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Klimaexperte über Kipppunkte„Das Risiko ist inakzeptabel hoch“

Die Klimakrise treibt die Eisschmelze an. Süßes Tauwasser strömt ins salzige Meer und bringt die Strömung durcheinander, sagt Forscher Stefan Rahmstorf.

Die Klimakrise beeinflusst auch, wie das Meer strömt Foto: Joker/imago
Interview von Ingwar Perowanowitsch

taz: Herr Rahmstorf, die Atlantische Umwälzzirkulation (AMOC) steht möglicherweise durch die Klimakrise vor einem Kipppunkt, zeigt die Studie eines niederländischen Forscherteams. In Europa könnten die Temperaturen demnach teils um bis zu 30 Grad sinken. Viele Menschen kennen dieses Szenario aus dem Weltuntergangsfilm „The Day after Tomorrow“. Wird es hierzulande in Zukunft doch kälter statt wärmer?

Bild: privat
Im Interview: Stefan Rahmstorf

wurde 1960 in Karlsruhe geboren. Er gehört zu den weltweit führenden Klima­forschern und ist am renommierten Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung tätig.

Stefan Rahmstorf: Nein, das kann man so nicht sagen. Beim Zusammenbruch der AMOC handelt es sich um ein Risiko. Ein Risiko, welches vom Weltklimarat zuletzt noch mit weniger als 10 Prozent eingestuft wurde. Im Lichte von vier neuen Studien würde ich sagen, dass das Risiko doch deutlich größer ist. Demgegenüber stehen jedoch gesicherte Folgen der Erderwärmung. Zum Beispiel, dass sie weitergeht, solange wir Treibhausgase ausstoßen, dass es mehr Wetterextreme geben wird oder dass die Meeresspiegel steigen. Das ist alles gesichert. Beim Kipppunkt der Nordatlantik-Zirkulation reden wir hingegen von einem Risiko und nicht von einer gesicherten Folge des Klimawandels. Der Hauptpunkt ist aber: Angesichts der katastrophalen Folgen, die ein solches Ereignis hätte, halte ich dieses Risiko für inakzeptabel hoch.

30 Grad Abkühlung klingt tatsächlich sehr bedrohlich.

Diese Zahl muss man etwas relativieren. In der Modellsimulation wurde die AMOC allein durch die Zufuhr von Süßwasser in den Nordatlantik zum Versiegen gebracht, ohne einen gleichzeitigen CO2-Anstieg. In der Realität gäbe es aber eine Überlagerung von globaler Erwärmung und dem Abreißen der AMOC, wenn das denn dann tatsächlich passieren sollte. Trotzdem gäbe es eine massive Abkühlung.

Klimaforscher rechnen mit Erdsystemmodellen. Sie speisen so viele Informationen wie möglich in das Programm ein und beobachten, wie es reagiert. Inwieweit kann das denn in der Realität im Atlantik nachgemessen werden?

Dafür müssen wir auf den Süßwassertransport der AMOC schauen. Schafft die Zirkulation das Süßwasser aus Regen und schmelzendem Eis aus dem Atlantik hinaus oder importiert sie gar welches? Das ist ein wichtiger Stabilitätsfaktor. Wenn sie sich abschwächt und dann weniger Süßwasser abtransportiert als normal, was wir derzeit auch beobachten können, dann sammelt sich Süßwasser an und verdünnt das Meerwasser, was dessen Dichte verringert und eine weitere Abschwächung bedeutet. Das ist genau dieser selbstverstärkende Rückkopplungseffekt, der dann den Kipppunkt auslöst und nicht mehr aufzuhalten ist.

Seit 1950 hat sich die Strömung Messungen zufolge bereits um 15 Prozent abgeschwächt. Kann die Klimawissenschaft in Zukunft einen Prozentsatz definieren, ab wann der Kipppunkt tatsächlich eintritt?

Das ist etwas, was ich schon seit den neunziger Jahren versucht habe. Das Problem ist aber, dass es von ganz subtilen Unterschieden im Salzgehalt und Niederschlagsmengen im ganzen Atlantik abhängt, sodass es bisher nicht gelungen ist, eine konkrete Zahl anzugeben. Das ist also nach wie vor sehr unsicher. Das heißt aber nicht, dass wir das Problem einfach ignorieren können. Angesichts der katastrophalen Folgen, die ein AMOC-Kollaps bringen würde, sollten wir ihn besser mit 99,9 Prozent Sicherheit ausschließen können.

Welche Lehren sollte die Weltgemeinschaft aus diesen neuen Ergebnissen ziehen?

Im Grunde verstärkt es noch mal die Dringlichkeit, das Pariser Abkommen strikt einzuhalten. Das ist etwas, was die Weltgemeinschaft ohnehin versprochen hat. Die Studie verdeutlicht noch mal, dass die Risiken des Klimawandels sehr groß sind und der Zusammenbruch der AMOC ist ja nur ein Risiko unter vielen anderen. Es gibt also sehr gute Gründe, die 1,5-Grad-Grenze einzuhalten. Aber leider passiert das ja bisher nicht. Wir kriegen in Deutschland, als einem der wichtigsten Akteure weltweit, nicht mal ein Tempolimit hin, was eine völlig kostenlose und wirksame Maßnahme wäre.

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Haben Sie noch Hoffnung, dass die globale Gemeinschaft den Klimawandel bekämpft bekommt?

Es gibt ja durchaus hoffnungsvolle Entwicklungen und gute Ansätze der Bundesregierung. Wenn wir zum Beispiel den Ausbau der erneuerbaren Energie anschauen oder das viel gescholtene Heizungsgesetz. Es ist einfach sinnvoll, Wärmepumpen einzubauen, das habe ich auch getan. Es gibt vieles, was bereits im Gange ist – in der Wirtschaft, im Finanzsektor oder der Politik. Diese neue Studie ist einfach ein weiterer Grund, um dieser Entwicklung die höchste Priorität beizumessen.

Abschließend: Es gibt Anlass zu großer Sorge, aber auf ein Szenario wie in „The Day after Tomorrow“ müssen wir uns nicht einstellen.

Ja, dieses Szenario war auf jeden Fall überzogen. Ich habe mit dem Drehbuchautor des Films, Jeffrey Nachmanoff, gesprochen, als der Film rauskam. Er wusste das und sagte: Wenn wir Filme für ein paar Millionen Zuschauer machen würden, würden wir uns an die Gesetze der Physik halten. Da wir aber Filme für ein paar hundert Millionen Zuschauer machen, gelten die Gesetze von Hollywood.

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40 Kommentare

 / 
  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    @FLOPPY: „dass die AfD ein paar Prozent dazu gewinnt und damit womöglich weitaus wirkungsvolleren Klimaschutz verhindert."



    Also: Gas geben gegen AfD. Da musste erst mal drauf kommen.

  • @MONDSCHAF :-)

    @GRAUTON Eigentlich eine gute Idee. Selber kann ich nicht daran teilnehmen, mein Topspeed im Individualverkehr war letztes Jahr 50 Km/h (Fahrrad). Aber vielleicht...

    @INSLOT Herbeiführen werden? Wir haben ihn schon. Wir haben es (noch) etwas in der Hand, wie schlimm es wird.

  • Wenn es tatsächlich so wie beschrieben zu einem Kipppunkt der AMOC durch die globale Erwärmung kommen sollte, dann wäre es doch ganz ganz schnell vorbei mit der globalen Erwärmung, denn die dann stattfindende schnelle und sehr starke Abkühlung Nordamerikas und Europs würde die Globaltemperatur stark senken.



    Das wäre ja dann eine Art Thermostat, der dafür sorgt, dass keine zu starke Erwärmung eintritt.



    Was steht und denn bei den offensichtlich immer weiter steigenden CO2-Emissionen denn nun bevor, eine Steigerung der Globaltemperatur über 2 Grad und dann ein Absturz in den "Eiskeller"?

    • @H2Wirtschaft:

      "denn die dann stattfindende schnelle und sehr starke Abkühlung Nordamerikas und Europs würde die Globaltemperatur stark senken."

      Nein, die aus Europa (und Nordamerika östlich der Great Lakes) verdrängte Wärme geht einfach woanders hin. (ZB in die Schmelze des Nordpolareises, ins Meer, oä)

      AMOC rückkoppelt nicht signifikant auf die Atmosphärenchemie, und die Atmosphärenchemie entscheidet über den Trend der Globaltemperatur.

      D.h. die Globaltemperatur wird im Falle eines AMOC-Kippens vermutlich messbar sinken, aber nicht ansatzweise so wie Sie es sich erhoffen.

      Die Erde ist ein thermodynamisch geschlossenes System und steht nur über die Atmosphäre mit dem Restuniversum in Kontakt. Was der Nordatlantik macht, ist von außen nahezu unsichtbar.

      "Was steht und denn bei den offensichtlich immer weiter steigenden CO2-Emissionen denn nun bevor, eine Steigerung der Globaltemperatur über 2 Grad und dann ein Absturz in den "Eiskeller"?"

      Bei über 2 K Steigerung der Globaltemperatur wird es schwierig, eine Erwärmung um plus 4 Kelvin zu verhindern, und dann besteht eine realitsische Möglichkeit dass es rapide auf Hothouse-Regime umschaltet, also mesozoische Zustände.



      Von Mitteleuropa bleibt aber bereits bei +4 Kelvin nur noch wenig Festland übrig, und die Menschheit wird ab +3 in mehrere Dutzend lokale/regionale Endemiten fragmentieren so wie man das zB bei Makaken oder Pavianen heutzutage vorfindet. Jegliche Chance auf eine postneolithische Kultur ist dann auch längt vorbei.

      Aber da reden wir über Zeiträume von hunderttausenden bis Dutzenden Millionen Jahren.

      Erst mal werden dem Homo sapiens über die nächsten paar 100 Jahre die Hybris, der Kapitalismus und die Schwurbelei ausgebrannt. Die Welt in 50 Jahren wird vom heutigen Standpunkt aus völlig unverständlich sein.

    • @H2Wirtschaft:

      Die ehrliche Antwort wäre: keiner weiß es.



      Aber das würde den Klimaleugnern nur massiven Zulauf bescheren, deswegen bleibt man dabei das es 'heißer' wird, Punkt. Das ist halt die Erkenntnis was nach aktuellem wissenschaftlichen Stand am wahrscheinlichsten eintreten wird, so lange keine 'unerwarteten Ereignisse' auftreten...



      Was tatsächlich passiert wenn der Golfstrom abreißt weiß natürlich niemand mit Sicherheit - woher auch 😅🤷‍♂️



      Man versucht halt bestmöglich sich mit Computermodellen oder anderen wissenschaftlichen Methoden ein Bild zu erstellen was am wahrscheinlichlichsten eintreten wird.



      Ich habe zum Beispiel vor vielen Jahren mal einen sehr spannenden Bericht zu dem Thema gelesen, da hieß es - wenn ich mich noch recht erinnere - dass erstaunlicherweise chinesische (ich meine es waren südchinesische) Tropfsteinhöhlen darüber Auskunft geben können. Der Golfstrom schwächelte wohl zuletzt vor grob 147.000 bis 125.000 Jahren zweimal, einmal kam er dabei eventuell sogar ganz zum erliegen. Die Folge daraus waren stark veränderte Regenmuster über Europa, aber mehr noch sei dadurch der Monsun über Indien völlig aus dem Konzept geraten und verkürzte sich stark, was man in den Stalagtiten oder den Stalagmiten eben jener chinesischen Tropfsteinhöhlen nachweisen konnte.



      Letztlich kann es einem eigentlich fast egal sein ob es nun wärmer oder kälter wird - die Häufung der Wetterextreme in den letzten Jahre dürfte jeden erahnen lassen, dass egal wie, es auf jeden Fall deutlich ungemütlicher werden wird 🌪️🌊

      • @Farang:

        Welche Häufung der Wetterextreme meinen Sie denn konkret? Aus den Datenreihen der letzten Dekaden und den Studien, die ich bisher gesehen habe, geht nur hervor, dass die Hitzetage weltweit zugenommen haben. Die Wirbelstürme dagegen sind weniger genommen und man vermutet eine Zunahme der Stärke der Wirbelstürme, die Regenmengen haben sich nicht verändert, sind nur regional sehr unterschiedlich - mal einige Jahre Dürre, mal zu viel Regen. Die Waldbrände sind laut Copernicus insgesamt im Rückgang, haben nur 2023 im bisher beobachteten Rahmen etwas zugenommen.



        Bitte zeigen Sie mir hier die Quellen auf, die anhand von Daten die Zunahme von Extremwettern belegen, denn das würde ich schon gerne sehen, falls meine Quellen da was unterschlagen.

  • Und auch er unterschätzt den Klimawandel, zumindest den Status Quo.

    Wir sind schon bei 1,2 °C. Und die volle Auswirkung des schon in der Atmosphäre befindlichen CO² sehen wir noch nicht.

  • Das Problem an der ganzen Sache ist, dass es etliche andere Simulationen gibt, die mit ähnlichen Unsicherheiten Katastrophen vorhersagen: Ausbreitung schrecklicher Pandemien, Entwicklung einer zerstörerischen KI, ... Zum Teil widersprechen sich die Szenarien sogar, wie gerade beim Klimawandel sichtbar (wird es nun zu heiß oder zu kalt hier bei uns - da sind die sich offenbar nicht einig).



    Wenn man da auf alle uns von "der Wissenschaft" präsentierten Szenarien vorbereiten wollte, käme man zu nichts anderem mehr.



    Außerdem zählt für mich: An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Wenn eine Öko-Partei wie die Grünen Waffen in extrem umweltschädliche Projekte wie den Ukraine-Krieg oder (daraus resultierend) Flüssiggasterminals für Frackinggas pumpt, läuft da etwas furchtbar falsch.

    • @XXX:

      Das Problem sind nicht die Analysen und die Modelle.

      Wir wissen mit Sicherheit es wird eine unvorstellbare Katastrophe.

      Viel wichtiger ist..... wir wissen was wir tun müssten.

      Es wird Zeit, das wir uns über die Umsetzung unterhalten.

      Und das Problem ist ja nicht nur der Klimawandel, siehe Artensterben.

    • @XXX:

      Klar erkennbar.



      Sie wollen nur ein Narrativ erzeugen, nämlich dass Wissenschaft Quatsch und die Grünen an allem Schuld seien.

    • @XXX:

      Vielleicht sollten Sie den Artikel noch mal lesen. Aber es ist natürlich einfacher 2-3 Stichworte aufzuschnappen und dann mal einfach was raushauen.

    • @XXX:

      Den Ukraine Krieg als Projekt zu bezeichnen ist schon eine Nummer

      • @Ahnungsloser:

        Und natürlich sind wieder mal die Grünen die Hauptschuldigen.

  • Wenn eines sicher ist, dann das wir den Klimawandel herbeiführen werden.

    Alles was wir aktuell hinbekommen ist vor allem Selbstbetrug.

    • @insLot:

      .... ist vor allem Selbstbetrug.

      Ja, weil keiner vom gewohnten Komfort/Lebenswandel runter will.

      • @dator:

        Naja rund 40% von 20% der Menschheit wollen oder können das nicht.

        Der Rest will und macht, oder (der weitaus größte Teil) hatte nie ne Wahl.

        • @Ajuga:

          Johannes Krause, Prof. für evolutionäre Anthropologie, formulierte es mal so: Der Mensch habe ein Gen mit Selbstzerstörungsprogramm.

          In der Population der Europäer ist dieses offensichtlich besonders ausgeprägt und hat sich im Modell "Wohlstand und Wachstum" derart implementiert, dass es mit Waffengewalt über den Erdball verbreitet wurde und wird. Das permanente Überschreiten ökosystemarer Grenzen wird nicht nur in Kauf genommen, sondern auch verteidigt.

          Das ist ein großes Rad, an dem gedreht werden muss.



          Die FDP dreht in jedem Fall in die Richtung des Selbstzerstörungsprogramms. Für wissenschaftliche Argumente sind deren Anhänger unempfänglich.

          • @Manzdi:

            Es gibt kein "Selbstzerstörungsgen"

            Das Problem fängt mit K an und hört mit ismus auf.

            Die angesprochenen Kolonisierung ist auch eine Frucht des Kapitalismus.

            Die Schiffe von Cortez und co waren mit Krediten finanziert, ein Investment. Das Geld wollte die Bank bei erfolgreicher "Entdeckung" natürlich mit Zinsenzins zurück.

            Das Problem im Kapitalismus sind die falschen Anreize, die er setzt.

            Menschen tendieren zu Kooperation, wenn die richtigen Anreize gesetzt werden.

            Eine Stärkere Gesellschaft in der die Menschen auch ohne wirtschaftliche Transaktion für einander da sind ist natürlich Gift für das Wirtschaftswachstum.

            Es wird Zeit, dass wir die wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Verhaltensforschung implementieren.

  • Der Film war durchaus beeindruckend sowie gut gespielt und mit Gyllenhaal, Rossum und Quaid gut besetzt. Er krankte aber ausgerechnet am "Gesetz Hollywood", wie der Autor Nichols ausführte. Pathos und übersteigerte Schlüsselszenen.

    Im Gegensatz dazu ist der Klimawandel, auch die Störung des AMOC, unterpräsent. Es wird immer noch von Wachstum als höchstem Wirtschaftsziel gefaselt, Autos wie Audis RS-Reihe, schwere SUVs und andere Spaßboliden werden nach wie vor produziert und beworben, die Landwirtschaft darf Dünger auswerfen und Tiere halten wie minderwertige Kreaturen. Und das sind nur einige Themen.

    • @Trolliver:

      Oh, aber es gibt realistisch. Sogar in Hollywood (naja Kanada/Serbien oder so was):

      Die ersten 2 Sekunden lang gibts hier realistisch: www.youtube.com/watch?v=YKtH0mVhwSg

      Haltest an und macht es auf Vollbild.



      Und dann betrachtet die meines Wissens bislang realistischste bekannte Darstellung dieses Planeten im Jahre des HErrn 2100.

      Ziemlich genau so wird das in einem Dreivierteljahrhundert aussehen, wenn es so weitergeht.

      Aber Hauptsache CDU/CSU bei 35%, AfD bei 20%, und die Grünen sind schuld.

      Diesmal ist "das konnte ich nicht wissen" keine Entschuldigung: Antisemitismus ist eine Meinung; Physik ist eine exakte Wissenschaft.

  • Die Weltgemeinschaft sollte Lehren ziehen. Nicht nur Deutschland oder Europa. Sonst wird es bitter. Stimmt

    • @Aldi Wolf:

      "Nach mir die Sintflut" ist nicht länger nur eine Metapher.



      Vielleicht kommt daher das steigende Interesse an Kreuzfahrten oder Allradmonstern,, um höher gelegenes unwegsames Gelände zu erreichen. Kinder und Enkel werden nicht mitgenommen, gegen die wird eh schon seit Jahren fleißig konsumiert.

      • @Erfahrungssammler:

        Naja ist ja alles aktenkundig, wer wieviele und was für Autos auf sich oder seine Firmen angemeldet hatte usw.

        Das Problem ist zu groß und dringend, um jeder trivialen "Klimasünde" wie Stasi hinterherzurennen.

        Aber die wirklich großen Verbrecher sind ja namentlich ermittelbar.

        Ob und wann und wie man dagegen vorgeht, ist halt eine "demokratische Entscheidung". Und die kann und darf niemandem jemand abnehmen.



        So ein Ärger aber auch.

        • @Ajuga:

          Es ist leider eine Entscheidung, die in den sozialen Medien getroffen wird.



          Das ist so wie im Mittelalter, als Alchemisten auf den Märkten die Menschen über den Tisch zogen. Nur sehr viel schneller und mit größerer Reichweite.

          Bildung könnte helfen. Naturwissenschaften sind aber in den Schulen zu ungeliebten Randfächern degradiert.

  • "Wir kriegen in Deutschland, als einem der wichtigsten Akteure weltweit, nicht mal ein Tempolimit hin, was eine völlig kostenlose und wirksame Maßnahme wäre."

    Wie traurig, nicht wahr?

    Also: Wissing: liefern, nicht labern.

    • @tomás zerolo:

      Wie wäre es denn mit einer Initative 'freiwilliges Tempolimit', aber mit selbstverpflichtendem Aufkleber und Einladung mitzumachen.



      Ich habe gelesen, daß es schon reicht 20-25% der Teilnehmer zu überzeugen um eine Kipppunkt für den Wandel zu erreichen.



      Wichtig ist, daß die vorbeifahrenden erkennen, daß jemand absichtlich, aus Sorge um das Klima, langsam fährt und nicht weil er nicht schneller kann.



      Vielleicht kommt dann ja auch der Gesetzgeber drauf. In jedem Falle hilft es aber auch ohne Gesetz.

      • @Grauton:

        Eine durchaus gute Idee. Mir Vorbildcharakter agieren, anstatt (pädagogisch natürlich kompletter Blödsinn) zu verbieten.



        Ich hatte immer Mühe, Bekannte zum vegarischem Essen zu "bekehren".



        Einfach leckere Sachen anbieten, schon hats geklappt.

        • @Demokrat:

          Klar, pädagogisch kompletter Blödsinn. Deutschland macht als einziges Land pädagogisch alles richtig.

          Es könnte aber auch helfen, den PS-Porno einfach deutlich höher zu besteuern, dann regelt der Preis die Nachfrage und es wird nicht die Zukunft unserer Kinder verheizt.

          Alternativ können Sie natürlich auch ein leckeres Fahrrad anbieten, mit dem die Leute dann auf leckeren Radwegen von A nach B fahren. Das wäre ganz die Politik des Verkehrsministers, oder?

          • @Manzdi:

            Ich versuche hier sachlich zu bleiben.



            Aber leider ist diese Zeit nicht dafür gemacht.



            Polemik ist selten hilfreich

            • @Demokrat:

              Polemik ist manchmal auch eine Flucht, um die Welt zu ertragen.

              Sachlich: Ich denke, die Zeit, in der es um freiwillige Selbstbeschränkung ging, ist vorbei. Es hat sich gezeigt, dass es nicht funktioniert. Das Beispiel Tempolimit ist passend. Die Autos werden größer, schwerer und haben PS-Werte wie ein Lastwagen. Es gibt einen regelrechten PS-Fetisch.

              Mein Kommentar mag polemisch formuliert sein, in der Sache aber treffend.

              Ihr Beispiel, gut vegetarisch zu kochen, um zu überzeugen, ist ein richtiger Ansatz, denn positive Erfahrungen und Geschichten können überzeugen, nur leider ist das Verhalten des Menschen zu 95% durch Gewohnheiten bestimmt.

              Hinzu kommt, dass sie eine positive Geschichte erzählen können mögen, aber der Kapitalismus hat in der Zwischenzeit 10 weitere erzählt, die verführen und verfangen, nur leider das Rad in die falsche Richtung drehen.

              Wenn die Politik nicht handelt und die wählende Bevölkerung eine Transformation nicht mitzugehen bereit ist, wird die Geschichte vom Vegetarismus eine Geschichte bleiben, die sich leider kaum auswirkt.

              Die Verkehrspolitik ist seit Jahrzehnten eine einseitige Förderung des motorisierten Individualverkehrs, die es verhindert, dass es motivierende Geschichten vom Radfahren gibt..



              Gleichzeitig wird das Fahrrad motorisiert und der Flugverkehr wächst genauso wie die Flächenversiegelung.

              Die guten Geschichten kommen nicht an, denn noch können wir scheinbar aus dem Vollen schöpfen.

      • @Grauton:

        Also quasi das gleiche machen wie die Letzte Generation, wo das aufhalten und blockieren ja so sinnvoll war.



        Die Leute aufzuhalten um aktiv etwas zu machen ist hier der ganz falsche Weg.

        • @Walterismus:

          Wenn ich auf der Autobahn 100 - 120 fahre, halte ich niemanden auf.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @tomás zerolo:

      Für die FDP gelten die Gesetze von Hollywood.. Labern, nicht liefern. .

      • @95820 (Profil gelöscht):

        :-)

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Die FDP liefert durchaus, nur eben für ihre Wähler und nicht für LinksGrüne. Für die Wunscherfüllung LinksGrüner sind andere Parteien zuständig.

        • @Floppy:

          "Die FDP liefert durchaus, nur eben für ihre Wähler und nicht für LinksGrüne."

          Die FDP wird vorwiegend von Bildungsdeprivierten gewählt, die im Ernstfall die ersten sind die ersaufen, weil sie die Gefahr nicht ernstnehmen.

          Die FDP ist Soziopathie in Parteiform, reine Rücksichtslosigkeit und egoistische Habgier, noch nicht mal "Volksgemeinschaft" wie bei der AfD.

          Warum so eine Partei legal sein durfte, darüber wird man in der Zukunft auch sehr viel diskutieren.

    • @tomás zerolo:

      Die Maßnahme ist ein Tropfen auf den heißen Stein und würde bewirken, dass die AfD ein paar Prozent dazu gewinnt und damit womöglich weitaus wirkungsvolleren Klimaschutz verhindert. Vielleicht sogar vollkommen rückabwickelt, wenn sie an der Macht ist.

    • @tomás zerolo:

      Die Priorisierung bei der FDP ist anders. Der Klimawandel ist bei denen ähnlich wichtig wie der sprichwörtliche Sack Reis in China. Natürlich nicht gemessen an Sonntagsreden, sondern an konkreter Politik.