piwik no script img

Pläne zu neuer WehrpflichtPistorius will Wehrerfassung

Der SPD-Verteidigungsminister will erfassen, wer für den Dienst an der Waffe bereitstünde. Seine Partei war in der Frage bislang zurückhaltend.

Pocht auf die „Kriegstüchtigkeit“ des Landes: Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) Foto: Christian Charisius/dpa

Berlin dpa | Verteidigungsminister Boris Pistorius will für ein neues Wehrpflichtmodell die vor 13 Jahren ausgesetzte Erfassung von Wehrfähigen wieder aufbauen. Zudem will der SPD-Politiker nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur junge Männer verpflichten, in einem Fragebogen Auskunft über ihre Bereitschaft und Fähigkeit zum Dienst zu geben und sich bei Auswahl einer Musterung zu stellen. Vorgesehen ist dafür auch, zusätzliche Kapazitäten für Musterungen zu schaffen.

Der Vorschlag des SPD-Politikers ist damit ein erster Schritt hin zur möglichen Wiedereinführung einer neuen Wehrpflicht. Zugleich will Pistorius erst mal die Schritte einleiten, die noch in dieser Legislaturperiode praktisch möglich erscheinen.

Für den Pistorius-Plan ist nach dpa-Informationen eine Erweiterung des Wehrpflichtgesetzes für junge Männer nötig. Militärplaner gehen dabei davon aus, dass pro Jahr 400.000 Menschen den Fragebogen ausfüllen müssen, und sie schätzen, dass ein Viertel davon Interesse bekunden könnte. Vorgesehen ist es, 40.000 Kandidaten zur Musterung zu bestellen. Aktuell gibt es Kapazitäten für eine Ausbildung von 5.000 bis 7.000 Rekruten, die aber wachsen sollen. Ausgegangen wird von einem Dienst, der sechs oder auch zwölf Monate dauern kann.

Pistorius will am Mittwochvormittag den Verteidigungsausschuss des Bundestags über seine Pläne informieren. Am Nachmittag will er sie der Öffentlichkeit bei einer Pressekonferenz vorstellen.

Macht die SPD mit?

Gegen die Wiedereinführung eines verpflichtenden Wehrdienstes gab es zuletzt vor allem in Teilen der SPD deutlichen Widerspruch. So hatte sich SPD-Chef Lars Klingbeil dafür ausgesprochen, bei der Rekrutierung weiterhin auf Freiwilligkeit zu setzen. „Ich finde, wir sollten es freiwillig probieren, indem wir die Bundeswehr noch attraktiver machen“, sagte er. Der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour hatte zum Jahreswechsel deutlich gemacht: „Ich glaube nicht, dass die Wehrpflicht gebraucht wird.“ Widerstand gegen einen verpflichtenden Dienst gab es auch aus der FDP, wobei eine Kursänderung möglich erscheint.

Verpflichtend wäre nach dem Pistorius-Modell nun die Beantwortung des Fragebogens sowie die Musterung, wenn zu dieser eingeladen wird. Er plädiert dem Vernehmen nach dafür, auch schon in Friedenszeiten Wege für einen verpflichtenden Militärdienst freizumachen, falls nicht genug Rekruten gefunden werden.

Die Wehrpflicht war 2011 in Deutschland unter Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) nach 55 Jahren ausgesetzt worden. Das kam einer Abschaffung von Wehr- und Zivildienst gleich. Gleichzeitig wurden praktisch alle Strukturen für eine Wehrpflicht aufgelöst. Im Wehrpflichtgesetz ist aber weiter festgelegt, dass die Wehrpflicht für Männer auflebt, wenn der Bundestag den Spannungs- und Verteidigungsfall feststellt, ohne dass es nach 2011 noch konkrete Vorbereitungen für eine solche Situation gab.

Trotz einer Personaloffensive war die Bundeswehr im vergangenen Jahr auf 181.500 Soldatinnen und Soldaten geschrumpft. Pistorius ließ deshalb – auch unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine – Modelle einer Dienstpflicht prüfen. Er hatte schon bei einer Regierungsbefragung durchblicken lassen, dass er nicht auf komplette Freiwilligkeit setzt: „Nach meiner festen Überzeugung wird es nicht gehen ohne Pflichtbestandteile.“ Wiederholt betonte er, Deutschland müsse „kriegstüchtig“ werden, um zusammen mit den Nato-Verbündeten glaubhaft abschrecken zu können.

Zuletzt äußerte er beim Tag der Bundeswehr Verständnis dafür, dass der Begriff „Kriegstüchtigkeit“ einige erschreckt habe und immer noch störe. Dies sei auch ein bisschen die Absicht gewesen. „Es ist notwendig, auch durch die richtigen Begriffe deutlich zu machen, worum es geht“, fügte er hinzu. Es gehe darum, einen Verteidigungskrieg führen zu können, wenn man angriffen werde – „also vorbereitet zu sein auf das Schlimmste, um nicht damit konfrontiert zu werden“.

Die Gerechtigkeit beim Wehrdienst bleibt ein Problem

In der Debatte um den Wehrdienst geht es auch um die verfassungsrechtlich gebotene Wehrgerechtigkeit. Die Bundeszentrale für politische Bildung schreibt, es habe seit der Gründung der Bundeswehr immer mehr wehrfähige Männer gegeben, als für die Armee benötigt wurden, was vielfach als ungerecht empfunden worden sei.

Der Staat kennt auch andere verpflichtende Dienste, wie bei Schöffen. Jeder Staatsbürger ist zur Übernahme dieser Tätigkeit als ehrenamtlicher Richter verpflichtet. Und für den Feuerschutz wird eine sogenannte Pflichtfeuerwehr dann eingerichtet, wenn eine Freiwillige Feuerwehr nicht zustande kommt. Die Kommunen müssen dann geeignete Personen zum Feuerwehrdienst verpflichten. Öffentlich diskutiert wurde zuletzt auch eine weiter gefasste neue Dienstpflicht, die auch Rettungsdienste und den Katastrophenschutz umfassen könnte. Für eine Dienstpflicht junger Frauen müsste das Grundgesetz geändert werden.

Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Oberst André Wüstner, hatte vor Bekanntwerden der Pistorius-Pläne entschlossene Schritte für einen neuen Wehrdienst gefordert. Die Personalzahlen in der Bundeswehr seien in diesem Monat auf den tiefsten Stand seit 2018 gefallen, sagte Wüstner der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „In den kommenden Tagen wird sich zeigen, bei wem seit Ausrufung der Zeitenwende zumindest verteidigungspolitisch tatsächlich eine Erkenntniswende eingetreten ist“, sagte der Verbandschef mit Blick auf die Debatte. „Denn wer das von sich behauptet – ich hoffe, dass es zumindest die Fachpolitiker tun –, der wird sich nicht pauschal gegen eine neue Wehrform oder eine neue Art Wehrpflicht wenden können.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

60 Kommentare

 / 
  • Ich verstehe nicht warum wir den vielen jungen Männern deren Asylgesuche jedes Jahr negativ beschieden werden nicht einen Dienst von X Jahren bei der Bundeswehr mit anschließendem Erwerb der Staatsbürgerschaft anbieten. Als ob eine Freizeitarmee mit 6monatigem Wehrdienst in irgendeiner Form die Verteidigungsfähigkeit erhöhen könnte. Die Zeit als die einzige Aufgabe der Bundeswehr darin bestand, die NVA im Ernstfall 2-3 Tage zu beschäftigen bis die echten Armeen auftauchen, sind doch inzwischen vorbei.

  • Also, wenn Putin, so wie es ja allgemeine Auffassung ist, nach dem Sieg oder einem verhandelten Frieden in der Ukraine, weiterhin imperialistische Pläne verfolgt, dann wird er (oder einer seiner Nachfolger) ja unzweifelhaft den Krieg weiter in Europas Zentrum tragen.

    Deshalb muss die Bundeswehr wehrfähig werden. Mit 180000 Männern ohne Munition gegen eine Militärmaschinerie, die locker 500000 Männer und Frauen für eine Invasion aufbieten kann? Na, viel Spaß.

    Ich bin für eine Dienstpflicht für alle. Geschlechtsunabhängig. Das sind dann ungefähr 1,3 Millionen Wehrpflichtige. Jeder, ohne jede Ausnahme, ist im Verteidigungsfall wehrpflichtig bis 50 Jahre. Dafür muss die Schuldenbremse ausgesetzt und 1 Billion Euro für den Bau von Kasernen, Militäreinrichtungen, Kauf von Waffen und Munition bereitgestellt werden. Sofort. Das müssen wir uns schon leisten können.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Dann wird die AfD nicht mehr alles selber machen müssen.



    A ltes



    f ür



    D eutschland

  • Unsere Politiker sind in der Pflicht, korrekte, nicht korrupte Politik zu leisten und dem Wähler ABZULIEFERN !



    Dann braucht unser Herr Verteidigungsminister auch nicht- unseren Nachwuchs - zu Opfer einer unfähigen Politik machen !



    Ungeheuerlich, was einem jier wieder geboten werden soll...

  • Mit Panzern und Soldaten gegen Drohnen und Raketen - wie einst mit Pfeil und Bogen gegen Musketen. Bezahlt mit Menschenleben.

  • Wenn Pistorius die Soldaten ausgehen macht eine Wiedereinführung Sinn. Gleichzeitig müsste aber eine Reform stattfinden. Denn dreiviertel der Zeit bestand bei vielen Wehrpflichtigen nach der Grundausbildung im Verrichten sinnloser Tätigkeiten. Daher 3 oder 6 Monate intensive Ausbildung und dann Platz machen für die nächsten. Und natürlich auch mit weiblichen Rekruten auf freiwilliger Basis.

  • Ich hab da mal eine dumme Frage: Wie paßt es zu feministischen Credo "50% von allem", dass die Damen für den wirklich lebensgefährlichen Staatsdienst wieder außen vor sind?



    Unter Merkel wurde das Problem nicht so richtig aktuell - aber wie verträgt es sich mit Verfassung und Gleichheitsgrundsatz und Diskriminierungsverbot dass eine Kanzlerin -von Parlamentarierinnen gar nicht zu reden (Parlamentsarmee) - Entscheidungen zum Verteidigungsfall und Armeeeinsatz treffen in dem Wissen, dass ihre eigene größte Wählerinnenklientel davon nicht betroffen sind? Bisher waren es ja Männer, die Männer zum Sterben rausschicken. Kann man einfach so dazu übergehen, dass Frauen Männer dafür losschicken?

  • Ein Lob für diesen handwerklich einwandfreirn Bericht, der so ganz ohne Meinungsmache daher kommt!



    Das was Pistorius hier vorlegt, ist zeitgemäß.



    Er ist halt ein Macher.



    Sein Ministerium wurde umgebaut und die Reform derBundeswehr läuft.



    Statt irgendwelche ewig dauernde Verfahren über eine Grundgesetzänderung (z.B. bzgl.Frauen) oder Ähnliches anzustrengen, schiebt er an, was jetzt machbar ist.



    Gut so!



    Neben der aktuellen Bedrohungslage durch Putin müssen wir uns auch aus anderen Gründen selbst verteidigen können:



    Wie sich die Nato bei einer Wiederwahl Trumps entwickelt, steht in den Sternen.



    Auf Nato PartnerInnen wie die Türkei, Melonie oder Le Pen möchte ich mich nicht verlassen müssen.

    • @Philippo1000:

      Ist das jetzt Ironie?

      Denn Pistorius hat bis jetzt nichts gemacht, außer den Mund auf.

      Sie sollten sich dazu den Bericht der Wehrbeauftragten ansehen.

      Seine Wünsche stehen im Widerspruch zu dem gerade verabschiedeten Selbstbestimmungsgesetz. Da nur Männer (biologisch/gender?) ist eine Diskriminierung, sowohl dieser als auch der ausgeschlossenen.

      Wie kann von einer Bedrohung gesprochen werden, da doch die Ukraine, auch aus den Beständen der BW aufgerüstet wurde und wird.

      Wer von Bedrohung spricht, darf keine Schwächung der BW zulassen.



      Also entweder, oder?

    • @Philippo1000:

      Vielen Dank für diesen Kommentar: Pistorius "ein Macher"... ich habe herzlich gelacht!



      Sie sollten Ironie besser kennzeichnen.

    • @Philippo1000:

      " Auf Nato PartnerInnen wie die Türkei, Melonie oder Le Pen möchte ich mich nicht verlassen müssen." Dann braucht es ein Rüstungsbudget von 4% BIP und eine Wehrpflicht die nahezu alle erfasst.

  • Hallo, bitte diesen Kommentar (von mir selbst verfasst) löschen - der steht da leider falsch und steht als Antwort noch an anderer Stelle und da auch richtig.



    Danke!

  • Gerade Afghanistan ist ein Beispiel dafür, dass wir uns nicht hätten einmischen sollen.

    59 Soldaten gefallen, unzählige verletzt mit Langzeitfolgen

    keine Nachhaltigkeit

  • Is des mit der Pflicht so ein DeutscheSekundärtugendfetisch?



    Die wollen ne Reservistenarmee, dann sollense die zukünftigen Reservisten halt mit Kohle "locken".



    Oder steckt was größeres dahinter, also, wie hier auch schon von OCTARINE vermutet; will mer nebenbei kostengünstig andere "Brände" löschen?

  • So wie ich mich erinnere (nur noch dunkel, das Thema ist ja auch schon von vor-vorgestern) hat das BVerfG seine letzten Urteilen zur Wehr-Ungerechtigkeit zwischen Männern und Frauen gerade nochmal mit dem zeitlichen Aufwand für Kinderkriegen & Erziehung begründet. IIRC hieß der Kanzler damals Schmidt und die durchschnittliche deutsche Frau bekam ungefähr doppelt so viele Kinder wie heute. Die Aussage mit der notwendigen GG-Änderung für eine Wehrpflicht auch für Frauen halte ich deshalb für sehr… sagen wir gewagt.

  • Mir fehlen hier irgendwie die pazifistischen Stimmen gegen diese neue Debatte zur "Kriegstüchtigkeit". Wer eine teure Bundeswehr hat und kräftig aufrüstet, will das vielleicht auch einmal alles "benutzen". Ich traue dem nicht, dass das alles nur und ausschließlich der Abschreckung dienen soll.



    Wenn überhaupt, muss das ganze unbedingt FREIWILLIG bleiben. Wenn Krieg ist, dann haben auch junge Menschen das Recht, jederzeit das Land zu verlassen (Reisefreiheit innerhalb Europas, gute Chancen in den USA eine neue Heimat zu finden).

    Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin.... wär doch schön.

    • @Marie1985 :

      Sorry, keine pazifistische Stimme, allerdings der, wie ich finde, wichtige Hinweis, dass mensch wohl weniger Rekrut, Reservist für Säbelrassler wie CDU oder für eine potenzielle Regierung unter AFD-Beteiligung sein wollte/sollte.

    • @Marie1985 :

      Und was ist, wenn nur von uns keiner hin geht, von den anderen aber schon?

      • @Monomi:

        Warum sollten die Anderen das tun? Es ist doch viel billiger und effizienter, eine Gesellschaft mit Desinformation und Zersetzung auf die eigene Linie zu bringen, als sie mit militärischer Gewalt zu unterwefen. Wie wir am Sonntag gesehen haben, stehen Putins politische Arme in Deutschland zusammen bei 22%... aber der Michel hängt mental immer noch im Kalten Krieg fest - ganz so, als stünde die Rote Armee immer noch in Zossen.

    • @Marie1985 :

      "Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin"

      "Dann kommt der Krieg zu dir."

      Eine funktionierende Demokratie hat eigentlich all die Mittel, die es braucht um zu verhindern, dass daraus ein Angriffskrieg entsteht.



      Man muss sie nur nutzen und die Demokratie auch leben.

    • @Marie1985 :

      Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin.



      Was dann passiert haben wir doch in Afghanistan gesehen.



      "Keiner" betrifft nämlich leider nur die eigene Seite. Auf der Seite des Aggressors gibt es keine Reisefreiheit und kein Recht, den Wehrdienst zu verweigern.



      So schön die Utopie mit dem Soldatenlosen Krieg auch ist, die Realistät hat leider gezeigt, dass es ohne noch shclimmer kommt.

      • @Herma Huhn:

        Wieso Utopie? Der soldatenlose Krieg tobt in den liberalen Demokratien Europas, schon seit mindestens 2014. Und Putins Fortschrittsbalken steht - das haben wir am Sonntag ja gesehen - in ganz Deutschland bei 22% (wenn wir seine beiden politischen Arme zusammenzählen). Der Kalte Krieg ist vorbei. Es wird höchste Zeit, die Augen dafüt zu öffnen dass wir längst im Hybriden Krieg leben. Mit völlig anderen Waffen, Zielen, Schlachtfeldern, Taktiken und Parteien.

      • @Herma Huhn:

        Gerade Afghanistan ist ein Beispiel dafür, dass wir uns nicht hätten einmischen sollen.



        59 Soldaten gefallen, unzählige verletzt mit Langzeitfolgen



        keine Nachhaltigkeit

        • @Marie1985 :

          Die ARgumente,die den Afghanistan-Einsatz durchaus zweifelhaft machen, treffen für die Ukraine so nicht zu.

        • @Marie1985 :

          ...gerade Afghanistan ist ein sehr spezielles Thema. Unter anderem wurde Deutschland, nach dem 11. September, von den USA eine Bedrohung suggeriert !



          In den Auseinandersetzungen zwischen USA & Putin ( unter einer in Mitleidenschaft gezogenen Ukraine ) sieht es leider nicht besser aus ...

          • @Alex_der_Wunderer:

            "...wurde Deutschland, nach dem 11. September, von den USA eine Bedrohung suggeriert!"



            Dass es eine derartige islamistische Bedrohung gibt, belegen diverse (bislang vereitelte) Anschläge auch in Deutschland.



            Ob die Antwort darauf die richtige war, ist eine andere Frage.



            "In den Auseinandersetzungen zwischen USA & Putin ( unter einer in Mitleidenschaft gezogenen Ukraine ) sieht es leider nicht besser aus"



            Oh, Sie deuten an, dass die USA Russland zum Angriff auf die Ukraine gezwungen hat, verstehe ich Sie da richtig?

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Erfassen... Kannst Du ihn erfassen?



    „Nun gut, es sey dir überlassen!



    Zieh diesen Geist von seinem Urquell ab,



    Und führ’ ihn, kannst du ihn erfassen,



    Auf deinem Wege mit herab,



    Und steh’ beschämt, wenn du bekennen mußt:



    Ein guter Mensch, in seinem dunkeln Drange,



    Ist sich des rechten Weges wohl bewußt."



    de.wikisource.org/...I_(Goethe)_028.jpg



    de.wikisource.org/...I_(Goethe)_029.jpg



    „Von Zeit zu Zeit ..."

  • Das nur von jungen Männern gesprochen wird ist selbst für diese alten Herren aus der Zeit gefallen.



    1 Jahr für den Staat, für jeden; ganz egal welchem Geschlecht es sich zugehörig fühlt.

    • @Ramaz:

      Da bin ich ganz Ihrer Meinung,



      aber wenns ans Sterben geht,



      welches Geschlecht steht dann an der Front ?

  • Vor den jetzigen Änderungen sollte tatsächlich erst einmal das Grundgesetz geändert werden und jede Person ungeachtet des Geschlechts (Divers fehlt auch im Artikel) gegebenenfalls wehrpflichtig werden. Das Geschlecht führt derzeit zur weitaus größten Wehrungerechtigkeit. Bei anderen Pflichtdiensten (Schöffen und Feuerwehr) gibt es übrigens keine Geschlechterdifferenzierung).

    • @DiMa:

      Es gäbe durchaus Argumente, Frauen von Kampfeinsätzen auszunehmen (was nicht gleichbedeutend mit Befreiung von Wehrdienst ist...).



      Seltsamerweise nennt die niemand....



      Und wenn ich die hier schreibe, geht der Text nicht online....

  • Die Christenparteien tanzen um das Goldene Atom, die Seeheimer um ihre diversen Pflichtdienst-Visionen. Vorgezogenes Wahlkampfgetöse.

    Aber nehmen wir zum Spaß einfach mal an, die nächste BReg (Schwampel?) würde tatsächlich die Wehrpflicht wieder einführen: Oh Gott wird das lustig! Die Gerichte - bis rauf zum BVerfG - werden ersaufen in Klagen. Popcooorn!

    • @B. Iotox:

      "Wehrpflicht wieder einführen... Die Gerichte - bis rauf zum BVerfG - werden ersaufen in Klagen."



      Kurze Frage: wieso? Die Wehrpflicht ist in der Verfassung sogar vorgesehen.

      • @Encantado:

        Kurze Antwort: Weil es in der Vergangenheit schon hunderte von Klagen gegen verschiedene Aspekte der Wehrpflicht - u.a. die Pflicht nur für Männer - gab. Und das BVerfG immer mehr Augen zudrücken musste und immer engere Voraussetzungen für eine verfassungskonforme Wehrpflicht gesetzt hat. Und weil diese Voraussetzungen - Stichwort Wehrgerechtigkeit - in den Jahren vor 2011 nicht mehr erfüllt wurden, haben schwarz-gelb (mit Zustimmung der Grünen) in 2011 die Wehrpflicht ausgesetzt, bevor nochmal jemand klagt und das BVerfG die Wehrpflicht ganz kippt (nur ausgesetzt statt abgeschafft, weil die Aussetzung einfach per Gesetz im BT machbar war, ohne GG-Änderung).

        Kann man mit 10 Minuten Recherche alles nachlesen - wenn man will.

  • Die Analyse des Ukrainekriegs zeigt dass die alte Vorstellung einer kleinen Armee aus hochausgebildetene Spezialisten obsolet ist. Der Krieg wird mit Infanteristen, Artillerie und Drohnen und ein paar Schützenpanzern geführt. dafür braucht man jede Menge Soldaten. Also ist die Wehrpflicht wenn wir verteidigungsfähig werden und unsere Demokratie gegen Puting verteidigen können wollen unvermeidlich. Allerdings finde ich das auch Frauen für einen Pflichtdiesnt, auch in der Armee, herangezogen werden sollten. Die IDF ist da doch ein Musterbeispiel das man nachahmen könnte. Das alles würde auch der Integration dienen. Schliesslich ist ein alter Witz in Israel dass die Armee der größte Heitratsvermittler des Landes ist..

    • @Gerald Müller:

      Nette Analyse, aber wo ist der Rest? Wieso betrachten Sie nur einen konventionellen Feldzug in einem europaweiten Hybriden Krieg? Was ist mit den anderen, nicht-konventionellen Schlachtfeldern? Die kommen in Ihrem Kalter-Krieg Mindset gar nicht vor, oder?

      • @B. Iotox:

        Mein mindset ist nicht der kalte Krieg, sonder der Krieg wie er sich heute darstellt und für den man gerüstet sein sollte. Nicht-konventioneller Krieg muss da natürlich mit einbezogen werden, also Weltraum, Cyberspace usw. Aber das ist eben auch nur ein Teil. Zum modernen Krieg würde auch eine leistungsfähige Rüstzngsindustrie gehören die entwickelt und herstellt was tatsächlich gebraucht wird. Dazu gehören auch Politiker die das durchsetzen und nicht so wie heute groß rumtönen, dann aber nichts oder das Falsche machen (Für 100 Mrd F35 kaufen, Hubschrauber kaufen, teure Panzer kaufen), aber Drohnen. Artillerie etc vergessen.

  • Na Servus

    Je nu Jehann! War schon immer ein 🫛🫛🫛 zähler!



    Der Breitbeinmann!



    Y - das Ende von Germany -



    Die vaterlandslosen Gesellen & wie



    Warfen sich gern & fein - aber voll - rein 🪖!



    Die Uniform 🥋 als 🎠 Pfingstochsendress 🐮 - 🙀🥳😵‍💫 -



    le feldwebél Schmidt Schnauze & Finger-im-Hosenstall Apel - gelangte dess!



    & Däh uns - 🪖Mr. Wehrertüchtigung🪖 - Er kann‘s in echt nicht lassen!



    📣 Hallo!! Noske glatt vergessen¿! Woll =>



    NIX DA! WEHRERFASSEN! 🪖



    Na toll!

    Na Mahlzeit & 🪖👨‍⚕️🩺 “Hustense mal!“👩‍⚕️ 🪖



    “…& leise knarzt das Holzhalsgewinde -



    im 💨 💨🫧💨💨 im 💨💨🫧💨💨 " 🪖🪖🪖

    kurz - fatal •

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Vllt. hätte ihn seine Mutter doch als Kind mit Panzermodellen spielen lassen sollen. Dann hätte unser Kriegsertüchtigungsministerchen nicht als älterer Herr diesen ausgeprägten Nachholbedarf. Er scheint sich sehr zu gefallen, wenn er mit Leo durch die Heide braust. Leider gefällt er auch den Menschen, die gern volksam sein werden.



      (Seine Heimatstadt, der er einst als OB „gedient" hat, ähnelt mittlerweile einer Ruinenlandschaft - ganz ohne Panzer)

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Vorallem sollte unsere Verteidigung nach Gesichtspunkten der Digitalisierung und der modernsten Abwehrsysteme - dem Jahre 2024 entsprechend - ausgerichtet werden, ohne unnötig Menschenleben in Gefahr zu bringen.

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Ruinenlandschaft ist jetzt wirklich übertrieben - und für die Gewerbeimmobilien-Lost-Places in der Innenstadt sind nicht nur eine ganze Kette von OBs sondern v.a. auch von städtischen Beamten verantwortlich....Seit mindestens 25 Jahren...

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Pistorius hat seinen Wehrdienst geleistet, und zwar bei der Heeresflugabwehr / Gepard. Er weiss also etwas mehr über das Thema als Toni H.

      • @95820 (Profil gelöscht):

        👍👍 Gut analysiert !

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Jestatten! Sag‘s ja immer wieder! Woll



        Schäden & Versäumnisse in der Frühsozialisation werfen lange Schatten!

        kurz - da kommt noch dies&das! 🪖🪖🪖



        Na toll! - 🙀🥳🥹 -

        • @Lowandorder:

          🫛🫛🫛 Breitbeinmann in OS

          www.sueddeutsche.d...taedtchen-1.670221



          “Marketing der besonderen Art:Willkommen im Weltstädtchen



          Die Stadt Osnabrück hat ein Imageproblem. Dem will sie mit einer Verniedlichungskampagne entgegen treten - und wirbt nun mit dem Petersdömchen und dem Hexenkesselchen. Ein Anruf bei Oberbürgermeisterchen Boris Pistorius.“



          &



          Die Wahrheit: Der Breitbeinmann



          Schurken, die die Welt beherrschen wollen – heute: Boris „Pistolero“ Pistorius, deutsche Verteidigungskraft und Kerl bis Oberkante Unterlippe.



          taz.de/Die-Wahrheit/!5931427/

          • @Lowandorder:

            Damit auch andere folgen können: OB in OS ist eine Frau Pötter.



            Von der CDU....



            Aber das Problem aus Osnabrück zu sein, hat noch einer. Noch weiter Oben. Das ist der mit dem Kommunikationsdefizit und dem Limosinen-Kennzeichen O-2. Wurde nur in frühem Alter von den Eltern nach HH migriert....

  • Robert Habeck als Vizekanzler muss , nicht nur in der Frage des Wehrdienst, stärker Präsenz zeigen !



    Auch Olaf Scholz , als Kanzler sollte aus seiner bisherigen Defensive kommen...



    Viele Wähler fühlen sich ja schon fast von einer kleinen FDP regiert und gegängelt und nun macht noch ein Verteidigungsminister aus der SPD auf lauten, Präsenz herstellenden Macher...



    Hierzu müssen sich Scholz & Habeck stärker Positionieren, ihr Amt, ihr Wahlauftrag in der Regierung, muss auch ausgeübt werden - die Wähler erwarten hier - zu Recht mehr !

  • Vielleicht erst mal eine Änderung des Grundgesetzes beschliessen. Warum werden Frauen ausgenommen?

    • @Lars Sommer:

      Genau. Was sagen eigentlich Ricarda, Annalena, Agnes usw zu dieser offensichtlichen Diskriminierung der Frauen?



      Wenn die AfD schlau ist, dann sollten sie diese GG Änderung beantragen. Insbesondere ja weil wir wenn der Krieg in der UA vorbei ist jeden Mann und jede Frau zur Verteidigung unserer Freiheit und der europäischen Werte gegen Putin brauchen werden. Hier abzulehnen wäre Verrat. Das gäbe ein paar interessante Debatten im Bundestag...

      • @Gerald Müller:

        Die angebliche "AfD" will Frauen zurück an den Herd schicken - oder noch lieber: In den Kreißsaal.



        Andererseits kann es natürlich sein, daß ihr Gönner und Schutzpatron die Idee einer aufgeblähten Bundeswehr die sich mit unwilligen Wehrpflichtigen (m/w/d) herumschlagen muss gut findet. Eine Menge Kalter Krieger in Deutschland halten das ja auch für eine gute Idee.

  • Ich habe zuerst gelesen: "Pistorius will Wehrverfassung".

    Aber das würde ja auch passen zur aktuellen SPD und den übrigen Bellizisten-Parteien.

  • Technologie & Digitalisierung - anschaffen , einsetzen, umsetzen und nutzen...



    Da werden sich doch von 180.000 Bundeswehr - Dienstleistenden



    - Mitarbeiter/innen , ein paar zur Qualifizierung finden dürfen



    Wir leben 2024 und nicht im 18. Jahrhundert...

  • Die Dienstpflicht kommt immer dann, wenn über die Situation des Pflegesystems gesprochen wird und billige Arbeitskräfte gesucht werden.



    Die Situation von Freiwilligendiensten könnte jederzeit über eine Verbesserung des finanziellen Ausgleichs verbessert werden, doch das kostet Geld, das man nicht ausgeben möchte.

    Wer heute von Wehrpflicht spricht, sollte natürlich nicht nur über den Pflichtdienst von Männern sprechen, sondern "alle" miteinbeziehen. Vor kurzem waren wir doch noch ganz Stolz auf diese neue Gesetzgebung und jetzt nur "Männer", also nein!

    Dann sollte man sich über die Dauer im Klaren sein, weniger als ein Jahr, ist nicht sinnvoll.

    Und schließlich sollte sich die Ampel über die Beliebtheit dieser Aussage, auch bei ihrer Klientel, keine Illusionen machen.



    Ampel-Parteien = Wehrpflicht, ist ein Wahlaufruf für andere Parteien.

  • Es würde mich interessieren, wer von denen, die die Wehrpflicht fordern, selbst Wehrdienst abgeleistet hat oder bereit wäre, es zu tun.



    Und sollte der Wehrdienst wiederkommen, würde ich von einer Gesellschaft, die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen postuliert, selbstverständlich erwarten, dass die Damen auch ran "dürfen".

    • @Alphahorst:

      Als es die Wehrpflicht gab (ja, ich habe....) waren es glaube ich einmal 495.000 Mann. In einem Volk von etwa 62 Millionen (West) Wenn die Damen dazu kommen, in einem Land mit 82 Millionen, wären wir dann unter gleichen Bedingungen bei etwa 1.300.000 Menschen.



      Soviel kasernen haben wir nicht mehr. Da sind jetzt Gewerbegebiete, Universitätsgelände, Wellness-Hotels....



      Obwohl das natürlich den Wohnungsmarkt merklich entlasten würde..;-))..

    • @Alphahorst:

      Ich bin für den Wehrdienst und habe meine 18 Monate beim 2/2, Brigadespähzug 4 abgeleistet. Und ich bin absolu für Gleichberechtigung, genau wie bei der IDF

      • @Gerald Müller:

        Und wie hoch war einst die Gefahr, als Soldat in einem Krieg sein Leben zu verlieren? Null.

  • In einer modernen Armee sind 5 von 6 Soldatinnen/ten NICHT an der Kontaktlinie. Die Mehrheit der Aufgaben ist sehr weit entfernt vom unmittelbaren Griff zur Waffe. Eine verpflichtende Abfrage nur für junge Männer ist daher schlicht nicht akzeptabel. Wenn, dann unabhängig vom Geschlecht. Schon allein deswegen würde ich die Beantwortung des Fragebogens verweigern.

    • @Nachtsonne:

      "Kontaktlinie" klingt so niedlich.

      Und natürlich gibt es keine Drohnen, Flugzeuge, Raketen usw.

    • @Nachtsonne:

      Kontaktlinie....der ist gut =8-|



      Lassen wir's doch bei Front, das weckt schon die richtigen Assoziationen. Und an der Ukraine kann ja wohl inzwischen jeder nachvollziehen, daß ".linie" der falsche Begriff ist: Es ist -mindestens- ein breiter Streifen, eine Fläche - nein: ein Kontaktraum. Und überall in diesem Frontraum ist Mann und Frau (und Kind) Zielperson.