live Konflikt zwischen Israel und Iran: Israel erklärt Lufthoheit bis nach Teheran
Bei den nächtlichen Angriffswellen sind in Israel mindestens drei Menschen ums Leben gekommen, die gegenseitigen Bombardements dauern weiter an. Die Eskalation wirkt sich auf die Spritpreise aus.
Inhaltsverzeichnis
- Israel behauptet „Handlungsfreiheit“ im iranischen Luftraum
- Massenhafte Pizzabestellungen im Pentagon vor Israels Angriff
- Iran droht mit Konsequenzen für weltweiten Öl-Handel
- Laut Israel neun iranische Atomwissenschaftler bei Angriffen getötet
- Papst Leo ruft Israel und Iran zum Frieden auf
- Internationaler Flughafen von Tel Aviv bleibt geschlossen
- Laut IAEA keine erhöhte Strahlung nach Angriff auf Isfahan
- Israel droht mit „brennendem Teheran“
- Drei Monate altes Baby in Israel aus Trümmern gerettet
- 60 Tote bei einem israelischen Angriff auf Wohnkomplex in Teheran
- Iran brachte Ausrüstung aus Atomanlage Fordo in Sicherheit
- Weitere Mitglieder der iranischen Armeeführung getötet
- Irans Regierung sieht keinen Sinn mehr in Atomverhandlungen
- China verurteilt Israels Angriff auf den Iran
- Nachrichtenagentur meldet Explosionen in Teheran
- Luftschutzsirenen heulen in Tel Aviv und Jerusalem
Nach den Angriffen Israels auf den Iran in der Nacht zu Freitag, bei denen Atomanlagen attackiert sowie offenbar führende Personen aus Revolutionsgarden und Atomforschung getötet wurden, hat der Iran inzwischen mit Gegenschlägen geantwortet. In mittlerweile drei Angriffswellen feuerte er Raketen und Drohnen Richtung Israel ab. Im Himmel über Jerusalem waren Detonationen zu hören, über Tel Aviv Rauchwolken zu sehen.
Netanjahu küdigt Angriffe auf „jedes Ziel des Regimes“ an
19.57 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat weitere und noch stärkere Angriffe auf den Iran angekündigt. „In naher Zukunft werden Sie Flugzeuge der israelischen Luftwaffe über Teheran sehen – wir werden jeden Standort und jedes Ziel des Ajatollah-Regimes angreifen“, sagte er in einer Videoansprache. Die bisherigen Angriffe seien nichts im Vergleich zu denen der kommenden Tage, drohte er. Israel wolle sowohl die Bedrohung durch Atomwaffen als auch durch ballistische Raketen im Iran abwehren.
„Wir haben Hinweise darauf, dass hochrangige Politiker im Iran bereits ihre Koffer packen. Sie ahnen, was auf sie zukommt“, sagte Netanjahu in einem weiteren Video. „Wir hatten Informationen, dass dieses skrupellose Regime plante, die von ihm entwickelten Atomwaffen an seine terroristischen Stellvertreter weiterzugeben.“ Gemeint sein könnten Verbündete in der Region, etwa die Huthi im Jemen oder die Hisbollah im Libanon. Die Aussagen des israelischen Regierungschefs ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. (dpa)
Putin und Trump telefonieren zu Nahem Osten und Ukraine
19.03 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin und sein US-Kollege Donald Trump haben zum dritten Mal innerhalb eines Monats telefoniert – Hauptthema war nach Angaben des Kremls diesmal die „gefährliche Verschärfung der Lage im Nahen Osten“. Weiter teilte Putins Berater Juri Uschakow der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass mit, Putin habe dabei erneut die israelischen Angriffe gegen iranische Nukleareinrichtungen und militärische Ziele missbilligt. Gleichzeitig bot der Kremlchef sich als Vermittler in dem Konflikt an.
Thematisiert worden seien in dem Telefonat auch die jüngsten Gefangenenaustausche zwischen der Ukraine und Russland. Putin habe dabei die russische Bereitschaft bekräftigt, die Gespräche mit der ukrainischen Seite nach dem 22. Juni fortzusetzen. Russland führt seit über drei Jahren einen Krieg gegen die Ukraine. (dpa)
Atomgespräche zwischen den USA und dem Iran abgesagt
18.07 Uhr: Die Gespräche über das iranische Atomprogramm zwischen dem Iran und den USA werden nach den israelischen Angriffen auf die Islamische Republik nicht wie geplant am Sonntag fortgesetzt. Das teilte der Außenminister des Omans, Badr al-Bussaidi, am Samstag mit. Das Sultanat vermittelt in den Gesprächen, die in der Hauptstadt Maskat geführt werden sollten.
Zuvor hatte bereits der iranische Außenminister Abbas Araghtschi jegliche Gespräche angesichts der israelischen Angriffe als ungerechtfertigt bezeichnet. Diplomatie und Dialog seien dennoch der einzige Weg zu dauerhaftem Frieden, schrieb Al-Bussaidi in den sozialen Medien. Die für Sonntag geplante Gesprächsrunde wäre die sechste gewesen. (ap)
Israel erklärt Lufthoheit bis zur Hauptstadt des Iran
17.42 Uhr: Einen Tag nach Beginn seines beispiellosen Großangriffs auf den Iran verfügt Israel nach eigenen Angaben über Lufthoheit bis nach Teheran. „Wir haben uns Handlungsfreiheit in der Luft im gesamten Westen des Iran bis nach Teheran verschafft. Teheran ist nicht länger geschützt“, sagte der israelische Armeesprecher Effie Defrin am Samstag. Zuvor hatte Verteidigungsminister Israel Katz gedroht, Teheran werde „brennen“, falls der Iran weitere Raketen auf Israel abschieße.
Die Luftwaffe habe in der Nacht „einen massiven Angriff mit mehr als 70 Kampfjets gestartet und Ziele in Teheran angegriffen“. Seit Samstagmittag gebe es weitere Angriffe auf Ziele im Iran, sagte Defrin bei einer Pressekonferenz. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte an, „jedes Ziel des Regimes der Ayatollahs“ anzugreifen.
Der iranische Präsident Mahmud Pesechkian drohte seinerseits mit einer „schwerwiegenderen und kraftvolleren Antwort“, sollte Israel seine Angriffe im Iran fortsetzen.
In Israel ertönte in der Nacht zu Samstag immer wieder Luftalarm, in Jerusalem und Tel Aviv waren Explosionen zu hören, Rauch stieg auf. Nach Angaben des Rettungsdienstes wurden bei einem Raketeneinschlag in einem Wohngebiet im Zentrum Israels zwei Menschen getötet und 19 weitere verletzt. (afp)
Wadephul ruft in Riad zu Deeskalation auf
16.59 Uhr: Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat angesichts der gegenseitigen Angriffe zwischen Israel und dem Iran zur Deeskalation aufgerufen. Die Situation in der Region sei weiter „hochgradig volatil“, sagte Wadephul am Samstag nach einem Treffen mit dem saudiarabischen Außenminister Faisal bin Farhan in Riad. Dies hätten „die nächtlichen Angriffe in beide Richtungen“ gezeigt. Die Gefahr einer weiteren Eskalation sei real.
„Irans Atomprogramm bedroht nicht nur Israel, sondern auch Saudi-Arabien und die Stabilität der ganzen Region“, sagte Wadephul. Die Staaten in der Region hätten daher den „klaren“ Wunsch, „eine nukleare Aufrüstung zu vermeiden“. Auch Deutschland setze sich für Deeskalation ein.
In der aktuellen Lage dürfe der Gaza-Krieg nicht aus dem Blick geraten, mahnte Wadephul. Die humanitäre Situation im Gazastreifen sei katastrophal. „Ein Waffenstillstand braucht eine gemeinsame Perspektive für die Zeit danach“, sagte der Minister. Den arabischen Plan für den Wiederaufbau des Gazastreifens bezeichnete er als eine „gute Grundlage“.
Wadephul war am Donnerstag zu einer mehrtägigen Nahost-Reise aufgebrochen, bei der es vor allem um die Lage im Gazastreifen gehen sollte. Am Freitagmorgen begann Israel damit, unter anderem Atomanlagen im Iran zu bombardieren, mehrere Militärkommandeure und Atomwissenschaftler wurden getötet. Der Iran griff Israel daraufhin in mehreren Wellen mit Raketen an. Bei einem Besuch in Ägypten rief Wadephul am Freitag zu einer Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. (afp)
Spritpreise durch Eskalation im Nahen Osten weiter gestiegen
Die Preise für Benzin und Diesel ziehen wegen des Kriegs zwischen Israel und Iran weiter an. Am Samstagmorgen um 8.20 Uhr kostete ein Liter Super E10 nach Zahlen des ADAC im deutschlandweiten Schnitt 1,740 Euro, ein Liter Diesel 1,630 Euro. Am Vortag um die gleiche Uhrzeit waren es bei E10 noch rund 5 Cent weniger, bei Diesel sogar 6 Cent, am Donnerstag waren die Preise um die gleiche Zeit jeweils noch etwas niedriger.
Dabei handelt es sich nur um eine Momentaufnahme. Die untersuchte Uhrzeit ist laut ADAC ein eher teurer Zeitpunkt während der abklingenden „Morgenspitze“. Der Tagesdurchschnitt dürfte jeweils etwas geringer sein.
Der Anstieg ist moderat, die Tendenz ist aber deutlich: Der infolge des Kriegs im Nahen Osten gestiegene Ölpreis schlägt sich auf die Spritpreise durch. „Tendenziell wird es wohl weiter nach oben gehen“, hieß es vom ADAC. „Allerdings sollten wir diese Gefahr auch nicht überstrapazieren und den Konzernen damit keine Steilvorlage liefern, die Preise noch kräftiger zu erhöhen.“
Der Mineralölwirtschaftsverband Fuels und Energie (en2x) weist darauf hin, dass beide Sorten weit entfernt von ihren bisherigen Jahreshöchstpreisen seien. Diesel habe seinen bisherigen Rekord mit 1,70 Euro im Januar erreicht, Super E10 mit 1,76 Euro je Liter im Februar.
Nach dem israelischen Angriff auf den Iran hatten die Ölpreise am Freitag deutlich angezogen. Am Abend notierte der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August bei 74,04 Dollar und damit 4,68 Dollar höher als am Vortag. Zwischenzeitlich hatte ein Barrel sogar bis zu 78,50 Dollar gekostet. Das war der höchste Stand seit Januar. (dpa)
Israeli nach proiranischem Post festgenommen
15.21 Uhr: Nach dem Teilen eines proiranischen Posts in den sozialen Medien hat die israelische Polizei einen Mann festgenommen. Der Mann aus der Stadt Kafr Kana unweit von Nazareth im Norden Israels habe angesichts der iranischen Angriffe auf Israel ein Foto der Flagge des Irans sowie einen salutierenden Emoji in einem Beitrag geteilt, teilte die Polizei mit.
Die Polizei habe Hinweise erhalten und anschließend den Mann in seinem Zuhause für die Vernehmung auf einem Revier festgenommen. „Die israelische Polizei wird hart gegen jeden vorgehen, der terroristische Organisationen und feindliche Länder lobt, sich mit ihnen identifiziert und deren Aktionen in Kriegszeiten in sozialen Medien und anderswo lobt“, hieß es zur Begründung. (dpa)
Neuen Chef von Irans Revolutionsgarden-Luftwaffe ernannt
15.57 Uhr: Nach dem Tod des Luftwaffenchefs der Revolutionsgarden Amir Ali Hadschisadeh bei israelischen Angriffen hat Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei dessen Nachfolger bekannt gegeben. Neuer Chef sei Madschid Musawi, hieß es in einem am Samstag veröffentlichten Dekret.
Am Samstag seien zwei Mitglieder der Revolutionsgarden bei einem Angriff auf ihren Stützpunkt im Zentrum des Landes getötet worden, meldete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim. Der Stützpunkt Sarandijeh liegt rund hundert Kilometer südwestlich der Hauptstadt Teheran.
Aus dem Westen des Landes meldete die Nachrichtenagentur Isna den Tod eines Polizeichefs durch eine israelische Drohne. Bei dem Angriff in Assadabad sei auch ein weiterer Polizeioffizier getötet worden. (afp)
Israel behauptet „Handlungsfreiheit“ im iranischen Luftraum
15.03 Uhr: Die israelische Armee hat sich nach eigenen Angaben mit Luftangriffen auf Ziele im Iran „Handlungsfreiheit“ im Luftraum über dem westlichen Iran verschafft. „Wir haben uns Handlungsfreiheit in der Luft im ganzen Westen des Iran bis nach Teheran verschafft. Teheran ist nicht länger geschützt“, sagte der israelische Armeesprecher Effie Defrin am Samstag vor Journalisten. Die Luftwaffe habe in der Nacht „einen massiven Angriff mit mehr als 70 Kampfjets gestartet und Ziele in Teheran angegriffen“. (afp)
Ägypten warnt vor Chaos in der Region
14.34 Uhr: Die israelischen Angriffe auf den Iran könnten die Region nach Einschätzung des ägyptischen Außenministers Badr Abdelatti ins Chaos stürzen. Abdelatti verurteilte die israelischen Angriffe auf den Erzrivalen als schwere Eskalation, die die Region in einen Zustand der Instabilität und des Chaos versetzen könnte. Der Minister äußerte sich in Telefongesprächen mit seinem Kollegen aus Italien und Spanien, Antonio Tajani und José Manuel Albares, wie das Außenministerium in Kairo mitteilte. (ap)
Massenhafte Pizzabestellungen im Pentagon vor Israels Angriff
14.20 Uhr: Massenhafte Pizza-Bestellungen rund um das Pentagon haben Hinweise auf den bevorstehenden israelischen Großangriff auf den Iran geliefert – so zumindest lautet die Analyse von Beobachtern im Onlinedienst X. Etwa eine Stunde bevor das iranische Staatsfernsehen über die ersten Explosionen in Teheran berichtete, wies der Account „Pentagon Pizza Report“ auf eine verstärkte Betriebsamkeit im US-Verteidigungsministerium hin.
„Seit 18.59 Uhr verzeichnen fast alle Pizzerien in der Nähe des Pentagon einen gewaltigen Anstieg der Aktivitäten“, meldeten die Pizza-Reporter am Donnerstagabend (Ortszeit). Ihre Analyse beschränkte sich dabei nicht nur auf Pizza-Lieferungen, sondern nahm auch eine Schwulenbar in der Nähe des Pentagon in den Blick, die demnach offenbar ungewöhnlich schlecht besucht war. Auch dies deute auf „eine geschäftige Nacht“ in dem Ministerium hin, hieß es.
Die Idee hinter dem Pizza-Index ist, dass im Falle einer internationalen Krise, die auch die USA betrifft, Beamten des Pentagon und anderer Ministerien eine lange Nacht im Büro bevorsteht und der Bedarf an Essenslieferungen dementsprechende hoch ist.
Die Pizza-Theorie kursiert in Washington schon länger. Die an das Pentagon angrenzenden Pizzerien seien auch während des israelischen Raketenangriffs auf den Iran im vergangenen Jahr viel stärker frequentiert gewesen als sonst, da es im Pentagon zwar viele Fast-Food-Restaurants, „aber keine Pizzerien“ gebe, berichtete die Gastro-Website The Takeout kürzlich. (afp)
Iran droht mit Konsequenzen für weltweiten Öl-Handel
14.10 Uhr: Iran erwägt nach einem Medienbericht die Schließung der strategisch wichtigen Meerenge Straße von Hormus. Dies berichtet der Sender Irinn unter Berufung auf Äußerungen des Abgeordneten Esmail Kosari, einem Mitglied der Sicherheitskommission des Parlaments. Die Straße von Hormus, die zwischen dem Oman und Iran liegt und den Persischen Golf mit dem Golf von Oman verbindet, ist der weltweit bedeutendste Durchgang für Öltransporte. (rtr)
Palästinenser melden 23 Tote nach Angriff in Gaza
13.01 Uhr: Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde mindestens 23 Palästinenser getötet worden. Mediziner berichten, mindestens 15 Menschen seien getötet worden, als sie versuchten, sich einer Ausgabestelle der umstrittenen Hilfsorganisation GHF zu nähern. Die übrigen Opfer seien bei anderen israelischen Angriffen in anderen Bereichen des Gazastreifens ums Leben gekommen. Von der israelischen Armee und der GHF gab es zunächst keine Stellungnahme zu den Vorfällen vom Samstag. (rtr)
Laut Israel neun iranische Atomwissenschaftler bei Angriffen getötet
12.43 Uhr: Bei seinen Angriffen im Iran hat Israel nach eigenen Angaben neun Atomwissenschaftler getötet. Während der Angriffe auf den Iran seien am Freitag „neun hochrangige Wissenschaftler und Experten, die das Atomwaffenprogramm des iranischen Regimes vorantrieben, ausgeschaltet“ worden, erklärte die isrealische Armee am Samstag und veröffentlichte eine Liste mit neun Namen. Iranische Staatsmedien bestätigten die Zahl.
Israel greift seit Freitagmorgen Ziele im Iran an. Dabei wurden unter anderem mehrere Atom- und Militäranlagen bombardiert. Die Chefs der iranischen Armee und der mächtigen Revolutionsgarden wurden getötet, ebenso nahezu die gesamte Führungsspitze der Luftwaffe der Revolutionsgarden. Als Reaktion beschießt der Iran Israel seit Freitag mit Drohnen und Raketen. (afp)
Iran meldet drei weitere getötete Wissenschaftler
12.41 Uhr: Der Iran hat den Tod drei weiterer Atomwissenschaftler bekannt gemacht. Ali Bakai Karimi, Mansur Asgari und Said Bordschi, drei iranische Nuklearwissenschaftler, seien bei den israelischen Angriffen ums Leben gekommen, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim. Damit erhöht sich die Zahl der bekanntgewordenen Todesopfer unter den Wissenschaftlern auf mindestens neun. (dpa)
Papst Leo ruft Israel und Iran zum Frieden auf
12.38 Uhr: Papst Leo XIV. hat Israel und den Iran zu verantwortungsbewusstem und vernünftigem Handeln aufgerufen. „Die Lage im Iran und in Israel hat sich ernsthaft verschlechtert“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Samstag während einer Audienz im Petersdom. Das Engagement für den Aufbau einer sichereren Welt ohne nukleare Bedrohung müsse durch respektvolle Begegnungen und aufrichtigen Dialog verfolgt werden. Nur so könne ein dauerhafter Frieden geschaffen werden. Leo betonte außerdem, dass niemand jemals die Existenz eines anderen bedrohen sollte. (ap)
Israel greift weiter Ziele im Iran an
12.36 Uhr: Israel greift weiter Ziele im Iran an. Das israelische Militär sei derzeit im Iran im Einsatz und habe kürzlich bei einem Angriff die Hauptstadt Teheran getroffen, sagt ein Armeevertreter. Laut der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim wurden drei Mitglieder der Revolutionsgarde bei einem israelischen Angriff in der Stadt Sandschan getötet. Iranische Nachrichtenagenturen melden zudem eine Explosion auf einem Militärstützpunkt in der westlichen Provinz Kermanschah. Über dem Gelände steige Rauch auf. Weitere Einzelheiten lagen zunächst nicht vor. (rtr)
Iran drosselt das Internet im Land
12.24 Uhr: Angesichts der israelischen Angriffe hat der Iran das Internet im Land stark gedrosselt. Nutzer in der Hauptstadt Teheran berichteten von starken Einschränkungen und noch langsameren Verbindungen als gewöhnlich.
Das Ministerium für Kommunikation hatte den Schritt bestätigt. Die Einschränkungen seien auf Anordnung der zuständigen Stellen vorgenommen worden und würden nach der Rückkehr zur Normalität wieder aufgehoben.
In der Vergangenheit hatten Irans Behörden insbesondere bei Protesten das Internet gedrosselt, um den Informationsfluss innerhalb der Bevölkerung einzuschränken. (dpa)
Internationaler Flughafen von Tel Aviv bleibt geschlossen
12.13 Uhr: Der internationale Flughafen in der israelischen Stadt Tel Aviv bleibt vorläufig geschlossen. Alle Starts und Landungen am Flughafen Ben Gurion seien bis auf Weiteres ausgesetzt, teilte die Flughafenbehörde am Samstag mit.
Der Flughafen ist bereits für den Verkehr geschlossen, seit Israel am Freitagmorgen iranische Militär- und Atomanlagen angriff und der Iran mit Raketen- und Drohnenangriffen auf Israel reagierte. Andere Länder in der Region, darunter der Libanon und Jordanien, gaben bekannt, dass sie ihren Luftraum am Samstag wieder öffnen. (ap)
Israel beschädigt Atomanlagen empfindlich
12.10 Uhr: Israel hat bei seinen Angriffen auf den Iran den Atomanlagen in Isfahan und Natans nach eigenen Angaben erhebliche Schäden zugefügt. Die Reparatur der beiden Anlagen werde mehr als einige Wochen dauern, sagte ein Vertreter des israelischen Militärs. Bei den Angriffen seien zudem neun ranghohe Atomwissenschaftler getötet worden. Israel habe über 150 Ziele im Iran mit Hunderten von Geschossen attackiert. Der Luftweg zur iranischen Hauptstadt Teheran sei praktisch offen gewesen. Alle israelischen Kampfjets und Piloten seien sicher zurückgekehrt. Der Iran habe bei seinen Gegenangriffen Hunderte Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert, wovon die meisten abgefangen worden seien. Insgesamt habe der Iran rund 200 ballistische Raketen in vier Angriffswellen auf Israel abgefeuert. (rtr)
Laut IAEA keine erhöhte Strahlung nach Angriff auf Isfahan
11.24 Uhr: Nach der Bombardierung der iranischen Atomanlage in Isfahan sind nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) bislang keine erhöhten Strahlenwerte festgestellt worden. Das berichtete die IAEA auf der Plattform X. Die IAEA bleibe in engem Kontakt zu den iranischen Behörden, hieß es. Israel hatte die Anlage gestern mehrfach angegriffen. In Isfahan wird unter anderem Uran-Erz für die Anreicherung vorbereitet. (dpa)
Israel droht mit „brennendem Teheran“
11.20 Uhr: Israel hat Irans obersten Führer Ajatollah Ali Chamenei vor einer Fortsetzung des Raketenbeschusses gewarnt und mit einer massiven Verschärfung der eigenen Angriffe gedroht. „Wenn Chamenei weiterhin Raketen auf die israelische Heimatfront abfeuert, wird Teheran brennen“, sagt Verteidigungsminister Israel Katz in einer Erklärung. „Der iranische Diktator nimmt die Bürger des Iran als Geiseln und schafft eine Realität, in der sie, insbesondere die Bewohner Teherans, einen hohen Preis für den eklatanten Schaden zahlen werden, der den Bürgern Israels zugefügt wird“, so Katz weiter. (rtr)
Israels Nachbarländer öffnen Luftraum wieder
10.57 Uhr: Nach den nächtlichen Angriffswellen zwischen Israel und dem Iran haben Jordanien, der Libanon und Syrien ihre Lufträume für den zivilen Luftverkehr wiedereröffnet. Der jordanische Luftraum sei seit 7.30 Uhr (Ortszeit) wiedereröffnet, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Petra.
Das libanesische Verkehrsministerium erklärte den Luftraum ab 10 Uhr als wiedereröffnet. Die syrische Staatsagentur Sana erklärte am Vormittag, dass der Luftraum wiedereröffnet sei. Alle drei Länder hatten sich zu einer Schließung infolge der Eskalation zwischen Israel und dem Iran entschieden.
Die irakischen Behörden gaben indessen bekannt, dass die Schließung des eigenen Luftraums bis 13 Uhr (Ortszeit) verlängert wurde. (dpa)
Iran warnt westliche Nationen vor Unterstützung Israels
10.44 Uhr: Der Iran hat die USA, Großbritannien und Frankreich davor gewarnt, Israel bei der Abwehr iranischer Angriffe zu unterstützen. Andernfalls würde die Islamische Republik deren Stützpunkte und Schiffe in der Region ins Visier nehmen, berichten iranische Staatsmedien. Dies gelte für den Fall, dass diese Länder versuchen würden, die iranischen Angriffe auf Israel zu stoppen. (rtr)
Drei Monate altes Baby in Israel aus Trümmern gerettet
10.43 Uhr: Israelische Rettungskräfte haben nach den iranischen Raketenangriffen in der Nacht einem Medienbericht zufolge ein drei Monate altes Baby aus den Trümmern eines Hauses in der Nähe von Tel Aviv lebend geborgen. Wie das Nachrichtenportal „Walla“ berichtete, wurde das Gebäude in der Stadt Rischon Lezion südlich der Küstenmetropole Tel Aviv direkt von einer iranischen Rakete getroffen. Rettungskräfte eilten zu dem Haus, um Menschen zu retten.
„Ich nahm es auf den Arm und gab es dem ersten Polizisten, den ich sah, und begann dann, alle anderen Familienmitglieder herauszuholen“, zitierte „Walla“ Idan Chen von der Feuerwehr. Während des Einsatzes seien noch weitere Menschen – darunter die Eltern des Babys – in dem getroffenen Gebäude eingeschlossen gewesen. Medien veröffentlichten Bilder aus Rischon Lezion – mehrere schwerbeschädigte Gebäude sind darauf zu sehen.
Das Baby wurde dem Bericht zufolge leicht verletzt. Chen berichtete von chaotischen Szenen an dem Ort des Geschehens. Die Lage sei sehr unübersichtlich gewesen: Rettungskräfte hätten zwischen Trümmern nach Menschen gesucht und dazu habe es in einigen Gebäuden noch gebrannt. (dpa)
60 Tote bei einem israelischen Angriff auf Wohnkomplex in Teheran
Bei einem israelischen Angriff auf einen Wohnkomplex in Teheran sind dem iranischen Staatsfernsehen zufolge am Samstag etwa 60 Menschen getötet worden. Unter den Opfern in der iranischen Hauptstadt seien auch 20 Kinder, heißt es in dem Bericht. (rtr)
Oman setzt Bemühungen zu Deeskalation in Nahost fort
10.28 Uhr: Omans Außenminister Badr al-Bussaidi setzt sich nach Angaben seines Ministeriums weiterhin aktiv für eine Deeskalation der Spannungen zwischen Israel und dem Iran ein. Wie das Außenministerium in Maskat mitteilte, führte al-Bussaidi in den vergangenen Tagen eine Reihe von Telefonaten mit seinen Amtskollegen weltweit, um die „gefährliche militärische Eskalation und die Spannungen in der Region einzudämmen“.
Auslöser der jüngsten Zuspitzung sind laut al-Bussaidi „Israels direkte Angriffe auf iranisches Territorium“. In den Gesprächen habe er betont, wie wichtig es sei, „die Aggressionen zu stoppen, um weiteres Blutvergießen, Zerstörung, den Verlust von Menschenleben zu verhindern und die Stabilität in der Region zu wahren“.
Oman vermittelt zwischen dem Iran und Israels Verbündeten USA in deren Gesprächen zum iranischen Atomprogramm. Beobachter gehen in der aktuellen Lage nicht davon aus, dass die Gespräche fortgesetzt werden. (dpa)
Trümmerteil verletzt in Jordanien drei Menschen
10.17 Uhr: Im Norden von Jordanien sind während der iranischen Angriffe auf Israel drei Menschen durch ein herabfallendes Trümmerteil verletzt worden. Ein Haus in der Stadt Irbid sei getroffen worden, berichteten staatliche Medien am Samstag. Die drei Verletzten würden im Krankenhaus behandelt und seien in stabilem Zustand. Aus dem Bericht ging nicht hervor, um was für ein Objekt es sich handelte, aber iranische Raketen und Drohnen, die auf Israel abgefeuert wurden, flogen über Jordanien hinweg. Die jordanischen Behörden leiteten dem Bericht zufolge Ermittlungen ein. (dpa)
Iran brachte Ausrüstung aus Atomanlage Fordo in Sicherheit
10.13 Uhr: Der Iran hat vor dem Angriff auf die gut befestigte Atomanlage Fordo nach eigener Darstellung Ausrüstung in Sicherheit gebracht. Die Schäden außerhalb der Anlage seien überschaubar, sagte der Sprecher der iranischen Atomenergiebehörde Behrus Kamalwandi laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. Ein Großteil der Ausrüstung und Materialien sei in sichere Bereiche verlegt worden.
Die Atomanlage Fordo liegt rund 100 Kilometer südwestlich von Teheran. Auch dort sind Zentrifugen zur Urananreicherung installiert. Die Anlage befindet sich tief unter der Erde und wird durch Flugabwehrgeschütze geschützt. Der Iran informierte die Internationale Atomenergiebehörde IAEA erst 2009, zwei Jahre nach ihrem Bau, über die Existenz der Anlage – nachdem die USA und verbündete westliche Geheimdienste bereits Kenntnis davon hatten.
Experten warnten bereits vor dem israelischen Großangriff, dass der Iran im Kriegsfall hochangereichertes Uran an geheime Orte bringen und sichern könnte. Ein solcher Angriff würde die Führung in Teheran demnach erst recht dazu veranlassen, zur Abschreckung nach Atomwaffen zu streben. (dpa)
WO LIEGEN DIE IRANISCHEN ATOMANLAGEN? Das iranische Atomprogramm erstreckt sich über viele Standorte. Obwohl die Gefahr israelischer Luftangriffe seit Jahrzehnten besteht, sind nur einige der Anlagen unterirdisch angelegt.
HAT DER IRAN EIN ATOMWAFFENPROGRAMM? Die USA und die Atomaufsichtsbehörde der Vereinten Nationen IAEA gehen davon aus, dass der Iran über ein koordiniertes, geheimes Atomwaffenprogramm verfügt hat, das er 2003 stoppte. Die Führung in Teheran bestreitet, jemals ein solches Programm gehabt zu haben oder dies zu planen.
Im Gegenzug für die Aufhebung internationaler Sanktionen im Rahmen des Atomabkommens mit sechs Staaten aus dem Jahr 2015 stimmte der Iran Beschränkungen seiner Atomaktivitäten zu. Diese Vereinbarung zwischen dem Iran, den USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien und Deutschland scheiterte jedoch 2018. Damals stiegen die USA unter Trumps erster Präsidentschaft aus dem Abkommen aus und verhängten wieder Sanktionen gegen den Iran. Dieser begann ein Jahr später wie angekündigt damit, gegen die Beschränkungen zu verstoßen – insbesondere bei der Urananreicherung.
ERHÖHT DER IRAN SEINE URANANREICHERUNG? Ja. Der Iran hat sein Urananreicherungsprogramm nach dem Scheitern des Atomabkommens von 2015 ausgeweitet. Die sogenannte Breakout-Time, die benötigt wird, um genügend waffentaugliches Uran für eine Atombombe zu produzieren, hat sich auf wenige Tage oder etwas mehr als eine Woche verkürzt. Unter dem Abkommen von 2015 betrug die Zeit mindestens ein Jahr. Tatsächlich würde der Bau einer Bombe aus diesem Material aber länger dauern. Wie lange, ist weniger klar und Gegenstand von Debatten.
Der Iran reichert derzeit an zwei Standorten Uran auf eine Reinheit von bis zu 60 Prozent an, das ist nahe an den 90 Prozent, die für Waffen benötigt werden. Theoretisch verfügt der Iran nach einem Maßstab der IAEA über Material, das – falls es weiter angereichert würde – für sechs Bomben reichen würde.
NATANS: Natans steht im Zentrum des iranischen Anreicherungsprogramms. Der Komplex befindet sich auf einer Ebene zwischen Bergen, außerhalb der den Schiiten heiligen Stadt Ghom und südlich von Teheran. Natans beherbergt mehrere Anlagen, darunter zwei Anreicherungsanlagen: die riesige unterirdische Brennstoffanreicherungsanlage (Fuel Enrichment Plant, FEP) und die oberirdische Pilotbrennstoffanreicherungsanlage (Pilot Fuel Enrichment Plant, PFEP).
Eine iranische Oppositionsgruppe, die sich im Exil aufhält, erklärte 2002, der Iran errichte heimlich den Komplex Natans. Dies führte zu einem diplomatischen Patt zwischen dem Westen und dem Iran über dessen Atomabsichten, das bis heute anhält.
Die FEP wurde für die Anreicherung im kommerziellen Maßstab gebaut und bietet Platz für 50.000 Zentrifugen. Derzeit sind dort rund 16.000 Zentrifugen installiert, von denen etwa 13.000 in Betrieb sind und Uran auf eine Reinheit von bis zu fünf Prozent raffinieren.
Diplomaten mit Kenntnissen über Natans zufolge liegt die FEP etwa drei Stockwerke unter der Erde. Es wird seit langem darüber diskutiert, wie viel Schaden israelische Luftangriffe dort anrichten könnten. An den Zentrifugen der FEP kam es auch auf andere Weise zu Schäden, unter anderem durch eine Explosion und einen Stromausfall im April 2021, die laut Iran auf einen Angriff Israels zurückzuführen waren.
Die oberirdische PFEP beherbergt nur mehrere Hundert Zentrifugen, doch der Iran reichert dort Uran auf eine Reinheit von bis zu 60 Prozent an.
FORDOW: Auf der gegenüberliegenden Seite von Ghom befindet sich Fordow, eine in einen Berg gegrabene Anreicherungsanlage, die daher wahrscheinlich besser vor möglichen Bombardierungen geschützt ist als die FEP. Das Atomabkommen von 2015 erlaubte dem Iran die Anreicherung in Fordow überhaupt nicht. Dort sind nun rund 2000 Zentrifugen in Betrieb, die meisten von ihnen moderne IR-6-Maschinen. Bis zu 350 davon reichern bis zu 60 Prozent an.
Die USA, Großbritannien und Frankreich erklärten 2009, der Iran baue Fordow seit Jahren heimlich und habe die IAEA nicht informiert. US-Präsident Barack Obama sagte damals: „Größe und Konfiguration dieser Anlage sind mit einem friedlichen Programm unvereinbar.“
ISFAHAN: Der Iran verfügt am Stadtrand von Isfahan, seiner zweitgrößten Stadt, über ein großes Zentrum für Nukleartechnologie. Es umfasst eine Anlage zur Herstellung von Brennelementen und eine Uranumwandlungsanlage, in der Uran zu Uranhexafluorid verarbeitet werden kann, das in Zentrifugen eingespeist wird.
Diplomaten zufolge lagert der Iran in Isfahan auch angereichertes Uran. In Isfahan gibt es Anlagen zur Herstellung von Uranmetall, ein Verfahren, das besonders relevant für die Verbreitung von Atomwaffen ist, da es zur Herstellung des Kerns einer Atombombe verwendet werden könnte.
Die IAEA erklärte, in Isfahan gebe es Maschinen zur Herstellung von Zentrifugenteilen und bezeichnete es im Jahr 2022 als „neuen Standort“.
CHONDAB: Der Iran verfügt über einen teilweise fertiggestellten Schwerwasser-Forschungsreaktor, der ursprünglich Arak hieß und heute Chondab genannt wird. Schwerwasserreaktoren bergen ein Risiko für die Verbreitung von Atomwaffen, da sie leicht Plutonium produzieren können, das wie angereichertes Uran zum Bau des Kerns einer Atombombe verwendet werden kann.
Im Rahmen des Abkommens von 2015 wurde der Bau gestoppt, der Reaktorkern entfernt und mit Beton verfüllt, um ihn unbrauchbar zu machen. Der Reaktor sollte umgestaltet werden, „um die Plutoniumproduktion zu minimieren und im Normalbetrieb kein waffentaugliches Plutonium herzustellen“. Der Iran hat der IAEA mitgeteilt, dass er plant, den Reaktor 2026 in Betrieb zu nehmen.
FORSCHUNGSZENTRUM TEHERAN: Zu den iranischen Atomforschungsanlagen in der Hauptstadt Teheran gehört ein Forschungsreaktor.
BUSCHEHR: Buschehr ist das einzige noch in Betrieb befindliche Atomkraftwerk des Landes und liegt an der Küste des Persischen Golfes. Dort wird russischer Brennstoff verwendet, den Russland nach Verbrauch zurücknimmt. Dadurch wird das Risiko der Verbreitung von Atomwaffen verringert. (rtr)
Iran droht mit Angriffen auch auf US-Stützpunkte in Nahost
09.38 Uhr: Der Iran droht mit Angriffen auch auf US-Stützpunkte im Nahen Osten. Der Krieg werde sich in den kommenden Tagen auf alle von Israel besetzten Gebiete und auf US-Stützpunkte in der Region ausweiten, zitiert die iranische Nachrichtenagentur Fars ranghohe iranische Militärvertreter, die nicht namentlich genannt werden. (rtr)
Weitere Mitglieder der iranischen Armeeführung getötet
09.33 Uhr: Der Iran hat den Tod zwei weiterer Generäle bekannt gemacht. Die Offiziere Gholamresa Mehrabi und Mehdi Rabani, zwei führende Mitglieder des Generalstabs der Streitkräfte, seien bei den israelischen Bombardierungen ums Leben gekommen, berichtete der staatliche Rundfunk. Mehrabi arbeitete demnach als stellvertretender Chef der Geheimdienstabteilung im Generalstab, Rabani war stellvertretender Operationschef. Damit erhöht sich die Zahl der bestätigten Todesopfer unter den Generälen auf insgesamt acht. Bei den israelischen Angriffen sind seit Freitag mindestens 78 Menschen getötet worden. Darunter sind hochrangige Militärs wie Generalstabschef Mohammad Bagheri und der Kommandeur der mächtigen Revolutionsgarde, Hossein Salami. Auch sechs Atomwissenschaftler sollen unter den Toten sein. Es sind die bisher schwersten israelischen Angriffe auf den Iran. (rtr/dpa)
Iran bestätigt Schäden an der Atomanlage Fordow
09.21 Uhr: Der Iran hat bestätigt, dass seine Atomanlage Fordow bei den israelischen Angriffen getroffen wurde. Es seien begrenzte Schäden entstanden, sagte ein Sprecher der staatlichen Atomenergiebehörde laut der halbamtlichen Nachrichtenagentur Isna. Es habe Schäden in einigen Bereichen der Anlage zur Urananreicherung gegeben. Es sei bereits zuvor ein erheblicher Teil der Ausrüstung und Materialien ausgelagert worden. Es gebe keine umfangreichen Schäden und keine Bedenken wegen Kontaminationen. (rtr)
Irans Regierung sieht keinen Sinn mehr in Atomverhandlungen
09.17 Uhr: Irans Regierung sieht nach dem israelischen Großangriff keinen Sinn mehr in den Atomverhandlungen mit den USA. Man könne nicht behaupten, verhandeln zu wollen, und zugleich Israel gestatten, die territoriale Integrität Irans zu verletzen, sagte Außenamtssprecher Ismail Baghai laut der Nachrichtenagentur Tasnim mit Blick auf die USA.
Es sei stets Wunsch „des zionistischen Regimes“ (Israel) gewesen, den Westen in Schwierigkeiten zu bringen, sagte Baghai weiter. „Und es scheint, dass es diesmal wieder erfolgreich war, den diplomatischen Prozess zu beeinflussen.“
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Seit rund zwei Monaten verhandelten Washington und Teheran über das umstrittene Atomprogramm – zuletzt jedoch ohne Fortschritte. Für Sonntag war eigentlich eine neue Gesprächsrunde angesetzt. Auch nach Ausbruch des Kriegs äußerte sich Irans Außenminister, der die Verhandlungen für Teheran führt, bislang weder mit einer Zusage noch einer Absage.
Mit Blick auf die vom Vermittler Oman verkündete Gesprächsrunde sagte Baghai laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna: „Es ist weiterhin unklar, welche Entscheidung wir diesbezüglich am Sonntag treffen werden.“ (dpa)
Iran will Angriffe fortsetzen
08.49 Uhr: Der Iran will einem Medienbericht zufolge seine Angriffe auf Israel fortsetzen. „Diese Konfrontation wird nicht mit den begrenzten Aktionen der vergangenen Nacht enden, und die iranischen Angriffe werden weitergehen“, zitiert die iranische Nachrichtenagentur Fars einen ranghohen Militärvertreter, der nicht mit seinem Namen genannt wurde. Dies werde „für die Aggressoren sehr schmerzhaft und bedauerlich sein“, zitiert Fars den iranischen Militärvertreter weiter. (rtr)
Zwei Tote bei iranischen Raketenangriff auf Wohngebiet in Israel
08.37 Uhr: Bei einem iranischen Raketenangriff auf ein Wohngebiet in der israelischen Küstenebene sind nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes zwei Menschen getötet worden. Eine Frau und ein Mann seien gestorben, erklärte der Rettungsdienst am Samstagmorgen. Weitere 19 Menschen seien bei dem Angriff verletzt worden. (afp)
Erneut Luftalarm in mehreren Landesteilen Israels
07.38 Uhr: In Israel ist erneut in mehreren Landesteilen Luftalarm ausgelöst worden. Grund seien iranische Drohnen, teilt das israelische Militär mit. Eine Reihe von Drohnen sei abgefangen worden. (rtr)
Iran meldet israelischen Drohnenangriff
07.15 Uhr: Aus dem Iran wird ein israelischer Drohnenangriff gemeldet. Das iranische Militär schieße israelische Drohnen an der nordwestlichen Grenze in der Region Salmas ab und dränge andere zurück, berichten iranische Staatsmedien. (rtr)
Israel und Iran melden gegenseitige Angriffe
06.30 Uhr: Aus Israel und dem Iran werden erneut gegenseitige Angriffe gemeldet. Das israelische Militär erklärt, die Luftwaffe greife weiterhin Ziele im Iran an. Iranische Medien berichten von einem neuen Raketenangriff auf Israel. Einzelheiten dazu lagen zunächst nicht vor. (rtr)
China verurteilt Israels Angriff auf den Iran
04.14 Uhr: Nach Angaben der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua verurteilt China „Israels Verletzungen der Souveränität, Sicherheit und territorialen Integrität des Iran“ und fordert Israel nachdrücklich auf, alle riskanten militärischen Aktionen unverzüglich einzustellen. Dies berichtet Xinhua unter Berufung auf Chinas UN-Botschafter Fu Cong. China lehne eine Ausweitung der Konflikte ab und sei zutiefst besorgt über die möglichen Folgen der israelischen Aktionen, sagte Fu demnach. (rtr)
Dritte Welle von Luftangriffen auf Israel
03.12 Uhr: Laut einem Bericht der halbstaatlichen iranischen Nachrichtenagentur Fars hat Teheran am frühen Samstagmorgen eine dritte Welle von Luftangriffen auf Israel gestartet. (rtr)
Nachrichtenagentur meldet Explosionen in Teheran
03.05 Uhr: Nach Angaben der iranischen halbstaatlichen Nachrichtenagentur Tasmin sind in der Hauptstadt Teheran Explosionen zu hören. Die Nachrichtenagentur Fars berichtet, zwei Geschosse hätten den Flughafen Mehrabad in Teheran getroffen. Andere iranische Medien berichten von Flammen in der Gegend des Flughafens. Der Flughafen liegt in der Nähe wichtiger iranischer Führungszentren und beherbergt einen Luftwaffenstützpunkt mit Kampfflugzeugen und Transportflugzeugen. (rtr)
Luftschutzsirenen heulen in Tel Aviv und Jerusalem
02.57 Uhr: In Tel Aviv und Jerusalem heulen in der Nacht zum Samstag die Luftschutzsirenen. Die Einwohner eilen in die Schutzräume. Das israelische Militär teilt mit, die Luftabwehr sei gegen iranische Raketen im Einsatz. „In der letzten Stunde wurden Dutzende Raketen aus dem Iran auf den Staat Israel abgefeuert, von denen einige abgefangen wurden“. Rettungskräfte seien an mehreren Orten im ganzen Land im Einsatz. Israelische Medien berichten, eine mutmassliche Rakete sei in Tel Aviv eingeschlagen. Ein Reuters-Zeuge berichtet, er habe eine laute Explosion in Jerusalem gehört. (rtr)
Israels UN-Botschafter spricht von Selbstverteidigung
01.44 Uhr: Der israelische UN-Botschafter Danny Danon sagt vor dem UN-Sicherheitsrat, die israelischen Luftangriffe auf Ziele im Iran seien ein „Akt der Selbstverteidigung“. Der Iran habe Kriegsvorbereitungen getroffen. Israel habe trotz der wachsenden Risiken Geduld gezeigt. „Wir haben darauf gewartet, dass die Diplomatie funktioniert. Wir haben zugesehen, wie sich die Verhandlungen hinzogen, während der Iran falsche Zugeständnisse machte oder die grundlegendsten Bedingungen ablehnte“, erklärte. Geheimdienstinformationen hätten bestätigt, dass der Iran innerhalb weniger Tage genug spaltbares Material für mehrere Bomben hätte produzieren können. (rtr)
Wirtschaftsvertreter warnt vor Folgen der Eskalation
01.32 Uhr: Der Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen, Dirk Jandura, warnt laut einem Medienbericht vor weitreichenden Folgen der Eskalation zwischen Israel und Iran für die Weltwirtschaft. „Wir sehen bereits die Auswirkungen des Konflikts auf den Ölpreis, der ansteigt“, sagte Jandura den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut einem Vorabbericht. Ein großer Teil der Öllieferungen laufe über die Straße von Hormus. Sollte der Iran den Druck auf die internationale Staatengemeinschaft erhöhen wollen, könne er diese blockieren. „Das hätte sofort Auswirkungen auf die westlichen Industrienationen.“ Auch Einschränkungen beim Flugverkehr verschärften die Unsicherheiten in den internationalen Lieferketten. (rtr)
Zwei Schwerverletzte nach iranischen Luftangriffen
00.53 Uhr: Laut einem Bericht des israelischen Fernsehsenders Channel 12 sind bei iranischen Luftangriffen auf israelische Städte zwei Menschen schwer, acht mittelschwer und 34 leicht verletzt worden. Bei den Angriffen sei unter anderem ein Wohnhaus in Ramat Gan in der Nähe von Tel Aviv getroffen worden. Zudem seien mehrere Stockwerke eines Gebäudes in Tel Aviv erheblich beschädigt worden. (rtr)

Von der Leyen spricht mit Israels Präsident Herzog
00.43 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat nach eigenen Angaben mit dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog über die eskalierende Situation im Nahen Osten gesprochen und alle Seiten zu größter Zurückhaltung aufgefordert. „Ich habe das Recht Israels auf Selbstverteidigung und den Schutz seiner Bevölkerung bekräftigt“, erklärt von der Leyen auf der Online-Plattform X. „Die Wahrung der regionalen Stabilität ist absolut notwendig.“ Diplomatische Bemühungen seien entscheidend, um eine weitere Eskalation zu verhindern. (rtr)
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