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Ostdeutschland wählt rechtsradikalWas, wenn alles nicht mehr hilft?

Die AfD holt den Osten – und lässt CDU und SPD abstürzen. In Sachsen-Anhalt wird 2026 gewählt, es droht die erste AfD-Landesregierung.

Eine AFD Kundgebung in Burg (bei Magdeburg) mit Gegendemonstation, am 22.01.2024, Foto: Harald Krieg

Weißenfels/Berlin taz | Der Kreisverband der CDU schart sich am Wahlabend im Weißenfelser Jägerhof um Dieter Stier, die Blicke gehen zum Bildschirm mit den Zahlen. „Dass das so groß wird …“ Der 60-jährige CDU-Direktkandidat klingt fassungslos. „Die haben einen Kandidaten, der hat nichts präsentiert.“ Und so ­einer räumt ab, nicht hauchdünn, sondern im Triumph? ­Martin Rei­chardt, Landesvorsitzender der AfD und Stiers Gegenspieler, ist der Wahlkreis 72 sicher.

Viermal hat Dieter Stier das Direktmandat im Süden Sachsen-Anhalts geholt. Ein fünftes Mal wird es nicht geben. Die AfD hat Stiers Revier geplündert, ebenso die anderen sieben Wahlkreise in Sachsen-Anhalt. Nicht anders bei den Zweitstimmen: Die AfD holt im Burgenlandkreis 44,4 Prozent, Spitzenwert für Sachsen-Anhalt, im ganzen Land sind es mehr als 37 Prozent. Die stolze „Sachsen-Anhalt-Partei“ kommt nur noch auf gut 19 Prozent und geht bei den Direktmandaten leer aus. 2017 holte sie noch alle. Die CDU, die hier seit 23 Jahren regiert, seit 14 ­Jahren mit Reiner Haseloff, liegt am Boden.

Und nicht nur in Sachsen-Anhalt, auch in den anderen ostdeutschen Flächenländern holt sie kein einziges Direktmandat mehr, bis auf drei gingen alle an die AfD. In Sachsen, Thüringen oder Mecklenburg-Vorpommern holte die AfD ebenso Zweitstimmenergebnisse von fast 40 Prozent. In der CDU, die sich im Osten als letzte Volkspartei versteht, ist die Unruhe groß. In Sachsen wird in einem aktuellen Brief von der CDU-Basis die Brandmauer zur AfD wieder infrage gestellt und Ministerpräsident Michael Kretschmer angezählt. Auch in Thüringen nennt die CDU das Wahlergebnis „ein Desaster“.

Am dramatischsten aber ist die Lage in Sachsen-Anhalt. Denn hier stehen im Herbst 2026 Landtagswahlen an – und wenn es so bleibt, führt schon rechnerisch kein Weg mehr daran vorbei, dass die AfD erstmals Teil einer Landesregierung wird. Oder zumindest, dass eine Landesregierung von AfD-Stimmen abhängig wird, von einer Partei, die in Sachsen-Anhalt seit 2023 als gesichert rechtsextrem eingestuft ist.

wochentaz

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Der AfD-Mann ist ein Phantom

Als Dieter Stier 2009 zum ersten Mal kandidierte, gab es die AfD noch gar nicht. 2021 war es schon ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit AfD-Mann Reichardt, das Stier hauchdünn gewann. Nun hat Reichardt Stier gedemütigt und die ganze CDU gleich mit. Reichardt gab am Wahlabend die Richtung vor: „Unser Ziel ist ganz klar, den nächsten Ministerpräsidenten in Sachsen-Anhalt zu stellen.“

Martin Reichardt ist ein politisches Irrlicht aus Goslar, das schon einige Parteien „durchhat“, von SPD, FDP und Republikanern ist die Rede. Er steht dem völkischen „Flügel“ der AfD nahe, der offiziell nicht mehr existiert. Reichardt ist ein Phantom, das ganz woanders wohnt und das sich, sie schwören es alle im Raum, im Wahlkreis nie hat blicken lassen. Ihn hingegen, sagt Dieter Stier, könne man anrufen, seine Handynummer sei bekannt.

Nun aber sind es auch AfD-Leute wie Christina Baum, die Sachsen-Anhalt im Bundestag repräsentieren. Die 68-Jährige gehört zu den Radikalsten, fabuliert über einen Genozid an den Deutschen und wurde zuletzt selbst von ihrem AfD-Landesverband in Baden-Württemberg nicht mehr aufgestellt. Woraufhin sie im Harz kandidierte und 39 Prozent holte. Oder Jan Wenzel Schmidt, eng verbandelt mit den rechtsextremen Identitären.

Dieter Stier dagegen ist ein anerkannter Agrarpolitiker, einer, der von hier kommt, der die Menschen kennt und ihre Geschichten. Der sich, wie viele hier, noch erinnern kann, was „Wahlen“ in der DDR bedeuteten, und der deswegen die Demokratie umso mehr zu schätzen weiß. Und jetzt das?

Die CDU gerät unter Druck

„Wir brauchen ein Rezept für den Osten“, sagt Stier, der seit 1999 in der CDU ist und sich vom Kreistag zum Bundestag hochgearbeitet hat. Doch welches Rezept? Stier, der auch CDU-Kreisvorsitzender ist, wirkt ratlos. 450 Mitglieder ist sein Kreisverband stark. Reicht das, um der AfD entgegenzutreten, einer Schimäre, die sich der Kommunalpolitik beharrlich verweigert, aber ihre Parolen aus vielen Handys brüllt? Die werden zur Landtagswahl im Herbst 2026 ganz sicher noch lauter.

„Dann könnte das Land unregierbar werden“, unkt Götz Ulrich. Der Landrat des Burgenlandkreises hat sich im Jägerhof dazugesellt. Gewiss, die Ergebnisse der Wahl ließen sich nicht eins zu eins auf die Landesebene herunterbrechen, fährt CDU-Mann Ulrich fort. Doch müssten jetzt Lösungen her. Ulrich führt aus: Die Kommunen und Kreise ächzen unter den Schulden, unter überbordenden Gesetzen und Verordnungen, die der Bund den Kommunen aufbürdet, unter Personalmangel und fehlender Finanzierung. Und der Osten müsse in Berlin angemessen vertreten sein. Nicht mit einem „Ostbeauftragten“, der sowieso nicht bis zur Regierung durchdringe, sondern direkt am Kabinettstisch.

Was aber, wenn trotz aller Lösungen die AfD bei der Landtagswahl triumphiert? Diese Frage wirft der Landrat selbst auf. Für einen Moment scheint Ulrich über seinen Gedanken erschrocken. Was, wenn alles nicht mehr hilft? Wenn die vielen Hunderte Millionen Euro, die wegen des Kohleausstiegs in die Region fließen, nichts bewirken? Wenn die Leuchtturmprojekte wie die neue S-Bahn-Strecke von Leipzig nach Gera oder die Bildungszentren in Naumburg und Zeitz nicht leuchten? Wenn etwas unverrückbar aus dem Lot ist?

Ulrich hat die Abstimmungen über den Fünfpunkteplan und das „Zustrombegrenzungsgesetz“ im Bundestag Ende Januar, bei denen die Union mit der AfD abgestimmt hat, deutlich kritisiert. Freie Mehrheiten, die gemeinsam mit der AfD errungen werden, würden zu „verheerenden Folgen“ führen, hatte Ulrich gewarnt. Es würde CDU-geführte Koalitionen in den Ländern unter Druck setzen. Jetzt ist es die CDU, die unter Druck gerät.

Eigene Themen setzen, dagegenhalten

Und nicht nur sie, auch die Zivilgesellschaft. „Uns erreicht von den Initiativen gerade viel Resignation und tiefe Ratlosigkeit“, sagt David Begrich vom Magdeburger Verein Miteinander, der demokratische Projekte unterstützt. „Wenn es so weitergeht, wird die AfD hier kommendes Jahr allein regieren.“ Eine Gegenstrategie der Parteien sieht er bisher nicht. Für Begrich geht es jetzt darum, „demokratische Kerne“ zu erhalten. „Alle, die zivilgesellschaftlich aktiv sind, müssen sich zusammenraufen.“ Und es brauche einen neuen Modus. Die Strategie der Eindämmung der AfD sei „gescheitert. Jetzt müssen wir stärker in die Konfrontation gehen.“

Für Herbert Wollmann ist es in Berlin bereits vorbei. Der SPD-Mann aus Stendal, 74 Jahre, ein Notarzt und leidenschaftlicher Ruderer, gewann 2021 noch mit 27 Prozent das Direktmandat. Er habe dieses Mal sogar noch mehr Wahlkampf gemacht, aber früh gemerkt, dass er gegen die Stimmung nicht ankomme, sagt er. Dabei war auch Wollmanns Gegner unsichtbar: AfD-Kandidat Thomas Korell, ein Dachdecker und Hinterbänkler aus dem Landtag. „Der wurde von der AfD regelrecht versteckt, um nicht zu offenbaren, wie unfähig er ist“, sagt Wollmann. Am Ende gewann Korell mit 39 Prozent. Wollmann blieben 16.

Holte die SPD 2021 noch vier Direktmandate im Land, ging sie diesmal leer aus. Das Zweitstimmenergebnis halbierte sich auf 13,8 Prozent. Wollmann sucht nach Erklärungen. Sein Wahlkreis, die Altmark, stehe nicht schlecht da, gleich nebenan in Niedersachsen holte die SPD noch das Direktmandat. „Und da sind die Verhältnisse auch nicht besser.“ Die Leute wüssten gar nicht, wen sie mit der AfD wählten. „Da fragt man sich schon, wie lange das hier noch mein ­Zuhause sein kann.“

Wollmann bleiben nun noch Mandate im Stadtrat von Stendal und im Kreistag, die AfD stellt da bereits die größten Fraktionen – denen er Paroli bieten will. Für ihn kann es nur so gehen: eigene Themen setzen und dagegenhalten. Und die Landtagswahl 2026? Man könne nur hoffen, dass es zu einem Waffenstillstand in der Ukraine komme und sich die Wirtschaft erhole. Außerdem müsse SPD-Wissenschaftsminister Armin Willingmann, Reiner Haseloffs Vize, aus der Deckung kommen und offensiv die AfD und CDU attackieren. „Sonst kämpfen wir hier mit der Fünfprozenthürde.“

Ohne Sicherheitsnetz

Vor allem aber wird es bei der Landtagswahl 2026 auf die CDU ankommen. 2021 konnte Ministerpräsident Haseloff, der damals schon in Rente gehen wollte, die AfD noch auf Abstand halten und 37 Prozent holen. Seitdem koaliert die CDU mit SPD und FDP. Gut möglich, dass Haseloff, vor Kurzem 71 Jahre alt geworden, seine Ruhestandspläne erneut ändern muss, um die AfD von der Staatskanzlei fernzuhalten.

Zwar hat Haseloff den Landesparteivorsitz schon vor Jahren abgegeben, seit 2021 heißt der CDU-Vorsitzende Sven Schulze, fast genauso lange ist Schulze Wirtschaftsminister. Allerdings ist er in Sachsen-Anhalt kaum bekannt, was schon unter ruhigen politischen Umständen ein Pro­blem wäre. Einige CDU-Kreischefs und Bürgermeister fordern, Haseloff müsse noch mal ran. Das klingt nach letztem Aufgebot.

Schulze und Haseloff lassen bisher offen, wer nächstes Jahr kandidiert. Dass der Sonntag eine Niederlage war, räumt Schulze ein. „Ganz klar.“ Aber mit der Regierung im Bund gebe es nun die Chance, Vertrauen zurückzugewinnen. Zweckoptimismus ist das. Die Union müsse bei Themen wie Migration in den Koalitionsverhandlungen hart bleiben. „Das treibt die Leute um, gerade nach dem Anschlag hier in Magdeburg.“ Die Landtagswahl schreibt Schulze noch nicht ab. „Die Menschen schauen ganz genau bei Wahlen, worum es geht. Das hat ja die letzte Landtagswahl gezeigt. Da ist noch alles offen.“ Eine Zusammenarbeit mit der AfD schließt Schulze aus. „Aber darum geht’s jetzt nicht. Wir kämpfen um unsere Themen und um ein starkes Ergebnis für uns.“

Dieter Stier, der spät am Wahlabend von der Kreis-CDU zur ­Aufmunterung einen ganzen Kasten Stier-Bier entge­gennimmt, kann diese Ansagen nach Berlin mitnehmen. Trotz ­Niederlage wird er dem neuen Bundestag angehören. Stiers poli­tische Existenz war über die Landesliste abgesichert wie mit einem Fangnetz. Für Bundes­länder und Parteien gilt das nicht.

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38 Kommentare

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  • Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass die AfD keineswegs (nur) ein Problem des Ostens ist?



    Hier in der Gegend bekommt die AfD regelmäßig um die 10 % (Tendenz steigend), und auch in Hamburg hat sie zugelegt.



    Ohne die Weststimmen wäre sie nicht bei 20 %, sondern deutlich unter 10, wenn nicht unter 5 %.

  • "Was aber, wenn trotz aller Lösungen die AfD bei der Landtagswahl triumphiert?"



    Dann ist es der Wille der Wähler🤷‍♂️



    Leute ganz ehrlich - die AfD wird gewählt. Die sitzen nicht in Parlamenten weil sie sich mit Waffen gewaltsam Zutritt verschafft haben oder mit einem Putsch - die sind gewählt.



    Gewählte Politiker sollen als Volksvertreter fungieren.



    Seit es die AfD gibt schicken sich aber alle Politiker anderer Parteien an den Wählern zu erklären, das die AfD zu wählen falsch ist und sie mit dieser nicht koalieren wollen.



    Das ist eine komplette Verdrehung der Aufgabe - wenn der Volksvertreter dem Volk plötzlich die Meinung diktieren will.



    Das darf doch keinen wundern, dass das Volk dann erst recht trotzig weiter AfD wählt...



    Dieses Verhalten ist nicht nur kleinen Kindern eigen. Ein altbekanntes Phänomen.



    Deshalb kann die Brandmauer nicht funktionieren, deshalb war das die dümmste Idee von Anfang an.



    Zumal längst doppeltdeutige Signale aus der Kommunalpolitik kommen - denn da stimmen Politiker aller Parteien schon lange immer wieder mit der AfD gemeinsam ab...



    Das sehen die Leute und fühlen sich dann mit dem Brandmauergelaber erst recht für dumm verkauft🤷‍♂️

  • Zitat: "Reichardt ist ein Phantom, das ganz woanders wohnt und das sich, sie schwören es alle im Raum, im Wahlkreis nie hat blicken lassen. Ihn hingegen, sagt Dieter Stier, könne man anrufen, seine Handynummer sei bekannt.

    Nun aber sind es auch AfD-Leute wie Christina Baum, die Sachsen-Anhalt im Bundestag repräsentieren. Die 68-Jährige gehört zu den Radikalsten, fabuliert über einen Genozid an den Deutschen und wurde zuletzt selbst von ihrem AfD-Landesverband in Baden-Württemberg nicht mehr aufgestellt. Woraufhin sie im Harz kandidierte und 39 Prozent holte."

    Ja, und? Begreift doch endlich, daß das Kreuz aus Prinzip bei der AfD gemacht wird. Da ist es völlig egal, wer (oder gerne auch was) da kandidiert. rp-online.de/panor...eister_aid-8972637 Erstaunlich ist nur, daß jetzt die Ost-AfDler ihre Pfründe einfach so herschenken.

  • Die neuen Bundesländer wählen schon lange aus Protest extrem, auch die SED Nachfolgerparteien hatten schon flächendeckend Wahlergebnisse von über 20 %. Diese wurden halt durch Regierungsarbeit entzaubert, da hat man schnell gemerkt das nicht viel dahinter ist.

  • Der Soziologe Steffen Mau hat m. M. n. einen guten Vorschlag unterbreitet: Bürgerräte gerade im Osten schaffen, die mit der Aufgabe betrat werden, Lösungen für die Herausforderungen zu entwickeln.



    Parallel: vielfältige Treffpunktort zum Austausch und zur Teilhabe schaffen; vielfach gibt es im ländlichen Kontext keine "Dritten Orte" zmehr; Kneipen, Lokale, Schulen, Kitas , Nahversorgung, Büchereien, Schwimmbäder etc. pp. allles geschlossen, abgebaut oder marode.



    Zugleich sollten alle Politiker*innen der demokratischen Parteien überall und immer wieder herausheben, dass die Politik auf dem Boden des Grundgesetzes steht, während zeitgleich das Parteiverbot gegen die AfD ERNSTHAFT UND MIT VOLLDAMPF weiter voran gebracht wird.

  • In meiner Jugend hoffte ich, die Dummen nehmen mit mehr Möglichkeiten zur Bildung und Freiheit ab. Jetzt (im Alter) muss ich leider feststellen, die Dummheit in der Menschheit (allerorten) sprengt alle Grenzen.

    • @snowgoose:

      Unser Bildungssystem ist immer noch sehr undurchlässig, der Bildungserfolg hängt stark vom Elternhaus ab. Und 20 bis 30% der Erwachsenen können längere Texte nicht sinnentnehmend lesen. Sie informieren sich über YouTube, TikTok, Facebook, ... schlussendlich russische und jetzt amerikanische Propaganda.



      Mich wundert das nicht.

  • Als einer von denen, die damals nicht gefragt wurden, ob sie gerne eine Vereinigung von BRD und DDR hätten (nein), hätte ich nichts gegen eine Volksabstimmung zur Abspaltung des Ostens. Ausser Spesen nix gewesen, die Ossis zahlen in Nazimark zurück. Nö, danke.

  • Hochmut kommt vor dem Fall - und manchmal endet er selbst danach noch nicht.

    „Jetzt“ nach einer (Macht-)Lösung für Probleme zu schreien, die 30 Jahre lang gar keine waren in der Wahrnehmung der politisch Verantwortlichen, ist auch nicht schlauer, als aus lauter Trotz die AfD zu wählen. Selbst wenn es gelänge, die AfD verbieten zu lassen, würde die Unzufriedenheit bleiben. Genau wie die Unfähigkeit der Unzufriedenen, vernünftig mit dem eignen Frust umzugehen.

    Eine Partei, die seit Jahrzehnten „durchregiert“, kann niemand anderen verantwortlich machen für das Ergebnis. Nicht einmal dann, wenn sie „nur“ auf der Landesebene entscheiden darf. Über Bildungsangebote zum Beispiel oder den Umgang mit „strukturschwachen“ Räumen und Personen. Denn sich ganz auf die Weisheit der „großen“ Brüder und Schwestern in Berlin zu verlassen, statt kritisch zurückzumelden, welche Folgen gewisse Richtungsentscheidungen haben, ist schlicht unverantwortlich. Mindestens so sehr, wie einen Spitzenkandidaten zu wählen, der ein „Phantom“ und ganz ohne erkennbares Ziel unterwegs ist.

    Aber wer erwartet schon von einem Volksvertreter, dass er vernünftiger „tickt“ als das Volk, das er verkauft… äh: vertritt?

  • Ich denke, es handelt sich um Erpressung. Gebt uns was wir wollen, oder wir wählen den Untergang. Die Leute merken, daß sie einen Macht-Hebel haben. Es ist nicht fair, aber im Grunde genommen auch nicht undemokratisch.



    Man könnte ja tatsächlich sagen, daß man die neuen Rüstungsbetriebe schwerpunktmäßig im Osten ansiedelt, aber das geht natürlich nicht so schnell. Und was sollen die anderen abgehängten Regionen dazu sagen.

    • @joschking:

      Ich weiß nicht ob das so gut wäre wenn die Rüstungsbetriebe



      in einem AfD geführtem Bundesland wären.

    • @joschking:

      "Ich denke, es handelt sich um Erpressung. Gebt uns was wir wollen, oder wir wählen den Untergang. Die Leute merken, daß sie einen Macht-Hebel haben."

      Da ist auf alle Fälle was dran. Dauerprotestwahl als politische Identität. Zumindest bei denen, die nicht schon immer rechtsaußen getickt haben. Wenn man dort mit AfD Wählern redet, spürt man in erster Linie Frust und Verbitterung. Früher hat davon viel die Linke abgefangen, heute holt sich das die AfD.

  • Vielen Dank den Antidemokraten, Hetzern und Faschisten, die die AfD jeden Tag größer machen.

    • @fresh eudora:

      Ohne die Falschwähler wäre die Demokratie irgendwie schöner.

  • Kann es sein, dass "der Osten" die NPD für Besserverdienende nur wählt, um Frust abzulassen und sich nicht um die Kompetenz der Kandidaten schert? Dann sind u.a. die Hunderte von Millionen für den Ausgleich für den Kohleabbau nutzlos?

  • Wer nicht mal versucht, die AfD verbieten zu lassen, hat schon kapituliert.

    Und jeder, der jetzt prinzipielle Einwände hat ("kriegt man nicht aus den Köpfen", "verprellt Millionen Wähler") soll erstmal erläutern, inwieweit das nicht auch alles auf das Verbot der NSDAP zutrifft und ob das auch falsch oder nicht zielführend ist.

  • Das die AfD nicht verfassungskonform ist hat sie inzwischen ja wohl mehr als deutlich gemacht. Warum wird sie nicht verboten?



    Das löst nicht das Problem der faschistischen Gesinnung, die ihre Wähler haben, aber es verschafft Zeit.



    Ein Blick in die Geschichtsbücher wäre vielleicht hilfreich. Sind wir wirklich so unfähig, aus unserer Geschichte zu lernen?



    Oder brauchen wir wieder einen antifaschistischen Schutzwall?

    • @Squirrel:

      Bei einem AfD Verbot durch unser Bundesverfassungsgericht, würden deren Wähler wohl wieder den nötigen Respekt vor unserer Demokratie bekommen und ihr Rechtsbewusstsein neu überdenken.

    • @Squirrel:

      Unsere Verfassung ist politsch "offener" als Sie vielleicht denken. "Zu rechts", bzw. "gesichert rechtsextrem" sind an sich keine Verbotskriterien. Und das Bundesverfassungsgericht hält das Verbot für die absolute ultima ratio zur Rettung der Demokratie (möglicherweise mit etwas wenig politischem Gespür dafür, wann der letzmögliche Zeitpunkt für diese Rettung ist).

      Dass eine Partei ein Problem mit einzelnen Vorschriften des Grundgesetzes hat (wie z. B. Asylrecht und Europabindung), die Würde des Menschen zwar anerkennt aber aber sie für Nichtdeutsche lieber anderswo gewahrt sähe, immer wieder verächtlich über Parlamente oder die freie Presse redet und dafür über den Holocaust lieber gar nicht, widerspricht zwar irgendwo dem Geist unserer Verfassung. Aber ein Verbot braucht harte Indizien (ja, sowas gibt es), dass wer darauf "ausgeht", die FDGO insgesamt zu beeinträchtigen oder zu beseitigen.

      Ich habe die bislang nur als Schlaglichter gesehen, die man einzelnen Funktionären, vielleicht auch schon vollständigen Landesverbänden, aber nicht der Partei insgesamt zurechnen können dürfte, oder "empörende" Frechheiten, die eher charakterlich als verfassungrechtlich disqualifizieren.

  • Der einzige Weg die AfD im Osten wirklich anzugreifen wäre der heimischen Bevölkerung zu vermitteln, dass es sich bei der AfD wie bei den anderen Parteien auch um eine westdeutsche Entität handelt und wir von denen hier genauso belogen werden wie von den anderen Parteien. Die AfD verweist hier bei uns im Wahlkampf immer darauf, wenn die gegenrischen Spitzenkandidaten nicht aus der Region kommen. Hier wäre doch ebenso ein Angriffspunkt für uns, denn ein Großteil der AfD-Kandidaten in ostdeutschen Wahlkreisen kommt ebenfalls von drüben wie ja im Arikel mehrfach hervorgehoben. Das ganze Gerede über Brandmauern usw. dient doch nur der Selbstbestätigung bestimmter Millieus. Wer die AfD im Osten angreifen will, muss ihr die Rolle des Sprachrohrs des Osten streitig machen. Dazu müsste man sich dann allerdings auch selbst mal für die Region interessieren.

    • @Šarru-kīnu:

      "... und wir von denen hier genauso belogen werden wie von den anderen Parteien."



      Diese Demokratie-Verachtung scheint mir eher ein Teil des Problems zu sein. Da teile ich allmählich die Ansicht von Ilko-Sascha Kowalczuk.

    • @Šarru-kīnu:

      "Wer die AfD im Osten angreifen will, muss ihr die Rolle des Sprachrohrs des Osten streitig machen. Dazu müsste man sich dann allerdings auch selbst mal für die Region interessieren".







      Da stimme ich Ihnen zu. Wobei das Interesse am besten in beiderlei Richtung verlaufen sollte. Denn mit Verlaub, ich habe bei vielen Ostdeutschen afd Sympathisanten den Eindruck, sie glaubten Demokratie sei, wenn der Staat das macht was sie (allein) wollen.

      Vlt (ver-)führt die Sozialisation in einem Autokratischen System ja dazu, eine art gespaltene Identifikation (mit der Einheitspartei die man zwar inhaltlich ablehnt, aber in ihrer Durchsetzungskraft bewundert) zu entwickeln..?







      In diesem Zusammenhang finde ich nach wie vor die Idee von Hr Wüst sehr bestechend, so etwas wie öffentlich medial Runde Tische zu organisieren an denen Ost- wie Westdeutsche sitzen um sich vor einem großen Publikum über ihre unterschiedlichen Perspektiven auszutauschen.

      Das wäre ein weitaus vielversprechenderer Ansatz, als der Versuch blindlings den Ossis all ihre Wünsche zu erfüllen, indem man afd Sprech übernimmt oder deren Scheinlösungen übernimmt und dabei mal eben das humanitäre Asylrecht über Bord wirft.

      • @Wunderwelt:

        Ich weiß nicht. Diese "Alle wollen, was ICH für richtig halte"-Definition von Demokratie, die Sie da den AfD-Wählern unterstellen, klingt mir eigentlich mehr nach den Grünen... ;-)

        Kann es nicht auch sein, dass diese Leute es leid sind, zwar (nominell) in einer Demokratie zu leben, aber sich dauerhaft als Teil der Minderheit (bzw. der von der Machtelite Ignorierten) zu fühlen, die ihren Willen eben NICHT bekommt? Ich denke nämlich schon, dass die sich klar sind, dass da der Schwanz mit Hund wackeln will. Genau deshalb wählen sie autoritäre Durchgreifer - weil denen das egal ist.

        Dass die AfD speziell als "Anwältin des Ostens" reussiert, ist vor allem ein Zeichen dafür, dass ihre Wähler glauben, dass die Republik in wessen Interesse auch immer, aber nicht dem der - in der Minderheit befindlichen - Ostdeutschen regiert wird. Sie wollen, dass man sie auch mal behandelt, als WÄREN sie die Mehrheit. Dass eine Demokratie das für eine Minderheit genau NICHT leisten kann, dürfte ihnen klar sein.

        Es geht ja auch beim Migrationsthema Vielen gar nicht um gänzliche Abschaffung von Migration sondern um die Kontrolle darüber, also abstrakt gesprochen nicht um Inhalt sondern um Macht.

      • @Wunderwelt:

        "ich habe bei vielen Ostdeutschen afd Sympathisanten den Eindruck, sie glaubten Demokratie sei, wenn der Staat das macht was sie (allein) wollen"

        Genau so ist es und das gilt nicht nur für den Osten.

        Was kann die Politik für mich tun und alleine der Mehrheitswille der Wähler ist der Maßstab an dem sich die Politik zu orientieren hat. So lautet das weitläufige Motto.

        Erinnert ein bisschen an die Zustände in den USA, wo Wahlen auch schon einmal an der Zapfsäule entschieden werden.

  • Ja, das ist mehr als bedenktich, dass die großen Parteien angestrengt daran arbeiten, die AfD immer weiter groß zu machen. Sie übernehmen die Narrative der Rechtsextremen und mit freundlicher Unterstützung der entsprechenden Medienkonzerne schaffen sie es, den Menschen einzureden, dass alle wirklich großen Probleme (Klimakatastrophe, Wirtschaft, marode Infrastruktur, demokrafischer Wandel, soziale Spaltung) unwichtig sind neben den paar Asylanten, die die meisten, die sie gesammelt für Verbrecher halten, noch nie gesehen haben.

    Alle, außer den Linken, sind auf diese Schiene aufgesprungen. Dabei wäre z.B. das Thema soziale und wirtschaftliche Ungerechtigkeit so enorm wichtig. Denn das ist ein großer Treiber zu den Rechten. Und gleichzeitig würde es wirtschaftliche Probleme lösen und die Akzeptanz bei der Klimapolitik erhöhen. Es ist meiner Meinung nach zentral.

    Und genau das machen CDSU, SPD, Grüne, FDP eben NICHT. Und darum sind die Rechten so stark wie sie sind.

    Und wenn nicht endlich was unternommen wird - und damit meine ich nicht, dass man Asylanten demnächst zum Abschuss frei gibt -, dann sieht es braun aus für die Zukunft.

    • @Jalella:

      Was sind nur die "wirklich großen Probleme"? Ich glaube, dass das Thema Migration (ebenso wie übrigens das Thema Krieg/Verteidigung) dazu gehört. Allein schon deshalb, weil es für viele Bürger unseres Landes ein Dauerthema ist, was nicht gelöst wurde und zu Unzufriedenheit führt.

      Vernachlässigt man das Thema Migration, bzw. spielt es herunter, wird der Zuspruch zu migrationskritischen Parteien umso größer. Jeder Vorfall / Anschlag wird der AfD & Co. ungeheures Wachstum bringen.

      Nur wenn man sich mit dem Thema beschäftigt und ausgewogene Lösungen findet, kann das Thema mittelfristig an Relevanz verlieren. Genau das wurde bisher von den Regierungsparteien (inkl. CDU/CSU) nicht getan. Eine Steuerung muß her, die Integration und Unterstüzung für Migranten einerseits und andererseits Konsequenz und Sicherheit (inkl. Abschiebungen) miteinander vereint. Dazu müßten sich die Parteien aber zusammenraufen.

  • Die CDU repräsentiert genau wie die AfD ein "früher war alles besser". Dazu noch Ausländer raus und Anbetung der Schuldenbremse...



    Wenn man nicht alles kaputt sparen würde, dem großen Geld nicht noch Geschenke machen würde und nicht permanent etliche benachteiligte Gruppen gegeneinander ausspielen würde, könnte es klappen, dass Menschen dieser Partei wieder etwas glauben.



    Der Haseloff ist das personengewordene Dilemma der Union. Der Typ ist derart inhaltsleer, dass er einem in seiner intellektuellen Hilflosigkeit fast leid tun muss. Er faselt da irgendetwas, dass man weg muss vom Verbrenner-Aus, weil da soviel Arbeitsplätze dran hängen. Dass die Chinesen deshalb nicht wieder mehr deutsche Exportweltmeister-Autos kaufen, hat der glaub ich echt nicht verstanden... ein politischer Offenbarungseid... Sinnbild einer sehr dumpfen Unionspolitik...

  • Ohne jetzt wieder in das Ossi-Bashing zu verfallen - wenn man aber hier wieder mal liest:



    - der Osten müsse in Berlin angemessen vertreten sein.



    - Die Union müsse bei Themen wie Migration in den Koalitionsverhandlungen hart bleiben.



    ...fragt man sich schon, ob solche Regionen überhaupt noch zu retten sind. Als eine gewisse Angela Merkel Bundeskanzlerin war, da kam der Gegenwind am massivsten aus den Ost-Verbänden (die zusammen kleiner sind als die NRW-CDU). Und das gerade demografisch absteigende Regionen Zuwanderung bräuchten, hat sich da offenbar auch nicht rumgesprochen.



    Das einzig vernünftige kam vom Landrat: "Die Kommunen und Kreise ächzen unter den Schulden, unter überbordenden Gesetzen und Verordnungen, die der Bund den Kommunen aufbürdet, unter Personalmangel und fehlender Finanzierung. " - Das wird unter Friedrich Merz absehbar nicht besser werden. Und warum sollten solche "blauen" Regionen in ihrem teils hausgemachten Elend über Länderfinanzausgleich etc. überhaupt weiter alimentiert werden?

  • Die afd erfindet für die Leute Sündenböcke und die CDU denkt, hey wir müssen was gegen die Sündenböcke unternehmen!

    • @Klobrille:

      Nu, aber was würde denn wirklich funktionieren? Ich denke, die Variante "Wir erklären denen einfach, dass ihre Sündenböcke nur erfunden, die Erfinder böse Lügner und Extremisten und sie selbst arme Idioten sind, die gar nicht wissen, wo ihr Schuh WIRKLICH drückt (weil: eigentlich brauchen wir höhere Steuern und mehr Windräder)!“ (überspitzt formuliert, aber von dem was ankommt wahrscheinlich nicht mal weit weg) kann als hinreichend gestestet und kläglich durchgefallen betrachtet werden.

      Es GIBT ungelöste Probleme in der Migrationspolitik - namentlich dass wir zwar Einwanderung brauchen, aber nicht bekommen, wen wir am besten gebrauchen können, sondern wen auch immer, der es irgendwie herschafft. Es wird weder Putin stoppen oder den Klimawandel aufhalten noch Brücken reparieren oder verhindern, dass Reiche reicher werden, wenn man dieses Problem mal entschlossen anpackt. Aber es ist verdammt nochmal eine reale Baustelle, und die Mehrheit der Wähler hat ganz klar mitgeteilt, dass sie sie abgearbeitet sehen will.

      Dasselbe gilt für Bürokratie. Die ist WIRKLICH ein Problem, so sehr es auch Spaß macht, sie mit weiteren wohlmeinenden Projekten zu füttern und weiter aufzublähen.

    • @Klobrille:

      Perfekt formuliert 👏👏👏

  • "Dabei war auch Wollmanns Gegner unsichtbar: AfD-Kandidat Thomas Korell, ein Dachdecker und Hinterbänkler aus dem Landtag. „Der wurde von der AfD regelrecht versteckt, um nicht zu offenbaren, wie unfähig er ist“, sagt Wollmann. Am Ende gewann Korell mit 39 Prozent. Wollmann blieben 16".







    Diese bemerkenswerte Beobachtung zeigt eines sehr deutlich: die Deutung die afd würde mittlerweile aus "Überzeugung" gewählt greift entschieden zu kurz. Gleiches gilt für die Tatsache, daß die meisten afd Wähler:innen im Falle einer Regierungsbeteiligung der afd gegen ihre eigenen Interessen stimmen würden.







    Die Annahme es ginge vor allem um Überzeugungen ist offensichtlich hochgradig irrational. Das Phänomen muss dringend auf einer tieferen (psychologischen) Ebene untersucht werden. Eines läßt sich aber bereits vorab sagen: die Motivation der afd Sympathisanten speist eben doch und zwar in hohem Maße aus dem Bedürfnis nach Vergeltung (für was auch immer).







    Treffender ausgedrückt..das was die afd "stark" macht ist vor allem eine Form von:







    -> Revanchismus

    • @Wunderwelt:

      Ich würde es etwas weniger auf Rache beschränkt sehen. Es geht um (vermisste) Macht. Die AfD kämpft letztlich nicht primär darum, was zu tun ist sondern wer das bestimmen darf. Sie suggeriert, dass sie die richtige Lösung für ihre Wähler allein deshalb besser erreichen kann, weil sie die, die diese Lösung bislang willkürlich verweigern, ersetzen und dann ohne Reue durchgreifen will. Die sich jetzt schwach fühlen, sollen die Starken sein - oder sich zumindest so fühlen, auch wenn sie real weiterhin nichts zu sagen haben. Die Inhalte sind eigentlich egal - Hauptsache es gibt die zwei Feindbilder, die so ein Konstrukt braucht: Das obere, "übermächtige", das nach Widerstand schreit (die linksgrün versiffte Berliner und Medienelite), und das untere, "schmarotzende" das Selbstbevorrechtigung rechtfertigt (Ausländer). Trump und Putin verkaufen auch nichts anderes.

  • Ich sags mal ganz ketzerisch: Wenn die AfD in Sachsen-Anhalt die absolute Mehrheit holt, kann das für die etablierten Parteien eine Riesenchance sein. Die AfD müsste dann Realpolitik machen und sich der damit verbundenen Kärrnerarbeit stellen. Die Menschen würden mit ihren - im Osten oft völlig überzogenen - Erwartungen an den Staat die AfD konfrontieren. Es würde definitiv zu Enttäuschungen kommen und alles auf "die Altparteien in Berlin" zu schieben wird der AfD dann nicht mehr ohne Weiteres gelingen. Also: Es wäre hässlich. Aber kein Weltuntergang.

    • @Reisehank:

      Ich fürchte, es würde einfach nur hässlich, und dass es dabei nicht besser wird, wäre in den Augen der Wähler so einer Landesregierung weiter Berlin schuld, solange sie da noch nicht regieren. Die AfD denkt und kommuniziert letztlich nur Machtkampf. Solange es noch eine Grenze der eigenen Macht gibt, ist die das nächste Ziel.

    • @Reisehank:

      träumst du weiter.

      Landkreis Sonneberg, Thüringen. Die haben seit 3 Jahren einen AFD Landrat und die braunen Schwachdenker stellen die mit Abstand grösste Fraktion (mit einem Wahlergebnis von 34%). Die haben nicht nur ALLE ihre Wahlversprechen gebrochen, sondern auch dafür gesorgt, dass der Landkreis faktisch pleite ist. Und nicht etwa, weil die pöhsen Altparteien es versaut hätten, die Retter Doitschlands haben das ganz allein geschafft,

      Nun könnte man ja meinen, dass selbst den Verstrahlten, die die in den Kreistag gewählt haben, ein Licht aufgegangen sein könnte. Aber falsch gedacht, bei der Landtagswahl haben die Arschgeigen für Doitschland im Landkreis Sonneberg 42% der Stimmen bekommen. Bei der Bundestagswahl dann 43% und damit ggü. 2021 mehr als doppet so viele Stimmen.

    • @Reisehank:

      Wenn ein Björn Höcke bis dahin das Handeln in der AgD übernimmt, wird es mehr als hässlich und die Enttäuschungen interessieren ihn und die Neonazis, die er hinter sich hat, nicht.



      Eine Bedrohung.

    • @Reisehank:

      Siehe Trump: am Ende ist es dann die böse Bundespolitik, der linke Deep State oder sonstwas, was leider, leider die Pläne der afD durckkreuzt. Deren Wähler denken verschwörungstheoretisch, jeder Beweis der Unfähigkeit der AfD wird in die VT integriert und zum Beweis für die Fähigkeit der AfD pervertiert.