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Kommentar Brexit-AbstimmungDer Deal ist faktisch tot

Dominic Johnson
Kommentar von Dominic Johnson

Das britische Unterhaus hat Mays Brexit-Deal abgelehnt. Die Botschaft dahinter ist klar: So nicht! Möglicherweise ist ein harter Ausstieg doch die bessere Lösung.

Es wird eng: In gut zwei Monaten ist der Termin für den EU-Austritt Foto: reuters

E s war völlig erwartbar – dennoch ist es ein politisches Erdbeben erster Güte. Mit 432 gegen 202 Stimmen hat das britische Unterhaus am Dienstagabend den Brexit-Deal abgelehnt, den die britische Regierung mit der EU ausgehandelt hat. Das ist mehr als eine Zweidrittelmehrheit gegen Theresa May, und das Ausmaß dieser Niederlage liegt am oberen Ende der politischen Erwartungsskala.

Der Deal ist jetzt faktisch tot. Und man sollte sich in der EU keine Illusionen machen: Das Votum war auch keine Liebeserklärung an die Europäische Union. Das Nein der Parlamentarier richtet sich nicht nur gegen Theresa May, sondern auch gegen Michel Barnier, Jean-Claude Juncker, Donald Tusk und all die anderen. Die Motive für die Entscheidung mögen sehr unterschiedlich gewesen sein – manche Abgeordnete wollen einen harten Brexit, manche wollen gar keinen, – aber ihre gemeinsame Position ist klar und deutlich: So nicht!

Nun ist Theresa May gezwungen, das zu tun, was sie von Anfang an hätte tun sollen: einen überparteilichen Konsens anstreben, um das massive Nein zum bisherigen Deal in ein massives Ja zu einer neuen Lösung zu verwandeln. Gespräche der Regierung mit Labour und den anderen Parteien sind jetzt die einzige Möglichkeit, irgendeine Brexit-Position zu erreichen, die im Parlament eine Mehrheit finden würde.

Genau das hat May in Reaktion auf ihre Niederlage angekündigt, und damit erweist sich die britische Premierministerin wieder einmal als Überlebenskünstlerin. Sie dürfte sogar die von Labour umgehend angekündigte Vertrauensfrage im Parlament, über die am Mittwochabend abgestimmt werden soll, unbeschadet überstehen – und daraus sogar noch gestärkt hervorgehen. Die Konservativen werden voraussichtlich geschlossen hinter ihr stehen, um sich nicht selbst zu stürzen. Tory-Politiker sind erfahrungsgemäß für jeden Blödsinn zu haben, aber politischen Selbstmord begehen sie nicht.

Noch zwei Monate und eine Woche

Das einzige Problem: Die Zeit drängt. Es sind noch zwei Monate und eine Woche bis zum Brexit – wäre das genug, hätten die vergangenen zwei Jahre anders ablaufen können. Die Politiker in London könnten zwar die Frist nach hinten verlegen wollen – aber das würde die Unsicherheit vergrößern, und weder in Brüssel noch in London gibt es dafür wirklich Sympathien.

Möglicherweise also verlässt Großbritannien die EU am 29. März tatsächlich ohne Deal – aber genau in dem Moment, in dem es sich in Sachen Brexit endlich ein wenig zusammengerauft hat. Für das Land wäre das eine gute Lösung.

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Dominic Johnson
Ressortleiter Ausland
Seit 2011 Co-Leiter des taz-Auslandsressorts und seit 1990 Afrikaredakteur der taz.
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51 Kommentare

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  • Ganz unabhängig von der Frage, wie dämlich die Brexitgeschichte gelaufen ist, gibt es keinen Grund, als Europäer nun mit Schaum vor dem Mund zu geifern, wie schlimm das alles ist und Europa womöglich in die "neue Zeit der unmenschlichen Barbarei" fallen könnte (SEBAS.TIAN - 9:18). Hysterie ist die völlig falsche Reaktion. Die Idee, den Brexitern den Ausstieg so unangenehm wie möglich zu gestalten, war es ebenso. Hier hätten nur Verhandlungen auf Augenhöhe zu einem vernünftigen Ende geführt. Deutschland war stark daran beteiligt, dass der Brexit so gelaufen ist wie bisher.

    • @Rolf B.:

      Quatsch. Großbritannien ist bis heute unter der Illusion, man könne seinen Kuchen essen und ihn behalten.

      Und jetzt beißen sie sich die Zähne aus.

      Die Problematik liegt in der Parteienlandschaft begründet, besonders den machtirren und eigentlich zerrissenen Tories.

      Corbyn ist zusehends dabei, auch die Partei über Landesinteressen zu stellen. Deshalb: deadlock.

      Allerdings ist das alles ein Ergebnis eines schon viel längerwährenden politischen Macht- und Identitätswahnsinns in Großbritannien und Spätfolgen des Empires, das in den Gehirnen vieler immer noch eine Rolle spielt.

    • @Rolf B.:

      Ich hab keinen Schaum vorm Mund...



      Ich kriege eher Depressionen, ob dieses Schauspiels.

      Und Europa fällt nicht aufgrund eines vermasselten Brexits zurück in die 'Barbarei', sondern weil's derzeit eine Menge Leute gibt, die einen U-Turn Richtung Vergangenheit und 'Nationalismus' machen wollen. Obwohl die Leute, die als Führer solcher Bewegungen berufen fühlen, nur ihr ganz eigenens Narzissmus-Süppchen darauf kochen wollen...

      Das ist für mich ein echter Depressionsbeschleuniger...

  • Politik ist mittlerweile an einem Punkt angekommen, an dem es absurd wird.



    Für alle wäre es das Beste, wenn GB in der EU verbleiben würde.



    Würde man allerdings irgend eine Form von Eingeständnissen seitens der EU formulieren, hätte das den Effekt, dass alle MItgliedsstaaten ebenfalls Forderungen stellen würden.

    Im Endeffekt hat GB selbst zu verantworten, dass es nun bergab geht.

    Sehr schade und vor allem traurig für die Betroffenen

  • Jetzt liegen zwei Optionen auf dem Tisch:

    Brexit, ohne jede Regelung

    oder

    Austrittsantrag zurückziehen.

    Also Briten, kommt endlich zu Potte.

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Fassen wir zusammen:

    GB ist so zerstritten wie lange nicht in seiner Geschichte.



    "Stärker, gerechter, geeinter" sollte das Land aus dem Brexit hervorgehen, so versprach es May.

    Das Gegenteil ist der Fall. Die Regierung ist handlungsunfähig, das Parlament zerfallen in Einzelinteressen, die staatlichen Institutionen greifen nicht mehr.



    Das Volk ist tief gespalten.



    Eine Sezession Schottlands ist wahrscheinlicher geworden.

    GB, genauer der englische Chauvinismus und seine Brexiteers haben verloren. Und zwar auf ganzer Linie. Sie haben aber auch - unfreiwillig - der weiteren europäischen Einigung einen guten Dienst erwiesen.

    Die EU ist geeint wie lange nicht, kein einziges der 27 übrigen Mitgliedsländer ist dem Werben der britischen Regierung gefolgt, die stets versuchte einen Keil in die EU zu treiben. Kein Mitgliedsland hat die Grundprinzipien der EU verraten und ist vom Weg der politischen Geschlossenheit abgekommen.



    Im Gegenteil. Die Mitgliedsländer sind solidarisch dem Mitgliedsland Irland beigesprungen als es ums Ganze, die Grenze zu Nordirland, ging.

    GB ist ein abschreckendes Beipiel für die fatalen Folgen eines von Chauvinisten und Rechtspopulisten forcierten Austritts aus der EU und das wird andere EU-Länder davon abhalten. Und hoffentlich kriegt dies hierzulande auch die AfD zu spüren, die ähnliches im Wahlprogramm zu stehen hat. Ein irgend gearteter "Dexit" hat hierzulande keine Chance.

    Ironischerweise könnte die gestrige Abstimmung auch dazu führen, dass die Brexiteers in ihre Schranken verwiesen werden. Denn eine weitere Abstimmung über den Brexit ist viel wahrscheinlicher geworden.

    Dann hätte sich der englische Chauvinismus auch im eigenen Land selbst erledigt.

    • @60440 (Profil gelöscht):

      Ihr Optimismus bezüglich der europäischen Einigkeit in allen Ehren.



      Ich fürchte allerdings, dass der Brexit der Anfang des Endes der EU ist. Wenn Macron seine Chance versemmelt, Le Pen in Frankreich gewählt wird und Italien weiter von Rechtsradikalen regiert wird, war es das mit " Alle Menschen werden Brüder"( und Schwestern) inEuropa.

      • @Motzkopf:

        Dann ist das eben so... Dann wird Europa auseinanderfallen, filetiert und von partikularinteressen zerstört werden. Was leider eine neue Zeit der unmenschlichen Barbarei wird, in der sich die Menschen fragen werden, warum genau damals diese prima Sache der 'europäischen einigung' wegen ein paar wirrköpfen, egoshootern und Angsthasen mit großmachtsfantasien so leichtfertig versenkt wurde.

        • @Sebas.tian:

          Leider gibt es ganz schön viele "Wirrköpfe" auf der Welt. Und natürlich war es nachher immer die Schuld der Anderen.

          • @Motzkopf:

            »Wo Verantwortung ist, da gibt es keine Schuld.«



            Albert Camus

            Ih sehe auch viele Wirrköpfe und es sind die, die keine Verantwortung übernehmen.



            Wer Schuld woran hat, interessiert mich nicht. Ich versuche immer zu ergründen, warum Menschen in eine angeblich ach so gloreiche Vergangenheit zurückwollen, anstatt sich um die Gestaltung der Zukunft zu kümmern...

  • Lieber Herr Johnson,

    ein überparteilicher Konsens - sicher auch mit Jeremy Corbyn, wäre schnell zu finden. Die Lösung müsste nur genug von dem cherrypicking enthalten, das die Brexiteers von Anfang an propagiert haben - eine schöne "Wasch mir den Rücken, aber mach mich nicht nass"-Lösung, halt. Dann wäre die Unterhaus-Mehrheit schnell gesichert. Nur bei der EU durchbekommen würde man so eine Lösung halt nicht, aber hauptsache den Wählern erklären können, man habe sich gegen die Spinner von den anderen Fraktionen durchgesetzt.

    Und da liegt das eigentliche Problem: Die britische Politik hat weit überwiegend den Brexit seit jeher behandelt, als sei er eine rein innerbritische Angelegenheit, an der man trefflich Flügelstreits ausfechten und Parteienprofilierung betreiben kann. Jede Fraktion geht mit der Version der Realität hausieren, die sie meint, ihren Wählern am besten verkaufen zu können. Dass so ziemlich alle diese Vorstellungen - bis auf die, die Theresa May jetzt auf den Tisch gelegt hat - die Rechnung ohne den Wirt machen, scheint erschreckend vielen britischen Politikern immer noch weitgehend schnurz zu sein. Vielleicht kokettieren sie auch nur mit dieser Ignoranz, um die EU dazu zu verführen, mit Zugeständnissen Ruhe in den britischen Karton zu bringen. Aber der Effekt ist derselbe, solange die nicht darauf eingeht.

    Deshalb ist die Lage eigentlich klar: Entweder das ändert sich, oder es gibt den ungeregelten Brexit. Die EU hat zwei Jahre lang nicht gezuckt, sondern auf ihren roten Linien beharrt. Warum sollte sie jetzt damit anfangen? Damit irgendwelche populistischen Träumerle in UK Recht behalten, wenn sie erklären, die Sonne gehe für Großbritannien auch gerne mal im Westen auf?

    • @Normalo:

      Danke. Faß mal zusammen!;)

      Historisch wohl eher einmal.



      Daß der Libero der Gegenmannschaft in der eigenen Mannschaft mitspielt.



      Normal - eher nich. Newahr.

      Aber jetzt - stellt er fest - Daß er (&U.K.) sich alleine nichemal die Socken hochziehen kann/können.



      Bitter - but - That’s fact.

      Liggers. The Eaton-Oxbridge-Ding - is ohne John Cleese (früher Ox- dann Bridge - ja ja;)



      Einfach nicht lustig.

      &btw



      EuGH - Zurück auf s.o. ist möglich.



      Anyway. Vergeßt Brexit. Keep a stiff upper lip & kommt runter von euren ollen hochbeinig-kalkigen Kleppern & EndeGelände*!* Wollnichwoll.



      &



      Macht hinne. Monty Python - wollen das Ding endlich finalisieren.

      kurz - Rein tonn katolsch warrn.



      (Wat höbt wi lacht - kommt noch*¿* wa



      Na - hoffentlich*!*;)(



      Normal.

      • @Lowandorder:

        Sie nerven mit Ihren Egotrip-Kommentaren.

        Lassen Sie's doch einfach.

  • Noch eine Ergänzung:



    Alleine der konstruktive und andauernde Friedensprozess in Nordirland wäre es wert gewesen, über einen Austritt aus der EU gar nicht erst nachzudenken.



    Aber scheinbar gab es für einige "Fanatiker" (wie ich sie nennen möchte) nichts wichtigeres, als den verblichenen und eigentlich ausgeträumten Traum eines "Great Empire" in die Tat umsetzen zu wollen.



    Was für ein absurdes und vergebliches Unterfangen in einer Welt, die in jeder Hinsicht globalisiert ist und in der wir gegen anstehende Gefahren wie z.B. den Klimawandel nur im großen, gemeinsamen Miteinander angehen können.



    Dafür, für die Gemeinsamkeit hätte es sich gelohnt zu kämpfen.



    Es lohnt aber immer noch.

    • @jlMG:

      'Friedensprozess in Nordirland'

      Ich habe ja den Eindruck, dass den federführenden brexiteers der friedensprozess nicht mal egal ist. Und das finde ich ernsthaft bedrückend.

  • Die krachende Niederlage in der Abstimmung gestern war ein echter "Mayday"-Tag in England. Was wird jetzt noch folgen? SOS und dann der endgültige Untergang des einst so großen und glorreichen British Empire?

    Das ist zu befürchten, denn seit Camerons Entschluss, über den Verbleib in der EU abstimmen zu lassen und dem daraus folgenden Brexit-Entscheid sind die chaotischen Verhältnisse in der britischen Regierung geradezu monströs ausgewuchert. Unfähigkeit, Unwilligkeit und niveaulosester Dilettantismus wohin man blickt. Alle verfolgen nur noch Eigeninteressen, keiner schaut mehr auf das große Ganze, alle arbeiten gegeneinander und eine Zielvorgabe gab und gibt es von Anfang an nicht. Jeder geht in eine andere Richtung.



    Wo und wie sollen aus solchen desaströsen, ineffektiven und kontraproduktiven Verhältnissen sinnvolle und tragfähige Beschlüsse und Vereinbarungen entstehen?

    Es ist so traurig, mit ansehen zu müssen, wie in einer der schwierigsten und kompliziertesten Situationen in der englischen Geschichte ein vollständig zerstrittenes, uneiniges, unfähiges, zielloses und unwilliges Parlament (das einst sozusagen die Mutter unserer Demokratien war) sich praktisch völlig dekonstruiert und damit das ganze Land.

    Niemand der Brexiteers der seinerzeitigen Kampagne hat auch nur die geringsten Konsequenzen einer solchen Entscheidung bedacht und es war bezeichnend, dass sich als erster deren Wortführer Farage sang- und klanglos flüchtend in die Büsche geschlagen hat.

    Um nur ein Detail zu nennen, wenn auch ein sehr wesentliches: Über die Konsequenzen einer Außengrenze zwischen Nordirland und Irland wurde nicht ein Wort verloren und über ein mögliches Aufflackern des blutigen Bürgerkrieges in Nordirland. Etliche stabilisierende, unterstützende und damit Frieden-schaffende und Frieden-erhaltende Projekte wurden - und werden aktuell noch - eben dort durch die EU initiiert und gefördert.

    Bei einem No-Deal-Brexit endet deren Finanzierung sofort, mit unabsehbaren Konsequenzen!

    • @jlMG:

      Frieden geht denen am arsch vorbei...

  • Ich komme immer mehr zur Überzeugung, dass es nicht um Europa geht und es scheint auch völlig egal was mit Europa inhaltlich verhandelt wird, und auch Herr Johnsons Hinweis dass das kein Lieberserklärung an Europa war o.ä., dass sind doch Nebelkerzen!



    Es geht um Macht in der englischen Parteienlandschaft und jeder hofft durch ein möglichst großes Chaos an dem sich jeder mit Scheinargumenten beteiligt, dass für ihn davon möglichst viel davon abfällt.



    Innerhalb des Parlaments läuft die Front zwischen Labour und den Toris, innerhalb der Toris geht es um Boris Johnson oder May. Das sind die Frontlinien und die "objektive" Brexit Diskussion ist allein Mittel zum Zweck.



    Allein die Liberaldemokraten haben nach meiner Einschätzung eine klare No-Brext Position abseits von Machtoptionen, die sind aber untergeordnet in ihrem Einfluss.

    Gebt Boris Johnson den Premierministerjob und er verhandelt einen deal der weitgehend inhaltlich gleich wäre , behauptet aber es genial und richtig gemacht zu haben und alle sind zufrieden.

  • Das Problem der Briten war von Anfang an, daß sie die Reaktion der EU falsch eingeschätzt haben.



    Die Briten dachten, sie bekämen problemlos einen Status wie die Schweiz oder Norwegen.



    Den Eurokraten dagegen war es vollkommen egal, welche negativen Folgen ein No-Deal auch für die EU haben könnte. Wichtiger ist die abschreckende Wirkung auf andere potentielle Austrittskandidaten. Deshalb wird es niemals einen fairen Deal geben, wer aus der EU austritt wird schlechter behandelt als jedes andere Land auf der Erde.



    Nicht nur May ist zweitklassig, auch Cameron war wie schon Blair eine Null.



    Maggie Thatcher dagegen hat immer mit nie ausgesprochenen Austrittsdrohungen das Maximum (I want my money back) für ihr Land herausgeholt. Gleichzeitig hat sie den Zentralisierungstendenzen von Kohl, Mitterand und Delors erfolgreich Widerstand geleistet. Erst unter ihren Nachfolgern wurde die britische Politik folgsamer, mit der Folge, daß sich immer mehr Frust aufbaute, bis eine Mehrheit gegen die neue, zentralistische EU zustande kam.



    Ich kenne mich in der britischen Innenpolitik nicht so aus, aber vielleicht ist ja einer in Sicht, der die Briten in der EU hält und gleichzeitig den Ideen von Juncker, Macron und Merkel in die Parade fährt.

    • @Don Geraldo:

      'Wichtiger ist die abschreckende Wirkung auf andere potentielle Austrittskandidaten.'

      *seufz*

      Wenn die Teilnehmer der EU den Sinn der Teilnahme darin sehen 'das beste für die Länder' 'rauszuholen', liegt es mit ein kleines bisschen logischem Denken auf der Hand, dass das so nicht funktionieren kann. Ein weiteres Zeichen, dass EU letztendlich erst dann richtig funktionieren wird, wenn Nationalismus überwunden wird. Wird er nicht überwunden, dann kann man den Laden auch zu machen, aber dann gibt's eben wieder Krieg, weil irgendwelche idioten postulieren werden, das sei ein prima Weg, um was für sich rauszuholen... Alternativ irgendwas mit 'ehre' oder 'treue' oder ähnlichem wirrsinn.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Don Geraldo:

      Voll gemein, dass souveräne Staaten ihre Interessen vertreten.



      Die Erfinder des Klubs wissen nicht, was es bedeutet, einen solchen zu verlassen ?

    • @Don Geraldo:

      Die Briten können jederzeit den Status von Norwegen oder der Schweiz bekommen. Beide Länder befolgen zu 100% alle EU-Regeln. Gerade weil die Briten diese Regeln nicht mehr befolgen wollten, sind sie ausgetreten. Die EU konnte und wollte die Rosinenpickerei , die der britischen Regierung vorschwebte, nicht akzeptieren.

      • @EF:

        Nein, Nein, Nein...



        Die Briten können garnichts haben. Die EU hat den Briten weder Angebote gemacht noch ist sie ihnen entgegengekommen.



        Die Briten werden und der Fuchtel der Fürsten der Finsternis, Barnier und Juncker aus Rad geflochten, damit kein anderer Staat den britischen Beispiel folgt und sich alle unter das Joch der Kommission ducken...



        So in der Art habe ich Don Geraldo verstanden...

        ...

        Ja aber, aber, aber...



        Alle EU-Staaten haben doch zugestimmt, diese Linie zu fahren... Also schrecken sich die Staaten mit ihrer Zustimmung zur verhandelten Austrittsvereinbarung quasi selbst ab...?

        ...

        Ergibt das irgend einen Sinn...?

        ...

        Nein.

        ...

        Na, dann ist ja alles in Ordnung.

  • Woher nehmen Sie die Erkenntnis, dass es die EU war, die nichts genaueres zu den dauerhaften Beziehungen regeln wollte?



    In der Tat wundert es mich, dass nicht zu diesen Fragen (Dauerregelung) einfach zügig weiterverhandelt wurde seitdem der Austrittsvertrag vorliegt.

    • @meerwind7:

      Es war in der Tat die EU (und wesentlicher Teil ihrer Verhandlungsstrategie).

      Die Briten wollten umgekehrt von Anfang an unbedingt eine Dauerregelung in die Trennungsvereinbarung schreiben, um ihre Kooperation bei der Trennung als Druckmittel für möglichst viele Privilegien einsetzen zu können. Das wäre absehbar der einzige Weg gewesen, am Ende auch nur annähernd jene Rosinenpickerlösung (Zugang zum Binnenmarkt ohne Verpflichtungen) herauszuschlagen, die die Brexiteers immer als selbstverständliche Alternative zum "Remain" verkauft hatten. Dagegen hat sich die EU aus genau dem Grund immer gesperrt und darauf bestanden, die langfristige Regelung erst anzugehen, nachdem die Modalitäten der Trennung unwiderruflich festgezurrt sind.

  • Die unbefristete, nicht aufkündbare Unterordnung unter EU-Regeln ist UK nicht zumutbar. So etwas gibt es meines Wissens in keinen anderen Handelsverträgen. Das erklärt bereits die hohe Marge der Ablehnung.

    Andererseits ist mir unklar, ob überhaupt schon ernsthaft etwas erreicht wurde für die künftigen Beziehungen nach der Übergangszeit, außer der Intention "wir möchten gern einen Freihandelsvertrag vereinbaren"...

    • @meerwind7:

      Der von UK angestrebte Status ist ein voller Zugang zum EU-Binnemarkt, kein simples Freihandelsabkommen. Da ist es nur verständlich, dass dieser Zugang an die Unterwerfung unter die Regeln dieses Marktes geknüpft wird.

    • @meerwind7:

      Die EU ist auch kein Handelsvertrag.

    • @meerwind7:

      „So etwas gibt es meines Wissens in keinen anderen Handelsverträgen.“

      In keinem anderen Fall muss so etwas wie das Karfreitagsabkommen berücksichtigt werden. Jede Vereinbarung zwischen dem UK und der EU, die zu einer harten Grenze auf der irischen Insel führt, wird am Veto Irlands scheitern.

  • „Die Zeit drängt. Es sind noch zwei Monate und eine Woche bis zum Brexit . . .“



    Warum sich selbst unter Druck setzen? Ich habe da eine viel bessere Idee, basierend auf dem inzwischen kursierenden Vorschlag, den Brexit um einige Wochen oder Monate zu verschieben.



    Warum nicht Nägel mit Köpfen machen und den Brexit gleich um 100 Jahre verschieben? Dann hätten diese und die nächsten Politiker*Innen-Generationen ihre Ruhe, und was dann ist, weiß der Kuckuck. Erfahrungsgemäß wird’s auch dann erst kurz vor Ultimo „richtig“ losgehen!

  • 9G
    97088 (Profil gelöscht)

    An welcher Stelle haben sich die Briten denn gerade wieder zusammengerauft? Sicher nicht, um in der EU zu bleiben - auch wenn eine erneute Volksabstimmung der aktuellen Situation geschuldet vielleicht mit etwas Plus „pro EU“ abschneidet. Es bleibt faktisch immer 50:50.



    Zur Erinnerung: Eigentlich wollen die Briten nie in die EU, es gab regelmäßige und für alle anderen EU-Bürger teure Extrawürste zum Verbleib (die Austrittsdrohung ist ja beileibe nicht neu) und jetzt wollen sie es eben unbedingt - oder so. „Oder so“ heißt: alle Binnenmarktvorteile ausnutzen (einseitige Zollunion, Zuzugsregelung, vollliberalisierter Bankensektor, weiche Irlandgrenze, etc.) und die Nachteile ausblenden. Cherrypicking nennen die das. Und Nordirland? Das ist ja kein wirklicher Friede - das ist eine politisch/wirtschaftlich gut gepamperte Stillhalteaktion. Sobald die neue alte Grenze wieder da ist ...



    Ich würde - auch nach den ganzen z. T. sinnlosen und wahnsinnig teuren Vertragsverhandlungen - sagen: Have a nice Day - inklusive Scheidungskosten.

    • @97088 (Profil gelöscht):

      . Sobald die neue alte Grenze wieder da ist ...

      Eben.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @97088 (Profil gelöscht):

      Churchill forderte 1946 die Vereinigten Staaten von Europa.1949 war GB Gründungsstaat des Europarates. 1961 folgte des erste Antrag GB auf Mitgliedschaft in der EG, was 1963 am Veto Frankreichs scheiterte.



      1967 scheiterte der 2. Antrag GB auf Mitgliedschaft in der EG, was wiedrum am Veto Frankreichs nicht gelang.



      1972, de Gaulle war nicht mehr Präsident Frankreichs wurde der European Communities Act verbschiedet, der die Mitgliedschaft GB in der EG ermöglichte. GB trat am 01.01.1973 der EG bei.



      1975 stimmen Unterhaus und Bevölkerung über den weiteren Verbleib GB in der EG ab.

      "Am 9. April stimmen im britischen Unterhaus 396 Abgeordnete (bei 170 Gegenstimmen) für den Verbleib. Die britische Bevölkerung gibt am 5. Juni ebenfalls ein klares Votum ab: 67,2 Prozent der Wählerinnen und Wähler beantworten die Frage "Do you think the UK should stay in the European Community (Common Market)?" mit einem Ja."

      www.bpb.de/interna.../229985/zeitleiste

      Immer dagegen ? Lachhaft.

  • Ein harte Brexit ist keine Option, Die Konsequenzen für die britischen Industriearbeitsplätze wären Katastrophal.



    Warum zum Beispiel sollte noch einer der großen Konzerne in GB Autos bauen,



    wenn der leichte Marktzugang zur EU27 und zu den 60 Ländern wegfällt mit denen die EU Handelsverträge hat.?



    Von den gestörten Just in Time Lieferketten will ich gar nicht reden.



    Die logische Konsequenz: die Kapazitäten werden soweit geschrumpft bis es zur Bedienung des Heimatmarktes auf niedrigem Niveau reicht. Diese Schrumpfung wird massiv die Zahl Arbeitsplätze und die erzielbaren Einkommen vermindern.

    Wie DJ darauf kommt das eine Lösung die solche Konsequenzen hat eine "gute Lösung" sei hätte ich gerne von ihm begründet. Diese Begründung sollte auch die Wirkungen des harten Brexit auf den NHS, die Universitäten und die vielen in GB lebenden Europäer aufzeigen, die ja aktuell Teil der Bevölkerung und somit auch Teil des Landes sind, für das der harte Brexit angeblich eine "gute Lösung ist.

  • Überparteilicher Konsens? Denn womöglich alle mittragen? Wie soll das gehen? Ein merkwürdiger Vorschlag, nach dem Motto 'Alle nehmen sich bei der Hand und haben sich lieb. Theresa und Boris, gebt euch mal ein Küschen'.



    Ist ihnen entgangen, dass die Britten wegen dieser Unmöglichkeit da sind wo sie sind?



    Die einzige reale und messbare Grösse in diesem ganzen Brexit Chaos ist wohl die Volksabstimmung die ein NEIN zur EU als Ergebnis hatte.



    Wenn aber eine Mehrheit des Volkes die EU ablehnt, dann ist es auch nicht in Ordnung durch die Hintertüre dieses NEIN zu einem JEIN umzuwandeln. Und dass spüren wohl auch die Parlamentarier und die Wähler.



    Egal ob man es gut findet oder nicht, es wäre ehrlicher fuer die Britten einfach aus der EU komplett auszutreten, und mögliche wirtschaftliche und politische Verbindungen auf danach zu verschieben.

    • @chinamen:

      Wenn aber eine Mehrheit des Volkes die EU ablehnt,

      Ist nur die denkbar knappe Mehrheit derjenigen, die sich beteiligt haben.



      daraus eine 'Mehrheit des Volkes' zu konstruieren halte ich für Augenwischerei.



      klar ist genauso, dass die, die hinterher gejammert haben, aber nicht gewählt haben, sich die Butter sehr fahrlässig vom Brot haben nehmen lassen...

  • DJ's Meinung ist konsistent in der Brexit-Frage. Und das sei ihm auch unbenommen. Was mich jedoch stört, ist, dass seine Kommentare in sich nicht so konsistent sind wie seine Meinungen. Der letzte Abschnitt (GB rauft sich zusammen) ist vor dem Hintergrund des darüber dargestellten irgendwie unlogisch...



    Ansonsten wünschte ich mir eine bessere Berichterstattung in der taz. John Bercows Entscheidung von letzter Woche (international in der Presse breit analysiert), kam in der taz leider nur im Nebensatz vor. Wir kriegen auch keine Porträts geliefert von wichtigen Akteuren/Strippenzieher*innen im Hintergrund usw; die Auseinandersetzungen innerhalb der Labour Party (siehe die Rede von Owen Smith im Unterhaus) usw. All das kommt in der taz (trotz einiger kritischer Kolumnist*innen immer noch mein Medium der ersten Wahl) nicht vor. Nur DJ. Schade.

  • Warum glaubt Herr Johnson, dass das UK nach dem Brexit weniger unsozial und nationalistisch wird? Es läuft dann doch auf little Trump hinaus, oder? Und es wird dann mit Hilfe von Trump, Putin und dem neuen UK ein Steinchen nach dem anderen in de EUmit sanfter Hilfe kippen.



    Vielen Dank!

  • Das Vereinigte Königreich hat sich also "ein wenig zusammengerauft"?



    Wie kommt der Autor denn auf diese gewagte These?



    Das Land ist zerstrittener den je, Regierung und Parlament haben den Kontakt zur Bevölkerung verloren und irgendwie wird nur noch auf eine göttliche Fügung gehofft, während "die EU" gefälligst Kompromissvorschläge vorzulegen hat.



    Wenn auf britischer Seite von "Monaten der Schwierigkeiten" nach einem harten Brexit gesprochen wird, so ist das schon mehr als naiv, es ist eine glatte Lüge.

  • www.youtube.com/watch?v=98gj0z0RkXE

    geht auch aktueller...

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Cameron hat die Abstimmung über den Brexit ohne Not angezettelt und verloren.



    Eine auf fake-news und gezielten Lügen basierende angstmachende Kampagne, nebst chauvinistischen und rassistischen "Argumenten" und primitiven EU-Bashings seitens beinharter Brexiteers, Politiclowns und flankiert von Hetzblättern aus dem Hause Murdoch - unter Beifall des Horrorclowns in Washington und Faschisten aus aller Welt, haben dies möglich gemacht.



    Das Land ist gespalten und von Sezession bedroht (Schottland, Nordirland).



    May hat ohne Not eine sichere Mehrheit im Unterhaus verspielt, weil sie glaubte eine noch größere Mehrheit zu finden.



    Sie ist nun auf die DUP angewiesen, die wie so viele andere Bewegungen, Strömungen, Grüppchen im Lande höchst eigenützig Partikularinteressen verfolgt.



    May wird dabei zerrieben von ihren eigenen Partei "freunden".



    May und die Konservativen mussten zudem gerichtlich gezwungen werden, jegliche Brexitverträge parlamentarisch absegnen zu lassen. Merkwürdig in einer so alten Demokratie wie England. Als könnte eine unverbindliche (!) Volksabstimmung mal eben die fundamentalen Regeln einer parlamentarischen Demokratie außer Kraft setzen.



    In dieser völlig vergifteten und für jeden normalen Menschen absolut verwirrenden Situation wird nun auf das angeblich in Stein gemeisselte, höchst knappe Ergebnis einer Volksabstimmung herumgeritten. Als könnte man von dieser, vor allem nach zwei Jahren ergebnisloser um nicht zu sagen absurder Verhandlungen, Streit, Herumgetrickse usw., nicht abrücken.



    Warum eigentlich ?



    Ist die Sache nicht wichtig genug, um sie dem Volk erneut vorzulegen ? Darf das Volk sich nicht selbst korrigieren, das tut es in Wahlen ja auch.



    Ein Stück aus dem Tollhaus.



    Hinzu kommt ein zaudernder Betonkopf als Führer der Opposition, der nicht in der Lage ist, die Zeichen der Zeit (und vor allem in seiner Partei) zu deuten und sich entschlossen diesem Wahnsinn entgegen zu stellen.



    Armes Großbritannien.



    Aber Schuld ist sicher mal wieder die EU.

  • Möglicherweise also verlässt Großbritannien die EU am 29. März tatsächlich ohne Deal – aber genau in dem Moment, in dem es sich in Sachen Brexit endlich ein wenig zusammengerauft hat.

    Das halte ich für schöngeredeten Zweckoptimismus. Die Briten haben immer noch die Option ohne Abstriche in der EU zu bleiben - den Umfragewerten zufolge wohl mit einer deutlichen Zustimmung für den Verbleib in der EU.

    England ohne EU oder umgekehrt ist doch Mist.

  • Sicher ist, dass NewNew Labour (aka Jeremy Corbin) kein "Bremain" in der bestehenden, undemokratischen und neoliberalen EU will.



    Junker & Co. reiben sich verdutzt die Augen, es wird kein "norwegisiertes" UK geben.



    Man darf gespannt sein, vielleicht ist die bevorstehende Unruhe ja heilsam für Europa.

  • "einen überparteilichen Konsens anstreben, um das massive Nein zum bisherigen Deal in ein massives Ja zu einer neuen Lösung zu verwandeln."

    Genau dies wird durch die unverständlich harte Haltung der EU verhindert!



    Das Verhandlungsergebniss war absehbar unannehmbar für alle britischen Parteien. Das sahen sowohl Unterstützer der harten Haltung (Graf Lambsdorf) als auch Kritiker (Ehemal. Eu Erweiterungskommissar Verheugen) so. Also wie kann man bei der Eu zusehen, wie May scheitert, ja scheitern muss. Alle für die Briten evtl positiven Dinge wurden in zukünftige Verhandlungen geschoben, ohne Verbindlichkeit. Ja, die EU hat gewonnen und damit alle zu Verlierern gemacht. Was für eine tolle Leistung. Vorallem war dieses miese Angebot der Eu von Anfang an absehbar. ... warum nur will man die Briten unbedingt bestrafen - auch die 48% Remainer. Warum nur wollte man nicht - wie bei gütlichen Trennungen üblich - sowohl über die Trennung selbst als auch über die zukünftigen Beziehungen reden? Dieser unsinnige Zwang nur die Trennung zu besprechen, hat jede vernünftige Lösung verhindert. ... und die meisten Kommentatoren haben diesen dümmsten aller Ansätze auch noch als gottgegeben hingenommen. .. Ich verstehe die Stur- und Borniertheit der politischen Führer - mit Merkel als wichtigem Teil - nicht... Wollen die eine famose Katastrophe, die man dann mit allen Mitteln den Briten alleine in die Schuhe schieben kann?

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Berliner_in_Dresden:

      So ist das bei der selbstauferlegten Quadratur des Kreises.

      Die Konservativen wollten die unnötige Volksabstimmung, sie haben sie verloren. May wollte eine größere Mehrheit, sie verlor diese ganz.

      Das Grundproblem des Brexit ist, dass sich niemand Gedanken darüber gemacht hat, was das eigentlich bedeutet. Der Durchschnittswähler nicht, der hatte die simple Wahl zwischen Ja und Nein.



      Die Boulevardmedien nicht, die hetzten lieber gegen die furchtbare EU.



      Aber auch Politiker nicht, schon deswegen haben sich Johnson, Farage und ein gutes Dutzend Minister verpisst.

      Heute mehr als zwei Jahre später wissen wir, dass ein Brexit das komplexeste Regelungswerk der Welt erfordert, wofür die Briten nicht, die EU gerade mal so gerüstet ist.



      In GB mussten sie ja sogar zwischendurch mal klären, dass das Parlament überhaupt abstimmen DARF. Nicht mal das war klar.

      May hat mit ihren berüchtigten roten Linien den Keim für das endgültige Scheitern gelegt. In ihrer Rede m Lancaster House vor zwei Jahren, als sie den Kurs für den EU-Abschied festlegte, schloss sie Zollunion und gemeinsamen Markt kategorisch aus und legte das Datum für den Brexit auf Ende März 2019 fest.

      Das war kurzsichtig und politisch dumm und fesselte sie und ihre Politik, wobei ihr Strrsinn, ihre Beratungsresistenz und ihr durch nichts begründeter Stolz eh im Weg waren.

      Zu glauben, dass die EU, bestehend aus 27 Partnern diesen grenzenlosen Unfug mitmachen und dabei mal eben ihre Grundprinzipien verraten würden, war und ist ebenso töricht.

      Wer wie May seinen eigenen Laden nicht im Griff hat, wer nicht einmal die Stimmung im eigenen Volk einschätzen kann, dem soll erlaubt werden, die aus schlechter Politik resultierende Zwietracht und politische Unfähigkeit nach Europa zu exportieren ?



      Njet.



      Wenn Großbritannien kentern will, dann bitte ohne uns.



      Wenn GB nach einem solchen Abstimmungsdesaster weiter von May und ihren Buddies regiert werden soll, dann bitte so, dass wir nicht davon angesteckt werden.

  • "Anarchy for the U.K.



    it's coming sometime and maybe



    I give a wrong time stop a traffic line



    Your future dream is a shopping scheme



    ...cause I, I wanna be anarchy." Sex Pistols

    After this historic defeat, the largest of any British government since the birth of Jesus Christ or thereabouts, there is no government left in UK, no Prime Minister worthy of the name. Just a bombed out shell of a government.

    If May doesn't go, the united opposition minus the extremists from the DUP should simply refuse to attend parliament.



    As the remainers are formally in a majority, they don't need to postpone article 50, they can simply withdraw May's clumsy application to leave the European Union.

    After that they will have time to contemplate the mess they caused.

    • @Ataraxia:

      Yes - here we go - A Gogo Go -

      m.youtube.com/watch?v=cBojbjoMttI



      &Life



      m.youtube.com/watch?v=1TMiqpLL1pI



      & God shave the Queen



      m.youtube.com/watch?v=S1O0m9UXAwk

      • @Lowandorder:

        …&……UUUUU.AAAA — K.

        THE END

        m.youtube.com/watch?v=JSUIQgEVDM4

        FUCK

        • @Lowandorder:

          Lol.........

          Interessant, daß sie ausgerechnet "The End" von den "Doors" verlinken, steht dieses Lied doch durch den grundsätzlichen melancholischen Charakter und die untrennbare Verbindung zum Film "Apocalypse Now" wie kein zweites für, nun ja, das Ende und Apokalypse.

          Dabei ist das Lied genau das Gegenteil: es ist äußerst lebensbejahend, denn es macht klar: egal, ob eine Beziehung in die Brüche geht oder man, vielleicht gar unfreiwillig, erwachsen wird: das Leben geht weiter und es kann wieder besser werden.

          Dies auf die aktuelle Brexitsituation übertragen: man kann die britische Regierung und das Chaos, das im Augenblick herrscht mit einen trotzigen Teenager vergleichen, der versucht sich von seinen Eltern, in diesen Fall der EU, zu emanzipieren.

          Trifft meine Analyse zu? Wollten sie das, oder etwas ähnliches :-) damit sagen, sie Schelm?

          Daß sie vorher die "Sex Pistols" verlinkten, die ja allen autoritären skeptisch gegenüberstehen, verstärkt meine Vermutung.

          Wie dem auch sei: finde das "Doors" Lied "Riders on the Storm" beschreibt die aktuelle Situation auf der Insel wesentlich treffender. :-)

          • @Der Mann, der unter einem Stein hervorkroch:

            ;)) Schonn.

            But - Lissen: God………& fuck the king!“

            & Däh!



            Next ………remember the main* hardcorepoint in The End*¿*



            Get it? Fein.



            & …Däh!



            FUCK

            unterm——-



            (= Ihre Deutung;)



            & nochens —-



            Die Eltern saßen in der ersten Reihe!*¡*

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Last night the DJ saved my life :-)