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Milliardäre zahlen in der Schweiz mehrDeutschland verschont Superreiche

Die Mittelschicht zahlt in Deutschland und Österreich mehr Steuern als Milliardäre und Multimillionäre. In der Schweiz müssen diese mehr abgeben.

Deutschlands Reiche: Ferienhäuser in Kampen auf Sylt Foto: Erik Irmer

berlin taz | 73 Milliarden Euro: So viel könnte der deutsche Staat einnehmen, wenn die Vermögensteuern auf Schweizer Niveau angehoben würden. Österreich würde das Schweizer Steuerniveau etwa 5 Milliarden Euro einbringen. Ausgerechnet in der als Steueroase bekannten Schweiz werden Superreiche stärker besteuert als in Deutschland und in Österreich. Das zeigt eine am Donnerstag veröffentlichte Studie des Momentum Instituts, des Netzwerks Steuergerechtigkeit und Oxfam Deutschland. Doch wie kommt es zu dieser Ungleichbehandlung?

Einkommen aus Arbeit wird in Deutschland und Österreich stärker besteuert als Einkommen aus Vermögen – also Dividenden, Kapitalanteilen etwa aus Immobilien und Aktien und Beteiligungen an Unternehmensgewinnen. Daher liegt die tatsächliche Besteuerung von Einkommen gemäß der Studie nur bei bis zu 30 Prozent. Das ist deutlich niedriger als die vorhergesehenen Höchst­steuer­sätze. Erstaunlich dabei: Der Steuer- und Abgabenbeitrag von Mittelstandsfamilien ist in Deutschland und Österreich mit über 40 Prozent in der Realität höher als der von Superreichen.

Laut den Stu­di­en­au­to­r:in­nen heißt das konkret: Die analysierten Schweizer Mil­li­ar­dä­r:in­nen erreichen mit einem tatsächlichen Steuersatz von rund 32 Prozent immerhin etwas mehr als drei Viertel des geltenden Höchststeuersatzes ihres Kantons von 41,5 Prozent – und damit mehr als der Mittelstand. In Deutschland zahlen die Reichen hingegen nur rund halb so viele Steuern wie die Mittelschicht. In Deutschland und Österreich liegen die tatsächlichen Steuersätze der Mil­li­ar­dä­r:in­nen konkret bei lediglich 26 Prozent und damit weit unter den jeweiligen Höchststeuersätzen von 47,5 beziehungsweise 55 Prozent – in Österreich sogar über die Hälfte darunter.

Auch die typischen Mul­ti­mil­lio­nä­r:in­nen bleiben in Deutschland und Österreich deutlich unter den Höchststeuersätzen: Ihre Steuer- und Abgabensätzen betragen 29 Prozent in Deutschland und 30 Prozent in Österreich. Lediglich in der Schweiz zahlt der typische Multimillionär mit 19 Prozent fast den eigentlich vorgesehenen Höchststeuersatz von 22 Prozent in seinem steuergünstigen Kanton Zug.

Wirksame Schweizer Vermögensteuer

Dass das Steuersystem in der Schweiz progressiver ist als in Deutschland und Österreich, liegt vor allem an der Vermögen­steuer, die es weder hierzulande noch in Österreich gibt. Mit einem jährlichen Aufkommen von knapp 11 Milliarden Euro in der Schweiz tragen die Einnahmen durch die Vermögensteuer 7 Prozent zum gesamten Steueraufkommen bei, ein weiteres Prozent ergibt sich aus den kantonalen Erbschaftsteuern.

Im Vergleich dazu erzielt die deutsche Erbschaftsteuer als einzig verbleibende „echte“ Vermögensteuer lediglich einen Anteil von 1 Prozent am Gesamtaufkommen. In Österreich gibt es weder Vermögens- noch Erbschaftssteuern. Doch wie kann es sein, dass gerade in der als Steueroase bekannten Schweiz die Reichen mehr zahlen?

„Wie in anderen Ländern haben Millionärs- und Milliardärsfamilien in der Schweiz Möglichkeiten, ihre Einkommen aus Unternehmensanteilen zu vergleichsweise günstigen Konditionen zu versteuern“, sagt Isabel Martínez, die an der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich zu Steuern und der Verteilung von Einkommen und Vermögen forscht. Sie ist verantwortlich für die Analyse zur Schweiz. „Besonders wer mindestens 10 Prozent der Anteile eines Schweizer Unternehmens hält, kommt in den Genuss der privilegierten Besteuerung“, erklärt Martínez.

Allerdings führen in der Schweiz andere Steueroptimierungsstrategien, im Unterschied zu anderen Ländern, insbesondere die Gründung von Gesellschaften zur Verwaltung von Vermögen und Vermögenserträgen, nicht zu einer extremen Reduktion der gesamten Steuerbelastung. „Grund dafür ist die Vermögenssteuer: Diese wirkt wie eine zusätzliche, indirekte Steuer auf Vermögenserträge“, so Martínez.

Schlupfloch „Pauschalbesteuerung“

Wie der Vergleich mit umliegenden Ländern zeigt, ist die Steuerlast in der Schweiz gemäß der Studie insgesamt tief. Dies gilt insbesondere für Mul­ti­mil­lio­nä­r:in­nen und Unternehmer:innen, die von tiefen Gewinnsteuern profitieren. Das Steuerparadies Schweiz wird seinem Ruf also trotzdem gerecht. So zahlt auch die Mittelschicht deutlich weniger Steuern als hierzulande. „Zudem darf man nicht vergessen, dass über 4500 reiche Aus­län­de­r:in­nen in der Schweiz pauschal besteuert werden. Der Staat schätzt ihr Einkommen und Vermögen ohne verlässliche Daten ein, das gibt es nur in der Schweiz.“

Zur Erklärung: Steuerbasis ist dann nicht das tatsächliche Einkommen und Vermögen, sondern „die weltweit anfallenden Lebenshaltungskosten“, also ihre jährlichen Ausgaben, so die Studie. Die Vermögenssteuerbasis, welche typischerweise dem 20-fachen der jährlichen Ausgaben entspricht, wird dabei insbesondere für Mil­li­ar­dä­r:in­nen massiv unterschätzt. Dieses Steuerprivileg gilt jedoch nicht für Schweizer Staatsbürger oder jene, die in der Schweiz arbeiten.

Vermögensteuer fürs Klima

Für alle anderen greift dennoch die Vermögensteuer – und die gibt es in Deutschland nicht. Die Organisationen hinter der Studie empfehlen daher eine deutlich höhere Besteuerung großer Vermögen, wie in der Schweiz. „Während die meisten Menschen unter den Folgen von Pandemie, Inflation und Krieg leiden, explodieren die Vermögen von Mul­ti­mil­lio­nä­r*in­nen und Milliardär:innen, auch in Deutschland, ohne gerecht besteuert zu werden“, sagt Manuel Schmitt, Referent für Soziale Ungleichheit von Oxfam Deutschland.

Stattdessen setze Finanzminister Christian Lindner im Bundeshaushalt zum Kahlschlag bei der Entwicklungszusammenarbeit und bei Sozialausgaben an. Die Bundesregierung dürfe nicht die ärmsten Menschen die Zeche für ihre verfehlte Steuerpolitik zahlen lassen. „Wir brauchen jetzt die Besteuerung sehr hoher Vermögen, damit auch die Superreichen ihren fairen Beitrag zum Gemeinwohl leisten“, fordert Schmitt.

Fest steht: Dem reichsten fünf Prozent der deutschen Bevölkerung gehört fast die Hälfte des Vermögens. Barbara Schuster vom Momentum Institut Österreich weist zudem auf den überdurchschnittlich hohen Beitrag an die Erderhitzung durch Superreiche hin: „Eine faire Besteuerung würde die Ressourcen freisetzen, die wir für sozial gerechte Klimapolitik dringend benötigen.“

Für die Studie haben Ex­per­t:in­nen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz die jeweilige Steuer- und Abgabenquote einer typischen Person der reichsten 0,1 Prozent der Bevölkerung anhand einer Modellrechnung ermittelt. In einem weiteren Schritt wurde der Steuersatz konkreter Mil­li­ar­dä­r:in­nen anhand öffentlich zugänglicher Daten über Unternehmensbeteiligungen und aus Geschäftsberichten ermittelt.

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36 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Na so ganz stimmt das nicht, was schon daran zu erkennen ist, dass viele deutsche Besondersreiche sich in die Schweiz absetzen, während steuerflüchtige Schweizer Milliardäre hierzulande eher unbekannt sind. Auch hier sollte man keiner Statistik glauben, die man nicht selbst gefälscht hat.



    Es gibt in der Schweiz zwar eine (sehr geringe) Vermögenssteuer, dafür ist dort z. B. eine Kapitalertragssteuer unbekannt.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Jaja, die Schweizer*innen. Steht doch sogar auf dem Autokennzeichen.



    CH = Communista Helvetica.

  • Ganz einfach: Erhöhen wir den Anteil der Superreiche wie in der Schweiz, dann könnten wir mit der Steuerlast für Superreiche die Schweiz, das Lieblingsland der Superreichen, einholen.

  • Also ich habe von Steuern usw keine Ahnung, aber dass Miliardäre ihren Wohnsitz in die Schweiz verlegen um mehr Steuern bezahlen zu müssen das erscheint mir weltfremd...

  • Zu wenig Klassenkampf von unten!

  • Sehr wichtiger und richtiger Artikel. Dankeschön! :-)

  • taz-Überschrift: "Deutschland verschont Superreiche"

    Damit ist doch im Grunde schon alles gesagt. Wem haben wir das eigentlich zu "verdanken"? Etwa den konservativen neoliberalen Parteien (Union und FDP)? Nein, das haben wir der "sozialen" SPD unter Schröder zu verdanken. Union und FDP haben damals nur gejubelt, dass die SPD die Politik durchsetzt, von denen die konservativen neoliberalen Parteien (die auf dem Schoß der Reichen sitzen) schon immer geträumt haben.

    Die Reichen wurden seitdem immer reicher und die Armen müssen an der Tafel um Nahrungsmittel anstehen. Die SPD hat den Spitzensteuersatz damals für die Reichen von 53% auf 42% gesenkt und die Veräußerungsgewinne von Kapitalgesellschaften wurden von der SPD auch gleich noch steuerfrei gestellt. Da soll noch mal einer sagen, dass die SPD nicht sozial ist - denn für die Reichen hat die SPD in diesem Land viel "Soziales" gemacht. Und jetzt hat die SPD sich sogar mit der 'Partei der Reichen' zusammengetan und lässt sich von FDP-Lindner den Weg vorgeben.

    taz: "73 Milliarden Euro: So viel könnte der deutsche Staat einnehmen, wenn die Vermögensteuern auf Schweizer Niveau angehoben würden."

    Das geht natürlich nicht, da holt man sich das Geld doch lieber von den Armen, so wie der Privatflieger und Ex-Lobbyist von BlackRock (Friedrich Merz) es erst kürzlich gefordert hat.

    ***Merz will kürzen: Bürgergeld und Kindergrundsicherung*** www.youtube.com/shorts/ZbMqSALZIp0

    • @Ricky-13:

      Mit dem "Spitzensteuersatz" wurde auch die Eingangsschwelle zu diesem gesenkt deutlich gesenkt, dass nicht nur "Reiche" (hier wieder die Verwechslung / Gleichsetzung von Einkommen und Vermögen) den zehlen, sondern schon manche Facharbeiter.



      Das mit dem Veräußerungen ist auch Unfug.



      Eine bessere Frage wäre: warum zur Hölle muss der Grenzsteuersatz bei knapp 18t€ Jahreseinkommen schon 24% sein? Dieser (auch wieder so ein Etikettenschwindel) "Mittelstandsbauch" drückt die Einkommensschwachen wirklich.

  • Wenn (Steuer)gesetze eben von "den Reichen" gemacht werden, dann wundert das doch nicht.



    Im Fall von D verhindern Konzernobyyisten seit Jahrzehnten ein gerechtes Steuersystem, und das obwohl in unserem Recht vorgeschrieben ist, dass unsere Steuer für Alle verständlich sein muss. Seit mind 40 Jahren kämpfen Einige (auch ehemalige Steuerbeamte) für mehr Gerechtigkeit und scheitern regelmäßig. Schaut euch diese Geschichte ruhig mal an!

  • Die Mittelständler müssten mal Geld zusammenlegen und ein paar Lobbyisten in den Bundestag schicken

  • Die Schweiz lässt sich halt gut bezahlen, dass es aus anderen Gründen für einen - allerdings zahlenmäßig begrenzten - globalen Kandidatenkreis vorteilhaft ist, große Vermögen dort zu parken und sich eine hübsche Villa an einem der einschlägigen Seen (Vierwaldstädter, Züricher, Genfer, Luganer...) zu halten. Die Frage ist, ob Deutschland eine ähnliche "Angebotsmacht" (dann auch noch skaliert auf die größere Gesamtbevölkerung) entfalten könnte.

    Kurz: Das Schielen über Bodensee und Hochrhein und die paradiesischen Verhältnisse dahinter ist ja wohlfeil, und Manches auch übernehmenswert. Aber man muss sich immer klarmachen, dass die Schweiz ein nationales Geschäftsmodell fährt, dessen Erfolg maßgeblich darauf beruht, dass es nur EINE Schweiz auf der Welt gibt und die auch noch sehr klein ist. Das einfach für die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt zu kopieren, scheitert im Zweifel an mangelnder Nachfrage.

    • @Normalo:

      Das nationale Geschäftsmodell zum Schaden des restlichen Europas hat Luxemburg, nicht die Schweiz. Die Wirtschaft der Schweiz ist mindestens so diversifiziert wie die Deutschlands, und ähnlich strukturiert ("Mittelstand" usf.)



      Die Lohnkostenbasis fängt man mit hohen Preisen (die aber dank Qualität wettbewerbsfähig sind) auf. So kann (nur um ein paar Beispiele zu nennen, die mir in den letzten Monaten untergekommen sind) ein Betrieb, der weltweit große Maschinen wartet (sehr personalintensiv) oder ein Generalunternehmer für Automatisierungstechnik (dito) konsistent sehr profitabel wirtschaften. Als vor wenigen Jahren die Co-op-Tochter Steinfels (Kosmetik-Herstellung) europaweit Standorte für ein neues Werk bewertet hat, schien es denen doch am besten, in der Schweiz zu bleiben.



      Es ist nicht so einfach.

      • @Wurstprofessor:

        Richtig. In der Schweiz gibt es weltweit bekannte und erfolgreiche Firmen deren Geschäfsmodell keineswegs auf Steuerersparnis Schweiz basiert.



        Lindt, Givaudan, Geberit, Novartis, Roche, Schindler, ABB, Lonza, logitech, usw.



        Die 20 größten Schweizer Firmen (Schweizer Aktienindex) sind doppelt so viel wert wie die 40 größten deutschen Dax Titel.



        Kann man mal drüber nachdenken wieso das so ist, oder Stihl oder Trumpf auch in die Schweiz wollen mit der Produktion. Ich befürchte aber.... da passiert nix in den deutschen Köpfen. Weder was erfolgreiche Steuerpolitik ist noch Ansiedlungspolitik noch Industriepolitik.

  • Leider keine Info im Artikel wie denn jetzt in der Schweiz das Vermögen besteuert wird. Oder eine Erbschaft.



    Und ganz wichtig: Wieso läuft es in der Schweiz insgesamt dennoch besser als bei uns, trotz insgesamt niedrigerer Steuer.



    Eine verpasste Chance.



    Ich glaube, dass wir hier im Lande viel von anderen Ländern lernen können. Wollen wir aber nicht, sondern uns beschweren. Oxfam halt.

    • @Tom Farmer:

      "Leider keine Info im Artikel wie denn jetzt in der Schweiz das Vermögen besteuert wird. Oder eine Erbschaft."

      Weil die Vermögensteuer eine Sache der Kantone bzw. der Gemeinden ist und es daher 26 Sorten mit teilweise je nach Wohnort unterschiedlichen weiteren Ausprägungen gibt. Das ist alles wahnsinnig kompliziert, eine erste Übersicht stellt die Eidgenössische Steuerverwaltung hier bereit:



      www.estv.admin.ch/...egenssteuer-np.pdf

  • Jeder Euro ist besteuert worden bevor er das Vermoegen, wie gross oder klein auch immer, gewandert ist. Vermehrt sich das Vermoegen, wird diese Vermehrung auch besteuert.



    Ist das nicht der Fall, reden wir von Steuerhinterziehung. Um Steuerhinterziehung zu bekaempfen, sind keine zusaetzlichen Steuern notwendig, sondern das Durchsetzen der vorhanden Steuern.

    Was hier gefordert wird ist, dass o.g. Euro jedes Jahr aufs neue besteuert wird, bis nichts mehr davon uebrig bleibt.

    • @elektrozwerg:

      "Jeder Euro ist besteuert worden..."

      Jeder Euro wird doch immer wieder besteuert. Ich nehme ihn ein und führe Steuern ab, ich kauf ein Stück Käse und die Händlerin muss den Gewinn versteuern, nebenbei kriegt ihr Lehrling seinen Lohn und zahlt ESt darauf... was gibt diesem Euro ein Recht, nicht weiter belästigt zu werden, nur weil er in einem Depot liegt?

      • @Wurstprofessor:

        Wenn Sie ihn einnehmen, fuehren Sie Steuern ab, wenn er dann ins Depot kommt, wird der Euro nicht nochmal besteuert, sondern nur die Ertraege des Euros. Wenn der Euro den Eigentuemer wechselt wird natuerlich aufs neue besteuert - mir gings aber darum, dass er, solang im Eigentum derselben Person, ist nicht mehrfach besteuert wird. Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) oder Erbschaftssteuer zahlt nicht derjenige der was kauft oder vererbt, sondern derjenige der verkauft, bzw erbt.

    • @elektrozwerg:

      Steuern auf Kapitalerträge sind deutlich niedriger als Steuern auf Erwerbseinkommen.



      Das ist eines der wichtigsten Probleme, wodurch sich existierende Vermögen überhaupt so überproportional vergrößern können.



      Steuern auf Kapitalerträge dürften bei locker 70% liegen (Mit großzügigen Freibeträgen für die ersparte Altersvorsorge) Ohne dass die Wirtschaft davon in die Knie gezwungen würde.

      • @Herma Huhn:

        "Arbeit muss sich wieder lohnen" und gleichzeitig Arbeit mit am hoechsten besteuern. Ich bin da bei Ihnen. Es gibt bei Kapitalertraegen auch keine Abgaben fuer Kranken- und Pflegekasse. Dafuer aber den Soli sobald man ueber den Freibetrag kommt, dabei sollte der doch eigentlich nur die Reichen treffen.



        Ich bin aber gegen eine Vermoegenssteuer, bei der Versteuertes nochmal besteuert wird.

      • @Herma Huhn:

        Es würde reichen Einnahmen aus Kapitalerträgen wie jede andere Einkommensart der normalen Besteuerung zu unterziehen.

      • @Herma Huhn:

        Kapitalerträge aus Betriebsvermögen, also z.B. Dividenden, werden hier doppelt besteuert, einmal als Gewinn auf Betriebsebene, dann nochmals die Ausschüttung mit der Kapitalertragssteuer samt Solidaritätszuschlag. Deshalb gab es früher das Halbeinkünfteverfahren um diese Doppelbesteuerung zu kompensieren.



        Auch die Freibeträge bei langfristiger Anlage (Spekulationsfrist) gab es schon einmal.

        • @Pfennig:

          Der Gewinn auf Betriebsebene wird vom Betrieb versteuert, die Dividende vom Kapitalanleger.



          In den meisten Fällen sind das verschiedene Personen, daher liegt keine doppelte Besteuerung vor.



          Sonst wäre auch die Einkommenssteuer eine doppelte Besteuerung, da das Gehalt der Betriebsmitarbeiter aus den Gewinnen des Betriebs finanziert wird.

        • @Pfennig:

          Korrekt. Man kann gerne darüber diskutieren, inwieweit diese angeblichen 25% Steuern zu niedrig sind, aber man sollte die Dinge nicht verzerrt darstellen.



          Kapitaleinkommen aus bereits versteuerten Gewinnen (bereits mit Körperschafts-und Gewerbesteuer ab dem ersten Euro belegt) sind eben das Ergebnis unternehmerischer Tätigkeit, mittels derer der Staat überhaupt finanziert wird. Es bleiben eben 50%.

  • Die Häuser vom Bild sind nicht in Kampen, sondern im Süderheidetal bei List, da wohnen nicht so Reiche

    • @Peter Schmidt:

      Einleuchtend. Wer wirklich, wirklich superreich ist, der muss keine Nachbarn erdulden.

  • Ja die "armen" Superreichen müssen natürlich von Lindner gefördert werden.



    Seit Kohl, Schröder, speziell Merkel und danach Merz-Söder-Lindner zahlen diese Blutsauger immer weniger Steuern und noch weniger........ und noch weniger....... Seit 42 Jahren!!!

  • @1PYTHAGORAS

    Ausser natürlich dieser: "eine deutlich höhere Besteuerung großer Vermögen, wie in der Schweiz."

    Die bleibt eine gute Idee.

    • @tomás zerolo:

      Lt Studie profitieren die Milliardäre in der Schweiz durch niedrigere Steuern. Der Artikel vermeidet diese Aussage.

  • "Schlupfloch „Pauschalbesteuerung“"

    Die Pauschalbesteuerung ist nicht als Schlupfloch zu bewerten. Es werden mit diesem System reiche Bewohner besteuert, die kein eigentliches Einkommen haben, die also ohne diese Pauschalbesteuerung lediglich die Vermögenssteuer entrichten müssten.

    • @Micha.Khn:

      Einnahmen, die man genau wie Löhne besteuern könnte, gibt es aber schon? Oder leben die Reichen von Liebe und Luft?

  • Die Bürger wählen auch immer jene Parteien die dieses Steuersystem aufrecht erhalten. Total Bekloppt.

    • @Andreas J:

      Die Bürger denken auch leider oft nicht sehr weit. Bestes Beispiel die AfD, die Wähler_innen gehören mit zu den Gruppen, welche am stärksten unter AfD-Politik leiden würden.

      www.diw.de/de/diw_...waehler_innen.html

      Ähnlich ist es wahrscheinlich mit Steuererhöhungen. Da bekommen viele schon Panikatacken, wenn sie das Wort nur hören. Dass z.B. von sinnvoll gestalteten Steuern für Reiche der Deutsche Michel in der Regel nicht betroffen ist kommt dann schon gar nicht mehr an, da die Zeitung bereits bei der Überschrift "Steuererhöhung" wütend zerrissen wurde.

      Je älter ich werde, desto mehr verfestigt sich der Verdacht, dass in vielen Teilen der Bevölkerung leider in der Regel nicht sehr viel (mit)gedacht wird.

  • „ Das Steuerparadies Schweiz wird seinem Ruf also trotzdem gerecht“



    Mit dem Satz erübrigen sich viele vermeintlich gute Ideen.

    • @1Pythagoras:

      Da gehört noch der zweite Satz dazu:

      "So zahlt auch die Mittelschicht deutlich weniger Steuern als hierzulande."

      Und genau das ist der Punkt. Es profitieren nicht nur die Reichen oder Einkommensstarken Personen, auch den ärmeren Leuten wird weniger in die Taschen gegriffen.

  • Das ist ja nichts Neues, während hier vor Jahren Schäuble als Finanzminister mal im Interview gesagt hat, dass man garnicht so genau wissen möchte wie reich die Reichen sind.



    ... und die Steigerungsforn der schwarzen Null ist derzeit ja die gelbe Null.