piwik no script img

Kommentar Neonazi-Konzert in ThemarAuf dem rechten Auge blind

Patricia Hecht
Kommentar von Patricia Hecht

Wo bleibt die Aufregung über das Treffen? Der Wirbel um die G20-Krawalle bei gleichzeitigem Dulden des rechtsextremen Festivals sagt viel aus.

Ein Polizist steht am Rande des Konzerts in Themar Foto: reuters

T reffen sich 6.000 Neonazis und dürfen ungehindert feiern. So geschehen in der thüringischen Kleinstadt Themar am Wochenende, nahezu unbemerkt von der großen Politik. Und so geschehen genau eine Woche nach dem G20-Gipfel in Hamburg, der eine in jüngster Zeit beispiellose Hetze gegen Linksradikale nach sich zog.

Keine Frage, vor allem die Ausschreitungen im Hamburger Schanzenviertel waren politisch falsch und strafrechtlich relevant. Dass danach aber ein wahrer Shitstorm über das Land hereinbrach, in dem gegeifert wurde, nun müssten bundesweit linksautonome Zentren geschlossen werden und in dem sich unter anderem Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) zu der Behauptung verstieg, die Randale sei so schlimm gewesen „wie Terror von Rechtsextremen“, zeigt, dass hierzulande immer noch nichts verstanden wurde – oder viele einfach nicht verstehen wollen.

Denn was gerade in Themar passiert ist, hatte eine vollkommen andere Qualität. In Thüringen kamen gerade organisierte Mitglieder aus dem gesamten Spektrum der extremen Rechten zusammen, von NPD bis III. Weg, von den verbotenen Bewegungen Blood & Honour bis zu den Skinheads Sächsische Schweiz. Abgeschirmt von der Öffentlichkeit, konspirativ geradezu, wurde ihnen in einem Bierzelt Raum und Gelegenheit gegeben, sich auszutauschen, sich ihrer Stärke zu vergewissern, sich zu vernetzen und Aktionen zu planen.

Stillschweigend hingenommen

Nein, die Nazis haben diesmal keine Menschen angegriffen. Das ist, anders als in Hamburg, der Thüringer Polizei zu verdanken, die weiträumig Straßensperren aufgestellt und die Rechtsextremen so am Ortsrand von Themar gehalten hat. Aber auf genau solchen Events treffen und vernetzen sich die, die Brandanschläge auf Flüchtlingsheime planen und Verfolgungsjagden auf Menschen verüben. Dass die Kette solcher menschenverachtenden Taten nicht abreißt, dass keine Woche ohne Brandanschlag oder Körperverletzung vergeht – über die im Übrigen kaum noch jemand spricht oder sich aufregt – liegt auch daran, dass solche Events stillschweigend hingenommen werden.

Während von der gesellschaftlichen Linken nach G20 verlangt wird, sich zu distanzieren und sie als insgesamt schuldig gesprochen wird, verschließt die Politik vor dem Treffen der Rechtsextremen fast zeitgleich die Augen

Die höchste politische Stelle, die sich überhaupt zu Themar äußert, ist der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow auf Twitter. Wer sind denn jetzt diejenigen, die Forderungen stellen? Etwa rassistische, faschistische Führungsfiguren genauer unter die Lupe zu nehmen? Wer fordert, rechte Strukturen zu zerschlagen? Wer äußert sich auch nur vorsichtig kritisch und zeigt zumindest ein wenig Zivilcourage? Der Innenminister? Der Justizminister? Tatsache ist: niemand.

Während von der gesellschaftlichen Linken nach G20 verlangt wird, sich zu distanzieren und sie insgesamt schuldig gesprochen wird, verschließt die Politik vor dem Treffen der Rechtsextremen fast zeitgleich die Augen. Diese Weigerung, sich zu positionieren, hinterlässt einfach nur Entsetzen. Dabei wäre es noch nicht mal nötig, sich zu entscheiden: Man muss nicht aus Hamburg wegsehen, um auch in Themar hinzuschauen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Patricia Hecht
Redakteurin Inland
war Chefin vom Dienst in der Berlinredaktion, hat die Seite Eins gemacht und arbeitet jetzt als Redakteurin für Geschlechterpolitik im Inland. 2019 erschien von ihr (mit M. Gürgen, S. am Orde, C. Jakob und N. Horaczek) "Angriff auf Europa - die Internationale des Rechtspopulismus" im Ch. Links Verlag. Im März 2022 erschien mit Gesine Agena und Dinah Riese "Selbstbestimmt. Für reproduktive Rechte" im Verlag Klaus Wagenbach.
Mehr zum Thema

41 Kommentare

 / 
  • Mit Verlaub - zu Ihrem - sorry - Gewaber - hat Ihnen & MP Ramelow-

    Christian Rath grad die abschließende

    Antwort gegeben. Punkt.

    Ende der Durchsage.

  • Ob eine Demonstration jetzt rechts oder links ist, ist mir persönlich egal. Jede echte Demonstration muss ermöglicht werden.

     

    Eintrittsgelder oder Schlaf- und Kochgelegenheiten gehören meines Erachtens niemals dazu.

     

    Sobald Straftaten begangen werden, ist die Demontration (notfalls auch gewaltsam) aufzulösen. Beim Hitlergruss hätte Schluss sein müssen.

  • Und wenn es noch so sehr zum Kotzen ist: Versammlungsfreiheit gilt auch für Rechtsknaller. Und das ist letztlich auch gut so. Oder wollen wir Gesinnungsrecht? Das träfe ganz schnell auch die Linken!

    • @Spitzbube:

      JA! Selbstverständlich bin ich gegen Versammlungsfreiheit von Faschisten. Selbstverständlich bin ich für antifaschistisches Gesinnungsrecht - und zwar weil es sich bei Faschismus um deutlich mehr als nur eine "Gesinnung" oder eine x-beliebige Meinung handelt. Stattdessen geht es um explizite Menschenfeindlichkeit, um Freiheitsfeindlichkeit, um Demokratiefeindlichkeit, um Antisemitismus, um Rassismus, letztendlich um ein Verbrechen an der Menschlichkeit.

      Da kann ich mich nicht hinstellen und sagen dass dies alles mit dem Begriff 'Meinungsfreiheit' umschrieben werden kann. Demokratie muß sich gegen seine schlimmsten Feinde auch zur Wehr setzen. Vor dem Gesetz sollten eben nicht alle auf naive Weise gleich behandelt werden. 'NS-Wiederbetätigung' sollte bei uns ebenso ein strafbares Delikt sein, wie in Österreich auch.

      • @LittleRedRooster:

        Wie war das noch mit der Freiheit der Andersdenkenden?!

    • @Spitzbube:

      Was ist mit den Sonnenbrillen?

  • Der Kommentar von P. Hecht ist angemessen und korrekt, was die heuchlerische & durchsichtige Strategie von rechts anbetrifft, die aktuell gegen alles polemisiert, was sie unter „links“ subsumiert, und dem Generalverdacht der geistigen Mittäterschaft aussetzt und fordert „die Linke“ müsse sich mal ganz schnell & deutlich von Autonomen und selbsternannten linken Straßenkämpfern distanzieren.

     

    Kein ernst zu nehmender Politiker von links/grüne/mitte-links verlangt angesichts solcher Bilder aus Themar von x-beliebigen CDU-Politikern sich mal eben ruckzuck von solchen Visagen & den Straftaten zu distanzieren, die aus diesem Kreis heraus regelmäßig begangen werden (Gewalt gegen Migranten, deren Unterkünfte, Zerstören von Parteibüros, Bedrohung von Demokraten im virtuell im Netz oder physisch).

     

    Darin liegt schon mal die Dimension der „Ungleichheit“ und dem zweierlei Maß wie in diesem Lande (nicht nur derzeit) diskutiert wird. Das können auch die hiesigen Forenkommentatoren aus dem nicht-linken Spektrum nicht ernsthaft abstreiten wollen.

     

    Was das taktische Vorgehem der Neonazi-Seite anbetrifft bei solchen Selbstvergewisserungswallfahrten in die ostdeutsche Provinz, muss ich auch zugestehen, dass in dem Spektrum nicht so ganz verblödet agiert wird, wie es dem versoffenen Normalnazi so gern unterstellt wird.

     

    Aber Provokation gegenüber der „Staatsmacht“ und deren Abgesandte (Polizei) gehört scheinbar zur Grundausstattung der linksautonome Szene. Die Vernetzung läuft dort auf anderen Ebenen, nicht auf der Wiese.

     

    Nazis brauchen das scheinbare Massenerlebnis, um sich mit dem imaginären „Volkskörper“ hinzugeben und sich mit ihm zu verschmelzen. Dasselbe Phänomen zeigt sich im Internet bei der Autosuggestion rechter AfD-Mitläufer, wenn sie Kommentarspalten vollmüllen mit ihrem Hass und anschließend tatsächlich glauben „hier spricht das Volk“ und bald kommt sowieso die Machtübernahme.

     

    Also, genau hinschauen, differenziert analysieren.

  • "bei denen offensichtlich sogar der Tod von Menschen in Kauf genommen "

     

    Den Demonstranten das zu unterstellen ist Blödsinn. Allerdings ging die Polizei mit scharf gemachten Maschinengewehren und Schiesserlaubnis ins Viertel. Wenn Sie einen solchen Vorwurf denn schon machen wollen, können Sie die nicht ausklammern.

     

    "plündern von DM- und Rossmann-Filialen"

     

    Gibt es im Schanzenviertel nicht. Eswar eine Filiae von "Budnikowski", wenn Sie hier schon Schleichwerbung machen wollen.

     

    "das Draufhalten auf Polizisten mit Zwillen und Brandbomben"

     

    Ist nicht erwiesen. Eine Zwille eventuell - bei einem "Schwarzen Block" von ca. 2000 Personen und insgesamt fast 80.000 Demonstranten taugt jetzt nicht gerade zu Pauschalisierungen. Und der angebliche "Molotow-Cocktail", der (nach Angabe der Polizei, die dazuBilder einer Wärmebildkamera eines Hubschraubers "ausgewertet" haben will) von einem Dach auf einen Wasserwerfer geworfen worden sein soll, aber irgendwie nicht explodierte, konnte von Wärmebildexperten, die nicht von der Polizei bezahlt werden,schnell als handelsüblicher "Böller" identifiziert werden.

     

    Sie sind also einseitig und schlecht informiert, aber offenbar trotzdem noch in der Lage, übertriebene und falsche Nachrichten noch weiter

    aufzublasen.

     

    "Wie verblendet muss jemand sein, der so einen Unfug schreibt!"

     

    Das ist eine Frage, die Sie zu allererst sich selbst stellen sollten.

  • "Man muss nicht aus Hamburg wegsehen, um auch in Themar hinzuschauen."

     

    Na ja, es gibt 100er Programme gegen Rechtsradikale, aber kaum welche gegen Linksradikale. Der Satz trifft es gut. Leider ist er nach der aktuellen Lage, umgekehrt richtig. Zudem ist der Vergleich einer in der Pampa stattfindenden Veranstaltung ohne Gewalt mit einer in einer Großstadt stattfindenden Veranstaltung sehr, sehr gewagt. Auch hier gilt: Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.

  • 3G
    39167 (Profil gelöscht)

    Frau Hecht bringt es auf den Punkt.

    Wie wurde mit den NSU Morden umgegangen?

    Auf diesen Treffen wird eine Grundlage dafür geschaffen!

    Das ist nicht der Rede wert? Wir lassen sie einfach machen? Ist ja schliesslich erlaubt!

    Genau da liegt das Problem!

  • Wieso sind diese Konzerte hauptsächlich in der Ex-DDR. Die war doch 40 Jahre offiziell der 'antifaschistische Staat' in Deutschland? Komisch.

    • @Klaus Bloemker:

      Die haben da noch immer Nachhol(e)bedarf.

  • "Treffen sich 6000 Neonazis und dürfen ungehindert feiern."

     

    So ist es. Krawall in Hamburg, "beispiellose Hetze gegen Linksradikale"; 6000 Neozazis in Themar, "kein Aufschrei". Woran liegt's? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

     

    Einer von mehreren Gründen dürfte die vergleichsweise hohe Intelligenz und Disziplin der Festivalteilnehmer in Themar gewesen sein. Wer angesichts des massiven Polizeiaufgebots keine Vorwände liefert, nicht provoziert und keine Straftaten begeht, ja sogar verbotene Symbole auf seinen Tätowierungen abklebt, kann nicht ganz blöd sein.

     

    Die Autorin des Kommentars ist entsetzt, die Bilder zeigen, warum. Es lohnt sich, genau hinzusehen: https://www.flickr.com/photos/97583384@N08/albums/72157683640276843/page1

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @M.Schneider:

      Bitte, bitte, es hätte doch vollkommen gereicht, wenn die Polizei die ganze Veranstaltung mit der Begründung gesprengt hätte, es befindet sich eine große Anzahl gewaltbereiter Personen auf dem Gelände.

      Hat doch in Hamburg auch funktioniert?!

  • Mit sowas muss man leider leben, auch das gehört zur Demokratie auch wenn die politisch Gesinnung einem und mir ebenfalls nicht passt.

     

    Allerdings würde ich gerne mal sehen, wie die Rechten reagieren, wenn die Polizei genau so martialisch auftritt, in voller Montur, nur kleine Korridore freilässt, einkesselt usw. wie sie es bei den Gegendemos und sonstigen "linken" Demonstrationen macht.

     

    Und genau so würde ich gerne mal erleben, was passiert, wenn die Polizei sich bei "linken Protesten" so verhält wie bei den "rechten", also schön zurückhalten, nur vereinzelt auftreten, keine Kampfmontur usw.

  • Mal davon abgesehen das Hamburg eine recht wirkungsvolle PR Aktion war ist die Grundmotivation der politischen Lager grundverschieden. Das Menschen gezielt ermordet werden ist schlimm aber der wirkliche Aufreger ist ein demoliertes Viertel? Ich glaub es hackt.

  • Sorry, liebe Autorin, was ist das für ein unterirdischer Kommentar. Hat es auf der "Demo" der Rechten irgendwelche Gewalttaten gegeben? Und was für eine peinliche Relativierung der Gewalt auf dem G20-Gipfel: Soso, keine Frage, dass die Gewalttaten vor allem (?) im Schanzenviertel politisch falsch und strafbar gewesen seien! Aha! Geht's noch. Was eigentlich sollten die bedingungslos brutalen Taten, bei denen offensichtlich sogar der Tod von Menschen in Kauf genommen wurde, denn bewirken! Die Befreiung der Weltbevölkerung von ihrem Joch? Durch plündern von DM- und Rossmann-Filialen und Einschlagen der Scheiben von Kleinkrämerläden? Klar: Links ist per se gut! Und das Draufhalten auf Polizisten mit Zwillen und Brandbomben ist Befreiungskampf. Eine Musikveranstaltung von Rechten, die sich allenfalls sinnlos volllaufen lassen, ist ein Anschlag auf die Menschheit! Wie verblendet muss jemand sein, der so einen Unfug schreibt!

  • Gab es Attacken auf irgend jemanden bei dem Konzert?

    Wie viele Verletzte??

     

    Werden hier Äpfel mit Birnen verglichen???

  • Die Autorin zieht leider einen vollkomen irren Vergleich. In Hamburg hat ein linker Mob ganze Strassenzüge zerlegt, in Themar ist... nichts passiert. Das ist ein Unterschied. Sollange nichts strafrechtlich Relevantes vorliegt, hat sich nur eine Gruppe dummer Menschen zu einem Konzert getroffen. Die so gerne beschworene Versammlungsfreiheit gilt auch für Nazis.

    Die rechte Szene gehört überwacht und Straftaten geandet, doch dieser Reflex gewisser Linker, sich als Opfer des pösen Überwachungsstaates zu sehen, während die Rechten unbehelligt blieben, ist lächerlich.

    • @Schorsch2468:

      Einige trugen Sonnenbrillen. Das ist in Hamburg noch "Vermummung" gewesen. Wieso hat die Polizei das Konzert nicht nach zwei Akkorden mit Wasserwerfern, Tränengas und Knüppeln gewaltsam aufgelöst?

  • Wo die Aufregung über das Treffen bleibt? Nun, die Neonazis haben sih offensichtlich deutlich besser benommen, wie auch de Artikel zugibt.

     

    Genau das ist der Grund, weshalb man zu dem Schluss kommen kann, die Krawallmacher haben der Sache der Linken geschadet.

  • Bei solchen Konzerten werden Menschen oft instrumentalisiert. Und dann kommt es zu Gewalttaten.

  • 3G
    32795 (Profil gelöscht)

    Genau das ist das Problem. Da treffen sich 6.000 knallharte Rechte und es passiert nichts. Da ist niemand vermummt, es brennt nichts, es fliegt nichts durch die Gegend und 1.000 PolizistInnen stehen nur rum und langweilen sich...

     

    Der Hass auf die bestehende Ordnung dürfte dem des linksextremen Spektrums nicht nachstehen. Trotzdem schaffen es die Rechten nicht vollkommen durchzudrehen.

     

    Die Forderung an die gesellschaftliche Linke ist ja sich von offener Gewalt zu distanzieren, dass sich die Linke von "Links" distanzieren sollen wurde nicht (nur von ein paar Irrläufern) verlangt.

     

    Das Konzert war noch nicht einmal mit konkreten Forderungen verbunden. Es war also auch kein Protest im eigentlichen Sinne.

     

    Daher schlägt die Argumentation der Kommentatorin auch fehl. Es fehlte da an Gewalt und dem Protestcharakter. Die Forderung sich zu "distanzieren" läuft ins Leere. Die Forderung sich pauschal von Rechts zu distanzieren mag ja chic klingen, ist aber im vorliegenden Fall irrig. Das würde in der aktuellen Lage nur als Verlogen ausgelegt.

     

    Auch den Ort der Vernetzung in den Fokus zu rücken bringt aktuell wenig. Auch hier fängt man sich dennVorwurf der Verlogenheit ein wenn man nicht auch die Orte linksextremistischer Vernetzung ins Visier nimmt.

     

    Es bleibt also nur die pauschale Distanzierung von Rechts. Aber wieso sollte das jemand tun? Wie wir aus anderen Zzusammenhängen wissen hat das alles nix mit nix zu tun und daher darf man keine Distanzierung fordern, nicht von Leuten die damit nix am Hut haben...

    • @32795 (Profil gelöscht):

      "Genau das ist das Problem. Da treffen sich 6.000 knallharte Rechte und es passiert nichts."

       

      Aha. "Nichts".

       

      Bei den G20 Protesten gab es an drei Tagen bei rund 80.000 Demonstranten und 20.000 Polizisten 53 Anzeigen.

       

      Bei dem Konzert gab es bei 6.000 Rechtsextremen und ca. 1.000 Polizisten an einem Abend 46 Anzeigen. Laut mdr waren die Gründe nach Angabe der Polizei unter anderem Körperverletzung, Verstöße gegen das Waffen- und das Betäubungsmittelgesetz, Bedrohung, Beleidigung, Sachbeschädigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und das Verwenden verfassungsfeindlicher Symbole. Drei Personen wurden in Gewahrsam genommen, von 440 weiteren wurde die Identität festgestellt.

       

      Da ist in Hamburg auch nicht mehr gewesen. Die Verstöße gegen das Waffengesetz und das Zeigen von verfassungsfeindlichen Symbolen nicht mal mitgerechnet.

       

      Aber auch "knallharte Rechte" haben eben ihre "knallharten" Bagatellisierer.

       

      "Nazi-Nannis" sozusagen.

  • Aha ... spannend:

    ein Vergleich zwischen den Polizeieinsetzen in Hamburg, wo mit brachialen Mitteln ein paar Dutzend Leute daran gehindet wurden, ein wenig Spass zu haben - und dem gegenüber abertausende Nazis, die vollkommen rechtswidrig an Bierbänken hocken, Lärm zuhören und dabei Ohrenkrebs billigend in Kauf nehmen und gemeingefährlich miteinander reden - und die Polizei tut gar nichts?

    Wie furchtbar!

    Klar, das ist Willkür: Wo doch mindestens der Lärmschutz von den Nazis gebrochen wurde, und bestimmt haben die auch im Zelt geraucht, und weit und breit kein SEK.

    Und kaum fackelt ein Linker zufällig und gewiss mit besten Absichten einen Stadtteil ab, da prügeln die Sonderkommandos durch.

     

    Ernsthaft gemeint, der Kommentar? Echt?

    Dass es auf der Linken Seite leider sehr dumme Leute gibt, wusste ich zwar schon vorher, aber das Außmaß der Verwirrung überrascht mich dann doch ein wenig

    • @uli moll:

      !

  • 'Freiheit ist immer die Freiheit des anders denkenden' Rosa Luxemburg

     

    So sehr ich uch meine Probleme mit rechten Gedankengut habe und so sehr ich rechte Demos oder Konzerte auch verachte, so sehr habe sie leider auch das recht ein festivall zu feiern. Und solange sie weder zur menschenverachtenden Hetze aufrufen, oder sonstige Starftaten begehen, muss man ihnen die Freiheit einräumen solche Veranstaltungen abzuhalten.

  • Dieses Treffen darf aus dem gleichen Grund stattfinden aus dem heraus auch die Anti G20 Protste stattgefunden haben. Es gibt Versammlungs- und Meinungsfreiheit. Und das Sie für diese Rechte einstehen glaubt Ihnen nach diesem Artikel sowieso keiner mehr. Sie beschweren sich hier letztlich darüber das rechtsextreme in einem Bierzelt sitzen und kommunizieren können und finden das dann schlimmer als Gewalttätige Ausschreitungen, Plünderungen und Brandstiftung. Gehts noch?

    • @disenchanted:

      "Dieses Treffen darf aus dem gleichen Grund stattfinden aus dem heraus auch die Anti G20 Protste stattgefunden haben."

       

      Offenbar nicht.

       

      Denn sonst hätte die Polizei das Konzert ja nach den ersten beiden Akkorden mit Wasserwerfern, Tränengas und brutalem Schlagstockeinsatz aufgelöst.

       

      Schliesslich trugen auch dort wenigstens an die fünf Zuhörer im Publikum eine gesichtsvermummende Sonnenbrille.

  • Die Autorin hat leider recht. Bei aller aus meiner Sicht gerechtfertigten Empörung über die Krawalle in Hamburg (inwieweit Linksradikale dabei verantwortlich waren, muss nüchtern aufgeklärt werden), halte ich die Rechtsradikalen nach wie vor für weitaus gefährlicher, schon weil sie viel klarere Vorstellungen davon haben, was nach ihrer Machtübernahme werden soll als die "Linken". Wo bleibt der Aufschrei? War in Themar wirklich alles so friedlich, oder gab es massenweise den Tatbestand der Volksverhetzung? Hat die Polizei den Konzertbesuchern das Leben so schwer gemacht, wie den friedlichen Demonstranten in Hamburg, die dort in der Überzahl waren und trotzdem schilkaniert wurden?

  • Das Problem ist, dass Nazis schlauer sind als die Autonomen. Wer des Nachts Flüchtlingsheime anzündet und auf Facebook zum Mord auf Politiker aufruft, tritt weniger in Erscheinung von Durchschnittsbürgern als Typen, die randalierend und plündernd durch die Straßen ziehen und ihre Autos abfackeln. Und wer wird von einem einfachen Polizisten mehr gefürchtet und verachtet? Jemand der "Sieg heil" schreit, Juden hasst und Flüchtlingskinder verprügelt oder jemand, der ihn selbst als "Bullenschwein" und "Untermensch" beschimpft, mit Steinen oder Brandbomben beschmeißt und mit Stahlkugeln beschießt? Die gewaltbereiten Linksextremisten verschlimmern die Probleme nur und tragen überhaupt nichts zur Lösung bei.

    • @Bulbiker:

      Auch hier wieder. Ein Böller ist keine "Brandbombe", beleuchtet aber das Verhältnis der Polizei zur Wahrheit, wenn es um "Linksextremisten" geht.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Bulbiker:

      Vom Känguru

       

      “Ob Links- oder Rechtsterrorismus – da sehe ich keinen Unterschied”

       

      “Doch, doch”, ruft das Känguru, “die einen zünden Ausländer an, die anderen Autos. Und Autos sind schlimmer, denn es hätte meines sein können. Ausländer besitze ich keine.”

       

      Marc Uwe-Kling

      • 7G
        73176 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        Dieses Argument "Linke Gewalt richtet sich gegen Sachen und rechte Gewalt gegen Menschen" finde ich bei "Protesten" wie in Hamburg oder Frankfurt sehr "unpassend".

        Ich bin der festen Überzeugung, dass das Werfen von Pflastersteinen auf die Polizei auch unter Gewalt gegen Menschen zählt. Oder sind das keine Menschen?

  • "Wenn unsere Gegner sagen ›Ja, wir haben euch doch früher die Freiheit der Meinung zugebilligt.‹ Ja, ihr uns! Das ist doch kein Beweis, daß wir das euch auch tun sollen. Daß ihr das uns gegeben habt, das ist ja ein Beweis, wie dumm ihr seid."

     

    Na, wer hat´s gesagt?

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Trabantus:

      Deber Intelektuelle unter den Nationalsozialisten, Joseph Goebbels.

    • @Trabantus:

      TRABANTUS, oder?

      Hab ich jetzt richtig geraten?

    • @Trabantus:

      Ich komm nicht drauf. Hilfe!

      • @jörg krauss:

        Ganz einfach: Text in die Zwischenablage kopieren, in google reinpasten und dann sofort rausfinden, dass es von Goebbels ist :-)

        Ist aber nicht wicht, wer's gesagt hat, sondern, dass man merkt, was es für eine hinterhältige Sch...e ist. Und dass man eben aufpassen muss, wem man welche Rechte zubilligt.

        • @Jalella:

          Könnte glatt von Bosbach sein sein. Der würde aber auch noch die Linksextremos mit einschliessen.

  • Danke!