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Kommentar Sahra WagenknechtMehr als ein Ausrutscher

Pascal Beucker
Kommentar von Pascal Beucker

Sahra Wagenknecht macht in Sachen Flüchtlingspolitik wieder der AfD Konkurrenz. Die Linkspartei muss sich entscheiden, wo sie stehen will.

Zur Flüchtlingspolitik äußert sie sich gern: Sahra Wagenknecht Foto: dpa

M al wieder will es Sahra Wagenknecht nicht so gemeint haben, wie sie es geschrieben und gesagt hat. Warum nur hat die sonst so eloquente Linksfraktionsvorsitzende im Bundestag ausgerechnet in der Flüchtlingspolitik immer solche Probleme, sich klar und unmissverständlich auszudrücken?

Die Ereignisse der letzten Tage würden „zeigen, dass die Aufnahme und Integration einer großen Zahl von Flüchtlingen und Zuwanderern mit erheblichen Problemen verbunden und schwieriger ist, als Merkels leichtfertiges ‚Wir schaffen das‘ uns im letzten Herbst einreden wollte“. Was schwer nach Frauke Petry klingt, hat Wagenknecht unter der Überschrift „Menschen müssen sich wieder sicher fühlen können“ am Montag per Pressemitteilung verkündet – und zur besten Sendezeit in der ARD und im ZDF wiederholt. Ihre Aussage lässt sich nur schwer anders interpretieren als eine Kritik von rechts an der schwarz-roten Bundesregierung.

Kein Wunder, dass ihr Lamento in der AfD mit Begeisterung aufgenommen wurde. Nun spricht Wagenknecht von „Missverständnissen“ und „Fehlinterpretationen“, zu denen ihre Stellungnahme geführt habe. Sie versichert, ihr sei es weder darum gegangen, die Aufnahme von Flüchtlingen zu kritisieren noch alle in Deutschland lebenden Flüchtlinge unter Generalverdacht zu stellen.

Ist damit der Fall erledigt und alles wieder gut? Nein, das ist es nicht. Denn Wagenknecht ist zu klug und politisch erfahren, um nicht vorher zu wissen, wie ihre Äußerungen verstanden werden.

Und sie ist Wiederholungstäterin. Immer wieder hat sie in der Auseinandersetzung um die deutsche Flüchtlingspolitik den nationalistischen Stammtisch bedient. Noch gut in Erinnerung ist ihr Satz: „Wer Gastrecht missbraucht, hat Gastrecht verwirkt.“ Auch mit ihren Äußerungen über „Kapazitätsgrenzen“ und dass „nicht alle Verarmten und Verelendeten der Welt zu uns kommen können“, hat sie Öl ins Feuer gegossen. Stets agierte Wagenknecht dabei nach dem gleichen Schema, das man ansonsten nur allzu gut von der AfD kennt: erst provozieren, dann relativieren. Wagenknechts rhetorisches Blinken nach Rechts ist knallhartes Kalkül.

Angesprochen werden soll jenes ressentimentbeladene ArbeiterInnen- und Erwerbslosenklientel insbesondere im Osten, das derzeit von der Linkspartei zur AfD wandert. Linke Politik müsste jedoch genau das Gegenteil sein: Sie müsste mit aller Kraft dagegen angehen, dass Arme gegen noch Ärmere ausgespielt werden. Die Linke ist weltoffen und internationalistisch – oder sie ist nicht. Die Linkspartei wird sich entscheiden müssen. Und zwar klar und unmissverständlich.

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Pascal Beucker
Inlandsredakteur
Jahrgang 1966. Arbeitet seit 2014 als Redakteur im Inlandsressort und gehört dem Parlamentsbüro der taz an. Zuvor fünfzehn Jahre taz-Korrespondent in Nordrhein-Westfalen. Seit 2018 im Vorstand der taz-Genossenschaft. Sein neues Buch "Pazifismus - ein Irrweg?" ist gerade im Kohlhammer Verlag erschienen.
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148 Kommentare

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  • Hey Leute, ich geb das alles zu:

    ich war beim CIA, hab Syrien destabilisiert und den Irak zerstört.

    Sonst hätte es die ganzen Probleme dort gar nicht gegeben.

     

    Alles wäre ruhig geblieben.

    Also schreibn Se rein: der CIA is schuld, der solls bezahln.

  • Unmittelbar nach der Ankündigung Victor Orbans, in Ungarn ein Referendum über die Aufnahme von Flüchtenden abzuhalten, forderte Wagenknecht dasselbe auch für die BRD.

    Das ist sicher wohl sehr scharfsinnig.

     

    Zum Glück gibt es Linke und hilfsbereite Menschen, die sich von derart Kalkül nicht beeindrucken oder beirren lassen.

  • 8G
    80975 (Profil gelöscht)

    Während sich Frau Merkel leider der Unterstützung seitens der Taz gewiss sein kann, musste Frau Wagenknecht sich hier den Vorwurf gefallen lassen, dass Sie rechtspopulistisch agieren würde, weil sie Merkels Haltung als unzureichend kritisiert. Dabei wäre es wirklich interessant und notwendig gewesen die Vorschläge einmal wahrzunehmen, die vielleicht in einem von Frau Wagenknecht eingeleiteten Diskurs zur Geltung gekommen wären. Mit Abschieben, Mauern und Zäunen oder einer Bundeswehr im Inneren hätte dieser sicher nichts zu tun gehabt.

    Bei Frau Merkel lassen Sie wiederholt sämtliche politischen Amtshandlungen unter den Tisch fallen, die aber relevant sind für die Situation in der wir uns aktuell wiederfinden, und loben ihre kühle Zurückhaltung und Besonnenheit. Ausgerechnet bei Frau Wagenknecht dagegen schaffen sie es eine zweiseitige Interpretation ihrer Kritik zu liefern, die so nicht von ihr ausgegangen ist und in der sie als rechte Populistin diffamiert wird. Dem Stöckchen der Afd, das als eine rhetorische Einladung an Frau Wagenknecht daherkam, wurde somit ja leider artig hinterhergelaufen.

    Woher dieses Bedürfnis ausgerechnet Frau Wagenknecht in die Wade beißen zu müssen, während Frau Merkel hier derart unkritischen Rückhalt findet?

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @80975 (Profil gelöscht):

      Alles bei Frau Merkel abzuladen und selbst nichts Gescheites beizutragen, das genau geht gar nicht. Es ist das eine, darüber zu schwadronieren, man müsse Fluchtursachen bekämpfen. Das andere ist es, praktische Politik zu machen und Menschen aus akuter Not zu helfen. Genau wie die AFD-Brüder und Schwestern im Geiste, geht es auch Sahra nur darum zu opponieren. Sehr bequem. Und ihre Kritik an Merkel ist mehr als selbstgefällig.

      • 8G
        80975 (Profil gelöscht)
        @60440 (Profil gelöscht):

        „Genau wie die AFD-Brüder und Schwestern im Geiste“

         

        Sehen Sie, genau davon habe ich gesprochen. Weil Ihnen die Kritik an Frau Merkel nicht in den Kram passt, gehen Sie dazu über Frau Wagenknecht (mich wahrscheinlich eingeschlossen), radikal und diffamierend, zu „Brüdern und Schwestern im Geiste“ der AFD gleichzusetzen. Wodurch macht sich Frau Wagenknecht denn mit der AFD identisch; und woraus besteht denn die Praxis von Frau Merkel? Dann hätten Sie doch jetzt auch was dazu sagen können, anstelle irgendwelcher erzieherischen Charakterbeurteilungen.

      • 2G
        25726 (Profil gelöscht)
        @60440 (Profil gelöscht):

        " Das andere ist es, praktische Politik zu machen und Menschen aus akuter Not zu helfen."

         

        Welche der repressiven Massnahmen des Merkelregimes hat Ihrer Meinung nach Menschen aus akuter Not geholfen? Die Ausweitung der "sicheren Herkunftsstaaten"? Der Türkeideal ? Ja, heissa, das ist praktische Politik par excellence. Strömt zuhauf, Claqueure DerMisere.

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @60440 (Profil gelöscht):

        Differenzierung beginnt u.a. auch dort, wo nicht nur der Fokus auf das angeblich wenig Gescheite gerichtet wird, sondern auch auf das Gescheite. Ich gehe mal ganz stark davon aus, dass die promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin, die ähnliche Thesen vertritt, wie Piketty und der Wirtschaftsnobelpreisträger Stiglitz, durchaus etwas Gescheites gesagt hat. Davon wird allerdings wenig bis gar nicht berichtet. Daher ist u.a. auch die Berichterstattung leider sehr undifferenziert, pauschalisierend und teilweise diffamierend. Also diese Vorwürfe treffen nicht nur auf Pegida zu, sondern auch auf große Teile des journalistischen Berufsstandes. Schade, dadurch wird die berichtigte Kritik auch wieder ein Stück weit relativiert und unglaubwürdig. Und die fehlende Kritik an Frau Merkel in den Kommentarspalten der taz, ist in der Tat etwas sehr merkwürdig. Aber wenn in den Kommentarspalten des Öfteren bereits eine schwarz/grüne Koalition herbei favorisiert wurde, ist dies nicht verwunderlich.

  • Den Fortgang der Diskussion hier habe ich verfolgt und freue mich, daß ich bei weitem nicht der einzige bin, der erkannt hat: Hier geht es vor allem darum, eine erfolgreiche, scharfsinnige linke Politikerin zu demontieren. - Es ist die neue "Querfront-Taktik", mit der die Rechten (also die, welche den Kapitalismus unterstützen) gern Linke neutralisieren möchten, die drohen, zu populär zu werden. Dabei wird versucht, ihnen Nähe zu rechtsradikalen Politikern anzudichten, wobei jeder weiß, daß Leute wie Wagenknecht für ein durchdachtes System linker Positionen stehen, dem Rechtsradikale niemals zustimmen würden. - Ich weiß nicht, warum die TAZ glaubt, hier mitspielen zu müssen, aber es ist ein übles Spiel, welches die ohnehin schwache linke Bewegung weiter schwächt.

    • @Albrecht Pohlmann:

      Den ®echten Querfrontler erkennt man daran, dass er die TAZ ebenso grotesk und gaga als "Querfront" bezeichnet, wie es der Querfront-Guru Ken Jebsen seinen Jüngern in Berlin zurief.

      Und *Überraschung!* jener Querfront-Guru hat Sahras Annäherungsruf wohl verstanden und verteidigt sie natürlich emsig. :)

       

      Und natürlich ist es ein doller Zufall, dass dein Kommentar so Inhaltsgleich mit der Meinung des Gurus ist, und so kurz nach der Veröffentlichung des "Gurus" auf seiner FB-Seite erscheint :)

      (Zu dem Dummschwätzer verlinken um diesen "dollen Zufall" zu verdeutlichen, möchte ich denn doch nicht)

      • @Wagenbär:

        Hochgeschätzter @WAGENBÄR - im Gegensatz zu Ihnen, dem Anti-Querfrontler, lese ich Ken Jebsens Kommentare auf FB nicht, kenne demzufolge auch den von Ihnen genannten nicht und wußte ebenso wenig, was jener seinen "Jüngern" in Berlin zu gerufen hatte. - Bleibt mir nichts übrig, als Ihnen herzlich zu danken für Ihren Tipp, sich näher mit Ken Jebsen zu beschäftigen.

  • Als ehrenamtlicher Deutschlehrer für MigrantInnen kann ich Frau Wagenknecht nur zustimmen: Viele meiner SchülerInnen haben kaum Schulbildung, sie haben ihre Länder als Halbwüchsige verlassen, sie sind seit vielen Jahren auf der Flucht. Die meisten haben keine abgeschlossene Berufsausbildung. Einige können in ihrer Muttersprache weder schreiben noch lesen. Sie sind hochmotiviert, sie sind klug - aber wie sollen sie die nötige Bildung nachholen? Wer wird sie jemals einstellen? Wer wird ihnen eine Lehrstelle geben? Ich gebe Frau Wagenknecht recht, es braucht eine große Anstrengung und viel Geld, um solchen Menschen die Chance zu geben, die sie verdienen. Vor solchen Problemen die Augen zu verschließen, heißt, den Rechten in die Hände zu spielen.

    • @Dr. Müller:

      Es war nie Ziel des "Wir schaffen das" möglichst vielen Menschen Deutsch beizubringen. Ziel war es mit dem Tod und anderen Unwidrigkeiten bedrohten Menschen Schutz zu bieten.

    • 8G
      889 (Profil gelöscht)
      @Dr. Müller:

      Sicher, und wenn sie nur das gesagt hätte, hätte sich auch keiner beschwert.

  • Frau Wagenknecht war mir noch nie sympathisch, aber hat sie nicht Recht? Wenigstens mit einem Teil ihrer Aussage?

    Ich sehe es selbst jeden Tag. Ohne die Freiwilligen die viel für Flüchtlinge tun, wäre die Situation sehr viel schlimmer.

    Aber das liegt nicht an den Flüchtlingen, es liegt an der Politik die groß rausposaunt das wer sich nicht integriert fliegt, dann aber keine Integrationskurse anbietet.

    In soweit hat Frau Wagenknecht Recht.

    Nur mit guten Worten ist weder den hier lebenden Menschen geholfen, noch denen die Schutz bei uns suchen.

  • "Die Ereignisse der letzten Tage würden „zeigen, dass die Aufnahme und Integration einer großen Zahl von Flüchtlingen und Zuwanderern mit erheblichen Problemen verbunden und schwieriger ist, als Merkels leichtfertiges ‚Wir schaffen das‘ uns im letzten Herbst einreden wollte“

     

    Wenn man ehrlich zu sich selbst ist, dann ist diese Aussage weder "rechts", noch "links" - sie ist schlichtweg "realistisch". In welcher politischen Richtung liegt denn "die Wahrheit"?

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Jens Frisch:

      André Poggenburg schrieb: "Frau Wagenknecht kommen Sie zur AfD." Der Mann hat verstanden.

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Dann sollte aber auch Frau Merkel zur AfD gehen. Dem fünfzehnjährigen palästinensischen Flüchtlingsmädchen erzählte sie nämlich genau dasselbe - und erntete dafür Rügen und Empörung.

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Wieso? Ist Realitätsbewusstsein nur charakteristisch für die Rechten? Müssen Linke ewig die Augen vor den Tatsachen verschließen oder so tun als ob?

  • Wenn ich das richtig verstanden habe denkt die Linke trotz ihres Internationalismus meist klassisch nationalökonomisch. Die Forderung Märkte abzuschotten, einen geschützten Raum zu schaffen um dadurch wirtschaftspolitisch zu Gestalten und im Ergebnis ArbeitnehmerInnenrechte auszubauen ist noch ausgeprägter als es bei der SPD und sogar den Grünen ist. Das ist ja nun auch nicht neu.

     

    Muss ja auch nicht mal verkehrt sein, will und kann ich aber gar nicht beurteilen.

     

    Folgerichtig ist es dann aber auch den Arbeitsmarkt unter ähnlichen Aspekten zu betrachten und was eine ungeregelte Einwanderung für den "Marktwert" der vielen Menschen (Einheimische und Zugewanderte) bedeutet, die um einen Jobeinstieg oder Joberhalt kämpfen.

     

    Diese Aspekte hat Lafontaine schon immer mitbetrachtet und da Frau Wagenknecht nunmal mit ihm verheiratet ist werden sie wohl des öfteren darüber sprechen.

    • @Waage69:

      Genau, und damit haben beide auch Recht. Mittlerweile muss ich leider feststellen, das Arbeitnehmerrechte, parallel zum "Marktwert", immer weiter geschliffen werden. Dies geschieht analog zur grassierenden Globalisierung, wobei die Flüchtlinge genau diesem Zug der Globalisierung folgen. Dahin, wohin das Kapital, die Möglichkeit ein klitzekleines Stück vom Kuchen zu bekommen, wandert, dorthin folgt dann auch das Human-Kapital. Dies ist Ursache und Wirkung aller Auseinandersetzungen unter der wir derzeit leiden, genau das hat S.W. schon lange erkannt, danach gehandelt. Und Sie hat Recht, mit dem was sie sagt und tut, deshalb sollten wir alle hinter ihr stehen!!!

  • 3G
    3641 (Profil gelöscht)

    Genau darum geht es... auch Sahra Wagenknecht hat nicht gesagt, dass Asylsuchende ihr Gastrecht verwirken, sondern Menschen, die ihr Gastrecht missbrauchen.

  • 7G
    73176 (Profil gelöscht)

    Meiner Einschätzung nach, kann man folgende Unterscheidung vornehmen:

     

    1. Es gibt diejenigen, die sagen: "Die Integration der Flüchtlinge scheitert, weil ..."

    2. und diejenigen, die sagen: "Die Integration der Flüchtlinge wird ein Segen, weil ..."

     

    Es geht im Wesentlichen um die Grundvoraussetzung. Linke (bzw. Grupp 2) nimmt an, dass alle Voraussetzungen gegeben sind, damit die Flüchtlinge integriert werden können. Die 1. Gruppe eben nicht (z.B. will die deutsche Bevölkerung überhaupt Flüchtlinge integrieren???).

     

    Der Vorteil liegt natürlich ganz klar bei den Linken. Wenn die Integration scheitert (wie in Frankreich ???), dann sind andere Schuld, weil ja die Integration funktioniert hätte, falls ... .

  • Mal abgesehen von der "linkspopulistischen Hetze" im Kommentar gegen Fr. Wagenknecht: Was versprechen sich "weltoffene und internationalistische" Linke wie der Autor eigentlich von der Politik der unbegrenzten Einwanderung und Integration? Sollen Millionen Migranten aus Deutschland das linke Utopia machen? Oder zumindest in 10 Jahren für eine parlamentarische Antifa-Mehrheit sorgen?

    Bis jetzt hat es kein öffentliches Zurücknehmen dieses Konzepts von Seiten der großen Refugee-Welcome-Koalition gegeben und bis jetzt sind unsere Probleme, nüchtern betrachtet, noch klein - ich hoffe inständig, dass das so bleibt!

    Soll die Hälfte der Bevölkerung, die sich praktisch von der Hand in den Mund durchschlägt, aber nach Meinung von Janz Schlauen hier sich eigentlich reich fühlen kann gegenüber den weltweit wirklich Armen, ihre Wohnung, ihren Job, ihr Kindergeld mit den noch gebeutelteren Zuwandernden (wobei das nicht die Ärmsten sind) teilen, um sich links und solidarisch zu fühlen?

    Wäre das nicht eher die Sache der finanziell gut abgesicherten Befürworter der Willkommenskultur? Aber was schert die die Lage der Mitmenschen im eigenen Land (ja, bis auf weiteres ist es nur die Solidarität im eigenen Land, die für ein Minimum an Sicherheit gegen Ausbeutung und Willkür sorgen kann), Hauptsache im ideologischen Grabenkampf auf der richtigen Seite!

    Deutschland muss mehr zur Lösung weltweiter Probleme beitragen und individuell durch Asyl helfen, aber nicht durch ungesteuerte Masseneinwanderung. Welch Realitätsverlust, ich fass es nicht!

    Frau Wagenknecht ist eine der Wenigen, die unverdächtig ist unser System zu idealisieren und die es wagt die wirklichen Probleme zu benennen, auch gegenüber der Masse der Nicht-Verstehen-Woller in der eigenen Partei. Respekt!

    • @Herr K.:

      Bravo!!!

    • @Herr K.:

      Schon erstaunlich, dass die TAZ-Moderation derart kritische Kommetare durchläßt.

       

      Es geht dem Autor um die Durchsetzung allgemeingültiger Grund- und Menschenrechte. Jeder Mensch hat einen Anspruch darauf, dass ein Asylbegehren in D in einem rechtsstaatlichen Verfahren geprüft wird.

       

      Finanziert wird das Ganze durch Umlage bei den Reichen (Erbschaftssteuer/Vermögenssteuer), so dass die prekären Schichten in D. gar nicht beeinträchtigt werden. Arme werden nicht gegeneinander ausgespielt.

       

      Da es um Menschenrechte geht, ist jede abweichende Meinung außerhalb des demokratisch - zulässigen Spektrums.

       

      Erinnert alles irgendwie an frühere K-Gruppen.

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @A. Müllermilch:

        Erstaunlich, dass die TAZ-Moderation derart viel Ironie und Polemik durchlässt: "Finanziert wird das Ganze durch Umlage bei den Reichen (Erbschaftssteuer/Vermögenssteuer), so dass die prekären Schichten in D. gar nicht beeinträchtigt werden. Arme werden nicht gegeneinander ausgespielt.

        "

        Welche Vermögenssteuer, die wurde abgeschafft? Welche Erbschaftssteuer, bei den hohen Freibeträgen und der Schonung von Betriebsvermögen kommt da nicht viel zusammen?

  • Die TAZ - deren Printversion ich noch bis September beziehe - ist sich nicht zu schade, heute mit dem Wagenknecht-Thema aufzumachen. Wie ich zu Herrn Schultes Text zum gleichen Thema schon schrieb: Es ist geradezu selbstmörderisch, wenn die paar Linken, wozu ich eben Politiker und Politikerinnen der Partei "Die Linke" ebenso zähle, wie immer noch das TAZ-Team, derart aufeinander losgehen. Mir ist es unverständlich, wie eine von mir geschätzte Autorin wie Anja Maier dazu noch einen Kommentar im allgemeinen Tenor der TAZ abliefert (ebenfalls auf der heutigen Titelseite). Könntet ihr, liebe TAZler, nicht hierzu wenigstens Pro und Contra zulassen, statt mehrere Artikel der immer gleichen Stoßrichtung zu bringen? Hier wird ja grundsätzlich gern berichtet, wenn es innerhalb dieser Partei Konflikte gibt. Das ist okay - man muß die nicht vergöttern. Aber diese Partei hat zu vielen Problemen eine klare linke Haltung, wovon ich in der TAZ nichts lese. Es ist die einzige Partei, die noch konsequent pazifistische Positionen vertritt und hinsichtlich sozialer Gerechtigkeit das Erbe der SPD angetreten hat. Aber so lange andere Teile der Linken diese Partei nur als unliebsame Konkurrenz betrachten, wird auch die parlamentarische Opposition weiterhin so hilflos und klitzeklein bleiben (gegen die kriegt die Merkel-Regierung jede Schurkerei durch), wie wir sie jetzt erleben müssen. Ich bitte die TAZ und besonders Frau Maier und die Herren Schulte und Beucker, zu überdenken, was sie mit solchen Kampagnen innerhalb der linken Bewegung anrichten.

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @Albrecht Pohlmann:

      Die Grünen Wähler bei der taz favorisieren vermutlich auf Bundesebene Schwarz/Grün. Da wäre eine starke Linkspartei nur hinderlich. Und pro und contra ist zu differenziert und zu wenig diffamierend und pauschalisierend. Differenzierung wird auch immer nur von den anderen verlangt.

    • 8G
      889 (Profil gelöscht)
      @Albrecht Pohlmann:

      Wie aus dem Handbuch für kleine Möchtegern-Gurus: Wer das Führungspersonal kritisch hinterfragt, greift dadurch die ganze "Bewegung" an. Dabei wird die Kritik als ein "aufeinander Losgehen" infantilisiert, und dem Kritiker wird auch noch das notwendige eigene Scheitern angehängt. Damit dabei keine Verwirrung aufkommt, hört man ihm am besten gar nicht weiter zu oder bestellt gleich die Zeitung ab.

      • @889 (Profil gelöscht):

        "Dabei wird die Kritik als ein "aufeinander Losgehen" infantilisiert"

         

        Welche Kritik meinen Sie ? Haben Sie in diesem Artikel irgendeine inhaltliche Kritik der Aussagen von S.W. gefunden ? Dann wäre ich Ihnen unendlich dankbar, wenn Sie diese Erkenntnisse mit mir teilen könnten.

         

        Fakt ist, dass eben die Unfähigkeit zuzuhören und verstehen zu wollen Grundlage dieses Artikels ist. Wie im übrigen vieler sogenannter Diskussionen unter selbsternannten Linken.

      • @889 (Profil gelöscht):

        Hochverehrter "Kleiner Spinner": Wie Sie vielleicht aus der jahrelangen Lektüre der TAZ selbst erfahren haben, neigt diese tendenziell den Grünen und Teilen der SPD zu, über welche sie häufiger und fairer berichtet, als über "Die Linke". Deren Beiträge zum Politikgeschehen, mögen sie noch so progressiv sein, wurden in der TAZ entweder ignoriert, als weltfremd denunziert und lächerlich gemacht ("Pazifismus") oder im Spiegel innerparteilicher Konflikte dargestellt. Wie gesagt (Ihr Kommentar zeigt, daß Sie meinen nicht gründlich gelesen haben) - es gibt keinen Grund, "Die Linke" mit Kritik zu verschonen, aber es fällt auf, wenn die Stoßrichtung überwiegend die gleiche ist. - Was aber die dringende Not eines Bündnisses aller linken Kräfte in unserer Zeit betrifft, so betreibt die TAZ Kampagnenpolitik gegen unliebsame Konkurrenten, egal wie man's nennt: "infantil" ist allenfalls die Vorgehensweise, nicht mein Kommentar. - Eines mögen Sie mir, lieber "Kleiner Spinner", aber doch noch näher erläutern: "Wie aus dem Handbuch für kleine Möchtegern-Gurus": ja du liebe Güte, was meinen Sie denn eigentlich damit?

        • @Albrecht Pohlmann:

          Bravo!

    • @Albrecht Pohlmann:

      Der Spiegel wird wohl auch schon nicht mehr gelesen: SPIEGEL-Gespräch mit Bodo Ramelow: "Wir sind keine Pazifisten" ;-)

      • @Rudolf Fissner:

        "(...) oder im Spiegel innerparteilicher Konflikte dargestellt(...)"

         

        Vom SPIEGEL aus Hamburg war nicht die Rede.

  • "Angesprochen werden soll jenes ressentimentbeladene ArbeiterInnen- und Erwerbslosenklientel insbesondere im Osten, das derzeit von der Linkspartei zur AfD wandert. Linke Politik müsste jedoch genau das Gegenteil sein: Sie müsste mit aller Kraft dagegen angehen, dass Arme gegen noch Ärmere ausgespielt werden."

     

    Tja was soll ich jetzt daraus lernen ?

    Linke sollen das Erwerbslosenklientel nicht mehr ansprechen ?

    Mit ressentimentbeladenen Menschen soll man nicht reden (wird schwierig)?

    Mal abgesehen davon, dass die liebe Autorin mir nicht verrät,

    was an der zitierten Aussage denn inhaltlich falsch wäre und warum die "Aufnahme vieler Flüchtlinge" ganz und gar kein Problem darstellt

    (müssen die Flüchtlingshelfer dann womöglich Vergnügungssteuer für ihre Hilfe zahlen?), entnehme ich diesem pubertären Kommentar nur eines, die Autorin glaubt, dass eine Diskussion darin besteht, dass sich Gleichgesinnte ihre Meinung gegenseitig bestätigen.

     

    Und da wundert sich noch jemand, dass Linke wahlweise für Witzfiguren oder Geisteskranke gehalten werden ?

    • @Xenophan:

      "Linke sollen das Erwerbslosenklientel nicht mehr ansprechen ?"

      Relativsätze werden nicht zum Spaß gebildet: "das derzeit von der Linkspartei zur AfD wandert."

       

      "was an der zitierten Aussage denn inhaltlich falsch wäre und warum die "Aufnahme vieler Flüchtlinge" ganz und gar kein Problem darstellt

      (müssen die Flüchtlingshelfer dann womöglich Vergnügungssteuer für ihre Hilfe zahlen?), "

      Wie alle anderen unterschlagen auch Sie, das Wagenknecht ihre Aussage nicht einfach so getätigt hat, sondern in direkten Zusammenhang mit den Anschlägen gebracht hat. Und damit stößt sie in das altbekannte "Die Flüchtlinge bringen Terror"-Horn.

      • @sart:

        Soll das jetzt heißen, dass Linke nur die Erwerbslosen, die mal links gewählt haben, nicht mehr ansprechen dürfen ? (wie kann mensch seine Aussagen so einschränken, dass dies der Fall ist ?)

         

        Zu der Aussage, ist die jetzt richtig oder falsch ? Jetzt will ich doch mal bitte ohne jedes rumgeeiere klare Aussagen lesen.

         

        "Und damit stößt sie in das altbekannte "Die Flüchtlinge bringen Terror"-Horn."

        Das ist Ihre Interpretation und damit ihr Problem. Wenn Sie sich selbst Denkverbote erteilen wollen, können Sie das gerne tun, der Anmaßung diese Denkverbote auf andere auszudehnen möchte ich aber doch entschieden entgegentreten.

    • Pascal Beucker , Autor des Artikels, Inlandsredakteur
      @Xenophan:

      Welche Autorin?

      • @Pascal Beucker:

        Oh entschuldigung, da ist mir doch glatt die Großschreibung des Binnen-I verlorengegangen. Und ob man jetzt der, die oder das AutorIn schreibt - das ich mir leider nicht ganz klar.

         

        Im übrigen - muss ich mir was dabei denken, dass dieser kleine Laspus der einzige Anlass für eine Antwort ist ?

        • @Xenophan:

          Zumindest ihr "Laspus" wäre jetzt doch ein weiterer Anlass.

          • @Rainer B.:

            Genaugenommen wäre mir ja eine Antwort auf die inhaltlichen Kritikpunkte, die es ja hier doch gibt, lieber.

            Aber wenn ich so in mich gehe, stelle ich fest, dass dies meinen inzwischen wieder überhandnehmenden Pessimismus erheblich erschüttern würde. Weiss leider nicht mehr ob mich das noch freuen würde.

            • @Xenophan:

              Sie Ärmster werden ja von Stimmungen nur so hin und her geworfen.

      • @Pascal Beucker:

        Das muss heute so wegen Gender

        • @Waage69:

          Ich lach mich schlapp. Der Gendermän hat wieder zugeschlagen. Weil er es kann!

          • @Rainer B.:

            Haha, sehr geil!

  • Wenn man sich mal zu den maroden Zuständen, mit denen die Flüchtlings- und Integrationshelfer jeden Tag gegen staatliche Windmühlen kämpfen müssen (kaum Dolmetscher, systematische Antragsverschleppung, kein Geld für garnichts), dann weiss man auch, wie unangebracht obige Behauptung ist.

     

    Jetzt arbeitet man also bereits der AfD zu, wenn man es wagt anzumerken, dass zu einer funktionierenden Flüchtlingspolitik mehr gehören muss, als ein medienwirksames "wir schaffen das". Beschämend.

  • Ist die taz noch links? Ha, ha. Kein Wunder, wenn sich in ihren Redaktionsstuben nur Zöglinge des wohlhabenden Mittelstandes tummeln, um sich für größere Aufgaben, nämlich die Schreibtätigkeit bei Zeit, FAZ, Spiegel und SZ die nötigen Sporen zu verdienen.

     

    Einem Politiker Populismus vorzuwerfen ist so, als ob man Pastoren, Priestern, Imamen und Rabbis vorwürfe, religiös zu sein. Und es ist schon seltsam, dass die taz jede Gelegenheit nutzt, missverständliche Äußerungen von Frau Wagenknecht auf die Atomwaage zu legen, um dann eine Diffamierungskampagne gegen sie vom Stapel zu lassen.

     

    Entscheidend bei PolitikerInnen ist doch eher, was sie in der Summe äußern und was für Taten sie für sich sprechen lassen. Und da besitzt Frau Wagenknecht gegenüber den rot-grünen Politversagern einen deutlichen Vorsprung. Den diese haben über die rituelle Verklappung opportunistischer Worthülsen hinaus nur dafür gesorgt, eine ganze Bevölkerungsschicht ins Prekariat zu stürzen, ohne sich jemals dafür zu schämen.

    • @Wunderpaule:

      Sie haben die Welt bei Ihrer Aufzählung vergessen. Und die FR, die allerdings davon profitieren konnte, wie mir scheint.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Da hat die brave Frau Wagenknecht einmal recht, und dann wird sie zum Dank durch's Dorf getrieben.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Recht oder rechts haben, dass ist hier die Frage.

  • 6G
    628 (Profil gelöscht)

    Ich nehme eher an, dass Frau Wagenknecht unterschätzt, wie hysterisch die ganze Debatte auf Seiten der Linken inzwischen geworden ist. Die Linke hat sich bei dem Thema selbst mit so vielen Denk- und Redeverboten belegt, dass eine vernünftige Debatte kaum noch möglich ist. Allerdings soll sie sich dann am Ende nicht wundern, wenn sie nicht mehr gewählt wird.

    Davon abgesehen ist Frau Wagenknecht ganz offensichtlich eine Zielscheibe der meisten Medien. Unabhängig was man im Einzelnen von ihren Äußerungen hält, sie wird in einer Schärfe kritisiert und angegangen, die nicht normal ist. Zumal sie ja bisher nichts gesagt hat, was sonderlich aufgefallen wäre, wäre es z. B. von einem Politiker der SPD gekommen.

    • @628 (Profil gelöscht):

      Frau Wagenknecht ist nicht eine Zielscheibe, sie ist Fraktionsvorsitzende der "DIE LINK" im Bundestag. Als solche ist sie Sprachrohr der Positionen der "DIE LINKE".

    • @628 (Profil gelöscht):

      #Sommerloch

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Sahra braucht wohl wieder mal ne schön braune Torte. Unbelehrbar.

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @60440 (Profil gelöscht):

      Ist das jetzt ein Aufruf zur Gewalt?

    • @60440 (Profil gelöscht):

      Kreibig pur - unsachlich, kindisch, anmaßend.

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @Rainer B.:

        Ich find rassistische Hetze mies, Sie nicht ?

        • @60440 (Profil gelöscht):

          Ja doch, aber nur da, wo es sie tatsächlich gibt.

          • 6G
            60440 (Profil gelöscht)
            @Rainer B.:

            Poggenburg hat die liebe Sahra schon mal eingeladen, zur AfD. Der Mann erkennt Gesinnungsgenossinnen ...

            • @60440 (Profil gelöscht):

              Gäähn. Typen wie Poggenburg kennen doch nur eine Gesinnung und sehen die folglich bei allen anderen auch.

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Diese Frau ist genauso unwählbar wie Horst Seehofer, Beatrix v. Storch, Frauke Petry, Björn Höcke oder Alexander Gauland. Und genau wie die die Rechtspopulisten haut die Sahra Ungeheuerliches raus umd sodann mitzuteilen wie sehr sie mißverstanden wurde. Schießbefehl gegen Flüchtlinge ? Ja, nein, aber nur gegen Frauen, nein, war nicht so gemeint. Boateng will keiner als Nachbarn, ja, nein, aber er ist doch gut integriert. Unser Boot ist voll. Das Gastrecht verwirkt. Ja, aber die Flüchtlingskonvention gilt trotzdem irgendwie. Das Schlimme an Figuren wie Sahra ist, dass eine Alternative zu Merkel so nicht entstehen kann. Sie ist ein CSU-AFD-Bollwerk gegen Veränderungen in diesem Land. Eine Art fünfter Kolonne. Wird Zeit, dass sich die Linke solch destruktiver Personen entledigt, damit mal wieder Politik gemacht werden kann, statt billige Stammtischparolen abzusondern. Von praktizierter Menschlichkeit mal ganz zu schweigen.

  • Das macht wahrscheinlich der enge Kontakt zu Lafontaine. Der hatte ja auch gelegentlich seine populistischen Ausfälle.

    • @Senza Parole:

      Stimmt - immerhin war er so populär, dass er dreimal die absolute Mehrheit in einem Bundesland gewonnen hat.

    • @Senza Parole:

      Welche denn?

  • 6G
    65522 (Profil gelöscht)

    Das Ganze hat mit Flüchtlingen überhaupt nichts zu tun.

    Warum Frau Wagenknecht nun gerade diese fürchterlichen Ereignisse zur Kritik an Frau Merkels offenen Armen genutzt hat ist mir Schleierhaft, eines ist jedoch gewiss, sie denkt garantiert nicht in Kategorien der AfD.

    Viel schlimmer finde ich dass es einige öffentlich wirkende Personen nicht erwarten können Deutschland im Griff des Terrors des IS zu wähnen.

    Oft sind diese auch identisch mit jenen die jedes (abenteuerliche) Regime Changing begrüßen und damit ein Machtvakuum unterstützen und Menschen durch Verzweiflung und Wut dem Gedankengut des IS sehr nahe bringen.

    Zu diesen Menschen gehört Frau Wagenkenecht garantiert nicht.

  • "Ihre Aussage lässt sich nur schwer anders interpretieren als eine Kritik von rechts an der schwarz-roten Bundesregierung." WIE lässt sie sich denn anders interpretieren? Wenn man nur hört was man hören will, hört man nur das was man hören will.. Sie betont immer wieder, dass die Bekämpfung von FluchtURSACHEN oberste Priorität hat. Dann muss man sich mit solchem Kapazitätsquatsch gar nicht erst befassen. Halte den Kommentar für kurzsichtig.

  • Ja Leute, was soll man dazu sagen? Gegen die große Koalition, die hier im Bundestag einen Abbau des Asylrechts bis zur Unkenntlichkeit betrieben hat und gegen einen Innenminister de Maizière, der an vorderster Front seit Jahr und Tag Flüchtlinge und Asylbewerber dazu mißbraucht, dieses Land mehr und mehr in einen Polizei- und Überwachungsstaat zu verwandeln, ist Euch jede Kritik zu viel geworden. Aber da gibt es ja immer noch eine Sahra Wagenknecht, gegen die sich schon immer trefflich polemisieren ließ, weil man damit augenblicklich und treffsicher antikommunistische Reflexe bedienen kann, die - nicht nur - in Deutschland nunmal traditionell in die Gehirne eingebrannt sind. Mir scheint, Sahra Wagenknecht wird nur deshalb so oft missverstanden, weil Sie eine der ganz wenigen geworden ist, die sich überhaupt noch klar positionieren und ausdrücken.

     

    Siehe hier: http://linksfraktion.de/im-wortlaut/gegen-pauschale-verdaechtigungen-schutzsuchenden/

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      Sahra betreibt genau das Geschäft der Rechtspopulisten und Asylabbauer. Das ist Ihnen schon kalr, gell ?

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Nee! Da gibt's nun wirklich genug andere, die das schon tun. Da gibt's auch keinerlei Bedarf. Frau Wagenknecht ist bei weitem nicht so schlicht gestrickt, wie ihre "Kritiker".

  • Ich hoffe in einem ziviisierten Rechtsstaat ist die Aussage „Wer Gastrecht missbraucht, hat Gastrecht verwirkt.“ allgemeingültig. Niemand möchte einen Gast bei sich haben, der mir mutwillig Schaden zufügt.

     

    Wer diesen Satz anzweifelt, kann nur von Sinnen sein.

    • 2G
      24636 (Profil gelöscht)
      @Struppi:

      Menschen, die Asyl beanspruchen, sind aber nicht einfach Gäste, sondern sie haben einen Rechtstitel, den sie (derzeit) nur durch gravierende Rechtsverstöße entzogen bekommen können. Daher ist das, was sie hier Wagenknecht nachträllern leeres Gerede. Gäste bei sich zuhause in den eigenen vier Wänden, die können sie sich aussuchen. Damit hat es sich dann aber auch.

       

      Das Zivilisierte liegt auch genau in diesem Status und seiner rechtlichen Normierung begründet. Das eben nicht Tim oder Struppi morgen mal keine Lust haben und sagen, nö, sie sind mir nicht zivilisiert genug, sie bleiben bitte draußen. Zivilisation liegt nicht darin begründet, dass man die Guten von den Schlechten trennt, sondern dass man seitens des Staates alle nach den gleichen Regeln, Normen und Gesetzen behandelt. Dass also der Asylberechtigte nach den gleichen Gesetzen handeln muss wie der eingeborene Bürger. Und dass er im Falle von Verstößen genauso bestraft wird. Das ändert sich erst dann, wenn er seinen Antrag negativ beschieden bekommt und sich sein Status ändert. Wenn er aber positiv beschieden wird, dann muss er auch in ein deutsches Gefängnis und darf nicht in den Tod geschickt werden. Denn er brach das deutsche Gesetz, nicht das des Sudan whatever.

       

      Meiner Ansicht nach haben sie ein äußerst beschränktes Verständnis von Rechtsstaatlichkeit und Zivilisation. Was mich bei Frau Wagenknecht aber weitaus mehr überrascht.

      • @24636 (Profil gelöscht):

        Vielleicht sollten Sie Ihr beschränktes Verständnis über die Situation von Flüchtlinge und deren Status erweitern, das könnte vielleicht zu wirklichen Überraschungen führen.

        Denn so wie ich es sehe ist ihres deutlich beschränkter als meines und von Frau Wagenknecht.

      • @24636 (Profil gelöscht):

        Ich schrieb Gäste, was haben Gäste mit Asyl zu tun?

         

        Wer Asylberechtigt ist, kann dieses Recht auch nicht verlieren. Davon war aber auch nie die Rede und niemand hat davon gesprochen, dass irgendwer sein Asylrecht verliert.

         

        Das ist wohl wieder ein Beispiel das jeder das liest was er oder sie lesen möchte.

      • @24636 (Profil gelöscht):

        "nur durch gravierende Rechtsverstöße entzogen bekommen können"

         

        Daran mangelt es ja leider nicht.

  • An alle, die meinen, hier läge ein Missverständnis (natürlich auf der Rezipientenseite) vor:

     

    Nein, tut es nicht.

     

    Wie genau sollen denn die jüngsten Anschläge die Probleme der Aufnahme und Integration von zahlreichen Flüchtlingen aufzeigen?

     

    Das ist entweder banal bedeutungsleer oder falsch.

     

    1. Der Satz legt nahe, dass die hohe Anzahl der Flüchtlinge das Problem ist, das zum Anschlag führte. Ist aber Quatsch. Ob fünf Flüchtlinge oder fünf Millionen kommen. Wenn darunter ein Terrorist ist, dann ist er da.

     

    2. Terroristische Anschläge sind kein Integrationsproblem wie ein verweigerter Handschlag.Ungeachtet möglicher kulturellen oder sozialen Differenzen sind überall auf der Welt Anschläge nicht gern gesehen.

     

    Und an alle, die meinen, man müsse den Kontext beachten: Die nachfolgenden Sätze der Pressemitteilung ('Wir müssen wissen, wer hier ist') passen genauso auch in eine Erklärung des Innenministers und sind genauso zielführend.

    Ob das Rechtspopulismus ist oder nicht - eklig ist es allemal und während ich von de Maiziere nichts anderes erwarte, erwarte ich von Linken deutlich mehr.

     

    Ach ja: Man kann Frau Wagenknecht, Frau Merkel und Frau Petry gleichzeitig doof finden.

    • @pitpit pat:

      Ich glaube nicht mal, dass unter den Flüchtlingen Terroristen sind. Ich glaube aber, dass aus frustrierten Einwanderern, deren Erwartungen nicht erfüllt werden, Attentäter werden können.

       

      Bei fünf Mio. Flüchtlingen ist die Anzahl der Frustrierten sicher größer als bei fünf Flüchtlingen.

       

      Klar, wenn man die Reichen enteignet ist genug Geld da, um 5 Mio. Flüchtlinge mit ausreichend Wohlstand zu versorgen, damit sie gar nicht erst frustriert werden.

       

      Aber bitte erst das Geld besorgen, dann die 5 Mio. Flüchtling holen.

    • @pitpit pat:

      Ihnen ist aber schon aufgefallen, dass sich die Lösungsansätze völlig unterscheiden?

       

      Vorhandene Schwierigkeiten zu verschweigen, ist gefährlich. Es kommt darauf an, welche Lösungen man anbietet. Das Verschweigen überlässt die Diskussion der AfD.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ich hoffe, Ihnen fällt auf, dass ich mich überhaupt nicht mit möglichen Lösungsansätzen befasst habe und - in diesem Zusammenhang - auch nicht vor habe. Mir geht es um die Art wie eine Fraktionsvorsitzende der LINKEN über Flüchtlinge und Terrorismus spricht.

        Erst recht habe nicht gefordert, über Probleme zu schweigen. Spannend bleibt die Frage, wie man ein Problem beschreibt.

        • @pitpit pat:

          Na ja. Mit Tunnelblick wird es natürlich schwierig...

    • @pitpit pat:

      1) Die Schlussfolgerung, dass die Chance steigt, dass sich unter den Flüchtlingen Teroristen befinden, wenn die Anzahl der Flüchtlinge aus einem Gebiet steigt, in dem eine Terrororganisation aktiv ist, sollte eigentlich für jeden reproduzierbar sein. Und DAS unter den Flüchtlingen Terroristen sind, ist seit letzter Woche bewiesen.

      2.) Integration heisst IMHO das Übernehmen, zumindest aber Respektieren unserer Werte. Das diese Werte offenkundig von den Tätern in der letzten Woche nicht respektiert werden, halte ich für offenkundig. Entsprechend sind terroristische Anschläge von Flüchtlingen im aktuellen Kontext sehr wohl auch fehlender Integration geschuldet.

       

      Und was genau, das interessiert mich wirklich, ist inhaltlich falsch an der Forderung, Informationen über die Flüchtlinge zu beschaffen, die hier sind? Informationen beispielsweise über die Frage, ob und wie viele IS-Sympathisanten unter den Flüchtlingen sind? Kann ja nicht sein, dass die Forderung automatisch falsch ist, nur weil der Innenminister sie vertritt

      • @Kaboom:

        Hi Kaboom,

         

        zu 1: Klar, da kann ich prinzipiell zustimmen. Nur war ja mein Punkt, dass es ausgerechnet die HOHE Anzahl von Flüchtlingen sei die Ursache der Anschläge. Und das ist eben falsch. Wenn es um die Korrelation von Anzahl der Flüchtlinge und Anschlägen ginge, dann auf der Seite Fremdenhasser, die Anschläge auf Flüchtlinge oder deren Häuser verüben.

        Deshalb stößt mir ja die Pressemitteilung so übel auf, weil sie eben genau dieses Denken bestätigt: Viele Flüchtlinge? Viel Terror!!

         

        zu 2:

        I) Wir müssten klären, was Werte sind. Meiner Meinung nach sind die einzigen Werte, auf die wir alle Menschen verpflichten können sollten, die Menschenrechtsartikel des GGs. Das bedeutet aber, dass kulturelle Differenz bestehen bleiben darf und auch keine Integrationsverweigerung darstellt. (ZB ein verweigerter Handschlag).

         

        II) Das Terroristen die Menschenrechte nicht achten, ist banal, aber Terroristen sind für mich keine Flüchtlinge, auch wenn sie möglicherweise als Flüchtlinge ins Land gekommen sind.

         

        III) Wenn Integration die Anerkennung der hiesigen Werte (im Sinne des GG) ist, dann müssen sich die meisten Flüchtlinge wahrscheinlich weniger integrieren als die hiesigen PEGIDA Anhänger.

         

        3) Es ist nicht grunsdsätzlich falsch, Informationen über Menschen zu sammeln. Aber es ist zum einen grundsätzlich kritisch zu betrachten, da Freiheit und Sicherheit in solchen Fällen leider konkurrieren. Vor allem aber ist es nicht so zielführend, wie es gerne dargestellt wird. Es wird wahrscheinlich niemals einen Punkt geben, an dem wir vollkommen sicher sind, aber es wird recht früh der Punkt erreicht wo der Sicherheitsgewinn nicht mehr die Aufgabe von bürgerlicher Freiheit rechtfertigt.

        Ich hatte diesen Absatz aber nur zum Zwecke der Kontextualisierung eingefügt: Die ganze Pressemitteilung bedient ein konservatives Narrativ. Das mag für de Maiziere passen, für die Linke passt es - meiner Meinung nach - nicht.

         

        Gruß

        pitpitpat

        • @pitpit pat:

          zu 1: Selbstverständlich besteht auch eine Relation zwischen der Zahl der reingelassenen Flüchtlinge und der Zahl der potenziellen Attentäter unter ihnen. Man kann natürlich nur von Risikoerhöhung sprechen, aber - umgekehrt argumentiert - wenn der Attentäter von Ansbach gar nicht erst ins Land gelassen worden wäre, hätte er das Attentat nicht ausführen können. Mit der Abstellung auf nur diesen Einzelfall kommen sie also logisch nicht weiter - zumal der eh nicht mehr zu verhindern ist und es nur noch um weitere Bedrohungen gehen kann.

           

          zu 2: Unsere Grundwerte und Menschenrechte SIND kulturell bedingt. Deshalb gehören auch z. B. ein zutiefst abendländisch geprägter Würdebegriff, die Religionsfreiheit in ALLE Richtungen, die Gleichheit von Mann und Frau und der Rechtsstaat, der den Vorrang vor religiösen Regeln beansprucht, dazu. Kulturelle Beliebigkeit lässt sich auf dieser Basis - bei allem Willen zur Toleranz - nicht eins zu eins umsetzen.

           

          3. Beim Kampf gegen Terror geht es vor allem um die Bekämpfung von Angst. Die tatsächliche Verhinderung von Anschlägen ist dabei nur ein Teilaspekt. Ab einem gewissen Maß an Verunsicherung der einzelnen Menschen KANN es für das Miteinander einer Gesellschaft tatsächlich förderlich sein, wenn man das Misstrauen "verstaatlicht", so traurig das ist. Ein neugieriger Staat, der dafür seinen Bürgern das Gefühl gibt, dass der Flüchtling, der ihnen auf der Straße begegnet eine bekannte, zuverlässige Person ist, ist im Zweifel besser als eine Mehrheit, die die Straßenseite wechselt, wenn sie dieses Flüchtlings angesichtig wird.

           

          Sollte es zu diesen krassen Alternativen kommen, würde das unserer Geselslchaft insgesamt sicher kein besonders gutes Zeugnis ausstellen. Aber dann einfach so zu tun, als könne nicht sein, was nicht sein darf, würde das Problem nur vergrößern.

  • Es gab mal Zeiten, da bezeichnete man die CDU/CSU als Kanzlerwahlverein. Heute sind wir offensichtlich viel weiter:

     

    Inzwischen scheint unter vielen Journalisten und Kommentatoren erst dann völlige Zufriedenheit zu herrschen, wenn sich neben den beiden oben genannten Parteien auch die SPD, die Grünen und nun auch die Linken als völlig linientreuer „Kanzlerinnenwahlverein“ gerieren. Jegliche Kritik an Merkels Kurs, sogar, wenn diese nur als minimales Stirnrunzeln erfolgt, wird gnadenlos in die Hölle verdammt – die Inquisition früherer Jahrhunderte lässt grüßen.

     

    Mal abgesehen von der Frage, ob so ein inhaltlicher Burgfrieden der Demokratie als Ganzes nicht schon enormen Schaden zufügt, ist die nahezu völlige Verweigerung, sich mit den „Leistungen“ dieser Kanzlerin auseinanderzusetzen, geradezu skandalös:

     

    Merkel ist in hohem Maße (mit-)verantwortlich für:

     

    -eine Wirtschaftpolitik, die als Folge vielen unser EU-Partnerstaaten Massenarbeitslosigkeit unter jungen Menschen, Verelendung weiter Bevölkerungskreise und Abbau etlicher Sozialsysteme mit sich brachte

     

    -das immer weiter Öffnen der Schere zwischen Arm und Reich

     

    -das rücksichtslose Durchsetzen deutscher Interessen auf europäischer Ebene, was wiederum ein wesentlicher Grund für das Erstarken rechtpopulistischer Parteien in Europa ist.

     

    -Eine „Flüchtlingspolitik, die zwar anfangs humanistisch wirkte, inzwischen nichts anderes als eine rigorose Abschottungsstrategie darstellt.

     

    Diese Punkte stellen nur einen minimalen Teil der negativen Auswirkungen Merkelscher Politik dar. Dass über all dies der Mantel des Schweigens ausgebreitet werden soll, ist für mich schlichtweg unfassbar.

    • @Urmel:

      Merkel zu kritisieren, mag gut und nötig sein (passiert ja auch nicht zu knapp), ist allerdings kein die Mittel heiligender Selbstzweck, und macht die Kritiker auch nicht sakrosankt.

       

      Denn auch die Kritik hat Inhalte, die zuweilen mehr über den Kritiker aussagen können als über die Kritisierte. SIE werfen Merkel vor, ihr (an sich löbliches) "Wir schaffen das." nicht durchgezogen zu haben. Wagenknecht wirft ihr vor, dass sie überhaupt so weit gegangen ist, es anfangs mal zu sagen.

       

      Auch das ist unfraglich Kritik an Merkel - aber halt inhaltlich eine, die "normalerweise" deutlich von RECHTS kommt. Da darf man sich schon über die selbsterklärt leidenschaftlichj LINKE Quelle solcher Kritik wundern und fragen, in welch trüben Gewässern sie wohl damit fischen will.

      • @Normalo:

        Sie schreiben u.a.: "Auch das ist unfraglich Kritik an Merkel - aber halt inhaltlich eine, die "normalerweise" deutlich von RECHTS kommt."

         

        Ich frage mich nur, wie man als Linker reagieren könnte, falls Frau Petry mal behaupten sollte, die Erde sei annähernd eine Kugel, während Frau Merkel Stein und Bein schwört, der Globus gliche eher einer Scheibe.

        • @Urmel:

          Ich bin heldenhaft bereit, Ihre diesbezügliche, sicher quälende Unsicherheit ungerührt zu ertragen, bis der Streit über die Form der Erde tatsächlich mal zwischen Merkel und Petry ausgetragen wird. Solange beschäftige ich mich lieber mit der Realität...

           

          Sollten Sie mit Ihrer Parabel allerdings andeuten wollen, dass Frau Petry mit IHRER Ansicht zu der Äußerung "Wir schaffen das." (also der Bereitschaft, die Flüchtlinge, die Deutschland erreichen, aufzunehmen und nicht auszusperren) so goldrichtig liege, dass auch Linke ihr eigentlich rückhaltlos zustimmen - und am besten gleich in den alten Parteiarchiven nach der Formularvorlage "Grenzschutz, bewaffneter, mit Schießbefehl" kramen? - müssten, denke ich, dass die Linkspartei sich glücklich schätzen wird, dass Sie nicht AUCH ein hohes Tier in ihrer Parteihierarchie sind.

           

          Der Schaden wäre kaum zu beheben, zumal es auch hier wieder eine schöne Parallele zu AfD gäbe, wo nämlich auch gewöhnlich, nachdem sich irgendeiner der oberen Marktschreier einen besonderen Klops geleistet hat, sich ein weiterer findet, der mit Anlauf in denselben Fettnapf hinterherspringt...

  • Das ruehrt m.E. an ein groesseres Problem der Linken. Wem gilt ihre Solidaritaet? Die Frage war einfach zu beantworten, als Wohlstand vor allem eine Frage von Klasse war: 'Arbeiter aller Laender, vereinigt euch!'

     

    Im Jahr 2016 ergibt der Satz keinen Sinn mehr. Global gesehen, entscheidet nicht mehr Klasse, sondern der Geburtsort ueber Wohlstand. Global betrachtet sind Hartz-IV Empfaenger reich. Ihr Einkommen liegt beim vierfachen des globalen Schnitts. Wenn man Leistungen fuer Miete etc. reinrechnet, locker beim siebenfachen. Global gesehen stehen sich also nicht mehr Arbeiter und Kapitalisten ggue. Die Unterschiede zwischen denen sind klein ggue den Unterschieden zwischen Bewohnern des reichen Westens und aermeren Weltgegenden.

     

    Fuer wen macht die Linke also Politik? Fuer die 'reichen Armen' des Westens, oder die 'richtig Armen' der Welt? Die beste Antwort waere natuerlich: beide. Aber das scheint nicht einfach. Migration und Globalisierung allgemein birgt einigen Interessenkonflikt zwischen diesen beiden Gruppen. Und die Antwort der Linken scheint immer oefter einseitig zu Gunsten der 'reichen Armen' auszufallen. Die 'richtig Armen' haben schliesslich auch kein Wahlrecht, wo der Reichtum sitzt.

    • 6G
      628 (Profil gelöscht)
      @Janz Schlau:

      Zum Einen ist die Linke nun mal eine deutsche Partei, die in Deutschland gewählt wird. Zum Anderen können sich die 'richtig' Armen (um in ihrer Wortwahl zu bleiben) eine Flucht, samt Bezahlung von Schleppern ohnehin nicht leisten. Über die wird also sowieso nicht diskutiert.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Janz Schlau:

      Klassen gibt es nach wie vor. Deren Mitglieder bilden sich nur ein, sie gehörten ihrer Klasse nicht mehr an.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Das ändert nichts daran, dass die Linke hierzulande vor einem Dilemma steht. Ihre Klientel mag sich national noch so als die unterdrückte, abgehängte "Klasse" verstehen, gegenüber den noch wesentlich ärmeren Migranten, die von außen hineindrängen, ist sie reich - und kann durchaus zu besitzstandswahrender Intoleranz verführt sein.

    • @Janz Schlau:

      Auch die Linke als deutsche Partei kann nur um den Interessenausgleich innerhalb (!) einer Gesellschaft kämpfen. Ein Einfluss auf die ganze die Welt wird gerne mal herbei phantasiert, ist aber trotz Globalisierung Unsinn. Das ist so ein typisch deutscher Narzissmus ... so ein Größenselbst.

       

      Im Kreistag von Gr0ßposemuckel kann gerne um die Öffnungszeiten von Kitas in München und Berlin gestritten werden, aber sinnvoll ist das nicht ...

       

      Frau Wagenknecht ist eine der wenigen deutschen Politikerinnen, die wenigstens mal versucht, die gedanklichen Fesseln von politisch korrektem Sprech abzuwerfen.

      • @TazTiz:

        Finden Sie? Typisch deutsch ist m.E. eher die Vorstellung (und der Wunsch!) sein Sueppchen unbehelligt vom Rest des Planeten kochen zu koennen. Wie soll _das_ funktionieren?

         

        'Wir' (als deutsche) moegen die Probleme der Welt nicht loesen koennen. Das bedeutet aber nicht, dass Sie aus Ruecksicht einen Bogen um uns machen werden. Eher, dass wir mit anderen zusammen arbeiten muessen. Und die Verantwortung fuer wichtige Beitraege haben wir als Staat und Einzelne allemal. Allein schon weil wir - global betrachtet - stinkreich sind.

      • @TazTiz:

        "Auch die Linke als deutsche Partei kann nur um den Interessenausgleich innerhalb (!) einer Gesellschaft kämpfen."

         

        ...und dann kommt die pöse große Welt da draußen, streckt Millionen von zutiefst bedürftigen Händen nach den Pfründen und der Solidarität genau dieser Gesellschaft aus und rupft die arme unschuldige Linke damit brutal aus ihrer schönen, einfachen, binnenmarktorientierten Froschperspektive. Sowas Gemeines aber auch...

         

        Lieber Taztom,

         

        es geht nicht darum, dass Großposemuckel zur Bestimmung der Kita-Öffnungszeiten in Berlin und München aufgerufen wäre. Es geht darum, was Großposemuckel mit seinen EIGENEN Kitas macht, wenn Berliner und Münchner eines Tages mit ihren SUVs die Dorfstraße verstopfen und ihre Kinder just dort abgeben wollen, weil sie gehört haben, dass die großposemuckler Kitas so viel besser seien als die in ihren Metropolen.

         

        Was macht Großposemuckel dann? Richtig: Es weist freundlich aber bestimmt darauf hin, dass der Kitaplatzanspruch nur am eigenen Wohnort besteht und dass auf der Dorfstraße Halteverbot herrscht. Dann verteilt es ein paar Strafzettel für die geschundene Gemeindekasse und kümmert sich wieder um die

        Verteilung SEINER Kitaplätze an SEINEN Dorfnachwuchs. Klingt logisch (weil Berlin und München ja nun wirklich mehr Kitaplätze haben als Großposemuckel und auch sonst keine Todeszonen sind), ist aber - übertragen auf das etwas anders gelagerte Flüchtlingsproblem - eigentlich(!) eher AfD- als Linkspartei-Logik.

    • @Janz Schlau:

      "Global gesehen, entscheidet nicht mehr Klasse, sondern der Geburtsort ueber Wohlstand."

       

      Das stimmt so nicht. Die reiche Oberschicht der Entwicklungsländer kann über einen deutschen Harz IV Bezieher nur müde lächeln. Allerdings kann man in den Entwicklungsländern noch viel tiefer nach unten fallen, als bei uns.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Unsere Einkommensverteilung beginnt dort, wo die z.B. der Elfenbeinkueste endet. Die aermsten Deutschen liegen knapp unterm 80ten Einkommensperzentil der Welt. Siehe figure 8 hier: http://heymancenter.org/files/events/milanovic.pdf Sehr zu empfehlen auch figure 6. Die Zeigt, wie sich die Ursachen oekomnomischer Ungleichheit verschoben hat (ausgedrueckt im globalen Theilindex). Zu Marx Zeiten liessen sich knapp 3/4 der Ungleichheit durch Klasse erklaeren, 1/4 durch Herkunft. Heute hat sich das Verhaeltnis umgekehrt.

  • 2G
    24636 (Profil gelöscht)

    Sind taz-Kommentatoren echt zu beschränkt, um die Rahmenkoordinaten einer Aussage zu reflektieren?

    • 3G
      34420 (Profil gelöscht)
      @24636 (Profil gelöscht):

      Was sind diese ominösen Rahmenkoordinaten?

  • Der Reflex im politisch linken Spektrum, auf alles einzudreschen, der nicht Hurra schreit, sobald er das Wort Flüchtlinge hört, geht mir langsam enorm auf den S***!

    Die Formulierungen Wagenknechts sind exakt, und bilden die realen Probleme ab.

    Wir hatten letzte Woche mehrere Bluttaten, die von Flüchtlingen begangen wurden, das ist wohl nicht zu bestreiten. Entsprechend ist wohl kaum zu bestreiten, dass es bei der Integration von Teilen der Flüchtlinge erhebliche Probleme gibt.

    Und das Merkels "wir schaffen das" selbstverständlich leichtfertig und naiv war, dürfte schon seit einem guten halben Jahr offensichtlich sein.

    Und nach Frauke Petry klingt das nirgendwo.

    Im Übrigen dürfen die Demokraten in diesem Land Kritik an der Politik der Bundesregierung im Kontext Flüchtlinge nicht den Rechtsextremisten überlassen. Genau diese fehlende Kritik hat nämlich dazu beigetragen, dass die AfD reanimiert wurde.

  • Wagenknecht ist eine Kommunistin, aber wählbar!

  • So funktioniert Ausgrenzung einer Partei. Es gibt ein Statement - schlecht getimed und nicht so formuliert, dass es nicht missbräuchlich interpretiert werden könnte. Dieses Statement gibt es an einem Ort (tagesspiegel). Danach gibt es hunderte Artikel, die behaupten, Frau Wagenknecht würde rechte Propaganda betreiben und rechtspopulistisch agieren. Die meisten Leute werden den Originalartikel nicht lesen sondern auch die Link - oder zumindest Frau Wagenknecht - als verkappte Rechtsradikale einstufen. So macht die Presse als verlängerter Arm der Regierung oppositionelle Strömungen mundtot. Das gilt leider für viele Bereiche: Die neue Friedensbewegung - rechtsradikal weil USA-feindlich. Kritik an Quoten, die 95% Frauenanteil bei Lehrer_innen als "nicht diskriminierend" ansieht aber 60% Männer in anderen Bereichen als Beleg für Diskriminierung sieht - rechtsradikal. Männer, die für ihre Rechte als Väter kämpfen - rechtsradikal. Leute, die die Einseitigkeit der deutschen Medien kritisieren - rechtsradikal.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Velofisch:

      Haha, nun findet sich die Argumentation von Pi-News auch hier im Taz-Forum. Das wird man doch noch sagen dürfen!!

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        Keineswegs, eigentlich findet sich der Hinweis hier nur, den man auch gegenüber Pegida äußert. Nämlich differenzieren, nicht pauschalisieren und diffamieren.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Was darf man denn sagen?

  • Ist in Deutschland jemand arm? Wer sich für die wirklich Armen einsetzen will, muss sich für weniger Wohlstand, weniger Müll ... hierzulande einsetzen. Die Dreipromillegrenze ist damit nicht zu knacken.

  • Ehrlich? Ich kann dies "Merkels leichtfertiges ‚Wir schaffen das‘" einfach nicht mehr hören bzw. lesen. In Amerika wird man zum Präsidenten mit "Yes, we can", in Deutschland kriechen die Heulsusen aus ihren Löchern und plärren einem die Ohren voll "nein, schaffen wir nicht". Was für Versager, die es noch nicht einmal versuchen wollen! Gut, dass diese mit Minderwertigkeitsgefühlen Beladenen das Land - noch - nicht regieren. Aber ich fürchte, dass die Wähler am Ende noch für die stimmen, die schon vor der Wahl - immerhin ehrlich - zugeben, dass sie es nicht drauf haben. Nur allzu stolz sollten sie darauf nicht sein. Wer's nicht schafft und es selbst erkennt, hat Lob für die Fähigkeit zur Selbstreflektion verdient, mehr aber nicht. An der Regierung möchte ich lieber Leute sehen, die sich was zutrauen.

    • 3G
      34890 (Profil gelöscht)
      @Stechpalme:

      Nichts gegen 'Wir schaffen das", aber ein entsprechendes Konzept fehlt heute noch genau so wie damals - und das sollte wohl zu Recht kritisiert werden dürfen.

       

      Und was 'Yes, we can" betrifft. Außer jede Menge gebrochener Versprechen ist diesem Dictus nicht viel Zählbares gefolgt - zumindest nichts Positives!

    • @Stechpalme:

      Naja auch in Amerika sind die Leute ja ein bisschen enttäuscht, wenn man Präsident wird mit "Yes we can", und dann aber seine Wahlversprechen zum Beispiel bezüglich der Schließung von Guantanamo überhaupt nicht hält, sondern stattdessen lieber "aussergesetzliche" Dronenmorde vorantreibt. Wenn Merkel etwas wesentlichere Erfolge bei der tatsächlichen Bewältigung der Flüchtlingskrise vorzuweisen hätte, wäre die Kritik an den vorher abgesonderten Platitüden vielleicht etwas leiser.

  • Wozu das Ganze? Beteiligt sich die taz jetzt schon daran, von den tatsächlich gruseligen Forderungen der CSU abzulenken?

  • 3G
    34890 (Profil gelöscht)

    Ja stimmt es denn etwa nicht, was Frau Wagenknecht gesagt hat? Und was hat das mit 'rechts' zu tun?

     

    In was für einem Land leben wir denn, wenn man noch nicht mehr einmal die Politik der Bundesregierung kritisieren darf, ohne dass gleich von (nahezu) allen Seiten verbal auf einen eingedroschen wird? Es ist doch so, dass Frau Merkel sich mit ihrer Politik vollkommen verzettelt hat und von Anfang an bis zum heutigen Tage keinerlei Konzept hatte. Und die wahren Probleme bzw. Fluchtursachen traut sich außer Frau Wagenknecht leider(!) schon lange keiner mehr auszusprechen.

  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    "zeigen, dass die Aufnahme und Integration einer großen Zahl von Flüchtlingen und Zuwanderern mit erheblichen Problemen verbunden und schwieriger ist, als Merkels leichtfertiges ‚Wir schaffen das‘ uns im letzten Herbst einreden wollte“."

    Die Aufnahme von Flüchtlingen schafft Probleme. Bestreitet das jemand ernsthaft?

    Sieht das die CSU, CDU und SPD eigentlich anders? Und Kretschmann und Palmer, sehen die das anders? Und nur der oberflächliche Slogan "Wir schaffen das" reicht nicht aus, diese Probleme zu lösen. Stimmt wohl auch. Darin gleich eine rechte diffamierende demagogische AfD Ideologie zu erkennen, ist irgendwie undifferenziert. Wie war das noch? Differenzieren, nicht pauschalisieren und diffamieren. Das gilt nicht nur für Pegida, sondern auch für pseudolinke Tortenwerfer und alle anderen.

    Ansonsten hätte sich Frau Wagenknecht den Spruch natürlich sparen können. Vorschläge machen, wie es besser laufen soll, würde ich von einer promovierten Wirtschaftswissenschaftlerin schon mindestens erwarten. Oder hat sie dies tatsächlich bereits gesagt, nur darüber wird nicht berichtet? Wir werden es wohl nie erfahren, da dies anscheinend zu wenig interessiert.

  • Ärgerlich ist nur, dass sie jetzt einen Rückzieher macht, denn inhaltlich hat sie völlig recht. Man kann nicht Millionen von Menschen - egal aus welchen Gründen - aufnehmen, ohne vorab die Voraussetzungen zu schaffen, dass alles mehr oder weniger funktioniert. Die Probleme bekommen die "kleinen Leutz" zu spüren und vor allem die Flüchtlinge, die den berechtigten Groll der "kleinen Leutz" über sich ergehen lassen müssen. Frau Merkel hat den Mund zu voll genommen. Soviel steht fest.

    • @Nicky Arnstein:

      Niedlich. "...ohne vorab die Voraussetzungen zu schaffen, dass alles mehr oder weniger funktioniert.".

       

      Ihnen ist schon klar, dass unter dieser Einschränkung das Vorhaben zum Scheitern verurteilen wäre, oder? Machte man sich erst an die Vorbereitungen, würde das Projekt (wegen Bürokratie, zu hohen Ansprüchen der einen politischen Seite und Widerstand der anderen) langsam und sehr kostpielig im Sande verlaufen. Davon abgesehen: Was sollen die Flüchtlinge solange machen? Extrarunden auf dem Mittelmeer? Haschmich daheim mit IS oder Taliban? In "sichere“ Drittländer, die erst recht unvorbereitet sind?

       

      Die Aufnahme großer Zahlen von Flüchtlingen gehört zu den Dingen, für die es keinen "richtigen" Zeitpunkt und auch keine "hinreichende" Vorbereitung gibt. Entweder man tut es, wenn der Bedarf da ist, und macht das Beste draus, oder man gesteht sich ein, dass man es nicht kann oder - in einem der reichsten Länder der Erde wahrscheinlicher - nicht wirklich WILL.

       

      Und: Merkel hat wirklich nur gesagt "Wir schaffen das.". Sie hat nicht gesagt "...aus der Portokasse" oder "...im Vorbeigehen" oder "..., und merken es noch nicht mal.". Es ging ums "Schaffen".

       

      Und dieses Versprechen hält das Land. Ja, es gibt ein paar Exzesse, tiefe (sehr deutsche) Sorgenfalten und Reibung zuhauf, aber dafür dass hier in einem Jahr Platz geschaffen wurde für hunderttausende Menschen, die sonst mit einiger Wahrscheinlichkeit auf der Strecke geblieben wären, halten sich die Opfer schwer in Grenzen. Einige Verbrecher lassen ihre Aggressionen an Unschuldigen aus, richtig. Aber sonst? Ein paar tausend Besorgnisträger demonstrieren pünktlich einmal die Woche wie gute deutsche Spießer. Ein paar andere erhalten die Gelegenheit, ein wenig Parteipolitiker und Volkstribun zu spielen, bevor sie sich und IHRE Spießerkolonne dann doch wieder selbst versenken - anderswo wären das immer noch paradiesische, geradezu langweilige politische Zustände.

       

      Fazit: Wir schaffen das wirklich - wer hätt's gedacht?

      • @Normalo:

        Danke!

    • @Nicky Arnstein:

      Sehe ich auch so. Eigentlich denkt doch niemand, dass es grade besonders gut läuft. Gestritten wird im politischen Spektrum doch eher darüber, ob "der deutsche Staat" oder "die Flüchtlinge" Ursache der Probleme sind, oder ob gar beide Seiten gleichzeitig in irgendeiner Form Probleme verursachen.

       

      Gestern Abend hatte ich Besuch von jemandem, den ich der Einfachheit halber mal als unpolitischen Proleten bezeichnen will. Er kam auf die Flüchtlingspolitik zu sprechen, weil er weiß, dass ich einen "linkeren" Standpunkt vertrete als er. Er fing an mit simplistischen Platitüden (Alle abschieben, egal wohin, kleinste Violine der Welt!!!) und 5 Minuten später sah die Sache dann plötzlich ganz anders aus (Der eine Kollege von mir ist ja jesidischer Kurde, das finde ich ja grauenhaft was die durchmachen müssen, also solche Leute habe ich natürlich überhaupt nicht gemeint grade!!!). Das war nicht nicht unbedingt wegen mir, sondern weil er Zeit hatte, seine undifferenzierten Kniereflexe mal an jemandem abzuarbeiten.

       

      Blöderweise kann man diese Probleme momentan anscheinend jenseits von der persönlichen Ebene anscheinend nicht differenziert mit irgendwem besprechen. Entweder "der deutsche Staat" ist 100% das Problem, oder es sind eben "die Flüchtlinge", und alles was von der Linie abweicht ist eigentlich schon das Gegenteil.

  • Ich bin ehrlich überrascht von den zahlreichen Kommentaren, die Sahra Wagenknecht in Schutz nehmen.

     

    Entweder Sie meint es so, wie sie es sagt oder sie sagt es, weil sie sich davon einen Vorteil verspricht. Letzteres würde bedeuten, dass sie ein taktisches Verhältnis zu einem zentralen linken Standpunkt hat.

    Ersteres würde bedeuten, dass sie diesen Standpunkt gar nicht teilt.

     

    Für mich ist das eine Wahl zwischen Pest und Cholera.

    • @pitpit pat:

      Das sich um die Probleme, die durch eine grosse Anzahl von Flüchtlingen entstehen, gekümmert werden muss, ist die Pest? Oder Cholera? Für was plädieren Sie?

      Weiter so, wie bisher? Abschieben? Mehr Polizei?

       

      Jeder der das krisiert, ist sicher nicht Rechts. aber genau das hat Frau Wagenknecht getan.

    • 3G
      30404 (Profil gelöscht)
      @pitpit pat:

      Nehmen Sie doch einfach an, dass Frau Wagenknecht als promovierte Wirtschaftwissenschaftlerin die Kunst des Rechnens beherrscht.

       

      Na wenigstens bleibt ja dann noch der Versuch die Satz "Opposition ist Mist" zu widerlegen.

  • 3G
    34420 (Profil gelöscht)

    Vielleicht wird ja wenigstens die Erklärung von Riexinger und Kipping richtig gelesen.

    Mowgli hat Recht:Auch der Empfänger hat sich Fragen zu stellen, welchen Anteil er an misslingender Kommunikation hat.

    https://www.die-linke.de/nc/presse/presseerklaerungen/detail/zurueck/presseerklaerungen/artikel/gegen-eine-brutalisierung-der-gesellschaft-die-ursachen-von-gewalt-und-terror-bekaempfen-statt-rassismus-schueren/

  • auch wenn sie es ungeschickt anstellt, fr. wagenknecht VERSUCHT wenigstens wieder anschluss an die linke zielgruppe zu bekommen. sie VERSUCHT, die nöte und bedürfnisse eines arbeiters zu verstehen, der bild-leser und rtl-gucker ist.

     

    ich frage mich seit langem, was die linke eigentlich von ihrem kernklientel noch so hält? wer nicht adorno oder horkheimer kennt und neuerdings terrorist, attentäter und amokläufer nicht trennscharf unterscheiden kann, wird ja gleich als rechtsradikaler betrachtet. der dhl-faherer, der sich politisch interessiert zeigt und im ersten augenblick den attentäter von münchen für einen islamisten hält, wird sofort abgestempelt. dabei sind genau das die leute, die die linke ansprechen will und wofür sie zu stehen glaubt.

     

    die debatten der linken hat noch wenig mit diesen leuten zu tun. ich halte wagenknecht für zu schlau, um sich hier zu verzetteln. sie sucht den anschluss an die arbeiter, die leider nicht alle lehrbuchmäßig linke-emanzipatiorische ansichten vertreten. sie spricht nicht zu den bionadebidermeiern und gut situierten akademikern, sondern zum gemeinen volx. zum proletariat, wenn man so will. das wurde leider ein bisschen aus der mode gekommen. auch ein grund, warum die afd so stark ist. die tun das nämlich.

  • Sie liegt aber inhaltlich richtig. Das was wir erleben ist doch keine linke Flüchtlingspolitik. Es ist eine Laissez faire Politik der Bourgeoisie. Wer stark ist, der schafft es bis nach Deutschland, wer schwach ist, der ertrinkt Und die Zechen zahlen die hiesigen Arbeitnehmer und die Unterschicht.

    • @Kommentator:

      Was wir erleben, ist Dilettantismus und Konzeptlosigkeit. Die Städte und Gemeinden werden nach wie vor ein paar Stunden, bevor die Flüchtlinge ankommen, informiert. Dann werden die Flüchtlinge ausgeladen, und die Sache ist für den Bund erledigt. Die Arbeit bleibt dann an den vielen Ehrenamtlichen hängen. Die tun natürlich ihr Bestes und reiben sich auf. Aber sie können natürlich kein stringentes Konzept ersetzen. Ich muss sagen, dass ich ein derartiges Ausmaß an Komplettversagen des Staates in Deutschland noch vor zwei Jahren für völlig unmöglich gehalten hätte.

      • @Kaboom:

        Nein , es ist mehr als das. Diese Konzeptlosigkeit wird uns ja als der Idealzustand verkauft - also ist es ein gewolltes Laissez faire.

         

        Es ist eine Politik, die von dem etablierten Bürgertum (Willkommenskultur) und ihren gut situierten Kindern (#Refugeeswelcome) vorangetrieben wird - unterstützt von der BILD-Zeitung und den Lobbyverbänden der Wirtschaft.. Quasi ein christlich-wertkonservatives (schwarz-grünes) Projekt .

        Aus Sicht der Arbeiterklasse, des Prekariats, der Kommunen und der Gesamtheit der Kriegsvertriebenen sieht die Sache nicht so rosig aus.

         

        Es ist KEINE linke Flüchtlingspolitik!

        • @Kommentator:

          "wird uns ja als der Idealzustand verkauft"

           

          Nö, nirgendwo wird uns das als Idealzustand verkauft. Die Behauptung hat keinerlei Beziehung zur Realität.

           

          " Es ist eine Politik, die von dem etablierten Bürgertum (Willkommenskultur) und ihren gut situierten Kindern (#Refugeeswelcome) vorangetrieben"

           

          Weder die Bürger, die sich engagieren, um die Integration der flüchtlinge verantreiben, noch deren Kinder haben irgend einen relevanten Einfluss. Auch diese Behauptung ist Unfug.

           

          "unterstützt von der BILD-Zeitung"

           

          Janee ist klar. Springers BILD als Integrationsagentur.

           

          "Aus Sicht der Arbeiterklasse, des Prekariats, der Kommunen und der Gesamtheit der Kriegsvertriebenen sieht die Sache nicht so rosig aus."

           

          Die Arbeiterklasse war, wie die Geschichte des Ruhrgebietes beweist, noch nie xenophob.

           

          "Es ist KEINE linke Flüchtlingspolitik!"

           

          Selbstverständlich macht eine Mitte-Rechts-Koalition keine linke Flüchtlingspolitik

  • Was ist an der Aussage von S. Wagenknecht falsch, was erinnert daran an Petry, Herr Beucker? Sind denn all die Merkelvereherer nicht in der Lage die Zusammenhänge zu erkennen? Tatsache ist doch, dass Frau Merkel diesen tollen Satz "Wir schaffen das" daher geplappert hat, ohne auch nur den Hauch eines Planes dabei im Kopf zu haben, wie das geschafft werden soll. Niemand hätte eine derartige Aussage von Merkel erwartet, die ansonsten ihre Politik doch ganz im Sinne der oberen 10 % ausrichtet.

    Es wäre sinnvoller, der Autor würde sich Gedanken darüber machen, was Frau Merkel zu ihrem Allerweltssatz noch hätte hinzufügen müssen, anstatt zu versuchen S. Wagenknecht madig zu machen.

    • @Friedrich Grimm:

      Die, die Frau Wagenknecht hier verteidigen, mögen insoweit recht haben, dass Merkel das "Wir schaffen das." tatsächlich ohne bereitstehendem Konzept gesagt hat.

       

      Wenn sie es allerdings nicht so gesagt hätte, würde sich Frau Wagenknecht und Konsorten jetzt über Merkels Zögerlichkeit echauffieren und darüber, dass Ressentiments gegen Flüchtlinge kein Wunder seien, wenn die Regierungschefin nicht mit deutlichen Worten zu ihrer Politik steht und der Bevölkerung zu vermitteln versuchen würde, dass das Problem zu bewältigen ist.

       

      Mal ganz abgesehen davon ist an Wagenknechts Aussage - und das wurde von den Wagenknecht-Verteidigern mal eben geflissentlich übersehen - nicht die Kritik am konzeptlosen "Wir schaffen das." das Problem, sondern die direkte Verbindung der "Ereignisse der letzten Tage" mit den Flüchtlingen (als ließen sich Anschläge verhindern, wenn es keine oder nur mustergültig integrierte Flüchtlinge gäbe). Damit stößt sie in das gleiche Horn wie die AfD mit ihren terrorbringenden Flüchtlingfluten.

       

      Darüber hinaus die Bestätigung der Illussion, man müsste nur [keine Ahnung was, Frau Wagenknecht hält sich da mit konkreten Vorschlägen auch eher bedeckt] tun, um die Sicherheit der Bevölkerung gewährleisten zu können. Als könnte man durch irgendwelche Aktionen hier für Anschlägen schützen, die ihren Ursprung im nahen Osten haben.

  • Die Linke zeigt seit geraumer Zeit offen ihre Widersprüche. So konnte man in der Ukrainekriese beobachten, dass die Linke, hier Sahra Wagenknecht

    folgendes Muster einschlug: Putin=gut, Obama = böse,

    In Sachen Türkei: Erdogan = böse, Ajatollah Ali Chamenei= gut

     

    Heute verlangen Sevim Dagdelen und Jan van Aken gegen die Türkei Sanktionen und gegen Erdogan persönliche Strafmaßnahmen wie etwa Konteneinfrierung. Wohlgemerkt, einem Land das 3 Mio. Flüchtlinge aufgenommen hat, soviel wie ganz Europa nicht.

    Als Israelis in 2014 den Gazastreifen innerhalb von nur sieben Wochen in Schutt und Asche legte und dabei 2.276 Menschen das Leben verloren, darunter 591 Kinder und 453 Frauen, lehnte die Linke, insbesondere Jan van Aken ein Embargo bzw. Sanktionen gegen Israel ausdrücklich ab.

     

    Die LINKE ist ein Desaster wenn sie außenpoltische Beurteilungen trifft. Da ist weit und breit keine Linie erkennbar . Die LINKE wirkt dadurch völlig unglaubwürdig.

  • Zitat Beucker: "Warum nur hat die sonst so eloquente Linksfraktionsvorsitzende im Bundestag ausgerechnet in der Flüchtlingspolitik immer solche Probleme, sich klar und unmissverständlich auszudrücken?"

     

    Ich nehme an, das sollte eine rhetorische Frage sein, eine, den/die/das LeserIn zu einem kumpelhaften Augenzwinkern des stillen Einverständnisses bewegen soll. Nach dem Motto: Wir wissen doch alle, dass die Frau nur schauspielert.

     

    Schade. Denn die Sache (Rechtsruck) ist zu ernst, als dass die Leute, die sich links von Merkel verorten, sich so etwas leisten könnten.

     

    Im Grunde ist diese Frage eine wirklich gute Frage. Warum ist es manchmal so schwer, "sich klar und unmissverständlich auszudrücken?" Die Beantwortung dieser Frage scheint mir entscheidend zu sein, wenn eine andere gute Frage geklärt werden soll: Warum neigt die Linke derart stark dazu, sich ausgerechnet in ernsten Situationen selber zu zerlegen?

     

    Die Antwort ist sehr einfach, fürchte ich, und zugleich ungeheuer kompliziert. Kommunikation ist senden und empfangen. Verantwortung haben beide Seiten. Der Sender muss bestrebt sein, deutlich zu senden, der Empfänger sollte sich bemühen, die Sendung zu empfangen – und nur die. Hier beginnt das eigentliche Problem.

     

    Menschen sind keine elektronischen Bausätze. Sie haben Emotionen und Sensibilitäten. In der menschlichen Kommunikation ist deshalb nie ganz klar, ob das, was einer sendet, auch das ist, was der andere empfängt.

     

    Liegt es an Sahra Wagenknecht, wenn Pascal Beucker nicht zufrieden ist? Oder liegt es an Pascal Beucker? Ich fürchte, letzterer ist zumindest Teil des Problems. Er reagiert allergisch. Er hört nicht nur Frau Wagenknecht, er hört zudem in sich hinein. Und da hört erden Hass auf die "besorgten Bürger" und auf jeden, der sie irgendwie umwirbt. Verständlich ist das schon. Hilfreich natürlich nicht. Was noch nicht ist, kann schließlich werden.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @mowgli:

      Er reagiert allergisch aufgrund seiner vorgefertigten Urteile oder Ängste. Richtig! Aber als Journalist, der hier zudem auch als Intellektueller auftritt, sollte er in der Lage sein, genau das zu sehen und zu beschreiben. Tut er aber nicht und ich befürchte, er tut es aus just dem Motiv, das er Wagenknecht unterstellt.

  • Sorry - ihr Sahra&Oskaristas -

    Soo - falsch liegen Ulrich Schulte &

    Pascal Beucker - ja nu ooch wieder nich - wa!

    kurz - Wie war das nochmal mit

    Der Roten Fahne & dem Sonnenzeichen¿! - &

    Wer is da nochmal - & wann - Hinterjeloofen? Jenau!

    (Volkers Mund - Balin!;)

  • 2G
    24636 (Profil gelöscht)

    Sinn machen würde Wagenknechts Mäandern nur, wenn dahinter der Plan einer neuen Parteigründung steht. Ansonsten darf man ihr zutrauen, dass sie nicht nur weiß, was sie macht, sondern auch wie ihre Partei darauf reagiert. Schließen wir eine mutwillige Selbstdemontage aus, was bleibt dann noch?

  • Frau Wagenknecht hat nicht gesagt, dass es falsch wäre, die Flüchtlinge ins Land zu lassen. Sie hat gesagt, dass es falsch ist, "wir schaffen das" zu sagen, aber dann die Integration zu vernachlässigen. Frau Wagenknecht ist neben Gregor Gysi eine brillante Stimme der Linken. Gregor Gysi sollte als Stasi-Agent verunglimpft werden - etwas was bei Merkel genauso nahe (oder ferne) liegt, aber was bei Merkel die deutsche Presse nie gewagt hat. Nun ist also Frau Wagenknecht dran. Ihr werden Dinge in den Mund gelegt um ihr dann AfD-Nähe vorzuwerfen. Die regierungstreue Presse (und da ist die taz inzwischen leider angelangt) wird das Entstehen von Alternativen zur Regierung unterbinden. Kritik an der Flüchtlingspolitik - selbst wenn sie von links kommt und links ist - muss als rechtsextrem gelten. Demnächst brandmarkt die taz wohl auch "Pro Asyl" als rechtsextrem - schliesslich kritisieren diese die Flüchtlingspolitik von Frau Merkel ebenso.

    • @Velofisch:

      Bitte lesen Sie noch mal die Pressemitteilung von Frau Wagenknecht durch. Dort wird in Zusammenhang mit den Flüchtlingen von "Gefahren" gesprochen. Pauschal. Das spricht eindeutig den rechtspopulistischen Stammtisch an und kann gar nicht missverstanden werden. Der Applaus von der AfD ist ebenso ein eindeutiges Indiz.

      • @harryruhr:

        Nirgendwo in der Erklärung Wagenkn echts steht etwas von Gefahren in einem pauschalen Kontext. Sie benutzt das Wort genau 1x:

         

        "Der Staat muss jetzt alles dafür tun, dass sich die Menschen in unserem Land wieder sicher fühlen können. Das setzt voraus, dass wir wissen, wer sich im Land befindet und nach Möglichkeit auch, wo es Gefahrenpotentiale gibt."

         

        Sie stellt also die Forderung auf, herauszufinden, wer unter den Flüchtlingen eine Gefahr für dieses Land darstellt. Nichts daran ist IMHO auch nur ansatzweise kritikwürdig.

  • 3G
    34420 (Profil gelöscht)

    Das hier ist jedenfalls mal die Pressemitteilung von Wagenknecht. Manchmal hilfts ja, Tatsachen zur Kenntnis zu nehmen.

    http://www.linksfraktion.de/pressemitteilungen/menschen-muessen-sich-wieder-sicher-fuehlen-koennen/

     

    Natürlich können nicht alle Verarmten und Elenden dieser Welt nach D kommen. Es können auch nicht alle Reichen und Schönen nach D kommen. Das ist banal. Und natürlich hülfe es, wenn, wie es Wagenknecht und die Linke seit Jahren fordern, die URSACHEN dieser Verarmung und Verelendung beseitigt würden.

     

    Im Übrigen finde ich es immer lustig, wenn Journalisten mitteilen, wer, was, wann tun muss.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Rot-Rot-Grün ist aus vielen Gründen unwahrscheinlich. Solange die Linke aber eine Rechtsaußen an der Fraktionsspitze hat, ist es nicht einmal wünschenswert. Keine Koalitionen mit einer roten AfD!

  • Solange nicht zwischen der Aufnahme von Flüchtlingen , legaler Zuwanderung und illegaler Einwanderung unterschieden wird, ist diese Diskussion so überflüssig wie die um des Kaisers Bart.

    Frau Wagenknecht kennt diesen Unterschied, wie aus ihrer Stellungnahme , so man will, deutlich zu erkennen ist.

  • Jetzt weiß Wagenknecht einmal ehrlich und offen auf Probleme in Merkel`s Flüchtlingspolitik (bzw das was Merkel für Politik hält) hin, schon wird sie niedergewalzt.

    Das zeigt einmal mehr, daß heutzutage keine offene Diskussion mehr erwünscht ist, sondern nur noch ideologisiertes Geschrei stattfindet.

  • Stimmt schon, der Internationalismus ist eines der positiven Erbstücke der Linken. Wenn man das in konkrete Politik im 21. Jahrhundert umbrechen will, kann man nur voller Respekt vor den Errungenschaften der EU stehen. Aber Teile der ex-kommunistischen, anti-europäischen Linken fanden immer schon, nationale Ressentiments und Gewerkschaftsgeist passen gut zusammen. Melenchon zum Beispiel. Trübe Tümpel, auch wenn sie jetzt einen Twitter-Account haben.

  • @Sascha + @Berrichon

     

    Ich fühle mich nicht widerlegt, sondern nur bestätigt.

  • Na ja...

    Verstehe ich das richtig, dass wenn ich die Flüchtlingspolitik kritisiere, und mir Gedanken um zukunftsfähigere Bzw. langfristigere Lösungen mache, automatisch rechts der CDU einzuordnen bin? Irgendwie fühlt sich das ziemlich alternativlos sprich diktiert an. Gefährlich!

  • In einer "Weltweichen Angleichung" ziehen die Arbeitslosen im Osten den kürzeren. Sollen Sie begeistert dafür stimmen?

  • Pascal Beucker macht es sich zu leicht in seinem Kommentar zu Sahra Wagenknecht. Es ist derzeit nun einmal so, dass die Welle der Anschläge und Attentate, welche die IS auf ihrem "Konto" verbucht, nun einmal nicht abreissen. Daher ist es nur konsequent, wenn auch die Politiker der Linken sich des Problems annehmen, anstatt dieses Feld quasi kampflos der AfD zu überlassen. Bei den Grünen besetzen diese Position MP Kretschmann und OB Boris Palmer. Es käme niemand in dieser Partei deshalb auf die Idee deshalb hier einen Rücktritt zu verlangen.

    • @Michael Heinen-Anders:

      Oh, es gibt durchaus Rücktrittsforderungen in Richtung Palmer, und auch Kretschmann macht sich nicht nur Freunde - nur finder dies nicht so großen Widerhall in den Medien.

       

      Was die Anschläge betrifft ist es so, dass die IS, jeden dahergelaufenen Einzeltäter für sich beansprucht - es sei denn, die Tat spricht eindeutig dagegen - wie beispielsweise in München, dort war die Tat eher rechtsextrem motiviert, denn es wurden hauptsächlich muslimische Jugendliche von einem bekennenden AfD-Fan ermordet.

    • @Michael Heinen-Anders:

      Früher gab es auch Anschläge am laufenden Band, das hat nur niemanden hier interessiert, weil sie irgendwo im Nahen Osten oder sonstwo stattfanden.

       

      Und diese direkte Kausalität zwischen den Flüchtlingszahlen und den Anschlägen herzustellen, ist mehr als suspekt.

       

      Die einen Attentäter haben sich nach aktuellem Stand erst hier radikalisiert. Aber meinen Sie, eine Terrororganisation würde die Hände in den Schoß legen und nichts tun, wenn es in Europa niemanden geben würde, der sich radikalisiert.

       

      Die anderen Attentäter sind evtl. mit den Flüchtlingen ins Land gekommen. Hätte man die Grenzen abgeschottet hätte, meinen Sie, die wären dann in Syrien geblieben und hätten sich die Haare darüber gerauft, wie sie denn jetzt nur nach Deutschland kommen sollen?

       

      Mit Geheimdienstarbeit lassen sich vielleicht Anschläge verhindern, aber nicht mit offenen Abwehrmaßnahmen, an die die Attentäter sich anpassen können.

       

      Und den Daesch kann man jetzt auch weniger als arm bezeichnen. Der hätte ganz andere Möglichkeiten, um seine Attentäter ins Land zu bringen als sie auf einen langen Fußmarsch durch Europa zu schicken. Das ist ja das Perfide. Es geht nicht darum, dass man als Flüchtling am leichtesten nach Europa reinkommt, sondern darum, in Europa Stimmung gegen die Flüchtlinge zu machen. Wer darauf anspringt ist nichts weiter als ein ehrenamtlicher Erfüllungsgehilfe des Daesch.

    • @Michael Heinen-Anders:

      Anschlagserie die nicht abreist. 2 recht "stümperhaft" ausgeführte Anschläge in Deutschland die viel Medientrubel erfahren haben. Der eine davon war eher ein Amoklauf.

       

      Dann die Linkspartei hat sich schon klar positioniert. Nur Frau Wagenknecht akzeptiert es einfach nicht.

       

      Sie sollte wohl eher mehr Geld für die Integration und Betreuung von schwer traumatisierten Flüchtlingen fordern. Einfach weil solche maßnahmen eine besserer Terrorabwehr wären als mit strengeren Abschiebungen noch mehr Druck auf zu bauen.

    • @Michael Heinen-Anders:

      ''Daher ist es nur konsequent, wenn auch die Politiker der Linken sich des Problems annehmen, anstatt dieses Feld quasi kampflos der AfD zu überlassen.'' Ich denke DIE LINKE hat auf diesem ''Feld'' nichts verloren. Als nächstes ist Frau Wageknecht dann Gastrednerin in Dresden ?

      • @Berrichon:

        Es gibt genau 2 Möglichkeiten in diesem Kontext.

        1) Man denkt, dass die Bundesregierung im Kontext Flüchtlinge alles zu 100% richtig macht

        2) Man ist der Meinung, dass die Bundersregerung auf diesem Feld Fehler gemacht hat, bzw. noch macht.

         

        Wenn man 2 für korrekt hält, ist Kritik angemessen.

  • Naja, die Aussage von Wagenknecht ist wahr, unabhängig davon ob es in die Ansichten der Partei passt oder nicht. Warum sollte man sich entscheiden müssen, die Wahrheit nicht sagen zu dürfen!? Man kann wie Wagenknecht durchaus links sein, ohne Probleme, verschweigen zu müssen.