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Juristin Beate Bahner in der KlinikAnwältin aus Psychiatrie entlassen

Sollte eine staatskritische Anwältin mundtot gemacht werden? Es handelte sich wohl eher um einen tragischen Absturz.

Kontaktbeschränkungen? Lock-Down? Alles „Tyrannei“ meint Corona-Skeptikerin Beate Bahner Foto: dpa/Andrew Milligan

Freiburg taz | Die Heidelberger Rechtsanwältin Beate Bahner kritisierte die staatliche Coronapolitik und landete Sonntagabend plötzlich in der Psychiatrie. Da wurden auch Menschen hellhörig, die Bahners Position nicht teilen. Doch so wie es bisher aussieht, ging es hier nicht um die Delegitimierung und Ausschaltung einer politischen Gegnerin.

Beate Bahner glaubt, dass das Coronavirus nicht gefährlicher ist als die Grippe. Das Herunterfahren des öffentlichen Lebens hält sie deshalb für illegale „Tyrannei“. Großspurig sprach sie vom „größten Rechtsskandal, den die Bundesrepublik Deutschland je erlebt hat“. So wurde Bahner zum Star der Corona-Skeptiker. Ihr Eilantrag an das Bundesverfassungsgericht scheiterte jedoch vorige Woche aus formalen Gründen. Ein weiteres Verfahren am Verwaltungsgerichtshof Mannheim wird wohl erst Ende April entschieden.

In den Tagen vor Ostern wurden Bahners Postings immer eigenartiger. So verkündete sie eine „Corona-Auferstehungs-Verordnung“, in der sie eigenmächtig die Wiedereröffnung aller Geschäfte anordnete.

Die Situation eskalierte am Sonntagabend. Bahner lief nach eigener Darstellung in Panik auf die Straße, weil sie sich durch zwei Männer in einem Auto in ihrer Tiefgarage bedroht fühlte. Sie sprach Passanten an, damit diese die Polizei rufen, denn sie werde verfolgt. Die hinzukommenden Polizisten trafen auf eine Frau, die einen „sehr verwirrten“ Eindruck machte und ärztliche Hilfe ablehnte. Nach Darstellung der Polizei trat Bahner nach einem Beamten.

Große Empörung bei den Verschwörungstheoretikern

Die Polizisten legten Bahner daraufhin Handschellen auf dem Rücken an und brachten sie zu Boden. Insofern stimmen die Schilderungen von Bahner und Polizei weitgehend überein. Die Polizisten sahen eine Eigengefährdung von Bahner und nahmen sie deshalb polizeirechtlich in Gewahrsam. Sie brachten sie aber nicht auf die Wache, sondern direkt in die Heidelberger Psychiatrie. Dort entschied dann ein Arzt, dass sie bleiben muss. Rechtsgrundlage war ab nun das baden-württembergische Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz.

Ab Montagabend kursierte ein verstörender Audio-Mitschnitt, angeblich eines Telefongesprächs Bahners mit ihrer Schwester, bei dem aber nur die Anwältin redete. In ironischem Ton sprach sie dabei 12 Minuten lang über die Festnahme und die Behandlung in der Psychiatrie. Am drastischsten ist die Passage über den angeblichen Angriff eines Polizisten auf Bahner nach Eintreffen in der Psychiatrie: „Dann hat er mich wieder auf den Boden gedrückt und hat meinen Kopf in ein Meter Höhe auf den Steinboden geknallt, keiner hat was gesagt, niemand hat reagiert, ich hab' es bis heute noch nicht verbunden gekriegt.“

Die Audio-Datei löste in Kreisen der Corona-Skeptiker große Empörung aus. „Ab jetzt kann jeder Bundesbürger, der sich irgendwie kritisch zu den Lockdown-Maßnahmen äußert, damit rechnen, jederzeit willkürlich verhaftet und in die Psychiatrie weggesperrt zu werden“, schrieb etwa der Impfkritiker Hans U.P. Tolzin. Die Psychiatrie-Einweisung Bahners war nun zum Politikum geworden.

Am Dienstagnachmittag wurde Bahner wieder aus der Psychiatrie entlassen. Nach Darstellung der Juristin hatte die Klinik zwar eine längere Unterbringung beantragt, doch eine Heidelberger Amtsrichterin lehnte den Antrag ab.

Die AfD demonstriert mit

Anzeichen für ein Komplott der Staatsmacht gibt es nicht. Bahner hat den Polizeieinsatz am Ostersonntag ja selbst veranlasst. Die beiden Polizisten wussten zunächst auch gar nicht, mit wem sie es zu tun hatten.

Doch schon die Annahme, dass die juristische Kritik Bahners eine Gefahr für die derzeitige Lockdown-Politik hätte sein können, geht fehl. Bahners Argumentation, dass das Infektionsschutzgesetz im Wesentlichen nur Maßnahmen gegen Kranke zulässt und nicht gegen „83 Millionen Gesunde“, wird kaum Erfolg haben. Schließlich erlaubt das Gesetz ausdrücklich allgemeine Einschränkungen, wenn es notwendig ist, die Verbreitung eines Virus zu hemmen, etwa das Verbot von Veranstaltungen und Ansammlungen, die Schließung von Schwimmbädern, Kindergärten und Schulen.

Hier könnte die Geschichte zu Ende sein, doch Bahner hat weiter Ärger mit der Staatsmacht. Seit voriger Woche ermittelt nämlich die Staatsanwaltschaft Heidelberg gegen die Rechtsanwältin wegen Aufrufs zu Straftaten. Bahner habe zu „Coronoia“-Demonstrationen gegen die Corona-Beschränkungen aufgefordert – obwohl Demonstrationen derzeit bundesweit fast überall verboten sind. Am gestrigen Mittwoch um 13 Uhr musste Bahner deshalb bei der Kripo Heidelberg zur Vernehmung erscheinen.

Vor dem Kripogebäude empfingen rund 200 Unterstützer Bahner, Mit dabei war auch der AfD-Landtagsabgeordnete Stefan Räpple. Es gab „Wir sind das Volk“-Sprechchöre. Bahner machte auf Videos der Kundgebung einen selbstbewussten Eindruck, zeigte Victory-Zeichen und warf Kußhände. Kopfverletzungen waren nicht zu sehen. Die Polizei ließ die unangemeldete Kundgebung aus Gründen der Verhältnismäßigkeit gewähren, obwohl der Abstand von 1,5 Metern bald nicht mehr eingehalten wurde.

Selbst Bahners Anhänger sind mittlerweile verwirrt

Nach der rund halbstündigen Vernehmung hielt Bahner eine Ansprache. Man solle nicht glauben, was in der „rechten Lügenpresse“ über angebliche Misshandlungen durch die Polizei gestanden habe. Sie wolle das nun klarstellen. In Wirklichkeit sei sie betrunken vom Fahrrad gefallen, sagte sie in sarkastischem Ton – so als lebe sie in einer Diktatur, in der man nicht mehr die Wahrheit sagen könne.

Bahners Anhänger im Netz zeigten sich nach dem Auftritt gespalten. Manche lobten die pfiffige „Eulenspiegelei“, andere fühlten sich durch die „Inszenierung“ veräppelt. Impfkritiker Tolzin, der sich Klarheit erhofft hatte, will Bahner künftig nicht mehr unterstützen.

Bisher gibt es keine Ermittlungen gegen die Polizei wegen Bahners Misshandlungs-Vorwürfen aus dem Audio-Mitschnitt. „Es liegt keine Strafanzeige von Frau Bahner vor“, sagte Polizeisprecher Norbert Schätzle auf Nachfrage.

Dagegen ermittelt die Polizei gegen Bahner nun auch wegen „Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte“. Anlass ist das angeblich rabiate Verhalten Bahners am Sonntagabend. Hier könnte der Anwältin allerdings die folgende Psychiatrie-Einweisung nützen. Wer in schuldunfähigem Zustand einen Polizisten tritt, bleibt straflos.

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54 Kommentare

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  • Ach Herr Rath sie tun mir echt leid, nach den Gerichtsurteilen, die das Demoverbot kippten und zig Aufrufen zu Demos durch andere, sollten Sie auch Abbitte gegenüber der Anwältin leisten, und den Skandal als Skandal betiteln, denn ist schon ein Skandal, dass hier der Staat versucht, ein Exempel an an Anwältin zu statuieren, aber der weit größere Skandal ist, dass die Sie nicht den Skandal als solchen bezeichnen, sondern das Mär vom tragischen Absturz ein psychisch labilen anwältin spinnen.



    Falls dieser Beitrag auch nicht veröffentlicht wird, so ist das bestimmt der Presse-und Meinungsfreiheit geschuldet, da eine Nichtveröffentlichung auch Meinungs- bzw Pressefreiheit ist, was eine Verhöhnung der beiden Freiheiten ist , aber dies zu berwerten obliegt der TAZ-Redaktion und nicht mir.

  • Zitat, Chr. Rath:



    "Am gestrigen Mittwoch um 13 Uhr musste Bahner deshalb bei der Kripo Heidelberg zur Vernehmung erscheinen."



    ---------------------------------------------------



    NEIN!



    Sie war zu dem Termin als Beschudligte von der Polizei "vorgeladen" worden.



    (Diese Vorladung hat Ra'in Bahner auf ihrer HP dokumentiert).



    Einer solchen Vorladung braucht, und SOLLTE! man als BeschuldigteR aber keinesfalls nachkommen.



    Schon überhaupt nicht, ohne zuvor über einen Rechtsanwalt / Stafverteigiger oder selber AKTENEINSICHT genommen zu haben.



    Diese völlig banale Feststellung sollte Frau Bahner als Volljuristin, aber auch dem rechtskundigen Autor des Artikels bekannt sein.



    Dass die Anwältin -ganz in der Manier fiktiver Fernsehkommissare- dieses komplett falsch darstellt, zeigt , dass ihr Auftritt vor dem Polizeirevier eine reine Schow-Veranstaltung war.



    Übrigens ganz offenkundig in Kooperation mit einem Journalisten-Darsteller, Verschwörungs-Unternehmers und Medien-Geschäftsmannes aus Berlin, der die TAZ als "Von der Nato gekauft" bezeichnet. Dieser hatte einen Juristen als Beistand für Frau Bahner zu der Anhörung entsandt und wohl auch bezahlt.

    • @Wagenbär:

      @Wagenbär Frau Bahner hatte einen Anwalt, Herrn RA Sean Henschel bei der Anhörung.



      Sich informieren hilft.

  • Wieder so ein Sturm im Wasserglas. Ziemlich ermüdend langsam.

  • Wird das jetzt unter Meinungsfreiheit verstanden, wer nicht der Meinung der Politik entspricht, oder eine gegenwertige Meinung hat wird verhaftet? Und wenn es eine verschwöhrungstehoretiker sein sollte fällt die Theorie und dessen Aussprache unter die Meinungsfreiheit. Doch die wird in Deutschland abgeschafft! Und wieso wird man dafür verhaftet? In totalitären Regimes wird man verhaftet wenn man die Wahrheit sagt oder wenn der Staat etwas verbergen möchte wo die Öffentlichkeit gegen angehen würde.

    Wo Unrecht zu Recht wird wird Wiederstand zur Pflicht

    we're we go on we go all

    • @Global Change:

      Wenn schon, dann bitte aber Widerstand.

    • @Global Change:

      Haben Sie den Artikel überhaupt gelesen oder nur empört drauflos kommentiert? Frau Bahner wurde eben nicht wegen ihrer "Meinung" (Behauptung=/=Meinung) eingewiesen.

    • @Global Change:

      na ja - Frau Bahner hat nicht nur ihre Meinung kund getan, sondern gezielt eine Reaktion angestrebt. Es ist doch klar, dass physisch durch viele Menschen abgehaltene Versammlungen dem Ziel des InfSchG widersprechen. Außerdem waren ihre Ausführungen für jeden juristisch informieren Menschen völlig absurd. Sie ist leider eine Verschwörungstheoretikerin, wobei Theorie ein Euphemismus ist. Schade!

    • @Global Change:

      Zu Straftaten aufzurufen (zumal wenn man Anwalt ist) ist nicht Meinungsfreiheit ihre Meinung darf sie ja kundtun. In die Psychatrie ist sie aber gekommen aufgrund ihres Verhalten.

      "Bahner lief nach eigener Darstellung in Panik auf die Straße, weil sie sich durch zwei Männer in einem Auto in ihrer Tiefgarage bedroht fühlte. Sie sprach Passanten an, damit diese die Polizei rufen, denn sie werde verfolgt. Die hinzukommenden Polizisten trafen auf eine Frau, die einen „sehr verwirrten“ Eindruck machte und ärztliche Hilfe ablehnte. Nach Darstellung der Polizei trat Bahner nach einem Beamten."

      Das legt Nahe das die das provozieren wollte. Auch dieser merkwürdige Audio-Mitschnitt eines Telefongesprächs ist ein weiteres Indiz.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @böse Miezekatze:

        Nein, in die Psychiatrie ist Frau Bahner sicher NICHT "wegen ihres Verhalten" gekommen.

        Merke: Genitiv ins Wasser - weil es Dativ ist.

        Und noch eines: Bewertungen sind keine Fakten.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Laut RTL, war Frau Bahner gar nicht in der Psychiatrie, sondern in Polizeigewahrsam und zuvor zu einer ätzlichen Untersuchung (nicht Psychiatischen. ) im Klinikum.



          www.rtl.de/cms/hei...n-auf-4523781.html

          • @Wagenbär:

            @Wagenbär Die ehemalige "Station Roller" ist in der Psychiatrie HD untergebracht. Dahin wurde sie verfrachtet.



            Wenn die Polizei das zu einer nicht-psychiatrische-begründeten Zwangsunterbringung in psychiatrischen Räumlichkeiten umdefiniert, kann man jedenfalls daraus ein Restverständnis der zweifelhaften Legalität der Massnahme auf Seiten der Exekutive ableiten.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Wagenbär:

            Danke für den Hinweis.

            Ja, es gibt offenkundige Widersprüche zwischen verschiedenen Verlautbarungen. Dies erzeugt Irritationen. Sicherlich nicht zufällig.

            Mir geht es so, dass ich zunehmend die Lust am Debattieren über Corona verliere, wenn ich die Zuverlässigkeit von Quellen nicht sicher beurteilen kann.

            Mein Interesse an Kaffesatzlesereien ist sehr begrenzt.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Fakt ist, dass ihr Verhalten der Grund für die Bewertung war. So besser?

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Normalo:

            Nicht klar beantwortbar - wie viele Fragen in diesen Tagen.

            Ich schrieb bereits, dass Frau Bahners Auftreten berechtigten Anlass für manche Kritik geboten hat. Bei allen Fehlern, Irrtümern und auch Provikationen (?) ist sie freilich nicht - auch das schrieb ich - zum Abschuss freigegeben. Manche setzen sich hier nur mit der Person auseinander. Wir wissen, wie blöde das ist.

            Um mehr ging und geht es mir nicht. Zu inhaltlichen Fragen äußere ich mich nur, wenn ich mir meiner Positionen sicher bin. Diese Voraussetzung liegt hier nicht vor.

            Und - als einzelne Person ist mir Frau Bahner auch nicht wichtig genug. Ihre Schutzwürdigkeit schon.

  • Warum fällt mir bei solchen Gelegenheiten immer der alte Ludwig Thoma ein:



    "Er war Jurist, und auch sonst von mäßigem Verstande."



    Viele Menschen vergessen, daß ein abgeschlossenes Hochschulstudium, selbst ein akademischer Titel, nichts über die Intelligenz, geschweige den geistigen Zustand eines Menschen aussagt.



    Es ist bestenfalls ein Hinweis darauf, daß jemand irgendwann mal irgendwas gewußt hat.

    • @Don Geraldo:

      Jetzt tun Sie Herrn Rath aber Unrecht... ;-)

  • Ich zähle aktuell 7 Grundrechte und den völlig fehlenden Datenschutz, was aktuell als einzige Maßnahmen gegen Corona schützen sollen.



    Ich bin schon ziemlich von den Maßnahmen enttäuscht und sehe, dass man die Grenzen um die EU schon im Dezember hätte zumachen müssen und alle Einreisenden wären zunächst in Quarantäne gekommen.



    Frau Bahner hat gute Ansätze dargebracht und zumindest (wenn auch negativ) auf eine massive Verletzung der Grundrechte hingewiesen, hat letzten Endes aber doch enttäuscht und ist offenkundig ein Sympatisant der AfD??!!??



    #DemokratieFindetImKopfStatt

  • Die Dame hat vor kurzem die Quarantänemassnahmen mit dem Holocaust gleichgesetzt. Bei allem Respekt, aber sowas fällt unter die Kategorie "nicht mehr alle Latten am Zaun".

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Sascha Smandzik:

      Bei allem Respekt:

      Ihre Aussage lässt genau diesen vermissen.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        - Schauen sie doch die Videos an, hören Sie ihre irre Sprachnachricht und studieren sie mal ihre Anklageschrift und andere Texte von ihr.



        Die Frau hat eine narzisstische Störung, das verbindet sie mit ihrem angebeteten Ken Jebsen.

        • @Berrybell:

          @BerryBell



          "Die Frau hat eine narzisstische Störung, das verbindet sie mit ihrem angebeteten Ken Jebsen."

          Wenn das die Begründung für RA Bahners Zwangspsychiatrisierung sein soll, ist es nicht von den Gesetzen gedeckt.



          Die setzt Fremd/Selbgefährdung voraus, die nicht durch weniger gravierende Massnahmen abgewehrt werden kann. Außerdem spätestens nach 48h einen richterlichen Beschluss dazu. Der wurde hier vermieden man setzte sie kurz vor Ablauf der 48h frei. Warum wohl?

          Abgesehen hatte Fr Bahner mit Ken Jebsen im Vorfeld Kontakt, er wäre evtl tatsächlich persönlich gekommen. Effektiv war aber "nur" ein von Ken vermittelter Anwalt, Herr Sean Henschel, als Beistand der Frau Bahner anwesend, auch bei der Anhörung.



          Also ist auch der Aspekt nicht "wirr".

        • @Berrybell:

          Als Laie mag ich keine Diagnose abgeben, habe aber keine Zweifel, dass sie akut hilfsbedürftig ist, und den Verdacht, dass "Ken Jebsen", der sich in vielerlei Art und Weisen seinen AnhängerInnen gegenüber als "Guru" aufführt, diesen Umstand skrupellos ausnutzt.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Berrybell:

          Können Sie oder wollen Sie nicht verstehen???

          Ich debattiere hier nicht über tatsächliche oder vermeintliche Störungen mir unbekannter Menschen. Sie dürfen das gerne weiterhin tun. Schade nur, dass Ihnen nicht mehr zum Thema einfällt.

          Zum Beispiel: Umgang mit Minderheitenmeinungen, Toleranz, Respekt.

          Die Fehler von Frau Bahner sind einigen unter uns offensichtlich. Ich prügele nicht (auch nicht verbal) auf Menschen ein, die bereits in Bedrängnis sind. Eine Frage des Anstands.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Menschen muß man respektieren soweit so gut. Aber nicht alle ihre komischen ideen. Und die Quarantänemassnahmen mit einer industriemäßigen Ermordung von Menschen gleichzustellen ist mehr als (viel mehr!) als dämlich! Da darf sie sich gerne öffentlich fragen lassen wie viel Latten am Zaun sie eigentlich noch hat!

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @böse Miezekatze:

          Die Abt. Ja - aber ... frisch am Werk.

          Ihre Unterstützung für den von mir Bedrängten in allen Ehren: Eine Frage endet mit einem Fragezeichen. Sie ist bitteschön nicht mit einer Aussage zu verwechseln. Schon gar nicht mit einer, in der der Begriff "Kategorie" fällt. Das ist Schubladendenken pur.

          Zeigen Sie doch mal, dass Sie das besser können ...

          Miau.

  • Entweder ist die Dame wirklich behandlungsbedürftig oder sie betreibt schlicht Eigenwerbung. Vielleicht ja auch beides.

  • jede StA, wo nicht total im djumm, wird das ermittlungsverfahren wegen dejure.org/gesetze/StGB/111.html einstellen.

  • > Die Polizei ließ die unangemeldete Kundgebung aus Gründen der Verhältnismäßigkeit gewähren, obwohl der Abstand von 1,5 Metern bald nicht mehr eingehalten wurde.

    Wie war das mit der Seebrücken-Demo?

    • @flau:

      Ich erinnere in diesem Zusammenhang auch an Journalisten die in einer Großaufnahme jemanden der in die Kamera rennt "ins Gesicht gefilmt" haben und dafür festgehalten wurden...

    • @flau:

      Es ist das bekannte Muster:



      "Rechte" Demos werden unterstützt oder mindestens geduldet.



      (Sonderfahrten der S-Bahn für Nazis etc.)



      Gegen "Linke" Demos geht die Polizei mit großer Brutalität und ganz erstaunlicher Phantasie und Verbissenheit vor.

      • @Wagenbär:

        "Vor dem Kripogebäude empfingen rund 200 Unterstützer Bahner, Mit dabei war auch der AfD-Landtagsabgeordnete Stefan Räpple. Es gab „Wir sind das Volk“-Sprechchöre."

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Berrybell:

          Ihrer Logik folgend heißt dies: Wenn Herr Räpple als AfD Mitglied eine Position unterstützt, so muss diese falsch sein?

          Ein Hoch auf die seltene Gabe der Argumentation.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Ich verstehe den Hinweis auf S. Räpple als bestätigende Ergänzung:



            AfD-Figuren gehen nicht auf "linke" oder "liberale" Demos / werden dort nicht geduldet.



            Das Publikum bestand aus rechtsesoterischen und reichsbürger-offenen Wahnwwichteln.



            Halt die typischen "Jebsen" Gläubigen.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Wagenbär:

              Schön, dass Ihre Schwarz-Weiß-Welt in Ordnung ist. In diesen Zeiten ist dies eminent wichtig. Alles Andere könnte verunsichern.

              Davon ab: es liegt in der Freiheit Ihres Ermessens, die Dinge so zu verstehen, wie Sie es möchten - und wie es in das Gesamtkonzept passt.

              Beim Thema "Gläubige" muss ich passen. Da kenne ich mich gar nicht aus.

  • Klar ist meine Kollegin in ihrem Brass mehrfach falsch abgebogen, die Zurückweisung beim BVerfG war klar und unnötig. Aber es fällt schon auf, dass auf uns Anwälte mit besonderer Leidenschaft und nachhaltig eingedroschen wird. Ich wünschte mir, natürlich, es wäre aus Angst, aber ich fürchte, sie machen es einfach, weil sie es können.

    • @hedele:

      nö, die abweisung des antrags war schon ok. ich habe den zwar nur überflogen, aber... wäre ich BVerfG, dann hätte ich diesen rundumschlag auch freundlich+höflich+sachlich abgewiesen. was nicht bedeutet, dass ich den antrag für völlig grundlos halte, nur eben für unbegründet.

      • @christine rölke-sommer:

        Ich sehe keinen Unterschied zwischen Ihrer Meinung und der des Vorredners.

        • @Günter Picart:

          Psst! Sie stören eine hochdistinguierte Fachdiskussion.

          Solche Diskussionen müssen stets unabhängig von der Frage, ob sich die Parteien eigentlich einig sind, bis zum bitteren Ende durchgezogen werden. Alles andere gefährdet die Rechtspflege.

          Ich würde übrigens BEIDEN Vorrednern entgegenhalten, dass Frau Kollegin Bahners' Antrag ja wohl ein taktischer Fehler war, weil (absehbar) offenkundig abzuweisen. So viel Differenzierung muss sein! ;-)

          • @Normalo:

            Nö, der Antrag von Frau Bahner war einfach peinlich grottenschlecht und stümperhaft gestellt.



            Was will man auch von einer Rechtsanwältin halten, die ernsthaft meint, als Beschuldigtte vor der Polizei aussagen "zu müssen".



            Wie man's richtig macht: Siehe Hinweis von Christine Rölke-Sommer weiter unten.

          • @Normalo:

            flapsig kann ich auch. von der kollegin antragsbegründung ist mir besonders in erinnerung geblieben: sie monierte, dass sie nun nicht mehr einfach so klamotten kaufen gehen könne.



            ansonsten: ich bestreite nicht, dass sie fragen von hoher rechtspolitischer bedeutung streifte. aber das tun andere auch, ohne ob des tatsächlichen oder vermeintlichen widerspruchs zu dekompensieren.



            zum guten schluß: verfassungsblog.de...sammlungsfreiheit/ zeigt, wo's lang geht. davon wünsche ich mir+uns mehr.

            • @christine rölke-sommer:

              Danke - auch an @Wagenbär - fürs Mitspielen! Ich hoffe, Sie meinten es auch nur spaßig...

  • Ich fasse es nicht. Da taucht fast aus dem Nichts eine Anwältin auf, verbreitet wirres Zeug, dass sich für viele (leichtgläubige?) Menschen aufgrund ihres Berufsstandes als glaubhaft darstellen mag, und alle Verschwörungstheoretiker haben eine neue Ikone gefunden.



    Schlimmer noch: dem ganzen Treiben wird auch noch eine öffentliche Bühne gegeben. Lasst sie auf FB, twitter oder wo auch immer doch posten was sie möchte. Die größere Erreichbarkeit und Popularität gewinnt sie aber aus der Online-Presse.



    VT werden sich so oder so ihre "Wahrheit" zurechtbiegen unter aller Ignoranz von Fakten. Nulich habe ich davon gehört, dass die Corona-(Welt)-Verschwörung auf jahrhunderte, wenn nicht gar jahrtausende alte Geheimbünde zurückreicht, welche nun ihre vollen Möglichkeiten ausspielt und die Welt unterjochen wird. Uiii, das wird spannend!

  • 7G
    7964 (Profil gelöscht)

    Es wird trotz allem dautlich, dass es um eine Wirtschaftskrise geht, in der kritische Fragen unerwünscht sind. Mag sein, dass das Vorgehen der Anwältin unprofessionell wirkt, aber sie dann mit Handschellen als "Selbstgefährder" abzuführen, erinnerst an totalitäre Systeme, in denen Fragen und Fragensteller beseitigt werden...

    • @7964 (Profil gelöscht):

      Sie hatte einen Autofahrer gebeten, die Polizei zu rufen, weil sie sich verfolgt fühlte und ist dann ausgeflippt. - Wissen Sie, was die Polizei dann machen muß?

      • @Berrybell:

        Na ja, den Grund für das /gewaltsame/ Handeln der Polizeibeamten gegen die Frau und die Schilderung dieses Ereignisses, kennen wir nur aus der Sicht eben dieser Beamten...

  • Lasst doch den Begriff Corona-Skeptiker. Es hilft nicht in der Sache und gießt nur Öl ins Feuer. Es gibt Menschen, die sind der Auffassung, der Lockdown ist nicht notwendig. Dies ist legitim. Ein Corona-Skeptiker wäre für mich jemand, der nicht glaubt, dass es Corona gibt.

    Ich halte die wesentlichen Maßnahmen bisher für verfassungsgemäß und meine, dass sich die Gegner verrennen. Gleichwohl sind diese Menschen keine Corona-Skeptiker, wenn wäre der Begriff Lockdown-Skeptiker angebracht.

    Es muss doch kein Streit an Fronten eröffnet werden, an denen es eigentlich keinen Streit gibt.

    • @Strolch:

      Ich bin da auf Ihre Wellenlänge, da ich Covid19 und seine Gefährlichkeit nicht leugne und sämtliche mir möglichen Maßnahmen ergriffen habe um mich und andere vor eine Ansteckung zu schützen, gleichzeitig bin ein absoluter Lockdown-gegner, weil hier eine Risikogruppe (u der ich aufgrund von Vorerkrankungen (Bluthochdruck und Herzrythmusstörungen) auch gehöre auf Kosten der Gesundheit anderer geschützt. Dass meine Frau jetzt ein nervliches Wrack ist, und unsere drei Kleinkinder auch langsam Depressionen wegen dem Lockdown kriegen ist eigentlich auch relevant, aber wem soll ich das erzählen, da wird gleich geschimpft hast du nicht Italien, Spanien und Frankreich gesehen gesehen, nun wenn ich sage ich schaue bewundernd auf Schweden, werde ich als OPA/OMA-Mörder beschimpft der unsolidarisch ist und nur an sich selbst denkt, als ob die ganzen Befürwörter an andere Menschen denken, ich denke die denken fast alle an sich selbst und wollen nicht angesteckt werden. Aber was solls, irgenwann ist es vorbei, dann ziehen wir unsere Konsquenzen daraus, und wenn alle Lockdownskeptiker an die gleichen Konsequenzen denken, dann sehe ich in Zukunft schwarz für Deutschland, denn ein Land ohne Kinder kann keine zukunft haben, da kann man soviel Fachkräfte importieren wie man will.

    • @Strolch:

      "Beate Bahner glaubt, dass das Coronavirus nicht gefährlicher ist als die Grippe."

      Das ist für mich durchaus Corona-Skeptisch, nicht nur Lockdown-Skeptisch.

      Aber eigentlich bezieht sich Corona-Skeptiker wohl eher zB. auf den auch genannten Hans Tolzin und seine Anhänger. Tolzin hat unter anderem gerade eine "Corona Wette" ausgelobt, in der er demjenigen 100.000€ bietet, der ihm einen Corona-Virusbeweis liefert ...

      (Ähnlichkeiten mit der "Masern-Wette" des Impfgegners und ehemaligen Dr. Hamer "Germanische Neue Medizin" Jüngers Dr. Stefan Lanka sind nicht nur zufällig ...)

      • @hartmut:

        Ja, das es Corona Skeptiker gibt, ist klar. Aber die Mehrheit stellt Corona nicht in Frage, sondern die Maßnahmen. Wenn jemand sachlich streitet und zB vertritt, dass es auch möglich wäre, dass sich drei (und nicht nur zwei) Personen treffen, gießt die Bezeichnung Skeptiker nur Öl ins Feuer. Das es immer Menschen gibt, die mit Verschwörungstheorien aufwarten, ist klar. Aber das ist doch nur ein kleiner Bruchteil (hoffe ich zumindest).

      • 9G
        97760 (Profil gelöscht)
        @hartmut:

        Zu den gewieften Coronakritikern gehören natürlich die abgebrühten Derivatehändler an den Börsen, die den gsbzen Spuk richtig einschätzten. Nach dem Megacrash wurde erstmal klardenkend in Börsenindizes investiert . Deshalb wird bald ein Ferrari mehr durch Berlin heizen.

    • @Strolch:

      Sehr richtig.

      Ich sehe neben sinnvollen aber auch eine Menge unverhältnismäßige und unplausible Maßnahmen.

      Und dass Demonstrationen möglich sein müssen, wurde hier an anderer Stelle zurecht eingefordert.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @yul:

        Müssen wir jetzt die Demonstrations-Industrie retten?



        Beantragen sie doch Soforthilfe.

        Scherz beiseite- es gibt unter den Menschen auch eine Menge Corona-Skeptiker. Unter Impfkritikern beispielsweise. Unter Esoterikern sowieso. Da muss man nur bei der AfD mal schauen, was sich da alles tummelt.

        Letztendlich führt Angst dazu, dass sich Leute irrational verhalten.