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Prioritäten von SPD, Grünen und FDPDas lässt sich nicht schön­kiffen

Kommentar von Rebecca Ricker

Die angehenden Koalitionäre debattieren lieber über Cannabis als über die wirklich drängenden Probleme wie die Energiewende. Das darf nicht sein.

Im Rausch der Koalitionsverhandlungen Foto: imago

ber Cannabis zu diskutieren ist ein bisschen, wie mit Betrunkenen zu sprechen, die einem immer wieder das Gleiche erzählen: „Cannabis ist Gift“ (FAZ), „Recht auf Rausch“ (Spiegel) oder „Kommt die Kiffer-Koalition?“ (Bild.de). Umso erstaunlicher, dass die Menschen in Deutschland sich noch immer brennend für das Thema interessieren: Seit Jahren googeln sie „Cannabis“ häufiger als „Klimawandel“ oder „Hartz IV“.

Sich für die Legalisierung von Cannabis einzusetzen gehört zum Lifestyle vieler junger Menschen. Da kann je­de:r die Argumente für die Legalisierung aufzählen, als wäre es das Vaterunser. Mitmachen geht auch, ohne Ahnung zu haben: Einfach einen Sticker mit „Legalize it“ an den Uni-Spind kleben, Hanf-Socken von H&M tragen und ein witziges Video von der Drogenbeauftragten Daniela Ludwig (CSU) teilen: Haha, „Cannabis ist kein Brokkoli“. In den vergangenen zwei Wochen allerdings drängelte sich das Thema in die vorderen Reihen des nationalen Diskurses. Die Agenturen veröffentlichten seit der Bundestagswahl Ende September stolze 81 Meldungen, in denen „Cannabis Legalisierung“ vorkam. Zum Vergleich: Zum „Bürgergeld“ waren es nur 58. Auf Twitter schaffte es das Legalisierungsthema seitdem fast jeden Tag in die Trends (#Legalisierung2022, #WirWollenCannabis).

Tatsächlich scheint die Legalisierung von Cannabis in Deutschland so greifbar wie nie. So schrieb die stellvertretende Grünen-Chefin Ricarda Lang vorletzte Woche Mittwoch bei Twitter: „Um die tausenden Mails in meinem Postfach zu befriedigen: Ich denke ganz fest an die Legalisierung von Cannabis, versprochen.“ Und da die SPD zumindest für Modellprojekte mit legalem Cannabis ist, sind derzeit über 60 Prozent des Bundestags für eine Legalisierung. Sogar die unter Cannabis-Fans so verhasste Drogenbeauftragte Daniela Ludwig sprach sich dafür aus, zumindest den Besitz weniger Gramm Cannabis nicht mehr strafrechtlich zu verfolgen.

Da die FDP und die Grünen bei den Bundestagswahlen vorn lagen bei den jungen Wäh­le­r:in­nen, präsentierten sie sich nun als „Agenten der Jugend“, das Thema Cannabis-Legalisierung kommt ihnen nun zupass. Sie suchten nach „Gemeinsamkeiten und Brücken über Trennendes“ – genau wie die Medien. Und die fanden das Legalisierungsthema.

taz am wochenende

Die Reichelt-Affäre, Springer und der „Boy-Club“: Warum man das ganze System feuern müsste – in der taz am wochenende vom 23./24. Oktober. Außerdem: Das immer salziger werdende Wasser im Südwesten Bangladeschs gefährdet die Gesundheit der Frauen, die im Flusswasser arbeiten müssen. Und: Gefühle steuern unser Handeln, sind jedoch keine Programme, die immer gleich ablaufen. Eine emotionale Sachkunde. Ab Samstag am Kiosk, im eKiosk, im praktischen Wochenendabo und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

Bereits bevor das Sondierungspapier bekannt wurde, hatte die Neue Osnabrücker Zeitung die Debatte neu angefacht: Zuerst zitierte sie den Deutschen Hanfverband und – etwas überraschender – den Bauernverband, die sich beide für eine Legalisierung aussprechen. Zwei Tage später kamen dann die Gegenspieler zu Wort: Die Vorsitzenden der Polizeigewerkschaften Gewerkschaft der Polizei und Deutsche Polizeigewerkschaft warnten vor der Gefahr einer Legalisierung.

Als sich kurz danach der Arzt unseres Vertrauens im Bundestag – Karl Lauterbach (SPD) – plötzlich für eine Legalisierung aussprach, gab es kein Halten mehr. Sämtliche Zeitungen befragten nun alle, die halbwegs betroffen sind: den Weltärztebund, den Lehrerverband, den Bund Deutscher Kriminalbeamter, Politiker:innen, Aktivist:innen. Die Argumente sind altbekannt: Das Gesundheitsministerium unter der CDU dagegen: Droge! Lindner dafür: Eigenverantwortung! FAZ dagegen: Gift! Stern dafür: Steuereinnahmen!

Während der Koalitionsgespräche ist es aber Aufgabe der Medien, die wirklich wichtigen Themen im Blick zu behalten, bei diesen Fragen genug Druck aufzubauen – anstatt sich vom Cannabis-Nebel ablenken zu lassen. Nur als Erinnerung: Wir müssen die Energiewende so gestalten, dass auch in kalten Winternächten genug Ökostrom zur Verfügung steht. Wir haben mit Hartz IV ein System, das Menschen an das Existenzminimum zwingt und auf Dauer zermürbt. Der nicht existierende Nahverkehr auf dem Land zwingt die Menschen dazu, Auto zu fahren. Und es fehlen vielerorts Wohnungen.

Die Cannabis-Legalisierung ist vergleichsweise unwichtig

Im Sondierungspapier liegt der Fokus zwar durchaus auf dem Klimawandel oder der Digitalisierung – Cannabis kommt gar nicht vor. Doch wenn es darum geht, wann genau der Kohleausstieg kommen oder wie hoch das Bürgergeld eigentlich sein soll, wird es kompliziert. Da ist die Legalisierung von Cannabis gemütlicher: Sie ist einfach zu verstehen, niemand muss verzichten. Und sie bringt sogar Einnahmen. Die Regierung könnte sich als modern und progressiv zeigen, ohne wirklich etwas zu verändern.

Die Cannabis-Legalisierung ist im Vergleich zu den großen Problemen schlicht unwichtig: Für medizinische Zwecke ist Cannabis seit 2017 legalisiert, seit Juli wird dafür Cannabis auch in Deutschland angebaut. Es geht nur noch um die Legalisierung von Cannabis als Freizeitdroge.

Klar wäre es schön, wenn es in allen Bereichen Verbesserungen gäbe: effektiv den Klimawandel bekämpfen, ohne soziale Ungleichheiten zu verstärken. Schulen sanieren, Deutschlands Bahnnetz und Internet ausbauen. Die Europäische Union integrieren, Großkonzerne besteuern. Renten retten – und die Cannabis-Legalisierung. Das wird aber nicht so sein. Und es wäre falsch, wenn ausgerechnet der Cannabis-Legalisierung ein allzu großes Gewicht beigemessen würde in den anstehenden Koalitionsrunden.

Die Medien sollten nicht ablenken. Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit, mangelnde Infrastruktur: Die Probleme sind ohnehin viel zu groß, als dass wir sie uns schönkiffen könnten.

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71 Kommentare

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  • Was für Schwachsinn? "Es geht nur noch um die Legalisierung von Cannabis als Freizeitdroge." Jährich kifft ungefähr gleiche Menge von Menschen, die Hartz IV bekommen. Der Strafverfolgung verursacht auch Existenzzerstörungen, nach denen man von Hartz IV leben muss.

    "Es gibt wichtigere Sachen" ist schon eine klassische Nebelkerze der Legalisierungsgegner - "wichtigere Sachen" gibt es, das stimmt, und genau deswegen sollte so eine no-brainer-sache wie die Legalisierung schnell zum Schluss gebracht werden. So ein Verbot hat in einer westlichen liberalen Demokratie nichts zu suchen und dabei ist die Frage leicht gelöst.

  • ATOMWAFFEN SIND VERBOTEN/



    //



    Koalitionäre!/



    Wie wäre/



    Es mit "ABSCHAFFEN/



    ALLE ATOMWAFFEN"/



    In unsrer Heimat?/



    Unser guter Rat:/



    IPPNW, ICAN/



    Appelle der UN:/



    Nun einzuplanen/



    Für Vertragsrahmen/



    Mit auszuloten:/



    "ES SIND VERBOTEN/



    ATOMWAFFEN!"/



    Jetzt aufraffen/



    Beitreten Vertrag!/



    Denn er lag/



    Zu aller Leidwesen/



    Nicht nur zum Lesen/



    Abgeordneten vor,/



    Das ist der Tenor:/



    APPELL DER BEWEGUNG/



    Blieb ohne Regung/



    Dass es zumal/



    FRAGE DER MORAL/



    Ist: Die TEILHABE,/



    Als Teufelsgabe,/



    FÜR ATOMWAFFEN/



    IST ABZUSCHAFFEN!/



    //



    Oktober 2021, Martin Rees



    IPPNW Dortmund

  • Der folgenden Aussage der Autorin Rebeccca Ricker muss ich stark widersprechen: "Es geht nur noch um die Legalisierung von Cannabis als Freizeitdroge."

    In Kürze:



    1. Als Medizin ist Cannabis viel zu schwer erhältlich, noch immer leiden Menschen darunter, dass Sie keinen Arzt hierzu finden oder von der Kasse Ihre Medizin nicht erstattet bekommen.



    2. CBD-Fachgeschäfte sind reihenweise Razzien wegen nicht berauschender Produkte unterzogen, zahlreiche Strafverfahren laufen und Haftstrafen drohen.



    3. CBD-Produkte müssen aufgrund falscher Gesetze teils absichtlich falsch deklariert werden, um legal verkauft werden zu können.



    4. Noch immer droht Menschen der Führerscheinverlust, die nie berauscht gefahren sind



    5. Die Grenzwerte für Nutzhanf sind viel zu streng



    6. Auch die Grenzwerte für THC in Lebensmitteln sind viel zu streng



    7. Die Forschung zu Cannabis wird kaum gefördert, obwohl es große Potenziale für Klimaschutz und Medizin hat

  • Cannabis ist eine wichtige Säule.



    Vergesst die 2,6 Milliarden Steuereinnahmen nicht.



    + 2,6 Milliarden Einsparungen im behördlichen und justizialen Sektor.

    Wo soll das Geld denn sonst herkommen für den sogenannten Transformationsprozess?

    Stichwort: feste Schuldenbremse und keine Steuererhöhungen (FDP Forderungen)

    Zumal die Weiterentwicklung einer Gesellschaft hin zum Status "Drogenmündigkeit" ein Teil dieser Transformation ist.

  • ich finde die dazugestellten fotos immer so idiotisch und hoffe nur das die jungend von heute nicht mehr Camberwell Carrots mit 75% tabak raucht. es gibt in meiner generation wirklich idioten die täglich 6-8 spliffs consumieren und behaupten die positive wirkung von THC & CBD beseitigt die krebserregene wirkung des tabaks. tragic indeed.

  • Tja vielleicht sollte man das Cannabis dann endlich legalisieren, damit diese unsinnige Debatte zuende geht und die Leute sich dann endlich auf wichtigere Themen wie Klimaschutz fokussieren können

  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    Kenne jemandem Mitte 60, dessen letzten Jahre wegen Blasenkrebs gerade beginnen. Ärztin sagte wegem kiffen. Der vom Leben gebeutelte meinte letztens, seitdem er vegan esse, würden die grauen Haare wieder zum Originalfarbton zurückkehren.

  • Also Frau Ricker ich schlage Ihnen da mal eine kleine Journalisten-Kompetenzübung vor: Wenn Sie mal wieder einem Cannabis-Prohibitionisten begegnen, dann nagel Sie ihn doch mal auf folgende Frage fest:

    Welche, belegbare (!) Erfolge hat das Drogenverbot denn vorzuweisen? Was hat es erreicht und gemessen woran? Fakten bitte. Und Quellen.

    Und was soll das Ziel sein? Und vor allem: Werden diese erreicht? Hat das Verbot irgendwas besser gemacht oder verhindert? Was sind denn die Erfolge von dem Verbot das wir jetzt schon seit Jahrzehnten haben?

    Und dann nehmen Sie die Bullshitargumente die dann kommen werden (oder Belege falls welche genannt werden) und überprüfen die mal.



    Kleines Beispiel? Suchen sie mal auf YouTube nach "Daniela Ludwig Abgeordnetenwatch" oder schauen sie doch direkt mal da rein.

    Oder hier:



    Joachim Herrmann (bayrischer Innenminister) auf Abgeordnetenwatch:



    www.abgeordnetenwa...n-antworten/581857

    Joachim Herrmann lässt aus, dass die meisten nicht konsumieren, weil sie einfach kein Interesse oder andere Gründe haben. Es ist außerdem keine Kausalität bewiesen, wie er es darstellt, sondern lediglich eine Korrelation gezeigt worden. Die Studie hat einige Schwächen und begrenzte Aussagekraft, was diesen Aspekt angeht – wie die AutorInnen selbst im Paper am Ende angeben.

    Wenn nach dem Hauptgrund gefragt wird (also nur eine Antwortmöglichkeit möglich ist), spielt das Verbot praktisch keine Rolle, siehe hier: www.uni-frankfurt....esbericht_2019.pdf

    Es handelt sich also auf keinen Fall um "wissenschaftliche Erkenntnisse", sondern um eine Online-Befragung, die zu einer anderen Fragestellung gewisse Hinweise gegeben hat.

    Journalismus hieß mal, dass man vorher ausreichend recherchiert und prüft und gegenprüft, dass man nie mit Falschbehauptungen erwischt wird, weil die bei den Prüfungen erkannt und entfernt wurden.

    • @Firlefonz:

      Vielleicht habe ich den Artikel falsch verstanden, aber ich habe nicht herausgelesen, dass die Autorin für oder gegen die Legalisierung ist. Ich glaube sogar, dass sie eher dafür ist.



      Für mich war die Hauptaussage, dass die Legalisierung von Canabis im Vergleich zu den eigentlichen Problemen, die in unserer Gesellschaft vorherrschen so unbedeutend ist, dass sie sich wünscht, die Koalitionsverhandlungen würden sich mit Themen wie Bürgergeld, Verhinderung des Klimawandels und deren Finanierung beschäftigen.

      • @Meine_Meinung:

        dazu hatte ich bereits in meinem ersten Posting was geschrieben. Und dann? Nochmal 30 Jahre warten? Weil es immer wieder was "wichtigeres" gibt? Weil sich Medien und Politiker taub stellen bei dem Thema? Weil es immer nur Randthema war? Und jetzt, wo das Thema EINMAL wirklich präsent ist, kommt so ein Artikel. Das ist mir (und anderen, siehe Twitter) wirklich sauer aufgestoßen. Eine Drogenbeauftragte die rennt zur Welt und zur BILD und kann da vor einem Millionpublikum ungehindert ihre Pamphlete abladen, wenn es nicht direkt gleich ein DPA Artikel ist. Und Journaliste stehen daneben und nicken ohne mal auf die Idee zu kommen irgendwelche Behauptungen mal genauer zu überprüfen oder nach Erfolgen der Strafverfolgung zu fragen. Also DER Artikel, der war unnötig. In der taz schon gleich zwei Mal. Bevor sich Frau Ricker also nochmal hinsetz und was zu Drogen schreibt soll sie bitte mal vorher zu Hans Cousto gehen und sich erst mal informieren bevor sie so ein Bashing raushaut. Das hat mich echt stinksauer gemacht. Das war ein Bärendienst.

  • Abgesehen von den vielen wichtigen Argumenten, die bereits im Kommentarbereich genannt wurden, könnten über eine umfassende Legalisierung von Cannabisprodukten ggf. auch die Steuerausfälle teilweise kompensiert werden, die durch die Blockadehaltung der FDP zu befürchten sind. Vielleicht ist das zu Beginn ein Tropfen auf den heißen Stein, perspektivisch aber ggf. eine wichtige staatliche Einnahmequelle in Punkto Steuern und Wirtschaft.

    In diesem Sinne tangiert eine Legalisierung selbstverständlich auch andere Themen, die anzugehen wären. Ich sehe nicht, weshalb hier ein wichtiges Thema gegen ein anderes ausgespielt werden muss. Witzigerweise verwendet die Autorin selbst über die Hälfte des Platzes für das Thema Legalisierung anstatt diesen für kreative Lösungen zu verwenden.

    • @White_Chocobo:

      Was bei einer Entkriminalisierung, im Gegensatz zu einer Legalisierung mit Regulierung, herauskommt: Bußgelder, Zwangstherapien und das Schwarzmarktproblem wird erst nicht gelöst! Und eingestellt, wie es bei der Eigenbedarfsregelung sein sollte, wird auch nichts mehr. Weil ein Bußgeld hast du dann zu zahlen. Wie hoch soll so ein Bußgeld denn sein? Ich glaube kaum das wie hier von "20 Euro und gut ist" reden. Und wenn es nach der AfD geht (leider keine Quelle, nur irgendwo mal aufgeschnappt) dann reden wir hier von Bußgelder in Richtung 500 Euro ! Und Händler sind immer noch die Gearschten! Nach wie vor. Ich kaufe dann legal und der Händler geht in den Knast? Und die Führerscheinproblematik wäre da auch noch. Da stellt sich mit die Frage warum ich *überhaupt* für Drogenkonsum (eher



      -besitz) bestraft werden soll. Warum?

      Portugal hat zwar den Besitz von bis zu 25 Gramm (!) Cannabis entkriminalisiert, doch der Anbau zum Eigenbedarf gilt nach wie vor als Straftat. Das führt zu wachsenden kriminellen Strukturen auf dem immer noch illegalen Cannabis-Markt. Die Strafen für Kleindealer sind aufgrund der Tolerierung von 25 Gramm sehr gering, andererseits sind Konsumierende bis heute zu 100 % auf Dealer angewiesen.

      "Außerdem würden regionale Unterschiede wahrscheinlich noch größer: Da die Polizei eine Ordnungswidrigkeit im Gegensatz zu einer Straftat nicht verfolgen muss, würde in Berlin möglicherweise gar nicht mehr wegen Cannabis kontrolliert, in Bayern wäre die Polizei wahrscheinlich motivierter als zuvor."

      Quelle: hanfverband.de/nac...wig-scheitern-wird

      • @Firlefonz:

        Sorry. Falsch geklickt. Die Antwort sollte noch den Beitrag von Dominik Naumann ergänzen.

  • 2G
    24584 (Profil gelöscht)

    Ich halte das Thema keineswegs für unwichtig. Ganze Generationen von Konsumenten wuchsen in erster Linie deshalb mit dem Bild der Polizei als Bedrohung auf. Das tut der Gesellschaft nicht gut.



    Vorschlag: bis zu 10 Pflanzen anbauen ist dann erlaubt, wenn es kein gewerbliches Interesse gibt und Kinder bzw. Jugendliche (bis 21) keinen Zugang erhalten.



    Das löst nicht alle Probleme. Aber es gäbe einen legalen Rahmen, an dem sich keiner bereichern kann. Die USA zeigen ja gerade, wie es nicht laufen sollte.

    • @24584 (Profil gelöscht):

      Falls letzter Satz auf die Opioidkrise anspielt: Die Opioidkrise in den USA ist nicht mit der Situation in Deutschland vergleichbar. Dort wurden Opioide durch die Pharmaindustrie "normalen" Bürgern mit Schmerzzuständen verschrieben, die aber in den meisten Fällen überhaupt keine opiathaltigen Medikamente benötigten. Zudem wurde das Abhängigkeitspotenzial dieser Medikamente schlicht verschwiegen.



      Erst durch den massiven Einsatz diverser Behörden wurden diese Verschreibungen drastisch reduziert. Dies hatte zum Ergebnis dass sich nun hunderttausende Schmerzpatienten auf dem illegalen Markt mit Heroin und anderen Substanzen versorgen mussten - mit den bekannten Folgen.



      Ein weiterer Aspekt in dem Zusammenhang ist die fehlende allgemeine Krankenversicherung in den USA. Das führt dazu das man bestimmte Behandlungen wie Operationen,die nicht akut lebensbedrohlich sind, verschiebt, bis man genug Geld hat. Um diesen Zeitraum zu überbrücken werden dann häufig starke Schmerzmittel verschrieben.

      Ansonsten:



      Soviel zum (nicht) Konsumanstieg nach einer Lockerung der Gesetze:



      Link zu dem Papier der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestags: t.co/i8EnP0TiBp?amp=1

      Europa:



      EMCDDA 2011, dort S. 53 Text zur oberen Grafik:



      "Über diesen Zeitraum von zehn Jahren konnte in den fraglichen (acht!) Ländern jedoch kein deutlicher Zusammenhang zwischen den gesetzlichen Änderungen und den Prävalenzraten des Cannabiskonsums ermittelt werden."



      PDF: www.emcdda.europa....CDDA_AR2011_DE.pdf



      Quelle: www.emcdda.europa....ual-report/2011_en

      • 2G
        24584 (Profil gelöscht)
        @Firlefonz:

        Alles richtig, meinte ich aber nicht. Mir ging es darum, dass plötzlich alle möglichen Promis ihre eigene Kiffer-Marke bewerben und ins big-business einsteigen.



        Ich wünsche mir eine nicht-kommerzielle Freigabe. Werben sollte man weder für Alkohol noch für Glücksspiel oder Cannabis dürfen.



        Die Opioid-Krise hat mit diesem Thema gar nichts zu tun, das sehe ich auch so.

      • @Firlefonz:

        Uruguay:



        "Herr Collazo, seit einem Jahr kann man in Ihrem Land in Apotheken Cannabis kaufen. Sind nun alle Uruguayer bekifft?



        Martín Collazo: Nein, überhaupt nicht. Das war eine Befürchtung, die die Gegner der 2013 erfolgten Legalisierung immer wieder geäußert haben. Das Land würde in Gewalt versinken, das friedliche Zusammenleben würde unmöglich gemacht werden, der Cannabiskonsum würde explodieren. Nichts von alledem ist passiert."



        www.sueddeutsche.d...e-werden-1.4104733

        Kanada:



        Der nördliche Nachbar der USA legalisierte Cannabis 2018. Hier sind 30 Gramm Marihuana pro Person als Eigenbedarf erlaubt. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg die Anzahl der neuen Konsumenten in den ersten drei Monaten nach der Freigabe von 327.000 auf 646.000 an. Im ersten Quartal 2019 hätten etwa 5,3 Millionen Kanadier ab 15 Jahren Cannabis konsumiert, das entspräche etwa 18 Prozent der Bevölkerung. Im Vergleich zum Zeitraum vor der Legalisierung bedeutet dies ein Anstieg von vier Prozent. Ein Großteil dieser Erstkonsumenten seien Männer zwischen 45 und 64 Jahren. Kaum eine Auswirkung hatte die Freigabe auf Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren.



        www.stern.de/panor...ern--30826526.html

  • Liebe Rebecca Ricker, natürlich ist die Cannabislegalisierung nicht anähernd so gewichtig wie der Klimawandel. Doch Cannabisverbot und Leugnung bzw Relativierung des Klimawandels entspringen beide einer ideologischen Grundhaltung, die zum einen Vollsuff akzeptiert mit all seinen Folgen, ebenso wie die Zerstörung des Planetens zwecks Profitmaximierung.



    Die Haltung ist: Ich bin der Maßstab, sonst niemand. Das Aufgebot an Cannabisgegnern, die ihre unqualifizierte Meinung und verfassungsfeindliche Haltung jetzt wieder in die Presse lancieren, spricht für sich. Ausgerechnet Psychiater melden sich zu Wort, deren Handeln in quasi rechtsfreiem Raum mehr als bedenklich ist, und ihrerseits ungehemmt Psychopharmaca anwenden, zur Ruhigstellung statt zur Therapie, ist das Allerletzte.

  • "Die angehenden Koalitionäre debattieren lieber über Cannabis"

    Nein, die Medien tun das ständig, nicht die Koalitionäre. Das müssen sie auch nicht, jedenfalls nicht so ausführlich. Man ist sich nämlich einig, dass die bisherige Cannabis-Politik gescheitert ist.

    Also, legalisieren (nicht nur entkriminalisieren, das verhindert den Schwarzmarkt nicht!) und sich dann um den Rest kümmern.

    Da gibt es wirklich genügend zu tun, da ist so viel liegen geblieben: Klima, Energie, Bildung, Digitalisierung, Pflege, Verkehr ...

  • Die Autorin hat sich scheinbar kurzfristig und oberflächlich in das Thema ein- und an den plakativen Aussagen in einer kritischen Phase abgearbeitet.



    Meiner Meinung nach wird das Potential einer Cannabis-Freigabe sträflich unterschätzt. Die großen Hürden, die es zZ gibt, um Hanf zu produzieren und zu verarbeiten, machen diese vielversprechende Pflanze unrentabel.



    Dabei beschränkt sich der Nutzen nicht nur auf medizinische und rekreative Anwendungen.



    Hanf kann zu Baustoffen, Textilien und Papier industriell verarbeitet werden. Eine unregulierte Hanfproduktion ist wichtig für den Klimaschutz indem sie die Nachfrage nach Importen von Holz und Baumwolle absenkt.



    Des weiteren ist Hanf zu medizinischen Zwecken ein teurer Spaß für Leute, die ein gutes Verhältnis zu ihrem Arzt haben und wird seinen Möglichkeiten nicht gerecht.



    Die Freigabe von Hanf zu rekreativen Zwecken ist in vielen Staaten untersucht worden und steigert die allgemeine Gesundheit. In den USA sind die Absätze für Alltagsmedikamente eingebrochen, in Kanada ist die einzige demographische Gruppe, bei welcher der Konsum anstieg, Männer über 50, bzw ehemalige Alkoholiker.



    Außerdem wird die Kriminalisierung instrumentalisiert und diskriminierend angewandt. Gegen Schwarze, gegen Arme und gegen Aktivisten.



    Des weiteren wird die Einsparung im Repressionsapparat dringend benötigt um andere Maßnahmen zu finanzieren.



    Die Legalisierung von Hanf berührt diverse Politikfelder und ist deswegen sehr wichtig.



    Die Autorin sollte die Art der Debatte kritisieren. Es gibt andere Themen, die im Fokus der Allgemeinheit präsenter sein sollten.



    Die Legalisierung von Hanf ist nicht nur wichtig sondern mittlerweile obligatorisch.

    • @KnorkeM:

      Außerdem ist Hanf ein guter Bodenverbesserer, gutes Futtermittel für Tiere, Pflanzenreste können wunderbar als Dünger verwendet werden, ist sehr robust und benötigt beim Anbau keine Pestizide, da das Wurzelwerk so verzweigt ist, dass Unkräuter keinen platz zum wachsen haben (dies sorgt übrigens auch für eine Auflockerung des Bodenns, kann also gut gegen Erosion eingesetzt werden)......ja die Liste ist unendlich Lang und einige der geannten Punkte gehen eben Hand in Hand mit Klimaschutz

  • Es ist Stillschweigen, was offensichtlich überwiegend funktioniert, vereinbart worden. Cannabis ist für mich nur "Schreibfutter" für die darbenden Schreibenden, die gerne zwecks Auflage jeden kleinen Zwist breittreten möchten. Was sollen sie sonst auch tun?

  • RS
    Ria Sauter

    Uns bleibt nur zu kiffen, zukünftig.



    Bei diesem Satz von Habeck bei Anne Will kann man nichts anderes machen.



    Habeck hat den Mindestlohn von 12 Euro gelobt als großen Erfolg. Schliesslich müßten die Menschen davon die höheren Sprit und Heizkosten bezahlen.



    Ja, lasst den Satz mal wirken!

  • Das sich die Medien in der Cannabis-Berichterstattung etwas verlieren könnte mit ihrem Streben nach guten Quoten und daraus resulutierenden Werbeeinahmen in einem Zusammenhang stehen.



    Die Nachfrage (wie bei Google) beeinflusst die Berichterstattung und vielleicht birgt es die Gefahr einer sich bildenden Blase.

    Das die Quantität der Suche nach Neuem in der C-Frage die der Suche nach Neuem zu den existienziellen Themen übertrifft kann auch ein Zeichen der Erwartungen/Befürchtungen des Plebs sein.



    Vielleicht hat sich der (Plebs) einem imaginären Schicksal ergeben dass man ja heute kein gutes Personal mehr findet (Erste Diener des Staates).

  • Das kommt darauf an, was sich von dieser Ampel Koalition versprochen wird. Die Erwartungshaltung ist groß, das war sie auch bei Rot-Grün in den Schröder-Jahren.



    Am Ende ist das einzig Nennenswerte was aus dieser Zeit von den Grünen umgesetzt wurde, das Dosenpfand.



    Da hätte eine Cannabis-Legalisierung schon mehr Gewicht.

    Die Menschen und Politiker/innen haben nicht verstanden , was der Klimawandel und wachsende soziale Ungleichheit für künftige Generationen bedeuten wird, oder es ist ihnen einfach egal. Momentan ist es gerade noch komfortabel genug für die meisten.

    Wenn über den Klimawandel gesprochen wird, dann ging es im Wahlkampf der Grünen um das Tempolimit.



    Wenn der Klimawandel in solch kleinen Kategorien gedacht wird (Dosenpfand, Tempolimit), dann ist das ein Indikator dafür, das es auch nicht besser würde, wenn das Thema im Fokus stände.



    Gewisse grundlegende Fragen müssen in diesem Fall radikaler gestellt werden, denn die Zeit drängt.







    Eine Cannabis-Legalisierung ist dennoch nicht vernachlässigbar, denn Millionen von Menschen in Deutschland werden oder wurden deshalb strafrechtlich belangt, bishin zu Haftstrafen.

    Zudem handelt es sich um einen Kulturkampf, der endlich gewonnen werden muss. Es kann nicht sein, das die verknöcherte CSU( "zwoa Weißbier zum Frühstück bittschö") doppelmoralistisch auf alle Ewigkeit ihren Lebensstil als Ultimum erklärt, nachdem sich alle zu richten hätten. Darum geht es den Konservativen doch eigentlich-Cannabis ist ihnen zu undeutsch, zu wenig preußisch, oder wahlweise zu wenig Oktoberfest

    • @Alfonso Albertus:

      Das Einzige: Dosenpfand. Komplett an der Realität vorbei. Die Alternativen wurden stark gestärkt, um dann vom schwersten Minister aufgrund kompletterFehleinschätzung und Inkompetenz zurückgefahren zu werden, mit dem Effekt, dass die Energiepreise jetzt deutlich steigen. Das wäre bei einer konsequent fortgeführten Energiewende n i c h t nach Unionsgutdünken komplett anders. Für viele Wahlbürger aber offensichtlich schwer durchschaubar, auch bei denjenigen, die die taz lesen.

    • @Alfonso Albertus:

      dosenpfand ...

      ja ja.

      wird auch umgangen.



      gehen sie mal in ihren späti umme ecke.

      die grünen haben selbst bei dualen system versagt.

      sie können eine sache nicht zu ende denken.

      • @adagiobarber:

        Was bitte haben die Grünen mit dem Dosenpfand zu tun? Das wurde vom Umweltminister Töpfer, CDU, eingeführt. Das Gesetz trat allerdings erst nach der Wahl in Kraft, so daß dieser Vorgang in die Amtszeit von Trittin fiel.



        Immerhin war man damals noch so korrekt, einmal beschlossene Gesetze nicht aus Jux und Dollerei zu kippen, wie es dann später die Regierung Merkel mit dem Tritinschen Konsens mit der Wirtschaft zur Energiewende tat. Ein Vorgang, der heute in letzter Konsequenz allein Mlliarden an Entschädigungszahlungen an die Energiekonzerne verursachte.

  • Niemand spricht darüber, dass Cannabis überwiegend geraucht wird und damit das Rauchen inklusive all seiner Gefahren wieder gefördert wird! Der Diskurs ist an dieser Stelle blind, taub und stumm.

    • @Flocke:

      Der Kommentar wurde entfernt.

      Die Moderation

    • @Flocke:

      In den Niederlanden wo es legal ist, wird Cannabis in Coffeeshops nie mit herkömmlichem Tabak geraucht. Es ist in der Regel sogar verboten, in den meisten Coffeeshops Tabak zu rauchen.



      Zudem sind Cannabis-Muffins, Cannabis-Schokolade usw. Standard in den Niederlanden.



      Für Cannabis braucht niemand Tabak

  • RS
    Ria Sauter

    Doch das läßt sich schönkiffen. Deshalb wird das auch legalisiert. Wir sind dann alle gut drauf und schauen völlig entspannt auf die Politik!

  • Vielleicht geht es ja so viel um Cannabis, damit es nicht so viel um Hartz-IV geht.

  • 1G
    164 (Profil gelöscht)

    Ja, die Faz hatte diesen unsäglichen "Gift"-Kommentar. Aber die Faz hatte auch einen ganz guten juristischen Podcast ("Einspruch"), in dem sie einen jungen Mann aus Bayern seine Geschichte erzählen ließ, wie die Justiz wegen einer lächerlichen Menge Hasch behandelt hat. Das sind Zustände die zum Himmel stinken und, ich muss Frau Rieker hier widersprechen, es ist wichtig, dass das geändert wird. Es geht nicht nur darum, dass wir alle nach Feierabend legal einen Joint rauchen dürfen, sondern auch darum, dass Leute die keinem was getan haben nicht mehr von diesem Konglomerat aus Justiz und MPU-Spesenrittern gewinnbringend drangsaliert und schikaniert werden.

  • Irgendwie scheint es einer ganzen Menge Menschen schon relativ wichtig sein.

  • Sorry, aber was den Leuten wichtig ist und was nicht sollten sie schon selbst entscheiden dürfen. Das Thema war jahrzehntelang durch die Union unterdrückt worden. Ganz ehrlich gesagt, finde ich die Lebenssituation von Millionen von Menschen nicht unwichtig.

  • Das Thema ist alles anderes als unwichtig!



    Millionen von Konsumenten werden kriminalisiert, Existenzen werden zerstört, Führerscheine eingezogen usw…

    • @Cyhles:

      das mit der fahrerlaubnis ...

      und dem entzug.



      schon klar.

      mein vater schrie nur noch 'tod', riß das lenkrad und setzte den wagen zwischen zwei bäume.

      die jungen leute im entgegenkommenden fahrzeug waren im rausch der droge marihuana.

      so und jetzt CYHLES ...

      der/die ungerechtigkeiten dieser welt beklagt.

      • @adagiobarber:

        Berauschtes Fahren ist das eine.



        Auf Abbauprodukte testen und Tage / Wochen nach Konsum noch den Führerschein entzogen bekommen das andere.

      • @adagiobarber:

        Sinnloser Kommentar. Der Mensch der den Unfall verursacht hat, hätte auch gesoffen haben können.Wie viele Menschen fahren besoffen Auto, da ist nicht mal eben einfach der Lappen weg. Im Gegenteil, der kriegt in einfacher wieder und darf sogar mit "Genehmigung" der Gesellschaft andere Menschen töten.

      • 0G
        06227 (Profil gelöscht)
        @adagiobarber:

        und wenn einer schwitzend, mit zittrigen Händen und geschwollener Nase angehalten wird, die Polizei findet ne Kiste Wodka im Kofferraum aber man ist zufälligerweise gerade nüchtern geht die Fahrt ohne Konsequenzen weiter. Aber 2 Wochen nach der Heimkehr aus NL nüchtern angehalten und der Führerschein ist weg.



        Finde den Fehler.

      • 1G
        164 (Profil gelöscht)
        @adagiobarber:

        Leute die stoned autofahren sind das eine. Das andere sind Leute, denen Tage nachdem sie gekifft haben THC-Abbauprodukte im Blut nachgewiesen werden. Hier braucht es halt Grenzwerte die die Fahrtüchtigkeit abbilden. Das kann man alles machen. Geht beim Alkohol ja auch.

    • @Cyhles:

      Dass sich am Entzug des Fuehrerscheins etwas aendern wuerde, ist aber nur Wunschdenken.

      • @fritz:

        Das befürchte ich auch.

  • taz: "Die angehenden Koalitionäre debattieren lieber über Cannabis als über die wirklich drängenden Probleme wie die Energiewende."

    Besonders die FDP hofft wohl, dass jetzt auch die FFF-Klimaaktivisten zum Cannabis greifen. Klimaschutz und soziale Ungerechtigkeiten sollen einfach "weggekifft" werden, damit das Monopolyspiel "Wirtschaftswachstum" immer so weitergehen kann.

  • Auch die Pendlerpauschale ist für die meisten Menschen völlig unwichtig, trotzdem ist sie ein Thema. Auch kleine ideologische Zöpfe gehören auf den Prüfstand und ggf. abgeschnitten.

  • Das Thema ist nicht unwichtig. Es landen Menschen im Gefängnis deshalb.

  • Land und Leuten gehts eben überwiegend (und ggf. zu) gut: Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit, Pflegekatastrophe, Rentenlücke.... sind eben nicht die klassischen Tagesprobleme der Wohlstandskiffer und deren Sprösslinge.

    • @Tom Farmer:

      Blödes Geseiere. Das hat mit Wohlstandskiffer nichts zu tun. Ich habe die Themen alle auf dem Radar. Ich selber habe schon die ganzen Sozialhilfe und Hartz IV Dramen hinter mir. Drogenpolitisch bin ich seit bald 30 Jahren aktiv. Persönliche Umstände haben mich zu dem Thema gebracht. Das heißt aber nicht das Cannabiskonsumenten oder Legalisierungsaktivisten alle andere Themen am Arsch vorbeigehen wie es in dem Artikel und hier in dem Kommentar dargestellt wird.

      "Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit, Pflegekatastrophe, Rentenlücke"



      Und das ist alles schon wie lange bekannt? Um diese Theme kümmert sich eine ganze Armada im Vergleich zu Drogenpolitik, die jetzt, in den letzten Tagen mal wieder hochgekocht ist. Ansonsten herrscht bei dem Thema Schweigen und vor allem Ignoranz im Walde. "Wir sind ja so viel besser weil wir uns um WIRKLICH wichtiges kümmern wie Klima und Flüchtlinge!!!" Ach ja? Na dann macht mal weiter ihr Elite-Weltretter.

  • Rebecca Rikker: Hier: Ich war Jahrelang in einem Verein für Drogenpolitik (VfD). Hier gibt es eine Webseite dazu

    www.cannabislegal.de

    und hier mein Textarchiv:

    firlefonz.de/files...ocs/cannatexte.zip

    Und dann erzählen SIE mir nochmal was von: "Ach komm, bisschen nen Cannabis-Sticker irgendwo hinkleben, Hanfsocken anziehen und über die Bundes Bier- und Drogenkriegsbeauftragte lachen. Hahaha. SO UNWICHTIG!!!"

    Ich stecke da mit vielen andern zusammen richtig Arbeit rein und dann kommt so eine Predigt. Ja Danke auch :( Das ist mal wieder eine richtige Geringschätzung und Argumentation a la CDU.

    Wie der Ploß:



    Dessen Absonderungen kann man hier hören: Bundestagsdebatte zum Cannabiskontrollgesetz am 29.10.20 (Spielzeit 1:05:40): youtu.be/iFjXyE8ied8?t=3940

    [An der Stelle muss man sich trauriges Geigengefiedel vorstellen, dass macht den Vortrag erträglicher]



    Da drückt er auf die Tränendrüse und erzählt 2020 dem Bundestag voller Verzweiflung und Dramaturgie, dass wir ja gerade Corona haben und das sich viele Unternehmer gerade fragen wie es weitergehen soll und sich viele um ihren Arbeitsplatz sorgen machen [...] um dann zu sagen:

    "...und was macht die Partei Die Linke? Sie sagt, dass wichtigste Thema, das ist in diesen Tagen die Gleichstellung von cannabiskonsumierenden Autofahrern und -fahrerinnen, meine Damen und Herren."

    Um dann sofort wieder auf Corona zu lenken, das "im Moment ja viele [Menschen] bewegt." Die Botschaft ist: Da müssen wir jetzt doch nicht über Cannabislegalisierung sprechen.

    Ja klar, Herr Ploß. Er hat offenbar nicht mitbekommen dass über das Thema Cannabis schon seit Jahrzehnten diskutiert wird. Und Cannabis und Auto ist nur einer von vielen Bereichen. Ein sehr kontroverser, was ihm natürlich Recht ist. Es gibt immer, egal wann, einen oder eine, der mit den Augen rollt und sagt: "Cannabis? Ach komm - es gibt wichtigeres". Hauptsache schnell weg von dem Thema.

    Was für ein nutzloser Grütz-Artikel!

    • @Firlefonz:

      "In den vergangenen 40 Jahren haben wir mehr als eine halbe Million Menschen nur wegen Cannabis ins Gefängnis gesteckt, oft junge Leute.



      Wir haben dadurch Leben und Familien völlig unnötigerweise zerstört, Menschen stigmatisiert und erst auf die schiefe Bahn gebracht.



      Das sind die gesellschaftlichen Folgen unserer Gesetze."



      --Andreas Müller, Jugendrichter in Bernau bei Berlin

      Und nicht mal als Patient (!) hat man seine Ruhe vor der Polizei.

      Fall 1:



      Gegen diesen Mann wird ermittelt, weil er zu wenig Marihuana dabei hatte



      www.vice.com/de/ar...ihuana-dabei-hatte

      Fall 2:



      Trotz Rezept: Hamburger Polizei soll Cannabis-Patienten misshandelt haben



      www.vice.com/de/ar...-misshandelt-haben

      Fall 3:



      ""Auch seine Erklärung, ein Arzt habe ihm aufgrund seiner Erkrankung Cannabis verschrieben samt Präsentation einer entsprechenden Bescheinigung habe die Polizei nicht davon abgehalten, die Leibesvisitation durchzuziehen. Muss nun jeder unbescholtene Bürger, der des Nächtens spazieren geht, damit rechnen, dass ihm die Polizei in den Schlüpfer guckt?"



      www.nordkurier.de/...se-2737904012.html

      Fall 4:



      Polizei verletzt Kranken



      "Matthias K. ist Schmerzpatient und auf dem Weg, sich medizinisches Cannabis zu kaufen. Am Hamburger Hauptbahnhof werfen ihn Polizist*innen zu Boden."



      taz.de/Repression-...atienten/!5694075/

      Fall 5:



      Angriff in München: Polizeigewalt gegen Cannabispatientin



      www.myweedo.de/gru...cannabispatientin/

      Aber, hey was solls, is ja unwichtig. Es gibt wichtigeres!!Elf!

  • Und Apropos Besitz: Da geht es doch los: Was soll der Scheiß mit der "Geringen Menge" ?

    Ich will da *gar keine* Begrenzung!

    Ich will Cannabis besitzen können wie Alkohol auch. Ich darf hunderte, tausende Flaschen und Fässer mit Alkohol besitzen. Einer Droge, die jedes Jahr mehrere zehntausend Menschen tötet. Oder mir eine Zigarrensammlung machen. Tabak. Eine Droge bei der wir deutlich über Einhundertausend Tote haben.

    Und bei Cannabis mit Null Toten soll bei 6g Besitz Schluss sein?

    Also DIE Logik die erkläre mir jetzt mal einer. Das bekommt man doch nicht vermittelt!

    Das wäre bei Bier so, als dürfte man maximal 6 Flaschen besitzen. Trinke ich zwei weg, darf ich maximal 2 neue kaufen. Da hat doch keiner Bock drauf.

    Ich will ja auch einen Vorrat zu Hause haben und nicht wegen irgendeiner Furz-Menge ständig wieder losrennen.

    Es soll ja auch Alkohorauschsuchtgiftabhängige geben die haben ganze Weinkeller! Und die ganz Kaputten haben sogar Whiskykeller!!!Elf

    Ich will eine Gleichstellung zu Alkohol und Tabak. Legal und reglementiert, soweit sinnvoll. Alterbeschränkung z. B.

    Oder nehmen wir das Thema Eigenanbau. Das "Cannabis als Medizin" Gesetz wurde nur deswegen von der Union mit durchgewunken weil es ein "Eigenanbauverhinderungsgesetz" war. Ein Patient hatte sich durchgeklagt auf Eigenanbau. Das mussten die ewiggestrigen, konservative Betonköpfe natürlich verhindern!

    Ich bin dann mal der Frage nachgegangen wie viele illegale Plantagen wir in DE wohl haben. Nun: Wir haben hunderte von Plantagen in Deutschland! Und das sind nur die hochgenommenen. Die Dunkelziffer dürfte entsprechend hoch sein.

    Siehe: Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) - "Drogenmärkte und. Kriminalität. Workbook Drug Market and Crime. DEUTSCHLAND. Bericht 2018 des nationalen. REITOX-Knotenpunkts an die EMCDDA". Seite 5.

    www.dhs.de/fileadm...it%C3%A4t_2018.pdf

    • @Firlefonz:

      BTW: Man darf privat Tabak anpflanzen. Bis zu 99 Pflanzen. Habe ich mir sagen lassen. Ich darf auch meinen eigenen Wein keltern und Likör herstellen. Nur darf damit dann nicht gehandelt werden. Ebenfalls hörensagen. Aber Cannabis - da drehen alle durch.

  • Ja, wichtig war - noch vor Koalitionsverhandlungen! - klarzustellen, dass die Energiewende so dringlich dann doch nicht ist, als dass ein Lindner und seine Wähler:innen nicht weiter mit ihren Porsches ungebremst über die Autobahn heizen dürfen.

    Denn was angeblich wirklich was bringt: Gesetzgebungsverfahren (jahrelange) auf den Weg zu bringen, die dann Genehmigungsverfahren ermöglichen, die dann den zügigen Ausbau (keine, sagen wir, 5-jährigen, sondern nur noch 3-jährige(?) Gerichtsverfahren etwa zur Genehmigung von Windparks) regenerativer Energien ermöglichen...

    Ehrlich gesagt: so wie vor allem die Grünen drauf sind hilft auch Kiffen nichts mehr...

  • Ich bin seit bald 30 Jahren Legalisierungsaktivist. Ich habe mit Anfang 20 mit dem Thema angefangen und bin jetzt fast 50. Und Cannabis ist IMMER NOCH ILLEGAL!!! Also ja, das HAT für mich eine gewissen Priorität. Schon lange. Und ich merke wie mich das Thema Drogenpolitik und da insbesondere Cannabis auslastet. Da mach ich meine Hausaufgaben und da kann ich mitreden WEIL ich die Argumente und Debatten kenne und unzählige Male bereits geführt habe. Und bei Themen wie Klima und Flüchtlingen habe ich mich aus genau den Grünen zurückgehalten. Weil "Schwätzer" gibt es genug. Klima, Flüchtlinge und da alles, die haben ALLE ihre Lobby und Experten. Und ich, ich würde es gerne noch in diesem Leben erleben, das Cannabis legal wird. Drogen und Drogenpolitik stehen bei mir im Vordergrund. An erster Stelle. WEIL das Thema durch CDUCSU und SPD JAHRZEHNTELANG (!!!) ignoriert wurde. Macht Cannabis und ander Drogen legal, DANN kümmere ich mich auch gerne wieder um andere Themen. Vorher nicht. Weil es gibt IMMER irgenbdwas was wichtiger ist und dann steht man mit dem Themen Drogenpolitik und Cannabis WIEDER hinten an. Und wieder. Und wieder. Und wieder ...



    Und das habe ich SO satt!

    Für mich ist der oberste Punkt einfach mal der: Ich will als erwachsener, mündiger Bürger, mit einem freien Willen, einer freien Selbstbestimmung, Cannabis erwerben, besitzen und konsumieren können und zwar mindestens in meinen eigenen vier Wänden oder an Orten an denen es legitim ist wie zum Beispiel Cannabis Social Clubs. Ich tu' niemandem etwas. Weder laufe ich draußen rum und suche Ärger noch randaliere oder vandaliere irgendwo rum oder fahre zugedröhnt durch die Gegend. Ich sehe nicht ein warum ich wie ein Krimineller strafverfolgt werde obwohl ich, wenn, nur mir selber schade und sonst keinem. Ich belästige niemanden mit Rauch (ich benutze einen Vaporizer ohne Tabak) und will auch nicht für diejenigen mitbestraft werden die ein ungesundes Konsummuster (zu oft, zu viel) an den Tag legen.

    • @Firlefonz:

      Grünen = Gründen

    • @Firlefonz:

      Wir können uns über alles unterhalten. Jugendschutz, Reglementierungen, was-auch-immer. Aber erwachsene Menschen strafzuverfolgen aus vor allem ideellen oder moralischen Gründen - das sehe ich nicht ein! Ich habe es so satt als Verbrecher hingestellt zu werden, mit all seinen negativen Folgen, weil ich Cannabis und auch andere Drogen erwerben, besitzen und konsumieren will.

      Der Zweck des Strafrechts ist nicht, mündige Menschen vor Fehlern zu bewahren, sondern Menschen vor Schädigung durch *andere* zu schützen. Keinem Erwachsenen ist es verwehrt, unklug an der Börse oder in Immobilien zu investieren, zuviel zu essen, zu trinken oder zu rauchen, keinen Sport zu treiben oder einen Partner zu heiraten, mit dem er nicht glücklich wird. Mündigkeit bedeutet nicht nur Freiheit, sondern auch Verantwortung. Der Staat hat nicht nur kein Recht, mündige Bürger vor Fehlern zu bewahren, er ist dazu auch gar nicht in der Lage, solange es sich dabei noch um einen freiheitlichen Rechtsstaat handelt, der die Grundrechte seiner Bürger achtet.

      Das Verbot ist völlig wirkungslos. Es erreicht seine Ziele in wirklich keinster Weise. Es wird damit teilweise sogar mehr Schaden angerichtet, als Cannabis (und auch andere Drogen) überhaupt hinbekommen würde. Weg mit der Strafverfolgung und dem völlig nutzlosen Verbot von Cannabis. Denn alles was in den letzten 30 Jahren passiert ist, passierte bereits unter einem Verbot! Da muss man doch mal das Verbot in Frage stellen.

      Aber GENAU DAS wurde immer und immer und immer und immer und immer wieder auf die lange Bank geschoben. Dank der Verbrecher- und der Verräterparteien CDUCSU und SPD.

  • Die Demütigung der Menschen durch Hartz IV ist der üerwältigenden Mehrheit der Menschen in Deutschland herzlich egal (siehe Wahlergebniss) und so manch einem gar heimlich wilkommen.

    Da wird sich nichts ändern.

    Auch bei der Wohnungsknappheit habe ich wenig hoffnung.

    Wenn die Pläne der Grünen nicht ausreichen um 1,5 Grad zu erreichen, was ist von einer Koalition mit FDP und SPD zu erwarten?

    Einzig allein die Canabis Legalisierung, sehe ich als grünen Streifen am Horizont.

    Wenn die 3 Parteien es nichtmal schaffen die Legalisierung vernünftig umzusetzen, dann ist alles andere erst Recht zum Scheitern verurteilt.

  • Sie haben es selbst zitiert: "Stern dafür: Steuereinnahmen!". Mindestens 2 Milliarden jährlich.

    Mit der FDP in der Regierung brauchen wir jede neue Einnahmequelle oder Einsparung, damit wir die von Ihnen genannten wichtigeren Ziele erreichen können.

    Außerdem gibt es doch sowas wie Fachpolitiker. Ich bezweifle, dass aufgrund der Dringlichkeit des Klimawandels, aufeinmal Gesundheitspolitiker da mitmischen. Tun sie wahrscheinlich nicht, also können sie sich mit anderen Themen beschäftigen.

    Abschließend: Ja, der Klimawandel ist ein existenzielles Problem, wichtiger als die Legalisierung. ABER wenn Millionen Cannabis Konsumenten mangels sauberer Alternativen auf gestrecktes (Haarspray, Kunststoff, Blei, Glas!) oder mit synthetischen Cannabinoiden (können im Gegensatz zu natürlichen Cannabinoiden tödlich sein!) verseuchtes Gras zurückgreifen müssen, dann ist das ebenfalls ein wichtiges Thema.

    Das Problem: Wer kiffen will, kifft. Die meisten nehmen Streckmittel in Kauf, versuchen einfach von Vertrauten zu kaufen. Habe auch noch keinen getroffen der sagt, er kiffe nicht, weil es verboten ist.

    • @Martin Weber:

      "Stern dafür: Steuereinnahmen!". Mindestens 2 Milliarden jährlich.

      Mag sein, dass über den Cannabis-Verkauf so viel reinkommt. Aber das Geld, das für Cannabis ausgegeben wird, wird an anderer Stelle weniger ausgegeben und verringert dort die Umsatzsteuer. Zwei Milliarden zusätzlich in die Staatskasse klappt also nicht.

      Trotzdem wäre die Legalisierung natürlich ein Fortschritt, weil das weniger Gängelung bedeutet. Sage ich als Nichtkiffer.

      • @Toliwaga:

        Doch doch das mit den Steuereinnahmen klappt sehr wohl.

        Die Menschen geben Ihr Geld bereits jetzt aus, das landet nur auf dem Schwarzmarkt und wird somit nicht besteuert.

        Da kommen nun die 2Milliarden Extra Einnahmen für den Staat her.

        Rechnen man hierzu noch die Ersparnisse bei den Kosten für Gerichte und Strafverfolgung wird es schnell sogar noch eine weitere Milliarde in der Staatskasse.

      • @Toliwaga:

        "Aber das Geld, das für Cannabis ausgegeben wird, wird an anderer Stelle weniger ausgegeben und verringert dort die Umsatzsteuer."

        Wenn ich legal Cannabisprodukte erwerben kann (ich nehme jetzt mal Preise aus den Coffeeshops in NL) und da im Schnitt 8-10 €/g ausgebe, dann auch noch weis was ich da rauche (Wirkung kann bestens dosiert werden), dann gebe ich WENIGER für THC aus als derzeit auf dem Schwarzmarkt, zahle die berühmten 19% und habe noch mehr Patte übrig. So wird mMn eher ein Schuh draus.

      • @Toliwaga:

        Nur damit ich das verstehe (was ich gerade nicht tu): Wenn ich etwas kaufe. ich denke jetzt mal an den Einzelhandel, zahle ich Umsatz/Mehrwertsteuer. Das Produkt ist doch egal.



        Oder gehen Sie immer in Restaurants essen? Weil wenn man zu Hause kocht die Gastro ja dann kein Geld verdient.



        Können Sie ein Beispiel für die Aussage nennen?

        Und "Umsatz" ist nur ein Punkt. Da kommen noch weniger soziale Probleme dazu und die Schaffung von Arbeitsplätzen.

        "Berlin, 16.11.2018 - In diesen Minuten stellt Prof. Dr. Justus Haucap auf der “Cannabis Normal!”, der Legalisierungskonferenz des Deutschen Hanfverbands, die mit Spannung erwartete Studie zu den Kosten des Cannabisverbots in Deutschland vor. Im Fall einer Legalisierung von Cannabis würden jährlich über 2,66 Milliarden Euro in die Staatskassen fließen.

        Allein bei der Polizei würden durch die wegfallende Strafverfolgung über eine Milliarde Euro jährlich eingespart und mit einer Steuer auf Cannabisprodukte jährlich 650 Millionen Euro in die Staatskassen gespült werden. Eine weitere Milliarde pro Jahr kommt durch diverse weitere Steuerarten zusammen.

        “Es existieren weitere Einsparmöglichkeiten, zum Beispiel bei der Justiz, die derzeit nicht bezifferbar sind. Außerdem könnten ca. 20.000 Arbeitsplätze geschaffen werden”, so Haucap auf der “Cannabis Normal!”."

        Quelle: hanfverband.de/nac...ung-in-deutschland

        Auch interessant:

        "Eine im August (Anm. von mir: 2019) veröffentlichte Studie der US-Behörde für Krankheitsbekämpfung (CDC) ergab jedoch, dass die Legalisierung von Marihuana als Genussmittel Todesfälle im Zusammenhang mit dem Konsum von Opioiden wie Fentanyl um mindestens 20 Prozent verringere. Außerdem habe die Legalisierung positive wirtschaftliche Effekte in Form neuer Arbeitsplätze und höherer Steuereinnahmen."

        www.dw.com/de/illi...z-legal/a-51853781

      • @Toliwaga:

        Wenn deswegen weniger Autos gekauft würden wäre das immerhin etwas…Vieles spricht für die Legalisierung, die Steuereinnahmen wohl kaum, denn machen wir uns nichts vor, so gesundheitsschädlich wie Tabakrauchen ist Kiffen allemal, die paar zusätzlichen Steuerkröten mehr reichen bestimmt nicht um die die Folgen der erwartbaren Zunahme des Konsums zu kompensieren (Marketing und Werbeindustrie reiben sich die Hände).

        • @guzman:

          "so gesundheitsschädlich wie Tabakrauchen ist Kiffen allemal"

          Eben nicht.

          Anders als Tabak enthält Cannabis krebshemmende Stoffe.

          Leider mischen die meisten mit Tabak, was sicherlich viel mit dem Preis zu tun hat, aber eben auch mit der Abhängigkeit vom Nikotin.

          Wer Cannabis verdampft lebt auf jeden Fall gesünder als jemand der ein Nervengift inhaliert. Wenn also Cannabis und Tabak ganz neutral in der selben Konsumform verglichen werden ist Cannabis weniger Gesundheitsschädlich.

  • Kann ich nur zustimmen: Legalisierung... gähn. Wird schon kommen.

    Dagegen Energiewende, Hartz IV, Nahverkehr, Wohnen: da schwelt es, teilweise brennt's lichterloh.

    Danke also für diese Erinnerung.

    Einzig der Nebensatz, dass die FAZ und Lindner beim Kiffen auseinanderliegen: das hat tatsächlich einen gewissen Unterhaltungswert :)

  • Seit 30 Jahren werden die progressiven von den konservativen unter dem Vorwand des BTMG verfolgt. Das hat zu einer massiven Anpassung im Verhalten der Menschen geführt ( Jedenfalls in Ländern wie Bayern ;). Wo sind die bunten Autos geblieben ? Eine Gruppe Menschen muss ständig mit einer Kontrolle unter dem Vorwand des BTMG rechnen. Minderheiten wie Immigranten, Gymnasisaten oder Farbige sind ständigen Kontrollen ausgesetzt. Nicht zu Reden von den Hundertausenden die auch aus diesem grund ausgestiegen sind und irgendwo in Portugal ihr Dasein fristen müssen :)=

  • Ich würde es mal anders sehen:

    Ein nahezu irrelevantes Thema, nämlich die Legalisierung, wird "im Handumdrehen" durchgewunken. Ohne großes Trara.

    Selbstverständlich gibt es wichtigere Themen. Sofortaufnahme aller Flüchtlinge, bezahlbare Wohnungen, Klimawandel. Der Neoliberalismus, der in diesen drei Parteien aber favorisiert wird, möchte sich aber damit nicht auseinandersetzen. Sie schwafeln höchstens drüber.

    Zumal diese Jobs sowieso nicht der Politik überlassen werden sollte. FFF hat für Klimasachen mehr Kompetenz, während die Antifa Aufnahmeorte für Flüchtlinge und für Schutz gegen rechte Gewalt mobilisieren und organisieren kann.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Im Handumdrehen durchgewunken? Wieso warte ich dann mit Millionen anderen Cannabiskonsumenten seit Jahrzehnten (!) auf dieses "Durchwinken"?



      Ich hatte 16 Jahre Helmut Kohl an der Backe! Dann kam die Verräterpartei. Dann kam die Merkel. Und was hat man in Richtung Cannabislegalisierung gemacht? Nichts! Gar nichts!

      Also dann - winken wir es mal eben durch, dann, DANN, habe ich auch Kapazitäten für Klima und Flüchtlinge frei.

      Seit 30 Jahren warte ich darauf das Cannabis legal wird. Aber es gab *immer* wichtigeres. Ich kann es nicht mehr hören!

      • @Firlefonz:

        "...wird durchgewunken" müsste Futur I im Passiv sein. Es handelt sich selbstverständlich um ein zukünftiges Szenario.