Lebensmittel werden knapper: Tafeln auf dem Land unter Druck
Supermärkte werfen weniger Lebensmittel weg. Das hat eine Kehrseite: Gerade im ländlichen Raum fehlen den Tafeln Waren zum Verteilen.
Der Handel hätte seine Strategien gegen Lebensmittelverschwendung verbessert. Die Supermärkte und Discounter bestellten nur noch das, was sie auch verkaufen könnten. Folglich bleiben laut Steppuhn weniger Lebensmittel übrig. Gerade der ländliche Raum spüre die Probleme, weil es dort besonders wenige Spender gebe, meist nur zwei oder drei Supermärkte, sagt der Tafel-Vorsitzende. Das verschärfe das Problem.
Die Tafeln gingen deshalb nun verstärkt direkt auf die Lebensmittelhersteller zu. Auch dort gebe es Ware, die vor der Vernichtung gerettet werden könne, sagte Steppuhn. Für Großspenden aus der Industrie sei jedoch eine andere Logistik nötig. Teilweise fehlten den Tafeln notwendige Lager oder Transportkapazitäten. Der Bundesverband fordere deshalb finanzielle Unterstützung von der Politik.
Kein Ende der Lebensmittelverschwendung
Die Umweltschutzorganisation WWF betont, dass trotz der Verbesserungen im Handel die Lebensmittelverschwendung weiter bekämpft werden müsse. „In der Landwirtschaft und Verarbeitung fällt immer noch ein großer Teil der Verschwendung an“, sagt WWF-Referentin Elisa Kullenda.
Mit zehn Forderungen wendete sich die Organisation zusammen mit der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und dem Bündnis für Lebensmittelrettung am Mittwoch anlässlich der Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel“ ans Landwirtschaftsministerium.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Stockender Absatz von E-Autos
Woran liegt es?
Kürzungen im Berliner Haushalt
Kultur vor dem Aus
BSW-Chefin im ZDF
Wagenknecht räumt Irrtum vor russischem Angriff ein
Energiewende in Deutschland
Erneuerbare erreichen Rekord-Anteil
Wahlprogramm der FDP
Alles lässt sich ändern – außer der Schuldenbremse
Klimaschützer zu Wahlprogrammen
CDU/CSU und SPD fallen durch, Grüne punkten nur wenig