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Mythos und WissenschaftDie Entzauberung der Welt

Es mischt sich vieles bei Verschwörungsphantasten, Impfgegnern und Querdenkern.

Straße der Angst in Bayern Foto: Daniel Biskup

I m Jahr 1917 beschrieb Max Weber in seiner Schrift „Wissenschaft als Beruf“ die Entzauberung der Welt durch intellektuelle Rationalität und Wissenschaft: Die Wissenschaft führe nicht so sehr zu einem „allgemeinen Wissen“, sondern vielmehr zum „Wissen davon oder dem Glauben daran: dass man, wenn man nur wollte, es jederzeit erfahren könnte, dass es also prinzipiell keine geheimnisvollen unberechenbaren Mächte gebe, die da hineinspielen, dass man vielmehr alle Dinge – im Prinzip – durch Berechnen beherrschen könne.“

Man weiß es vielleicht nicht (zum Beispiel, was es mit Quantenphysik auf sich hat oder warum das Tauschverhältnis isolierter Warenproduzenten eine über ihnen stehende, fremde gesellschaftliche Macht erzeugt, die man „Entfremdung“ nennen muss, oder warum der Toast immer auf die gebutterte Seite fällt), aber es steckt eine Gewissheit des Wissens darin: Wie einstmals die Götter soll nun das Berechnen-Können die letzte Instanz der Herrschaft sein, die die unendlich suggestive und widersprüchliche Welt zusammenhält.

Dieser Glaube an das Wissen war untrennbar mit dem Aufstieg des Industriekapitalismus verbunden. In der entzauberten Welt zu leben fiel dessen Nutznießern leicht. Denn nur als entzauberte konnte die Welt in Besitz, Rohstoff, Arbeitsplatz und Vergnügungspark verwandelt werden. Aber diese Entzauberung war kein vollständiges, kein glückliches und schon gar kein demokratisches Projekt. Es blieb an den Profit, den Glauben an Fortschritt, an Wachstum und Wohlstand gebunden.

Bei jeder Krise rumorte es und verlangte nach der Rückkehr der alten Geister und der alten Bilder. Und am Ende kehrt sich sogar noch einmal alles um: Während die Entzauberung der Welt als Bestandteil ihrer Zerstörung erkannt wird, sind es gerade die Wissenschaftler*innen, die die Grenzen der Berechenbarkeit aufzeigen. Nicht nur der neue Populismus hält der Aufklärung entgegen: die Welt ist noch unberechenbarer und noch ungewisser geworden.

Bild: privat
Georg Seeßlen

ist freier Autor und hat über 20 Bücher zum Thema Film veröffentlicht. Zuletzt erschien von ihm „Corona­kontrolle. Oder nach der Krise ist vor der Katastrophe“ bei bahoe books.

Grenzen der Berechenbarkeit

Damit sind gleich zwei Voraussetzungen für die anti-rationale Reaktion gegeben: Der Hass auf eine Wissenschaft, die nicht zur erhofften neuen Autorität von Schutz und Gewissheit geworden ist, und die Sehnsucht nach einem „alten Wissen“, das nicht aus Distanz und Abstraktion, sondern aus Verschmelzung mit der Welt gewonnen worden sein soll. Gewiss kann man an der Erzählung von der Entzauberung der Welt durch Wissenschaft und Intellektualität durchaus zweifeln.

Niemand ist so fasziniert vom Geheimnisvollen in der Natur wie Wissenschaftler*innen, die ziemlich genau wissen, dass sie jedes Rätsel nur lösen, indem sie dahinter noch viel größere Rätsel auftun; und die Intellektuellen, die man wegen ihrer spöttischen Kritik gegenüber allem Mystifizieren fürchtet, kommen ohnehin meist im Doppelpack mit Poeten, Malerinnen, Musikern und anderen semantischen Zauberkünstler*innen.

Von Max Webers Feststellung führt ein (vielleicht nicht ganz) direkter Weg zur „Dialektik der Aufklärung“, in der Adorno und Horkheimer den Glauben an das Wissenkönnen durchaus als „Wahn“ verstanden. Die Welt ins Reich der Tatsachen einzusperren war nie eine besonders gute Idee. Wer oder was aber wäre das Subjekt einer solchen Entzauberung? Und wem oder was dient die entsprechende Erzählung?

Dass die Welt nicht durch Wissenschaft und intellektuelle Kritik, sondern durch Kapital und Arbeit (und ihren verhängnisvollen Zusammenhang) entzaubert wird, könnte man glatt als linkes Klischee abtun. Als linksradikalromantisches jedenfalls, denn, nicht wahr, dem Staatssozialismus war die Entzauberung der Welt doch noch viel mehr Anliegen als dem bürgerlichen Liberalismus. Und da ging das Projekt der zur Staatsraison gewordenen Aufklärung noch gründlicher schief.

Ein neuer Zauber muss her

Jedenfalls erwies es sich, dass die Entzauberung der Welt weder mit Erkenntnis noch mit Vernunft zu verwechseln war. Als Ideologie gebiert die Idee der Berechenbarkeit seit jeher kolossale Ungeheuer, und eine bessere Brutstätte für Irrationalität als repressive Entzauberung kann man sich nicht vorstellen. Mit der Entzauberung der Welt verhält es sich ähnlich wie mit der Entfremdung der menschlichen Produktivität:

Die Mittel, die zu ihrer subjektiven Überwindung entwickelt werden, erweisen sich als objektive Verstärkungen. Man flüchtet, nur zum Beispiel, in den Traum von der Nicht-Entfremdung (der eine schaut billiges Fernsehen, die andere hängt sich teure Kunst ins Loft), und entfaltet dabei neue Kräfte der Entfremdung; man will zurück zur Natur und landet in Disneyland, und um die Seele vor der freudianischen Kränkung zu schützen, sucht man nach Geistern der „Ganzheitlichkeit“ und, wahrhaftig, Heil bei esoterischen Kulten.

Die Suche nach einer „Wiederverzauberung“ der Welt offenbart sich da als böse Reaktion. Nicht nur post-christliche Utopisten im Geist von Ernst Bloch argwöhnen es: Wie, wenn die Welt von allen guten Geistern verlassen sei, die bösen aber geblieben wären? Wie, wenn anders herum die ökonomisch-technische Vernunft im Wettlauf mit den Ungeheuern stünde, die sie selbst erzeugt und nie ganz domestiziert hat?

Es mischt sich so vieles in den „Szenen“ und „Bewegungen“ der Impfgegner, der Verschwörungsphantasten und Querdenker, dass ihnen mit einer Theorie gewiss nicht beizukommen ist. Eines der verbindenden Elemente indes scheint die tiefe und aggressive Ablehnung der beiden Kräfte, die man – fälschlich, wie gesagt – für die Entzauberung der Welt verantwortlich gemacht hat: Die Wissenschaft und die kritische Intelligenz.

Wo man es verabsäumt hat, an der Stelle des vergangenen Zaubers einen Zauber der Zukunft zu finden, kehren die Geister der Entzauberung als gruselige Karikaturen zurück. Dass sie sich so anstandslos mit anderen Geistern der Anti-Moderne verbünden, wundert da nicht.

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35 Kommentare

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  • 4G
    47202 (Profil gelöscht)

    "...und die Sehnsucht nach einem „alten Wissen“

    Schön ausgedrückt. Tatsache ist, das viele Menschen lieber Verschwörungstheorien nachhängen als mal einen wissenschaftlichen Artikel zu lesen. Das gilt ganz besonders für die religiösen Fanatiker.



    Vielleicht fehlt`s an Grips.



    Bares für Rares - die Seuche im Deutschen TV - wird hingegen gerne konsumiert.

  • Ja! Ich meine das 'irgendwie' die meisten Konzepte von "Wissenschaft" (als Analyse/Erkennung der historisch gegebenen/bekannten/interpretierten..)



    Dinge, Phänomene , Fakten in der Natur der Welt (und in der Zivilisation..)..



    sehr ideologisch gefärbt sind.. oder eben religiös 'eingefärbt' sind.



    Und so oftmals als "Theorie" (logisch begründete Vermutung) im Raum stehen. Oder auch als "Hypothese" (als Möglichkeit) im Raum stehen...



    Immer geht es dabei um die Erkenntnis der "Wahrheit an sich".. wobei bisher immer ein Rest von Mysterie bleibt im Spektrum der diversen Wissenschaften!



    Eben die angesprochene Verzauberung..



    .. wo selbst dogmatische Wissenschaften



    (primär die W. religiösen Ursprungs..)



    an ihre Grenzen gelangen und in ihrer religiösen Mysterie von Verzauberung



    steckenbleiben, oder weil die Dialektik versagt..(?).. dann kommt die liebe Gott



    ins Spiel, als Faktor 'wissenschaftlicher Entmündigung' (oder eben als Ruhekissen des gestressten, suchenden



    Geistes)...tja...

  • Welche ist denn "die Wissenschaft" unter den Wissenschaften? Früher war es die Wissenschaft vom Marxismus-Leninismus, aber heute? Muss es denn nicht immer "die (verschiedenen oder einzelnen) Wissenschaften heißen?

  • "Wo man es verabsäumt hat, an der Stelle des vergangenen Zaubers einen Zauber der Zukunft zu finden, kehren die Geister der Entzauberung als gruselige Karikaturen zurück." Das ist verhalten gsagt Nonsens. Nicht die Wissenschaft ist dafür verantwortlich, den Unwissenden - nicht Ungläubigen - einen Ersatz für den verlustierten Aberglauben zu geben, sondern die Leute selbst. Augen auf, Ohren gespitzt und das Hirn auf Empfang gestellt kann schon helfen, sich einiger Vorurteile, Aberglauben und anderer Theorien zu entledigen. Lediglich die Bereitschaft muß dafür vorhanden sein. Dies ist allerdings bei vielen Corona-Leugnern, Verschwörungstheoretikern etc. nicht als selbstverständlich gegeben.



    Und was ist "verabsäumt"?

    • @Lars B.:

      Wörter kann man nachschauen und seinen Wortschatz so erweitern.

  • Meiner Meinung nach ist Wissenschaft ein massives Problem für Leute, die andere nach ihrem Gutdünken lenken bzw. manipulieren wollen.



    Beispielhaft beschrieben in 1984. Ozeanien führt Krieg mit Eurasien, und war gemäß "Verkündung" schon immer im Krieg mit Eurasien. Und nächste Woche war Ozeanien schon immer im Krieg mit Ost-Asien. Da stört eine korrekte Geschichtsschreibung natürlich.



    Also geht es IMHO letztlich um einen Kampf gegen Fakten. Und da Wissenschaft Fakten liefert (oder liefern sollte), ist sie für diese Leute zwangsläufig der Gegner.

  • 4G
    47202 (Profil gelöscht)

    "....wenn man nur wollte, es jederzeit erfahren könnte, "

    Das ist ein Phänomen! Noch nie in der Menscheitsgeschichte war es so einfach, an gute Informationen zu kommen. Mir scheint, viele Leute wollen das gar nicht. Die wollen, dass man ihnen sagt, was sie zu tun haben. Das Gegenteil von Freiheit.



    Die Verblödung der Menschen wird u.a. stark durch TV-Sendungen befördert - z.B. Bares für Rares (sehr beliebt), nun wohl wieder Dalli Dalli - das war schon zu Rosenthals-Zeiten eine Katastrophe. Eine lange Liste könnte folgen. Allerdings gibt es auch sehr, sehr gute Sendungen. Dafür ist aber ein Mindestmaß an Intellekt notwendig. FFF reicht halt nicht!

  • 4G
    47202 (Profil gelöscht)

    Corona-Lüge?



    Wie krank kann man in der Birne sein, um sowas auf die Straße zu schreiben?



    Millionen Corona-Tote haben bewiesen, dass das Virus tödlich sein kann.

    Es wäre kaum ein intelektueller Unterschied, wenn erwachsene Menschen an den Weihnachtsmann und den Osterhasen glauben würden.



    Jesus unser Erlöser fehlt noch!

    • @47202 (Profil gelöscht):

      Das Problem an zu stark verkürzten Aussagen,insbesondere wennsie nur aus einem Wort bestehen,ist das so vielfältig interpretierbar sind ,das sie alles mögliche bedeuten können. Solange man also nicht sicher weiß was der Urheber damit meinte, kann man über dessen psychische Verfassung nur spekulieren.

  • Vielleicht muss der Zauber auch die Hoffnung auf die Zukunft enthalten.

    Vielleicht wie es Ursula K. Le Guin so treffend sagte: „Jede Menschliche Gewalt kann von Menschen überwunden werden … Veränderungen beginnen oft in der Kunst, und sehr oft in unserer Kunst: Der Kunst der Worte.“

  • Die meisten Menschen kommen nur mit einer Wissenschaft klar.



    Sobald eine weitere hinzukommt, die zu Entscheidungen zwingt, kriegen die dann einen Rappel.

    Beispiel: Epidemiologie vs. Pädagogik: Covid kann tödlich für andere sein & Kids haben die höchsten Inzidenzwerte (Epidemiologie ) vs. Homeschooling macht Kids blöde und neurotisch (Pädagogik).

    Die "wissenschaftliche" Entscheidung ist dann meist die pädagogische: meine Kids sind mir wichtiger bzw. ich nehme Wissenschaft Tor Nr. 2. Aber was wäre die wirklich wissenschaftliche Antwort?



    Der Alltag sieht anders aus als in der Quantenwelt.

    • @Rudolf Fissner:

      Zwei verschiedene Wissenschafts-Disziplinen (und keineswegs zwei verschiedene Wissenschaften) beleuchten einen Vorgang von verschiedenen Seiten. Der Gegensatz den Sie konstruieren, existiert nur in Ihrer Phantasie, es müssen bei verschiedenen Aspekten eines Vorganges Prioritäten gesetzt werden. Das passiert jeden Tag, und hat mit Wissenschaft null zu tun.

      • @Kaboom:

        Habe ich von Gegensätzen gesprochen? Ist Ihnen die Frage, ob Kinder weiterhin die Schule besuchen sollen oder nicht, nicht bekannt? Diese Frage kann keine der beiden Wissenschaftsdiziplinen abschließend beantworten.

        Der Vorgang der Entscheidungsfindung nennt sich Abwägung und ist kein wissenschaftlicher.



        Wissenschaft(en!) liefern nur die für Abwägungen benötigten Fakten, nie die Entscheidung. Die Motive für die jeweilige Entscheidung können aber und sind es oft schnöde oder wertige Eigeninteressen.

    • @Rudolf Fissner:

      Mir ist Ihre These neu, aber spontan scheint mir, Sie haben recht. :-)

      Mehr als eine Wissenschaft ist für viele Menschen zuviel.

      • 4G
        47202 (Profil gelöscht)
        @rero:

        Es gibt Wissenschaft und Pseuo-Wissenschaft.

        • @47202 (Profil gelöscht):

          Die Entscheidung zwischen Corona-spreadenden Kids in der Schule oder Homeschooling also zwischen den beiden wissenschaftlichen Positionen aus der Epidemiologie und der Pädagogik ist oft nicht wissenschaftlich begründet sondern ethisch, also philosophisch und damit unwissenschaftlich.

          Ethik ist aber keine Pseudowissenschaft.

  • Wie gut, beim späten Frühstück zun Start in den noch verbleibenden Tag Georg Seeßlen zu lesen! Das Licht der Aufklärung flackert bedenklich. Das so hässliche Virus der Regression „Trump & Consorten“ ist hoch infektiös und trifft auf dummgemachte, hochgradig verunsicherte Menschen. Die unkaputtbare linke Annahme von der revolutionären Kraft der Unterdrückten und Ausgebeuteten erweist sich wieder einmal als ein fataler Blütentraum.



    Darauf einen starken Kaffee!!

    • @Beate Homann:

      Ich stimme Ihnen fast vollständig zu. Nur das mit den "dummgemachten" Menschen - nun ja.



      Niemand muss sich dumm machen lassen, da gehört schon eine gewisse Bereitschaft dazu.

  • Toller Text.

    Sprachlich übernimmt Seeßlen leider auch den Trend, die Präposition "gegenüber" wahllos einzusetzen.



    Es heißt immer noch Kritik "an" etwas.

  • Gerade die Quantenphysik ist ja ein schlecht gewähltes Beispiel für "das Berechnen-Können", zeigt sie doch das die Natur eben NICHT in einer mathematischen Gleichung aufgeht. Der Mythos bleibt sozusagen der Welt immer inhärent, aller Wissenschaft zu trotz.

    • @Dorothea Pauli:

      Quantenphysik grundlegend missverstanden.

      • @Adam Weishaupt:

        Das ist nicht auszuschliessen :D

  • "Wo man es verabsäumt hat, an der Stelle des vergangenen Zaubers einen Zauber der Zukunft zu finden, kehren die Geister der Entzauberung als gruselige Karikaturen zurück." Und der Zauber der Zukunft kann nicht Atomernergie sein, explodierende Preise, teure Spaßbäder, Porsche Taycan Turbo S Cross Turismo E oder Mercedes EQC 400 4MATIC. Der Zauber der Zukunft läuft in Richtung "Alita battle angel". Da kommen die allermeisten nicht mehr mit und versinken im Müll, Aberglauben und Hoffnungslosigkeit.

    • @shitstormcowboy:

      "Alita battle angle" ... und natürlich Pokemon

  • Zitier zum Dilemma mal Lowando - 🧐 -

    “ @JIM HAWKINS 🏴‍☠️ - ☕️☕️☕️☕️☕️ - Eric laß gehn -



    Eric Burdon - One More Cup Of Coffee (Live, 1976) ♫♥



    m.youtube.com/watch?v=5NO0f7IXnPA



    unterm—— anne Sieg =>Hippiefalle —

    Hab gestern eine Stunde lang ☕️ ☕️einer gleichaltrigen Dame (Oxpreußin Flucht *in Dänemark) zugehört=> der sonst untadelige Männe is immer beie square in Bonn dabei! Sie - solle endlich mal mitkommen! Halte sojet aber im Ergebnis für absurd.

    Lenin - “Was tun!“ Für sie schwierig.

    & K. W. Deutsch - Marburg 1968* - ua -

    “Es gibt nichts überzeugenderes als die Verschwörungstheorie. Weil immer ein nicht beweisbarer bewiesener Beweis nicht zugänglicher Teil bleibt.“

    Die hier angeführte Klientel - glaubt halt gern früh - wir aufgeklärten halt etwas später.

    Ollen Pirsig - Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten - hat das seinem Sohn - der sich über indianische Chaquauqua (Volkschule) erhob - so erklärt: “Gemach. Es gibt auf der Welt vllt 20 Personen - die die Quantenphysik tatsächlich verstehen! Der Rest glaubt das!“



    Sojet halt



    de.wikipedia.org/wiki/Karl_W._Deutsch

    (*Unvergessener Auftritt Quel homme;))



    zu => Micha Brumlik “Analyse der Coronaproteste: Virus gegen Geschichtsbewusstsein



    Die Pandemie verwirrt den Sinn für Geschichte. Das zumindest lassen die Coronaproteste vermuten. Sie zeigen auch schräge Allianzen.“



    taz.de/Analyse-der...proteste/!5822361/

    Die kluge Antwort von Pirsig - der nach seiner Gesundung via „Zen & die Kunst ein Motorrad zu warten“ - doch wieder in Silicon Valley gelandet ist - & die Darlegungen von K.W. Deutsch - lassen die Systemimmanenz deutlich werden.



    & zB =>



    Der Frau in der Hippiefalle kannste nur raten - be cool baby - aber die Pandemie läßt nur einen latenten Dissens lediglich besonders hell aufscheinen.

    kurz - Move daun & wenn der doch schon so derart lange da is: Abreiten! Nothing else! Gellewelle&Wollnichwoll.



    Normal Schonn - wa - 🙀😷😱🤬 - et al.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Wurde die Wissenschaft nicht ursprünglich „erfunden“, um zu beweisen, dass es Gott gibt? VTler:innen glauben halt nicht, was andre zu wissen meinen. Will mir scheinen. Sie glauben lieber an „Weisheiten“ mit kurzen Beinen.

    • @Lowandorder:

      Wunderbar!

      Er zitiert sich selbst und ich komme, wenn auch nur am Rande, darin vor.

      Der Tag scheint gut zu werden.

      • @Jim Hawkins:

        ich liebe eure intellektuellen Kommentare.

        Sich selbst zu zitieren ist doch genau das Prinzip einer sich aufbauenden Verschwörungstheorie.

        Und das Beispiel im Text mit dem Toast zeigt ganz deutlich, dass man manchmal nur ein ganz klein wenig zu Ende oder wenigstens weiter denken sollte:

        Die gebutterte Seite ist schwerer, und glatter, das verändert den Strömungswiderstand und die Reibung an den Luftmolkülen. Wenn sie von hoch genug fällt.....

        MAn müsste ma eine wissenschaftliche Versuchsfeihe dazu macchen.

        Veränderliche Parameter: DIe Mende der Butter, die Höhe des Tisches, die dicke der Toastscheibe, die länge der Röstzeit...



        Da lassen sich sicher noch ein paar mehr finden, so dass es zumindest bei den Medizinern für ne Doktorarbeit reichen müsste. :-)

        • @Friderike Graebert:

          Je vous remercie!

          "Sich selbst zu zitieren ist doch genau das Prinzip einer sich aufbauenden Verschwörungstheorie."

          Und weil das so ist, werde ich es unterlassen und vielmehr einen Schwank aus meiner Jugend erzählen, der Verschwörungstheorie und Wissenschaft beinhaltet.

          Die größte und bekannteste dieser Theorien ist diejenige, die die Existenz eines Gottes behauptet.

          Um diese Behauptung zu untermauern, finden Gottesdienste statt. So auch in unserer kleinen Stadt. Die Anwesenheit war Pflicht.

          Nach der Messe öffnete die Pfarrbücherei und verlieh so der Veranstaltung einen gewissen Sinn.

          Dort nämlich lieh ich mir ein Buch aus, das hundert Alltagsexperimente beschrieb.

          Eines ging so: Man musste eine Münze, egal welche, 1000-mal in die Luft werfen und protokollieren, wie sie landete. Kopf oder Zahl.

          Das Gesetz der Wahrscheinlichkeit schreibt vor, dass es immer 500 zu 500 endet. Vielleicht auch einmal 499 zu 501. Was ja nichts heißt.

          Alles klimperte an diesem Sonntag zum Leidwesen meiner Familie ein 10-Pfennig-Stück tausendmal auf dem Küchentisch und ich machte einen Strich bei Kopf oder Zahl.

          Was soll ich sagen? Es stimmt.

          • @Jim Hawkins:

            May be. But. Jedenfalls intellektuell redlich. Gell.

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @Friderike Graebert:

          Studierende haben das doch schon mal in einer großen Studie geprüft. Die eine Hälfte der Toastscheiben lendete auf der gebutterten Seite, die andere Hälfte auf der ungebutterten. Problematisch wurde es, wenn auch noch Konfitüre aufgestrichen wurde. Bei Honig war es wieder gamu anders. (Am Sonntag habe ich die ersten Imker:innen bei der Arbeit gesehen. Wer weiß, was das zu bedeuten hat?)

  • Zu wenig Wissen und Vertrauen in die Wissenschaft/Realität (die auch oft enttäuschen mag) zu haben und einen Gegenzauber in der eigen Misslichkeit zu suchen mündet nach meiner Beobachtung auf derjenigen intellektuellen Ebene wo das Verständnis der gesprochenen Worte noch ausreicht. Dieses Vertrauen wird dann aber inhaltlich nicht belohnt sondern ausgenutzt. Vom Donny Trump bis Erdogan bis Verschwörungsprofiteure in vielfach geklickten Kanälen.

    • @Tom Farmer:

      So ist das wohl. Wer nichts weiß, muss alles glauben.

  • Die falschen Rückschlüsse!



    Es ist sehr wohl ein Glaube an die Wissenschaft vorhanden, jedoch nicht an die "der Großen".



    Beispiel Globuli: man traut den großen Pharmakonzernen nicht über den Weg und schon gleich hat nicht den gefährlichen Pillen. Im Globuli ist nichts drin, was schaltest könnte. Den es ist quasi nichts drin.



    Beispiel Querdenker: man traut den "da oben" nicht mehr, weil die angeblich andere Ziele verfolgen. Da ist man ganz schnell bei Genozid und anderen Gedanken.

    Man könnte auch auf die simple Erkenntnis kommen: was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht. Diese "Bauernschläue" zieht sich heutzutage jedoch durch alle Gesellschaftsschichten. Der Heilpraktiker der auf Bachblüten schwört ebenso wie der Professor der mit Covid auf der Intensiv liegt, es aber weiterhin leugnet.