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Offener BriefPsych­ia­te­r:in­nen gegen Merz

Ex­per­t:in­nen wehren sich gegen die Vereinnahmung des Messerangriffs in Aschaffenburg. Ihre Meinung: Stigmata befeuerten Probleme, statt sie zu lösen.

Kanzlerkandidat Friedrich Merz am 31. januar im Bundestag

Berlin taz | Mehr als 30 Psych­ia­te­r:in­nen und Wis­sen­schaft­le­r:in­nen haben sich in einem offenen Brief an CDU-Chef Friedrich Merz gewandt. Sie wehren sich „gegen den politischen Missbrauch“ der Tat von Aschaffenburg. Dort hatte in der vergangenen Woche ein mutmaßlich psychisch kranker ausreisepflichtiger Asylsuchender eine Kitagruppe mit einem Messer angegriffen und ein Kleinkind sowie einen Erwachsenen getötet.

Die Union und insbesondere Merz fordern seitdem noch vehementer als zuvor eine Verschärfung der Asyl- und Migrationspolitik, am Mittwoch stimmten sie im Bundestag für einen entsprechenden Fünf-Punkte-Plan – und nahm dafür in Kauf, dass die Mehrheit nur mit den Stimmen der AfD zustande kam.

Keiner der Vorschläge des Oppositionsführers hätte die Tat in Aschaffenburg jedoch verhindern können, heißt es in dem Brief der Psychiater:innen, der der taz vorliegt. Im Gegenteil: Der Generalverdacht gegenüber Schutzsuchenden mit psychischer Erkrankung und der dadurch entstandene öffentliche Druck könne „die seelische Situation von Migranten nur verschlimmern“.

Mit dem Umgang mit psychisch kranken Straftätern hat sich am Montag auch die In­nen­mi­nis­te­r:in­nen­kon­fe­renz beschäftigt. Das Ergebnis: Nicht etwa mehr Unterstützung für Betroffene, sondern mehr Kompetenzen für Nachrichtendienste und Polizei.

Zugriff auf Gesundheitsdaten

Die In­nen­mi­nis­te­r:in­nen von SPD und Union wollen „die Schaffung ausdrücklicher Rechtsgrundlagen zum biometrischen Abgleich“ von Daten mit Bild- und Audiomaterial etwa aus sozialen Netzwerken, biometrische Gesichtserkennung in Echtzeit und die „frühzeitige Erkennung der Risikopotenziale bei psychisch Erkrankten“. Dazu solle den Sicherheitsbehörden umfangreicher als derzeit Zugriff auf Gesundheitsdaten psychisch kranker Menschen ermöglicht werden.

Mit den Forderungen der Ex­per­t:in­nen aus dem offenen Brief hat das nichts zu tun. Diese mahnen explizit eine bessere psychiatrische und psychotherapeutische Diagnostik an sowie nachhaltige Hilfen „für alle, die psychiatrische Hilfe benötigen“ sowie mehr Akzeptanz für Menschen „in existenzieller seelischer Not“.

Die politischen Reaktionen auf den Angriff gehen für sie an den Erfordernissen vorbei. „Politische Schnellschüsse bei gleichzeitiger Mittelkürzung migrationsspezifischer Hilfen lösen das Problem sicher nicht“, heißt es in dem Brief. Sie beschwören Friedrich Merz im Anschreiben per Mail: Dadurch könne „eine toxische Mischung entstehen, die Übergriffe in alle Richtungen eher wahrscheinlicher macht“.

Die psychiatrische Hilfe für Geflüchtete in psychischen Notsituationen steht vor zwei Problemen: zu wenige Kapazitäten und zu wenig Geld. Auch die Psychosozialen Zentren, welche die Lücken der Regelversorgung zu schließen versuchen, sind vom Staat nur prekär finanziert. Das Bundesprogramm für die psychosoziale Versorgung Geflüchtete wurde gar gerade um knapp die Hälfte zusammengekürzt.

Warnung vor Stigmatisierung

„Wir stehen immer in dem Spannungsfeld zwischen Therapie und Ordnungspolitik“, sagt Arno Deister, Vorsitzender des Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit und Unterzeichner des offenen Briefes. Die Frage der Gewalt durch Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen sei für jene, die in der Psychiatrie arbeiten, eine alltägliche. „Was wir brauchen, ist eine höhere Sensibilität insbesondere in den Bereichen, die dafür berufen sind.“

So müssten etwa Sicherheitsbehörden dafür sensibilisiert werden, „wo Menschen gefährdet und im Zweifelsfall auch gefährlich sind“, sagt Deister. Die Frage nach der Weitergabe von Informationen sei bei Risiken essenziell. „Jedoch nicht pauschal wie mit einem Register, sondern indem man differenziert und sensibilisiert auf die Menschen schaut“.

Eine der Forderungen der IMK nach einem besseren Zugriff auf „gefährdungsrelevante Erkenntnisse zu psychisch Erkrankten“, hält Deister für zu vage formuliert. „Die psychisch Kranken“ gebe es nicht, sagt der ehemalige ärztliche Direktor des Klinikums in Itzehoe. „Wenn man Menschen mit einer psychischen Erkrankung pauschal in eine Gefährdergruppe abschiebt, ist das eine hochgradige Stigmatisierung“. Eine Politik, die solche Stigmata gegenüber einer der verletzlichsten Gruppen der Gesellschaft schüre, befeuere die Probleme, anstatt sie zu lösen.

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31 Kommentare

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  • Kann Lui und den meisten Kommentaren nur beipflichten. VIELEN DANK. Das ist eine sehr elementare Perspektive auf die Sachlage die medial bisher total UNTERGEHT, aber elementar wichtig ist für ECHTE Problemlösungen - weil es einfach ein sehr wichtige Information zur Faktenlage ist.

    Ich habe selber mal in einer forensischen Abteilung einer JVA mit Sicherheitstufe 1 gearbeitet. Ein zweijähriges Kind mit einem Messer zu töten ist psychisch EXTREM weit von der Norm, so dass eine juristische Kollektivhaftung absolut ungerechtfertigt und sinnlos ist. Das ist im Strafvollzug allen Beteiligten mehr als klar.

    Gerader deutscher Politik und deutschen Medien sollte bewusst sein, was unter dem Begriff der Sippenhaftung in diesem Land bereits Sinnloses geschehen ist und was für weitreichende Folgen das hatte.

    Um so wichtiger ist diese Perspektive die sicher für sehr viele Menschen auch einleuchtend wäre, wenn nicht rassistische Narrative dorminieren, wie es beim Thema Migration leider viel zu oft der Fall ist.

  • Hm, was ist mit psychologischer Hilfe für die Opfer der Attacken? Die Mittel wurden übrigens von der Ampel gekürzt. Und wieder wird kein Unterschied gemacht, zwischen dem, was wir als Gesellschaft leisten wollen und dem, was wir leisten können. Wir können si weiter machen, wird aber nicht gut enden. Ich habe Angst vor der Wahl, aber eine richtige Angst hab ich vor der Wahl 2033.

  • Vielen Dank dafür. Manche Politiker (Union) und auch möchtegern Journalisten können nur noch Worte um die Begriffe "Migrant" und "Messer" bilden. Eine Hysterie sondersgleichen. Nicht weit von der jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung (die unter moderneren Begriffen weiter existieren).

    • @Lui:

      Und die andere Seite ist :"Brandmauer" "Nazis" und "Tabubruch". Wenn wir ALLE nicht bald zu einer sachlichen Diskussion zurückkommen, seh ich schwarz.

      • @Müller Christian:

        Ich bin für gemäßigten Sprachgebrauch, wir müssen gar nicht laut brüllen.

        Versuchen Sie dabei gerade noch mal, mich davon zu überzeugen, dass die AfD von heute (nicht die von 2013) nicht zumindest in einigen Landesveränden zumindest rechtsextrem ist und bewusst Nazis anziehen möchte, bitte?

        • @Janix:

          Brauche ich nicht, da ich mit Ihnen bei der AfD einer Meinung bin. Nur bringt es absolut nix, die CDU zu einer Nazi Partei und Merz zu einen Möchtegern Fascho zu labeln. Es ist die Aufgabe von uns allen, aber auch die der Parteien die AfD wieder kleiner zu machen. Realistisch kann nur die CDU, als Mitte Rechts Partei, Wähler von der AfD zurück holen. Dies geht nur mit einer konservativeren Migrationspolitik. Wenn die CDU diese Anträge ein den Bundestag einbringen möchte (besser: muss), sollen die vorher von Rot-Grün "abgesegnet" sein, damit man gemeinsam abstimmen kann. Nur wird Rot-Grün diese Anträge nie absegnen, also wird es abgelehnt und die CDU steht als Zahnloser Tiger da. Manchmal kann man in Leben nicht zwischen gut und schlecht wählen, sondern nan muss sich das kleinere von zwei Übeln aussuchen. Kleineres Übel: konservativer CDU Migrationspolitik/ Größeres Übel: der AfD das Thema überlassen und dadurch zulassen dass die AfD immer stärker werden lassen.

  • Das ermordete marokkanische Kind soll jetzt dazu missbraucht werden. Marrokanische Menschen an der Grenze abzuweisen. Auch beim Familienachzug gibt es keine Gnade für Kinder. Leider fallen fast alle Medien auf das populistische Narrativ herein und setzen einen psychisch Kranken mördern, einen rechtem Islamhasser aus Saudi Arabien und einen hasserfüllten Islamisten gleich



    Außerdem hat die Ampel schon längst die Migrationswende eingeleitet, Merz will nur die Grenzüberschreitung , den EU Gesetzesbruch draufsetzen. Und dass, bevor viele Syrer u Vielleicht auch Ukrainer: innen zurückkehren. Die Ukrainerin:innen werden einfach immer miteinbezogen, wenn es gilt , das Problem aufzubauschen. Städte wie Wuppertal ( hoher Migrationsanteil, sozialer Frieden, niedriger AFD Anteil bei Wahlen werden einfach ignoriert, weil es nicht in das Bild passt. Übrigens: über den 41jährigen Helden , der das Kind schützen wollte, wird kaum noch berichtet. Was wäre das für eine Schlagzeile gewesen: Deutscher Mann wirft sich afghanischem Psychopathen in den Weg, um marokkanisches Kind zu schützen.

    • @Dr.med. Heinz de Moll:

      Eine Schlagzeile, die niemand für sich nutzen kann. Im Wahlkampf will man ja manipulieren, am geschicktesten macht das grad die AfD..

      Dass die Ampel bereits eine hart rechte Migrationspolitik gefahren ist, wird derweil schön verdrängt. Als langfristig denkender Mensch wundert man sich nur, dass es noch rechter und surrealer geht.

  • Gut daß das jetzt auf dem Tisch liegt.







    Denn die Sache ist doch im Prinzip sehr einfach: wer glauben Sie wird eher zum Amokläufer oder Attentäter - Menschen die willkommen geheißen werden oder solche die ausgegrenzt und stigmatisiert werden.??







    Die Antwort liegt auf der Hand: es sind immer die "einsamen Wölfe"..dies wird von den einschlägigen Erfahrungen eindrucksvoll untermauert.







    Nur leider interessiert das viele, insbesondere aus dem rechten Lager nicht.







    Eine ausgewogene Migrationspolitik muss aber immer beides beachten:







    1. eine sinnvolle Steuerung von Zuwanderung.



    2. eine echte Willkommenskultur.







    Zweiteres aber kommt in den Plänen von CDU nicht ausreichend vor (von der afd brauchen wir in diesem Zusammenhang erst gar nicht zu reden).

    Ergo die CDU (und alle die ihren einseitigen Plänen und Ideen kritiklos folgen), sind nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems..

    • @Wunderwelt:

      Deutschland sollte wohl öfters ungefragt in andere Staaten Einmarschieren - wie z. B. in Afghanistan, wenn dann - wie die Bürger aus Afghanistan vor den Taliban flüchten müssen - habt die Regierung gleich wieder selber für Nachschub an Flüchtlingen gesorgt - oder ? So gehen den Parteien die Wahlkampfthemen wenigstens nicht aus.

    • @Wunderwelt:

      Danke!

  • Statt "Psych­ia­te­r:in­nen gegen Merz" hätte ich mir, ehrlich gesagt, ein paar Psych­ia­te­r:in­nen für Merz gewünscht. Was Freud wohl zu seinem Über-Ich gesagt hätte?

    • @Aurego:

      Das macht man nicht: Psychiatrisierung Andersdenkender, schon gar nicht in der politischen Debatte. Solange es nicht nicht fürsorglich gemeint ist, ist "Du gehörst zum Psychiater" eine Beleidigung und zwar für alle Benannten. Die Häme weiter unten zeigt´s.

      • @Hans - Friedrich Bär:

        Da macht maus eher die Amokisierung von psychisch Kranken mit.

        Und, gegen Humorlosigkeit ist kein Kraut gewachsen.

    • @Aurego:

      :-D

    • @Aurego:

      :-)))

  • Auch dieser "Fall" rückt zeitlich passend ins Blickfeld der Bürger. Fast könnte man meinen, das sei geschickt arrangiert.



    Gegen diese Art von Unsicherheit oder möglicher Manipulation hilft nur Bildung: Man sollte solche Dinge gut einschätzen können und nicht wie eine Windfahne wählen, sondern seine fundierte Meinung vertreten können.



    Dann fallen solche Absurditäten wie eine "AfD" ganz wie von selbst hinten runter, direkt in die braune Mülltüte.

  • So nice so ein Brief auch sein mag, die PsychaterInnen können einfach nicht das Problem beheben, dass es zu wenige von Ihnen zur Behandlung der Migranten. Sie können auch nicht dafür Sorge tragen, dass es ausreichend Plätze gibt. Sie können nicht die Finanzen bereit stellen die hierfür notwendig wären. Und im Übrigen können sie auch nichtdie weiteren Kapazitätsengpässe der Kommunen beheben.

    Angesichts der hohen Anzahl an Migranten können sie schlichtweg nicht helfen.

    Wenn wir vor 10 Jahren die Ankunftszahlen auf ein Maß reduziert hätten, die den Kapazitäten der Kommunen in allen Bereichen entsprochen hätte, dann hätte es zumindest die Chance gegeben, dass die Tat in Aschaffenburg vermieden worden wäre.

    Jede Überlastung der Kommunen erhöht das Risiko, dass den Menschen nicht bedarfsgerecht geholfen werden kann.

    • @DiMa:

      Wie hätten Sie vor 10 Jahren die Ankunftszahlen reduziert? Berliner Mauer, Maschinengewehre, ...



      Timur Vermes war smart genug, das in "Die Hungrigen und Satten" ganz trocken durchzuspielen. Interessantes Buch.

    • @DiMa:

      Sorry, aber da singen sie das Lied der CDU. Die im Übrigen - in fleißiger Kooperation mit v.a. der SPD und der FDP - diese Überlastungssituationen herbeigeführt hat. Z.B. beim BAMF: da streicht man Stellen zusammen, und dann brüllt man, die hohe Zahl der Flüchtlinge überfordert uns.



      Im Übrigen gilt das nicht nur bei der Infrastruktur für Migranten. Fragen Sie einmal Menschen, die einen Platz in einer psychiatrischen Klinik brauchen. Und da sitzen genauso wenig irgendwelche Flüchtlinge herum und nehmen uns die Plätze weg wie beim Zahnarzt.

      • @Libuzzi:

        Die Kommunen und der Städtetag "singt" schon lange Überlastungsanzeigen.

        Der Bau von weiteren (!) 3000 Notunterkünften und die Aufnahme eines Notkredites von 900 Mio Euro in Berlin sprechen Bände.

        Und wenn die Plätze in psychiatrischen Kliniken bereits nicht ausreichend sind, dann ist der weitere Zulauf halt kontraproduktiv.

        • @DiMa:

          Der "Zulauf" lässt sich aber halt nur begrenzt reduzieren, ohne drastische Mittel wie eine neue Berliner Mauer.

          Das BAMF hätte man mit online Terminen entlasten können, für die Kommunen könnte man mehr Geld bereitstellen, neue Wohnungen statt Unterbringung in Lagern ermöglichen, Abschlüsse und Berufserfahrungen unkomplizierter verifizieren, ....

          Es gibt übrigens auch Psychologen in Afghanistan, die online Termine anbieten.

          Wo ein Wille ist, findet sich auch ein Weg.

          Deutschland braucht ja weiterhin mehr Zuwanderung und kann nicht erwarten, dass nur fertig ausgebildete kommen, die werden auch wo anders gebraucht.

          • @sociajizzm:

            "Mehr Geld bereitstellen" geht nur durch Einsparungen (erleben wir gerade in Berlin im Jugend- und Kulturbereich), Darlehen oder Steuererhöhungen. Wenn es dazu kommt, kippt die Stimmung in diesem Land endgültig.

            Ja, wir brauchen Zuwanderung, nur brauchen wir die Zuwanderung von bestimmten Menschen. Es gibt insoweit keine Beliebigkeit.

  • Vermutlich verstehen 90% der Befürworter Merz und Konsorten diesen Ruf nicht mal ansatzweise. Dort herrscht noch das „aug um aug prinzip“ und wenn aufm Kopf hauen nicht hilft, meinen sie, man muss man einfach fester zuschlagen 😔

  • Es war ja schon klar. Aber dies ist ein erneuter Hinweis darauf, dass die von Merz propagierten 'Lösungen' keine sind, sondern reinster Demagogismus am rechten Rand.

  • Vielen Dank! Ich stimme dem Artikel zu. Die Versorgung psychisch kranker Menschen muss stärker in den Fokus rücken. Gleichzeitig braucht es eine bessere Schulung der Polizei im Umgang mit „aktivierten“ psychisch Erkrankten sowie weniger Diskriminierung. Letzteres würde dazu beitragen, den dadurch ausgelösten Stress, die Angst und die Scham über gesellschaftlichen Ausschluss zu verringern.

  • Es hat mich persönlich tief getroffen, was in Aschaffenburg geschehen ist.

    Wir müssen aber sehr sorgfältig PROBLEM (Gewalttaten psychisch kranker Menschen) und (vermeintliche) LÖSUNG (rechtswidrige Grenzschließungen mit dem Nebeneffekt, dass man Faschisten und Rechtsextremisten zum ersten Mal seit 1945 salonfähig macht) auseinanderhalten.

    Wenn es Merz wirklich um Lösungen ginge, sollten wir fragen:

    Hat er im Bundestag gegen die Nato-Invasion in Afghanistan gestimmt, die den Täter von Aschaffenburg traumatisierte?

    Hat er sich nach dem Suizid eines Piloten und dem Tod von 150 Passagieren einer Germanwings-Maschine für verbesserte psychische Gesundheit von Piloten stark gemacht?

    Wir müssen uns gar nicht lange an der Person aufhalten.

    Natürlich sind Merz Sprunghaftigkeit und fehlender Kompass besorgniserregend. Natürlich hat er nicht die Weitsicht oder das Format eines Helmut Kohls oder einer Angela Merkel.

    Entscheidend ist aber dies:

    Seine schnellen Maßnahmen adressieren nicht das Problem.

    Sie schaffen aber mit der AfD-Normalisierung ein riesiges.

    Und: Sie werden seine Partei spalten und ihm an der Wahlurne nichts bringen.

    Kurz: Politischer Selbstmord.

  • Schade, dass bei den Vertreibungsgelüsten faschistischer Parteien immer Millionen Menschen sterben. Das steht leider nicht in der BILD-Zeitung oder bei tiktok ...

  • "Mehr als 30"..Mal abgesehen, dass man dann auch gleich die genaue Zahl nennen kann, -viele sind das nicht..!

  • Differenziert und sensibilisert auf Menschen schauen...und keine Ressentiments politisch ausschlachten? Dann kann die AfD ja gleich den Laden zusperren. Und ihre Filiale im Konrad-Adenauer-Haus gleich dazu.

  • Tja, Merz wird bald selbst Betreuung brauchen, was ich selbst ihm nicht wünsche, was aber die Folge seines Rücktritts sein wird.



    Er hat sich vergaloppiert. Jemand anders wird die Union da herausholen müssen, hoffentlich jemand mit besserem Kompass.

    Davon abgesehen, sollte jetzt wirklich mal an den genannten Punkten angepackt werden, als für die Galerie zu agieren und zu fabulieren.



    Noch ein Nebenbei: Wer Mental Health First Aid (MHFA) noch nicht kennt und mal ein Wochenende frei hat, kann wie bei körperlicher Erster Hilfe Grundkenntnisse erwerben, was man bei psychischen Spannungen etc. sagen sollte und auf wen man verweist.