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Nachfolger für 9-Euro-TicketDie Fahrscheine, bitte!

Für 49 Euro mit Bus und Bahn durch ganz Deutschland? Die Ampel will's möglich machen. Sozialverbänden und Opposition geht das nicht weit genug.

Wer wie viel für eine Fahrkarte zahlt, hängt also ganz wesentlich vom Wohnort ab Foto: Karsten Coall/dpa

Berlin taz | Der Sozialverband VdK findet den Preis für das geplante Deutschlandticket zu hoch und fordert einen bundesweit gültigen Sozialtarif für Menschen mit geringem Einkommen. “Wir fordern, dass alle Bundesländer Sozialtarife anbieten“, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele auf Anfrage der taz. Das Ticket sollte maximal 29 Euro kosten, so Bentele weiter. Auch die Diakonie fordert das 29-Euro-Ticket. Ein Sprecher des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes kritisierte den Preis des Deutschlandtickets ebenfalls und sagte der taz, dass der ÖPNV für Sozialleistungsbeziehende “perspektivisch kostenlos“ werden sollte.

Am Mittwoch hatte das Bundeskabinett die Einführung des Deutschlandtickets beschlossen, noch müssen aber Bundestag und Bundesrat zustimmen. Es soll 49 Euro kosten und ab Mai deutschlandweit im Nahverkehr gültig sein. Bund und Länder werden das Deutschlandticket finanzieren und stellen dafür jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung. Damit wollen sie Verluste der Verkehrsbetriebe ausgleichen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte, das Ticket werde „den ÖPNV für viele Menschen dauerhaft attraktiver machen“.

Aber gilt das auch für arme Menschen? Der im Bürgergeld-Regelsatz vorgesehene Betrag für Verkehr beträgt 45,02 Euro, also 3,98 Euro weniger, als das Deutschlandticket kosten soll. Die Vorsitzende der Linken, Janine Wissler, sagte dazu der taz: “Wer den Preis höher festlegt, schließt damit alle Menschen, die auf Bürgergeld angewiesen sind, aus.“ Mobilität sei ein Grundrecht. Den Preis über ein Sozialticket für bestimmte Gruppen abzusenken, könne laut Wissler ein sinnvoller Schritt sein – “Richtung Nulltarif“, den die Linke fordert.

Ein Sprecher des Verkehrsministeriums sagte dazu: “Für bestimmte Gruppen können die Bundesländer das Deutschlandticket rabattieren.“ Das sei nicht Sache des Bundes, aber Länderinitiativen wie Sozialtarife begrüße das Ministerium “ausdrücklich“.

Wo gibt es schon Sozialtickets?

Sozialtickets gibt es bereits in vielen Städten und Kommunen. In Tübingen fahren unter anderem Emp­fän­ge­r*in­nen von Bürgergeld für 15 Euro Bus. In Berlin gibt es seit Januar sogar ein Ticket für 9 Euro – der Preis gilt aber vorerst nur für 3 Monate. In Hamburg gibt es einen Sozialrabatt von 24,80 Euro, allerdings kostet ein stadtweit gültiges Monatsticket auch mit diesem Preisnachlass noch 93,40 Euro. Betroffene in der Hansestadt werden vom Deutschland-Ticket also besonders stark profitieren, zumal Hamburg auch darauf noch einen zusätzlichen Sozialrabatt plant. Hessen wiederum will dieses Jahr ein 31-Euro-Ticket für Geringverdienende einführen, das aber nur innerhalb der Landesgrenzen gültig ist.

Wer wie viel für eine Fahrkarte zahlt, hängt also ganz wesentlich vom Wohnort ab. Das kritisiert Bentele vom Sozialverband VdK. “Es darf nicht vom Wohnort abhängen, ob sich Menschen mit wenig Geld Mobilität leisten können.“ Auch der Paritätische Wohlfahrtsverband sagt: “Es kann nicht sein, dass bundesweite Mobilität und Teilhabe letztlich vom Wohnort abhängen.“

Bei aller Kritik am hohen Preis: Wer keinen Anspruch auf Sozialrabatte hat, wird in Zukunft immerhin in den meisten Regionen und Städten weniger für eine Monatskarte bezahlen als bisher. In München etwa kostet das reguläre Monatsticket bislang 63,20 Euro, in Hamburg 118,20 Euro. Mit dem geplanten Deutschlandticket würden Münch­ne­r*in­nen also 14,20 Euro und Ham­bur­ge­r*in­nen 69,20 Euro sparen und könnten zusätzlich den Nahverkehr deutschlandweit nutzen.

49 Euro als Einführungspreis

Allerdings handelt es sich bei dem Preis für das Deutschlandticket um einen Einführungspreis, das Ticket könnte also noch teurer werden. Im “regelmäßigen Turnus“ sollen die Kosten und der Preis von Bund und Ländern ausgewertet werden, so ein Sprecher des Verkehrsministeriums.

In einer ganz anderen Liga spielt übrigens das brandenburgische Templin. Für einige Jahre war der städtische Nahverkehr dort umsonst, aktuell kostet ein Abo auch nur 44 Euro pro Jahr. Wer nicht überregional fahren will, sollte dort also auf das Deutschlandticket verzichten.

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43 Kommentare

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  • Japan hat seine Städte durch ein sehr einfache Regel autofrei bekommen.

    Um ein Auto anmelden zu können muss nachgewiesen werden können, dass man für das Fahrzeug auch einen festen Parkplatz hat.

    "Auf 100 Bewohnerin- nen und Bewohner von Tokio kommen trotz hoher Durchschnittseinkommen 22 Autos. In Berlin sind es 34, Tendenz steigend." ( www.zeit.de/2023/0...tik-staus-unfaelle )

    Das zeigt, es geht, auch in einem Autoland!

  • Mit Sicherheit könnt ihr jetzt darauf warten, dass die Pendlerpauschale für den öffentlichen Nahverkehr nicht mehr nach km abrechenbar ist, sondern als 49€ Pauschale.



    Meines Erachtens, und mich betrifft es überhaupt nicht, sollte der Nahverkehr für sozial schwache Einkommen gar nichts kosten. Die paar Euro mehr Steuern wären mir egal, denn ich fände es sozial richtig.

    • @Rudi Hamm:

      Meistens verorte ich Ihre Beiträge politisch weiter rechts. Insofern schön, dass Sie in diesem Punkte solidarisch sind.

  • was ist mit den Menschen die kein Mobiltelefon haben und denen die ihr Fahrrad jeden Tag mitnehmen wollen?



    (6 Euro Tagesticket im Deutschlandtarif)

    • @Lord Markei:

      Die müssten sich wohl ein Klapprad kaufen. Das geht ja als Gepäck durch.

  • “Es darf nicht vom Wohnort abhängen, ob sich Menschen mit wenig Geld Mobilität leisten können.“

    Vom Wohnort hängt es bereits ab, ob überhaupt ÖPNV so richtig vorhanden ist. Vom Wohnort hängt es ab ob man nicht bereits alle notwendigen Fahrten mit dem Fahrrad erledigen kann. Der Wohnort sollte also auch Einfluss haben auf die Ausgestaltung von Sozialtickets.

    Motorisierte klimaschädliche Mobilität ist kein grundsätzliches Menschenrecht.

    • @Rudolf Fissner:

      ...Wohnortwahl..



      Wie machen es die Fische, leben im Wasser und nicht in der Wüste...

      • @Alex_der_Wunderer:

        Wenn alle so denken, dann wird es in den Städten immer noch voller und unbezahlbarer.

  • Die Beförderung ist in der Bemessung der Sozialleistungen mit berücksichtigt. Wird die Beförderung kostenlos, dann müssten Sozialleistungen entsprechend gekürzt werden. Ein Nullsummenspiel.

    • @DiMa:

      Ist das ein Plädoyer für eine Anhebung der unteren Einkommen?



      Bei der Berechnung müsste die Preisentwicklung für Waren im allgemeinen berücksichtigt werden. Aufgrund der Inflation müssten sie also angehoben werden.

    • 1G
      14397 (Profil gelöscht)
      @DiMa:

      Die "Beförderung" besteht aber nicht nur aus einem Nahverkehrsticket.

    • @DiMa:

      Stimmt.

      Danke für den Hinweis. Wäre mir nicht aufgefallen.

  • Viel Lärm und Kampf um wenig!

    Wer jetzt bereits den ÖPNV nutzt und ein Abo hat, der kommt in der Regel etwas günstiger; wie auch im Artikel erwähnt.

    Und dann ist auch schon Schluß, der Preis nichtmal das einzige Kriterium.

    Wer eher abseits wohnt bzw. mit dem ÖPNV schlecht angebunden ist, der hat in der Regel ein privates Fahrzeug. Der Dienstwagennutzer spielt in einer anderen Liga und Ruheständler (wie meine Frau und ich) sind auf den ÖPNV ebenfalls nicht angewiesen; machen da unter den in Rede stehenden Zumutungen (Abo, digital, Kündigungsfristen etc.) sowieso nicht mit.

    Ok, die insgesamt 27 Euro pro Person für die drei Monate und ohen jede weitere Gängelung waren noch ok, haben wir den Diesel gar manchmal stehen gelassen. Und es war Sommer ...

    • 1G
      14397 (Profil gelöscht)
      @Sutrebe68 :

      Es geht beim Deutschlandticket weder um ihre Bequemlichkeit, noch darum das sie Geld sparen. Es geht um Klimaschutz, aber der betrifft sie ja offensichtlich nicht.

      • @14397 (Profil gelöscht):

        Vielleicht hat SUTREBE68 ja Aktien in Elon Musks Marsprojekt investiert und hofft für sich, Partner*in und so vorhanden Kinder, Enkelkinder ... darauf, dass Elon ihnen die Ehre zugesteht, mit ihm zusammen "bald" zum Mars zu "migrieren" ...

      • @14397 (Profil gelöscht):

        Die bisherigen Erfahrungen zeigten allerdings, dass so ein Ticket kaum als Ersatzt zum PKW genutzt wird, sondern entweder als Ersatz für ein bestehendes Abo oder eben für zusätzliche Fahrten. Die Klimaschutzeffekte dürften entsprechend im Verhältnis zu den Kosten vernachlässigbar sein.

      • @14397 (Profil gelöscht):

        "Es geht um Klimaschutz, aber der betrifft sie ja offensichtlich nicht."

        Doch, aber bei den jetzt in Rede stehenden Preisen und Rahmenbedingungen werden wohl nur diejenigen ihr Abo umtauschen, die auch jetzt schon auf den ÖPNV angewiesen sind. Mit "Klimaschutz" ist da nichts, leider.

      • @14397 (Profil gelöscht):

        Bei Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, sollten die Fahrgäste, die ja aktiv etwas für den Klimaschutz unternehmen, da sie ihren PKW stehen lassen und sich in oft unsaubere, überfüllte Strassenbahnen, Züge oder Buslinen begeben , pro Fahrt 2 Euro via App gutgeschrieben werden.

        • @Alex_der_Wunderer:

          Legen sie doch noch ein paar € drauf, dann werden ÖPNV-Fahrten auch als hauptberufliche Tätigkeit langsam interessant.

      • @14397 (Profil gelöscht):

        ...nicht so leise - K L I M A S C H U T Z -



        thx für ihren Hinweis - einige Leser lesen echt gerne am Thema vorbei...

        • @Alex_der_Wunderer:

          Grüne Verpackung: Es geht NICHT um Klima, es geht um irgendwie bezahlbaren Alltag. Für viele. Sehr viele. Die paar eingesparten Auto-km: nicht der Rede wert. Und es war schon beim 9-Euro ein Missveständnis, es gehe um Verkehrswende. Die kann auch kommen, und vielleicht hilft das Ticket ein bisschen, nicht zuletzt, weil für Abonenten die Aufhebung der Verbündlerei und Tarifzonitis die Welt ewas überschaubarer macht - aber hier gehts zunächst mal um Oma Müller und Azubi Schmidt - die eh mitm Bus fahren. Nur jetz bleiben halt paar Euro für anderes, das die Inflation der letzten 2 Jahre hat unerschwinglich werden lassen. TEILHABE; HUNGER; MENSCH SEIN. Das is hier das Thema. Zu recht.

  • 4G
    49732 (Profil gelöscht)

    "... der ÖPNV für Sozialleistungsbeziehende “perspektivisch kostenlos“ werden sollte."

    Es ist fast kostenlos der Staat bis zum Betrag von 45,02 Euro zahlt.

    Die Sozialleistungsbeziehende müssen aus eigener Tasche max. 3,98 Euro zuzahlen.

    Was wohl gemeint ist, ist, das die Sozialleistungsbeziehende die erhaltene 45,02 Euro für andere Zwecke nutzen dürfen und trotzdem ein Monatsticket bekommen.

    • 1G
      14397 (Profil gelöscht)
      @49732 (Profil gelöscht):

      Der oder die Sozialleistungsbeziehende kann aber nicht "aus eigener Tasche max. 3,98 Euro zuzahlen", da in den Berechnungssätzen nichts außer absolut lebensnotwendigem enthalten ist. Also müssten die 3,98 bei Essen, bei der Kleidung oder bei der sog. sozialen Teilhabe eingespart werden.



      "Was wohl gemeint ist, ist, das die Sozialleistungsbeziehende die erhaltene 45,02 Euro für andere Zwecke nutzen dürfen" Ja, stellen sie sich mal vor: Ich habe gerade fast 100 Euro für Verschleißteile meines Fahrrads ausgegeben. Reparieren lassen kann ich selbstverständlich nicht, das muss ich selbst machen, auch wenn ich nicht das notwendige Werkzeug dafür habe.



      Aber vermutlich zielte ihre Bemerkung garnicht auf eine sachbezogene Diskussion.

  • "Mobilität sei ein Grundrecht."



    Das Grundrecht auf Freizügigkeit bedeutet aber nicht, dass diese - zumal bundesweit - billigst oder kostenlos zu haben sein muss. Ebensowenig wie das Grundrecht auf Eigentum bedeutet, dass der Erwerb von Immobilien oder Yachten ggf. zu 100% steuerlich bezuschusst werden muss.

    • @Ingo Bernable:

      "Erwerb von Immobilien oder Yachten ggf. zu 100% steuerlich bezuschusst werden"

      Echt jetzt? Da muß ich gleich meinen Steuerberater fragen, warum ich ds bisher nicht nutzen konnte /Ironie off

    • @Ingo Bernable:

      Bundesweite Mobilität muss nicht kostenlos sein, aber auch arme Bürger sollten die Möglichkeit haben, regelmäßig Verwandte und Freunde zu besuchen, Behördengänge und Arztbesuche zu erledigen etc.

      Übrigens, das Grundrecht auf Eigentum - für den lebensnotwendigen Grundbedarf incl. Fernseher und Waschmaschine - wird zu 100% bezuschusst - nicht nur steuerlich.

      • @Jörg Schulz:

        Um zum Arzt und zu Behörden zu kommen braucht es keine bundesweite, steuerlich querfinanzierte Mobilität. Ebenso ist bundesweite Mobilität eben nicht lebensnotwendig, sondern Luxus. Und die ständige Vermischung von stuerlich vergünstigen Fahrkahrtenangeboten für Alle mit der sozialen Frage der Unterstützung von wirklich Armen ist mE auch reichlich schief, wenn es darum ginge könnte man sich differenziert über den notwendigen Mobilitätsanteil am Bürgergeld sprechen. Generell braucht es aber Anreize für weniger Mobilität.

    • @Ingo Bernable:

      Genauso ist es. Ich werde beim €49-Ticket mehr als 50% sparen. Unfreiwillig quasi. Also bin ich dafür. Aber warum es für ganz Deutschland gelten muss, erschließt sich mir nicht. Wer will schon mit der S-Bahn oder mit dem RE durch Deutschland fahren?

      • @Dirk Osygus:

        Es geht doch ÜBERHAUPT NICHT um die bundesweite Gültigkeit - die spielt bei den Steuerzahler-Kosten schlicht KEINE ROLLE. Dass mensch jetzt 49 zahlt statt 100 oder 149, und damit zudem im Alltag auch problemloser als bsilang mal ein paar km über die nächste Zonen/Waben/Verbund/Landesgtenze hinwegwitschen kann: darauf kommts an. Wie kompliziert hätten Sie's denn gerne, wenn sie das simple 'bundesweit' nicht mögen ??? Regionale Einschränkungen würden KEINEN PFENNIG sparen !

    • @Ingo Bernable:

      Yachten



      braucht mensch nicht für die allseits bis zum Abwinken hergebetete Soziokuturelle Teilhabe. Fahrkarte aber schon. Also ma aufm Teppich ... mit die Pauschalpolemik, gelle ?

      • @lesnmachtdumm:

        Seit wann muss man für soziokulturelle Teilhabe zwischen Flensburg und Bodensee pendeln können? Und warum braucht es wenn es doch angeblich um soziokulturelle Teilhabe geht ein subventioniertes Angebot für die breite Bevölkerung, statt gut ausgestalteter Sozialtickets in den regionalen Verkehrsverbünden oder eben einem realistisch berechnetem Satz für Mobilität im Bürgergeld? Deshalb ist ein Ticket in der Art wie es nun ausgestaltet wurde ein ebenso überflüssiger Luxus wie Yachten. Absurderweise mitbezahlt auch von Leuten die ihren Alltag so organisieren, dass sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad mobil genug sind.

  • 》Allerdings handelt es sich bei dem Preis für das Deutschlandticket um einen Einführungspreis, das Ticket könnte also noch teurer werden《

    Es wird auch kein Ticket, sondern ein Abo sein, das in absehbarer Zeit nur noch digital angeboten werden soll - wenn wan als Regierung irgendwas so scheiße wie möglich hinkriegen will, ist auf die FDP immer Verlass.

    (wahrscheinlich geht's in erster Linie darum, Punks von Sylt fernzuhalten)

    • @ke1ner:

      Ich bin nun echt kein FDP-Fan, aber laut einem ZEIT-Artikel kam die Idee zum 9-Euro-Ticket von Wissing selbst.

      Dieses genauso wie das 49-Euro-Ticket fanden mehrere Landesregierungen blöd.

      Ob das der FDP anzulasten ist, dass nicht die Idealvariante umgesetzt wird, daran habe ich meine Zweifel.

  • Die Vorsitzende der Linken, Janine Wissler, sagte dazu der taz: “Wer den Preis höher festlegt, schließt damit alle Menschen, die auf Bürgergeld angewiesen sind, aus.“

    Wie es aussieht ist weder Klimaschutz noch soziale Gerechtigkeit in diesem Land möglich. Wenn Deutschland wirklich eine Mobilitätswende schaffen möchte - denn allein der Pkw-Verkehr in Deutschland erzeugt rund 100 Millionen Tonnen CO2 im Jahr - dann brauchen wir dauerhaft einen günstigen ÖPNV, und zwar einen, der auch von armen Menschen bezahlt werden kann, und kein teures 49-Euro-Ticket, das man auch noch frech "Klimaticket" nennt; welches sich aber Millionen Niedriglohnempfänger und Bürgergeldempfänger wieder mal nicht leisten können. Und das Auto muss endlich aus den Großstädten verbannt werden, sonst kann man Umwelt- und Klimaschutz nämlich gleich vergessen, denn freiwillig steigt kein Pkw-Fahrer vom Auto in den ÖPNV.

    • @Ricky-13:

      " ... dann brauchen wir dauerhaft einen günstigen ÖPNV"

      ÖPNV ist bereits günstiger als PKW! Was es braucht ist nicht günstigeren ÖPNV sondern mehr und schnelleren ÖPNV.

    • @Ricky-13:

      Ich wette, Sie wohnen in der Stadt.

  • 49 durch ganz Deutschland soll zu teuer sein? Das ist doch absurd.

    Aber man kann natürlich in Ergänzung ein 29-Euro-Ticket anbieten, das zum Beispiel im Umkreis von 10o Kilometern vom Wohnort gilt oder - falls die Verkehrsverbünde bestehen bleiben - im eigenen Verbund.

    • 1G
      14397 (Profil gelöscht)
      @Dr. McSchreck:

      "keine bundesweite, steuerlich querfinanzierte Mobilität"



      Genau! Endlich Schluss mit Diesel- und Dienstwagensubventionierung und Weitpendlerzuschuss!

    • 1G
      14397 (Profil gelöscht)
      @Dr. McSchreck:

      "keine bundesweite, steuerlich querfinanzierte Mobilität"



      Genau! Endlich Schluss mit Diesel- und Dienstwagensubventionierung und Weitpendlerzuschuss!

    • 1G
      14397 (Profil gelöscht)
      @Dr. McSchreck:

      "49 durch ganz Deutschland"



      Das haben sie falsch verstanden. In ganz Deutschland kostet Nahverkehr 49 Euro. Durch Deutschland ist per Nahverkehr schier unmöglich: Von Hamburg nach München sind sie dafür fahrplanmäßig zwischen 12 und 14,5 Stunden unterwegs, aber nur, falls alle 5-8 Umstiege klappen sollten...

      • @14397 (Profil gelöscht):

        "Von Hamburg nach München sind sie dafür fahrplanmäßig zwischen 12 und 14,5 Stunden unterwegs"

        Wo liegt das Problem? Für Leute mit Zeit?

      • @14397 (Profil gelöscht):

        Man kann das schon machen, aber dass einige hier darin einen Luxus sehen, wenn man sich gezwungen sieht so eine Tortur auf sich zu nehmen um weitere Strecken zurückzulegen (ich weiß wovon ich rede, hab's zu Schulzeiten auch mal gemacht), finde ich schon sehr schräg.

        Und die Leute, die alle ihre Freunde und Verwandte mit dem Verbundticket erreichen können, sind doch eher in der Unterzahl.