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Kommentar Katalonien-KonfliktJetzt wirklich die Bevölkerung fragen

Reiner Wandler
Kommentar von Reiner Wandler

Unabhängigkeit ja, aber nicht sofort – die Formel lässt Handlungsspielraum. Am besten für eine faire, ehrliche Volksabstimmung.

Wollen raus aus Spanien: Befürworter der Unabhängigkeit am Montag in Barcelona Foto: Imago/Le Pictorium

D er katalanische Präsident Carles Puigdemont erklärte am Dienstagabend vor dem Autonomieparlament in Barcelona die Unabhängigkeit Kataloniens, um sie im gleichen Augenblick auszusetzen. Damit geht der Streit wohl weiter. Seine Erklärung bietet für jeden etwas. Es ist eine Unabhängigkeitserklärung und damit ein Akt, der geltendes spanisches Verfassungsrecht bricht – und es ist ein Dialogangebot, je nachdem, wer die Worte wie liest.

Es steht zu befürchten, dass sich die Zentralregierung die erste Interpretation zu eigen macht. Ministerpräsident Mariano Rajoy könnte bereits in den nächsten Stunden weitere, noch härtere Maßnahmen einleiten. Die spanische Verfassung würde das zulassen. Von der Ausetzung der Autonomie und der Übernahme der katalanischen Regierungsgeschäfte direkt von Madrid aus, die Entsendung weiterer Polizeieinheiten und selbst der Armee, bis hin zum Ausnahmezustand stellt die Verfassung aus dem Jahr 1978 alles zur Verfügung. Doch klug wäre das nicht. Politische Probleme verlangen eine politische Lösung. Justiz, Polizei und Armee sorgen für eine Verschärfung des Konfliktes, eine Lösung bieten sie nicht.

Es ist an der Zeit, dass Madrid von Machtdemonstrationen absieht und den Dialog sucht, wenn nötig mittels nationaler oder internationaler Vermittler. Wer glaubt, dass durch noch mehr Repression der Wunsch nach Unabhängigkeit eines breiten Teils der katalanischen Bevölkerung bezwungen wird, täuscht sich. Er nimmt eher noch zu. Alle bisherigen Beispiele von Unabhängigkeitsbewegungen zeigen dies. Die einzige Lösung ist es, die Stimmen der Bevölkerung zu hören. Und dazu gibt es nur einen Weg: eine Volksabstimmung in beidseitigem Einverständnis, wie einst in Schottland oder Quebec. Je früher, desto besser.

Die spanische Verfasung von 1978 lässt dies nicht zu? Das stimmt. Aber eine Verfassung kann geändert werden, wenn es sein muss über Nacht. Das bewiesen die konservative Partido Popular und die sozailistische PSOE, als sie 2011 auf Wunsch aus Berlin und Brüssel mitten in der Sommerpause eine Schuldenbremse in die Verfassung aufnahmen.

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Reiner Wandler
Auslandskorrespondent Spanien
Reiner Wandler wurde 1963 in Haueneberstein, einem Dorf, das heute zum heilen Weltstädtchen Baden-Baden gehört, geboren. Dort machte er während der Gymnasialzeit seine ersten Gehversuche im Journalismus als Redakteur einer alternativen Stadtzeitung, sowie als freier Autor verschiedener alternativen Publikationen. Nach dem Abitur zog es ihn in eine rauere aber auch ehrlichere Stadt, nach Mannheim. Hier machte er eine Lehre als Maschinenschlosser, bevor er ein Studium in Spanisch und Politikwissenschaften aufnahm. 1992 kam er mit einem Stipendium nach Madrid. Ein halbes Jahr später schickte er seinen ersten Korrespondentenbericht nach Berlin. 1996 weitete sich das Berichtsgebiet auf die Länder Nordafrikas sowie Richtung Portugal aus.
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74 Kommentare

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  • Grundsätzlich ist es immer zu begrüßen, wenn die Selbstbestimmung an den Menschen zurückgegeben wird. Jeder sollte die Möglichkeit haben, sich frei zu entfalten. Wenn er dazu andere Menschen braucht, ist es auch hier sinnvoll, die Gruppe möglichst klein zu halten, damit die Selbstbestimmung nicht zu viele Einschränkungen durch zu viele andere Menschen erfährt.

     

    Widerlich ist es natürlich, wenn dann Gebilde entstehen, die auf ethnische oder andere Blut-und-Boden-Gebilde entstehen, wie es bei der deutschen Widervereinigung der Fall war. Da haben sich Menschen aus völlig verschiedenen Systemen mit einer mitlerweile völlig geänderten Kultur nur aus diesen rassistischen Gründen zusammengeschlossen. Dies ist abzulehnen.

     

    Inwiefern in Katalanien dies eine Rolle spielt, kann und will ich nicht beurteilen. Es ist deren Sache. Ich habe zu wenig gelesen dazu, was die bei einer Autonomie anders machen wollen als der jetzige spanische Staat.

     

    Lächerlich ist es auch, wenn die EU sich heute so äußert, dass es um Recht und Gesetz gehe bei solchen Bewegungen, nachdem sie vorher in Osteuropa die Zerschlagung Jugoslawien und der UdSSR nicht nur zugesehen hat, sondern sogar noch mit völkerrechtswidrigen Angriffskrigen unterstützt hat. Diese bigotte heuchlerische EU braucht man nicht. Das Allerletzte von denen ist jedoch, dass die EU sich noch an die Seite von Rajoy stellt, wenn dieser mit brutalsten Mitteln eine Abstimmung verhindern will. Wer sowas duldet, hat kein Recht mehr bei irgendwelchen Aktionen in Rußland bei Demonstrationen, Kritik zu äußern.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Age Krüger:

      Ich persönlich halte mich mit moralischen Urteilen zum Thema Jugoslawienkrieg zurück.

      Die UNO hätte da einschreiten sollen und hat es nicht gemacht. Rußlands Führung hatte da eigene Interessen, wie die der USA und GB's. Das Mandat von der NATO zu unternehmen, ging dann ja ganz einfach.

      Außerdem unterstellt die Rede vom völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, es hätte ein jugoslawisches Volk gegeben, dessen innere Angelegenheit es gewesen wäre, den Bürgerkrieg zu beenden. Das gehorcht aber auch nur der Logik der Herrschaft. Man könnte auch unterstellen, dass es keinen wirksamen Staat Jugoslawien mehr gab und dass sich Sezessionisten aller Couleur gegenseitig bekriegen. Dann müßte man davon ausgehen, dass sie es waren die angefangen haben, völkerrechtswidrige Angriffskrige zu führen, einer gegen den anderen.

      Ob es den Bewohnern Ex-Jugoslawiens lieber gewesen wäre, sich auf nicht absehbare Zeit gegenseitig umzubringen, wage ich zu bezweifeln. Ohne UNO-Truppen würden sich Serben und Kosovaren vielleicht heute noch bekriegen.

      Deswegen werde ich mit meinem heutigen Wissensstand nicht anfangen, zu moralisieren in dieser Frage.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Habe mich mal etwas damit beschäftigt.

    Katalonien hat noch nicht mal eigene Wählerregister. Die mussten sie illegal in Madrid besorgen. Sie haben es in 40 Jahren nicht geschafft, ein ordentliches Wahlrecht aufzustellen. Die Wahl wurde illegal aus Steuergeldern finanziert. Wähler druckten sich ihre Wahlberechtigungen selbst aus. Das Wahllokal in das sie gehen, ist auch egal gewesen. Doppeltwahlen waren bekannt. Ausgezählt haben nicht die normalen Wahlleiter, die waren abgesetzt worden, um sie vor Strafe zu schützen, wer das ausgezählt hat, weiß keiner und die Polizeigewalt war auch nicht schlimmer als sonst, nur war es diesmal die spanische Polizei, die Separatisten verprügelte und nicht der Mossos, der auf Demonstranten einschlägt.

     

    "[...] In den vierzig Jahren, die ich hier bin, habe ich viele Demos miterlebt und Bilder vieler anderer von brutalen Polizeieinsätzen gesehen, und ich frage mich, warum der Aufschrei dieses Mal so groβ war und nicht immer schon, wenn die Polizei mit aller Härte gegen Demonstranten vorgeht. Morgen, am 5. Oktober, jährt sich zum vierten Mal der Tag, an dem ein Mann nach einem nichtigen Streit mit einem Nachbarn von den Mossos, den ach so freundlichen, friedfertigen katalanischen Polizisten, zu Tode geprügelt wurde, auf der Straβe, nachdem der Streit schon beigelegt war, und vor laufenden Handykameras. Und es gibt so viele andere Fälle, bei denen die gleichen Bilder entstanden sind, gerade hier in Barcelona, und der Aufschrei war immer bescheiden. Da ging es halt um Studenten, um Hausbesetzer und Autonome und Anarchisten [...]" https://muckracker.wordpress.com/2017/10/05/katalanische-unabhaengigkeit-nein-danke/

     

    "Wie zur Franco-Diktur" waren tausende auf den Straßen und haben demonstriert?

     

    Warum erhalte ich von Syndikalisten genauere Informationen, als hier?

    Es klang ja so, als sei das einzige Problem, dass nur 72 Abgeordnete das Referendem beschlossen.

    Über dem Übergangsgesetz, das Polen oder der Türkei auch genügen würde, liegt Stille.

  • Ja, Herr Wandler, so wird's gemacht!

    Bitte aber mit verpflichtend mind. 70% Wahlbeteiligung und 2/3 Mehrheit.

    Vor dem Inkrafttreten jedoch nochmalige Abstimmung, da erst dann klar ist wie die Randbedingungen aussehen.

  • Was uns die spanische und katalanische Geschichte und Gegenwart lehrt:

     

    Heute lässt sich das Massenbewusstsein von Bevölkerungen erfolgreich im Kapitalinteresse manipulieren. Davon konnten die italienischen Faschisten, die deutschen Kapitalfaschisten und der spanische Franquismus nur träumen.

     

    Orwells “1984" und “Wahrheitsministerium“, dessen Aufgabe es ist, die Geschichte umzuschreiben und Fakten im Massenbewusstsein im Sinne der realen ökonomischen und politischen Kapitalherrschaft zu verändern, ist heute ein fester Bestandteil der alltäglichen Lebenswirklichkeit ganzer Bevölkerungen. So, nicht nur, aber auch, in der Europäischen Union.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Reinhold Schramm:

      Ich vermute, sie meinen den Faschismus mit "Kapitalfaschismus", warum sie dieses Wort benutzen, ist mir schleierhaft. Oder gab es noch einen anderen Faschismus in Deutschland als den Faschismus, also einen zweiten, den "Kapitalfaschismus", von dem nur sie etwas wissen?

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Kapitalfaschismus von 1933-1945

         

        Es hat in Deutschland auch keinen gesamtdeutschen “Sozialismus“ faschistischer Prägung gegeben, den sog. “Nationalsozialismus“, wie ihn die deutschen Geschichtsfälscher gerne zur Irreführung des Massenbewusstseins noch heute gebrauchen, um vom Kapitalismus abzulenken. Es handelte sich um die historische Verbindung von gesellschaftspolitischen Irrationalismus: Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus und staatsmonopolistischen Kapitalismus (Finanz- und Monopolkapitalismus). Um die gesellschaftspolitische und imperialistische Verbindung von Monopolkapital und NSDAP-Führung. Um die imperialistische Verbindung von IG-Farben-SS, Thyssen-Krupp-SS, Reichswehr/Wehrmacht und NSDAP/SS. Die geschichtlich richtige Bezeichnung ist Kapitalfaschismus, - spezifisch deutscher historischer Ausprägung. Die Verbindung von Kapital und (umfassender) “Volksgemeinschaft“, - auf allen Ebenen der sozioökonomischen Klassengesellschaft Deutschlands.

        Übrigens, die NSDAP hatte in ihrer Spitzenzeit 7,3 Millionen freiwillige Parteimitglieder [einen Zwang zur Mitgliedschaft hat es nicht gegeben]. Nur der Anteil der Arbeiterklasse (AK) lag bei 2,2 Millionen. Auch alle sozioökonomischen Schichten der deutschen Bourgeoisie und des (alten) Adels waren in der NSDAP und SS (und weiteren Gliederungen) aktiv vertreten. Die NSDAP hatte mehr Angehörige aus der (soziologischen) Arbeiterklasse in ihren Reihen, rund 2,2 Millionen, als die vormaligen historischen Arbeiterparteien: SPD und KPD, zusammengenommen!

        Zudem gehörten zahlreiche Wirtschaftsführer der NSDAP und SS an, die auch nach 1945 und vor und nach 1949, erneut führende Spitzenpositionen in der Wirtschaft und Politik der BRD einnahmen. So z. B. auch der SS-Untersturmführer Hanns Martin Schleyer.

        Die deutsche Geschichtsschreibung in der BRD beruht auch auf fortwährender Geschichtsfälschung, so in allen Bildungseinrichtungen und auf allen Ebenen der Gesellschaft.

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Für die, die noch ein Zweifel haben, dass Rajoys Partei Partido Popular grosse Sympathen für Faschisten hegt, kann sich selbst überzeugen. Am 9.Oktober zum Feiertag der comunitat valenciana hat der Delegierte der Zentralregierung, der Polizeivollmacht besitzt, eine von Neonazis angemeldete Gegendemonstration genehmigt. Die sind mit Springerstiefeln und Hakekreuzfahnen aufmaschiert und haben wahllos auf die feiernden Menschen eingeprügelt. Die Polizei hatte Order, die Nazis gegen die Regionalisten zu schützen. Das für jene Forumteilnehmer, die Rajoy demokratische Absichten unterstellen. Man kann sich vorstellen, wie ein Ausnahmezustand in Katalonien aussehen wird. Die Zentralregierung weigert sich auch hartnäckig, den Deligierten aus Valencia abzurufen, er habe nur seinen Job getan. http://www.publico.es/politica/agresiones-valencia-compromis-podem-piden-dimision-delegado-gobierno-agresiones-neonazis-valencia.html

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @82236 (Profil gelöscht):

      Wie passt der Sack Reis hierzu, der doch vorvorgestern nahe Peeking umgefallen sein soll ?

  • Spanien kann tun und lassen was sie wollen.

    Wer sind wir denen Ratschläge geben wie sie in ihrem Land zu leben/zusammenzuleben zu haben - ich halte es für Schwachsinn aber bitte, deren Bier.

    Solange wir dann Katalonien nicht durchfüttern ist es mir wurscht.

     

    Was mich mehr wundert ist schnell hier eine Verfassung und Urteile eines Verfassungsgerichts zur Disposition gestellt werden. "Das Volk" will und schwubbel die wupp soll man drüber in "Dialog" treten und darüber diskutieren ob man nicht nen Kompromiss findet.

     

    Vielleicht sollten wir uns weniger mit den spanischen Wünschen (des "Volkes"/der Katalanen)beschäftigen sondern mehr um uns.

    Anscheinend scheint ja unsere Verfassung (jaja GG) nicht ganz so flexibel zu sein.

    Selbst wenn es das "Volk"/dem "Ossi" nicht gefällt.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Thomas_Ba_Wü:

      Welchen von den 16 Millionen Ossis meinen Sie denn?

      Sollten die Verallgemeinerungen nicht 27 Jahre nach der Wende mal aufhören? Welcher Logik das folgt, muss ich das sagen?

      Das Problem ist nicht das Wort "Ossi", sondern das "dem", da hätten sie lieber ihre Anführungsstriche setzen sollen.

       

      Warum ist es ein Problem, wenn einem das GG nicht gefällt. Das hat so vielen Politikern nicht gefallen, und sie haben was dran geändert, wie etwa G10-Gesetze eingeführt oder das Grundrecht auf Asyl ausgehebelt, lange vor der Wende (weiß nicht, ob man das Wort so in BaWü benutzt, hoffe sie verstehen "Ossisprache").

       

      Ich halte schon das "Sittengesetz" im Ermöglichungartikel für unsinnig (der zweite, der mit der Freiheit, die für mich nicht gilt wie für Christen). Es verstoßen Millionen Kiffer aus Prinzip dagegen, und das Grundgesetz ist immer noch da. Wär ich Politker und wollte das Sittengesetz abschaffen, dann müßt ich nach den Regeln spielen.

       

      Da die Ewigkeitsklausel die Rechte der sächsichen Staatskirchen ewig schützt, Muslimen den Sarg aufzuzwingen oder Friedwälder zu verbieten und über das ewige Sittengesetz prinzipell jede Einschränkung des GG zulässig ist, wie beim Beschneidungsgesetz, gibt es nur einen Weg:

      Den letzten Artikel des GG aktivieren und alles neu aushandeln. Ich bin dafür. Das Ding wurde so geknechtet von den Rechten, dass es zur Farce wird langsam.

      Das steht auch im Programm der Partei Die PARTEI und das ist auch ernst gemeint dort. Bier trinkt das Volk! Bier trinkt das Volk!

       

      Nein, "unsere" Verfassung ist nicht flexibel, sie ist dazu da, das Sittengesetz durchzusetzen. Sogar der Plan der AfD, Alkoholiker und Drogenabhängige in Lager einzusperren, ist ganz verfassungsgemäß.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Ich meine genau die selben "Ossis" wie sie wenn sie über die Wahlerfolge der AFD sprechen.

         

        Lieber Hannibal - wir stehen auf der selben Seite. Deswegen habe ich die "" benutzt weil ich an den "Ossi" nicht glaube. (Konsequenterweise auch nicht an "den Banker", den "Reichen/Vermögenden" oder den "Moslem")

         

        Ansonsten haben sie wahrscheinlich die Intention nicht verstanden.

        Ich bin nur verwundert darüber wie sehr man beim Thema Asyl(Obergrenze) die Unveränderlichkeit unseres Grundgesetz hervorhebt während man offensichtlich kein Problem einer Verfassungsänderung sieht wenn es um dem zweiten Zusatzartikel der amerikanischen Verfassung geht ("darf nicht eingeschränkt werden") oder Seprarationsbewegungen - selbst dann wenn ein Verfassungsgericht dies offiziell verbietet.

  • Die (zehnte spanische) Verfassung kann nicht nur geändert werden, praktische jede Verfassung der Welt hat eine Klausel dass das Staatsgebiet nicht teilbar sei und steht damit im krassen Gegensatz zum Selbstbestimmungsrecht der Völker.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Thomas R. Koll:

      Der Völker also.....

       

      Schön, ich gehöre zum "Schwäbischen Volk" und unser Selbstbestimmungsrecht wird auch mit den Füßen getreten. Das "Bayerische Volk" sieht das übrigens ganz ähnlich.

       

      Von den Badenser weiß ich's nicht, aber das ist ja eh eine rätselhafte Bande.

       

      Für eine Zukunft ohne Völker und ohne völkischen Wahn. Beim Hantieren mit Völkern und völkischen Interessen ist noch nie was Gutes heraus gekommen.

       

      Wenn schon Wunschkonzert, dann so:

      Ich möchte in einer Zukunft leben, in der es keine Völker und keine Nationen mehr gibt. Selbstreden auch keinen privaten Besitz an Produktionsmitteln.

       

      Das wäre doch mal ein anderer Schnack.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Badenser fühlen sich selbstredend v. a. von den Schwaben unterdrückt.

        Zumindest in Südbaden auf dem Land ist ein latenter Minderwertigkeitskomplex gegenüber Leuten „ussem Norde“, also Hochdeutschsprechenden, verbreitet. Aber die dunkle Macht sitzt seit 1952 in Stuttgart, Berlin ist weit weg (wie eigentlich auch der gesamte Rest der Republik, die Schweiz liegt deutlich näher). Soviel mal zur pauschalen Einordnung.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Ruhig Blut:

          Da haben Sie freilich recht.

           

          Für viele Schwaben wiederum ist der gesamte Osten eine Terra incognita.

           

          Auch wenn die halbe Mannschaft der Integrationsmaschine Freiwillige Feuerwehr ostdeutsche Wuzeln hat.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            FF als Integrationsmaschine kann ich mir gut vorstellen.

            Bin eigentlich kein großer Fan des idyllischen Landlebens, aber ich habe oft festgestellt, dass gerade in den kleinen Käffern hier die Integration von Zuwanderern ausgezeichnet funktioniert. Nicht, weil die Leute besonders aufgeschlossen wären, sondern einfach, weil die Auswahl an Leuten so gering ist. Wenn ein Jahrgang nur aus 20 Kids besteht, die schon aus Mangel an Alternativen alle in die selbe Schule, den selben Sportverein, das selbe Jugendzentrum gehen, gehören auch die Türken/Italiener/Jugoslawen irgendwann selbstverständlich dazu. Diese Verbindung bleibt dann – wie es auf dem Land so ist – auch im Erwachsenenalter bestehen.

            Liegt natürlich auch daran, dass es hier keine großen Industriezentren sondern überall kleine Unternehmen gibt und sich die Arbeitsmigration entsprechend übers Land verteilt hat.

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        Esperanto lernen und nie wieder Deutsch sprechen.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @82236 (Profil gelöscht):

          Mach ich dann wenn es soweit ist, momentan kann man in der Sprache ja nicht mal Brötchen kaufen.

           

          Davon abgesehen liebe ich die deutsche Sprache. Und wüsste nicht, warum ich sie nie wieder sprechen sollte.

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Nun brechen die Chauvinisten auch noch ihre eigenen Gesetze. Binnen 48 Stunden gabs irgendwie keine Unabhängigkeit.

    Und nun dieses Wischi-Waschi. Witzigerweise fällt dem Oberchauvisnist nun alles auf die Füße, denn die eigenen Anhänger werden sich enttäuscht von dem "Verräter" abwenden.

    Dumm, wenn man nationalistische Gefühle weckt und sie dann nicht befriedigen kann.

    Dieses unlösbare Dilemma ist den Chauvinisten allerdings unbedingt zu gönnen.

    Der Zentralstaat wäre mit dem Klammerbeutel gepudert, ausgerechnet jetzt von seiner glasklaren Linie abzuweichen. Verfassungs- und Rechtsbruch wird nach wie vor nicht geduldet werden. Die Spanier und auch die Europäer werden es der Regierung danken.

    • @60440 (Profil gelöscht):

      Bitte dies:

      https://de.wikipedia.org/wiki/Chauvinismus

       

      lesen, damit Sie wenigstens ein Vorstellung bekommen, was Ihr neuer Lieblingsbegriff bedeutet.

      • 2G
        2730 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ober-Lehrer?

        • @2730 (Profil gelöscht):

          Nein. Mich nervt es nur, wenn jemand seit Wochen mit Begriffen um sich wirft, ohne ihre Bedeutung zu kennen.

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Je länger man eine wirkliche Volksbefragung hinauszögert desto ungewisser ist ihr Ausgang, denn je härter sich die jetzt im Enstehen begriffene Dreierkoalition Rajoy, Sanchez, Rivera gibt desto stärker wird

    der Unabhängigkeitswille der Katalonier. Wird Europa dann tatenlos zuschauen, wenn in Katalonien dauerhaft Grundrechte ausgesetzt werden und wenn es zu Polizeiwillkür kommt?

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Um das - hoffentlich - ein für alle Male richtig zu stellen: die Menschen aus Katalonien bezeichnet man nicht als Katalonen oder Katalonier, sondern als Katalanen.

       

      Man mag das für eine sprachliche Randnotiz halten, aber irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass Menschen, selbst Journalisten in öffentlich rechtlichen Talkshows, die das nicht auf die Reihe kriegen, vermutlich auch sonst wenig Ahnung von ethnischen Reibungen und Konflikten in Spanien haben!

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @Wilfried Kramme:

        Bevor Sie hier den Sprachwissenschaftler spielen, schlagen Sie mal im Duden nach, da steht unter Katalonier, veraltet, ist also korrekt. Als ich 1966 in Berlin eingeschult wurde, hat man halt Katalonier(in) gesagt, also kann ich reden wir mir der Schnabel gewachsen ist.

        Y ademas no vas a explicarme la situación en Cataluña, creo que no tengas bastantes competencias.

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @82236 (Profil gelöscht):

          PS. Katalane ist auch wieder so eine Sprachanbiederung, das Land heisst schliesslich Katalonien auf Deutsch und nicht Katalanien, genau wie die Einwohner Italiens Italiener heissen und nicht Italianer in Anlehnung an Italia. Wer also die grammatikalische Logik der deutschen Sprache befolgen möchte, sollte sich für das veraltete Katalonier anstatt des neudeutschen Katalane entscheiden.

          A bon entendeur salut.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @82236 (Profil gelöscht):

      Europa toleriert keinen Verfassungsbruch und keine Willkür, wie sie bei den Chauvinisten an der Tagesordnung ist.

      Europa ist nach Art 2 des EU-Vertrages unter anderem dem Rechtsstaat verpflichtet.

    • @82236 (Profil gelöscht):

      In Katalonien wurde bisher noch kein Grundrecht ausgesetzt.

      • @DiMa:

        Das interessiert doch beim Draufhauen nicht. Wussten Sie nicht, dass man die Welt streng in Schwarz und Weiß einteilen muss? :-)

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @DiMa:

        Werden + infinitiv= Futur1. Grundregeln der deutschen Grammatik. Es handelt sich also um die Zukunft, um das, was kommen wird oder kommen könnte. Ich hätte natürlich auch den Konjunktiv2 setzen können, aber angesichts dessen, was am 1.Oktober passiert ist, wo die Prügelspanier wahllos auf Wähler eingeschlagen haben, muss man bei der Anwendung des Paragraphen 155 mit dem schlimmsten rechnen. Deswegen habe ich es beim Futur 1 belassen. Sie beziehen sich aber auf die Vergangenheit, was auch nicht richtig ist, denn 1939 wurden in Katalonien alle Grundrechte ausgesetzt, Sie müssen also genauer lesen und antworten.

        • @82236 (Profil gelöscht):

          Gerne konkretisiere ich wie folgt: Am 01.10.2017 (sowie in der Zeit kurz davor und bis zum heutigen Tage) wurde kein Grundrecht in Katalonien gebrochen. Auch im Zuge einer möglichen Anwendung des Artikels 155 der spanischen Verfassung ist eine Grundrechtsverletzung nicht zu antizipieren.

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @DiMa:

            Das heisst noch lange nicht, dass in naher Zukunft keine Grundrechte verletzt werden, was nicht neu ist weder in Spanien noch in Katalonien, wo Guardia Civil und Mosso dEscuarda, sich einige Grundrechtsverletzungen zu schulden kommen lassen haben. Das Maulkorbgesetz, ley mordaza, ist laut europäischem Gerichtshof eine einzige Grundrechtsverletzung und dabei handelt es sich nicht um ein Notstandsgesetz. Sie können also die reaktionäre Regierung in Madrid so viel verteidigen wie Sie wollen, die Fakten sind hartnäckig.

  • Aus dem, was ich über die Rede gehört habe, entnehme ich, dass Herr Puigdemont mit seinem Latein am Ende ist. Er hat hoch gepokert und jedenfalls nicht gewonnen. Besonders verwirrt haben ihn wohl die machtvollen Demonstrationen gegen seine Abspaltungspolitik, nicht nur die in Madrid, sondern vor allem die im heimatlichen Barcelona. Nun will er erst mal verhandeln. Warum nicht gleich so?

     

    An wen erinnert uns das? Mich erinnert es an das Gehabe von Babyface Kim Jong Un. Welcher vor einigen Wochen tönte, der Startzeitpunkt der Rakete gen USA sei bereits fest einprogrammiert, ein Zurück sei nicht mehr möglich. Später hieß es dann, etwas leiser, der Raketenstart sei zunächst aufgeschoben worden, um den USA Gelegenheit zu geben, mit ihm, Kim, zu verhandeln.

     

    Gesichtsverlust dürfte in beiden Fällen das Ergebnis sein!

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Pfanni:

      Und dann erst die sich anbahnende ökonomische Katastrophe. Teuer wird sie werden die Unabhängigkeit. Und schnell erlahmen nationale Gefühle, wenn Unternehmen in ganz großem Stil abwandern, Arbeitsplätze verloren gehen und man en passant auch noch den Zugang zum europäischen Binnenmarkt verliert.

      Da kann man noch sehr Respekt fordern, die eigene - nicht vorhandene - Unterdrückung beklagen und ständig auf die Franco-Zeit verweisen, als befände man sich immer noch in grauer Vorzeit.

      Eine Fahne - und ist sie noch so bunt, kann man halt nicht essen.

      Tja. Hätte man mal nachgedacht in Barcelona. Nur so ein klitzkleines bisschen. Und hätte man vielleicht mal den EU-Vertrag gelesen, zB. Art. 49 ...

    • 3G
      39167 (Profil gelöscht)
      @Pfanni:

      irgendetwas stimmt mit Ihrer Denkweise nicht, wenn Sie den katalanischen Regierungschef mit dem Diktator Nordkoreas vergleichen.

      Wissen Sie eigentlich, was Sie da sagen?

      Tausende demonstrieren jährlich für die Unabhängigkeit.

      Was Puigdemont gestern tat war eine sehr kluge Entscheidung, sonst hätte es von den Diktatoren Spaniens massive Polizeieinsätze gegeben.

      • @39167 (Profil gelöscht):

        Verstehe ich nicht als qualitativen Vergleich, eher als einen funktionellen.

        Die Ziege frisst den Klee, der Tiger den Jäger; Beide fressen.

  • 9G
    95823 (Profil gelöscht)

    Statt mit Repressalien zu drohen sollte sich die spanische Regierung in Madrid vielleicht mal ein paar Gedanken über die GRÜNDE der Unabhängigkeitsbestrebungen der Katalanen machen. Unterm Strich läuft die ganze Sache ja darauf hinaus das Katalonien unverhältnismäßig viel in den Länderfinanzausgleich einzahlt, das sowas zu Unzufriedenheit führt sollte eigentlich nachvollziehbar sein.

    Wenn Kataloniens Zahlungen auf ein vertretbares Maß herunterschraubt, dann dürfte auch die Unabhängigkeit recht schnell vom Tisch sein, aber stattdessen wird lieber weiter fleißig an der Eskalationsschraube gedreht.

    • @95823 (Profil gelöscht):

      Ja, klar, belohnen wir doch diejenigen, die dem allgemeinen Trend zur Entsolidarisierung hinterherrennen!

      Die erst das Maul aufreißen und dann, wenn ihnen klar wird, dass sie ernst genommen werden, hektisch versuchen, die Vorteile der Solidargemeinschaft dann trotz Aufkündigung ihrer Solidarität doch noch zu erhalten. Siehe Brexit... siehe Osteuropa.

      Waren wir Menschen nicht schon mal weiter?

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @95823 (Profil gelöscht):

      Die Region Madrid zahlt mehr drauf als Katalonien. Und einen Länderfinanzausgleich gibt es nicht.

      Habe ich vom Deutschlandfunk.

       

      Hintergrund, 8. Oktober, 18:40 Uhr:

      http://srv.deutschlandradio.de/themes/dradio/script/aod/index.html?audioMode=2&audioID=4&state=

       

      Der Deutschlandfunk recherchiert gründlich und berichtet ausgewogen, und hebt sich damit wohltuend von der einseitigen und sehr tendenziösen Berichterstattung des Spanienkorrespondenten der taz ab.

    • @95823 (Profil gelöscht):

      Mit der gleichen Begründung könnt sich Bayern abspalten.

      Wir sind nunmal eine werte und solidaritäts Gemeintschaft. Das heist im klartext, das es einen Länderusgleich geben muss, damit die wirrtschafts starken regionen die wirtschaftsschwachen aufbauen können und so das ganze land wirtschaftlich stark ist, denn ohne einen solchen boni würden unternehmen von den wirtschaftlich schwachen regionen zu den reichen wandern und die kluft zwischen den reichen und armen immer größer werden.

      Schaut man sich aber die tatsächlichen zahlungen von katalonien an, sieht man das hier keine daumenschraube anliegt, sondern ein verhältnismäßiger ausgleich stadtfindet.

    • @95823 (Profil gelöscht):

      „Wenn Kataloniens Zahlungen auf ein vertretbares Maß herunter[ge]schraubt [werden], dann dürfte auch die Unabhängigkeit recht schnell vom Tisch sein…“

       

      Das ist nur auf den ersten Blick eine gute Idee. Denn damit kommt in den Länderfinanzausgleich weniger Geld herein und folgerichtig auch weniger Geld an die Netto-Zahlungsempfänger heraus. Dann werden diese aufschreien! Oder den anderen Netto-Zahler werden höhere Beiträge aufgebrummt, dann werden jene aufschreien.

       

      Wo ist bloß der Geld-Esel aus dem bekannten Märchen der Gebr. Grimm abgeblieben? Der ist heutzutage nötiger denn je!

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @Pfanni:

        Den Goldesel gibt es doch: Die globalisierten Finanzmärkte, die den gemeinsam erwirtschafteten Reichtum abschöpfen und an wenige Superreiche verteilen, die wiederum einen Teil davon an die Gemeinschaft freiwillig zurückgeben sollen...denkste!

        Katalonien ist zwar relativ reich, aber sind dessen Bürger auch alle wohlhabend? Die liberalen Unabhängigkeitsbefürworter haben den harten Sparkurs Madrids jedenfalls widerstandslos umgesetzt. So wurden Renten gekürzt und Beamtengehälter und die allgemeine Prekarität auf dem Arbeitsmarkt eingeführt. Gleichzeitig wurde im Sozialbereich gespart und im öffentlichen Gesundheitssektor. Barcelonas staatliche Krankenhäuser, vor allem die Notaufnahmen sind in einem katastrophalen Zustand. Dafür haben sich einige wenige schamlos bereichert, wie das in Spanien so üblich ist. Von daher unterscheidet sich Katalonien in nichts von den anderen spanischen Provinzen wie dessen Schwesterregion Valencia. Das erklärt auch, dass die untere Mittelschicht einer Unabhängigkeit weitestgehend ablehnend oder zumindestens gleichgültig gegenübersteht, denn denen ist es egal, ob sie von der korrupten Rajoyclique oder von den ultraliberalen Puigdemont/Mas Ganoven gebeutelt werden. Dazu kommt, dass die Armen Kataloniens hauptsächlich andalusische Zuwanderer sind oder deren Kinder. Deshalb ist die Haltung der CUP unveständlich, dass sie die Unabhängigkeitsfrage über die Sozialfrage stellt.

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @82236 (Profil gelöscht):

          Neue Töne von Ihnen. Gar kein Verständnis mehr für die armen unterdrückten Katalonier, die nur weg woillen von den Franco-Nachfolgern ? Und Sie können die Haltung der durchgeknalletn Cup nicht nachvollziehen ? Seltsam.

          Und was schlagen Sie zur Zügelung der globalisierten Finanzmärkte vor ? Vielleicht die Einführung einer Finanztransaktionnsstuer, die Präsident Ma ron jüngts inbs Speil brachhte ?

          Dann wird aber der Hund in der Pfanne verrückt.

        • @82236 (Profil gelöscht):

          Das ist es eben. Regionale Unabhängigkeitsbewegungen und Brexit-Reflexe sind Pseudo-Antworten auf die realen Probleme des neoliberalen Globalismus. Umverteilung, Demokratisierung und die Zurückgewinnung des Politischen im Sinne Hannah Arendts werden in einer katalanischen Republik nicht leichter gelingen als im spanischen Nationalstaat.

  • Kleingeister ...

     

    Politik: Die Kunst, ganz klar

    Jein

    zu sagen.

     

    Und die Kleinstaaterei bringt eh nix (siehe Geschichtsbuch!). Die ist eher kleingeistig.

     

    Wer will sich noch "selbstständig" machen?

    ...

  • Also Herr Wandler, das mit der Bevölkerung befragen, eine echte Volksabstimmung vorbereiten, mit Madrid verhandeln, etc. Meinen Sie das ernsthaft? Genau das haben die Basken doch beim Plan Ibarretxe https://de.m.wikipedia.org/wiki/Plan_Ibarretxe 2004 gemacht. Um sich anschließend demokratisch im spanischen Parlament von PSOE und der PP umbügeln zu lassen. Diese Idee hat bereits ihre praktische Undurchführbarkeit bewiesen, Madrid wird über so etwas nie verhandeln.

  • Es gibt keine Unabhängigkeitsbewegung! Dafür sind die verschiedenen Gruppierungen im Tenor viel zu unvereinbar: und ob sich Katalonien letztendlich zur Geisel derjenigen nehmen lassen will, denen für die Erreichung ihrer Ziele alle Mittel Recht sind bleibt zu bezweifeln.

    Was mich nur wundert: verschließen die Abspalter die Augen vor den zumindest hier publizierten Folgen einer solchen Maßnahme?

  • 9G
    95309 (Profil gelöscht)

    Was Sie fordern ist der Rückzug in die Kleinstaatlichkeit vor den napoleonischen Kriegen. Ein Europa, daß zerfasert in kleine Gebilde die sich alle in Ihrer Identität abzugrenzen suchen. Ein Europa der Gegensätzlichkeiten, nicht der Gemeinsamkeiten.

     

    Eine solches Europa wird nicht überlebensfähig sein und es kann nur eine Frage der Zeit sein, bis es zu Zerwürfnissen kommt die unsere heutige Vorstellung sprengen. Die Idee der Klein Autonomie, die Teile der Linken, ich sage bewusst Teile, so sympathisch finden überzeugt nicht. Norditalien, dort allerdings durch die rechte Liga Nord, Venezien, Flandern, Teile Rumäniens, stehen bereit um dem Beispiel Kataloniens zu folgen.

     

    Was Europa braucht sind starke, souveränen Staaten, die dem Pluralismus des Kontinents Ausdruck geben. Dafür braucht es sicher Föderalismus, mag sein, daß der in Spanien verbessert werden kann, aber keine atomisierung der bestehenden Staaten aus dem am Ende ein wirres Konglomerat von partial Interessen herausgeht.

    • @95309 (Profil gelöscht):

      Sie fordern also den Wideranschluß des Baltikums an Rußland?

       

      Ich wusste auch gar nicht, dass die Abspaltung des Kosovos, von Kroatien, von Bosnien-Herzogowina von Jugoslawien durch die napoleinischen Kriege in den letzten Jahrzehnten stattgefunden hat.

  • Tja, Selbstbestimmung wird auch heutzutage nicht so gern gesehen von den Machthabern, egal ob Politiker oder Konzerne. Wie praktisch, dass es da eine Verfassung gibt, die noch von der Francozeit geprägt ist, auf die man sich berufen kann. Alles weitere da: https://www.peira.org/katalonienkrise-die-staats-nation-ist-das-problem/

  • Rajoy ist nun in Zugzwang. Er könnte vernünftigenfalls zum Frederik de Klerk Rumpfspaniens werden - und in zwei Jahren mit Puigdemont in Oslo einen letzten feierlichen Moment erleben.

  • Eine Sache zum Artikel:

    die Separatisten haben von 2014 - 2017 mehr als 420.000 "members" verloren. Und es ist nicht die breite Masse, denn Katalunien hat 7.2 millonen, und es waren 1.9 millonen die Ja für die Unabhängigkeit gewählt haben, und viele haben sogar 4 mal gewählt bei den chaos. Videos beweisen es auch!

  • Und was wäre dann? Wenn die Grünen bei Jamaika nicht springen, erklärt Bayern sich für unabhängig und lässt die neuen Länder und NRW Ihrem Schicksal? Und in Berlin erklärt sich Zehlendorf zur eigenen Stadt?

    • @Tim Leuther:

      "...erklärt Bayern sich für unabhängig..."

       

      Ja!!! Bitte!!!!

  • Genau, Reiner Wandler, gut kommentiert.

  • Möglicherweise gibt es die Möglichkeit eine Verfassung über Nacht zu ändern. Dafür benötigt es eine gewisse Mehrheit der Abgeordneten. Was passiert, wenn sich diese Mehrheit nicht findet? Bei einer Minderheitsregierung ohne entsprechenden Argumente ist das Ergebnis absehbar. Mehr als eine Abstimmung über eine Verfassungsänderung könnte Rajoy im Falle von Verhandlungen jedoch gar nicht anbieten.

     

    Puigdemont hingegen macht sich jetzt unglaubwürdig. Er hält sich selbst nicht an das von ihm eingebrachte Gesetz nach welchem eine Unabhängigkeit innerhalb von 48 Stunden nach der Auszählung der Stimmen zu erfolgen habe. Die Frist dürfte abgelaufen sein.

     

    Wahrscheinlich haben ihn dann eher die Erklärungen der EU beeindruckt. Er hatte stets ein unabhängiges Katalonien innerhalb der EU versprochen. Das wirds wohl nicht geben und es es zweifelhaft, ob die Bürger einem Austritt zustimmen würden.

  • 9G
    95309 (Profil gelöscht)

    Was Sie fordern ist der Rückzug in die Kleinstaatlichkeit vor den napoleonischen Kriegen. Ein Europa, daß zerfasert in kleine Gebilde die sich alle in Ihrer Identität abzugrenzen suchen. Ein Europa der Gegensätzlichkeiten, nicht der Gemeinsamkeiten.

     

    Eine solches Europa wird nicht überlebensfähig sein und es kann nur eine Frage der Zeit sein, bis es zu Zerwürfnissen kommt die unsere heutige Vorstellung sprengen. Die Idee der Klein Autonomie, die Teile der Linken, ich sage bewusst Teile, so sympathisch finden überzeugt nicht. Norditalien, dort allerdings durch die rechte Liga Nord, Venezien, Flandern, Teile Rumäniens, stehen bereit um dem Beispiel Kataloniens zu folgen.

     

    Was Europa braucht sind starke, souveränen Staaten, die dem Pluralismus des Kontinents Ausdruck geben. Dafür braucht es sicher Föderalismus, mag sein, daß der in Spanien verbessert werden kann, aber keine atomisierung der bestehenden Staaten aus dem am Ende ein wirres Konglomerat von partial Interessen herausgeht.

    • @95309 (Profil gelöscht):

      Gut, wann fangen wir an, die Kosovaren wieder ins Jugoslawien zurückzubomben.

      Deutschland darf das, die haben ja auch die Zerteilung von Jugoslawien mit Bomben gefördert, dann muss es auch wieder zurück ins 21.Jahrhundert gehen.

  • "Doch klug wäre das nicht."

    glaubt jemand, daß Rajoy klug ist, zumindest so klug zu verhandeln?

    Aus der Perspektive der rechten Spanier gibt es nichts zu verhandeln, es geht um Spanien. Sie sehen die Welt immer noch mit den Augen der Francozeit.

    Die Triebfeder der Katalanen sind eben diese Wunden aus der Francozeit.

    Dieser Konflikt ist historisch belastet und der Blick von außen und der Wunsch nach Rationalität ist verständlich, aber zu einfach. Verkennt er doch die gesamte Dimension, ohne Druck von außen wir sich Rajoy nicht bewegen, er kann auch gar nicht. Es ist nicht nur seine Politik, seine Meinung, die es zu beeinflussen gilt, es ist das rechte Spanien.

    Es ist Zeit für das linke Spanien mit der Frankozeit zu brechen.

    • @nutzer:

      Soso, mann ist also ein Rechter oder Franco befürworter wenn man an die Zusammenkunft der Völker Spaniens glaubt? Soweit ich weiss gehÖre ich der IU an (Izquierda Unida = Vereinte Linke) und viele haben sich offen gegen die Separatisten ausgesprochen. Die katalanen haben nichts mit der Franco Zeit zu tun, denn schon in der Zweiten Republik (vor der Franco Zeit) wollten einige Unabhängig werden, und die dauert genau 10 stunden.

      Das alles führt eher im 17ten Jahrhundert zurück, etc etc etc

       

      Rajoy wurde von den Spaniern gewählt, somit nennst Du 14 millonen die ihn gewählt haben Rechte?

       

      "der Wunsch nach Rationalität ist verständlich" Solltest mal etwas über Vargas Llosa lesen. Nobelliteratur preisträger, und wirst schnell sehen das genau die, die in der Vergangenheit leben eher die Separatisten sind, die im XXIten Jahrhundert noch von DNS usw reden. Nicht einmal die Basken machen sowas mehr!

      Puigdemont wird ausserdem 19 Kriminialdelikte der Korruption vorgeworfen, alles hat sein Sinn das die so schnell wie möglich aus Spanien wollen.

      Was ich vermisse, das die Linke stärker sein muss, sie ist aber leider hier gespalten. Als Julio ANguita noch präsident der Linken war, hatten wir 23 parlamentssitze, 2017 haben wir nur 2!!!

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @Tino Trivino:

        Laut Wikipedia haben im Juni 2016 bei den letzten Parlamentswahlen 7 941 236 Wähler, das sind 33,01%, für Rajoy gestimmt. Ausserdem habe ich die Wahlen in Valencia mit verfolgt.

        Entonces no mientas amigo.

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @82236 (Profil gelöscht):

          Sie behaupteten am Montag, die "Tagespolitik" befinde über die Zugehörigkeit einzeler Länder zur EU. Was eine faustdicke Lüge ist !

          Wer im Glashaus sitzt ...

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @60440 (Profil gelöscht):

            Sie verwechseln Meinung und Fakten. Eine andere Meinung zu haben, ist nie eine Lüge, wissentlich falsche Zahlen zu verbreiten ja.

    • @nutzer:

      Die Francozeit ist nicht die Triebfeder sondern die Rechtfertigung. Wir wollen nicht für die Anderlusier blechen und Sie alleine Arm sein lassen, klingt halt nicht so heroisch wie irgend ein Francokram.

  • Falls es Soziologisch der Fall wär ok..aber das Problem es sind die radikalen die gerade 39% machen.

    Die Souverenität eines Staates muss gewährleistet werden

    Und das kann man nicht in Verfassung ändern. Ökonomische Gesetze sehr wohl aber nicht territonichts. Dazu kommt auch das Katalonien keine Kolonie wie damals Cuba ist.

    Es wurde ilegal wahlen eingeleitet 7nd genau das war der Fehler. Alles muss durch das Parlament gehen und die haben es nur übersprungen.

    • 9G
      95309 (Profil gelöscht)
      @Tino Trivino:

      >>Die Souverenität eines Staates muss gewährleistet werden

      Dem gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen.

  • 2G
    2730 (Profil gelöscht)

    Herr Wandler.. wen genau wollen Sie befragen? Wie definiert man "Katalane"? Wer genau darf seine Stimme abgeben? Residenzbevölkerung? Blut? Ein Vorfahre war "Katalane"? Was ist mit den im Ausland lebenden? Was ist mit dem Département Pyrénées-Orientales? Letzte Frage: Wie kommen Sie auf dieses schmale Brett - dass jeder sich abspalten kann nach Lust und Laune? Gehen wir lieber nach vorne, Richtung Europa. Dann werden Nationalstaaten eh ihre Notwendigkeiten verlieren. Aber ein zurück ins Vormittelalter? Wollen wir das wirklich?

    • @2730 (Profil gelöscht):

      Richtig, Kroatien, Slowakei, Tschechien, die baltischen Staaten, alle sofort raus aus der EU.

      Mit diesen Separatisten wollen wir nix zu tun haben. Litauen, Lettland und Estland sollen endlich vernünftig sein und sich wieder Russland anschließen.

    • @2730 (Profil gelöscht):

      Was ist denn Richtung Europa, Konföderation, neuer Staat? Dafür gab es nie eine Mehrheit in der Bevölkerung und das in keinem Staat der EU.

      • 2G
        2730 (Profil gelöscht)
        @Sven Günther:

        Was ist das denn für eine AfD-Argumentation? Erstens (ich weiß nicht, ob es Dir aufgefallen ist): Sezession ist genau das Gegenteil von Zusammenwachsen. Zweitens ist Deine These - von wegen "nie eine Mehrheit in der Bevölkerung" ganz schön gewagt, ich unterstelle sogar, dass Du die recht exklusiv hast, drittens hatten die Repräsentanten, die dafür gewählt wurden, durchaus eine Mehrheit hinter sich.

  • Völlig richtig.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Einer der Starrköpfe des Konflikts hat jetzt immerhin den Dialog angeboten, bleibt abzuwarten ob Deeskalation auch Herrn Rajoy erweicht.

      • @undnix:

        Sieht leider nicht so aus. Rajoy hat wohl beschlossen, den harten Hund zu geben, um seine auch nicht ganz standfeste Position zu festigen.

         

        Hoffen wir darauf, dass die vernünftigen Spanier weiter auf die Straße gehen, um Vernunft einzufordern.