zu zweit gearbeitet und die Aufgaben zweier Festangestellter mehr als erfüllt. Ferner waren wir die Kaffeekocher und Frühstückholer und die Putzjungen für die Angestellten, die den halben Tag Däumchen gedreht haben. Zuvor beim Bund war es aber noch schlimmer: da war die Tätigkeit komplett sinnlos und die meisten Z-Schweine an Dumpfheit kaum zu überbieten.

          • @849 (Profil gelöscht):

            Also dass das Personal Däumchen drehte, kann ich mich nicht erinnern. Die hatten viel zu tun. Das hängt wohl davon ab, in welcher Einrichtung man war, Thematik usw. Dass sich die ersten 3 Monate auf leichtere Tätigkeiten beschränkten, Fahrdienst und solche Sachen ist ja nur normal. Ich würde auch nicht gleich sofort jungen Leuten, die keine entsprechende Vorbildung oder Ausbildung haben psychotische Menschen, die Stimmen hören, Halluzinationen haben, eine extreme Depression, Borderline usw. usw. , andere Menschen, die teils ihr gesamtes Leben in der Anstalt verbrachten, einfach so an die Hand geben. Nach und nach kamen dann Teilnahmen an Besprechungen dazu, weitere Fahrten mit Einzelpersonen über den ganzen Tag, Arbeitstherapie (Gartenarbeit bzw. Aufsicht und Werkstatt) und weil die Leute drauf standen, sollte ich jeden Tag, vor der Arbeitstherapie die Morgengymnastik mit ihnen machen. Am Ende machte ich 2 Wochen Urlaubsvertretung für Gruppenleiterin (Arbeitstherapie) meiner Gruppe - mit Unterstützung.

            Aber dass ich Personal ersetzt hätte, darauf wäre ich nicht gekommen. Und jeder sollte sich ernsthaft die Frage stellen, ob er denn damals für mehr als Kaffeekochen geeignet gewesen wäre oder überhaupt Lust auf mehr als Kaffeekochen hatte. Ich kannte auch Zivis, die es toll fanden, nur Kaffee kochen zu müssen, bei vollem Sold...

  • "Ich bleibe dabei: das Sozialwesen gehört als Daseinsvorsorge in öffentliche, also "unsere", Hand …"

    Dass das bedeutet, dass da einiges auf den Kopf gestellt werden muss, ist doch sonnenklar, bzw. der "Witz" an der Sache.



    Geschehen diese Änderungen nicht, geht alles immer weiter den Bach runter.



    Und begünstigt immer weiter die Falschen (die Abzocker).

    Die stopfen sich von unserem Geld die Taschen voll, und wir machen uns Sorgen, dass sich etwas für DIE ändern würde?! Echt jetzt?

  • Allgemeine Dienstpflicht? Das ist nichts anderes als Zwangsarbeit für unsere Jugendlichen; weit unter Mindestlohn bezahlt; ohne Arbeitnehmerrechte, wie sie in normalen Arbeitsverhältnissen üblich sind, und im schlimmsten Fall: Despotische Vorgesetzte, die den Status des Zwangsdienstleistenden schamlos ausnutzen! Jaja, diese Spezies gibt's im normalen Arbeitsleben schon auch noch, nur dort eben mit Kündigungsrecht!



    Jeglicher Zwangsdienst schränkt per se die in unserer Verfassung elementaren Grundrechte massiv ein; wie sollen da einem Jugendlichen die Werte unserer Gesellschaft vermitttelt werden? Kämpfen darfst du, dienen darfst du, aber dein rechtlicher Status ist das eines Niedriglohnsklaven? Übrigens, auch als wir die leidige Wehrpflicht noch hatten, wurde nicht nur in der Bw schikaniert, auch Zivis waren davon betroffen. Nur öfffentlich sprechen möchte darüber niemand, Politiker schon gar nicht, warum wohl?



    Um Missverständnisse zu vermeiden, ich bin kein Gegener der Bw, im Gegenteil, ich glaube, dass die heutige Bw wesentlich besser ist als ihr Ruf! Vorgesetzte müssen heute mit ihren Soldaten ein Team bilden, und das geht meist nur mit innerer, und selten mit äußerer Autorität! Ebenso habe ich Hochachtung vor denen, die ein f r e i w i l l i g e s Jahr ableisten, mit Engagement und Vorgesetzten, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen! Das gleiche gilt für ehrenamtliche Mitarbeiter aller Sparten; ihr Engagement ist der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält und nicht irgendwelche Zwangsdienstphantasien profilneurotischer Politiker! Aus diesem Grund plädiere ich nachdrücklich für freiwilliges soziales Engagement und für eine weltweite Ächtung aller Formen von Zwangsdienst!

    • @Palmer Selma:

      Kann ich einerseits nachvollziehen. Andererseits ist Freiwilligkeit zwar absolut zu begrüßen, nur ist das halt wie immer. Freiwillig machen das eh nur die, die es nicht bräuchten (gut ist es natürlich trotzdem, keine Frage).



      Zwang ist halt doch nicht unbedingt schlecht. Es gibt schließlich auch die Schulpflicht, die ja nichts anderes ist als der Zwang eine anerkannte Bildungseinrichtung zu besuchen. Sind die Schulen super oder auch nur gut? Das darf man durchaus gerne bezweifeln. Trotzdem werden die wenigsten einer Abschaffung der Schulpflicht zustimmen.



      Ich sehe in einer solchen "Dienstpflicht" (oder etwas weniger beschönigend "Dienstzwang") zumindest eine Option etwas zu verbessern.



      Alle Welt klagt über das auseinanderdriften der Gesellschaft, sei es Arm-Reich, Migrant-Nichtmigrant, Links-Rechts, etcpp. Filterblasen die sich durch soziale Medien nur Verstärken weil man aus seinem Umfeld kaum noch herauskommt. All das könnte man zumindest etwas abschwächen, indem man junge Menschen dazu 'zwingt' ein weiteres Jahr für etwas zu 'opfern' das sie vielleicht nicht mögen (ist ja nicht das einzige, Schule wie gesagt ist da auch nicht besser).



      Wenn dabei ein erweiterter Horizont und/oder ein bischen mehr Sport und Bewegung für die Menschen mit rauskommt und gleichzeitig Löcher in verschiedenen Bereichen geschlossen werden (Pflege, Ambulanz, Feuerwehr, THW, BW) um so besser.

      Ist das ein Allheilmittel? Nö.



      Gibt es Menschen die besser direkt "durchstarten" sollten? Sicher.



      Ist die Umsetzung relevant? OH JA.

      Trotzdem sehe ich eine Chance, klein vielleicht, aber zumindest Diskussionwürdig

  • Die Mehrheit der Deutschen ist dafür.

    • @Karavanserai:

      Dadurch wird's noch nicht richtig…

      • @Frau Kirschgrün:

        Aber auch nicht falsch...

        • @Motz Christian:

          Aber "Mehrheit" ist dann kein Argument mehr…

      • @Frau Kirschgrün:

        Wenn nicht demokratisch bestimmt werden kann was "richtig" ist, wer soll es denn dann festlegen?

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Januß:

          Ich wüsste nicht, dass wir über die Steuern abstimmen dürften, die wir zu zahlen haben oder über die Diäten "unserer" Abgeordneten, die Gagen der Fußballaballa oder die Abzockegehälter der Manager! Wir stimmen auch nicht über die Todesstrafe ab (gottseidank, will mir scheinen!). Aber ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass wir die Meinung all der mündigen Bürger dieser Republik zu dem Genannten aufgrund der Freiheit, die wir doch hochhalten wollen, als Gemeinwesen ignorieren müssten. Und deshalb müssten wir als ein solches m.E. auch die vorgebliche Meinung der Mehrheit zu diesem neuen Versuch der Beschneidung der Freiheit - unter einem billigem Vorwand - ablehnen.

        • @Januß:

          Was "richtig" ist, konnte noch nie demokratisch bestimmt werden.



          Das ist ja die Krux an Staatsformen.



          Die Demokratie hat|hatte aber die Möglichkeit eine Meinungsbildung zuzulassen und über Diskussionen herauszubilden. Diese Meinungsbildung wird aber durch überstürzte, reine Mehrheits"Mache" ad absurdum geführt – m. E. typisch deutsch: "Aber die Mehrheit" – tja, aus welchem Grund ist wohl Lynchjustiz keine Lösung?

          Und wenn eine Mehrheit, dann eine von denen, die von dieser ArbeitsBEschaffungs- und ArbeitsABschaffungs-Maßnahme betroffen sein könnten. Nicht von der herrschenden Politikklasse – siehe Ausbeutung und Lohndumping als Konsequenz

          Wollen Sie einen Arbeitsdienst einführen – über die Köpfe der Menschen hinweg?



          Die, die "ja" dazu sagen, sind sehr wahrscheinlich größtenteils gar nicht davon betroffen. So einfach kann's natürlich auch sein…

          • @Frau Kirschgrün:

            "Wollen Sie einen Arbeitsdienst einführen – über die Köpfe der Menschen hinweg?"

            Wir hatten ein solches System doch bereits. Und es hat gut funktioniert, war ausgereift. Als ob ich damals groß drüber nachgedacht hätte. Dass Mann zur Musterung musste war halt sonnenklar. Ich war A1 -es gab ja sogar welche die darauf trainierten- und wäre deshalb zu den Gebirgsjägern geschickt worden. Das war mir nach der Musterung klar. Und so kam es auch: Einberufung zu den Gebirgsjägern. Aber ich hatte bereits verweigert, laufendes Verfahren...

            Viele Kumpels hatten sich auf die Zivizeit sogar gefreut: die hatten sich nen easy Fahrerjob bei Malteser ausgesucht und sahen das als Chance aus dem Elternhaus rauszukommen. Für junge Menschen war es okay bezahlt, Miete wurde bezahlt usw.

            Also, was soll diese Panikmache? Es müsste halt gut umgesetzt werden. Über Erfahrung in dem Bereich verfügt Deutschland ja.

          • @Frau Kirschgrün:

            "Diese Meinungsbildung wird aber durch überstürzte, reine Mehrheits"Mache" ad absurdum geführt..."

            Man muss die Dinge ja nicht überstürzen. Aber am Ende des Tages werden Gesetze gemacht die im Sinne möglichst vieler Bürger / Wahlberechtigter sind. Es wäre ja durchaus auch möglich darüber eine Volksabstimmung zu initiieren.

            "... tja, aus welchem Grund ist wohl Lynchjustiz keine Lösung?"

            Weil das Individuum in einem vernünftigen Rechtsstaat über den Interessen der Gruppe zu stehen hat.

            "Wollen Sie einen Arbeitsdienst einführen – über die Köpfe der Menschen hinweg?"

            Das will ich nicht, von der Idee halte ich wenig aber darum gehts mir grade nicht. Sie sagen hier nur was sie nicht wollen, nicht wie eine andere Möglichkeit zur Entscheidungsfindung aussehen könnte.

            Einen "gütigen Herrscher" oder eine Technokratie wollen Sie ja wohl hoffentlich nicht, oder?

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Januß:

              Die sind aber fleißig, wenn sie am Ende eines jeden Tages Gesetze machen...

            • @Januß:

              Wir brauchen (wieder) eine Demokratie, die diesen Namen auch verdient.

              Volksbegehren mit guter manipulationsfreier Information vorneweg – super. Und zwar bundesweit (endlich).



              Aber nicht diese Medienmanipulation durch die Reichen und einen Populismus, der "ja gerne mal" in Massenhysterie und Gesetzesmissachtung endet.

              Und Politiker, die nichts, aber auch gar nichts für die Bevölkerung tun, sondern sich nur um sich selbst kümmern – so was von unaussprechlich.



              Die Presse und die Medien müssen als wichtiger Schritt wieder eine respektable vierte Macht im Staate werden, dazu gemacht werden. Was hier an Presse passiert ist vollkommen gleichgeschaltet und indiskutabel. Auch unstreitig, oder?

              Selbst (oder vielleicht gerade) die taz ist in dieser Richtung auch durchaus noch sehr ausbaufähig…

              • @Frau Kirschgrün:

                "Volksbegehren mit guter manipulationsfreier Information vorneweg – super. "

                Wenn Sie glauen das es mal eine Zeit gab in der Journalismus generell besser war als der jetzige dann täuschen Sie sich. Die goldene Zeit des Journalismus sucht man vergebens. Es gab mal eine Zeit da waren Journalisten unwidersprochen, da war der Anschein größerer Seriösität da, aber eben auch nur der Anschein.

                ".... Medienmanipulation durch die Reichen ...."

                Es gibt reiche Menschen denen Medienkonzerne gehören aber die setzen sich doch nicht in die Redaktion und zensieren Texte. Die stecken sich ihren Gewinn ein und der Rest wird den Redakteuren und Journalisten überlassen. Diese sind mehrheitlich links der Mitte und mehrheitlich links der Mitte ist auch die veröffentlichte Meinung. Deshalb sehe ich nicht an was Sie sich stören, das müsste doch ganz in Ihrem Sinne sein.

                "Und Politiker, die nichts, aber auch gar nichts für die Bevölkerung tun, sondern sich nur um sich selbst kümmern – so was von unaussprechlich."

                Nun ich finde die gegenwärtige Politik auch nicht toll aber weitflächige Korruption sehe ich ehrlich gesagt abseits der Lokalpolitik nicht. Was stellen Sie sich den unter "etwas für die Bevölkerung tun" vor?

                "Was hier an Presse passiert ist vollkommen gleichgeschaltet und indiskutabel. Auch unstreitig, oder?"

                Das sehe ich überhaupt nicht. Es gibt Medien die von weit links bis weit rechts Meinungen vertreten und viel dazwischen. Die Medienlandschaft spiegelt grob die Verteilung politischer Haltungen in der Bevölkerung wieder. Wie gesagt es gibt mehr linke Journalisten als rechte und das merkt man auch aber ich finde es nicht unerträglich. Was stört Sie denn so sehr? Das fehlen radikalerer Ideen in "Mainstream Medien"?

                • 8G
                  849 (Profil gelöscht)
                  @Januß:

                  Schauen Sie mal in die Archive von Spiegel oder Zeit. Da werden Sie unschwer sehen, dass es früher sehr wohl kritischeren Journalismus gab und zwar einen, der sich nicht gescheut hat, Prügel für seine Meinung zu kriegen. Heute haben wir es mit Leuten zu tun, die den Gedanken, sie hätten eine Schere im Kopf, aus schierem Hochmut weit von sich weisen und zudem kaum mehr vernünftige deutsche Sätze zustande bringen. Hinzukommt eine oft erschreckende Ahnungslosigkeit von der Materie, die sie beackern. Ich muss Frau Kirschgrün daher leider in ihrer Zuspitzung zustimmen. Ich würde es nicht Gleichschaltung nennen, aber dass wir annähernd zureichend und wahrheitsgemäß informiert werden, bezweifle ich. Allein schon, wenn ich höre, dass dieser oder jener wieder der Funke-Medien-Gruppe ein Interview gegeben hat, zeigt das doch implizit, dass es ein paar Meinungsmacher gibt, die den Mainstream bedienen, während akzeptable "Qualitätsmedien" wie der DLF eher marginalisiert - wenngleich beim aussterbenden Bildungsbürger noch beliebt - sind.

                  • @849 (Profil gelöscht):

                    Ich kann mich Ihnen auch nur anschließen.

                    Kritischer Journalismus Fehlanzeige.



                    DIE ZEIT war für mich mal Qualitätsjournalismus – obwohl sie mir zu zahm war. Aber da konnte man Hintergrund ohne Ende rausziehen, die Artikel waren 1A recherchiert, das war guter "neutraler", aber doch kritischer Journalismus in Bestform. Seit dem 1. Juli 1996 gehört der Zeitverlag und somit DIE ZEIT zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck. Ab da konnte ich diese Zeitung nicht mehr lesen. Die ist ganz klar spürbar immer weiter ins Konservative m. E. fast reaktionäre "abgeglitten" – wie die Süddeutsche auch (seit 29. Februar 2008 zu 81,25 % Südwestdeutsche Medien Holding, Stuttgart).

                    Dass es noch Journalisten wie z. B. Herrn Prantl (SZ) gibt, die sich "guten Journalismus" auf die Fahne schreiben, grenzt schon an ein Wunder.



                    Es sind ganz wenige reiche Familien, denen die gesamte Medienlandschaft gehört.







                    Springer, Madsack, Schaub, Mohn, Bertelsmann (RTL, n-tv…) gehört Liz Mohn, usw.



                    Der Sender WELT (vorher N24) gehört zum Axel-Springer-Konzern (Friede Springer), usw., usw..

                    Dass gute Artikel zu finden sein können, mag ja sein, aber sie propagieren wo immer es geht "Beschäftigung durch Wachstum", "Man muss das Geld für sich arbeiten lassen" (Geld arbeitet nicht, das müssen immer Menschen tun) – also immer die Mantras, die vermitteln sollen, das derzeitige System sei das einzig mögliche und das einzig richtige.



                    Das ist purer Schwachsinn.



                    Und „unsere“ Politiker führen nur aus, was die Reichen am wenigsten bis gar nicht in ihrer Allmacht stört.

                    Und Steuern zahlen die alle keine/kaum.



                    Alles, was Bertelsmann gehört ist eine Stiftung. Eine Stiftung zahlt m. W. gar keine Steuern.



                    Dann machen sie bisschen Charity (nat. steuerlich absetzbar), aber nur für Dinge und Menschen, die ihnen nicht schaden können|wollen.

                    Das ist Oligarchie – sonst gar nichts.



                    Gut verpackt und gut getarnt – aber Oligarchie.

                    Und wir wundern uns, warum sich nichts ändert? Echt jetzt?

                    und @JANUS

                    • 8G
                      849 (Profil gelöscht)
                      @Frau Kirschgrün:

                      Ich würde es vielleicht nicht ganz so emotional formulieren :-), aber ich sehe es inhaltlich genauso.

                      • @849 (Profil gelöscht):

                        Was ich vorhin noch ganz vergessen habe die Presse betreffend:



                        viel wichtiger bei dieser geballten Medien- und Meinungsmacht aus einer Richtung ist ja das, was sie NICHT schreiben, was in den Mainstream-Medien NICHT zu lesen ist.

                        Fällt mir gerade nur eines als Beispiel ein:



                        damals beim Bahnstreik, hat keine der Zeitungen geschrieben, dass Herr Weselsky der einzige Gewerkschafter war, der etwas FÜR die Bahnangestellten unternommen hat, die herkömmliche Gewerkschaft der Bahnmitarbeiter "evg" hat immer mit der Konzernspitze "gemauschelt" und die Gewerkschaftsmitglieder verkohlt.

                        Und ein Gericht hat damals zwei Mal ein Urteil dazu gesprochen, dass die Bahn verpflichtet gewesen wäre, mit der GdL auch für alle anderen Bahnmitarbeiter einen Vertrag zu machen. Die Bahn hat das aber nie gemacht. Am Ende hat die BLÖD sogar die Telefonnummer von Herrn Weselsky veröffentlich, weil sie ihn anders nicht fertig machen konnten.



                        Das nenne ich Meinungs- und Medienmacht.



                        Erschreckend, die können dich einfach so kaputt schreiben. Deswegen gibt auch jeder, der was erreichen will, der BLÖD ein Interview… Den Wulf hat auch die BLÖD kaputt geschrieben, der hatte sich nixxx, aber auch gar nixxx zu schulden kommen lassen.



                        Unbedingt Volker Pispers anhören



                        www.youtube.com/watch?v=1C2C7rRz5OI

                        Ist auch so ein Thema:



                        Man muss ins Kabarett gehen, bzw. dieses anhören, um sich über die tatsächlichen Zusammenhänge in D informieren zu können.



                        (Hagen Rether, Volker Pispers, Georg Schramm, Pelzig)



                        Von den wirklichen Themen, die uns "kleinen Lichtern" etwas bringen würden, liest kein Mensch etwas in der Mainstream-Presse…

                        Warum wird das BGE so verächtlich geschrieben?



                        Warum wird an den Dingen die wir ändern könnten nichts gemacht? Wird alles entweder gar nicht erwähnt oder kaputt geschrieben.

                        Irgendein plausibel klingendes "Argument" finde ich immer "gegen" etwas. Ich will in der Presse von ALLEN Seiten beleuchtete Dinge lesen, keine Machterhaltgungs- und Interessenwerbung für Reiche!

                        • @Frau Kirschgrün:

                          Nun was Sie beschreiben ist ein Wechsel des politischen Standpunktes bei der Zeit und bemangeln generell eher nicht die journalistische Qualität, sondern einen Meinungswandel hin zu etwas das im allgemeinen als neoliberal bezeichnet wird. Ich sehe da keine Medienkritik, sondern eine Systemkritik. Die kann man ja auch üben aber von den Medien verlangen das sie bei ihren Lesern auf ein linkes Weltbild hinwirken hat nichts mit Qualität zu tun, sondern mit politischen Zielen. Propaganda wäre an der Stelle der richtige Begriff.

                          “viel wichtiger bei dieser geballten Medien- und Meinungsmacht aus einer Richtung ist ja das, was sie NICHT schreiben”

                          Ja das kann ich wiederum nachvollziehen. Direkt gelogen wird fast nie, von einigen Themen abgesehen. Die Meinung wird über die Themenwahl und die Auswahl der Fakten beeinflusst.

                          “… keine Machterhaltgungs- und Interessenwerbung für Reiche!”

                          Sie betrachten diese ganze Thematik und vermutlich auch die gesamte Politik von dem Standpunkt aus das “die Reichen” eine art Schattenregierung errichtet haben und Medien / Politik und Meinung fest in der Hand haben. Das halte ich für abwegig und ich denke da werden wir einfach auch nicht zusammenfinden.

                          Ich habe keine sonderlich große Achtung vor den meisten Journalisten, weil diese keine Ahnung von dem haben über was sie schreiben und weil sie oftmals ihre persönliche Meinung wiederkäuen. Drum lese ich von links bis rechts und alles dazwischen, um diese Unwucht etwas auszugleichen. Da ich aber nie hohe Erwartungen an unsere Medien hatte sind diese auch nie enttäuscht worden.



                          Ich denke es wird immer mehr in richtung alternative Medien gehen, wie man es in den USA ja auch schon sehen kann. Interessant ist in Deutschland z.B. Thilo Jung. Der größte Unterschied ist hier vor allem das Format. Da wird nichts geschnitten und man kann sich seine eigene Meinung bilden.

                        • @Frau Kirschgrün:

                          "Die Anstalt" - auch ganz wichtig und mutig.

        • @Januß:

          Jau & Weil Sie ja via Janus gleich zweimal für Türen zuständig sind!;)*



          (& die Vörn&Achtern-Mütz!) Gell!

          Toilettentür - Uni-Mensa Mbg/Lahn



          “Leute - freßt Scheiße!



          Zwei Millionen Fliegen können sich nich - Irren!“

          unterm——-



          * de.wikipedia.org/wiki/Janustempel_(Rom)



          &



          de.wikipedia.org/w...Z%C3%BCndapp_Janus



          “Die Fondpassagiere saßen mit dem Rücken zur Fahrtrichtung (Dos-à-dos), schauten nach hinten und hatten eine Bein- und Kopffreiheit wie in einem Mittelklassewagen. Der Transport sperriger Güter war verhältnismäßig einfach.

          Zu den interessanten Details des Janus gehören neben der Anordnung von Türen und Sitzen ein sonst nur bei einigen Sportwagen vorhandener Mittelmotor, die hydraulische Vierradbremse (damals noch nicht selbstverständlich) und Einzelradaufhängung aller Räder, die ein sehr gutes Fahrverhalten mit wenig Seitenneigung trotz hinterer Pendelachse brachte. Schaufelförmige Rippen erhöhten die Stabilität der Bremstrommeln und zogen Kühlluft an. Der Schalthebel war links vom Fahrer angebracht, die Gänge lagen in einer Ebene (Motorradschaltung).



          (Wird unseren Herrn Jost Maurin besonders interessieren;)…



          „Ungewohnt bisher, doch ganz bestimmt erfreulich im Hinblick auf Regen und Nässe: kleinere Wartungsarbeiten wie Kerzenwechsel oder Düsenreinigen lassen sich unter dem eigenen Dach ausführen.“

          Na Bitte. Geht doch.



          kurz - Wo Sie sind - Ist Vörn! Woll.



          Vorn. Aber - SowasVonVorn - wa!



          Richtung - Egal.



          Normal*!*



          ——



          & btw only



          (Zündapp - ne 200er/9 PS - die erste die ich Pöks fuhr - mit 12!;)

          • @Lowandorder:

            Ich habe grade versucht meinen Avatar (kurzfristig) gegen dieses Bild auszutauschen: i.pinimg.com/origi...e2be483a2a5a34.jpg aber leider scheint das seit der technischen Umstellung nicht mehr möglich zu sein.^^

            • @Januß:

              Ja wie?

              Mit dem Teil kann das ja auch nichts werden. Friedensmodell - kerr!;))

              Aber hier - Türen vörn&achtern open!



              Das - ist Ihr Modell - Normal!;)



              www.google.de/sear...grc=kdC_8KCCxuNJQM:

              kurz - Gute Verrichtung! Das wird.



              Normal.



              &



              “… servíce! Gell.

              • @Lowandorder:

                Das Friedensmodell ist aber recht unpraktikabel. Stellen Sie sich mal vor Sie sind mit 45 auf der Autobahn unterwegs und haben eisigen Gegenwind, da friert man sich ja zu Tode!

                • @Januß:

                  Ja wie? Isses die Hitze - Isses das Alter*¿!* - Maa waas es nicht*!*

                  Ihr‘s Friedensmodell - geht doch so!



                  i.pinimg.com/origi...e2be483a2a5a34.jpg (Remember - “Tür zu!“ - was nicht funzt - Gellewelle.

                  & Dess aber - paschd scho!;)) Woll!;)



                  www.google.de/sear...grc=kdC_8KCCxuNJQM



                  & Däh!



                  “… Sie sind mit 45 auf der Autobahn unterwegs und haben eisigen Gegenwind, da friert man sich ja zu Tode!“ Gemach Gemach!

                  Nö! Nich unbedingt - wa!



                  Nö! Dafür haben Sie ja Ihre - remember Ha noi! Ihre - Vörn&AchternMütz!

                  kurz - Im Krieg müssen alle Opfer bringen! Das ist doch sowas von Ihrs!



                  &



                  Alles mit&dank rasantem Mittelmotor!



                  Vulgo - Motor der Mitte! = s.o.



                  &



                  Quod erat demonstrandum!;)



                  Was zu beweisen wahr!



                  Normal.

                  ——



                  Get it*¿¡* Fein.

        • @Januß:

          Die, die sich auskennen und korrekt argumentieren. So wie wir auch nicht abstimmen, ob Pi als 3 definiert werden soll.

          • @Bodo Eggert:

            Ob es das richtige für mich ist ein Jahr "der Gesellschaft zu dienen" das kann kein Experte für mich entscheiden. Der kann allenfalls sagen ob sich eine politische Maßnahme statistisch gesehen positiv oder negativ auf einen bestimmten Bereich auswirkt. Und wie hoch die Zuverlässigkeit derartiger Vorhersagen ist weiß man ja aus Erfahrung,...

  • Ob 6, 12 oder 18 Monate, ob am Stück oder in Etappen ist nebensächlich. Umsetzen sollte man es auf jeden Fall.

  • @Weidle Stefan - Wenn dadurch die Rente nicht auf Grundsicherungsniveau absackt, wieso nicht.

  • @Rudolf Fissner - Ich dachte da eher an die 40-50 Jahre Alten, mit einem mittleren und oberen Einkommen.

    • @Frederik Andersen:

      Das sind aus der Sicht der zu Pflegenden die "Jungen". Und klar, die Steuerprogression sollte natürlich erst nach ihrem Einkommen dann ansteigen.

  • Es ist erstaunlich, wie schizophren die Politik mit dem sogenannten Ehrenamt umgeht. Je nach politischer Wetterlage und wirtschaftlicher Notwendigkeit wird es gefordert (jetzt mal wieder grad Pflege und Bund) oder als mafiös kriminell diffamiert (aktuell Flüchtlingsunterstützung). Wobei sich die Einordnung auch recht spontan wieder ändern kann. Meinen tiefen Respekt für alle, die sich freiwillig (oder auch beruflich) engagieren, egal in welchem Bereich.



    Unter diesen wechselnden und ungleichen Bedingungen ist aber ein per Gesetzt hergestellter Zwang zur gesellschaftlichen Solidarität so ziemlich das größte Armutszeugnis, einfach nur erbärmlich.



    Wertschätzung von Ehrenamt oder sozialem Engagement (auch beruflich) sieht in meinen Augen anders aus.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Ihrer Schlussbemerkung stimme ich vollinhaltlich zu. Dummerweise nur ist diese Voraussetzung (" soziale Daseinsfürsorge in öffentlicher Hand") nicht gegeben, sondern müsste erst hergestellt werden.

    Dies erfordert angesichts der vielen Deregulierungen und Privatisierungen der letzten Jahrzehnte einen gründlichen Paradigmen- und Systemwechsel.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      War als Erwiderung an Rolf B. (heute 13:54) gedacht.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Vielleicht ist die Privatisierung der "Daseinsfürsorge" nur deshalb interessant, weil es sich aufgrund der niedrigen Löhne in vielen sozialen Bereichen lohnt. Angemessene Löhne und Gehälter und ein menschenwürdiger Personalschlüssel machen solche Dienste für den Profitbereich uninteressant.



        Kluge staatliche Reglementierung würde hier einen Paradigmenwechsel begünstigen. Aber es gibt eine große Koalition der Verweigerer zugunsten der Profiteure einer neoliberalen Deregulierungspolitik.

        • @Rolf B.:

          ... und würden es unbezahlbar machen. Hauptgrund für Privatisierungen sind Kostensenkungen. Ein staatliches Pflegesystem wäre der Graus - teuer & genauso „schlecht“.

  • Die Bedarfsprognosen für zusätzliche Arbeitskräfte im Pflegebereich gehen in die 100.000de. Es wird eher zu höheren attraktiven Löhnen kommen als zu Entlassungen.

  • @Rudolf Fissner - Nur die Jugend soll mehr arbeiten, ist das nicht Altersdiskrimierung?

    • @Frederik Andersen:

      Man könnte ja auch mit ein paar hundert ehrenamtlichen Sozialstunden in den Ruhestand gleiten, da kann man an vielen Stellen auch noch so manches Wissenswerte weitergeben. Ein Jahr vor der Arbeit und ein Jahr nach der Arbeit. Verein, Kommune, was halt noch geht. Wäre das so bizarr?

    • @Frederik Andersen:

      Der erhöhte Pflegebedarf ergibt sich durch die demographische Entwicklung. Wollen Sie 70 jährige Omas und Opas in die Altenheime zum Arbeiten schicken?

  • Ein Ausbau der Pflege mit deutlich höheren attraktiven Löhnen, die Arbeitnehmerin aus anderen Branchen anziehen und den in Zukunft gewaltig steigenden Bedarf an Pflegekräften decken kann würde mehrere 10er Milliarden pro Jahr kosten. Das Geld kann die „Jugend“ ja auch zusätzlich über Steuern erwirtschaften. Ein paar Stunden mehr die Woche arbeiten und das Geld ist wieder drinne.

  • Finde ich gar nicht schlecht. Auch das die Gleichberechtigung gewahrt ist und die Damen nun auch mal gefordert sind (äh, ich meine natürlich nicht benachteiligt und diskriminiert werden), finde ich ok. Ob Bundeswehr, Feuerwehr, THW, Krankenhaus, Kindergarten oder wasweiß ich. Es gäbe viele Stationen, die solche Leute sinnvoll einsetzen könnten. Sollte jeder machen. Und -damit es hier auch mal was zum beschweren oder rummeckern gibt, natürlich auch alle Flüchtlinge. Warum denn nicht ?

  • "…dass die Leistungen des Staates eine Art Geschenk seien, für das wir uns gefälligst dankbar zu erweisen haben, ist einfach abenteuerlich."

    Das ist m. E. nicht nur abenteuerlich, sondern mindestens menschenunwürdig und zeugt von einem m. E. ziemlich kranken Menschenbild.



    Kommt ja auch von "oben" – ist also sicher nicht zweckfrei und von Humanität, sondern von Kostenersparnis zugunsten der Reichen geprägt.

    • @Frau Kirschgrün:

      Und deshalb müssen Grenzen auch offen sein. Ein angemessenes Einkommen und Soziale Hilfen sin ein Menschenrecht. Weltweit. Nicht nur für das eigene „linke“ Klientel.

      • @Rudolf Fissner:

        Dann haben Sie wohl genug Verstand, um zu begreifen, dass jedwede Nivellierung von oben verläuft. Sprich - Sonderabgabe "Entwicklungshilfe" auf Vermögen, Welt-Soli auf Einkommen über xx.xxx € usw. usf.



        Hmm, vermute, dass Sie nicht gerade Freund solcher Lösungen sind, weil Ihr beharrliches Eintreten für Ziele so realistisch wie interstellare Reisen immer mehr klingt wie eine neoliberale 5. Kolonne, die erst Umverteilung und Gerechtigkeit hierzulande verhindern will.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Mal wieder beim Kampf mit Windmühlenflügeln???

        • @76530 (Profil gelöscht):

          „Menschenwürde“ sollte nicht an der Grenze aufhören. Damit zu argumentieren und Mitmenschen gleichzeitig verhungern lassen ist peinlich.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Mit Ihrer letzten Aussage haben Sie völlig Recht. Allerdings ist dies kein Beleg für Ihre vorherige steile These von einem (wie Sie es nennen) auf begrenztes linkes Klientel gültigen Menschenrecht.

            Menschenrechte sind natürlich unteilbar. Sie rennen offene Türen ein.

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Links war in Anführungszeichen gesetzt. Nicht für jeden Linken ist eine internationale Sicht bezüglich Menschenwürde grundsätzlich ein Anliegen.

              • @Rudolf Fissner:

                Dann ist sie|er auch nicht links…

  • Ich hab mich kürzlich mit nem Freund unterhalten, dessen Sohn grad das Abi gemacht hat und jetzt überlegt, wie's weitergeht in seinem Leben. Da haben wir uns an unseren Zivildienst erinnert, den wir beide als bereichernd fanden und laut drüber nachgedacht, ob nicht sowas wie ein gemeinnütziges Jahr nach der Schule tatsächlich sinnvoll wäre. Das wäre eine Art Puffer zwischen Schule und Beruf (Studium, Ausbildung o. Ä.), kann Orientierung sein und/oder Zeit zum Nachdenken geben und erweitert den eigenen Horizont. Es kann außerdem das Gefühl für Solidarität innerhalb einer Gesellschaft fördern/entwickeln und verschafft einen ungefähren Eindruck vom Berufsleben. Wählbar sein sollte in den Bereichen Erziehung/Gesundheit/Soziales, Umwelt, Kultur etc. (an Bundeswehr hatten wir nicht gedacht, aber selbst das sollte nicht ausgeschlossen werden).

    Das sollte natürlich bezahlt sein, nicht mit dem Gehalt einer ausgebildeten Person, aber ungefähr die Höhe eines potenziellen BGE wäre vorstellbar.



    Und wenn damit in manchen Bereichen Löcher gestopft werden: Die Sanierung eines kollabierten Gesundheitswesens etc. ist eine andere Baustelle, die damit keinesfalls geschlossen werden darf, die Überlegung zu einem solchen Dienst sollte vielmehr aus Sicht von Individuum und Gesellschaft betrachtet werden, nicht von politischen Versäumnissen aus. Ein geflicktes Dach ist mir kurzfristig jedenfalls lieber, als eins wo es durchregnet...

    PS: Wenn hier im Artikel ein Autor erst von Pflegenotstand und dann von "niedrige Arbeit" redet, kann das durchaus als Beleidigung derjenigen empfunden werden, die diese Arbeit verrichten. Damit hat er sich m. E. für jede weitere Diskussion solcher Thematik disqualifiziert...

    • @HopeDrone:

      @ Hopedrone



      "Das sollte natürlich bezahlt sein, nicht mit dem Gehalt einer ausgebildeten Person, aber ungefähr die Höhe eines potenziellen BGE wäre vorstellbar. "

      Echt?



      Jetzt sollen die "Söhnchen", die sich orientieren und Zeit zum Nachdenken wollen, ein "Gehalt" deutlich über AlG2 bekommen? Ich bin strikt gegen diesen Satz mit "etwas zurückgeben" – aber die Kiddies der sowieso schon Priveligierten werden jetzt auch noch bezahlt dafür, dass sie sich soziale Kompetenz (sowieso viel zu spät) aneignen sollen|wollen?

      Entweder sie machen ein Praktikum, und das ergibt weniger Geld in dem Alter, oder sie jobben regulär, wie wir früher – aber für's "Orientieren" und für "Zeit zum Nachdenken" so viel Kohle bekommen?

      Erstmal müssen die Pflegekräfte viel besser bezahlt werden, denn die sind durch "Orientierungsuchende" NICHT zu ersetzen. Als wäre das ein Spaziergang in der Pflege.

      Mit diesem "Gesellschaftsjahr" soll nur eine m. E. widerliche Ausbeutung und Kostenersparnis anstelle von ausgebildeten Kräften getarnt werden, sonst nixxx.

      Für gesellschaftlichen "Zusammenhalt" kann m. E. jederzeit ins Altenheim|Krankenhaus gegangen werden:



      Zum Vorlesen, zum Reden, zum Zuhören, zum Spazierengehen, zum Spiele spielen, zum Singen, usw., usw..

      Für mich noch ein Grund mehr, die Struktur des Pflegesystems endlich massiv umzubauen und wirklich vom Kopf (wieder) auf die Füße zu stellen.

      Was Ihnen alles einfällt…

      • @Frau Kirschgrün:

        "Ich bin strikt gegen diesen Satz mit "etwas zurückgeben" – aber die Kiddies der sowieso schon Priveligierten werden jetzt auch noch bezahlt dafür, dass sie sich soziale Kompetenz (sowieso viel zu spät) aneignen sollen|wollen?

        Entweder sie machen ein Praktikum, und das ergibt weniger Geld in dem Alter, oder sie jobben regulär, wie wir früher – aber für's "Orientieren" und für "Zeit zum Nachdenken" so viel Kohle bekommen?"

        Ja nun, "diese Kiddies" der Reichen, Akademiker usw. machen von sich aus aber kein solches Praktikum...weil es als verlorene Zeit gilt. War damals zu Zivizeiten auch schon so... S Kind soll doch lieber ein Jahr Erfahrung in Amerika sammeln, Austausch, Uni usw...

        Auch damals gab es Bübchen, die zu einem befreundeten Arzt geschickt wurden, dass der ein Attest ausstellt, zwecks Ausmusterung... Die meisten von denen posaunten das aber nicht groß rum, denn ausgemustert galt -auch vor Mädels, Motto: "was hast denn?" als uncool:-) Es gab sogar Leute die vor der Musterung Drogen nahmen, um ausgemustert zu werden.

        Wie auch immer, trotzdem machten dann doch noch Einige dieser Söhnchen ihren Zivildienst.

      • @Frau Kirschgrün:

        Liebe Frau Kirschgrün, vielleicht ist Ihnen diese Passage meines Kommentars entgangen: "Die Sanierung eines kollabierten Gesundheitswesens etc. ist eine andere Baustelle, die damit keinesfalls geschlossen werden darf, die Überlegung zu einem solchen Dienst sollte vielmehr aus Sicht von Individuum und Gesellschaft betrachtet werden, nicht von politischen Versäumnissen aus."



        Das gilt im Übrigen auch für AlG2 etc....

        Nichts liegt mir ferner, als irgend welche ausgebildeten Fachkräfte, seien es Pflegende, Erzieher*innen oder wen auch immer durch Ungelernte zu ersetzen. Im Übrigen habe ich keinen Artikel zur Pflege kommentiert, sondern meine Gedanken zu einem sog. Gesellschaftsjahr geschrieben....

        Und da Sie sich herausnehmen, den von mir erwähnten jungen Mann despektierlich als "Söhnchen" zu bezeichnen (dem Sie außerdem kurzerhand Privilegiertheit unterstellen, wie kommen Sie drauf?), wäre es für Sie ok, wenn ich Sie Frauchen nennen würde?

        Schönen Tag noch :-)

        • @HopeDrone:

          "…wäre es für Sie ok, wenn ich Sie Frauchen nennen würde?"

          Wenn's Ihnen hilft, Ihr Seelchen zu streicheln, dann ausnahmsweise.

          Ich bleibe dabei, wir haben m. E. definitiv andere Sorgen, als den Kindern von Gutsituierten (besser?) ab 18 ihre Orientierungsphasen zu finanzieren.

          Wenn es gerecht zuginge in unserem Land und alle an dieser Gesellschaft wenigstens teilhaben könnten, wäre es obsolet über einen "Zugewinn" sozialer Art für diese Gesellschaft auch nur reden zu müssen.

          Das System ist abzuschaffen in seiner derzeitigen Form. Ganz einfach.

          Der Fisch stinkt immer vom Kopf her… unstreitig, oder?!

          • @Frau Kirschgrün:

            "Ich bleibe dabei, wir haben m. E. definitiv andere Sorgen, als den Kindern von Gutsituierten (besser?) ab 18 ihre Orientierungsphasen zu finanzieren."

            Diese sog. Söhnchen, wie sie sie oben nennen, können genausowenig was dafür, dass sie bei z.B. Reichen aufwuchsen, wie z.B. arme Söhnchen...

            Insofern ist es doch gut, wenn das ein oder andere Reichensöhnchen über ein Gesellschaftsjahr z.B. Altenpflege macht und mal bissle runter kommt. Für Mädels sollte, im Gegensatz zu früher, das selbe gelten. Wir wollen doch Gleichberechtigung, nicht wahr?

            • @Motz Christian:

              Gegen "… mal bissle runter kommt." habe ich doch gar nichts gesagt.



              Gegen eine Bezahlung, die höher als AlG2 hab' ich was gesagt, und dass ich immer noch der Meinung bin, dass da billige Arbeitskräfte rekrutiert werden sollen.



              Und nochmal, Altenpflege ist NICHTS, was ein Praktikant machen kann – und vor allem machen dürfen sollte!

              Zum "Runter-Kommen" kann gerne in Altenheime gegangen werden, vorlesen, spazierengehen, usw.



              s. anderer Kommentar von mir.

              • @Frau Kirschgrün:

                Wie ich schon weiter oben erwähnte: die Zivis ersetzten keineswegs Personal. Vielleicht in Einzelfällen, aber nicht in der Masse. Es waren junge Leute, teils frisch aus der Schule raus, wenn sie Gymi hatten. Bei der breiten Masse könnte man schon froh sein, wenn sie halbwegs pünktlich zur Arbeit kamen. Also was wollen sie da groß mit: die ersetzen Personal... Heute wäre das nicht anders wie damals. Von einer Minderheit abgesehen.

                Trotzdem: ich finde es gut, wenn junge Leute auch mal so Erfahrungen machen. Das alte System, ob nun Bund oder Zivi, hatte den Vorteil, dass ein breites Spektrum der Gesellschaft abgebildet wurde. Und das hatte Vorteile: da war der Zivi, der meinte "hach so sozial zu sein" und feststellen musste, vollkommen ungeeignet zu sein. Da war der, der Bauingenieur werden wollte und heute einen Sozialberuf macht... Und wer geht heute zur Bundeswehr? Also ich mein, wer zieht sich sowas rein? Irgendwelche Rambotypen oder so. Das war früher auch breiter gefächert.



                Und ich denke, einer Armee tut das gut.

                • @Motz Christian:

                  Ich finde Armeen sind das Problem und nicht die Lösung – auch im Sinne von sehr breit gefächert.

                  Wir haben keine Pflichtarmee mehr – ganz ohne wäre mir noch lieber – und dadurch gäb's jetzt auch die Chance, unsere Gesellschaft zu einer wirklich freien und sozialen "umzubauen", mehr Personal für Schulen, KiTas Gesundheits- und Sozialbereich zu schaffen, im Sinne von Bürgerwohl, nicht Politikerwohl zu entscheiden.



                  Höchsteinkommen und Höchstvermögen zu deckeln, AlG2 abschaffen BGE einführen. Wir hätten, wenn wir es denn wollten - alle Hände voll zu tun.

                  Aufstehen.de ist doch vielleicht ein Anfang, das satte und lahme Bourgeoisie-Verhalten abzuschütteln und endlich tätig zu werden. Es gibt sehr vieles, was besser gemacht werden könnte|müsste…

                  Ein Gesellschaftsjahr wäre m. E. einfach nur "retro" und nicht innovativ und zukunftsweisend.



                  Früher war nicht alles besser, der Zivildienst auch nicht, das sind m. E. romantisch verklärte Erinnerungen.

                  • @Frau Kirschgrün:

                    "Früher war nicht alles besser, der Zivildienst auch nicht, das sind m. E. romantisch verklärte Erinnerungen."

                    Woher wollen gerade Sie das wissen? Da Sie Frau sind mussten Sie seinerzeit ja keinen Wehrersatzdienst (Zivi) leisten...

                    Ich romantisierte den Zivi auch nicht. Wie gesagt, die Zivis waren ein Abbild der Gesellschaft, bzw. der jungen Leute der damaligen Zeit. Es gab engagierte Leute und stinkfaule die nur Kaffee kochen wollten oder bissle mit dem Transporter rumtuckeln. Und das ist ja völlig normal. Die Betreuer und Vorgesetzten der Zivis mussten jedes Jahr schauen, wie sie die Leute ihren Begabungen und Charakter gemäß, beschäftigen konnten. Insgesamt meine ich, tat das den Jugendlichen gut. Und heute täte das Jugendlichen genauso gut. Anstatt womöglich planlos auf der Straße abzuhängen, hätten manche eine Aufgabe. Den Patienten tat es genauso gut, eben weil ein breites Spektrum der Gesellschaft als Zivi tätig war. Ein Skaterkiddie wie ich es war, wär wohl sonst nicht da gelandet... So hatten Patienten eben auch Kontakt mit jungen Menschen, die sie sonst nur z.B



                    cool vorbeiskaten sahen, anstatt wie heute, nur die eh superduperengagierten.

                    Zur Armee: nur weil Deutschland das Militär abschafft, macht es es der Rest der Welt noch lange nicht. Das ist Illusion. Und das alte System, Deutschland, teils Europa, sei vom großem Bruder jenseits des großen Teichs geschützt, funktioniert nicht mehr. Außerdem führte und führt es in starke Abhängigkeit. Ein Land, das jegliches Militär abschafft und konsequent aus jeglichem Verteidigungsbündnis austretet , würde weltpolitisch keine Rolle mehr spielen, bzw. wäre Spielball.

                    • @Motz Christian:

                      "…bzw. wäre Spielball."



                      Ich hätte davor keine Angst.



                      Dann muss nämlich die "Kommunikation" zwischen den Ländern geändert werden – und der derzeitge Exportüberschuss wäre obsolet, weil sich die anderen Länder zu Wort melden könnten, dass das Ausbeutung und eine Wirtschaftszerstörung durch D der anderen Länder ist… und Griechenland könnte nicht einfach dazu degradiert werden, dem Schäuble damals die schwarze Null zu retten, das waren nämlich die Gewinne aus den Krediten und aus den Rüstungskäufen in D, die den Griechen aufgedrückt wurden.

                      Und Zivis waren damals, wie sie selber sagen eher eine Belastung für die sozialen Betriebe, das wäre heute anders.



                      Denn heute haben wir eine Regierung, die Kosten auf Kosten anderer sparen will, damit die Konzerne sich weiter ungehindert die Taschen vollstopfen können (die Pflegekonzerne "erwirtschaften" Millionen damit).



                      Wieso DARF sich ein Mensch oder ein Konzern auf Kosten der Pflegebedürftigen die Taschen vollstopfen? Mit dem Geld der von uns allen gefüllten Pflegekassen? Geld, das für die Pflege sein soll…



                      Das hat mit den Zivis von damals schon lange nichts mehr zu tun.

                      Ich kenne eine Pflegehelferin in der ambulanten Pflege, die genau so eingesetzt wurde, wie die Exminierten. Sie wurde "gezwungen" (der Job wäre sonst weg gewesen) Spritzen zu verabreichen, die sie gar nicht hättte geben dürfen (keine|r kam zu Schaden), musste Kompressionsverbände anlegen, obwohl auch das eine Pflegehelferin ohne Ausbildung dafür nicht darf, musste Insulinspritzen mit starren Werten verabreichen, OHNE vorab den Bluzuckerspiegel zu messen, usw.

                      Sie macht den Job nach zwei Jahren in dieser Stress-Situation (bei einem christlichen Pflegedienst!) nicht mehr.



                      Aber, was glauben Sie wird mit Gesellschafts-Jährlingen" gemacht werden, wenn die in der Pflege auf alte und kranke Menschen losgelassen werden – heutzutage?

                      Ich möchte das nicht erleben müssen…

                      In der Schule müsste eine besssere praktische Ausbildung eingeführt bzw. integriert werden…

  • "Aber keine Arbeitsplatzvernichtung für ausgebildete Pfleger."



    Hier spricht die Gewerkschafterin mit ihren Lösungen aus dem 20sten Jahrhundert.

    Für die Gesellschaft wäre es gut, wenn alle (!) Mitglieder der Gesellschaft ein Jahr ihres Lebens für soziale Belange hergeben. Den 18jährigen ist es eine wichtige Erfahrung und für die Gepflegten eine gute Gelegenheit der Jugend etwas an Lebenserfahrung zurück zu geben. Dieser Austausch zwischen den Generationen fehlt nämlich in unserem Land ...

    Ich will meine minderbezahlte Zeit in einem Pflegeheim im Rahmen des Zivildienstes nicht missen ...

  • ------> @ Karl Kraus



    "… versuchen, damit ihre Verantwortung für die gut bezahlte Pflege und ein menschliches Deutschland abzugeben, ist eher ein Argument dafür, dass alle Politiker und Einflusshaber einen 18-monatigen Dienst unmittelbar am Menschen nachweisen können müssen."

    Das wäre es! Dann wissen diese "Ar…nasen" endlich, was sie von Jugendlichen und unterbezahlten Pfleger*innen verlangen.

    Ich bleibe dabei: das Sozialwesen gehört als Daseinsvorsorge in öffentliche, also "unsere", Hand – Pflegepersonal MUSS endlich gut bezahlt werden, die Verweilzeiten der Pflegenden beim "Kunden"|Patienten MÜSSEN erhöht werden, die Anzahl der Zu-Pflegenden pro Pfleger*in MUSS stark abgesenkt werden (Beispiel Norwegen: 3,8 Kund*innen pro Pfleger*in, in D etwa 10 (?)).

    Da es uns alle treffen kann, verwundert mich immer wieder, wie da mit Kostendruck argumentiert werden kann. Gute Pflege – wie oben beschrieben – ist machbar. Statt großer Konzerne, die auf Gewinnmaximierung gepolt sind, wieder kommunal|staatlich.

    Es geht darum wie ein Mensch behandelt zu werden, nicht um riesigen Gewinn für einige Wenige (dabei geht es um Millionen eindeutig auf Kosten der zu pflegenden Menschen). Je schlehcter die Pflege, dest größer der Gewinn, je unbeweglicher (sie werden oft unbeweglich "gemacht" durch Vernachlässigung) desto mehr Geld. Das System krankt ganz massiv!

    Was könnte daran unklar sein?



    Es MUSS geändert werden.

    Und das "Gesellschaftsjahr" darf auf keinen Fall zur Kostenentlastung durch Ausbeutung der Schulabgänger führen.



    Ein ECHTES Praktikum – o.k.



    Aber keine Arbeitsplatzvernichtung für ausgebildete Pfleger.

    Diese Arbeit ist VIEL wert, die ist in qualifizierter Form nicht für "umme" zu haben.

    • @Frau Kirschgrün:

      Frau Kirschgrün, ich darf mich Ihren Ausführungen vollumfänglich anschließen!

    • @Frau Kirschgrün:

      "Ich bleibe dabei: das Sozialwesen gehört als Daseinsvorsorge in öffentliche, also "unsere", Hand"

      Richtig.

      Wenn ich noch an die sogen. Riesterrente denke, die der Versicherungsindustrie Milliarden gebracht hat und den Versicherten so gut wie nichts, dann kann man doch nicht allen Ernstes diskutieren, den Profiteuren der Pflegeindustrie kostenlose und zudem noch ungelernte ZwangspflegerInnen zur Verfügung zu stellen. Da gebe ich Ihnen Recht. So etwas darf nicht kommerzialisiert werden.

      Ein sozialer Dienst macht nur dann Sinn, wenn die soziale Daseinsfürsorge in öffentlicher Hand ist bzw. keinen Profitinteressen unterliegt und wenn genügend Fachkräfte vorhanden sind, die in der Lage sind, HelferInnen kompetent anzuleiten.

      • @Rolf B.:

        Exakt, denn den in meiner Familie befindlichen Personen mit Pflegetätigkeit, wurde vor Jahr und Tag, zur Mäßigung ihrer Arbeitnehmerrechteforderungen, zuerst die dort studierte und günstigere Phillipina als Konkurrenzmodell präsentiert, dann der syrischen und ohne amtliche Anerkennung dahinvegetierende syrische Arzt und nun müssten sie mit den vielen Zwangshelfern wieder welche anlernen, die im Streikfall alle ihre Druckmittel obsolet machen würden. Die zukünftigen Zivis sind aber nach einem Jahr aus dem Elend wieder raus, ihre Mentoren nicht. Achso, bitte nicht vergessen, auch kirchliche Träger sind gewerbliche, gewinnorientierte Unternehmen und dank Verkündigungsauftrags bis runter zur Putzfrau, mit noch weniger Arbeitnehmerrechte Gedöns belastet, als beim Staat. Cool, gell?

      • @Rolf B.:

        anschließe mich

  • Die Pflege ist schon lange privatisiert. Privaten, gewinnorientierten Unternehmen Dienstpflichtige zuweisen zu wollen, ist ein absolutes Unding und nicht diskussionswürdig. Es wäre interessant zu recherchieren, ob die Initiative für diesen Vorschlag nicht von der Pflegeindustrie selbst ausging.

    Besser: Mindestlöhne und Personalschlüssel gesetzlich festlegen, die die unsägliche Kommerzialisierung der Pflege unrentabel machen und so eine günstige Rückführung in staatliche Trägerschaft ermöglichen.

    Zwangsdienstleistende für Aktionärsprofite: Nein. Wirklich nicht.

  • Hier kam ja auch mal der Vorschlag eine Europäischen Dienstjahres.

    • @Svenja_Hamburg:

      Wäre ich allerdings stickt dagegen!

  • Ein Sozialdienst für alle? Gerne.



    Die Pro-Seite hat es eigentlich schon recht gut zusammengefasst (gut, Seitenhiebe a la "die Doofen beim Bund" hätten nicht sein müssen, aber egal).



    Alle Welt beschwert sich, das der Egoismus krasiert und das Mitgefühl absäuft. Hier könnte man etwas dagegen tun und dabei auch einige Menschen aus ihrer eigenen Filterblase zerren. Egal welches Klichee, ob der muslimische Migrant der als kleiner Pascha großgezogen wird, der linksalternative Stöpsel derr sich dank helikopternder Eltern mit 18 noch nicht die Schuhe zubinden kann, oder der rechtsnationale Nachwuchsbengel der glaubt das alle nicht-deutschen auf dem Baum leben. Jeder von denen kann davon profitieren einmal raus zu kommen. Beim Bund komplett aus der Familie, Zimmer mit anderen teilen, regelmäßiger Lebenswandel etcpp, im Sozialdienst mal ein Einblick in die Welt von Menschen bei denen es nicht einfach so glatt läuft. Klar putzt das nicht jeden Betonkopf durch, aber es wird sicher bei vielen helfen den Tellerrand von Puppenteller- auf mindestens Suppentellergröße auszuweiten.



    Wichtig wäre allerdings zum Einen kein Unterschied mehr zwischen Männlein und Weiblein, kein Ausgemustere mehr (außer vielleicht bei echten Härtefällen) und vor allem keine Wehrpflicht die man verweigern darf, sondern eine Sozialpflicht bei der man als eine Option die BW wählen darf. (Alleine schon mal eine erste eigene Entscheidung zu treffen für das nächste Jahr könnte dem einen oder anderen schon gut tun)

  • Super! In der DDR gab's sowas ja früher auch und vielleicht könnte man bei dieser Gelegenheit dann sogar die Mauer wieder hochziehen. Das würde auch die Heimatverbundenheit sehr fördern «(º¿º)»

    • @Rainer B.:

      In der DDR gab es für Männer den Wehrdienst und mehr nicht. Frauen hatten keinen sozialen oder sonstwie Dienst.

      • @Taztui:

        Bei Wikipedia liest man doch etwa über Sahra Wagenknecht folgendes:

        „Die in der DDR übliche militärische Ausbildung für Schüler empfand sie als extrem belastend: Sie konnte nichts mehr essen, was ihr von den Behörden als politischer Hungerstreik ausgelegt wurde. Als repressive Reaktion darauf durfte sie in der DDR nicht studieren. Als Begründung wurde genannt, sie sei „nicht genügend aufgeschlossen […] fürs Kollektiv“.

        Daneben gab es doch auch hier und da verordnete Aktionen zu Überbrückung von Engpässen, wie z.B. die Aktion "Industriearbeiter aufs Land", von denen Frauen keineswegs ausgenommen waren und die man letztlich nicht als „freiwillig“ bezeichnen konnte.

  • Der Vorschlag für einen Sozialdienst kommt mindestens 20 Jahre zu spät.



    Jeder der noch Wehr-oder Zivildienst hinter sich bringen musste, wird zustimmen, dass es auch wenn es eben eine Art Zwangsarbeit war, den eigen Blick auf Gesellschaft und Politik beeinflusst hat.

    • @Spider J.:

      Ja, sehr negativ beeinflusst hat.

  • Wie leichtfertig sich doch Sätze wie, den Dienst an der Waffe oder.....sagen lassen. Anstatt sich endlich um frische Luft, sauberes Wasser und gesunde Böden zu kümmern, wird mal wieder das Ehrenamt herbei zitiert.

    Der Gipfel der Gedankenlosigkeiten parteipolitischer Demagogen ist erreicht und an Schamlosigkeit nicht mehr zu überbieten.

    Vielleicht ist es an der Zeit uns ein für alle mal von Personen in der Politik zu trennen, die von den sozialpolitischen Problemen großer Teile unser Bevölkerung selber nicht betroffen sind und sich fern jeder Achtsamkeit und jeglichen Mitgefühl in sinnentleerten politischen Geschwätzigkeiten verlieren um der eigenen sozialen und politischen Eitelkeiten zu dienen.

    Es ist doch völlig legitim wenigstens für die Bereiche Umwelt, Sozial, Arbeit, Kultur und Bildung einen außerparlamentarischen Bundes Bürger/innen Senat einzuberufen um sozusagen von "Unten" unsere Demokratie vor weiterem Schaden zu bewahren und den Verantwortlichen endlich die Leviten zu lesen, was im übrigen auch auf der Basis des Grundgesetz unser gutes Recht ist.

  • Wenn die SPD mit der Idee gekommen wäre, hätte diese ´sozialistische´ Idee, die potenzielle Leistungsträger ein Jahr vom Wohlstandssichern abhalten würde, keine Chance. Als CDU Ding sehe ich die Umsetzbarkeit positiver.



    Dass damit Löcher im Sozialbereich und bei der BW gestopt werrden sollen ist offensichtlich, aber nicht falsch. Fast alle, die Zivildienst leisteten, sagten mir, dass sie diese Erfahrung nicht missen wollen und auch ich kann selbst Jahre später Leute mit meiner Armeeerfahrung (Nicht BW) nerven. Was wichtig ist, ist, dass dies nicht wie der Dienst früher zum Vitamin-B Sieb verkommt. In D hätte ich nie zum Dienst antreten müssen, genauso wie alle konservativen Jungmilitatisten und Vaterlandsliebhaber meines Gymnasiums plötzlich ´Dienstuntauglich´ eingestuft wurden. Wenn es wie bei den Franzosen tatsächlich so wäre, dass alle. die nicht wirklich eine Gefahr für sich und die Umwelt darstellen, dienen müssen, dann wäre ich dafür. D.h. ohne Sanktnimmerleinstagsaufschiebemöglichkeit für die, denen etwas Zwangskennelernen der Gesamtgesellschaft besonders guttun würde.

  • Alarm, feldmarschmäßig raustreten! Der Entspannungsfeind versucht mit einer Aufregergeschichte fürs mediale Sommerloch, uns den wohlverdienten Urlaub zu vermiesen. Viele Pressestellungen wurden bereits widerstandslos überrannt, aber ab jetzt wird keine Handbreit seriöser Berichterstattung mehr kampflos übergeben!



    Sofortiger Aufbau einer neuen HKL mit allen verfügbaren Kräften, zum Schutz all Derer, die gegen den akustischen Absonderungen semiprofessioneller JU-Vorsitzender sind.



    Stell dir vor, die BILD bringt DAS ultimative Thema auf der ersten Seite und KEINEN interessiert es!

  • Vermutlich geht es nur darum, die Kosten der Pflege so gering wie möglich zu halten. Zwangsverpflichtung wäre das adäquate Mittel. Gleichzeitig üben die Zwangsverpflichteten Druck auf die ohnehin schon geringen Löhne der Pflegekräfte aus.

    Letztendlich geht es natürlich auch um die Wiederbelebung der Wehrpflicht, die lt. GG nur für Männer gilt. Die Bundeswehr braucht mehr Kanonenfutter, wenn sich ansonsten nicht genügend Deppen anwerben lassen. Hat man nicht gerade die Einstellungsvoraussetzungen auf ein absolutes Minimum gesenkt? War wohl kein Erfolg.

  • Ich habe immer für eine allgemeine Dienstpflicht plädiert, aber ich neige dazu, nichts zu vertrauen, was von der CDU kommt.



    Zur Begründung einer solchen Pflicht würde ich zunächst die folgenden Punkte bemühen:



    1. Solidarität. Letztlich kann nur eine solidarische Gesellschaft demokratisch sein. Das beinhaltet, dass mindestens alle Menschen, die hier geboren wurden & mindestens auch in deutschsprachig aufgewachsen sind, gleich Rechte haben müssen. In diesem Verständnis markiert die Ableistung des Dienstes also zugleich das Bekenntnis zur demokratischen Gemeinschaft & den Eintritt in die vollen Rechte eines mündigen Bürgers. Hieraus folgt



    2. Integration. Und zwar ohne jede besondere Bezugnahme auf "Ausländer". Wünschenswert wäre auch eine mit dem Dienstjahr verbundene praktische Einsicht in den Rechts- & Verfassungsstaat. Hierzu bietet sich weniger staatlicher Unterricht an, da dieser zu Recht als mögliche Indoktrinations-Schnittstelle kritisiert würde, geeigneter wären Vorträge & Besuche bei Institutionen va der Justiz, Regierung & Verwaltung.



    3. Die Weltlage. Eine aufgeklärte Nation steht zwangsläufig in einer utopischen Tradition & einem intern-nationalen Kontext. Die Unvollkommenheit der Welt erfordert Aufwand & Opfer, von jedem Menschen gleichermaßen. Dabei macht es vollständig Sinn, den einseitig auf den Kriegsdienst ausgerichteten Begriff der Wehrpflicht durch eine viel allgemeinere, letztlich tatsächlich im besten Sinne des Worts zivil-gesellschaftliche Mobilmachung zu ersetzen.

    • @JulianM:

      Sorry, aber deiner Argumentation kann ich nicht folgen.

      1. Solidarität. In einer solidarischen Gesellschaft ist solidarisches Handeln keine Pflicht sondern die Gesellschaft besteht daraus. Bedeutet, solidarisches Handeln geschieht freiwillig und nicht, weil der Staat es mal ganz okay findet.

      Eine Dienstpflicht kann auch keine Bekenntnis zur demokratischen Gesellschaft sein, da sie verpflichtend ist und somit eine Ablehnung zur Kriminalisierung der Person führt. Was dann wiederum auch nicht wirklich demokratisch ist.

      2. Eine Dienstpflicht intigriert nicht im positiven Sinne. Sie führt eventuell, dass du da eine Gruppe von gleichgeschalteten Menschen hast, die den Staat nicht mehr hinterfragen. Das ist vielleicht das Ziel von Menschen, die Polizeigewalt ganz dufte finden, für den Rest nicht.

      3. Aufwand und Opfer. Genau! Opfer für was? Aufwand für was? Und warum braucht es dafür eine Dienstpflicht?

  • Ja wie*¿!* & btw -;)

    “Muss Helfen Pflicht werden?“

    'Wo Widerstand Pflicht ist‘ - Immer*!*

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Hamse überhaupt gedient?

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Z-2 Schwein!;)

        unterm——& Däh!



        wg “politischer Unzuverlässigkeit!“



        Nicht zum Fhr befördert!



        Hatte ich doch - im Offz.Casino - Stimmung - “BW - Mal nach Vietnam!



        Dem Ami zeigen - Was ne Harke ist!“ -



        Gemault - Das solches wohl nach dem GG - Verboten sei! Normal.



        &



        (“Out of area“ - war noch unbekannt & bei mir von Jura noch alllang nicht die Rede!;))( & BW-Teilnahme via NATO -



        Kosovo-Bombardierung! - kam dann noch was später - 'auf den Tisch!‘;((



        einschl. Lügen der Exekutive!



        Namen hinlänglich bekannt!



        Rest&Elend - Geschichte bis hück!



        &



        In Westf. Sibirien als KDV-Richter!



        Ausgemustert!;) - beim Bund!!

        So geht das

        ——-



        Hoffe. Ihnen ist damit ausreichend!



        Gedient - alter Insulaner!;)

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Sehen Sie mal, ich war ein Drückeberger. Lange Haare, kurzer Sinn.

          In meiner KDV-Begründung schrieb ich, dass das Militär dazu das ist, die kapitalistische Produktionsweise zu schützen und auszuweiten.

          Fanden die nicht komisch. Weder die erste, noch die zweite Militärinstanz. Mit der Freundin im Park und den Russen kamen sie mir auch.

          Erst vor dem verweichlichten Verwaltungsgericht wurde ich anerkannt.

          Dann: Schwerstbehinderteneinzelfallbetreuung. Ein Wort wie eine MG-Salve.

          Aber mir hat es gefallen, eine Woche Arbeit, eine Woche frei. Und da ich nach dem Abi sowas von keinem Plan hatte, tat mir die Sache ganz gut.

          Wenn ich mir laschen Jungs heutzutage so anschaue, ein bisschen Schliff täte denen ganz gut.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        hod er .. wor bei de marmeladinger sogar a offz glaubs.



        oba i bin bees auf eahm weil er glaubt hod er kaun a schenes wenarisch

        • @RedPars:

          Na da schau her!

          “Mir wern kan Richter brauchen, um zu entscheiden, daß Wien schöner ist als Berlin. Aber das ist ja gerade das Unglück.“

          kurz - Vorschlag zur Güte!



          “Nedd amoi ignorier’n.“

          unterm——Schlagobers -



          Mein wiener Nachbar lacht sich auch immer schlapp!



          Aber “…weil er glaubt hod er kaun a schenes wenarisch.“ - *¿!*



          Ja wie*?¡* - Dat wüßt ich ever!



          &



          ”…ein fesches Ha Hi…für die Frau Gemahlin! Gell.“…

          • @Lowandorder:

            Wenn Wiener wienern,



            wienern Wiener wiederholt



            wie weiland wirscher Werner



            welcke weiche Wiener Würstl weg.

            Waaaass?

            • @Rainer B.:

              Wiener Würstl in Wien? Gibt's ned!



              Wer in Wean 'Wiener Würst'l' b'stellt kriagt vom Ober entweder 'Frankfurter Würst'l' oder glei' a Watsch'n. Weil bläd kämma brauchst an Weana Köllner ned, heast.

              • @LittleRedRooster:

                btw - Gemach Gemach

                Nicht grad Wien;) - doch - at.



                Aber als Bezwinger des Paternkofel!;)*



                Mußte ich mich einst - am 'Frankfurter Würstchen‘ vorbeibugsieren!;)

                unterm—-



                * “Ich kann mir nicht vorstellen -



                Daß unter den 5 Mrd Menschen -



                Sich nicht einer findet - der mit Ihnen



                In die Drei Zinnen steigt!“ - sorgte sich die bildschöne Wirtstochter der Auronzo-Hütte!;)



                & Däh!



                “Alles Quatsch! Noch viel zu viel Schnee drin! Komm mit auf den Paternkofel (genau gegenüber;)!“



                Meinte Heinz! So geschah es - next day!



                Nach abendlicher Ministrone mit pyramidalem Pamesan-Kegel!;))



                Lecker. Normal.



                &



                kurz - Guzzi meets Alpen et al.!;))



                (Herrn Jost Maurin special!;) Gell.



                Liggers. Mann - muß jünne künne.

                • @Lowandorder:

                  btw - mein Wiener Nachbar ergänzt - ;)

                  “Natürlich gibts die in Wien!



                  …ca. 1,8 Millionen!;)“



                  Normal.

            • @Rainer B.:

              Liggers.

  • Man kann sich ja ungefähr ausmalen, was es kosten würde ganze Jahrgänge, die in sozialen Zusammenhängen arbeiten, stattdessen durch gut bezahlte best ausgebildete Angestellte zu ersetzen.

    Ne janze Menge!

    Diskussionsanstöße zum "Gesellschaftsjahr" seitens der Politik sind für mich daher ein Zeichen, dass kein Plan vorhanden ist, wie Pflege bezahlt und damit gewährleistet werden kann in Zukunft und dem Bürger dies klar gemacht werden kann.

    Eine Diskuusion über Gesellschaftsjahre sind insofern ein weiterer Einstieg in die Diskussion wie gesellschaftliche Solidarität gewährleistet werden kann. Wenn man sich weiterhin an den Zielen orientiert, keine unwichtiger Diskussionsbeitrag.

  • Ich liebe ja solche Aussagen, "Legitimationsprobleme hat der Laden sowieso (dass er in Mali oder Afghanistan einen guten Job macht, darf bezweifelt werden)." Denn es zeigt immer schön, daß weder in der Politik noch in den Medien irgendeine Art von stringenter Sicherheitspolitik betrieben wird oder auch nur jemand versteht was das ist.

    Wie definiert der studierte Germanist und Philosoph denn einen guten Job der Bundeswehr und wie kommt man darauf das der nicht erbracht wird?

    Das wird jetzt leider etwas länger.

    Die deutsche Politik hat keine Strategie für die Auslandseinsätze der Bundeswehr, sie verfolgt damit immer zwei Ziele, ein Außenpolitisches und ein Innenpolitische, die eigentlich ein Nebenprodukt der Einsätze sind.

    Das außenpolitische Ziel ist es Handlungs- und Bündnisfähigkeit zu beweisen und durch Bereitstellung der Bundeswehr für Einsätze den nicht ständigen Sitz im UN Sicherheitsrat zu bekommen, das haben wir geschafft, 2019 sind wir dabei und irgendwann bekommen wir endlich den von einigen Damen und Herren im AA erträumten ständigen Sitz.

    Das innenpolitische Ziel ist es, die Missionen als "Friedensmissionen" zu verkaufen und es soll möglichst nichts passieren, also weder Feindkontakt oder eigene Verluste, aufgrund der Stimmung der Bevölkerung.

    Bei uns in der Kaserne definierte das mal jemand so, Hauptsache wir sind dabei und es passiert nichts. Was die Soldaten konkret tun, interessiert doch kaum einen, es ist auch für die Politik unwichtig. Aber das macht die Einsätze sinnlos und jeder bei der Bundeswehr, der bis drei zählen kann, ist sich dessen Bewusst. Das führt zu einer massiven Frustration in der Bundeswehr und zu den vielen Abgängen, die man nicht mehr kompensieren kann.

    Darum erfolgt auch nie eine Evaluation der Einsätze, damit man immer so weitermachen kann und man nie öffentlich erklären muss, warum man Soldaten in unsinnige Einsätze schickt. Und solange man das nicht ändern möchte, wird die BW Probleme mit dem Personal haben.

    • @Sven Günther:

      Oder der Grundgedanke sich für einen Staat, der seine Bürger ausbeutet in die Presche zu werfen und im AUsland andere Nationen in ihrer Souveränität zu bescheniden widerstrebt ihnen grundsätzlich. Das kommt jedenfalls bei mir noch vor der Tatsache von bestenfalls durchscnittlich Intelligente Menschen angeschrien zu werden und ihnen Treue und Gehorsam zu schwören...

  • Ich hatte einst unbezahlten Urlaub genommen und dabei meinem Vater das Leben gerettet. Das Pflegepersonal hatte ihn aufgegeben.Seither bin ich überzeugt, dass Pflegeberufe überbezahlt sind.

    • 9G
      90634 (Profil gelöscht)
      @Karavanserai:

      Echt, so einfach geht das. Jetzt, wo Sie es sagen, ich hatte mal eine Putzfrau, die hat doch eiskalt den Flur nicht gesaugt.



      Wenn Leute ihren Job schlecht machen verdienen die in ihremJob einfach zuviel, it's clear! (O-Ton Old Wabble)

  • Zu meiner Zeit waren die Zivis beliebter als die bezahlten Dienstleister.

    • @Karavanserai:

      Generell halte ich das für eine polemische Übertreibung. Wo ich ihnen recht gebe ist, dass viele Arbeiten in der Pflege, insbesondere jene, die das "Dabeisein" beinhalten selbst vom schüchternsten Schnösel(In) gehandelt werden können und für diesen eine Bereicherung darstellen.

  • Ich verstehe die Aufregung nicht. Ich machte seinerzeit 13 Monate Zivildienst in der Psychiatrie. Teilweise war es eine anstrengende Zeit, aber mehr in dem Sinne, dass ich merkte, wie anstrengend so ein Job sein kann. Weil man eben nicht nach Hause kommt und easy abschalten kann. Die Personen die man betreut, können einem sehr nahe gehen... Ich fand es auch gut , weil ich heute immer noch einen völlig anderen Blick auf psychisch kranke Menschen habe, als die Allgemeinheit. Ich finde nämlich immer positive Worte für diese Menschen und verteidige sie. Ganz im Gegenteil zu der Masse, die diese Leute nur als dumme, gefährliche Schwachsinnige abstempelt. Es war ein insgesamt interessantes Jahr. Und ich beneidete meine Altersgenossen , die in Kasernen mit 10 anderen das Zimmer teilten , Wachdienst schönsten, im Dreck robbten usw. nie. Mit 20 konnte ich meine Wohnung finanzieren und von dem Geld, was mir zu Ende ausbezahlt wurde, sogar 3 Monate Asienaufenthalt finanzieren. Im Nachhinein fand ich es gut, dass ich mich zu entscheiden hatte: Zivi oder Bund. Junge Leute haben heute oft Probleme Entscheidungen zu treffen, in sich zu gehen: "was will ich, wer bin ich, welcher Weg"... Zudem finde ich es gut, wenn junge Menschen verstehen, dass nicht jeder das Glück hat , vollkommen gesund auf die Welt gekommen zu sein. Dass es Menschen gibt, die Unterstützung brauchen, die sich in unserer Welt, wie sie ist, sonst nicht zurecht finden...

    • @Motz Christian:

      Verstädnnis für psychscih Kranke habe ich auch ohne Zivi oder Wehrdienst.



      Sicherlich hat es Sie zum Glück dahingehend bereichert, aber warum sollte man sowas verpflichtend machen?



      Schule sollten kindern einfach cnith von Anfang an einimpfen, dass sie schnell eine Ausbildung/ Studium finden müssen. Wenn man die nächste Generation nicht so unter Druck setzt nehmen sich viele auch die Zeit dafür und das freiwillig.



      Denn die wenigsten die klaren Verstandes sind prügeln sich darum schnelll auf dem Arbeitsmarkt zu sein- wer will schon ausgebeutet werden

  • Wenn schon ein Pflichtjahr dann bitte mindestens 3000 km von der Heimat entfernt, damit das Volk endlich lernt, dass die Welt nicht an Rhein, Oder und Waterkant endet.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @robby:

      Sibirien wäre cool...

    • @robby:

      Na, dann ziehen Sie doch schon mal los.

    • @robby:

      Also nach Bamako in Mali sind es, kommt immer darauf von wo in Deutschland man rechnet mindestens 4.500 km und nach Herat in Afghanistan ist es ähnlich weit.

  • Nicht jeder ist für soziale Dienste geeignet.

    • @Karavanserai:

      Doch: Jeder.

      • @Tante Felbi:

        Hier schreiben aber viele, die Soziales an andere delegieren wollen.

  • Die Abschaffung des Zivildienstes hat die Männer aus dem Sozialsystem genommen.

  • Eine Denkweise, die sich darauf reduziert, dass die Reichen mehr zahlen sollen und die sozial Tätigen grundsätzlich zu Opfern macht, macht die Hilfsbedürftigen zu Opfern.

  • "Die Bundeswehr hat Probleme, genügend Dumme für ihren uniformierten Drill zu rekrutieren."

    Ah, sehr gut. Erst einmal alle Soldaten über einen Kamm scheren.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Dazu habe ich erst mal keine Meinung. Allerdings widerstrebt mir, den Vorschlag schlechtzureden, nur, weil er von der CSU kommt.

  • "Teil der Gesellschaft sind wir nämlich auch so – ein Leben lang." Aber das schlägt sich durchaus nicht im Verhalten nieder. Ein junger Mensch lebt genauso in seiner gesellschaftlichen Blase wie alle anderen. Er sollte systematisch - gerade weil er noch jung ist - zusätzliche Erfahrungen machen, die über Schulpraktika hinaus gehen. Viele unserer Schreihälse und unserer hochgradig destruktiven Egoisten wissen es einfach nicht besser. Sie haben keinerlei Erfahrung mit Menschen, denen es einfach völlig anders ergeht, die auf Hilfe und gesellschaftliche Rücksicht angewiesen sind, die krank sind und dabei an den Rand gespült werden. Empathie lernt man nur durch intensive Praxis. Zudem wäre ein begleiteter Zivildienst (den man zugunsten eines Wehrdienstes verweigern müsste, nicht umgekehrt) auch eine Chance, sich selbst unter anderen Bedingungen als sonst noch einmal kennen zu lernen. Dass Arschnasen evtl. versuchen, damit ihre Verantwortung für die gut bezahlte Pflege und ein menschliches Deutschland abzugeben, ist eher ein Argument dafür, dass alle Politiker und Einflusshaber einen 18-monatigen Dienst unmittelbar am Menschen nachweisen können müssen.

    • @Karl Kraus:

      Die Fähigleit zur Empathie ist fast jedem Menschen angeboren. Die einzige Ausnhame sind Psychopathen, die u.A. gerne in die Politik gehen. Diesen kann man Empathie nicht antrianieren, alle anderen besitzen sie.



      De facto ist es aber eine Fähgkeit von der man in der Gesellschaft nicht allzu oft persönlich profitiert insbesondere nicht im Berufsleben.



      Wer Rücksicht auf andere nimmt wird von denen meist einfach überrannt- man spricht nicht umsonst von der Ellbogengesellschaft.

      In einer Schule gehört man schon einem sozialen Gefüge an und ist normalerweise intrinsisch motiviert sich einzugleidern. Hier muss die Performanz von Empathie gefördert werden und falls möglich auch die Persönlichkeitseigenschaft an sich gesteigert werden.

  • Doch, das ist eine gute Idee. Und auch die Integration lässt sich damit fördern, wenn nicht nur deutsch Staatsbürger, sondern alle Bürger den Dienst leisten müssen.

  • Leider geht es in diesem System nur noch um die Bedürfnisse des Personals.

    • @Karavanserai:

      Das ist Blödsinn.



      Man kann die Interessen beider Seiten perfekt miteinander verbinden, indem man die "Gebenden" als Gesellschaft angemessen bezahlt und nicht durch Zwang in billige Zwangsarbeit zwingt.

      • @Hulle:

        Bezahlung sozialer Zuwendung ist Prostitution.

    • @Karavanserai:

      Was ist "dieses System", und wer ist "das Personal"? Geht es in Ihrem Kommentar um Pflegekräfte? Um Politiker?

  • Schaut man sich Quelle und Zeitpunkt der Forderungen an, wird eigentlich sofort klar, was der Sinn und Zweck des Ganzen ist:

    Der Pflegekräftemangel droht gerade, steigende Gehälter für Pflegekräfte zu verursachen.



    Um dem entgegen zu wirken, wird versucht, kostenlose Zwangsarbeiter in die Pflege zu pressen, die dann auf jene, die davon ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen, einen negativen Lohndruck ausüben sollen.

    Wäre es anders, so würde die Idee von vornherein die Forderung beinhalten, dass die Gesellschaftsjahrenden zwingend mindestens ebenso viel bezahlt bekommen müssen wie sonstige Mitarbeiter in der jeweiligen Branche. Aus gutem Grund ist die Idee nie auch nur aufgekommen. Es geht schließlich um praktisch kostenlose Arbeitskräfte, und nicht etwa darum, Leuten die Gelegenheit zu geben, mal etwas für die Gesellschaft zu tun.

    • @kleinalex:

      Schöne Theorie jedoch faktisch nicht haltbar. Kein Zivi wird den Fachkräfteschlüssel abfedern uns somit Entspannung in diesem Markt bringen das Wissen sogar unsere Politiker. Aber er könnte zusammen mit steigendem Gehalt den mangel an Auszubildenden abfangen wenn diese einmal in diesen Job reingeschnuppert haben.

    • @kleinalex:

      So sehe ich das auch, plus die Wiedereinführung der Zwangseinberufung zur Landesverteidigung, um auch hier den real existierenden Nachfrageengpass billig zu beseitigen.

      • @Hulle:

        Jau! Mailtütenfrisch*!*

        “Pflicht Aber Pf(rei)licht -

        Du siehst den Spahn im Auge der Anderen



        Aber den Donnerbalken von Panzeruschi nicht.“

        Aber - Liggers.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Da die jungen Leute eh ein Jahr Orientierung nach der Schulzeit in Anspruch nehmen und auch brauchen, ist das eine gute Sache.

  • Bei dem Einsatz der JU und der MIT beschleicht mich der Verdacht, dass "für alle" nicht wirklich "für alle" oder nicht "für alle gleich" bedeuten würde...

  • Man soll der Gesellschaft etwas zurück geben. Soso wofür denn? Was hat mir die Gesellschaft denn gegeben außer maroden Schulen mit veralteten Lehrinhalten und demotivieren Lehrern und einer maroden Infrastruktur finanziert mit Schulden für die ich mein Leben lang gerade stehen muss? Die Gesellschaft kann mich mal. Alles ein erbärmlicher Versuch fehlende Personal durch Zwang auszugleichen, statt die Leute endlich anständig zu bezahlen (pflege) oder vernünftig auszurüsten (bund) lächerlich.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Lain Lainsen:

      Was heißt hier "gegeben"? Die Schule ist Zwang. Und für diesen Zwang soll man dann dankbar sein, indem man sich mit einem Jahr Sozialarbeit revanchiert. sobald man sie verlassen hat!?

      Man soll sich ferner damit abfinden, dass man - nicht nur als junger Mensch - zwar das ganze Leben arbeiten darf, aber dennoch Probleme haben wird, von der Rente zu leben, die das (noch) einbringt.

      Und während des Erwerbslebens zahlt man ohne Ende Steuern, damit immer mehr sinnlose Projekte finanziert werden und sich die Politiker die Diäten (man sieht es ihnen ja schon richtig an, dass die dauernd hungern müssen) erhöhen können.

      Ich bin sehr für soziales Engagement. Aber nicht von einem Staat verordnet, für den das Soziale nur noch ein Lippenbekenntnis ist.

    • @Lain Lainsen:

      Absolut Ihrer Meinung, Lian Lainsen.

      Eine wirklich anständige Bezahlung, endlich die überfällige Wertschätzung und bessere Arbeitsbedingungen – das braucht die Pflege in D.

      Da soll auf Kosten der Pfleger*innen, der Alten und Kranken einfach nur Geld gespart werden – sonst gar nichts.

      "Der" Jugend kann, wenn es denn gewollt wäre, auch anders der Umgang mit Hilfsbedürftigen vermittelt werden, aber nicht als kostenlose "Ausputzer" der Mächtigen, die das Geld lieber bei den Reichen belassen.

      Und dass wir Soldaten brauchen, wäre mir auch neu…



      Aus den Abrüstungsjahren nixx gelernt, wie?!

    • @Lain Lainsen:

      Vielleicht einfach mal den Horizont erweitern?



      Marode Schulen? Vielleicht, aber es gab zumindest Schulen.



      Genauso wie eine Polizei, Rettungskräfte, Feuerwehr, Infrastruktur (von kostenlosen Bibliotheken über ein halbwegs ordentliches Straßensystem und öffentlicher Nahverkehr), ein soziales Netz (das vielleicht zu niedrig hängt, aber zumindest hängt es da).



      Einfach mal einen Blick über die Grenze schweifen lassen, dann merkt man das wir hier im Vergleich fast paradisische Zustände haben

      • @Glimmlampe:

        Die wir alle mit unseren Steuergeldern bezahlt haben. Die Vorstellung, dass die Leistungen des Staates eine Art Geschenk seien, für das wir uns gefälligst dankbar zu erweisen haben, ist einfach abenteuerlich.

        • @Klaus Bailly:

          Ist schon richtig, ist nicht ganz einfach sich so verkürzt korrekt auszudrücken.

          Allerdings ist (zumindest für mich) eine Gesellschaft/Staat mehr als nur ein Handelsvertrag im Sinne von: ich gebe dir Geld, also gibst du mir Sicherheit und Bildung

          Das ganze sollte eher vergleichbar mit einem Verein sein. Klar zahle ich Vereinsbeiträge und bekomme dafür eben die Leistungen des Vereins. Aber üblicherweise gehört dazu auch ein erweitertes Engagement dazu, sei es Würstchengrillen beim Sommerfest, als Trainer für die Jugendmanschaft mitmischen oder als Betreuungsperson beim Ausflug teilnehmen. Nur dann funktioniert so eine Gemeinschaft sinnvoll.

          Und es gibt nunmal Bereiche in denen Arbeitskräfte fehlen, nicht nur weil sie schlecht bezahlt sind (sind sie definitiv), aber auch weil sie oft ein schlechtes Image haben. Aber Tätigkeiten wie Feuerwehr, THW, Pflege, Ambulanz oder eben auch die Bundeswehr (ja, auch die ) sind Gesellschaftlich wichtig und können Menschen brauchen die sich das, vielleicht unter Zwang, ansehen und am Ende vielleicht noch feststellen dass es doch Spaß macht und erfüllend ist.



          Ganz abgesehen davon, dass es persönlich eine Bereicherung sein kann aus der eigenen Filterblase herauszukommen, Stichwort Integration, nur Ausnahmsweise nicht auf die bösen Migranten bezogen, sondern auf jedes Mitglied der Gesellschaft. Vom linksgrünen Akademikerkind aus Berlin, über das HartzIV Kind mit Berufswunsch HartzIV Empfänger, bis hin zum Konzernchefnachwuchs.

          • @Glimmlampe:

            "Allerdings ist (zumindest für mich) eine Gesellschaft/Staat mehr als nur ein Handelsvertrag im Sinne von: ich gebe dir Geld, also gibst du mir Sicherheit und Bildung"



            Der Statt soll den gesellschaftlichen Willen repräsentieren. Wenn er keinen Mehrwert für die Bevölkerung schafft, hat er überhaupt keine Existenzberechtigung.



            Wozu soll sich ein Indivduum zu einer sozialen Gruppe begeben, wenn diese keine Vorteil verspricht aber jede Menge Regeln bereithält, die das eigenen Handlungsvermögen einschränkt?



            Deiner Logik folgend müsste die Politik dann vor Allem auch Unternehmen in die Pflicht nehmen, die als juristische Personen auch an der Gesellschaft teilnehmen und von Infrastruktur, gebildeten Menschen usw profitieren und dafür nur ziemlich wenig Steuern zahlen und statt sich mehr einzubringen eher auf Kosten der übrigen Gesellschaftsmitglieder handelt

  • Sowohl für den Gebenden, als auch den Empfangenden macht es einen großen Unterschied, ob es gegen Bezahlung getan wird oder nicht.

    • @Karavanserai:

      Das ist schlicht Unsinn.



      Richtig muss es heißen:



      Sowohl für den Gebenden als auch für den Empfangenden macht es einen großen Unterschied, ob es FREIWILLIG getan wird oder nicht.

      Wird es dann unfreiwillig getan, dann fühlt der 'Gebende' sich zu recht ausgenutzt und missbraucht, und der nicht Empfangende, so ihm nicht jede Moral völlig fremd ist, schämt sich in Grund und Boden, bei so etwas mit zu machen.

      • @kleinalex:

        Perfekt formuliert, danke!

      • @kleinalex:

        Sie denken also, dass sozusagen Liebe gegen Bezahlung freiwillig geschieht?

        • @Karavanserai:

          Spannend - Zitat bitte, welche Aussage von mir so etwas nahelegen soll?

          Bezahlung sagt nichts über Freiwilligkeit aus, und Freiwilligkeit nichts über Bezahlung.

          Bezahlung sagt kaum etwas über Moral aus, Freiwilligkeit hingegen sehr viel.

          Alles, was unfreiwillig geschieht, ist immer böse - mit Bezahlung lediglich etwas weniger Böse, weil damit wenigstens eine Gegenleistung erbracht wird, auch wenn sie das unfreiwillige der Leistung kaum ausgleichen kann.

          Darum ist die Frage nach Bezahlung oder nicht schlicht irrelevant.

          Freiwillig = kann gut sein, so lange es nicht mehr Schaden anrichtet, als es nutzt.



          Unfreiwillig = Immer böse.



          Simpel.

          Bei Freiwillig stoßen unter moralisch handelnden Menschen dann zwei Ansichten aufeinander.



          Der der freiwillig tätig ist, möchte ungern eine Bezahlung annehmen, da er das Gefühl hat, die Bezahlung entwerte seine Freiwilligkeit.



          Der der eine freiwillige Leistung empfängt, möchte sie ungern nicht vergelten (so er die Möglichkeit dazu hat), da er sonst das Gefühl hat, den anderen auszunutzen.



          Gilt aber natürlich nur für Menschen, denen Moral nicht gar zu fern liegt.

          Um gut sein zu können, muss die freiwillige Handlung



          a) vom Handlungsempfänger als solche gewünscht sein



          und



          b) so sein, dass sie keinen Schaden an Dritten anrichtet, also bspw. keinen anderen verdrängen, der damit seinen Lebensunterhalt verdient

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @kleinalex:

            Und was ist mit der Unfreiwilligen Feuerwehr?

          • @kleinalex:

            Wenn unfreiwillig IMMER böse ist, muss ich an der Stelle mal vorsichtig nachhaken ob sie allen Ernstes die Schulpflicht für eine bösartige Institution halten? Oder noch allgemeiner gehalten Gesetze an sich, denn die üben auch immer eine Form des Zwanges aus...

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @JGGB:

              Die Schulpflicht kann ja keine Institution sein, aber die Schule ist eine - und die halte ich für den Ausbund der Bösartigkeit!

          • @kleinalex:

            Wenn Sie bei Lebensgefahr Freiwilligkeit der Hilfe voraussetzen, was dann?

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    MEHR ALS DIESES:



    Zitat:



    "Was „das Soziale“ angeht, könnte man einfach mehr in die Strukturen und in Gehälter investieren. Dann muss man auch nicht mehr so einen Quatsch wie das „Gesellschaftsjahr“ diskutieren."

    gibt es dazu nicht zu sagen!