piwik no script img

Pro und Contra Biontech ab 12Soll man Kinder impfen lassen?

Manuela Heim
Silke Mertins
Kommentar von Manuela Heim und Silke Mertins

Europaweit ist die Impfung zugelassen, in Deutschland gibt die Stiko keine allgemeine Impfempfehlung. Nun stecken Eltern erst recht im Dilemma.

Ein Impf­zen­trum in Italien. Dort ist die Spritze für alle ab 12 Jahren freigegeben Foto: Massimo Percossi/ansa/epa

N EIN!

Schon vor Monaten schrieben wir in der taz über die Frage, wann denn endlich Kinder und Jugendliche geimpft werden können. Es erschien so logisch: Diese Altersgruppen haben normalerweise viel Kontakt, sie sollen und müssen ihn auch haben. Eine Impfung würde ihnen daher nicht nur die dringend notwendige Rückgabe von Freiheitsrechten ermöglichen, sondern auch die gesamte Gesellschaft schützen. Und schließlich stehen uns Impfstoffe zur Verfügung, die außergewöhnlich gut helfen und offenbar kaum Nebenwirkungen haben.

Monate später ist der erste Impfstoff (Biontech/Pfizer) für die Altersgruppe ab 12 zugelassen, für den zweiten (Moderna) sind die Aussichten gut. Und dennoch: Es ist alles andere als logisch, alle Kinder und Jugendlichen ab 12 so schnell wie möglich zu impfen. Vier wesentliche Gründe dafür sollen hier genannt werden.

Erstens: Kinder und Jugendliche erkranken nur in Einzelfällen ernsthaft an Covid-19 – circa 0,01 Prozent der bekannten Infizierten in der Altersgruppe von 12 bis 17 Jahren musste bislang hierzulande intensivmedizinisch behandelt werden. Es gab insgesamt 2 Todesfälle (0,001 Prozent), beide Betroffenen waren schon vor ihrer Covid-19-Infektion schwer krank. Das schmälert natürlich nicht den Verlust, ist aber ins Verhältnis zu setzen zu einer Sterblichkeit von rund 2 Prozent bei den Infizierten aller Altersgruppen. Folgeerkrankungen wie das Multisystemische Entzündungssyndrom PIMS sind sehr selten und ebenfalls vor allem für Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen gefährlich. Über Long-Covid-Verläufe bei Kindern und Jugendlichen ist derzeit noch viel zu wenig bekannt, um ein Risiko zu beziffern. Unklar ist ebenfalls, ob eine Impfung vor diesen Folgeerkrankungen überhaupt schützt.

Zweitens: Der bereits zugelassene Impfstoff für Kinder ist nur an rund 1.100 Pro­ban­d*in­nen der Altersgruppe systematisch getestet worden, der Nachbeobachtungszeitraum lag bei 2 bis 3 Monaten. Wir wissen – aus vergangenen und der aktuellen Impfkampagne –, dass die Wahrscheinlichkeit sehr seltener Nebenwirkungen erst in der breiten Anwendung und mit ausreichend zeitlichem Abstand beurteilt werden kann. Das ist ein Risiko, das wir für die Erwachsenen eingehen können und müssen – einfach, weil diese deutlich gefährdeter sind, an Covid-19 schwer zu erkranken oder zu versterben. Bei heranwachsenden Menschen, die durch eine Infektion nach bisherigen Erkenntnissen kaum gefährdet sind (siehe Punkt 1), ist die Anwendung einer völlig neuen Impftechnologie, wie sie die mRNA-Impfstoffe nun einmal sind, dagegen besonders sorgsam zu prüfen.

Eine Impfung für ein gesundes, kaum gefährdetes Kind ist eine Impfung weniger für einen potenziell deutlich gefährdeteren Erwachsenen

Drittens: Liegt es nicht auch im Gesundheitsinteresse der Kinder und Jugendlichen, endlich wieder ohne Beschränkungen zur Schule oder zum Sport zu gehen und Freun­d*in­nen zu sehen? Natürlich. Aber die Wiedererlangung dieser Freiheiten an den Impfstatus zu knüpfen, wäre falsch. Nicht nur, weil ohnehin alle Kinder unter 12 noch deutlich länger auf die Möglichkeit einer Impfung warten müssen. Sondern auch, weil es die Daten zum Infektionsgeschehen unter Kindern und Jugendlichen – von denen es viel zu wenige aus Deutschland gibt – nicht hergeben, etwa die Schulen als besondere Infektionsherde zu betrachten.

Das leitet direkt über zu Punkt vier: der Schutz der Gesellschaft. Noch immer ist Impfstoff knapp. Das heißt, eine Impfung für ein gesundes, kaum gefährdetes Kind ist eine Impfung weniger für einen potenziell deutlich gefährdeteren Erwachsenen. Der wiederum schützt mit einer Impfung nicht nur seine Gesundheit, sondern auch die Kinder in seinem Umfeld vor Infektionen. Denn die raren Studien legen nahe, dass Infektionen vor allem aus den Familien in die Schulen und Kitas getragen werden und nicht andersherum.

Es gibt besondere Familienkonstellationen – zum Beispiel mit vorerkrankten Kindern – in denen die Risiko-Nutzen-Abwägung auch jetzt schon zugunsten einer Impfung der Heranwachsenden ausfallen kann. Letztlich hat das jede Familie individuell zu entscheiden. Aber ein allgemeines „Und jetzt alle ab 12 zur Impfung“ – das kann es auf Grundlage der bisherigen Daten nicht geben. Manuela Heim

JA!

Viele Eltern fragen sich: Was, wenn die Corona-Impfung von Biontech/Pfizer bei Kindern seltene, aber schwere Spätfolgen hervorruft, die jetzt noch nicht sichtbar sind? Ich frage: Was, wenn eine Corona-Infektion bei Kindern schwere Spätfolgen auslöst und die vielleicht gar nicht mal so selten sind?

Schon jetzt ist bekannt, dass auch viele der ganz Jungen an Long-Covid leiden. Dem Virologen Christian Drosten zufolge haben etwa 4,5 Prozent der infizierten Kinder selbst bei einem milden Verlauf nach einem Monat noch Symptome wie Geruchsverlust, Geschmacksverlust und dauerhafte Müdigkeit. „Will man das für sein Kind?“, fragt er in einem Interview mit dem Schweizer Online-Magazin Republik. „Vier Prozent sind nicht wenig.“ Das andere sei das sogenannte Multisystemische Entzündungssyndrom PIMS, das bei einem von ein paar tausend Kindern auftrete – eine schwere Erkrankung, die bis zu sechs Monate dauern kann. Drosten würde sein Kind impfen lassen, und ich sehe es genauso.

Die ständige Impfkommission (Stiko) argumentiert, dass bei der Studie für die Zulassung des Biontech-Impfstoffs nur 1.131 Kinder im Alter von 12 bis 16 Jahren geimpft wurden. Das ist richtig. Doch eine Studie ist letztlich nur eine Simulation des wirklichen Lebens, und im wirklichen Leben sieht es so aus: Allein in den USA wurden bereits bis zur ersten Juniwoche 6,5 Millionen Kinder dieser Altersgruppe mindestens einmal geimpft.

Von schwerwiegenden Nebenwirkungen ist bisher nichts bekannt. Die Stiko berücksichtigt dies nicht und fürchtet sich davor, wie sie selbst hervorhebt, dass es kommen könnte wie bei dem Impfstoff für Schweinegrippe, wo zwei bis drei Jahre später die Schlafkrankheit (Narkolepsie) als Nebenwirkung entdeckt wurde.

Allerdings: Es war keine Spätfolge. Die Narkolepsie ist nur so selten, dass sie zuerst nicht mit der Impfung in Zusammenhang gebracht wurde. Aufgetreten ist sie jedoch schon in den ersten Wochen. „In der Geschichte der Impfstoffe hat es nie echte Langzeitwirkungen gegeben“, sagt Alena Buyx, Vorsitzender des Ethikrats und Direktorin des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin.

Schlussendlich geht es bei meinem Ja zur Impfung auch um die Kinder selbst und ihre Wünsche

Die Stiko möchte vor einer allgemeinen Impfempfehlung dennoch lieber weiter abwarten, bis die Impfkampagnen bei Kindern in anderen Ländern gelaufen und deren Daten wissenschaftlich ausgewertet sind. Man könnte es vorsichtig nennen. Doch meiner Ansicht nach steckt hinter dieser Herangehensweise gleichzeitig eine sehr problematische Haltung: Testet den Impfstoff doch bitte erstmal an anderen Kindern in anderen Ländern, bevor wir ihn unseren wertvollen deutschen Kindern verabreichen. Das wirkt egoistisch und überheblich.

Schlussendlich geht es bei meinem Ja zur Impfung auch um die Kinder selbst und ihre Wünsche. Über ein Jahr lang haben sie nichts anderes gehört, als dass das Virus gefährlich ist, und deshalb musste ihr gesamtes Leben auf den Kopf gestellt werden. Maske, Abstand, Mundschutz, monatelang Unterricht am zugigen Fenster oder gar keine Schule, keine Freunde, keine Gemeinschaft, keine normale Entwicklung. Viele mögen theoretisch wissen, dass sie als Kinder oder Jugendliche keinen schweren Verlauf zu erwarten haben, haben aber dennoch Angst vor der Pandemie. Sie möchten, genau wie die Erwachsenen, endlich wieder entspannter durchs Leben gehen, ohne Angst vor einer Infektion. So ist jedenfalls meine Erfahrung.

Deshalb würde ich mein Kind nicht nur impfen lassen, sondern es wurde vor drei Tagen bereits geimpft. Die Erleichterung ist groß. Schließlich weiß niemand, ob eine der zukünftigen Mutationen nicht doch auch Kinder schwer erkranken lässt. Silke Mertins

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Manuela Heim
Gesundheit und Soziales
Redakteurin in der Inlandsredaktion, schreibt über Gesundheitsthemen und soziale (Un-) Gerechtigkeit.
Silke Mertins
Redakteurin Meinung
Kommentatorin & Kolumnistin, Themen: Grüne, Ampel, Feminismus, Energiewende, Außenpolitik
Mehr zum Thema

27 Kommentare

 / 
  • Wenn ich sehe, was für Schrott Eltern in ihre Sprösslinge verklappen, braucht da keiner mit möglichen unbekannten Nebenwirkungen ankommen.

  • „Ich frage: Was, wenn eine Corona-Infektion bei Kindern schwere Spätfolgen auslöst und die vielleicht gar nicht mal so selten sind?„

    Die Frage hierzu ist doch - bekommt jedes Kind wirklich Covid-19 ? Wieviele werden sich anstecken ? Bei einer Impfung ist das Risiko gleich da.

    Und noch etwas zur STIKO: Die Entscheidung ist auf wissentlicher Basis bei der aktuellen Datenlange vollkommen nachvollziehbar. Einen Nationalismus zu unterstellen halte ich für vollkommen daneben, denn die anderen Länder hätten die gleichen Überlegungen anstellen und diesselben Schlüsse ziehen können.

    Ohne eine zumindest mehrjährige Beobachtung der geimpften Kinder halte ich es für Verantwortungslos einer ganzen Generation diesen so nie zuvor eingesetzten Impfstoff zu verabreichen. Nicht falsch verstehen, für Risikogruppen hat er einen absoluten Mehrwert.

    • @Thomas Werner:

      mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, wird jeder, der nicht geimpft ist irgendwann einmal Corona bekommen.



      Da ist in meinen Augen auch ein Mehrwert für Kinder gegeben, ein gesellschaftlicher Nutzen besteht ebenso.



      Natürlich muß die Entscheidung für jeden freigestellt sein. Über den gesellschaftlichen Druck ist es müßig zu streiten, den wird es geben, so oder so. Auch wenn es nicht wünschenswert ist.

      • @nutzer:

        "irgendwann" ist potentiell sehr lange hin. Für die meisten wohl weit jenseits der Zulassung von proteinbasierten Impfstoffen, der Wirkprinzip schon viel länger erprobt ist. Da derzeit eh nicht genügend Impfstoff verfügbar ist, gibt es keinen Grund mit den Kindern noch zu warten.

  • 2G
    21661 (Profil gelöscht)

    Ich habs echt satt. Wir lassen unser Kinder in allen möglichen Bereichen am langeArm verhungern. Und nach dem wir alle die, die ihr Leben schon gehabt haben, geimpft haben, können wir da nicht endlich bitte den Kindern was geben? Das macht mich echt fertig, dass wir darüber diskutieren müssen.



    Ich dachte immer für die Kinder müssten wir zuerst sorgen, aber seit Corona scheinen die nur noch eine Last zu sein. Homeschooling vs. Home Office, Oma impfen vs. Kind impfen.



    Hauptsache wir können wieder nach Malle fliegen und den Aperol Spritz genießen.



    Was geht uns schon die Generation nach uns an.

    • @21661 (Profil gelöscht):

      Wo würden sie denn die Altersgrenze ziehen ab der jemand sein*ihr "Leben schon gehabt" hat?



      Auch 80-Jährige haben im Mittel noch 8,1(m) bis 9,6(f) Jahre vor sich, allerdings ist der Anteil der Corona-Toten in dieser Altersgruppe über 5000 Mal so hoch wie bei den unter 20 Jährigen.



      www.aerzteblatt.de...-19-in-Deutschland

    • @21661 (Profil gelöscht):

      Auch wenn es den Kindern den verfügbaren Daten nach wenig nutzt und die Risiken bisher schwer einzuschätzen sind, Sie dürfen ihren Kindern gern "was geben". Damit kommen wahrscheinlich Menschen, für die das Nutzen-Risiko-Verhältnis definitiv günstig ist, später dran, aber Hauptsache, man hat irgendetwas "für" die Kinder getan.

  • In Berlin sind bekanntlich noch lange nicht alle aus der Risikogruppe 3 (Ü60) geimpft, die sich regulär zur Impfung angemeldet haben.



    Aber hier wird schon die übernächste Gruppe, gegen den Rat der Ärzte, in das Rattenrennen um die Impfstoffe geschickt.

    Das ist gegen die medizinische und gegen jede Vernunft!

    • @Rosmarin:

      Bitte bleiben Sie sachlich! Was denn für ein "Rattenrennen"?

      • @Andreas Klein:

        Wenn Sie nicht wissen, wofür der Begriff steht, einfach mal in eine Suchmaschine eingeben.

        Natürlich gibt es ein Rennen um die raren Impftermine, in dem viele alle Hebel in Bewegung setzen, um ganz vorne mit dabei zu sein.

        In Hamburg ist die Prio-Gruppe 3 erst seit 31.05. dran und es wurden erst 30000 Termine für diese Gruppe vergeben. Immerhin auch Menschen mit doch gravierenden Erkrankungen, wie HIV, Herzinsuffizienz, Krebs, etc.

        Mittlerweile ist das Impfzentrum, das hier ausschließlich nach Priorisierung impft, längst nicht mehr ausgelastet, da ein Mangel an Biontech besteht, das gleichzeitig in den großen Vorzeigeunternehmen an MitarbeiterInnen im Home-Office oder eben von niedergelassenen Ärzten an alle verimpft wird.

        Aber klar, es ist wichtiger die vielen Familien endlich glücklich zu machen, damit sie im September zufrieden an die Wahlurnen treten.

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @h4nsel:

          Bin auch Prio 3. Hab in zwei Wochen meinen Impftermin. Die meisten kleverrn 20 Jährigen sind da schon weiter. Auch schon vor Aufhebung der Priorisierung wurden sie geimpft.



          Wenn sie Astra nehmen, okay. Aber die anderen Impfstoffe sollten zunächts tabu sein.

  • Ein latenter Nationalismus ist nicht das einzig Problematische an der Haltung der Stiko. Problematischer ist die professionelle Verantwortungsscheu, die offenbar nur sehr partiell greift.

    Die Verantwortung dafür, dass junge Menschen in der Prägephase massenhaft in ihren sozialen Kontakten und ihrer Ausbildung behindert und verängstigt werden, übernehmen die Mitglieder der Kommission offenbar gern. Entsprechende Nebenwirkungen fallen ja auch nicht in ihr Ressort. Die Angst vor der seltenen Narkolepsie quält sie scheinbar viel mehr. Womöglich deswegen, weil hier schon einmal öffentlich ein Zusammenhang hergestellt und wohl auch nachgewiesen wurde zwischen Impfung und Erkrankung.

    Diese Art der „Rosinen-Pickerei“ ist zwar üblich, aber überhaupt nicht hilfreich. Dass sie „egoistisch und überheblich [wirkt]“, ist dabei noch das kleinste Problem. Viel schlimmer ist, dass sie Leute, die nach Orientierung suchen, total meschugge macht. Dir wissen nämlich schon jetzt kaum noch, wem sie was glauben können. Wenn sich „Autoritäten“ - immer scharf an der persönlichen Zuständigkeitsgrenze entlang - um die eigene Sicherheit sorgen, hilft ihre teure Ausbildung niemandem mehr.

    Am Ende wird zwar von allen Seiten gewarnt (vor dem Rat anderer Profis, aber konkrete und kompetente Hinweise darauf, was zu tun ist, gibt es keine mehr. So verspielen die „Führer“ auch noch die letzte verbliebene Sach-Autoritärät. Wenn sie dann noch ernst genommen werden wollen, bleibt ihnen nichts anderes mehr übrig als der Weg über den staatlichen Zwang und empfindliche Strafen.

    Und dann? Dann braucht es womöglich am Ende doch noch eine Impfpflicht für Kinder, falls eine künftige Corona-Mutante sich in Ermangelung älterer Opfer auf jüngere kapriziert und denen richtig schwer zu schaffen macht. Das ist dann womöglich der Anfang vom Ende der großen Freiheit, auf die sich „der Westen“ früher einmal so viel eingebildet hat. Das ist dann die Art „Sozialismus“, den auch die KP China praktiziert.

    • @mowgli:

      "professionelle Verantwortungsscheu"? Blödsinn! Die StIKo zeigt sich im Gegenteil sehr verantwortungsvoll, indem sie politische Argumente ignoriert und sich an ihre Aufgabe hält, anhand der aktuell verfügbaren Daten für die betroffene Personengruppe den medizinischen Nutzen gegen die Risiken abzuwägen.

  • Muss man Eltern wirklich jede Entscheidung abnehmen? Ich hab meinen Sohn mit 10 gegen Tollwut impfen lassen wegen eines Aufenthalts in Indien - die Nebenwirkungen dieser Impfung sind sicher stärker als die der Coronaimpfung, und auch nicht an Hunderttausenden Kindern getestet. Er hat überlebt …Manche Entscheidungen müssen Eltern einfach selber treffen. Punkt.

  • Ein Widerspruch der mir auffällt. ist die Stikoempfehlung Säuglinge ab 2 Wochen gegen Tetanus zu impfen. Es besteht kein individuelles Risiko in diesem Alter zu erkranken (erst später ist Tetanus relevant), es besteht keine gesellschaftliche Relevanz im Sinne eine Seuchenprävention.

    Bei der Covidimpfung , besteht ein individuelles Risiko zu erkranken, es besteht eine gesellschaftliche Relevanz im Sinne der Seuchenprävention.

    es gibt noch die Ebene der persönlichen Gefährdung durch die Impfung, die ist bei Covid noch nicht ausreichend belegt bei Tetanus sind auch sehr seltene Nebenwirkungen bekannt...



    spräche beides dagegen.

    Bei beiden Impfungen kommt die Stiko zu konträren Schlußfolgerungen...

    • @nutzer:

      Bei der Säuglingsimpfung geht's allein darum, soviele Impfungen wie möglich auf einmal zu erledigen.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @nutzer:

      Ja, aber nun geht es um Corona.

      Erstens Kind fragen.



      Kind schwer vorerkrankt - Kind impfen.



      Eltern schwer vorerkrankt, haben Kontakt zum Kind - Kind impfen.



      Zukünftige Mutationen drohen auch bei Kindern zu schweren Verläufen zu führen - Kind dann impfen.



      Kind hat Angst vor Corona - Kind impfen.



      Dann hat man nach besten Wissen und Gewissen gehandelt.

      Alle Anderen müssen das dann nach Gefühl entscheiden und sich vorher von einem guten Arzt beraten lassen.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        ja es geht um Corona, aber eine Risikoabwägung ist im besten Fall neutral.



        Und genau da sehe ich Widersprüche in der Beurteilung.



        Zumindest die STIKO sollte nicht aus Respekt vor Corona andere Maßstäbe anlegen. (Wobei ich nicht sage, dass sie das tun, nur sind die Maßstäbe eben nicht öffentlich)

    • 8G
      80198 (Profil gelöscht)
      @nutzer:

      Bei Tetanus ist die absolute Risikoreduktion belegt und es handelt sich um keine neuartige mRNA Impfung, deren Spätfolgen nicht durch Studien erprobt wurde. STIKO ist nicht dumm.

      • @80198 (Profil gelöscht):

        Ja eine Risikoreduktion ist belegt, genauso wie bei der Covidimpfung.



        Der Punkt ist, kein Säugling von 2 Wochen kann sich mit Tetanus anstecken. Das wird erst im Sandkastenalter relevant. Bei 2wöchigen Säuglingen besteht kein persönlicher Schutzvorteil, der stellt sich erst im Sandkastenalter ein.

      • @80198 (Profil gelöscht):

        Es gibt keine "Spätfolgen", bzw. "Langzeit-Nebenwirkungen" bei Impfungen!

        Diese wissenschaftlich gesicherte TATSACHE könnte man doch allmählich mal zur Kenntnis nehmen.

        www.zdf.de/nachric...tschaeden-100.html

        • @Tom T.:

          So formuliert ist das falsch. Es sind bestenfalls im Augenblick noch keine spät auftretenden negativen Folgen bekannt. Bei den mRNA-Impfstoffen ist das auch nicht möglich, da sie noch nicht lange genug angewendet werden. Konkret bei den Covid-Impfungen bei der Altersgruppe, um die es jetzt geht, erst recht nicht, da nur wenige Probanden über einen kurzen Zeitraum untersucht wurden.

          Neben diesen eher theoretischen Überlegungen sind Langzeitfolgen, die zwar kurz nach der Impfung auftreten, aber noch nicht bekannt sind, viel relevanter. Und bei so geringer Studiengröße fallen selbst nicht so seltene Nebenwirkungen durchs Raster. Man erinnere sich etwa an die Sinusvenenthrombosen- oder Myocarditisfälle, die bei den wesentlich größeren Zulassungsstudien für Erwachsene nicht aufgefallen sind.

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Tom T.:

          Na das ist ja nun auch wieder Quark. Schweinegrippe - Narkolepsie, schon Mal gehört.



          Natürlich kann es auch Nebenwirkungen geben, die erst später auftreten, wenn sich die Funktionsweise des Organismus ändert, also in der Pubertät.



          Das kann niemand mit Sicherheit ausschließen.



          Aber ist das wahrscheinlich? Nein.

  • Es ist doch so, das die Argumentation der Stiko einigermaßen logisch, nachvollziehbar und rationell anhand der vorliegenden Daten & Fakten erfolgt ist. Da kann man nichts dagegen sagen.

    wenige Tausend Probanden erlauben keine Abschätzung. Also lieber nur dort impfen wo es durch andere medizinische Gründe notwendig ist.

    Natürlich wird es sehr wahrscheinlich im laufe der Jahre so sein das auch die Stiko das Impfen von Kinden ab oder sogar unter 12 empfiehlt, aber das basiert dann auf neuen Daten & Fakten.

  • Fragt doch einfach die Kinder.

    • @tomás zerolo:

      das bekommen ja nicht mal 85% der Erwachsenen geistig gebacken.

      Und es heißt nicht umsonst Minderjährige. Rechtlich tragen nun einmal die Eltern die volle Verantwortung - Moralisch und z.T. auch finanziell. Geht was schief ist mehr als nur ein Leben zerstört.

      • @danny schneider:

        Was soll denn "schiefgehen"? Mehr als 1-2 Tage Kopfschmerzen und Fieber, Immunreaktion genannt, passiert nicht nach der Impfung.

        Und inzwischen sind weltweit Millionen Kinder geimpft, völlig problemlos.