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Kirchen rufen zum „Klimafasten“ aufWeniger heizen

Die Kirchen wollen fürs Klima fasten: Sie empfehlen, die Zimmertemperatur zu senken und auf der Autobahn nicht zu rasen.

Klimafasten: Denn zu viel heizen kann schaden Foto: Patrick Pleul/dpa

Berlin/Hannover epd/dpa | Die Kirchen laden zum „Klimafasten“ während der Fastenzeit ein. Für die Zeit von Aschermittwoch am 26. Februar bis zum Ostersonntag am 12. April werde dazu aufgerufen, den Klimaschutz in den Mittelpunkt des Fastens zu zustellen, teilte das Umweltbüro der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) am Mittwoch in Berlin mit.

Auch Katholiken haben zum Klimafasten aufgerufen. „Jede und jeder kann sich daran beteiligen, das eigene Handeln im Alltag zu überdenken, Neues auszuprobieren und gemeinsam etwas zu verändern“, hieß es in der Mitteilung des Hildesheimer Diözeseanrats, der Laienvertretung der Katholiken im Bistum Hildesheim. Die Aktion startet am Aschermittwoch.

Die Fastenaktion steht unter dem Motto „So viel du brauchst...“ Für die Evangelen wird sie beispielsweise vom Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg unterstützt, zu dem nach eigenen Angaben rund 32 Mitgliedskirchen mit unterschiedlichem Profil gehören.

Impulse und Praxistipps zum „Klimafasten“ gibt es auf der gleichnamigen Internetseite. In den Materialien werden für jede Fastenwoche unter verschiedenen Themenstellungen konkrete Anregungen gegeben. Die Vorschläge reichen unter anderem von einem Absenken der Zimmertemperatur um ein Grad über ein freiwilliges Einhalten des Tempolimits von 130 Stundenkilometern auf Autobahnen bis hin zum Versuch, möglichst plastikfrei einzukaufen. Dabei hat das eigentlich mit dem Klima wenig zu tun.

Klimaschutz und Verzicht

Der Klimawandel verursache Leiden, denn er gefährdet das Leben von Menschen, Tieren und Pflanzen, heißt es auf der Aktionswebsite weiter. „Klimaschutz macht Verzicht erforderlich.“ Er sei aber auch ein Gewinn, wenn es gelinge, das Leben klimafreundlicher zu gestalten. Die diesjährige Fastenaktion stehe in der christlichen Tradition, „die in der Zeit vor Ostern des Leidens gedenkt und bewusst Verzicht übt, um frei zu werden für neue Gedanken und andere Verhaltensweisen“.

Über die Internetseite „klimafasten.de“ können sich zudem verschiedene Aktionsgruppen miteinander vernetzen.

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57 Kommentare

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  • Also, heizen müssen wir sowieso weniger, da das Klima sich ja erwärmt (belegt seit Jahrzehnten). Lüften ist klar besser (das wissen aber nur Klimaforscher!) Und 130km/h? Entspannt ist anders! Die Drängler von hinten sind in Deutschland sehr populär. Andernorts kennt man diese Spezies überhaupt nicht.

  • Toll klar wer außer denen käme auch sonst auf so eine wunderbare Idee. Bewirkt nix, ist geradezu aus der Zeit gefallen? Wen interessierts wenn man dabei wenigstens ein Zeichen setzt und vielleicht durch die Fasterei seine wahren Bedürfnisse entdeckt. Können die nicht einfach mal die Klappe halten ? Aber gut so lange sie dieses nicht für alle fordern ist das immerhin schon ein Fortschritt.

  • Eigentlich eine coole Idee. man sollte auf ALLEN Straßen und Autobahnspuren "fasten" wo eine Höchstgeschwindigkeit vorgeschrieben ist. Schon die Einhaltung dieser ist schon ein Witz. Dasgäbe bestimmt ein lustiges Lichtgehupe hinter einem.

  • 6G
    65572 (Profil gelöscht)

    Ihre Kompetenz in Gesundheitsfragen, die mir schon an anderer Stelle auffiel, möchte ich nicht in Zweifel ziehen. Und vielen Dank für den interessanten Hinweis auf das Diagramm. Leider konnte ich dies auf die Schnelle nur in Werbebroschüren finden, die sich zumindest nicht widersprachen. Die Originalquelle konnte ich auf die Schnelle nicht finden.

    Trotzdem möchte ich an meiner - vielleicht - steilen These festhalten.

    Ja, der Salzgehalt ist wichtig für die Konformation von Biomolekülen. Das Salz des Aerosols kommt meiner Auffassung nach aus der natürlichen Umgebung, die ist meist die Mund- oder Nasenhöhle. In der Raumluft ändert sich der Salzgehalt des Aerosols je nach der relativen Feuchte, und damit die Stabilität der Viren.

    Nach dem Diagramm nach Scofield und Sterling ist für die Viren der ungünstigste Bereich zwischen 40 und 70% rel. Feuchte. Im feuchteren (kälteren) und trockneren (wärmeren) Bereich ist die "Wechselbeziehung" Mensch-Virus gemäß des Diagramms beiderseits besser.

    Das kann auf das Aerosol und/oder auf den Zustand der empfangenden Schleimhaut zurückzuführen sein. Aber das sprengt vielleicht den Rahmen.

  • Im Vergleich zum Fasten waere es schon konsequenter, die Auto stehen zu lassen oder wenigstens das Limit bei 100 km/h zu setzen; das spart nochmal deutlich mehr Sprit.

    • @meerwind7:

      Auf die Idee werden dabei sicher viele kommen. Das wird wohl auch der Sinn hinter der Initiative sein: die grauen Zellen anzuregen. Fasten bedeutet ja immer auch eine Zustandsveränderung.

      100 auf Autobahnen ist übrigens so was von entspannend. Man ist mit 100auf deutschen Autobahnen schon fast der Langsamste. Selbst die LKWs fahren oft noch einen Tick schneller. Sie dann haben nahezu null Stress mit z.B. Überholmanövern. Tempomat auf 100 einstellen und rechtes Bein entkrampfen!



      Kann ich nur empfehlen.

      • @Rudolf Fissner:

        Ach Sie sind der!

  • Dass Kirchen sich mit solchen Themen beschäftigen, zeigt die spirituelle Leere in diesen Organisationen auf.

    • @Jan:

      Was wollen Sie (beide) nun zu Tempo 130 auf Autobahnen sagen?

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Jan:

      Mag sein.

      Dann können wir sagen: Zum Glück.

      Auf die in den vergangenen Jahrhunderten gezeigte 'spirituelle Fülle' können offensichtlich heute viele Menschen verzichten.

      Ich vorneweg. Zumal uns seit Jahren Spiritualtät - ob vermeintlich oder tatsächlich sei einmal dahin gestellt - nachgeschmissen wird.

  • Zumindest in der Fastenzeit werden die Kirchenoberen ihre nach eigenem, Bekunden klimaschädlichen Nobelkarossen etwas drosseln?

    • @Andreas Bitz:

      Kirchenobere fahren nur deshalb "Nobelkarrossen", weil Freie-Fahrt-Für Freie-Bürger- Popolisten (FFFFBP) solche Memes in die Welt setzen. Sie müssen nicht jeden Popolisten-Scheiß glauben und weiter tragen.

  • Weniger heizen? Das ist ja sowas von Sarrazin...

    • @otto:

      Mich hat das auch spontan an Sarrazin erinnert...

    • @otto:

      Sarrazinisch ist wohl eher das Leugnen des Klimawandels und gegen Initiativen anzuquatschen, die diesen den Menschen klarer vor Augen führen.

  • Jetzt weiß ich wenigstens, warum ich am nächsten Sonntag in der Kirche frieren muss. So schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Körperschaften mit ihren großen Hallenkirchen sparen bares Geld und ich bekomme gratis noch ein schlechtes Gewissen dazugeschenkt.

  • ... an ihren Pilzen werdet ihr sie erkennen.



    Vorsicht beim "Heizungsfasten" vor allem in Küche, Bad und Schlafzimmer. Empfohlene Raumtemperaturen findet man mit der Suchmaschine seines Vertrauens. Wer deutlich darunter geht, riskiert eine relative Luftfeuchtigkeit oberhalb des "Schimmelgrenzwertes". Siehe auch "Aspergillose".

    • @jhwh:

      Ein Feuchtigkeitsproblem werden Sie nicht durch Füttern der Schimmelbildung mittels hoher Heiztemperatur los sonder durch vernünftiges Lüften. und bei empfohlenen 16 Grad Mindesttemperatur auch gegen Schimmel lässt sicher Raum für ein Grad weniger.

      • @Rudolf Fissner:

        (Stoß-)Lüften ist immer gut aber per Temperaturerhöhung "füttert" man keinen Schimmel, im Gegenteil. Ich versuche es mal mit einem Zahlenbeispiel: Die gleiche Wassermenge in der Luft (sagen wir 10g/m³) entspricht bei 21°C ungefähr 50% relativer Luftfeuchtigkeit (sehr gesund) aber bei bei 15°C fast 80%, dem sog.Schimmelgrenzwert. Bei einer solchen Luftfeuchtigkeit ist die Kondensationswahrscheinlichkeit an kalten und schlecht belüfteten Punkten sehr hoch und kondensiertes Wasser ist dann tatsächlich Schimmelfutter.

        • @jhwh:

          sie machen einen Fehler: Sie reden von der Luftfeuchtigkeit, nicht vom Schimmelwachstum

          Schimmel ist immer an ein Zusammenspiel von Feuchtigkeit, Temperatur und Substrat gebunden. Warum glauben Sie fängt im Frühling immer alles wieder an zu wachsen?

          Bzgl der Temperatur sieht es so aus (Wikipedia): "Schimmelpilze können bei Temperaturen von 0 bis 60 °C wachsen, am schnellsten zwischen 20 und 25 °C.[14] Schimmel auf Lebensmitteln kann auch bei bis zu −10 °C weiterwachsen. Eine Lagerung im Tiefkühlschrank bei −18 °C reicht, um das Schimmelwachstum aufzuhalten."

          Gegen Feuchtigkeit in der Wohnung hilft also nicht, die Heizung aufzudrehen (auch da ist die Kapazität 100% irgendwann erreicht) sondern nur Lüften.



          Man zieht ja auch den Stöpsel und macht nicht die Heizung an, wenn man das Wasser im Becken raus haben will :-)

          • @Rudolf Fissner:

            Bei einer Luftfeuchtigkeit von über 80% fängt es in Ihrer Wohnung an zu schimmeln, egal ob es dort 22°C oder 15°C warm ist.



            Aber heizen Sie ruhig weiter nach Ihren Küchenweisheiten. Am besten lassen Sie zur Lüftung auch noch die Fenster auf "Kipp" stehen, damit Ihre Wohnung ordentlich auskühlt. Erwarten Sie jedoch nicht, daß der CO2-Footprint Ihres Behandlungsaufwands dann unter dem der eingesparten Heizenergie liegt.

            • @jhwh:

              Ich glaube Sie haben es verstanden. :-)

          • @Rudolf Fissner:

            Und am Ende ruinieren einem die Wärmebrücke oder Schäden am Mauerwerk dann trotzdem den Tag.

            • @Devil's Advocate:

              Wärmebrücke: Wenn man mit der Heizungsanlage die Außenwände trocken hält sollte man vielleicht gleich wieder zum offenen Feuer im Freien übergehen.

              Kältebrücken: Snd natürlich ein Problem. Aber auch dagegen hilft vor allem Lüften. Feuchte warme Luft dort zur Kondensation zu bringen ist nicht s schlau.

  • Interessant an wem so solche Vorschläge an der Popoheizung vorbeigehen :-)

  • @diverse Kommentatoren: wo ist euer Problem? Da bietet eine einflussreiche Institution, die man mögen kann oder auch nicht, ihren Mitgliedern einen niederschwelligen Einstieg, das eigene Leben hinsichtlich Klimarelevanz zu überdenken.



    Und ihr habt ein Problem damit? Kopfschüttel über soviel Arroganz und Selbstgerechtigkeit.

    • @derralle:

      Ist es eigentlich nicht eher so, daß es aus einem geheizten Zimmer mit PC und Vorfreude auf die Fernreise per Flugzeug sehr wohlfeil ist, anderen Einschränkungen abzufordern?

  • Vielleicht sollte die katholische Kirche erst mal ihre Haltung zu Verhütungsmitteln überdenken. Die wachsende Weltbevölkerung ist klimapolitisch ein größeres Problem als Menschen, die nicht gern frieren möchten.

    • 9G
      92489 (Profil gelöscht)
      @Thomas Friedrich:

      Und wenn sie ihre Haltung zu ihren verhütungsmitteln überdacht hat, sollte sie erstmal ihre Haltung zum Zölibat überdenken!

    • @Thomas Friedrich:

      Absolute Zustimmung.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Kirche: eine ebenso überflüssige wie peinliche Institution mit großem finanziellem Vermögen (beim Denken eher rudimentär) und ebensoviel Blut und Dreck am Stecken.

    Näheres: siehe Verantwortung.

    (aus: Wolfipedia)

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Es geht doch nichts über die viele Zeit der taz-Kommentatoren, die diese im caritativen Bereich verbringen.

  • Katholiken müssen sich ja an nichts halten, was die Pfaffen ihnen sagen.

  • Letztes Jahr erfror eine obdachlose Frau auf den Stufen des Hamburger Michel (=Michaeliskirche). Die Kirche war geheizt. Aber natürlich geschlossen.

    #Klimafasten.

    • @el presidente:

      Hamburg hat Obdachlosenunterkünfte.



      Dass Sie von den Kirchen fordern, ihre Gebäude nachts geöffnet zu lassen zeigt wie wenig ernst Sie die Probleme der Obdachlosen nehmen.

    • @el presidente:

      Welche Quelle haben Sie, dass die geschlossene Kirche beheizt war?

      Eigentlich werden Kirchen wegen Geldmangel nur für die Veranstaltungen, z. B. Gottesdienste, speziell beheizt.

      • @rero:

        Geldmangel gibt es nicht beim "Hamburger Michel".

        Für Veranstaltungen werden die Kirchenbänke beheizt (Kein Scherz, echt wahr).

        • 6G
          65572 (Profil gelöscht)
          @el presidente:

          Die Kirchenbänke zu beheizen dürfte die energiesparendste Weise sein, in dem großen Raum etwas Behaglichkeit zu erzeugen.

        • @el presidente:

          Wau! Hamburg ist außergewöhnlich.

        • 9G
          92489 (Profil gelöscht)
          @el presidente:

          So fühlt sich Opportunismus an.

  • rüstungsindustrie, kriege, weltweite geostrategische ideologien, lügen zum zwecke der politischen interessen, die dadurch entstandenen kriege und die daraus erfolgte vertreibung der bevökerung, kapitalistische ressourcen ausbeutung ohne kooperative teilhabe der jeweiligen bevölkerung in diesen ländern, aufwiegelung der bevökerung über manipulationen zum zwecke eigener interessen, dies verursacht leid.der klimawandel natürlich auch aber im ernst das alles gehört zusammen betrachtet. warum immer diese fragmentierung. wem nützt das?

    • @motobike:

      Klar, bevor man den ganzen Schwall nicht im Griff hat, braucht man gar nicht erst anzufangen. Wie herrlich bequem.

      Den meisten Leuten dürfte noch nicht aufgegangen sein, dass der Schutz unserer Lebensgrundlagen sehr viel mit Verzicht zu tun hat. Und daher finde ich die Ideen der katholischen Kirche erstmal nicht gar so blöd.

      Fragmentierung, Rechtschreibung und Zeichensetzung mag gelegentlich der Sortierung dienen :)

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @bärin:

        Die Idee des Klimafastens mag in der Tat "erstmal nicht gar so blöd" sein. Glaubwürdig ist sie allerdings erst, wenn Kirchenobere und ihre Schäfchen vorbildhaft vorausgehen - und dies nicht nur von Anderen fordern.

        Freilich kann das Verhalten Anderer niemals eine Legitimation zum Co2 Verprassen sein - nur eine Ausrede.

        An der I n s t i t u t i o n Kirche ändert auch dies freilich nichts. Und zu der ist (siehe: aktuelle Äußerungen des obersten Kirchenfürsten zum Zöllibat) kein Kommentar nötig.

        Will sagen: es bedarf keiner Kirche, um zum Klimafasten aufzurufen. Menschen mit schmalem Geldbeutel können sich eine Raumtemperatur von 21 Grad eh nicht leisten. Es sei denn, sie fasten an anderen Stellen.

        Ich habe zB diese Woche wegen hoher medizinischer Zuzahlungen bei Arzneien und Krankengym auf meinen Wocheneinkauf verzichten dürfen. Solches Fasten erregt keine MEDIALE und mitmenschliche Aufmerksamkeit, sondern ist Alltag.

        Fragmentierung und Ohrtokrafie sind demgegenüber (so aufwändig manche Texte auch zu lesen sein mögen) Petitessen. ;-)

        • @76530 (Profil gelöscht):

          "Die Belastungsgrenze [für Zuzahlungen] liegt bei zwei Prozent der Bruttoeinkünfte zum Lebensunterhalt aller im Haushalt lebenden Personen pro Kalenderjahr. Bei chronisch Kranken liegt die Grenze bei einem Prozent." Falls Sie also bei ihrer Krankenkasse keine Befreiung von der Zuzahlung beantragt haben, werden Sie wohl entweder ein zu hohes Einkommen haben oder haben die Befreiung verbasselt. Das allerdings wäre nicht einmal medizinisches Heilfasten.

      • @bärin:

        Von eine der mächtigsten Institutionen der Welt dann aber keine(!) gleichzeitigen Forderungen bzgl. "rüstungsindustrie, kriege, weltweite geostrategische ideologien [...]" zu stellen, ist aber mindestens ebenso scheinheilig, wie es (Ihrer Meinung nach) ein notwendiger Anfang sein soll.

        Insofern finde ich, der Vorschlag, gestellt an die Schwächsten der Gesellschaft, hat etwas Herablassendes.

        Konzentration auf die Ursachen, Inhalt, und Prägnanz führen in der Regel dennoch weiter als schöne Worte :)

      • @bärin:

        Stimme Ihnen voll und ganz zu !

  • So lasset uns beten.

    Kniet nieder vor dem Heizkörper und regelt ihn auf 18 Grad herunter. Rückt näher heran, wenn euch kalt ist. Amen.

    Und wenn ich es nicht tue, komme ich in die Hölle und da ist es ja eh warm.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      "Hölle" kommt gut. :-)

      Oder wie eine geneigte australische Band langhaarischer Rogger einst sang:

      "Highway to hell".

    • 0G
      09922 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      Ich war mal ein 18 Grad Fan. Bis ich in 2018 vier Wochen echte Grippe gefolgt von sechs Wochen Lungenentzündung durchstehen musste.



      Seither gibts bei mir 21 Grad und Grippeschutzimpfung. Bin damit die letzten zwei Jahre zum ersten Mal seit ich-weiß-nicht-wie-langer-Zeit gesund durch den Winter gekommen.

      • 6G
        65572 (Profil gelöscht)
        @09922 (Profil gelöscht):

        18 Grad Raumtemperatur und Grippe verhalten sich wie Grippeschutzimpfung zu Klimawandel.

        • @65572 (Profil gelöscht):

          .. nicht ganz. SAND20 hat (wenn er vernünftig lüftet) wahrscheinlich durch die Temperaturerhöhung die rel. Luftfeuchtigkeit bei sich gesenkt. Das mögen Viren, Bakterien, Pilze und auch Milben überhaupt nicht.

          • 6G
            65572 (Profil gelöscht)
            @jhwh:

            Soweit ich informiert bin, werden die äußerst labilen Grippeviren hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion weitergegeben. Natürlich hat es ein Tröpfchen bei niedriger rel. Luftfeuchte schwerer vollständig anzukommen, bei der kurzen Flugzeit erscheint mir das aber eher theoretischer Natur zu sein. Weiterhin denke ich, ist das Ansteckungsrisiko für Grippe im öffentlichen Raum ungleich höher als Zuhause.

            • @65572 (Profil gelöscht):

              Ihr letzter Satz ist natürlich richtig, Tröpfcheninfektion auch. Der entscheidende Faktor für die Überlebensfähigkeit z.B. von Viren (die man leider auch mit nach Hause bringt) scheint der Salzgehalt in den Aerosolen zu sein. Bei 40-60% rel. Luftfeuchtigkeit ist er am unvorteilhaftesten für Erreger. Hab' leider gerade wenig Zeit aber googeln Sie bei Interesse mal Sterling/Scofield-Diagramm.

              • 6G
                65572 (Profil gelöscht)
                @jhwh:

                Ihre Kompetenz in Gesundheitsfragen, die mir schon an anderer Stelle auffiel, möchte ich nicht in Zweifel ziehen. Und vielen Dank für den interessanten Hinweis auf das Diagramm. Leider konnte ich dies auf die Schnelle nur in Werbebroschüren finden, die sich zumindest nicht widersprachen. Die Originalquelle konnte ich auf die Schnelle nicht finden.

                Trotzdem möchte ich an meiner - vielleicht - steilen These festhalten.

                Ja, der Salzgehalt ist wichtig für die Konformation von Biomolekülen. Das Salz des Aerosols kommt meiner Auffassung nach aus der natürlichen Umgebung, die ist meist die Mund- oder Nasenhöhle. In der Raumluft ändert sich der Salzgehalt des Aerosols je nach der relativen Feuchte, und damit die Stabilität der Viren.

                Nach dem Diagramm nach Scofield und Sterling ist für die Viren der ungünstigste Bereich zwischen 40 und 70% rel. Feuchte. Im feuchteren (kälteren) und trockneren (wärmeren) Bereich ist die "Wechselbeziehung" Mensch-Virus gemäß des Diagramms beiderseits besser.

                Das kann auf das Aerosol und/oder auf den Zustand der empfangenden Schleimhaut zurückzuführen sein. Aber das sprengt vielleicht den Rahmen.

  • Seien wir doch ehrlich: die meisten von uns leben im materiellen Überfluss.

    Da ist es nur sinnvoll darüber nachzudenken ob es das alles wirklich braucht und bewusst auch mal zu verzichten.

  • Christen haben gut reden. Die sind kalte Kirchen gewöhnt. Und ausserdem wartet ja noch, je nach diesseitigem Leben, erst das Fegefeuer und dann die Hölle. Beides schön warm (Quelle: diverse Comics von TOM). Und falls das nicht klappt, bleibt der Himmel, so denn da noch Platz ist, ansichts der endlosen Reihe an Meerschweinchen und andere sich schnell vermehrender Tierarten, in dem ist unendliches Wohlleben garantiert (Quelle: Henscheid, Welche Tiere und warum...).

  • Guter Vorschlag. Hier kann jeder etwas tun.