Krieg in der Ukraine: Hilfsangebot aus Afrika
Südafrikas Präsident kündigt eine Reise sechs afrikanischer Staatschefs nach Moskau und Kyjiw an. Putin und Selenski unterstützten die Initiative.
„Kern unserer Diskussionen sind Bemühungen für eine friedliche Lösung des Konflikts in der Ukraine, seine Kosten in Menschenleben und die Auswirkung auf den afrikanischen Kontinent“, so Ramaphosa. Er habe seine Initiative am Wochenende telefonisch seinen Amtskollegen Wladimir Putin und Wolodimir Selenski unterbreitet, und beide hätten zugesagt, die Gruppe zu empfangen.
Ein Datum nannte Ramaphosa nicht. Aber vom 26. bis 29. Juli soll in St. Petersburg der zweite russisch-afrikanische Gipfel stattfinden – den ersten gab es 2019 in Sotschi am Schwarzen Meer. Er werde „auf jeden Fall“ zu diesem Gipfel reisen, sagte Ugandas Präsident Yoweri Museveni vor wenigen Tagen. Zuvor hatte sein im ugandischen Militär einflussreicher Sohn Muhoozi Kainerugaba angeboten, Truppen nach Moskau zu schicken, um die russische Hauptstadt zu verteidigen.
Südafrika steht für seine Militärkooperation mit Russland in der Kritik. Am Montag enthüllten russische Nachrichtenagenturen, Südafrikas Heereschef, Generalleutnant Lawrence Mbatha, halte sich zu Gesprächen über „Fragen der militärischen Zusammenarbeit“ in Moskau auf, „um die Kampfbereitschaft der Armeen beider Länder zu stärken“.
Internationaler Haftbefehl gegen Putin
Zuvor hatte der US-Botschafter in Südafrika erklärt, ein unter Sanktionen stehender russischer Frachter sei im Dezember 2022 im südafrikanischen Marinehafen Simon’s Town mit „Waffen und Munition“ beladen worden.
Im Februar war ein Marinemanöver Südafrikas mit Russland und China auf Kritik gestoßen. Seit März tobt zudem die Debatte darüber, ob Südafrika den Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshof gegen Putin vollstrecken muss, wenn dieser im August erwartet wird.
Südafrikas Initiative reiht sich ein in Vorstöße aus Ländern wie Brasilien und China, alle eher mit Sympathie für Russland.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
BSW-Chefin im ZDF
Wagenknecht macht BND für Irrtum verantwortlich
Keine Konsequenzen für Rechtsbruch
Vor dem Gesetz sind Vermieter gleicher
Elon Musk torpediert Haushaltseinigung
Schützt die Demokratien vor den Superreichen!
Fragestunde mit Wladimir Putin
Ein Krieg aus Langeweile?
Pro und Contra Letzte Generation
Ist die Letzte Generation gescheitert?