piwik no script img

Kommentar Linkspartei und VenezuelaBrüder im Geiste

Kommentar von Martin Reeh

Viele Linke setzen ihre Hoffnungen auf Venezuela. Deshalb reagieren sie mit Wegschauen, Beschönigen und Rechtfertigung des Regimes.

Verdacht auf Wahlfälschung, Verhaftungen von Oppositionellen, tote Demonstranten: Für all das steht die venezolanische Regierung Foto: ap

E in Präsident, der eine Verfassunggebende Versammlung einberuft, weil ihm die Mehrheit im Parlament nicht passt, Verdacht auf Wahlfälschung, Verhaftungen von Oppositionellen, tote Demonstranten. Wie die Linkspartei reagieren würde, hieße dieser Präsident Erdoğan und wäre ein Verbündeter des Westens, kann man sich leicht vorstellen.

Der venezolanische Präsident Maduro regiert aber ein Land, auf das viele in der Linkspartei ihre Hoffnungen gesetzt haben. Die Linkspartei, in der Hardliner wie Wolfgang Gehrcke den außenpolitischen Ton angeben, reagiert deshalb mit Wegschauen, Beschönigen und Rechtfertigung des Regimes. Gehrcke war in den achtziger Jahren im Reformerflügel der DKP. In der Linkspartei wirkte er aber stets wie ein stalinistischer Betonkopf. Gehrcke war immer dort zu finden, wo es galt, die Politik von autoritären, aber anti­west­lichen Regimes zu legitimieren – von Assad bis Putin. Dem nächsten Bundestag wird er aus Altersgründen nicht mehr angehören.

Das Problem ist für die Linkspartei damit aber nicht vorbei. Der letzte Parteitag hat ein Papier „Solidarität mit Venezuela“ verabschiedet, womit selbstverständlich die Solidarität mit Maduro gemeint ist. Andere Abgeordnete wie Heike Hänsel denken ähnlich wie Gehrcke und werden auch im nächsten Bundestag sitzen.

Wäre die Linkspartei das, was sie vorgibt zu sein, nämlich eine moderne, demokratische Linke, würde sie jetzt eine Debatte beginnen, warum die bolivarische Revolution vor dem Bankrott steht. Sie müsste über autoritäre Tendenzen und Führergläubigkeit, über ein gescheitertes ökonomisches Modell und mangelndes Verständnis für demokratische Institutionen sprechen.

„An meine Zeit als DKP-Vorsitzender in Hamburg denke ich mit Freude zurück“, bekundete Gehrcke stattdessen kürzlich. Teile der Linkspartei sind immer noch nicht vollständig in der Demokratie angekommen. Und deshalb verteidigen sie Maduro, ihren Bruder im Geiste.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Von 2018 bis 2020 taz-Parlamentskorrespondent. Zuvor von 2013 bis 2018 Leiter der taz-Inlandsredaktion, von 2012 bis 2013 Redakteur im Meinungsressort. Studierte Politikwissenschaft in Berlin, danach Arbeit als freier Journalist für Zeitungen, Fachzeitschriften und Runkfunkanstalten, Pressesprecher eines Unternehmensverbands der Solarindustrie und Redakteur der Blätter für deutsche und internationale Politik.
Mehr zum Thema

245 Kommentare

 / 
  • Ja, bitte genau aus dem Land berichten!

    In diesem Video http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-315513.html

    wird deutlich wie die PSUV immer diktatorischer wird und die Gewaltenteilung aufhebt.

    Louisa Ortega war überzeugte Chavistin und schrieb an der letzten Verfassung mit. sie brachte einen Oppositionellen ins Gefängnis. Jetzt ist sie selbst abgesetzt.

     

    Flucht nach Brasilien und gegenseitige Hilfe: http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-314551.html

     

    Funktionäre des Regimes profitieren vom Schmuggel:

    tagesthemen-Reportage aus Venezuela Unterwegs mit den Benzinschmugglern http://www.tagesschau.de/ausland/venezuela-reportage-103.html

    Das ARD-Team flüchtet dann vor dem Militär.

     

    der Handel über die Grenze http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-284377.html

     

    Das Regime stellt Paramilitärs auf, die dazu übergehen Stadtteile zu kontrollieren.

    Man muss also dazu gehören, loyal sein, auch wenn es nichts mehr zu essen gibt.

    Das hat mit Sozialisieren nichts zu tun.

    Das ist das Gegenteil.

    • @nzuli sana:

      Während eines langen Klinikaufenthaltes in BaWü lernte ich vor 2 Jahren eine Reinigungskraft kennen, die mir von ihrer alten Heimat erzählte. Sie ist heute mit einem deutschen Mann verheiratet. Sie berichtete mir von Korruption und der Verwaltung des Mangels in Venezuela. Beide wollen nicht mehr zurück.

  • Die Ergebenheitsadressen aus der sog. "Linken" an das fortschreitend diktatorische Maduro-Regime werden wohl keinen Einfluss auf Venezuela haben, lassen aber tief blicken für das Demokratieverständnis in grossen Teilen der Partei: Sie ist nur der Zug, den sie besteigen, bis sie im Endziel Sozialismus angekommen sind.

  • Bitte genau aus dem Land berichten. Viele der Mißstände werden der Regierung in die Schuhe geschoben (Tote be den Demonstrationen) ohne überhaupt nachzufragen wer dafür verantwortlich ist. Wahlfälschung wurde bei dem Referendum der Opposition beobachtet (bis zu 7 mal abstimmen pro Person) während das bei der Regierungsabstimmung nicht möglich war. Venezuela hat ein Wirtschaftsproblem, wobei es allerdings fraglich ist, ob die Pläne der Opposition daran irgend etwas ändern würde.

    • @Martin_25:

      Posten Sie doch bitte den Link zu diesen Wahlfälschungen.

    • @Martin_25:

      Will sagen? Der Zweck heiligt die Mittel??

       

      Eine Regierung, die das gewählte Parlament nicht als Vertretung des Souveräns akzeptiert, sondern sich ihren eigenen Abnickverein heranzüchtet, hat die demokratische Legitimation und damit in einer Demokratie auch den Macht- und Gestaltungsanspruch verloren.

       

      Wie sie den dann - unlegitimiert - weiter ausübt, ist letztlich egal. Er steht ihr nicht zu, und sie hat auch kein Mandat, darüber zu entscheiden, wer alles den Job auch nicht besser machen würde als sie.

  • Das mit dem Sozialismus oder Kommunismus ist eine Nummer die ich nie verstehen werde.

     

    Seit 1800 hat sich der Lohn eines Arbeiters von 3$ am Tag, inflationsbereinigt, extrem gesteigert. Das es dazu gekommen ist war der Verdienst des technologischen Fortschritts, des Kapitalismus, der Gewerkschaften und einer Progressiven Einkommenssteuer. Letzteres war übringends tatsächlich eine Idee die man von Marx übernommen hat.

     

    Als Marx das Manifest der Kommunistischen Partei veröffentlichte hat das top 1% der Arbeitnehmer 35% des Einkommens erhalten. Heute dümpeln wir bei 13-14% rum, in den USA sind es ~19%. Es ist also nicht so das wir im historischen Kontext gesehen in einer besonders ungleichen Gesellschaft leben würden. Das Gegenteil ist der Fall. Im internationalen Vergleich steht Deutschland übringends auch eher gut dar.

     

    Bei jeder Implementierung des Sozialismus war das Ergebnis jedes mal ein Polizeistaat, Mangel, Unterdrückung von Opposition, schleichender Abbau von Demokratie, oder man hat gleich mit einer Scheindemokratie/Diktatur gestartet. Beim Kommunismus hatte man das gleiche plus Völkermord.

    Was mich daran fasziniert ist das sich wirklich noch Menschen finden die diese Ideen weiter tragen wollen. Abgesehen von diesen gruseligen “Begleiterscheinungen” ist es ist ja eben nicht so das diese Ideen irgendwann in der Praxis mal funktioniert hätten. So kleine Sozialistische Dörfer mit 50 Einwohnern meine ich damit jetzt nicht, sondern wirklich im großen Maßstab.

    Das Ideal der Gleichheit mag ja auf viele Menchen ganz ansprechend wirken aber warum kämpft man dann bitte für Ideen, welche nachweislich nicht zum gewünschten Ergebnis führen?

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @disenchanted:

      Das ist das ewige Geheimnis der extremen Linken.

      Die Schuld am jeweilige Versagen wird regelmäßig ominösen imperialistisch, kapitaliatisch, kolonialistischen Verschwörern in die Schuhe geschoben. So wie man es im Falle Venezuelas hier auch wieder lesen kann.

    • @disenchanted:

      Sie posten hier unter einem Artikel, wo es unter anderem um Venezuela geht... 3$ am Tag ist und war in jüngster Vergangenheit drin. Des weiteren können Sie wahrscheinlich nichts mit relativer Armut bzgl Deutschland anfangen. Perspektivlosigkeit im ausgeweiteten Niedriglohnsektor, Hartz4, die bedeutet vom soziokulturellen Leben ausgeschlossen zu werden, Armutsrente zu bekommen, Bildungsdefizite für die Kinder hinzunehmen. Ihre relative Gleichheitsannahme in D ist schlicht falsch.

      Eine Inflation des Dollars hat wohl auch nie stattgefunden.

      • @lions:

        "Eine Inflation des Dollars hat wohl auch nie stattgefunden."

         

        Ich habe doch extram noch mit rein geschrieben: Dieser Wert ist inflationsbereinigt!

         

        Sie können immer Dinge finden an denen es noch etwas zu verbessern gäbe. Doch dabei ist eben auch immer die Frage ob ein Vergleich mit Luftschlössern irgend einen Wert hat. Das bezweifel ich eher.

         

        Und auf die zentrale Frage sind Sie überhaupt nicht eingegangen: Warum bitte Sozialismus? Ist Ihnen nicht klar das der auch beim X. versuch nicht funktionieren wird?

    • @disenchanted:

      Wir leben in Diktaturen, nur in privatwirtschaftlichen. Wenn meinem Chef danach ist sitze ich auf der STraße, ohne dass er darüber eine Rechenschaft schuldig wäre. Die Betriebsräte sind übrigens die einzige Institution, die durch eine revolutionäre Erhebung in D eingeführt wurde. Der gesamte sog. Sozialstaat wurde per Federstrich durch die Herrschaft diktiert.

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @disenchanted:

      DNFTT? Sind Sie nicht der Troll, der hier so etwas postet und von der Kinsey-Skala noch nie etwas gehört hat?

      "Gegen Weiße, Heteros, Männer und Wohlhabende hetzen. Das ist in einem demokratischen Land mit 80% weißen, 95% Heteros, 49% Männern und 49% über dem Durchschnittseinkommen ein "Erfolgsrezept" das man sich besser spart." http://www.taz.de/!5434367/

      • @2097 (Profil gelöscht):

        Das aussprechen offensichtlicher Fakten als Trolling zu bezeichnen finde ich recht gewagt. Das ich in dem angesprochenem Punkt recht habe lässt sich leicht an den Wahlergebnissen linker Parteien erkennen. Nicht nur in Deutschland, sondern auch im internationalen vergleich geht es mit dem Vormarsch der Identitätspolitik nur noch bergab.

  • Wenn die Arbeiter in der DDR so darben mussten, warum hat dann Helmut Kohl eine Volksabstimmung über einen Beitritt der DDR (Vorschlag Bündnis 90) abgelehnt?

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @kleyrar:

      Glauben Sie, das Votum wäre "Nein" gewesen?

      • @80576 (Profil gelöscht):

        Wenn die Leute gewusst hätten was sie erwartet 100%. Sonst wärs auf die Alternative angekommen. DDR mit Windkraft u ohne Stasi wär ich heut noch für und ich komm ausm Westen

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Da kann man mit dem Finger auf die CDU/CSU/SPD/FDP zeigen, die ja nicht nur mit China, sondern auch mit Katar oder den Saudis kuscheln gehen. Ganz zu schweigen von ihrer Handelspolitik, die Millionen Hungertote fordert, weltweit Krisen und Kriege provoziert, ein "Krieg gegen die Drogen" wir dauch geführt...

    Das alles ändert nichts daran, dass bei der Linkspartei auch einiges im Argen liegt. Warum aber nun ausgerechnet diese Partei als regierungsunfühig hinstellen? Weil die Menschen, die woanders aufgrund der deutschen Regierungspolitik sterben, unerheblich sind?

     

    Welche Partei hat denn keinen Dreck am stecken?

    Die Grünen? Die hätten bei ihrer rot-grünen Regierungszeit zeigen können, dass sie anders sind und haben sich für Hartz-IV entschieden, in letzter Zeit wird auch nur rumgepalmert und gekretschmannt.

     

    Solange die LINKE jedenfalls nicht die autoritären Restposten wie auch Lafontaine und Wagenknecht rauskehrt, ist die einzige Partei, die ich momentan ernst nehmen kann, die Partei DIE PARTEI!

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Der Sprecher von DIE PARTEI ist der einzige Politiker in dem ganzen EU-Klientel, der druckreif und ehrlich spricht. Und ich liebe meine TITANIC.

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Öhm wo gehen die anderen Parteien mit den Saudis kuscheln und bejubeln wie die Linkspartei das Diktatörchen Maduro die dortigen Regierungsformen? Mal her mit dem Link!

      Zwischen mit Menschen, die von Diktatörchen regiert werden Handel zu betreiben und Diktatörchen zuzujubeln besteht immer noch ein gewaltiger Unterschied.

      • @Rudolf Fissner:

        Ein gewaltiger Unterschied allerdings. Denn der Handel mit außen hält die Regime am Laufen und die Diktatoren an der Macht. Zujubeln von ferne bewirkt dagegen überhaupt nichts.

        • @Ruhig Blut:

          Dann wäre die außenpolitische Position der Linkspartei damit mal geklärt: Der Außenhandel der BRD wird eingestellt ;-)

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Dann wäre die BRD bald da, wo die DDR schon ist. Auch kein schlechter Gedanke. :)

            • 2G
              2097 (Profil gelöscht)
              @74450 (Profil gelöscht):

              @Rudolf Fissner & @ DHIMITRY: LOL, als wenn Deutschland nur mit Diktatoren Handel treiben würde und jeden Außenhandel einstellen müsste. Die EU Nachbarstaaten, Kanada, Australien, USA, Norwegen usw. sind wohl kaum als Unrechtsregime oder Diktaturen zu bezeichnen. Klar, bricht alles sofort zusammen und wir sind dann die DDR. :)

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      Es ist tatsächlich verzwickt. Für mich kommen, wegen Lafontaine und Wagenknecht die Linken auch nicht in Frage. Bundespolitisch.

      Und die liebe ("das Boot ist voll"-"Obergrenzen"-Gastrechtsmissbrauchs") Sahra vertritt die Fraktion der Linken im Bundestag.

      Die eigentlich für mich stets wählbaren Grünen sind wegen Fegebank, Palmer und leider auch Kretsch ein No Go. Auf Länderebene.

      Aber bundespolitsch ? Da ich nicht in BW oder HH lebe, stellt sich die Frage, ob man die Bundespartei für ihre mißratenen Töchter und Söhne in Haftung nehmen kann oder muss.

      Und leider muss festgtellt werden, dass die Parteispitze sich zur Polizeigewalt und der Aushöhlung der Grundrechte in Hamburg nicht verhält.

      Zum grünen Gauland, dem rassistischen Palmer, fiel dem Özdemir leider auch nur ein, dass die Partei solche Querköpfe aushalte.

      Und zum Dieselskandal, nun ja.

       

      Bis zur Bundestagswahl ist es ja noch hin. Aber die Partei DIE PARTEI ? Ich weiß nicht, ich hab was gegen Anzüge, auch die von C&A, obwohl DIE PARTEI hat immer recht ...

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @60440 (Profil gelöscht):

        Ja schade, dass der von Ihnen so glühend bewunderte Tausendsassa Macron, wie Sie ihn kürzlich genannt haben, Jupiter, wie er sich selber nennt, der genialste Politiker seit Julius Cesar, nicht auch in Deutschland antreten darf, dass wäre der Weg aus Ihrem Dilemma.

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Das Problem an dem "Whatabatouism" zur Verteidigung der Linkspartei ist, dass die - im Gegensatz zu den übrigen Parteien außer ihrem moralischen Podest ("...erkämpft das Menscherecht" etc.) relativ wenig vorzuweisen hat. Als Daueropposition hat man eigentlich das Privileg, immer das Ideal hochzuhalten und die Niederungen der Realpolitik mit Verachtung von außen zu komentieren. Wer es schafft, selbst in dieser erlauchten Position noch derart die Brüchigkeit der eigenen Moral- und Demokratievorstellungen zur Schau zu stellen, hat ein echtes Glaubwürdigkeitsproblem.

      • @Normalo:

        Wenn Sie das Parteiprogramm lesen würden, dann hätten Sie mehr als genug Themenbereiche in denen die Linke sinnvolle Alternativen anbietet. Zumindest ist Frau Wagenknecht kompetenter in Wirtsdchftsfragen als Kanzlerin, Finanzministr und Wirtschaftsminister zusammen.

        • @Martin_25:

          Ohne beleidigend wirken zu wollen: aber selbst meine Pferde sind in Wirtschaftsfragen kompetenter als Frau Wagenknecht...

        • @Martin_25:

          "Sinnvoll" ist Ansichtssache, das mit der persönlichen Kompetenz von Frau Wagenknecht auch. "Praxiserprobt" trifft jedenfalls auf Beides nicht zu.

           

          Tatsache ist nämlich, dass diese "Alternativen" allesamt graue Theorien sind, denen der (möglicherweise schmerzhafte) Zusammenstoß mit der Realität bislang erspart geblieben ist. Und gerade Frau Wagenknecht - darin ist sie völlig unbestritten einsame Spitze - tut Alles dafür, dass das auch so bleibt.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      An welcher Stelle kuschelt denn die FDP mit Katar?

       

      Ansonsten sei noch einmal auf den Unterschied zwischen Parteihandeln und Regierungshandeln verwiesen. Eine Partei ist in ihrer Partnerwahl sehr viel freier als eine Regierung.

       

      In einem sind wir uns einig: DIE PARTEI ist die einzige Alternative! Nieder mit R2G, es lebe DIE PARTEI!

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      Setzt sich DIE PARTEI eigentlich "glaubwürdig" und nicht nur "satirisch" für sozialen Wohnungsbau und eine Stärkung des Sozialstaats ein?

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @2097 (Profil gelöscht):

        Setzt sich eigentlich die "Linkspartei" glaubwürdig und nicht nur realsatirisch für sozialen Wohnungsbau und die Stärkung des Sozialstaats ein.

         

        Alles was ich bei denen lese ist eine Mischung aus 80er-Jahre-Romantik und Wolkenkuckucksheim.

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @74450 (Profil gelöscht):

          Hm, müsste man mal überprüfen wie es in Thüringen läuft, da scheint es ansatzweise zu klappen. https://www.thueringen.de/th9/tmil/presse/pm/88784/

          Wird aber nur wenig drüber berichtet. In Berlin hat sich die Linke damals nicht mit Ruhm bekleckert und auch einmal fleißig mitprivatisiert. Allerdings weisen hier alle anderen Parteien noch wesentlich stärkere soziale Verwerfungen auf. Was hat denn DIE PARTEI so glaubwürdig vorzuweisen. Etwa mehr als nichts?

          Im Parteiprogramm dazu finde ich überhaupt nichts, wieso sollte ich die dann wählen? Ist das nicht ziemlich bescheuert?

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @2097 (Profil gelöscht):

            Ich habe meine Wahlentscheidung noch nicht abschließend getroffen. Von den zwei für mich wählbaren Parteien, bin ich zurzeit aber sehr enttäuscht, so dass ich nicht ausschließe, mich in die satirische Emigration zu retten.

            • 2G
              2097 (Profil gelöscht)
              @74450 (Profil gelöscht):

              Also ist Ihnen sozialer Wohnungsbau und eine Stärkung des Sozialstaats doch nicht wichtig bzw. hat keinen Einfluss auf Ihre Wahlentscheidung?

              • 7G
                74450 (Profil gelöscht)
                @2097 (Profil gelöscht):

                Ich gewichte den sozialen Wohnungsbau in Deutschland nicht höher als die Freiheit der Menschen in Venezuela. Erst wenn die "Linkspartei" ihre Unterstützung für Diktatoren und Expansionisten aufgibt, werden soziale Themen wieder interessant. Erst kommt die Moral, dann der fette Bauch der Deutschen.

                • @74450 (Profil gelöscht):

                  Sorry, aber eine Partei, die zu Hause versagt bei der vom Wähler gegebenen Aufgabe, die braucht auch nicht mit ihrer Moral im Ausland hausieren gehen. Man sieht das so schön in den Berichten. Übergriffe der Polizei auf Demonstranten in Russland ein Ausdruck eines Autoritären Regimes. Übergriffe bei G20 trifft selbstverständlich nur Chaoten. Steinewerfer in Venezuela sind OK. Die "Fetten Bäuche der Deutschen" sind eine Frechheit. Wohl noch nie von Hartz4 oder Grundsicherung gehört. Ich gönne niemandem etwas schlechtes, aber 6 Monate Hartz4 wirken bei der Setzung von Prioeitäten wahre Wunder. Auch in Venezuela ist es hauptsächlich ein Armutsproblem.

                  • 7G
                    74450 (Profil gelöscht)
                    @Martin_25:

                    Wir sind uns ja einig, dass die "Linkspartei" bei der von den Wähler*innen gegebenen Aufgaben versagt. Ansonsten ist mir ihr Kommentar etwas unverständlich.

                     

                    Wahrscheinlich meinen wir das gleiche. Die "Linkspartei" kritisiert zu recht Hamburg, findet aber keine Worte übre landesweite Demonstrationsverbote in Venezuela. Das verstehe wer will.

                • @74450 (Profil gelöscht):

                  „Erst kommt die Moral, dann der fette Bauch der Deutschen.“

                   

                  Sehe ich genauso. Deshalb sollte man konsequenterweise den Zusammenhang zwischen dem fetten Bauch der Europäer und Amis und deren Handelspolitik und dem Hunger der Menschen des globalen Südens betrachten. Da liegt der Hund begraben.

                  Diese albernen Venezuela-Solidaritätsgeschichten sind eine Schimäre, ein aufgebauter Popanz, der im Vergleich nix, aber auch gar nix mit realer Politik zu tun hat.

                  Keine Frage, dass Maduro und Spießgesellen eine verabscheuungswürdige, korrupte Bande sind. Unsäglich bescheuert, dass Leute in der Linkspartei das nicht auf den Schirm kriegen. Dennoch ist die Linkspartei die einzige Partei, die glaubhaft gegen den globalen Handelsimperialismus auftritt, dem täglich Tausende zum Opfer fallen. Und die Parteien, die diese Handelspolitik vorantreiben oder zumindest stillschweigend dulden und damit den Hunger in der Welt ganz konkret verschulden, zeigen dann mit dem Finger auf die Eskapaden der Linkspartei. Und die Leute fallen drauf rein. Zynischer geht’s nicht, es ist echt zum Heulen.

                   

                  Und was die PARTEI betrifft: Ich hab wirklich nichts gegen die, im Gegenteil, aber sie wird’s kaum in den Bundestag schaffen. Die Stimmen sind verloren. Und außerdem ist die Lage für Satire wirklich zu ernst.

                • @74450 (Profil gelöscht):

                  "...der fette Bauch der Deutschen"

                   

                  Sind Sie der Meinung, der Bauch aller Deutschen sei gleichermaßen fett?

                   

                  Oder ist Ihnen selbst der - um in der Metapher zu bleiben - magerste Deutsche noch zu fett für eine Unterstützung des Sozialwohnungsbaues?

                  • 7G
                    74450 (Profil gelöscht)
                    @Marzipan:

                    Im Vergleich mit den Menschen in Venezuela, die aufgrund der verfehlten Politik zeitweise nicht mal mehr das Lebensnotwendigste haben, sind auch die magersten Deutschen fett.

                     

                    Wenn Sie dieses Forum aufmerksam verfolgen, wissen Sie, dass ich sozialen Wohnungsbau sehr befürworte. Allerdings sehe ich darin kein Alleinstellungsmerkmal der sog. "Linkspartei".

                • 2G
                  2097 (Profil gelöscht)
                  @74450 (Profil gelöscht):

                  Sie machen es sich da etwas zu einfach bzw. um den fetten Bauch der Deutschen geht es mir nicht. Sind Sie wirklich davon überzeugt, dass Integration ohne sozialen Wohnungsbau und eine angemessene Stärkung des Sozialstaats gelingen wird?

                  • @2097 (Profil gelöscht):

                    Die Fage ist nicht, ob Integration ohne sozialen Wohnungsbau gelingen wird. Die Notwendigkeit des sozialen Wohnungsbau steht außer Frage. Und nicht nur für die Linkspartei.

                     

                    Die Frage ist, wieso sich die Linkspartei mit einer sich diktatorisch und korrupt gebenden Partei solidarisiert, die es trotz Ölreichtaum des Landes nicht geschafft hat, eine Wirtschaft zu etablieren, die genügend Nahrung und Medikamente für die Bevölkerung garantiert.

                    • @Rudolf Fissner:

                      Trotz Ölreichtum oder wegen Ölreichtum. Auch andere Länder mit rechten Parteien haben abgewirtschaftet, unabhängig von einer einseitig ausgerichteten Wirtschaft. Der Bericht von Korruption und diktatorischen Ausrichtung kommt ja auch hauptsächlich von der einschlägigen Presse. Wir sind hier zu weit vom Schuss, um das richtig beurteilen zu können. Ich habe nur zur Genüge erlebt, wie politisch mißliebige Regierungen von der Presse in Grund und Boden geschrieben wurden, während genehme Regime bei allen Fehlern großzügig entschuldigt wurden, oder die Information darüber einfach verschwand.

                      • 7G
                        74450 (Profil gelöscht)
                        @Martin_25:

                        Ach so, alles eine Verschwörung der westlichen Presse. Ein ganz neuer Argumentationsansatz! :D

                         

                        In Wahrheit blühen in Venezuela die Landschaften. Die Menschen demonstrieren gar nicht, die machen romantische Sommerspaziergänge. Weinen nicht wegen des Tränengases, sondern vor Glück.

                         

                        Es lebe der Sozialismus des 21. Jahrhunderts!

                    • 2G
                      2097 (Profil gelöscht)
                      @Rudolf Fissner:

                      Das kann Ihnen nur die Linkspartei beantworten. Ich vermute allerdings, die Antwort könnte eventuell differenzierter ausfallen als der obige Kommentar. Sie müssten nur beantworten, welche Parteien setzen sich denn noch angemessen für den sozialen Wohnungsbau ein? Kommt da noch was von Ihnen oder gilt bei Ihnen erneut DNFTT?

                      • 7G
                        74450 (Profil gelöscht)
                        @2097 (Profil gelöscht):

                        Ich habe Ihnen an anderer Stelle schon die Programme der politischen Mitbewerber verlinkt. Selbst die CSU hat eine "Wohnraum-Offensive" in ihrem Bayernplan stehen.

                         

                        Was ist DNFTT?

                        • @74450 (Profil gelöscht):

                          Meint "Dont feed the troll". Herr Neuberg belegt diverse Beiträge, die ihm wohl nicht genehm sind, mit diesem Bannfluch. Beispielsweise meinen obigen zur Selbstverständlichkeit & Notwendigkeit des sozialen Wohnungsbaus, dass das (Nebelkerzendisskussionen) hier aber nicht das Thema ist.

                        • 2G
                          2097 (Profil gelöscht)
                          @74450 (Profil gelöscht):

                          Ja, aber wie glaubwürdig ist das bzw. werden auch angemessene Mittel zur Verfügung gestellt?

                           

                          DNFTT: https://de.wikipedia.org/wiki/Troll_(Netzkultur)

                           

                          Herr Fissner hat sich leider mehr als einmal als Troll geoutet bei der Debatte Religion. http://www.taz.de/!5428405/

                          • 2G
                            2097 (Profil gelöscht)
                            @2097 (Profil gelöscht):

                            Sorry DHIMITRY, den Link nicht vollständig hineinkopiert:

                             

                            „Trolle bitte nicht füttern!“ (engl. „Do not feed the troll“ Den Troll nicht füttern, als Akronym DNFTT).

                            Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Troll_(Netzkultur)

  • Venezuela ist das traurige Beispiel, was passiert, wenn Linke den Boden der sozialen Marktwitschaft verlassen und den Sozialismus (oder Kommunismus) anstreben. Ohne Mauern funktioniert es nicht, mit Mauern oder einem Meer (wie bei Cuba) funktioniert es ein paar Jahre länger.

     

    Für den Sozialstaat braucht es eine starke Wirtschaft, für Ökologie noch einiges mehr ... und Demokratie ist ja auch nicht schlecht.

     

    Jedenfalls ist für die soziale Gerechtigkeit keine Sozialismus mit linken Funktionsträgern nötig.

    • @TazTiz:

      Trauriges Gegenbeispiel Nigeria. Ölreichtum, aber eines der ärmsten Länder der Welt. Marktwirtschaft ist halt keine Garantie für eine funktionierende Versorgung der Bevölkerung. Für soziale Gerechtigkeit ist sehr wohl ein Gegengewicht zu den "Märkten" und ihren Akteuren notwendig. Ein ausgleichender starker Staat.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Martin_25:

        "Ein ausgleichender starker Staat."

         

        Ausgleichend ja. Diktatur nein!

         

        Mehr Norwegen, weniger Kuba!

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Diese Forumsdiskussion ist ein (un)schönes Beispiel, warum Rot-Rot-Grün nicht klappen kann und warum sich Sozialdemokrat*innen und Grüne unter allen Umständen vor einer Zusammenarbeit mit der sog. "Linkspartei" schützen müssen. In der "Linken" gibt es einfach noch zu viele verwirrte Betonköpfe, die die Phrasen des letzten Jahrhunderts weiter plattern und deren Meinung offensichtlich auf Parteitagen Mehrheitsfähig ist.

     

    Nein, Danke! Nein zu R2G, nein zu Diktatorenfreund*innen!

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Genau! Nein zu den Grünen! Nein zur SPD! Nein zu Parteien, die bereits in Regierungsverantwortung Waffenhandel mit Diktaturen unterstützt haben! Siehe Rot-Grün ab 1998: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ruestungsexporte-spitzenniveau-unter-rot-gruen-a-119625.html

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Haben Sie nicht weiter unten dazu aufgerufen, die Grünen zu wählen? Was wollen Sie jetzt eigentlich? :D

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Ich will manchmal ironisch antworten, manchmal nicht.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Nein zu grünlackierten Marktradikalen. Gegen die neoliberale Unterwanderung! Kapitalismusfans sind keine Linke!

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @kleyrar:

        "Kapitalismusfans sind keine Linke!"

         

        Jaja, ich weiß. Deshalb befürworten Links-Liberale ja auch die soziale Marktwirtschaft. Das System, das in Deutschland der Arbeiterklasse im historischen Vergleich den größten Wohlstand gebracht hat, während die armen Brüder und Schwestern drüben im Sozialismus darben musten. Darauf jetzt ne echte Südfrucht! :D

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Na, super, wahrscheinlich werden es für die Erwerbslosen, Rentenaufstocker_innen, Minijobber_innen ... dank der rot-grünen Agenda 2010 ein paar konventionelle Bananen sein. Die Bio-Variante bleibt wohl der eigentlichen Grünen-Klientel aus Prenzlberg vorbehalten. Aber, hey, hauptsache Wohlstandswachstum von dem auch mal ein paar Krumen in der Vergangenheit für Arbeiter_innen abfielen... ;)

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Uranus:

            Im Sozialismus bleiben ein paar Krumen für alle. Bzw. die Funktionärselite lebt im leistungslosen Wohlstand. Siehe Venezuela. Wenn das Ihre Vorstellung von Gerechtigkeit ist, kommen wir nicht auf einen Nenner! :D

            • @74450 (Profil gelöscht):

              Antikapitalistisch zu sein, heißt nicht, für (Staats)sozialismus/-kapitalismus zu sein...

            • @74450 (Profil gelöscht):

              Mit welcher Gesetzmäßigkeit ist das so? Die halbe privatwirtschaftliche deutsche Industrie hängt an einem digitalen Planungs- und Logistikmodul -> SAP. Den Laden demokratisieren, dann hat man ein herrliches Planwirtschaftstool

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      Ich würde ja gerne eine andere Partei wählen. Können Sie mir denn eine nennen, die sich noch einigermaßen glaubwürdig für sozialen Wohnungsbau und eine Stärkung des Sozialstaats einsetzt?

      SPD und Grüne haben sich ja da leider disqualifiziert. Und AfD, CDU/CSU und FDP sowieso.

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      Wieso sind eigentlich die massiven wirtschaftlichen Solidaritätsbekundungen der CDU gegenüber dem Unrechtsregime China legitim und das Verhalten der Linkspartei gegenüber Venezuela illegitim? Wieso disqualifiziert sich nur die Linkspartei und nicht auch die CDU in Ihrer Logik hinsichtlich Regierungsfähigkeit? Hypokrisie?

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @2097 (Profil gelöscht):

        Sie vermischen an dieser Stelle Partei- und Regierungshandeln. Daher die Verwirrung.

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @74450 (Profil gelöscht):

          Gibt es da bei der CDU einen Unterschied? Wo soll der denn noch sein?

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      Wieso? Die CDU ist doch auch der beste Freund des Unrechtsregimes in China. Wieso ist das legitim und das Verhalten der Linken nicht? Hypokrisie?

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @2097 (Profil gelöscht):

        Ich erkläre es Ihnen gerne noch einmal:

         

        Die CDU verliest keine Solidaritätsnoten für die Diktatur in China. Es gibt keine Parteitagsbeschlüsse, die den Kampf der chinesichen Freunde gegen das eigene Volk unterstützen.

         

        Als Staatsregierung kann mensch sich wiederum andere Staatsregierungen nicht aussuchen. Es muss aber international zusammengearbeitet werden, da Isolation i.d.R. zu noch größeren Problemen führt. Wirtschaftssanktionen sind ein scharfes Schwert in den internationalen Beziehungen. Sie sollten zum Einsatz kommen, wenn Staaten ihre Nachbarstaaten teilweise annektieren (z.B. Russland) oder ihre Bevölkerung systematisch abschlachten (z.B. Syrien).

         

        Aber vielleicht denke ich auch zuweit, ohne vorher konkret gefragt zu haben: Wünschen Sie sich Wirtschaftssanktionen gegen China, oder worauf wollen Sie hinaus?

         

        Die "Linkspartei" ist nicht gezwungen als Reginerungspartei realpolitische Entscheidungen zu treffen. Sie ist (im Bund) Opposition und kann sich ihre Partner frei auswählen. Deshalb ist die Solidarität mit der Diktatur in Venezuela so prolematisch.

         

        Sehen Sie nun den Unterschied?

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @74450 (Profil gelöscht):

          Ich erkläre es Ihnen auch nochmal, durch die enge wirtschaftliche Zusammenarbeit und die Geschäfte, die Deutschland mit starker Unterstützung der CDU geführten Regierung erzielt, erwirtschaftet China massiv Überschüsse. Diese werden auch genutzt um den Ethnozid in Tibet voranzutreiben. Diese Solidaritätsbekundungen haben auf die Menschen dort einen wesentlich stärken Einfluss, als dass was die Linke da veranstaltet.

          Außerdem habe ich von Frau Merkel wenig bis gar keine Kritik vernommen und unsere enorm kritische Presse berichtet auch mehr über die Pandas, als über den Ethnozid in Tibet. Über den Ethnozid wird gar nicht berichtet. Ein Armutszeugnis für die Presse übrigens! Aber die Pandas sind ja auch so süß! Was soll ich nun daraus schließen? Die Linke wird zurecht kritisiert. Doch die Maßstäbe, die bei der Linken angelegt werden scheinen nicht bei der CDU zu gelten.

          Aus der berechtigen Kritik an der Linkspartei zu schlussfolgern, nur die Linke sei zu kritisieren, R2G sei schlecht, halte ich doch für etwas einseitig! Insbesondere, da es in der CDU immer mehr Abgeordnete gibt, die sich auch eine Koalition mit der AfD vorstellen können!

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @2097 (Profil gelöscht):

            Wenn Sie die Kritik an der "Linkspartei" bezüglich Venezuela für gerechtfertigt halten, sind wir einer Meinung.

             

            Auch in der Kritik an der chinesischen Diktatur sind wir einer Meinung.

             

            Wo wir anscheinend nicht einer Meinung sind, ist der Umgang mit der chinesischen Diktatur. Ich wiederhole meine Frage: Was ist Ihre Forderung diesbezüglich? Wollen Sie Wirtschaftssanktionen gegen China, oder was ist ihre Alternative zur "Panda-Politik"?

            • 2G
              2097 (Profil gelöscht)
              @74450 (Profil gelöscht):

              Na ja, auf alle Fälle eine andere Politik als die Panda Politik! Wirtschaftssanktionen wären wohl nicht mehr ganz auszuschließen sein, wenn man dieselben Maßstäbe anlegt wie bei Russland!

              • 7G
                74450 (Profil gelöscht)
                @2097 (Profil gelöscht):

                Richtig. Wirtschaftssanktionen sind nicht auszuschließen, wenn China anfängt wie Russland Nachbarterritorien zu annektieren. Wenn schon zuvor Sanktionen verabschiedet würden, bliebe in einem Annektionsfall wenig Spielraum nach oben.

                 

                China ist ein sehr schwieriger Fall, da, aufgrund der chinesichen Macht, realpolitisch andere Maßstäbe an das Land angesetzt werden (müssen).

                • 2G
                  2097 (Profil gelöscht)
                  @74450 (Profil gelöscht):

                  Richtig, Realpolitik, ein anderes Wort für Heuchelei!

                  • 7G
                    74450 (Profil gelöscht)
                    @2097 (Profil gelöscht):

                    Sie liefern keine Antwort auf die Frage, wie mit China umgegangen werden soll.

                     

                    Ansonsten haben Sie recht, Realpolitik ist häufig zynisch und heuchlerisch. Wer aber schon ohne Regierungsverantwortung zynisch und heuchlerisch handelt, der sollte bloß keine Verantwortung für einen Staat bekommen.

                    • 2G
                      2097 (Profil gelöscht)
                      @74450 (Profil gelöscht):

                      Als wenn die CDU/CSU nicht auch ohne Regierungsverantwortung zynisch handeln würde. Auch in der Opposition hat sich die CDU immer für Waffenexporte stark gemacht, auch an Diktatoren. Die haben dann mit diesen Waffen Oppositionelle umgebracht! Toll, wie Sie hier mit zweierlei Maß messen.

                      • 7G
                        74450 (Profil gelöscht)
                        @2097 (Profil gelöscht):

                        "Auch in der Opposition hat sich die CDU immer für Waffenexporte stark gemacht, auch an Diktatoren."

                         

                        An dieser Stelle bräuchte es einen Beleg. Zeigen Sie mir einen vergleichbaren Parteitagsbeschluss aus den letzten 20 Jahren. :)

      • @2097 (Profil gelöscht):

        Braucht die Linke neuerdings Mutti um Heuchelei verkaufen zu können?

         

        Zudem hinkt ihr Vergleich doch sehr. Wo schreibt man in der CDU, dass das kommunistische System in China zu erhalten sei? Und, ach ja. Keiner will einen Boykott von Waren aus Venezuela.

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Stimmt, die Kritik an der Linken ist berechtigt, aber warum die an der CDU nicht? Wer ein System massiv wirtschaftlich unterstützt und davon beide Seiten profitieren, will es wohl erhalten? Außerdem finde ich nur Berichte in der Presse über die süßen Pandas. Das macht doch etwas stutzig.

          • @2097 (Profil gelöscht):

            Kritiker an anderen Parteien ist immer auch berechtigt. Sie bringen diese Kritik hier aber in einer Wiederholungsschleife vor um die Kritik an der Linkspartei zu relativieren. Whataboutism halt. Ein nerviges rhetorisches Mittelchen, um Doskussionen zu zerfasern.

            • 2G
              2097 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              Hui, diese Kritik von Ihnen zu hören ist etwas amüsant, wenn ich Ihre Trollkommentare bei der Debatte Religion beachte. (http://www.taz.de/!5428405/) Meine Hauptfrage ist nur welche Partei könnte ich noch wählen, die sich für sozialen Wohnungsbau, Stärkung des Sozialstaates, Pazifismus, Beendigung der Rüstungsexporte an Diktaturen und Unrechtsregimen, Beendigung des ausbeuterischen Freihandelsabkommens mit Afrika usw. einsetzt. Leider konnte mir bisher niemand eine Partei nennen! Deshalb muss ich verärgert erneut feststellen, dass sich die Linke immer noch nicht vollständig disqualifizieren lässt, wie hier bereits von DHIMITRY vorgeschlagen!

              • @2097 (Profil gelöscht):

                Wenn Sie ein Problem damit haben, dass ich Schwarz-Weissspielereien der Harcore-Religionsantis nicht mitmache und auf die rechten Auswüchse der Konfessionslosen (Pegida, historische) hinweise dann sagt dass eher etwas über Sie aus.

                 

                Und das Thema des Artikels ist nicht das Wahlprogramm der Linkspartei. Auch nicht der Grünen oder sonst einer Partei. Es geht hier auch nicht um die größte Frage in der taz: Fleisch oder nicht Fleisch. Das Thema ist auch nicht eine vollständige Disqualifizierung der Linkspartei. Das Thema ist knapp und klar eingrenzbar: Die Solidaritätsbekundungen der Linkspartei mit Maduro.

                 

                Sie betreiben klassisches Whataboutism ("Ablenkung von unliebsamer Kritik durch Hinweise auf andere wirkliche oder vermeintliche Missstände", https://de.wikipedia.org/wiki/Whataboutism). Hinzu kommen passenderweise nun Verunglimpungen von Mitforisten.

                 

                Mit dem thematischen Whataboutism kann man ja noch halbwegs mit Leben. Aber mittlerweile wirken Sie mit ihren Beleidigungen ("Troll") doch ziemlich unsouverän und ... na ja. ;-)

                • 2G
                  2097 (Profil gelöscht)
                  @Rudolf Fissner:

                  Danke für den Link, Sie sollten sich diese beiden Abschnitte nochmals ganz genau zu Gemüte führen:

                  "Christensen sieht sogar einen Nutzen im Gebrauch des Arguments: „Die so genannten ‘whataboutists’ stellen das bisher nicht in Frage Gestellte infrage und bringen Widersprüche, Doppelstandards und Heuchelei ans Tageslicht. Das ist keine naive Rechtfertigung oder Rationalisierung ... , es ist die Herausforderung kritisch über die (manchmal schmerzhafte) Wahrheit unserer Stellung in der Welt kritisch nachzudenken.“[27]

                   

                  Die Kritik des „whataboutism“ kann auch einen Selbstwiderspruch enthalten, weil schon der erste Schritt des Gesprächs eine Form des „whataboutism“ sein kann. Vorwurf und Gegenvorwurf können beide Ausdruck einer selektiven und verzerrten Wahrnehmung des anderen und der eigenen Position sein. Daher schreibt Glen Greenwald: „Der Heuchler ist als derjenige zu definieren, der einzelne schreckliche Handlungen verurteilt, aber nicht alle.“[28]

                   

                  In seiner Analyse von „whataboutism“ kommt Logik-Professor Axel Barceló von der UNAM zu dem Schluss, dass der Gegenvorwurf oft den gerechtfertigten Verdacht ausdrückt, dass die Kritik nicht der wirklichen Position und den wahren Gründen des Kritikers entsprechen.[29]" https://de.wikipedia.org/wiki/Whataboutism

                • 2G
                  2097 (Profil gelöscht)
                  @Rudolf Fissner:

                  Erstens habe ich nicht damit angefangen die Linkspartei zu disqualifizieren, sondern DHIMITRY und darauf bin ich eingegangen. Und zweitens: Wenn Sie keine Distanzierung von solchen falschen Äußerungen vornehmen: "Sie vergessen, dass es Konfessionslose waren, die die Homosexuellen und Religiösen ins Gas geschickt haben." http://www.taz.de/!5428405/

                  Dann disqualifizieren Sie sich vollständig und outen sich nun mal als Troll!

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Die Opposition hat nach dem von ihr veranstalteten Referendum bemerkt, dass sie nicht die Mehrheit des Volkes hinter sich hat und pokert jetzt mit ihrer Verweigerungshaltung, um die Eskalation auf die Spitze zu treiben. Ziel ist es die Regierung durch Provokationen zu immer mehr Repression zu drängen. Wenn Repression und Chaos einen nicht mehr zumutbaren Zustand angenommen hat, kommt ein Hilferuf an die USA, um dem "Spuk" ein Ende zu bereiten und dann wird zu grosser Freude vieler Forumsteilnehmer endlich mit den Chavisten abgerechnet. Sie sollen hängen, hoch und kurz, das geht aus einigen Kommentaren hervor. Und dann ist die Bahn frei für den allen heilsbringenden Liberalismus. Ein Fussballstadion lässt sich für die Chavisten bestimmt auch noch finden.

    • @82236 (Profil gelöscht):

      .... ähm Fußballstadion?

       

      Chávez kam aus dem Militär und er und die Nachfolger haben es entsprechend gepampert. Darüber hinaus ließ er auch noch paramilitärische Truppen aufbauen lassen, die sog. "bewaffneten Kollektive".

       

      Wenn Sie alsos Teufel an die Wand malen, dann doch bitte die richtigen.

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Klar habe ich auch gemacht. Die Todeschwadrone, die vor allem farbige Chavez-Anhänger ermorden, wo kommen die denn her? Lesen Sie die spanischsprechende Presse, da können Sie Sachen erfahren, die Ihnen hier vorenthalten werden.

        • @82236 (Profil gelöscht):

          Habe ich behauptet es gäbe keine Rechtsextreme und Kriminelle in Venezuela?

           

          Wollen Sie behaupten 2/3 der Gesellschaft Venezuelas - die Opposition - sind Rechtsextreme?

           

          Im Gegenteil: Der Chavismus ist für den den Anstieg der Kriminalität in Venezuela verantwortlich. Das Absackenlassen der Bevölkerung in Arnut führte mit dazu, das Venezuela zu einemder kriminellsten Pflaster der Welt geworden ist (http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2011-08/Venezuela-Gewalt). der Chavismus ist mit für die Entstehung der Todesschwadronen verantwortlich.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @82236 (Profil gelöscht):

      Genau, die Demonstrierenden zwingen die Polizei geradezu sie zu verprügeln! Das ist mal ne "linke" Logik! :D Zum Lachen, wenn es nicht um Menschenleben gehen würde.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Genau deshalb wurden ja auch die Demonstranten zu G20 von der Polizei mit Blumen und Kuchen versorgt. Ich finde es beschämend wie der Unterschied gemacht wird zwischen Demonstrationen hier und da. Könnte es sein, dass auch in Venezuela Steine und schlimmeres geworfen werden und Autos brennen.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Martin_25:

          " Ich finde es beschämend wie der Unterschied gemacht wird zwischen Demonstrationen hier und da."

           

          Wer macht denn diesen Unteschied?

           

          Ich habe das Gefühl, dass Sie diese Diskussion nur überflogen haben und gar nicht genau wissen, worüber wir hier reden.

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        Die Demonstranten sind nachweislich bewaffnet und haben schon einige Morde auf dem Gewissen, wenn sie mal eins haben. Lesen Sie publico.es, kaosenlared etc...da können Sie andere Infos bekommen als in der BamS...

  • Wer bitte hat die "Opposition" gehindert, sich mit eigenen Kandidaten in die verfassungsgebende Versammlung einzubringen. Hätte sie tatsächlich eine Mehrheit im Volk, dann hielte sie jetzt wohl die Mehrheit im der neuen Versammlung und könnte eine neue Verfassung nach Gusto gestalten.

    Da dies aber alles Konjunktive sind, mag man dem Autor des Kommentars raten, seine Aufmerksamkeit auf die Ursachen des Erfolgs des Chavismus in Venezuela zu richten.

    Was der Autor hier als Opposition verklärt sind die Vertreter der alten Blutsauger!

    Nein, ich mag auch keine Diktatoren, weder rechte noch linke.

    Aber ich vermisse unabhängigen Journalismus über Venezuela. Übrigens: Den ersten positiven bzw. fairen Bericht zu Chavez hörte ich vor über 10 Jahren im Schweizer Radio. Mittlerweile ist dieser verblichen, die Probleme der wirtschaftlichen Transformation des Landes sind nicht kleiner geworden. Aber, mit Verlaub: ist denn die brasioianische korrupte Herrschaftsdclique irgendwie besser? Wo bleiben die Tiraden dagegen?

    In Venezuela wird wenigstens mit Schmerzen ein anderer Weg gesucht.

    Und warum sollte sich die Linke nicht solidarisch erklären mit Venezuela. Wie gesagt: Dort wird ein besserer Weg immerhin versucht, gegen übermächtige Gegner! Die ja auch nicht nur mit offener Opposition arbeiten, sondern durchaus auch mit Infiltration - man sehe nur auf die Entwicklung der deutschen Sozialdemokratie nach Brandt. Schröder, Müntefering, Eichel, Clemens, Steinbrück, Gabriel... waren/sind doch alles Maulwürfe, die die Partei mittlerweile übernommen haben. Von Sozialdemokratie ist doch da nichts übrig außer Etiketten!

    Von der taz, die ich für unabhängigen Journalismus gerne unterstütze, erwarte ich mehr journalistische Qualität!

    • @Achtsamer:

      Ein sehr achtsamer Kommentar.

      Danke ! Die brasilianische korrupte Clique ist auch nicht besser > dem möchte ich hinzufügen, Kolumbien nicht vergessen ! Und zwar die Clique, die vor längerer Zeit zu Recht davongejagt wurden und die sich jetzt in diesem unserem Lande redlich nähren.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Achtsamer:

      "Wer bitte hat die "Opposition" gehindert, sich mit eigenen Kandidaten in die verfassungsgebende Versammlung einzubringen. Hätte sie tatsächlich eine Mehrheit im Volk, dann hielte sie jetzt wohl die Mehrheit im der neuen Versammlung und könnte eine neue Verfassung nach Gusto gestalten."

       

      Das ist sehr zynisch...

    • @Achtsamer:

      Apropo unabhängiger Journalismus. Sie verschweigen die Artikel des von ihnen angegriffenen unabhängigen Journalismus zum Referendum gegen Maduro. Das erklärt nämlich recht deutlich, weshalb sich die Opposition nicht in diese Farce einer "verfassungsgebende Versammlung" einbring.

       

      Wie Maduro mit der Mehrheit des Volkes umgeht hat sich gezeigt bei dem von der Opposition geplanten Referendum zur Amtsenthebung Maduros. Nach dem er das Referendum erst solange verzögern ließ, wurde es schlussendlich Anfang 2017 verboten (http://info.arte.tv/de/venezuela-maduros-sieg-ueber-die-opposition)

    • @Achtsamer:

      Zum Glück gibt es ja noch seriöse Parteien wie Die PARTEI.

  • An der Stelle muß man doch mal einen Schritt zurücktreten und sich ansehen wie Venezuela vor Chavez war.

    Es war ein ölreiches Einwanderungsland vergleichbar mit Norwegen. Natürlich gab es soziale Ungleichgewichte - wie in Deutschland auch.

    Nach Chavez wurden 1 Million Menschen vertrieben und zigtausende ermordet. Die Menschen fliehen aus dem Land - wegen Not und Unterdrückung.

    Und wem der Vergleich mit Norwegen nicht paßt: Norwegen war im 19 Jahrhundert ein bitterarmes Land mit verbreiteter Lepra und Tuberkulose.

     

    Chavez und sein Sozialismus haben - wie üblich - Venezuela von einem positiven Entwicklungspfad weggeführt.

  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    Stimmt, die Linke ist wie immer armselig und unprofessionell. Wer wissen will, wie es professionell geht, schaue sich die Panda Diplomatie mit der China und Merkel vom Völkermord in Tibet ablenken an. Die Pandas sind aber auch süß! Da kann die Linke einpacken, die haben es halt nicht drauf, so professionell wie Merkel, wenn es um Export und unsere Arbeitsplätze geht, ist uns Wählern auch Völkermord scheiß egal. Wann kapiert das die Linke endlich, ist doch nun wirklich nicht schwer. Redet die CDU etwa über den Ethnozid in Tibet, über jahrzehntelang andauernde Menschenrechtsverletzungen und mangelndes Verständnis für demokratische Institutionen in Bezug auf China? Nee, weil die Pandas einfach süß sind, Export geil und Arbeitsplätze halt wichtiger sind.

    • @2097 (Profil gelöscht):

      Erinnern Sie sich, dass Chinas Regierung ja auch irgendwie eine sozialistische Regierung hat? Erinnern Sie sich, dass China ebenfalls irgendwie beim Export ganz vorn dabei ist und damit Arbeitslosigkeit exportiert?

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @rero:

        Nö, Merkel erinnert sich ja auch nicht daran und wird dafür nicht kritisiert.

    • @2097 (Profil gelöscht):

      Ist die Linkspartei neuerding "unprofessionell" weil sie die eigenen Parteipositionen nicht geschickt genug verdeckt hat?

       

      Tibet. Auch da weiss man wo bei der Linkspartei der Hammer hängt ("Darüber hinaus sollen Möglichkeiten für einen Ausbau der Beziehungen zwischen der europäischen Linken und der KP Chinas sowie weiteren gesellschaftlichen Akteuren ausgelotet werden.", https://www.die-linke.de/themen/nachrichten/detail/delegation-der-europaeischen-linkspartei-besucht-china/)

       

      Mutti: Und das man die Positionen der Linken mit Mutti entschuldigen will ist auch nur amüsant. Beruft sich die Linkspartei bald auch noch auf Trump?

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Bei China sind also die Linkspartei und die CDU auf einer Linie. Deshalb wird die Linke dafür ja auch nicht kritisiert, ansonsten müsste man nachher noch die CDU kritisieren. Oh je.

        Venezuela hat halt keine Pandas.

         

        Sind Sie übrigens nicht der Troll, der solch einen Unsinn hier postet? "Sie vergessen, dass es Konfessionslose waren, die die Homosexuellen und Religiösen ins Gas geschickt haben." http://www.taz.de/!5428405/

  • Und "sozial" ist, was Arbeit schafft, aber "egalitär" ist leistungsfeindliche Marktverzerrung?

     

    Der Feind meines Feindes ist nicht mein Freund, aber trotzdem kann es mir Sorgen bereiten, mit welchen enormen Machtmittel und mit welcher Gewissenlosigkeit mein Feind gegen ihn vorgeht.

  • Also:

     

    Wegen irgendeiner völlig belanglosen Resolution, die wahrscheinlich 99,9% der Bevölkerung noch nie zur Kenntnis genommen haben und höchsten 5% der LINKEN-Parteimitglieder kennen, haben auf einmal Menschen damit Probleme DIE LINKE zu wählen.

    Ist ja verständlich. Wenn man wählen geht, dann ja nur wegen Venezuela. Was interessiert einen die BRD, die EU (in der Polen bzgl. des Verfassungsgerichtes gar nicht so weit weg von Maduro ist) oder was interessiert einen sich selbst?

     

    Ich muss wohl davon ausgehen, dass Menschen, denen erst jetzt auffällt, dass irgendwelche Hirngespinste von Rotrotgrün immer jeder Grundlage entbehrt haben und wirklich JETZT WEGEN DIESER VENEZUELA-RESOLUTION erst Bedenken wegen der Außenpolitik der LINKEN bekommen, völlig hinterm Mond leben oder sich vorher nie mit der LINKEN beschäftigt haben, oder aber ganz fiese Antisemiten sind.

    Mensch, die Israelpolitik der LINKEN störte da niemanden?

    Völlig Klasse, wie die LINKE sich da antizionistisch bis antisemitisch äußert???

     

    Also, wer erst jetzt merkt, dass die LINKE kein vernünftiges außenpolitisches Konzept besitzt, der kann an Ignoranz nur noch von dem übertroffen werden, der wirklich meint, er könne mit seiner Stimme irgendeine Wahl treffen, welche Politik demnächst gemacht würde.

    Wenn man eine Partei wie DIE LINKE wählen will, dann macht man das nicht wegen kurzfristiger Entscheidungen, die anliegen, sondern überlegt sich, was das langfristig bedeuten kann. Da ich niemanden kenne, der ernsthaft die Kompetenzen der LINKEN in der Außenpolitik sucht, drücke ich mit der Wahl der LINKEN eben aus, dass ich nicht mit den ökonomischen und sozialpolitischen Vorstellungen der anderen Parteien einverstanden bin. Bin ich auch nur begrenzt bei der LINKEN, aber die kommen von den Parteien, die öfffentlich zur Kenntnis genommen werden, mir noch am nächsten.

     

    Wer sein Kreuzchen wegen irgendeinem blöden Blatt Papier da macht oder nicht macht, ist wirklich noch nicht reif, an einer Wahl teilzunehmen.

    • @Age Krüger:

      Danke für einen umfassenden Kommentar.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Age Krüger:

      Und die liebe Frau Wagenknecht, die von einem Gastrecht faselt, das Flüchtlinge missbrauchen können, von "Zuzugsbegrenzung" und "Ausgabenobergrenze", usw., usw. ?

      http://www.zeit.de/kultur/2016-08/sahra-wagenknecht-linke-kiyaks-deutschstunde

       

      Damit missachtet sie die schützenswerten Rechte und die Achtung der Würde der Ärmsten und spielt diese zudem gegen Rentner und prekär Beschäftigte aus.

       

      Das war und ist nicht links. Das ist Gauland oder schlimmer.

       

      Es geht somit ums Eingemachte.

      Und im Gegensatz zu den versprengten Heinis von der "Cuba-Si ! -Fraktion" ist diese Frau dumemrweise Fraktionsvorsitzende.

       

      No pasarán !!!

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Age Krüger:

      Ist nunmal ein Parteitagsbeschluss. Das heißt, (Mehrheits-) Wille der Partei. Dahinter kann die "Linke" nicht zurück.

       

      Das Problem mit der abgelehnten Verurteilung der Krim-Annektion kommt übrigens noch dazu.

       

      Warum ist das ein Problem?

       

      Weil es zeigt, dass die "Linke" anders handelt, als sie vorgibt zu handeln. Was für Hamburg verurteilt wird, wird für Venezuela zumindest nicht kritisiert. Das ist nicht ehrlich und daher nicht wählbar. :(

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Dann doch lieber die Grünen wählen. Die ziehen "wegen Auschwitz" in den Krieg (ehemaliges Yugoslawien) oder machen sich in HH für Bürger_innenrechte stark. Und... ;)

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Uranus:

          "Dann doch lieber die Grünen wählen."

           

          Das sagen Sie! :)

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Da haben Sie die Ironie (überlesen).

        • @Uranus:

          Ich glaube kaum, dass ihre Anführungszeichen ("wegen Auschwitz") ein Zitat sind. Vielmehr amüsieren Sie sich zynisch darüber, dass man bei den Grünen aus Ausschwitz die Lehre gezogen hat, dass in Europa ein Genozid nichts zu suchen hat.

           

          Und sind sie nicht Anarchist? Warum dann der Schulterschluss mit der Linkspartei in Sachen Diktatörchen Maduro?

          • @Rudolf Fissner:

            So meinte es Fischer sinngemäß damals. Siehe auch hier:

            "Schon die mit der Aktivierungswarnung der Nato verbundene Angriffsdrohung war ein Verstoß gegen die UN-Charta. Um die notwendige innenpolitische Zustimmung in den Nato-Staaten zum geplanten Krieg zu schaffen, bedurfte es in den folgenden sechs Monaten zahlreicher Manipulationen - vor allem gegenüber der aus historischen Gründen besonders kriegsskeptischen Öffentlichkeit in Deutschland. Bundesaußenminister Josef Fischer brachte die serbischen Menschenrechtsverletzungen in einen Zusammenhang mit Auschwitz. Fischers grüner Staatsminister Ludger Vollmer versprach dem Bundestag am 16.Oktober 1998 ausdrücklich, militärische Maßnahmen werde es "nur mit einem Mandat des UN-Sicherheitsrates" geben und eine Beteiligung der Bundeswehr nur nach erneuter Debatte und Zustimmung des Parlaments. Beide Versprechen wurden von der Regierung gebrochen." http://www.taz.de/!5165840/

             

            Ich vollziehe hier keinen Schulterschluss. Ich kritisiere (indirekt) diese Stimmungsmache gegen die Linke, wenn jene, die das äußern, sich gleichzeitig für Parteien wie die Grüne aussprechen.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        "st nunmal ein Parteitagsbeschluss. Das heißt, (Mehrheits-) Wille der Partei. Dahinter kann die "Linke" nicht zurück."

         

        Ach! Haben Sie schon mal 'ne Partei von innen gesehen oder waren sogar auf einem Parteitag? Da bekommen Sie ein Buch mit 1000 Anträgen und sollen dann darüber abstimmen. Und dann kommen noch -zig Initiativanträge. Ich glaube, die LINKE macht da etwas, was zwar sehr basisdemokratisch ist (war bei den Grünen früher auch so), aber es noch komplizierter für den einzelnen Delegierten macht und verzichtet darauf, eine Beschlußempfehlung des Vorstandes oder der Antragskommission dabei zu schreiben.

         

        Und wenn man hinter Parteitagsbeschlüsse nicht zurück kann, dann heißt das also, dass Die Grünen immer noch für die Aufhebung der Schutzaltersgrenze und für Sex mit Kindern sein müssen, weil das mal irgendwann in Urzeiten auf dem Chaos eines frühen Parteitags beschlossen wurde? Ich glaube, man kann sehr wohl Beschlüsse aufheben und auch ignorieren.

         

        Aber auch das wäre egal, weil niemand DIE LINKE fragt, was man in Venezuela machen soll. Es ist ein Blatt Papier, dass denen evtl. mal in -zig Jahren peinlich ist, wenn sich dann da noch jemand dran erinnert.

         

        Für 'ne Wahlentscheidung ist wichtig, zu beobachten, wer auf den Landeslisten steht. Ich bin nämlich auch der Meinung, dass die dringend neue Leute brauchen, die sich mal ein paar außenpolitische Gedanken machen.

         

        Und was Hamburg anbelangt, ist DIE LINKE wenigstens noch die einzige Partei, die die Polizeigewalt weder mit zu verantworten hat wie SPD und Grüne oder befürwortet wie CDU, FDP und AfD.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Age Krüger:

          Ich war nicht auf dem Parteitag, aber ich habe mir den Parteitag und die Abstimmung zu Venezuela live im Fernsehen angesehen. Ich war schockiert. Zusammen mit der Debatte um die Krim-Annektion war das ein echter Tiefpunkt des Parteitags.

           

          Sie meinen die Parteitagsdelegierten hätten nicht gewusst was sie taten? Das halte ich jetzt wirklich für eine zu billige Ausrede.

        • @Age Krüger:

          Ist es nicht ein wenig - vorsichtig ausgedrückt- unappetitlich mit dem Thema Pädophilie von der Heuchelei der Linkspartei ablenken zu wollen?

    • @Age Krüger:

      Bei der verheerenden Wirtschaftspoltik in Venezuela mit der die Linkspartei sich da solidarisch erklärt muss man sich nich nur um die außenpolitischen Fähigkeiten der Linkspartei Sorgen machen.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...Venezuela.

    Was für ein Land, wie können da all' die neoliberalen Kapitalimperialisten noch ruhig schlafen?!

  • Irgendwie erinnert das an die 70er-80er, angesichts eigener politischet Einflusslosigkeit flüchtete man sich in die Wolkenkuckucksheime ferner Länder: Kuba, China, Russland, Nicaragua, usw. usf. Schattenseiten, negative Tendenzen wurden einfach ausgeblendet, da war Herr Gehrcke als DKP Kader ganz vorne mit dabei - und hat anscheinend immer noch nichts gelernt.... Mit Analyse oder linker Kritik hatte und hat diese Suche nach einer heilen rrrradikalen Welt aber so was von nix zu tun.

  • Das Zauberwort heisst:

     

    Demokratie-Verständnis.

     

    Radikale egal welcher Prägung geht das sowas vom am Ar... vorbei...

    • @Justin Teim:

      Nein, radikal ist nicht gleich autoritär! Radikal ist nicht gleich radikal. Stalinismus ist nicht gleich Rätekommunismus oder Anarchismus. Rechtsradikal ist nicht linksradikal.

      Und doch, Rätekommunist_in sind gegen Parlamentarismus, jedoch FÜR eine Rätedemokratie und Anarchist_innen gegen Demokratie, weil sie FÜR Selbstvertretung, Konsensentscheidungen, Autonomie, ... sind und gegen Herrschaft, Fremdbestimmung...

      So einfach, wie Sie das in Ihrem Kommentar ausdrücken, ist das nicht.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Ein demokratisches System mit Gewaltenteilung hat sich historisch ganz einfach als weniger missbrauchsanfällig erwiesen, als ein Rätesystem.

         

        Auch wenn der Fall Twesten zeigt, dass die völlige Unabhängigkeit von Parlamentarier*innen den Wähler*innenwunsch verfälschen kann, so erscheint mir ein freies Mandat doch sinnvoller, als ein imperatives Mandat, das stärker von tagesaktuellen Stimmungsschwankungen des Elektorats abhängt und so i.d.R. zu chaotischeren Ergebnissen führt.

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Das stimmt doch so nicht. Es hat doch unzählige autoritäre Transformationen in Demokratien gegeben bzw. gibt sie doch laufend. Die Herrschenden und deren Anhänger_innen agieren mehr oder weniger geschickt dabei, Machttechniken einzusetzen, um ihre Herrschaft aufrechtzuerhalten. Das geht immer zu Lasten vieler Menschen in einem Land.

           

          Sicher können Stimmungsschwankungen einflussreich sein. Der Zusammenhang von Demokratie und Medien ist da ja nahezu fatal: auf Stimmungen reagieren müssen, sie bei Medienkonsument_innen zu schaffen. Privateigentum kann bei dem Prozess der Meinungsbildung nur hinderlich sein. Des Weiteren gibt es da noch mehr negative Faktoren wie Lobbyismus, Parteikarrierismus, Fraktionszwang ...

      • @Uranus:

        ... und Anarchismus ist nicht gleich links, nicht gleich voller Magen, nicht gleich Nachhaltigkeit, nicht gleich Solidarität, nicht gleich Frieden ...

        • @Rudolf Fissner:

          Ähm, meinen Sie das ernsthaft?

           

          Falls ja, es gibt durchaus Anarchist_innen, die sich bzw. Anarchismus nicht als links verstehen. Wenn sich links bloß auf die Position im Parlament bezieht dann nicht. Bezieht sich links jedoch auf Arbeiter_innenbewegung, Kampf für Gleichheit, für eine befreite Gesellschaft ... dann ist Anarchismus links.

          • @Uranus:

            ... und mit einer Prise Nationalismus obendrauf sind se schon wieder rechts beim Nationalanarchismus. Wie gesagt Anarchismus ist nicht gleich links.

            • @Rudolf Fissner:

              Dieser sogenannte Nationalanarchismus hat nichts mit Anarchismus zu tun. Deren Anhänger_innen sind (verkappte) Nazis. Nationalismus ist eine Herrschaftsideologie - die eigene Nation über andere stellen. Anarchismus bedeutet hingegen Herrschaftslosigkeit anzustreben und richtet sich u.a. gegen Staat und Nation.

      • @Uranus:

        yep, so isses ;-) danke

      • @Uranus:

        Ich finde sie widersprechen sich selbst...

         

        Das mit dem alles unter einem Hut kriegen... ist halt so die Sache wer den Hut bestimmen möchte -

         

        Positive Utopien sind natürlich wichtig wichtig - aber der Weg ist ja nun mal das Ziel - und da kommt man mit einem gesunden Demokratie Verständnis m.M. nach weitesten.

        • @Justin Teim:

          Naja, im Gegensatz zu manch kommunistischer Strömung, lässt sich Anarchismus nicht auf die Utopie reduzieren, sondern viele der anarchistischen Ansätze legen es ja gerade darauf an, bereits im hier und jetzt etwas zu verändern. Bswp. sich gewerkschaftlich nach anarchistischen Prinzipien organisieren (Anarchasyndikalismus). Dann gibt es politische Haus/Hofprojekte, Betriebskollektive, direkte Aktionen wie Gegenseitige Hilfe, Besetzungen...

          • @Uranus:

            Solche Ansätze sind ja gut und richtig.

            Nur bedienen diese eben auch immer spezielle Projekte und Gruppen mit bestimmten Zielen - welche ja Konkurrenz zu anderen Modellen stehen.

             

            Wie sollten solche Konflikte Ihrer Meinung nach gelöst werden?

             

            Wenn es keinen Konsens gibt.

            • @Justin Teim:

              Das wäre eine lange Diskussion. Es gibt dazu jedoch einiges zu lesen, wie z.B. hier http://www.graswurzel.net/210/konsens.shtml

              • 7G
                74450 (Profil gelöscht)
                @Uranus:

                Danke für den Link!

  • Fragen Sie was Pepe Mujica zu den Vorgängen in Venezuela sagt: https://de.wikipedia.org/wiki/Jos%C3%A9_Mujica

    er war 2010 bis 2015 Präsident Uruguays und führte die Frente Amplio.

    • @Land of plenty:

      Okay! Was sagt Pepe Mujica zu den Vorgängen in Venezuela?

  • Im Gegenteil, die PSUV besteht aus Bonzen, die sich durch Schmuggel bereichern und

    die Opposition besteht aus unterschiedlichen politischen Lagern, auch sozialdemokratischen.

    Die Bevölkerung hungert weil der PSUV der Machterhalt wichtiger ist.

    Das ist Grund genug für einen Aufstand.

  • Tja das ist das unweigerliche Ergebnis der Implementierung marxistischer Ideen. Aber ich bin mir sicher es wird sich der eine oder andere finden der sagt "Das war ja gar kein echter Sozialismus!", "Die haben es nur nicht richtig gemacht!",... kennt man ja.

     

    Man hat Angst vor der Konzentration des Kapitals in der Hand weniger reicher und deshalb ist die Lösung die Konzentration des Kapitals in der Hand nur einer Institution, die gleichzeitig auch noch die gesamte politische Macht hat. Da kann ja nichts schief gehen,... in solchen Systemen kommen auf kurz oder lang immer die skrupellosesten Menschen an die Macht.

     

    Die Busfahrt ins Utopia ist nicht aufzuhalten,...

  • große Teile der Linkspartei kommen noch aus einer Zeit in denen "links" und "autokratisch" gut zusammen gepasst haben. Liberale linke und autokratische trennen sich sehr oft genau anhand der zustimmung zu ländern wie venezuela oder auch organisationen wie der hamas..

  • Wenn wir die letzte Parlamentswahl hernehmen, scheinen ja knapp 2/3 der Venezolaner Evangelikale, Neofaschisten, Wirtschaftsliberale und Hools zu sein.

     

    Tja, schon scheiße, wenn man sich als große Sozialrevoluzzer ausgibt, sich dafür feiern lässt und die Bevölkerung dann trotzdem nicht mehr hinter einen steht. Dann kann die Opposition ja nur aus Evangelikalen, Neofaschisten, Wirtschaftsliberalen und Hools bestehen.

    • @sart:

      Genau, und die Bevölkerung, die Venezolaner, das sind die 2/3 im Parlament. Und die auf der Straße sind das Parlament und somit die Bevölkerung. Und Venezuela ist eine stalinistische Diktatur mit einem Parlament, dass sich zu 2/3 aus der Opposition zusammensetzt. Und wer putschen will und demokratische Wahlen ablehnt ist ein Demokrat und wer Wahlen abhält ein Diktator. Und deswegen kann man die Linke nicht wählen und das hat nichts mit ihrer Sozialpolitik, oder ihrem Steuerkonzept zu tun, oder damit, dass sie scheiß Frisuren tragen, sich spießig einrichten und in uncoolen Klamotten rumrennen und auch sonst irgendwie peinlich sind. Nee, allein aus diesem Grund sind sie unwählbar und deshalb bleibt man bei den Grünen.

      • @Sandor Krasna:

        Ich weiß, Verfechter von sozialistischen Regimen haben nicht so ein Verständnis für Wahlen. Aber wenn 2/3 der Bevölkerung nicht mehr die vorher quasi allein regierende Partei wählt, dann können Sie mir nicht weiß machen, dass die Opposition dort nur aus [Hier Gruppen, die Sie nicht mögen, und die deshalb verantwortlich sein müssen] besteht.

        • @sart:

          Naja, das Verständnis für demokratische Wahlen ist ja in beiden Lagern in Latein-Amerika nicht besonders ausgeprägt. Oder wie bewerten Sie die Ablehnung des demokratisch gewählten Präsidenten Maduro, durch die Opposition? Oder die Situation in Brasilien? Inwiefern ist da die bürgerlich-rechte Regierung demokratisch legitimiert? Oder was war nach den jüngsten Wahlen in Ecuador?

          Ich denke mal alle Lager finden Demokratie super, so lange sie die Wahlen gewinnen. Nächstes Jahr finden Präsidentschaftswahlen in Venezuela statt, warum keinen Kandidaten aufstellen und Wahlkampf betreiben?Wenn man Demokratie so geil findet, wie die Rechte so gern behauptet.

      • @Sandor Krasna:

        "und deshalb bleibt man bei den Grünen"

         

        Wär halt einfacher, wenn die Grünen selbst bei den Grünen bleiben würden, statt geistig oder de facto nach Schwarz abzuwandern.

        Die Linke wählt doch niemand, weil sie so eine tolle Linke ist.. sondern die einzige Partei, die mit sozialer Gerechtigkeit und linkem Gedankengut trotz einigem Mist in der Partei überhaupt noch irgendwas am Hut hat.

         

        Schlechte Linke oder gar keine ist eine verdammt miese Alternative - hier wie in Venezuela.

        • @kami:

          Bei einer Partei, die schon peinlich per Parteiname beansprucht die linke Wahrheit schon mit dem Babylöffeln gefressen und gepachtet zu haben, muss man sich nicht wundern dass sie linksliberal nicht von christdemokratisch-konservativ unterscheiden kann.

  • Ob man sich gleich mit Maduro solidarisieren muss weiß ich nicht. Wesentlich problematischer wäre es doch aber, wenn sich immer noch als links sehende Partei zu einem Bündnis aus Evangelikalen, Neofaschisten, Wirtschaftlsliberalen und Hools bekennt, deren Anhänger auch mal ihre Gegner mit Benzin überschütten und Abfackeln .

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    "Der letzte Parteitag hat ein Papier „Solidarität mit Venezuela“ verabschiedet, womit selbstverständlich die Solidarität mit Maduro gemeint ist."

     

    Damit hat der Parteitag gezeigt (zusammen mit der abgelehnten Verurteilung der Krim-Annektion), dass das ganze Gerede von "Frieden" auf den Bonbon-Plakaten Plakaten bloßes Werbesprech ist. Die Partei ist nicht gegen Gewalt, Unterdrückung oder Demonstrationsverbote. Sie solidarisiert sich mit Gewalt, Unterdrückung und Demonstrationsverbot, wenn sie von den eigenen Freunden ausgeübt wird.

     

    Dafür gibt es ein Wort: Heuchelei!

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Welches Plakat meinen Sie da konkret?

       

      Ich habe noch gar keine Plakate der Linkspartei gesehen (und das wird sich hier in der Ecke meiner Erfahrung nach auch nicht ändern).

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        • @74450 (Profil gelöscht):

          Thx, das waren aber auch die, die ich schon kannte.

           

          Ich kann bei der Forderung "Abrüsten! Waffenexporte stoppen" aber nix erkennen und auch bei den anderen Plakaten leider auch nicht, wo die im Widerspruch zu der Solidaität mit Venezuela stehen würde.

          Werden Waffenexporte nach Venezuela von der Linken gefordert oder eine Aufrüstung?

           

          Und alle anderen Forderungen sind innenpolitischer Natur. Klugerweise, wahrscheinlich eben, weil sie sich dem Vorwurf der Heuchelei oder Bigotterie nicht aussetzen wollten, haben die, soweit ich sehe, gar keine außenpolitische Forderungen ansonsten in ihrer Kampagne. Da ist nicht mal 'ne Forderung zu demokratischer Rechtsstaatlichkeit dabei, was man ja Maduro am ehesten vorwerfen müsste, da alle Grundsätze zu missachten.

           

          Der Vorwurf der "Heuchelei" zumindest scheint nicht berechtigt zu sein.

          • @Age Krüger:

            Da steht "Frieden" und gleichzeitig wird die Verurteilung der Krim-Annexion (ein kriegerischer Akt Putins) verhindert.

             

            Ergo: Frieden wird plakatiert- aber nicht eingefordert von befreundeten Despoten.

             

            Doch, da kann man schon Heuchelei erkennen - wenn mans will...

            • @Grisch:

              Nö, wieso heuchlerisch? Es wurde ja auch Auschwitz in Jugoslawien verhindert. Und das war ja auch nicht heuchlerisch. Und wenn man die Krim-Annektion als eine durch ein Referendum legitimierte Wiedervereinigung betrachtet und halt keinen kriegerischen Akt darin sieht, dann passt das durchaus mit der Forderung nach Frieden. Auch die Bundeswehr ist für friedensschaffende Maßnahmen in Afghanistan. Sie sehen, überall herrscht Frieden.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Wo Sie recht haben, haben Sie recht.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Neoliberale Überzeugungen haben, aber sich als "links" bezeichnen ist Heuchelei.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @kleyrar:

        Es gibt ja die schöne Kombination "links-liberal". Was sagen Sie nun? :D

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Dass diese Wortkombination einen Widerspruch in sich darstellt. Zumindest seitdem keine Partei mehr für Leibeigenschaft und Absolutismus votiert.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @kleyrar:

            Um einen Widerspruch zu erzeugen, müsste es eine feste Definition der Begriffe geben. Viel Spaß dabei! :D

      • @kleyrar:

        Nein, weil "links" nicht in dieser Form per se einen moralischen Führungsanspruch impliziert. Rechte halten "rechts" für moralisch überlegen.

         

        Wer von Frieden redet, ist - zumindest heutzutage - moralisch auf der richtigen Seite. Niemand will Krieg.

  • Offenbar gibt es bei der Linkspartei aber doch vorsichtige Absetzbewegungen von der bisherigen Parteilinie. „Neues Deutschland“, quasi „Zentralorgan“ der Linken, veröffentlichte einen durchaus kritisch formulierten Beitrag zu Maduros Jagd auf die Rechte https://www.neues-deutschland.de/artikel/1059301.maduro-blaest-zur-jagd-auf-die-rechte.html.

    Dass aber die Linkspartei-Anhänger noch lange nicht reif sind für diesen Kurswechsel, zeigen die zornigen Kommentare, die dazu veröffentlicht wurden.

    • @Pfanni:

      Es ist ja amüsant und bezeichnend, dass Sie denken dass ND und Die Linke gleich zu setzen sind, aber ich denke nicht, dass das ND Parteitagsbeschlüsse der Linkspartei aussetzen kann.

      • @Rudolf Fissner:

        Das ND kann auch keinen Sack Reis in China umfallen lassen, was ungefähr eine vergleichbare Relevanz mit Parteitagsbeschlüssen einer Nicht-Regierungspartei hat. Insbesondere, wenn der Beschluß eigentlich gar nix aussagt wie in diesem Falle.

  • Allgemein: Ich weiß oft nicht, ob bei solchen Kommentaren der Begriff "Linke" nun eher die Partei oder Flügel in der Partei meint oder ob damit parteiunabhängig "links denkende" Menschen gemeint sind.

    Das ist durchaus ein Unterschied. Und davon abgesehen: "links sein/denken" muß keineswegs automatisch Befürwortung eines staatssozialistischen, autoritären Systems heißen. Das sage ich als freifliegend "links"denkender.

    Zu Venezuela konkret: Maduro hat's versemmelt und die hoffnungsvollen Ansätze unter Chavez fahren aus verschiedensten Gründen gegen die Wand. Aber auf einen zunehmend von außen geförderten Regimechange, im schlimmsten Falle nach Muster Allende oder ja, Hussein oder Gaddhafi zu setzen, führt auch nicht weiter. Das alles hinterläßt mich immer ratlos und fassungslos.

    • @Da Hias:

      "Links sein" ist jedoch eindeutig unvereinbar mit Marktradikalismus, Allmacht und Unantastbarkeit des Privateigentums und der gewalttätigen Durchsetzung von marktkonformer Politik in fremden Ländern. Für solche Positionen gibt es schon die Bezeichnung "Liberal/Neoliberal" und es wäre schön, wenn ihre Anhänger auch dazu stehen würden.

      • @kleyrar:

        1. Übertreibungen helfen nicht weiter. Was Sie da als "Liberalismus" beschreiben, gibt es in der Praxis kaum häufiger als den reinrassigen (am Ende sogar funktionierenden...) Sozialismus. Ich kenne viele Liberale, die auch dazu stehen, aber keiner von denen will wirklich "Marktradikalismus, Allmacht und Unantastbarkeit des Privateigentums...". Das ist nur die Horrorvision, die von Antiliberalen gern als Gegenpol aufgebaut wird, um die (leider fatalen) Schwächen der eigenen Ideologie zu übertünchen.

        Die allermeisten "Liberalen" sind stramme Verfechter des Sozialstaatsprinzips. Allerdings differenzieren sie deutlich stärker zwischen "sozial" und "egalitär" als der sozialististische Mainstream.

         

        2. Nur weil man NICHT radikal wirtschaftsliberal ist, heißt das noch lange nicht, dass man Alles und Jeden gutfinden muss oder sollte, der das auch nicht ist (bzw. von sich behauptet, es nicht zu sein). Der Feind meines Feindes ist nicht notwendigerweise mein Freund.

    • @Da Hias:

      Wenn Sie nicht wissen, wer gemeint ist, hilft aufmerksames Lesen vielleicht weiter. Der Artikel beschreibt sehr genau, wen er meint: Die Linkspartei insgesamt, der er vorwirft, sich von antiwestlich und autoritär eingestellten Altlinken den außenpolitisch Kurs formen zu lassen.

       

      Dass die Restpartei diese Leute gewähren lässt und ihre Parteitage deren Positionspapiere verabschieden, wird als entlarvend betrachtet: Mangeldne Distanzierung ist in so einem Fall nichts anderes als verdeckte Zustimmung. Die völkischen Hetzer in der AfD lässt man der ja auch nicht als harmlose Einzelphänomene durchgehen, solange sie der Partei insgesamt in ähnlicher Weise den Stempel aufdrücken können.

       

      Ansonsten keine Sorge: NATÜRLICH meint der Autor nicht ALLE selbsternannten Linken. Zu denen zählt er sich ja im Zweifel selbst. Gemeint sind nur die Linkspartei - aber auch alle Anderen, die sich für links halten, aber in Nibelungentreue zu Regimen wie denen von Chavez oder Maduro hegen. Der Erdogan-Vergleich hilft da durchaus weiter: Wenn die als zumindest entschuldbar empfundenen Machtmittel eines "linken Idealisten" Einem als himmelschreiendes Unrecht erscheinen würden, sollten sie von einem Erdogan, Trump oder auch Netanjahu eingesetzt werden, dann ist man von diesem Artikel gemeint.

      • @Normalo:

        "Ansonsten keine Sorge: NATÜRLICH meint der Autor nicht ALLE selbsternannten Linken. Zu denen zählt er sich ja im Zweifel selbst. "

         

        Um genau zu sein, war der Autor Mitglied in den beiden Vorgängerparteien PDS und WASG und hat lt. folgendem Artikel eh noch ein Hühnchen mit der etwas orthodoxeren Fraktion zu rupfen:

        http://www.taz.de/!689695/

    • @Da Hias:

      Schon Chavez hatte es versemmelt, aber zu seiner Zeit waren die Ölpreise hoch genug, dass nach Korruption noch genügend übrig blieb, und die anderen Probleme konnte er mit Selbstinszenierung und Führerkult überdecken.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Da Hias:

      Im Artikel ist durchgehend von "Linkspartei" die Rede.

  • Was wäre denn besser? Im Systemkonflikt die Seite wechseln weil die eigene Seite gerade Mist baut? Um die ach so tolle Opposition trauern die faschistische Gesänge anstimmt und "Pinocet" skandiert?

    Niemand kann von der Linken ernsthaft Solidarität mit den Faschisten erwarten. Eher sollte man sich Sorgen darum machen wass passiert wenn die Leute die da aus den Reichenvierteln randalierend durch die Straßen ziehen erstmal den Staatsapparat in der Hand haben. Dann sieht es richtig schlecht aus in Sachen Menschenrechte

    Das sich die Journalisten von der Atlantikbrücke einen Regimechange wie in Chile damals wünschen mag schon sein aber das muss nicht der Wille der Bevölkerung sein.

    In jedem Fall hat eine sozialistische Regierung die es zu solchen Zuständen kommen lässt versagt, aber das wusste man seit Jahren und es gab stehts Kritik von links daran. Das Thema haben die Medien aber erst jetzt für sich entdeckt wo es die Möglichkeit eines rechten Umsturzes gibt.

    Besser Maduro den man mit seinem Filz später politisch entsorgen muss als ein Rückfall in die Zeiten vor der Revolution unter der Herrschaft rechter USA-treuer Militärs. Maduro ist reformierbar, Pinocet 2 sicher nicht

    • @Oskar:

      Genau so. Vielen Dank!

    • @Oskar:

      Guter Kommentar, danke!

    • @Oskar:

      "Dann sieht es richtig schlecht aus in Sachen Menschenrechte" Schlechter als sowieso schon?

       

      "Das sich die Journalisten von der Atlantikbrücke einen Regimechange wie in Chile damals wünschen mag schon sein aber das muss nicht der Wille der Bevölkerung sein. "

      Maßlose und unbelegte Übertreibung. Angesichts der Zustimmungswerte Maduros und unter Berücksichtigung der letzten Parlamentswahl, würde ich auch nicht gerade behaupten, dass maduro an der Macht der Wille der Bevölkerung ist.

       

      Ob die Opposition (die übrigens durchaus gemischt ist, auch wenn Sie aus propagandagründen es auf reiche Faschisten reduzieren) es besser machen wird? Keine Ahnung. Was ich aber weiß, ist, dass in einer Demokratie sich eine Regierung damit abfinden muss, wenn die Unterstützung wegbricht. Aber eine Regierung, die sich an die Macht klammert, die, wenn sie die Parlamentsmehrheit verliert, das Parlament entmachtet und sich ein eigenes bastelt, die hat jegliche Legitimation verloren.

    • @Oskar:

      Gab es bisher auch nur eine linke, sozialistische Regierung, die nicht versagt hätte? Aber erst immer den Menschen das Blaue vom Himmel versprechen... Unter unserer letzten linken Regierung (Schröder/Fischer) ist die Bundeswehr in erste Auslandseinsätze seit Gründung der BRD geführt worden. Vorher mimte man die Friedenstäubchen. Wieder mal typisch.

      • @Grmpf:

        Und gab es bisher eine einzige faschistische Regierung, die nicht ebenso gescheitert ist?

        • @Sandor Krasna:

          ja nu klar. Aber was soll das Ablenkungsmanöver? Wenn ein Idiot auf den anderen zeigt, bleiben beide Idioten...

      • @Grmpf:

        Und jedsmal heißt's: nächstes Mal wird alles besser. Oder typisch linke Ausrede: "das waren ja gar keine Linken"...

        • @Grmpf:

          Ich glaube, das ist eher andersrum.

           

          Sobald eine Regierung versagt, sagen die Reaktionären, das wäre eine linke Regierung gewesen.

           

          Nennen Sie mir mal das Versagen von der Regierung von Olof Palme z.B.?

          • @Age Krüger:

            Nun, wir brauchen ja nicht drüber debattieren, dass sich die Sowjetunion aus Linken, linken Ideen, linken Denkern, aus einer linken Basis speiste, der Linke auch in Europa anhingen. Der Marxismus. Wollen Sie dann behaupten, politische Gegner bezeichneten diese boshaft nur als Linke? Wo sich Sozialisten doch selbst als Linke bezeichnen und bezeichneten.

            Und nun sind wir bei einem aktuellen linken Projekt, Venezuela, das Linke noch vor geraumer Zeit himmelhochjauchzend lobten...

             

            Diese Ausreden, oder "das vergess mer mal lieber" kenne ich natürlich. Ich finde das billig.

             

            Von Olof Palme weiß ich ehrlich gesagt so gut wie nichts, außer dass er schwedischer Sozialdemokrat war. Insofern kann ich da schlecht Kritik üben. Aber bei all dem, wie große Massen an Menschen unter linken Regierungen zu leiden hatten, finde ich's etwas albern, mit einer einzelnen Person alles reinwaschen zu wollen.

            • @Grmpf:

              Das heißt also, dass Ihre o.g. Frage "Gab es bisher auch nur eine linke, sozialistische Regierung, die nicht versagt hätte?" nicht als Frage zur Ausschließlichkeit gemeint wat, sondern rein rhetorischer Natur und Sie nicht an linken Projekten interessiert sind, die z.B. wie der schwedische Wohlfahrtsstaat heute noch dafür sorgen, dass diese in der Produktivität pro Kopf z.B. der BRD deutlich überlegen sind?

               

              Ich weiß nicht, was Sie heute alles in der Schule noch lernen, aber ich kann Ihnen noch erzählen, dass es in den 70ern kaum Menschen gab, die irgendeinen realsozialistischen Staat als Vorbild betrachteten. Ganz im Gegenteil, da gab es nur die sehr kleine Gruppe der orthodoxen Kommunisten um die DKP rum (hatte irgendwie nie mehr wie 1% der Stimmen), die sowas als linke Regierungen betrachteten. Sie reden hier also über eine Gruppe, die in Westdeutschland niemals irgendwie eine Rolle spielte. Alles daneben war noch kleiner aufgesplittert und dann gab es eben die nicht-othosoxe Gruppe, die sich damals noch in SPD und später in den Grünen wiederfand.

               

              Etwas, was Sie jetzt "Linke" nennen, und die Sympathien mit irgendwelchen autoritären Staaten hatten, gab es in diesem Sinne niemals in der BRD(West). Die orthodoxen Drecksäcke haben erst die Reaktionären um Kohl mit der Wiedervereinigung ins Land geholt.

              • @Age Krüger:

                "Etwas, was Sie jetzt "Linke" nennen, und die Sympathien mit irgendwelchen autoritären Staaten hatten, gab es in diesem Sinne niemals in der BRD(West)."

                 

                Erich Honecker war nicht der einzige Westdeutsche, der sich in tragender Rolle am Aufbau des linken Mauerstaates DDR beteiligte...

              • @Age Krüger:

                In Westdeutschland noch nie...Wie wär's mit der bayerischen sozialistischen Räterepublik? https://en.m.wikipedia.org/wiki/Bavarian_Soviet_Republic

                Der englische Artikel ist besser... Aufgrund roter Umtriebe und Repressalien stellte sich diesbezüglich in der Bevölkerung schnell Ungemach ein und so konnte es sich nicht lange halten.

                 

                In einem Land wie Deutschland zu sagen, das habe keine Bedeutung gehabt...egal ob West- oder Ost: die Auseinandersetzung mit sozialistisch/kommunistischen politischen Kräften spielte eine bedeutende Rolle. Das ganze Ende des 19. Jhd und das erste Viertel des 20. Jhd. drehte sich darum. Welche Republik rief der Delinquent Karl Liebknecht (KPD) aus?, um den Bogen zur Partei die Linke zu spannen, also den Orthodoxen, wie Sie es nennen. Ohne rote militante Kampftruppen der KPD, hätte es eine SA womöglich nie gegeben. Denn die SA war nichts anderes als eine Kopie davon in anderem Kleid...

                 

                Die Mauer stand auch symbolisch für diesen, in Deutschland ausgetragenen politischen Konflikt, wo die einen danach trachteten das Land in die sowjetische Hemissphäre zu ziehen, lang vor einem 2 WK. Und so fanden die Sowjets viele, die sich bereitwillig anschlossen, auch Intellektuelle wie der aus Augsburg (Bayern) stammende Bert Brecht, die "da drüben" ihr Heil suchten. Da waren schon die Ostdeutschen insgesamt beteiligt, nicht nur die im Osten. Das fängt schon bei Marx an (Trier), Engels (Wuppertal)... Die Ostdeutschen...Preußen oder wie?

                • @Grmpf:

                  Der Stil des NS bildete sich bei den "Freikorps", durch die die SPD die Linksabweichler in Berlin, München, beim Ruhraufstand liquidieren ließ, inkl. Folter, Massenerschießungen etc. Das Hakenkreuz wurde erstmal von den Soldaten des "Kapp-Putsches" am Helm getragen. Und beauftragt waren die ebenso wie die SA später vom vornehmen deutschen Besitzbürgertum, dass sich von diesen Totschlägern die Aktienanteile und Mietshäuser sichern ließ.

                • @Grmpf:

                  Da schimmert doch arg viel geschichtsrevisionistische Positionen in dem Kommentar durch.

                   

                  Die Reaktion konnte mit Hilfe der Sozialdemokratie die Münchner Räterepublik niederschlagen...

                   

                  Karl Liebknecht sei ein Deliquent=Verbrecher gewesen, aja?

                   

                  Revolutionäre wurden von Beginn der Matrosenaufstände, der Beginn des Widerstandes gegen den Krieg, Monarchie, Ausbeutung... mit reaktionären Kräften begegnet, um den Status Quo zu halten bzw. die begonnene Revolution zu niederzukämpfen. Die SA war Teil dieser Reaktion. Eher ließe sich sagen, ohne Monarchie, Imperialismus, Nationalismus, Antisemitismus... keine SA. Krass, das umzukehren und den "roten militanten Kampftruppen" anzulasten.

                • @Grmpf:

                  Okay, da muss ich Ihnen wieder Recht geben.

                  Ich habe nur den engen Zeitraum der BRD nach dem Weltkrieg bis 1990 betrachtet und die davorliegende Zeit ausgeblendet.

                  Da gab es auch schon wesentlich unangenehmere Übereinstimmungen, wenn man an Ulbricht denkt, der sich an die Nazis richtete und dabei schon ziemlich auf der antisemitischen Linie fuhr.

                  Glücklicherweise spielte diese Linie dann nur ganz in den Anfangsjahren der BRD noch eine Rolle. Als ich anfing politisch zu werden, entstand schon die unorthodoxe Linke, die sich meistens von diesen distanzierte.

                   

                  Wobei auch da so widerliche Berührungen stattfanden z,B. durch Leute wie Kretschmann, dessen KBW Solidaritätsbesuche bei Pol Pot durchführte. Ganz ausblenden darf man das sicher auch nicht.

                • @Grmpf:

                  Die Deutschen insgesamt, meinte ich. Aber klar werden Sie sagen, von der West-BRD gesprochen zu haben.

    • 3G
      32795 (Profil gelöscht)
      @Oskar:

      q.e.d.

  • Es ist nur noch unerträglich. Hugo Chávez hat sich als Volkstribun einige Reputation verdient. Doch wie in vielen Staaten mit stalinistischem System, gab es die Hofschranzen und Pöstchenschieber. Der heutige Präsident Maduro war einer davon.

     

    Doch was ihm an charismatischer Führungskraft fehlt, ersätzt er durch staatliche Gewalt. Anfangs schien es, er würde sich demokratischen Regeln verpflichtet fühlen. Doch seit ihm klar ist, dass es nicht reicht, braucht er einen neuen Staat. Sicher hat der CIA seine Finger im spiel. Doch die Misswirtschaft ist hausgemacht. Ehemalige Anhänger der Revolution sind längst zur Opposition gewechselt. Maduro muss weg. Nur so, lässt sich der letzte Recht revolutionären Geistes retten. In Nicaragua konnten sich die Sandinisten reorganisieren. Maduro sort eher für eine Stimmung wie in den Tagen des Endes der DDR. Alles muss weg.

  • Die „Demokratie“, die „Freiheit“ und das „Menschenrecht“, was sie meinen?

     

    Glauben Sie wirklich, der Kapitalismus der Bundesrepublik wäre identisch mit Demokratie?

     

    Eine Jahresdividende in Höhe von 100. Millionen Euro, oder von mehr als 1. Milliarde Euro (Frau Klatten und Herr Quandt), hätten etwas mit Freiheit und Menschenrechten zu tun?

     

    Wenn Sie, so wie die Mehrheit der Bevölkerung das immer noch glauben, dass das etwas mit Demokratie zu tun hätte, dann müssten Sie auch behaupten, dass das NS-Regime, nach 1933, auch demokratisch war und ein Widerstand dagegen war demnach undemokratisch. Wurde doch das NS-Regime spätestens mit den Olympischen Spielen 1936 von der großen Mehrheit der Deutschen, auch von der Mehrheit der deutschen Arbeiterklasse, massiv mitgetragen!

     

    Demnach wären die antifaschistischen Minderheiten nach 1933, spätestens nach 1936, undemokratisch gewesen. Hatten sie sich doch gegen die demokratische Entscheidung der Mehrheitsbevölkerung gewandt.

     

    Demnach hätten die heutigen Neofaschisten also recht, wenn sie die Tatsache feststellen, die Mehrheit der Deutschen für das NS-Regime war (!). Und ein Widerstand gegen das NS-Regime wäre folglich undemokratisch.

     

    Ein weltweites Problem, die herrschende Ideologie ist die Ideologie der herrschenden Klasse. Fortschritt wird nirgends von einer Mehrheit getragen, es sei denn, man würde die Passivität als Zustimmung bewerten.

     

    Die Veränderung der Bewusstseinslagen beansprucht mehr Zeit als die ökonomische und politische Machtübernahme. Insofern sitzt der Kapitalismus am längeren Hebel.

     

    Meiner Ansicht nach war der Widerstand einer kleinen Minderheit der Deutschen gegen das von der großen Mehrheit mitgetragene NS-Regime ein demokratischer Widerstand!

     

    Eine Mehrheit steht keineswegs (nur) für Demokratie! Schauen Sie dabei auch nach Chile 1973. Die Regierung wurde nur mitgetragen von einer Minderheit. Aber sie handelte im Interesse der Mehrheit.

    • @Reinhold Schramm:

      Können Sie nicht einfach mal sagen, dass Demokratie für Sie nicht aus freien Wahlen besteht oder deutlich machen, was für Sie Demokratie ist.

       

      Verschwörungstheorien, der Nationalsozialismus, der 2. WK, die KZs, seien ein Ergebnis der Demokratie führen bei der Beurteilung von Maduros Politik nicht weiter.

      • @Rudolf Fissner:

        Glauben Sie es wirklich, wenn das Bewusstsein der Menschen seit mehr als 60 Jahren von der "Blöd" geprägt wird, das sich hieraus "freie Wahlen" ergeben? Entsprechend motifiziert in allen bürgerlichen Bildungseinrichtungen und öffentlich-rechtlichen Medien. Die veröffentlichte "Meinung", der meisten Menschen, ist vor allem die herrschende Meinung der privaten Eigentümer von Kapital und Medien.

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Reinhold Schramm:

      Glauben Sie wirklich, der Kommunismus der UDSSR wäre identisch gewesen mit Demokratie?

    • @Reinhold Schramm:

      „Mit zunehmender Länge einer Online-Diskussion nähert sich die Wahrscheinlichkeit für einen Vergleich mit den Nazis oder Hitler dem Wert Eins an.“

      – Mike Godwin

       

      Sie sind allerdings einer der wenigen Diskutanten, die regelmäßig gleich mit dem Nazivergleich einsteigen...

       

      Zur Sache:

      Tatsächlich ist eine Demokratie funktional recht einfach umschrieben: Meinungs- und Pressefreiheit bei allgemeinem, freien aktivem UND passiven Wahlrecht. Wichtige Ergänzung: "Frei" bedeutet dabei regelmäßig auch die Freiheit, davon keinen Gebrauch zu machen. Das ist bei uns gegeben und wird auch genutzt.

       

      Der Knackpunkt:

      Das Konzept der Demokratie geht von der Grundannahme aus, dass jeder einzelne Mensch einen freien Willen hat und diesen auch zum Ausdruck bringt, wenn ihm daran gelegen ist und er nicht mit Gewalt daran gehindert wird. Diese Grundannahme ist nicht nur funktioneller Bestandteil einer Demokratie, sondern stellt letztlich auch wesentlich ihre Existenzberechtigung dar: Wenn es keinen freien Willen des Einzelnen gibt, warum dann überhaupt das Volk entscheiden lassen? Logische Folge: Wer nicht an diesen freien Willen seiner Mitmenschen glaubt, kann auch keine kohärente Vorstellung von Demokratie haben.

       

      Dass es Mittel und Wege gibt, Menschen zu täuschen und damit die Art und Weise, wie sie ihren Willen ausleben, zu manipulieren, sei unbestritten. Aber dazu bedarf es zentral gelenkter Kommunikation, wovon in der westlichen Welt spätestens seit dem Internet keine Rede mehr sein kann. JEDER kann heute seine Sicht der Dinge kommunizieren und JEDER kann Leute finden, die die Dinge so sehen wie er. Dass sich für bestimmte Sichtweisen auf dieser Basis keine Mehrheiten finden, liegt also im Zweifel an persönlichen Prioritäten der Mehrheit, die mit diesen Sichtweisen inkompatibel sind, nicht an irgendeiner schwammigen Fremdherrschaft.

      • @Normalo:

        Ihre "Freiheit" hört dann auf, wenn es ans Kapitalinteresse geht. Dann kommt letztlich auch der staatliche Gewaltappart zum Einsatz!

         

        Wenn Sie niemanden auf die Füße treten, indem sie die Kapital- und Ausbeutungsinteressen angehen, dann dürfen sie über alles reden und diskutieren. Aber sollten sie den Freiraum der bürgerlichen Grenzen für die Quatschbude überschreiten, dann müssten sie gegebenenfalls mit ihrer Beseitigung oder Berufsverbot rechnen!

         

        Mit idealistischen Tagträumereien können Sie die Welt nicht erkennen, so wie sie tatsächlich ist!

      • @Normalo:

        "Dass es Mittel und Wege gibt, Menschen zu täuschen und damit die Art und Weise, wie sie ihren Willen ausleben, zu manipulieren, sei unbestritten. Aber dazu bedarf es zentral gelenkter Kommunikation, wovon in der westlichen Welt spätestens seit dem Internet keine Rede mehr sein kann. "

         

        Das ist nun wieder völliger Unsinn.

        Neben der damit implizerten Aussage, es hätte keine Demokratie gegeben vor dem Internet ist es auch völlig irrelevant für eine Beeinflußung, ob diese intendiert ist (gelenkt) oder unbewusst entsteht.

        Da das Kapital bessere Einflußmöglichkeiten hat, seine Position deutlich zu machen (Die BLÖD lesen mehr Menschen als unsere Kommentare hier z.B.)

        Da das Kapital nicht personenbezogen agiert und dessen Ziel (Profit) automatisch festgesetzt sind, ist eine Absprache vollkommen überflüssig. Um eine höhere Entscheidungsfeiheit für den Einzelnen zu haben, ist eben auch Bildung notwendig und nicht nur die Freiheit z.B. dummes Zeug zu in der Presse oder im Internet zu schreiben. Solange Sie gar nicht wissen, welche Entscheidungsmöglichkeiten Ihnen geboten sind, können Sie auch nicht frei entscheiden.

        • @Age Krüger:

          Wann immer man glaubt, jemand sei zwar intelligent genug, einen komplexen Zusammenhang so auszudrücken, das man ihn völlig durchschaut, aber zu dumm, dabei mehr als "völligen Unsinn" zu verzapfen, sollte man die eigene Wahrnehmung kritisch hinterfragen...

           

          Haben Sie sich zum Beispiel schonmal gefragt, WARUM so viel mehr Menschen die "BLÖD" lesen als die Kommentare hier? Es ist ja nicht so, als wäre die taz online künstlich verknappt, so dass nur ein paar Auserwählte in den Genuss der Ausführungen hier kommen KÖNNEN. Tatsache ist, dass es so ziemlich Jeder könnte, wenn er nur WOLLTE - womit wir wieder beim freien Willen wären: Die Leute lesen in Massen die Massenmedien, weil die die Dinge so beschreiben, wie sie das gerne haben. So einfach ist das.

           

          Gleiches gilt für Bildung: Die Offenheit für sie ist zwar auch(!) durch genetische und/oder soziale Faktoren beeinflussbar, vor allem aber Willenssache. Auch ein Arbeiterkind mit Migrationshintergrund KANN sich bilden, wenn es wirklich will. Ich (wie auch die Theorie, dass die Demokratie die am wenigsten schlechte von allen Herrschaftsformen ist) bin einfach nicht bereit zu unterstellen, dass alle Menschen letztlich willenlose Marionetten äußerer Einflussnahme sind. Es gibt immer zumindest eine Wahl, inwieweit man sich beeinflussen lässt und von wem.

           

          Ganz kurz und knackig gefasst: Auch UND GERADE Bequemlichkeit ist eine Manifestierung freien Willens.

           

          Zum Thema Demokratie und Internet: Unlogischer Gegenschluss Ihrerseits und daher mitnichten von mir impliziert. Meine Aussage war, dass SPÄTESTENS das Internet eine Kontrolle der Medien unmöglich gemacht hat. Dass sie auch vorher schon ein Sack Flöhe waren, den faktisch niemand mit Mitteln unterhalb der offenen Zensur wirklich kontrollieren konnte, steht auf einem anderen Blatt. Das Internet war beileibe nicht der erste Schlag gegen aktive Informations- und Meinungskontrolle. Es hat sie nur endgültig zur Illusion gemacht.

          • @Normalo:

            Sie messen dem freien Willen eine hohe, nicht mal eine zu hohe, aber eben eine sehrhohe Bedeutung bei. Den sozialen Faktoren aber viel zu wenig.

            Auch um zu realisieren, dass ich einen freien Willen habe, muss ich die Fähigkeit erlernt haben, dass zu erkennen und auch aus dieser Erkenntnis was zu machen. Wäre dies nicht notwendig, dann wäre jedweder Erziehung überflüssig.

            Insgesamt sehe ich das allerdings auch so, dass zur Zeit viel zu wenig Wert in jedweden pädagogischen Bereich darauf gelegt wird, die Entscheidungsmöglichkeiten darzustellen, die jeder einzelne hat und zu vermitteln, dass es demjenigen selbst überlassen bleibt, was er will.

            • @Age Krüger:

              Gut, dass wir uns einigermaßen einig sind. Für mich ist allerdings wirklich der freie Wille das (letzt)entscheidende Kriterium für menschliches Verhalten aller Art.

               

              Man kann lange darüber philosophieren, wie der zustandekommt und wie gerechtfertigt das Wort "frei" in diesem Zusammenhang ist. Aber letztlich verlangt eine demokratische Grundeinstellung, einen Menschen genau nicht als genetisch-sozial prädeterminierten Automaten zu sehen, sondern seinen Wert als Individuum auch und gerade dadurch zu definieren, dass er autonom entscheidet, wie er in seiner jeweiligen Situation Prioritäten setzt und sein Verhalten nach diesen ausrichtet (egal wie unsinnig, passiv oder asozial das jeweilige Verhalten für Dritte anmuten mag).

               

              Dabei ist die Erziehung zum Bewusstsein dieser Eigenautonomie sicher hilfreich, und ich bin mit Ihnen einer Meinung, dass die gestärkt gehört. Aber auch ohne sie hat doch Jeder sein ganz persönliches Reizreaktionsschema, das man am Ende nicht anders bezeichnen kann als als "freien Willen".

      • @Normalo:

        „Mit zunehmender Länge einer Online-Diskussion nähert sich die Wahrscheinlichkeit für einen Vergleich mit den Nazis oder Hitler dem Wert Eins an.“

         

        Ohne Positionierung: Godwin fügte hinzu, dass diese Feststellung nichts darüber aussagt, ob der Nazivergleich berechtigt ist oder nicht. Er beschrieb damit lediglich das Phänomen.

        Die Godwinkeule kann es demnach überhaupt nicht geben.

        • @lions:

          Eins ist erreicht, wenn Godwins Gesetz erwähnt wird. ;-)

        • @lions:

          Ich habe auch nicht von einer "Godwin-Keule" geschrieben, sondern lediglich darauf hingewiesen, dass Godwin selbst in seiner satirischen Übertreibung noch davon ausging, dass Diskussionsteilnehmer wenigstens ein Weilchen WARTEN, bis sie den alten Adolf vor ihren rhetorischen Karren spannen.

          • @Normalo:

            Na ja, eine suggestive Wertung war in dieser Richtung schon dabei: "Sie sind allerdings einer der wenigen Diskutanten, die regelmäßig gleich mit dem Nazivergleich einsteigen..."

            Es hat schon gekeult!

            • @lions:

              Ok, lasse ich gelten. Ich fand es halt eine amüsierte Bemerkung wert, dass Herr Schramm mit diesem Einstieg sogar die schon ironisch übertriebenen Vorgaben von Godwin nochmal übererfüllte. Sehen Sie es mir nach.

               

              Davon abgesehen plädiere ich auf mildernde Umstände. Eine reinrassige Godwin-Keule steht normalerweise für sich, würde ich sagen. Sonst fehlt ihr die Keulen-Qualität. Bei mir war sie nur die launige Vorbemerkung für ein längeres Traktat, das sich nicht mehr mit Nazis oder Godwin beschäftigte.

    • @Reinhold Schramm:

      "Eine Jahresdividende in Höhe von 100. Millionen Euro, oder von mehr als 1. Milliarde Euro (Frau Klatten und Herr Quandt), hätten etwas mit Freiheit und Menschenrechten zu tun? "

      Hat mit Freiheit und Menschenrechten kaum etwas zu tun. Hat meine Morgenrasur aber auch nicht, trotzdem steht sie zumindest nicht GEGEN Freiheit und Menschenrechte.

  • "Teile der Linkspartei sind immer noch nicht vollständig in der Demokratie angekommen."

     

    Ich würde sagen, sie sind noch nicht mal ansatzweise in der Demokratie angekommen. Es gibt bezüglich der Maduro-Diktatur nichts zu rechtfertigen, nicht die teils ebenso unschöne Opposition, nicht der alte Putschversuch gegen den tausendmal demokratischeren Chavez, nicht die USA und nicht der Ölpreis. Wer sich mit blutsaugenden Diktatoren solidarisiert, ist für linke Demokraten unwählbar. Überhaupt sollten Linke kritischer sein zu scheinbar linken Staatsmännern, die nicht von der Macht lassen können und zu Monarchen mutieren. Demokratie lebt von friedlichen Machtwechseln und Kompromissen, zu beiden ist Maduro nicht fähig, und wohl auch nicht Morales in Bolivien. Schade.

  • Was in Venezuela geschieht ist furchtbar und das Regime ist kriminell.

    Es gab vor kurzem einen Bericht auf tagesschau.de über die Schmuggler/innen:

    Benzin und Lebensmittel.

    Kann das sein, dass PSUV-Funktionäre da kräftig mitmischen beim Schmuggel von tausenden Wagen nach Kolumbien und sie dann zu viel höherem Preis wieder einführen?

    Das wurde ja sonst von Maduro der rechten Opposition angehängt.

    Die gibt es auch sicher.

    Aber inzwischen sind glaube ich die meisten oppositionell und dafür nicht sonderlich rechts.

    Das Regime der PSUV muss sich zurückziehen.

  • Worum geht es in diesem Artikel eigentlich? Die meisten Worte werden für Herrn Gehrcke aufgewandt, aber als Trompete der Grünen darf man in Zeiten des Wahlkampfes wohl noch weniger Informationen von Artikeln erwarten als sonst ohnehin schon.

  • I. Die klare, feste Haltung der Linken ist zu begrüßen.

    Führung ist auch in demokratischen Staaten völlig üblich - hierzulande bekannt als Richtlinienkompetenz.

    Dass zwei rechtskräftig verurteilte Hinterbänkler - wegen klarer Putschaufrufe - nach vorübergehender Vorzugsbehandlung nun wieder in den Regelvollzug wechseln müssen, ist in Rechtsstaaten allgemein üblich - ein schwerwiegender Verstoß gegen Bewährungsauflagen.

     

    II. Präsident Maduro hatte im Vorfeld des Referendums immer wieder das Gespräch mit der Opposition gesucht - ohne Resonanz. Dass nun die lange angekündigte Constituyante ins Werk gesetzt wird, ist daher vollkommen legitim. Die eingeschnappte Opposition hätte selber Kandidaten aufstellen können - und muss nun eben draußen bleiben.

    C'est la vie...

     

    III. Und warum soll Wolfgang Gehrcke eigentlich nicht selbstbewusst zu seiner Zeit als Kommunist stehen?

    Gerade im Leninjahr 2017 sollte man viel mehr an den erfolgreichen Revolutionär erinnern.

    Hier mal ein (schon etwas älteres) Interview des bekennenden Leninisten Dietmar Dath, bei dem Ulf Poschardt erfreulich die Spucke wegblieb: https://www.welt.de/kultur/article2359438/In-Lenins-Schriften-ist-viel-Nuetzliches.html

    • @Linksman:

      Richtlinienkompetenz bedeutet, dass der Staatschef innerhalb der Regierung und seines Kabinetts die Richtung vorgibt. Nicht, dass er sich ein eigenes Parlament bastelt, wenn ihm das alte nicht mehr passt.

       

      Aber was soll man schon von jemandem erwarten, der einen dreckigen, kleinen Autokraten wie Lenin bewundert?

      • @sart:

        Dreckig, klein - aber erfolgreich. :-D

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Wegen dieser Geschichte, wegen der völkischen Äußerungen der Familie Lafontaine und wegen der antisemitschen Palästina-Freibeuter ist diese Partei für Linke, die Interesse an zivilisatorischen Standards haben, nicht wählbar.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      korrekt. Unter anderem auch wegen ihrer Europafeindlichkeit, ihrem bescheuerten Sloganwahlkampf, der Menge an Alt-SED-Funktionären und dem Mangel an Zukunftsthemen für die jüngeren Generationen.

       

      Erneuerung dringend nötig. Sonst APO!

      • @kditd:

        Was haben Sie gegen die "Europafeindlichkeit", die ich mal mit "EU-Feindlichkeit" in korrektes und verständliches Deutsch übersetzen möchte?

         

        Halten Sie es für besser, dass die BRD und die dort vorherrschenden Parteien sich in einer Organisation aufhalten, deren Mitglieder wie z.B. Polen eine Rechtsstaatlichkeit än den Tag legen, die vergleichbar mit der von Venezuela ist?

        Wenn gegen Venezuela, dann auch gegen die EU logischerweise. CDUCSUSPDGRÜNEFDP sind ja nicht nur solidarisch mit Polen, sondern sogar in ein und derselben Organisation, der EU nämlich. Das ist noch verwerflicher.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Geht mir genauso.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Stimmt. Nur was dann ? Die Polizeistaatsbefürworter und Umweltverächter von den Grünen ?

      Typen wie Kretsch oder das liebe Fräulein Fegebank sind leider keinen Deut besser.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Ja, genau so ist es.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Wie schön, daß Ihr Weltbild zerrfrei und klar strukturiert ist. Allerdings sollten Sie mit Ihren Vorwürfen etwas sensibler umgehen, es gibt Menschen, die sich davon beleidigt fühlen, wenn Sie Mitglieder genannter Partei mit Nationalsozialisten gleichstellen.

      • @Tobias Punke:

        Auf völkische Rethorik hinzuweisen ist bei weitem nicht gleichbedeutend mit einer Gleichstellung einer gesamten Partei mit Nationalsozialisten.

         

        Wie Sie vermutlich auch sehr genau wissen, nur mangels echter Argumente nicht zugeben können.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Ich glaube eher für Leute, die sich aus Distinktionsgründen gerne als subkulturell Links bezeichnen, aber ihre politischen Positionen auch aus der Erkenntnis über das eigene Selbstinteresse längst mit dem neoliberalen Mainstreamin eins gesetzt haben.

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Die Kritik gegen Venezuela existiert, seit der chavistischen Revolution. Und Chavez war vielen ein Dorn im Auge. Hoffen und Bangen und überzogene Erwartungen waren mit bolivarischen Experiment verbunden. Chavez hat standgehalten gegen Anfeindungen und Destabilisierungsversuchen. Maduro hat das nicht geschafft, er hat die Wirtschaftskrise nach Einbruch der Ölpreise nicht bewältigen können. Seine Gegner haben in die Bresche geschlagen. Und wie so oft in Lateinamerika bricht die Gewalt schnell aus. Die Opposition ist bewaffnet und bereit die Krise bis zum Bürgerkrieg eskalieren zu lassen. Man sollte nicht nur kritisch mit Maduro umgehen, was absolut notwendig ist, sondern auch kritisch hinterfragen, wer ist denn eigentlich die Opposition? Ist sie wirklich so demokratisch wie sie vorgibt? Verfolgt Sie wirklich so edle Ziele? Die Situation in Venezuela ist nicht so klar wie in der Türkei. Was tun? Die Opposition an die Macht lassen? Die Umverteilung des Reichtums von unten nach oben beschleunigen? Venezuelas Bodenschätze an die Multis verhökern? Der Liberalismus würde noch mehr Unsicherheit und Gewaltkriminalität bringen, Mexico sollte als Beispiel dienen.

    • @82236 (Profil gelöscht):

      "Die Kritik gegen Venezuela existiert, seit der chavistischen Revolution."

      Könnte daran liegen, dass Chavez einen Führerkult um sich errichtet hat und bereits wirtschaftlich und politisch auf die Wand zugehalten hat. Es ist mehr Zufall als sonstwas, dass er gestorben ist und Maduro beim Crash am Steuer sitzt.

       

      "Der Liberalismus würde noch mehr Unsicherheit und Gewaltkriminalität bringen, Mexico sollte als Beispiel dienen."

      Bitte? Die Mordrate ist schon unter Chavez deutlich angestiegen. Ziehen Sie mal die einschlägigen Statistiken zu Rate, die Mordrate ist in Venezuela deutlich höher als in Mexiko mit seinem Drogenkrieg oder Kolumbien im Bürgerkrieg.

      • @sart:

        Die Meldungen über die erschreckend hohe Mordrate in Venezuela habe ich auch schon öfters gelesen.

         

        Leider gibt es dazu kaum Analysen, eher das Gegenteil, weil auch die Madurogegner nicht bestreiten, dass schon seit Chavez die Unterschiede zwischen Reich und Arm abgenommen haben, was eher auch nach konservativen Einschätzungen zu einen Rückgang von Gewalt führt.

         

        Kennen Sie irgendwelche Quellen, die dieses Paradoxum erklärt? Maduro hat angeblich sogar noch mehr Sicherheitskräfte eingestellt und selbst das führte zu einer Ausweitung der Mordrate.

        Vor diesem Problem die Augen zu verschließen ist imo tatsächlich ein Fehler. Ich kann die gerechteste Gesellschaft der Welt schaffen. Das nützt mir nix, wenn ich dann ermordet werde. Irgendwo muss da noch ein bislang nicht erkanntes Problem liegen, dass dringend zu lösen ist.

        • @Age Krüger:

          Habe auf die schnelle nur diesen Artikel finden können:

          http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/hohe-mordrate-venezuela-leidet-unter-kriminalitaet-a-932945.html

           

          Eine venezuelanische Soziologin führt die gestiegene Mordrate auf folgendes zurück:

           

          - Kaum präsente und korrupte Sicherheitskräfte, daher eine geringe Hemmschwelle für Selbstjustiz

           

          - Das Problem wurde lange geleugnet und dann mit eher militärischen Mitteln bekämpft. Inwiefern das für sich genommen zu einer Erhöhung der Mordrate führt, ist mir nicht ganz klar, dazu ist es im Artikel aber vielleicht auch zu knapp gehalten.

           

          - Hohe Gefängnisstrafen auch für kleinere Drogendelikte, wobei diese Gefängnisse wohl von Banden kontrolliert werden. Das halte ich für das wichtigste Argument, da solche Gefängnisse ja quasi ein Rekrutierungsplatz für diese Banden sind. Das ist auch in anderen Ländenr mit ähnlichen Umständen zu beobachten, bspw. in den USA.

           

          - Als letzten Punkt wird von einem Kriminologie-Professor (lt. Artikel ein Unterstützer der sog. "Siedlerbewegung", die besseren Wohnraum für Arme fordert) die bolivarische Revolution unter Chavez selbst benannt. Im Schnitt habe sich zwar der Unterschied zwischen Arm und Reich verringert, aber das sei nicht gleichmäßig bei allen angekommen. Die Kriminalität scheint da insbesondere zwischen Arm und Nicht-ganz-so-arm gestiegen, also auch innerhalb der Armutsviertel, die von der Polizei m.W.n. sowieso eher stiefmütterlich behandelt werden. Das kann ich allerdings nicht beurteilen, da fehlt mir das Wissen dazu.

          • @sart:

            Thx für Link und Erläuterungen.

             

            Beim letzten Argument ist dann wirklich zu bedenken, dass zunehmende Armut unter denen, die eben nicht zu den Parteigängern gehören, tatsächlich eine beginnenden Parteienherrschaft mit Korruption und Protegierung hervorbringen.

             

            Man sollte zur Versachlichung der Debatte um Venezuela wirklich auch solche Probleme, die auf fehlerhafte Strukturen in dieser chavezschen "bolivarischen Revolution" zurückgehen bedenken, wobei die mangelnde Fähigkeit, die wirtschaftliche Situation für alle erträglicher zu machen imo das Hauptproblem bleibt.

            • @Age Krüger:

              Das grundsätzliche Problem war halt die Abhängigkeit vom Öl. Die (in der Sache durchaus zu unterstützenden) Sozialprogramme Chevaz' wurden von Petrodollars finanziert, ohne dass aber wirklich versucht wurde, weitere wirtschaftliche Standbeine aufzubauen. Mit Einbruch des Ölpreises brach dementsprechend alles zusammen.

               

              Ich muss auch ganz ehrlich gestehen, dass ich nicht weiß, ob die Opposition den Karren alleine aus dem Dreck ziehen könnte, aber Maduro schafft es m.E. in keinem Fall.

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Danke für den Beitrag. Ich verstehe dadurch besser, was Herr Reeh in seinem Artikel meinte. Denn natürlich ist eine undemokratische Opposition nie der Maßstab, an dem man eine Regierung misst.

       

      Wenn die Opposition keine edlen Ziele vertritt, ist das noch lange kein Argument, die unedlen Ziele der Regierung zu akzeptieren. Aber indem man sich die Opposition genauer anguckt, kann man bei der Regierung halt wegschauen.

       

      Wo ist die Situation in der Türkei denn klar? Die Putschisten waren Ultranationalisten, die ein Militärregime eingerichtet hätten. Die PKK ist nicht umsonst auch in Deutschland verboten. Und dass Gülen-Sekte ihren Einfluss ausweitet, ist nun auch wenig erstrebenswert. Deshalb finde ich den Erdogan-Vergleich im Artikel ganz gut.

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @rero:

        Wo bitte schön habe ich geschrieben, dass man bei Maduro wegschauen sollte? Ich wollte nur die Alternative zur Debatte stellen. Denn die Neoliberalen haben 1989 beim sogenannten Caracazo auf die gegen die brutalen Wirtschaftsreformen protestierende Menge geschossen und dabei sind 3000Menschen ums Leben gekommen. Die jetzige Opposition steht in der Tradition der damaligen Regierung.

        Was die Türkei anbetrifft, wissen Sie ja mehr als alle anderen, denn bisher weiss ausser Erdogan keiner, wer für den Putsch verantwortlich war, damit wil ich sagen, dass er uns die wahren Putschisten noch nicht genannt hat. Aber der Putsch war ja ein Geschenk Gottes, um mit allen poltischen Gegnern abzurechnen. Ach so, sagen Sie mir mal bitte in wiefern die Tageszeitung Cumhüriet mit der PKK oder der Gülenbewegung oder gar beiden in Verbindung steht?

        • @82236 (Profil gelöscht):

          Mit Neoliberalismus hätte das Morden 1989 nicht zu tun.

           

          Die Armutsaufstände 1989, hatten genau die Probleme als Ursache, die Venezuela auch heute hat: vor allem innenpolitische Probleme, Korruption, Günstlingswirtschaft, massive Fehlinvestitionen und die Vernachlässigung ganzer Wirtschaftszweige waren seinerzeit wie heute wesentliche Ursachen für die nachfolgenden Rezessionen.

        • @82236 (Profil gelöscht):

          Genau so funktionieren Relativierungen. Um Maduros Politik als demokratisch oder nicht, als autoritär oder nicht einzuordnen, gibt es keine Alternative. Und nur darum geht es in dem Artikel.

           

          Haben Sie zum Putsch die diversen Artikel nicht gelesen? Die verschiedenen Interviews von Menschen, die gegen den Putsch demonstrierten, obwohl sie keine Erdogan-Anhänger waren? Holen Sie es nach. Sie werden feststellen, dass es eine Reihe von Personen mit detaillierten Kenntnissen als mich gibt.

           

          Wie kommen Sie jetzt auf die Cumhuriyet? Den Sprung habe ich nun leider nicht geschafft.

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @rero:

            Ihnen ist ja hoffentlich nicht entgangen, dass Erdogan gerade dabei ist, eine Diktatur zu errichten und dass der Schauprozess gegen die republikanischen und laizistischen Journalisten von der Cumhüriet ein Symbol ist, um mit der Demokratie endgültig Schluss zu machen. Und dass er dabei ist das kurdische Volk hinter verschlossenen Toren, fern von ungewünschten Kameras Tag für Tag abzuschlachten. Die Türkei hat ja auch Übung im Völkermord.

            Maduro ist vielleicht ein stalinistischer Betonkopf, aber er wird nicht wie Erdogan als Massenmörder in die Geschichte eingehen.

            Vielleicht haben Sie auch davon gehört, dass oppositionnelle Demokraten Chavistas mit Benzin übergossen haben und abgefackelt haben, das verspricht Auchan eine strahlende demokratische Zukunft.

        • @82236 (Profil gelöscht):

          Genau so sehe ich es auch. Der Hinweis auf die Oppositionsgruppen relativiert in keinster Weise die Aktionen der Regierung

      • @rero:

        Auch wenn ein Teil der Opposition womöglich selbst nicht ganz schuldlos ist: was in Venezuela und in der Türkei so vor sich geht - das geht gar nicht.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @rero:

        " Die Putschisten waren Ultranationalisten, die ein Militärregime eingerichtet hätten."

         

        Ist das so? Gab es überhaupt einen Putschversuch? In der Türkei wird man gerade verhaftet, wenn man ein T-Shirt mit der Aufschrift "Hero" trägt.

         

        Und Deniz Yücel ist also auch ein Parteigänger Gülens und als Terrorist am Putsch beteiligt gewesen?

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Die Bilder von den Panzern auf den Straßen und alles andere? Das zählt für Sie nicht? Mir genügt es, um einen Versuch für hinreichend wahrscheinlich zu halten. Ich vertraue da den Zeitungsmedien - auch der Taz.

           

          Wenn ich den Putschversuch für komplett gefaked halten würde, müsste ich auch Ihr T-Shirt-Beispiel konsequenterweise für gefaked halten. Beginn der Ironie: Gibt es eigentlich Deniz Yücel? Seine angebliche Verhaftung sorgt ja offenbar dafür, dass sich viele Türken in Deutschland hinter Erdogan einreihen. Cui bono? - Ende der Ironie

           

          Keine Bange, ich habe keinen Hang zu Verschwörungstheorien. Aber mir drängt sich der Eindruck auf, Sie finden die Situation in der Türkei noch unklarer als ich.

        • 8G
          83379 (Profil gelöscht)
          @88181 (Profil gelöscht):

          Politische Bewegungen sind divers und keine monolithishen Blocks, nächste Legislaturperiode besteht die Opposition aus AFD, Grünen, FDP und Linkspartei. Da von Opposition zu sprechen macht so wenig Sinn wie es es in den fällen Venezuela und Türkei sinn macht, außer um zu zeigen, dass sie nicht an der Macht sind. Aber die Natur dieser Bewegung ist divers und teilweise auch gegensätzlich.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @82236 (Profil gelöscht):

      Simon Bolivar würde sich im Grabe umdrehen, wüsste er, welch Schindluder mit seinem Namen gterieben wird in Venezuela.

      Venezuela ist am Ende. Es hat abgewirtschaftet. Trotz immensen Reichtuns ist die Regierung nicht in der Lage, die Versorgung mit Grundnahtrungsmitteln, medizinischer Grundversorgung, Babynahrung, ja selbst mit Klopapier sicher zu stellen.

      Sie trifft damit vor allem die Ärmsten, die auf keine Reserven mehr zurückgreifen können.

      Dafür setzt sie auf Terror, Verfassungsbruch und Diktatur.

      Statt abzutreten verharrt sie - wie einst Honecker und Mielke - in einer Art selbstgeschaffenen Schockstarre, unfähig die Realität zu begreifen.

      Zu Leiden haben die Menschen.

      Es ist zum Kotzen !

  • Wenn eine Regierung im Mediensprachgebrauch bereits zum "Regime"geworden ist, dann ist eh Hopfen und Malz verloren, dann haben die Miet-Revolutionäre von OTPOR/CANVAS ihre Arbeit im Dienste der westlichen Wertegemeinschaft gut gemacht und der Regime Change in Richtung Neoliberalismus nur noch eine Frage der Zeit.

     

    Ja, wenn eine Regierung Regime genannt wird, dann ist internationales Mobbing allgemein akzeptiert, dann will man ansonsten mit den Fakten nicht mehr so genau wissen…

    • @Khaled Chaabouté:

      Wenn jemand ein neues Parlament bastelt und das alte entmachten will, weil man dort nicht mehr die Mehrheit hat (was, wie ich mal die Maduro-Fans erinnern will, am Anfang der aktuellen politischen Krise stand), dann ist so eine Regierung nunmal nurnoch als Regime zu bezeichnen.

  • Uuund wie ist es mit den neoliberalen Windradbürgern und den heldenhaften Freiheitskämpfern der Geldsack-Opposition? Die mal hier und da ein Polizistchen anzünden? Aber nur ganz selbstlos pour la freedom u so, ganz graswurzelig, nix regime change und was... Die Chavisten behaupten wenigstens noch, dass sie eine bessere Zukunft planen. Was hat sich eigentlich die Gegenseite so auf die Fahnen geschrieben?

  • Dem Artikel kann nur zugestimmt werden. Es wird einer der Gründe benannt, warum die Linkspartei - neben der AFD - die einzig unwählbare Partei innerhalb des ernstzunehmenden deutschen Parteienspektrums ist.

    • @verflixt:

      Mit jemandem, der zivilen Ungehorsam in den Rang einer in jedem Fall mit Freiheitsentzug zu belegenden Straftat rücken will, muss ich mich zum Glück nicht darüber unterhalten, was in diesem Land als "wählbar" gelten kann, und was nicht.

    • @verflixt:

      Nee, die ist wählbar. Habe ich schon öfter gemacht.

       

      Die steht immer auf den Wahlzetteln, müssen Sie mal genauer hinschauen.