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Nach Todesfall im Hambacher ForstRWE-Chef hält an Rodung fest

Die Rettung des Waldes sei eine Illusion, sagt Rolf Martin Schmitz im „ZDF“. Ein Stopp der Rodung würde mehrere Milliarden Euro kosten.

RWE betreibt den Braunkohletagebau Hambach. Für den weiteren Abbau soll der Wald weichen Foto: dpa

Berlin/Essen dpa | Der Essener Energiekonzern RWE hält trotz des tragischen Todesfalls am Hambacher Forst an der geplanten Rodung fest. Ein kurzfristiger Verzicht auf die Rodung des Waldes würde das Unternehmen vier bis fünf Milliarden Euro kosten, sagte RWE-Chef Rolf Martin Schmitz am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“. „Die Annahme, dass der Forst gerettet werden kann, das ist Illusion“, sagte Schmitz. Er sei tief betroffen, dass für eine solche Illusion, für ein solches Symbol ein Mensch gestorben sei.

Ein 26 Jahre alter Journalist aus Leverkusen war am Mittwoch durch die Bretter einer Hängebrücke zwischen zwei Baumhäusern gebrochen und 15 Meter tief gestürzt. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Unfall aus.

RWE will in dem Wald roden, um dort weiter Braunkohle abzubauen. Dagegen gibt es massiven Widerstand aus der Bevölkerung.

Bei einem kurzfristigen Stopp schlüge Schmitz zufolge nicht nur die entgangene Braunkohle zu Buche. Auch müssten mit hohem Aufwand große Abraummengen herbeigeschafft werden, um die Abbruchkante des Braunkohletagebaus zu stabilisieren. Hinzu kämen Personal- und Sozialkosten, ergänzte ein RWE-Sprecher am Freitagmorgen. Er betonte allerdings, dass es sich um eine rein hypothetische Betrachtung handele.

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41 Kommentare

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  • Das ist doch nicht maßgeblich.

  • Ich meine, das ist, und sollte es auch sein, das alarmierendste Zitat seit langer Zeit:



    „Die Annahme, dass der Forst gerettet werden kann, das ist Illusion.“

    Dümmer geht es nicht mehr. Gerede von Menschen, die sich mühen das Bild vorzugeben, mittelbar durch überlegenes Denken und Handeln die Bewahrer der Freiheit der Gesellschaft zu sein. Sie machen das kaputt, das ihnen letztlich die wirtschaftliche Existenz sichert.

    Mensch, Natur - nichts, zumindest nur wenig, wert. Alles für das System.

    Warum hier kein Aufschrei dieser s.g. Künstler, die sich gegen Seehofer wenden.

    Jedenfalls mir kommt dagegen Seehofer wie ein Schuljunge vor. Er wäre nämlich, im übertragenen Sinne, ohne "Schmitz" nicht möglich.

    • @Gerhard Krause:

      So einfach ist das nicht. Wem gehört RWE?



      de.wikipedia.org/w..._und_Anteilseigner

      • @Uranus:

        Na dass eine Verzweigung von Verwantwortung vorhanden ist, das ist nicht bestritten. Herrn Schmitz hatte ich (auch) deshalb in Anführungszeichen gesetzt.



        Hier ist Schmitz zunächst jedoch (gleichfalls) Leiter der Verwaltung. Der kann die Rodung grundsätzlich (ersteinmal allein) abbrechen.

        • @Gerhard Krause:

          Aja, das hatte ich so nicht rausgelesen. Ist doch gut, dass wir es ergänzen, dann haben wir und Mitlesende nun ein umfangreicheres Bild. :)

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Wieder etwas gelernt. 'Kopfnicken mit Büffet': das hat was.

        Der Hinweis auf die Verfilzung zwischen SPD und RWE zieht mir die Pantoffel aus. Dafür hat meine Fantasie nicht ausgereicht.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Wenn es jemensch Dank gebührt dann Age Krüger. Sie*er warf das hier in einem Kommentar zum Hambi ein.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Uranus:

            Sie können den Dank gerne weiterreichen.

  • Das Abholzen dieses Waldgebietes für Braunkohleverstromung, stört mein Konsumerlebnis beim Erwerb elektrischer Energy Services nachhaltig. Ich werde mich einem neuen Provider anvertrauen, der mich bei meinen Kundenbedürfnissen besser abholen kann, als RWE. Die Argumentation des Vorstandsvorsitzenden, gibt mir mein verlorengegangenes Vertrauen in die Leistungsfähigkeit von RWE als verlässlichem Marktteilnehmer, nicht zurück. Ich bin enttäuscht!

  • taz: „Die Annahme, dass der Forst gerettet werden kann, das ist Illusion“, sagte Schmitz. Er sei tief betroffen, dass für eine solche Illusion, für ein solches Symbol ein Mensch gestorben sei.

    Cui bono? (lateinisch für "Wem zum Vorteil?") fragte der Römer wenn er es mit einem Gesetz oder mit Regierungsmaßnahmen zu tun hatte. Heute ist Cui bono ein geflügeltes Wort, mit dem die Frage nach dem Nutznießer bestimmter Ereignisse oder Handlungen gestellt wird. "Wem zum Vorteil?" oder "Wem nutzt es?" ist eigentlich klar, wenn ein Energiekonzern wieder einmal seine Finger im Spiel hat.

    Der Weltklimarat fordert schon seit Jahren einen zügigen und grundlegenden Umbau der weltweiten Energieversorgung, um einen tiefgreifenden Klimawandel zu verhindern. Dazu gehört auch der Ausstieg aus der Verstromung von Braunkohle.



    www.ipcc14.de/beri...ntlicht-ergebnisse

    Das interessiert den RWE-Chef Rolf Martin Schmitz aber wohl nicht besonders, denn für solche Leute zählt nur der "Gewinn" und der DAX. Schmitz gilt darüber hinaus auch noch als sehr gut mit der Politik vernetzt. Wer hätte das vermutet? Seit 2010 ist er Vizepräsident des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), eines bedeutenden Interessenverbandes der deutschen Energiebranche.

    Scheinbar hat Rolf Martin Schmitz selbst keine Kinder, denn sonst würde er wohl anders über den Klimawandel denken – oder denkt man als Vorstandsvorsitzender der RWE AG nicht mehr an die Zukunft seiner Kinder und Enkelkinder, weil das mit dem hohen Gehalt als CEO schon abgedeckt ist?

    Braunkohle ist mit seiner CO2-Emission sehr klimaschädlich, aber solange man als Energiekonzern damit noch Reibach machen kann, werden eben die letzten Wälder von Deutschland auch noch abgesägt.

  • Ich frag mich auch, was die RWE denn mit der Abbruchkante nach Einverleibung des Hambacher Forstes zu machen gedenkt ? Etwa nicht sichern? Wieso kostet eine Sicherung vor dem Forst mehr als eine hinter demselben? Blödsinn...

  • Es ist die vorbereitung auf anspüche fpr entschädigung falls die politik den besorgten Bürgern nachgibt.



    RWE kann das dann egal sein, wenn die Kohle stimmt.

  • Ein vergleichbares Waldstück woanders aufzuforsten, hält RWE offenbar nicht für nötig.

    • @EricB:

      Das ist das Problem! Mensch kann kein vergleichbares Waldstück schaffen - allenfalls nach 12000 Jahren (so alt wird der Hambi geschätzt). Ein geschaffener Forst, ist immer noch ein Forst. Der Hambi hingegen ist uralter Wald, ein komplexes Ökosystem, in dem viele seltene Tiere leben und einander bedingen!

      • @Uranus:

        Nur zu Info. Mit unterlassender Forstwirtschaft haben sie in ein paar Jahrzehnten einen natürlichen Wald. Die 12.000 Jahre zeigen nur den Begin derBewaldung in Mitteleuropa nach der Eiszeit auf.

        • @Rudolf Fissner:

          "Ein paar Jahrzehnte" - 20, 30, 40, 50 ... Jahre? Haben Sie dafür eine Quelle mit Verweis auf den Hambi?

    • @EricB:

      Die legen dich schon die Grundlagen dafür.



      Co2 ausstossen und der Atmosphäre zur Verfügung stellen.



      Dadurch erhalten dann die Pflanzen das für sie lebenswichtige co2.



      Irgendwann

  • Ja, ich hör ihn in der Sendung noch sagen "Der Wald ist nicht zu retten" -- und mein spontaner Gedanke war: Nein, *ihr* seid nicht zu retten! Da steht der Wald, grün und gesund, und der RWErrsinn tobt daneben. Sind die noch zu retten?!

    • @miri:

      Dito!

  • Ja, ich hör ihn in der Sendung noch sagen "Der Wald ist nicht zu retten" -- und mein spontaner Gedanke war: Nein, *ihr* seid nicht zu retten! Da steht der Wald, grün und gesund, und der RWErrsinn tobt daneben. Sind die noch zu retten?!

  • Schmitz merkte im ZDF allerdings auch an, dass RWE mittlerweile 1 Millionen Bäume neu gepflanzt hat oder besser pflanzen ließ.



    Die entwickeln sich in durchaus absehbarer Zeit, wenn nach den neuen Aufforstungsbestimmungen gehandelt wurde (Schwerpunkt Mischwald) zu einem Wald. Also ein wirklich vollwertiger Ersatz für den Hambacher.



    Jegliches hat und braucht seine Zeit.

    • @Trabantus:

      Wow! Das sind ja richtig, überzeugte Ökos dieses RWE! Was echauffieren sich da Umwelt- und Klimaschützer*innen? ;/

    • @Trabantus:

      Vollwertiger Ersatz scheint mir nicht ganz richtig zu sein. Viele Bäume sind nicht gleich Wald. Wer schon einmal beim Pilze suchen war, weiss vielleicht, dass ein Wald viel mehr ist als Bäume, nämlich ein umfassendes, äusserst langsam gewachsenes Biotop diverser über- und unterirdischer Lebensformen. Aufforstungen ersetzen ein solches wenn überhaupt erst nach vielen Generationen.

      • @Ralph Herter:

        Zuerst eine Korrektur. Es sind 11 Millionen neu gepflanzte Bäume.



        Da ich an einem Waldrand lebe, weiß ich sehr gut, wie Wald wächst, sich sich ständig neu formiert, vergeht und neu belebt. Wie schon geschrieben. Jegliches hat und braucht seine Zeit. Auch die 11 Millionen neu angepflanzten Bäumchen verdienen diese Chance und werden sie nutzen. Da bin ich mir ganz sicher.

    • @Trabantus:

      Wozu? Da ist doch schon ein Wald?

      • @Konrad Ohneland:

        Ich weiß nicht, wo Sie wohnen. Doch zeigen Sie mir die Stelle in Deutschland oder Europa, wo eine Ortschaft nicht vorher dort bestehenden Wald verdrängt hat. Holz war ein Baustoff und ist es noch.

  • Übrigens hatte RWE die internationale Weltnaturschutzunion IUCN damit beauftragt, bereits vorgenommene Renaturisierungsmassnahmen zu beurteilen. Bei dieser Studie wurde vorgeschlagen, eine Ausgleichsfläche statt des Hambacher Forstes zu nutzen. Diese landwirtschaftliche Nutzfläche böte zudem eine grösseres Vorkommen. RWE und NRW konnten sich dazu nicht entschliessen, berufen wurde sich auf in den 50er Jahren ausgestellte Genehmigungen. Liebe taz, wurde in der Richtung schon mal Recherche betrieben? Nicht dass ich eine Unterstützerin des Braunkohleabbau wäre, aber ich denke es sollten alle Möglichkeiten offen liegen, denn ein Wald mit teils 350 Jahre alten Bäumen braucht eben genau so lange um an anderer Stelle wieder errichtet zu werden.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Der Begriff Charaktermaske bekommt ein Gesicht, ein sehr hässliches. Es hört auf den Namen Rolf Martin Schmitz. Und zeigt, dass ein RWE-Chef gut leben kann - ohne je unter Beweis gestellt zu haben, die Bedeutung - und Übernahme - von VERANTWORTUNG zu kennen.

    Chemnitz, Köthen, Hambacher Forst, Moorbrand bei Meppen et. al. Deutsche Destruktivität in Vollendung. Deutschland vorn!

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Was hat Chemnitz mit dem Hambacher Forst zu tun? RWE hat eine bestandskräftige Genehmigung und darf diese nutzen. Wenn der Vorstand hiervon abrücken würde, würde er skch ggü den Aktionären schadensersatzpflichtig machen. Rot-Grün in NRW hat seinerzeit die Genehmigung erteilt. Die können Sie kritisieren, wenn Sie mögen, aber nicht RWE.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @verflixt:

        Das war wohl mit der heißen Nadel gestrickt, verflixt und zugenäht ...

        Ein kurzes Innehalten hätte weiterhelfen können. Dann hätte meine Aufzählung auch von Ihnen als eine Liste deutscher Destruktivität erkannt werden können.

        Hätte, hätte, Fahrradkette ...

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @verflixt:

        Kein wirklicher Grund sich aufzuregen.

        Die politischen Parteien haben schon lange ihr berechtigtes Fett (auch von mir) abbekommen, auch Rot-Grün, nicht nur Schwarz-Gelb.

        Dass deswegen eine Kritik an RWE obsolet würde, haben schon andere mit Fug und Recht zurückgewiesen.

      • @verflixt:

        Warum nicht RWE? Wer hat denn die Genehmigung beantragt? Wer hat sich denn überlegt für seinen Profit auf Leben, Umwelt und Menschen zu scheissen? Selbstverständlich gilt es die damalige rot-grüne sowie die jetzige schwarz-gelbe landesregierung dafür auch in die Pflicht zu nehmen, aber der Wille zu roden geht von RWE aus - rechtens oder nicht, dem liegt eine Entscheidung zu Grunde. Profitmaximierung ist eben nicht alles im Leben. Diese Leute haben sich allerdings dazu entschieden, ihren eigenen Profit wichtiger zu finden, als die Erhaltung der Lebensgrundlage aller auf diesem Planeten. Dafür kann und muss mensch RWE in die Verantwortung nehmen.



        Also nochmal, bloß weil etwas erlaubt (genehmigt) ist, ist es noch lange nicht legitim und bloß weil etwas verboten ist, ist es deswegen noch lange nicht illegitim. Legalität und Legitimität werden leider oft verwechselt...

        RWE enteignen und vergesellschaften, Kohlekraftwerke abschalten, Reul absetzen!

        • @BakuninsBart:

          Warum Reul absetzen? Er hat die Genehmigung nicht erteilt und setzt jetzt nur geltendes Recht durch. Aber letzteres ist für Sie offenbar unerheblich, wenn Sie etwas Verbotenes nicht zugleich zwingend für illegitim halten. Das müssen Sie dann im Übrigen auch irgendwelchen rechten Wirrköpfen zugestehen: Die sagen auch, wir müssen Deutschland retten und deshalb rechtswidrig handeln. Man sieht mal wieder, dass rechts- und linksaußen in der Art zu denken viel näher beeinander liegen als sie selbst vermuten würden.

          • @verflixt:

            Oha, mal wieder die olle Hufeisen"theorie" ausgebuddelt. Sie vergessen die Extreme Mitte.



            Mit Ihrer Akzentuierung des Rechts kommen Sie von (ihren) Moralvorstellungen,-einordnungen ab. So ein rechtsdenken ist gefährlich. Bürokrat*innen, Soldat*innen ... im Nazi-Staat beriefen sich auf ihre "Berufspflicht" und "Befehlsnotstand". Ich nehme an, dass Sie nun sagen würden, aber die BRD ist doch eine Demokratie, "Rechtsstaat" und hat ein Grundgesetz. Es wird oftmals vergessen, dass sich die Verhältnisse noch mehr zuspitzen. Vieles deutet zudem daraufhin, dass gegen Mehrheitsansichten regiert wird bspw. bzgl. Kohlebergbau. Gleichzeitig wird die Repressionsmacht ausgebaut (z.B. PAG). Die ohnehin von Staatsseite geringgeschätzten Bürgerrechte werden weiter ausgehölt.



            Die Fesseln bemerkt mensch erst dann, wenn mensch sich bewegt. ;)

          • @verflixt:

            Reul könnte sich jederzeit auf die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie berufen und sagen, dass frühere Regierungen NRWs unverantwortlicherweise den Hambacher Forst nicht als ein solches Habitat gemeldet haben. Die Bestimmung des Forsts als ein solches Habitat könnte ihn dazu veranlassen, die Rodung zu untersagen. Er macht das allein deswegen nicht, weil die Regierung dann Entschädigungszahlungen zu leisten hätte, weil man ja früher fälschlicherweise die Genehmigung gegeben hat, mit der RWE dann geplant hat.

            • @njorg:

              Reul ist Innenminister, nicht Umweltminister von NRW.

  • „Die Annahme, dass der Forst gerettet werden kann, das ist Illusion“... wenn man davon ausgeht noch ~15-20 Jahre lang mindestens Kohle zu verstromen, dann ist das so, ja.

    Leder fehlt der politische Wille daraus eine Illusion zu machen

  • Der Herr Schmitz von RWE hat sich so seine Gedanken gemacht - wenn der Wald nicht gerodet wird, bricht die Abbruchkante des bisherigen Tagebaus urplötzlich weg - ja, haben die denn ihre Baustelle nicht gescheit abgesichert? Sofort Baustellenstillegung und erst mal prüfen, ob grundsätzliche Sicherheit des Personals gewährleistet ist! - und das Ganze kostet dann so 4, 5 Milliarden - so ungefähr, auf die zehnte Stelle vor dem Komma können wir den guten Mann jetzt doch nicht festnageln, das wäre doch zuviel verlangt. Auf jeden Fall ist das auch nur hypothetisch, weil nicht sein kann, was nicht sein darf und der Abbau keinesfalls gestoppt werden darf.

    "Herr Schmitz, fahren Sie da hin und sagen Sie denen, dass der Abbau keinesfalls gestoppt werden kann. Lassen Sie sich halt was einfallen. Bringen Sie schon mal die Kosten ins Spiel, vielleicht müssen wir ja klein beigeben und das werden die uns bezahlen. Und denken Sie daran, drücken Sie Ihr Bedauern über den Todesfall aus, das will ja keiner, nä?"

  • Ach Gott, mir kommen die Tränen!

    Eine arme alte Oma muss natürlich ganz schön lange stricken für fünf Milliarden Euro. Aber ist RWE tatsächlich eine arme alte Oma?

    Beim Lesen dieses Artikels hatte ich schon nach dem ersten Absatz das dringende Bedürfnis, einen 10-Liter-Eimer aufzutreiben. Dieser RWE-Mensch erdreistet sich doch tatsächlich, als erster die ungeschriebene Abmachung zu brechen, den Unfalltod des jungen Journalisten niemandem in die Schuhe zu schieben. Wie unmenschlich kann man bloß sein als mittelalter, weißer, männlicher RWE-Chef? Das heißt: Wie schlecht muss eigentlich ein Gewissen sein, wie groß die Angst vorm Blick in einen Spiegel, um einen zu zwingen, so etwas zu tun?

    Wieso ist für Rolf Martin Schmitz eigentlich sein eigener Wunsch, 5 Milliarden Euro zu sparen, keine Illusion? Wo steht geschrieben, dass er ein garantiertes Recht darauf hat? Immerhin wäre einem Menschen der Tod erspart geblieben für 5 Mrd. Euro. Was ist ein Menschenleben also wert in diesem Land? 5 Milliarden Euro offenbar nicht. Kurs: fallend, schätze ich.

    Nun ja. Die Politik und die Polizei hat Schmitz auf seiner Seite. Illusorisch scheint die Rettung des Waldes jedenfalls nur deswegen, weil die Protestierer keine vergleichbare Lobby haben. Sie haben nur einen toten Freund zu betrauern. Aber man muss halt Prioritäten setzen als Staat. In dem Fall zu Gunsten einer „Wirtschaft“, die sich verselbständigt hat unter Führung einzelner äh… sagen wir: Armleuchter, die unbedingt Licht bringen wollen in ihre privaten Bankschließfächer. Kann man so machen, das, wenn man gewählt wurde, ganz klar.

    Wie schade nur, dass RWE nicht endlich auch an den Kosten beteiligt wird, die in Folge des Klimawandels entstehen (werden). Mit lausigen 5 Milliarden Euro kämen die Stakeholder des Konzerns dann nämlich nicht davon. Womöglich würde vor dem Hintergrund einer Abwägung Pest gegen Cholera aus der „Illusion“ einer Waldrettung ja urplötzlich eine Realität. Wir werden es wohl leider nie erfahren...

    • @mowgli:

      …anschließe mich.



      & Däh!



      ”Nach Todesfall im Hambacher Forst



      RWE-Chef hält an Rodung fest



      Die Rettung des Waldes sei eine Illusion, sagt Rolf Martin Schmitz im „ZDF“. Ein Stopp der Rodung würde mehrere Milliarden Euro kosten.“

      Klar seitdem Manager des ubiqitären IndustrieWirtschaftsBankenkomplexes



      Via Gehälter/Ausschüttungen etc -



      Die ZigMios - zugunsten der HunniMios



      Hintersichgelassen - haben. Newahr.



      Rechnen die nurnochin Milliardenhöhe



      &



      Wobei das andesgewendet - in Wahrheit - (s.o.) - peanuts sind.

      kurz - Reine Effekthascherei - ;((



      Der abgebrühtesten Sorte. Woll.



      Na - Si’cher dat. Da mähtste so fix - Nix.



      Normal.



      Gaahrp.

    • @mowgli:

      "Immerhin wäre einem Menschen der Tod erspart geblieben für 5 Mrd. Euro." Hm, ganz so ist es nicht. Niemand konnte damit rechnen, dass als *direkte* Folge jemand sterben würde (als indirekte Folge im Zuge des Klimawandels aber viele, da haben Sie recht). Und man kann auch nicht immer auf Menschenleben Rücksicht nehmen, insbesondere nicht auf die, die es drauf anlegen und sagen "Stoppt das oder ich bring mich um". So Möllemann und so. "Ich will Boss sein oder ich spring aus dem Flugzeug." Gegen die muss man hart bleiben.