piwik no script img

Initiative gegen Dumping bei AgrarwarenBauern schaffen eigene Milchmarke

Ab sofort gibt es in Supermärkten die „Du bist hier der Chef!“-Milch. Kunden haben über den Preis abgestimmt. Sie wollen 1,45 Euro pro Liter zahlen.

Auf einem Biohof haben Kühe den besseren Ausblick, viel mehr Geld für ihre Milch gibt es aber nicht Foto: Thomas Trutschel/Imago

Berlin taz | Bauer Sven Lorenz ist keiner, der jammern will. Sah es in den letzten Monaten oft so aus, als protestierten alle Landwirte gegen mehr Platz für Tiere im Stall, gegen strengere Düngeregeln, gegen die da oben, zeigt sein Beispiel: Das stimmt nicht. Viele Bauern suchen nach neuen Wegen. Der von Lorenz – er betreibt einen Hof mit 120 Milchkühen und 120 Hektar Land – ist allerdings besonders.

Lorenz, seit Jahren schon Biobauer, lässt seine Kühe jetzt noch länger auf die Weide, hat diese vergrößert, auch einen Hektar hinzugepachtet. Seit diesem Montag steht das Ergebnis als Erstes in Regalen von Rewe, später soll es bei anderen Lebensmittelketten folgen: die Milchmarke „Du bist hier der Chef!“. „Das gab es so alles noch nicht“, sagt Lorenz, „Sie sehen schon auf der Verpackung, was anders ist.“

Die ist denkbar schlicht, grün und blau. Auffällig die Aufschrift: „Diese Milch wurde von uns Verbrauchern gewählt“. Das Besondere: Bevor Lorenz und zwölf weitere Kollegen in den vergangenen Wochen ihre Arbeit verändert haben, konnten Verbraucher online unter dubisthierderchef.de abstimmen. Die Frage: Was für eine Milch soll zu welchem Preis in Läden verkauft werden?

Wie bio soll die Milch sein, woraus die Verpackung bestehen, wie gut der Bauer dabei vergütet werden? Knapp 10.000 Kunden haben sich insgesamt bei acht Fragen entschieden. Und je nachdem, was sie anklickten, verschob sich der Preis für die Milch. Nun steht unten auf der Vorderseite der Milchpackung „Unverbindliche Preisempfehlung, von Verbrauchern gewählt: 1,45 Euro.“

Alle zehn Jahre halbiert sich die Zahl der Milchhöfe

Entscheidend für Lorenz auch ein Satz auf der Seite: „Die Bauern erhalten pro Liter 58 Cent“ – mehr als üblich. Im Schnitt bekommen konventionelle Bauern derzeit 31 Cent pro Liter, 44 Cent halten sie aber erst für fair. Die Einkaufsmacht der großen Handelsketten, vor allem der Discounter, sei enorm, sagt Lorenz. Die einzelnen Landwirte könnten dem wenig entgegensetzen. Das ruiniere viele. „Alle zehn Jahre macht die Hälfte aller Milchhöfe in Deutschland dicht.“ 60.000 sind es heute noch.

Lorenz hat seinen Hof – er hat ihn von den Schwiegereltern im nordhessischen Vöhl übernommen – vor zehn Jahren auf Bio umgestellt. Biobauern bekommen immerhin 47 Cent pro Liter Milch, haben aber auch mehr Aufwand. „Der Preis rechnet sich auch bei Bio noch nicht richtig“, sagt Lorenz. Die Umfrage jedoch zeige, dass Kunden bereit seien, mehr zu zahlen, solange sie wüssten, dass beide glücklicher werden – die Bauern und die Kühe. Vielen behage nicht, wie bisher mit Tieren meist umgegangen werde.

Tiere artgerechter halten

Kühe sind auf Höchstleistung getrimmt. Eine konventionelle Kuh gibt am Tag nicht nur ein paar Liter für ihr Kälbchen, sondern gut 30 Liter für den Milchmarkt. Sie lebt selten länger als viereinhalb Jahre. Dabei können Kühe natürlicherweise leicht 20 Jahre werden. Das schaffen sie auch auf dem Biohof nicht. Dort leben sie im Schnitt sechs Jahre und geben 20 Liter Milch am Tag. Die neue Marke ist „eine Chance, einen guten Preis zu bekommen und die Tiere noch artgerechter zu halten“, meint Lorenz.

Er sagt – nein, er schwärmt –, es rieche im Stall nun nach dem frischem Gras, mit dem er seine Kühe jetzt vor allem füttert. Und wenn es doch mal Kraftfutter gibt, darf es nur aus der Region kommen. Viel öfter als vorher sind die Tiere aber ohnehin draußen. Mindestens vier Monate im Jahr laufen die Kühe von Lorenz nun vor seinem Hof auf der Weide. Er muss neue Regeln einhalten. Wie auch seine zwölf Kollegen, die ab jetzt ebenfalls die „Du bist hier der Chef!“-Milch liefern. Einige von ihnen mussten ihre Ställe umbauen, um den Tieren noch mehr Platz zu geben als zuvor. Lorenz nicht. Er hat erst vor zwei Jahren einen neuen Stall gebaut. Sie alle aber eint: Sie achten jetzt noch mehr auf das Wohl der Tiere und auf Regionalität, als sie es als Biobauern ohnehin schon gemacht haben – dem Kundenwunsch entsprechend.

Verkauf zunächst in 400 Filialen

Die Idee kommt ursprünglich aus Frankreich. Unter der Marke: „C’est qui le patron?!“ werden dort bereits gut 35 Produkte etwa bei der großen Supermarktkette Carrefour verkauft. Neben Milch gehören Äpfel und Butter dazu. In Deutschland hat die Idee Nicolas Barthelmé, ein gebürtiger Franzose, von seinem Wohnort aus, dem hessischen Eltville, angeschoben. Er hat die Onlineumfrage ins Leben gerufen. Er hat immer und immer wieder Gespräche geführt, um Mitstreiter zu finden. Und er gewann nicht nur Lorenz.

Bauer Lorenz ist Vorsitzender der Milcherzeugergemeinschaft Hessen, ein Zusammenschluss von Biobauern, die in eigener Regie auch die einzige Biomolkerei Hessens führen. Der Name: Upländer Bauernmolkerei. Sie holt die Milch von Lorenz und den anderen ab, verarbeitet sie, bevor Rewe sie dann in die Regale stellt. Die Handelskette startet mit dem Verkauf zunächst in 400 Filialen vor allem in Hessen, aber auch in Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz. Rewe-Einkaufschef Hans-Jürgen Moog hält die Milch für „eine wirkliche Bereicherung für den Markt“. Später soll sie auch andernorts angeboten werden.

Und wenn die Kunden trotz allem nicht zugreifen? Lorenz rechnet damit nicht. Im Moment sieht es so aus, als würden schon in vier Wochen auch andere Handelsketten die Milch verkaufen, dann zum Beispiel auch in Baden-Württemberg. Die Verhandlungen laufen. Eine fettarme Milch und eine H-Milch-Variante sollen folgen. Und Lorenz, dessen ältester seiner vier Söhne gerade eine Ausbildung zum Landwirt macht, sagt: „Wir haben bereits Bauern auf der Warteliste, die mitmachen wollen.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

29 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • "Der Markt wird's schon regeln. Klappt ja auch sonst so gut."

    wie gut das klappt kann man daran erkennen,dass wir uns im sechsten massensterben der biodiversität und auf dem weg in einen katastrophalen klimawandel befinden

    solange es märkte gibt-wird auf der erde das zeitalter der finsternis herrschen

    und solange leben weiter zur ware gemacht wird wird es noch nicht einmal möglich sein die destruktive gewalt des zeitalters der finsternis einzudämmen

    der untergang der menschlichen zivilisation ist sicher und unabwendbar-wenn das unrecht gegenüber der natur nicht aufhört

  • das unrecht besteht schon darin eine kuh und ihre milch als waren zu betrachten die auf dem markt verkauft und gekauft werden dürfen.alle grausamkeiten der kapitalistischen ausbeutung von kühen resultieren aus dieser falschen und moralisch verwerflichen sichtweise.



    der handel mit tieren und produkten tierischer herkunft sollte verboten werden

  • Was ist an Molkereigenossenschaften neu?

  • Wenn Bauer Lorenz vorher 120 ha hat und dann ein Hektar dazupachtet, dann hat er nachher ein knappes Prozent mehr. In dieser Größenordung scheint auch der ökologische Mehrwert zu liegen. Das eigentliche ökologische Disaster bei der modernen Milchviehaltung ist die massenhafte Verfütterung von Silage, wo die Wiesen, duch das ständige Abmähen zu Todeszohnen für Insekten und Bodenbrüter werden.



    Wieviel Prozent der 10 000 befragten Chefs hat sich dazu Gedanken gemacht?



    Deshalb ist die Heumilch aus meiner Sicht noch die beste Alternative zur Hafermilch.

    • @noncarnnever:

      Außerdem nährt die Chef-Idee den Verdacht, daß die Verbraucher für den Preisdruck und womöglich auch fürs Bauernsterben verantwortlich sein könnten, während die Handelsriesen mit ihren Preiskämpfen nahezu unbehelligt immer mehr Kapital generieren.

      Wäre es nicht an der Zeit, daß wenigstens die Biobauern, statt pfiffigen Vermaktungsstrategien, ernsthafte Ansätze gegen das Artensterben entwickeln und damit einen Auftrag erfüllen, den ihnen viele engagierte Biokunden längst gegeben haben.

  • RS
    Ria Sauter

    Das ist doch eine sehr gute Ider und sollte auch auf andere Bioprodukte ausgeweitet werden.



    Wünsche viel Erfolg.

  • Dauerschwangere Tiere zu halten um ihnen die Muttermilch abzunehmen und die Babys als "Nebenprodukt" zu verarbeiten (das Fleisch ist so schön zart - klar, zart wie ein Babypopo heißt es ja nicht ohne Grund) ist ethisch vollkommen unproblematisch. Hauptsache der Bauer trägt ne Alltagsmaske.

    • @5ender:

      Das sehe ich im Prinzip auch so.

      Dennoch denke ich, dass es besser als nichts ist. Der beschriebene Landwirt ist mehr um das Tierwohl bemüht, als die meisten seiner Kollegen.

      Das Problem mit radikaleren Argumentationen ist die:

      Es will sie keiner hören.

  • Ich wünsche diesem Projekt viel Erfolg. Es wäre toll, wenn nach und nach weitere Milchprodukte folgen. Eines meiner sommerlichen Lieblingsgetränke ist Buttermilch. Die findet man aber kaum als Bioprodukt und nicht in Plastikbechern. Und die wenigen Läden, wo es sowas gibt, sind ausserhalb meines Radiuses (Auto schon vor zig Jahren abgeschafft, weil bei objektiver Betrachtung nicht nötig).

  • Ich verstehe leider nicht ganz die Innovation hinter dem Konzept: schon jetzt hat der Verbraucher die Möglichkeit zu entscheiden, wie viel Geld er für einen Liter Milch bezahlen möchte, indem er sich entweder für die billigste Milch entscheidet oder entsprechend die Tüte / Flasche kauft, welche höherpreisig ist.



    Das nennt sich dann Marktwirtschaft...

    • @Schildbürger:

      Und dass ein neues Produkt auf dem Markt erscheint nennt man halt auch Marktwirtschaft.

      Möge es sich durchsetzen.

      (Auch wenn es vielleicht nicht reichen wird: Marktwirtschaft alleine wird uns zugrunde richten)

    • @Schildbürger:

      Der Verbraucher kann aber nicht bestimmen, dass das Mehrgeld an die Erzeuger*innen geht. An dem höheren Preis verdienen meist Supermarkt und Zulieferer*innen. Bei dem hier vorgestellten Konzept handelt es sich eher um ein Fair-Trade-Prinzip, wie man es vom Kaffee kennt, dass eine hohe RTO (Return to origin)-Rate garantieren soll.

      • @Floh:

        Nicht hohe. "Höhere". Von 10 Cent Preisaufschlag gehen nicht selten 9 an den Händler. Der Caffeebauer kann trozdem weitaus besser davon leben.



        Desshalbt gibt es mittlerweile auch sehr preiswerten Fair Trade Coffee.

        Auch hier macht Rewe natürlich mit weil es A: Einen Neuen Mark für Sie eröffnet für mehr Zahlungsfähige, umweltbewusste Kunden und B auch eine sehr gute Marge einfahren können.

  • Der Klassiker, wenn man sich organisiert, klappt es auch mit dem Einfluss.

    Glückwunsch zum guten Start.

  • Was mir wichtig wäre: Verkauft auch mal halbe Literpackungen und (packt nicht gleich 30% zum Literpreis drauf). Dann würde ich auch gerne 75 Cent für 0,5l faire Milch zahlen.

    • @Dorian Müller:

      Ich kaufe in meinem lokalen Bioladen 1/2 Liter in der Flasche, die ich mitbringe. Wird dort abgefüllt.

      Alternativ kriege ich in einem anderen 1/2 Liter in der Verpackung (für mich 2. Wahl).

      Suchen lohnt sich. Sich hinsetzen und greinen "ich will" bringt nichts.

  • Gute Sache! Ich werde zukünftig darauf achten.

  • Ich bezweifle, dass das mehr als ein Nischenprodukt sein kann. Die Lösung ist doch ganz einfach: produziert weniger Milch, dann steigt auch der Preis. Der niedrige Milchpreis ist eine Folge der Überproduktion. Letztlich werden so oder so weniger Menschen von der Milchproduktion leben können.

    • @Ruediger:

      "produziert weniger Milch, dann steigt auch der Preis"

      Der Markt wird's schon regeln. Klappt ja auch sonst so gut.

    • @Ruediger:

      Ihre



      Analyse ist IMHO ganz schlicht falsch. Der Preis von Milch (und anderen landwirtschaftlichen Produkten) beruht darauf, dass Konzerne wie Aldi die Preise diktieren. Und das wiederum basiert darauf, dass diese Konzerne mit (im Vergleich) extrem kleinen Anbietern verhandeln.



      Derselbe Grund führte dazu, dass sich vor 180 Jahren Gewerkschaften bildeten. Hätten die Bauern ähnliche Interessenvertreter, wären die Preise auch anders.

      • @Kaboom:

        Das "Preisediktieren" funktioniert nur, wenn es ein Überangebot gibt. Aldi kriegt die Milch für jeden Preis, den sie bieten, weil die Milch verramscht werden muss. Gäbe es nur so viel Milch, wie auch wirklich verkauft wird oder noch weniger, könnten die Erzeuger die Preise diktieren.



        Es gibt kaum eine Berufsgruppe mit mächtigeren Interessenvertretern als die Bauern, sonst hätten wir nicht so hohe Subventionen für die Landwirtschaft. Aber diese Politik führt genau zu den Überkapazitäten, die es dem Handel ermöglichen, die Preise zu drücken.

      • @Kaboom:

        Sie haben recht, aber nicht ganz.



        Unsere Allmächtigen Lebensmittelkonzerne diktieren auch Marktriesen wie Coca Cola oder Nestle die Preise, selbst wenn sich alle Molkereien in Deutschland zusammenschließen, haben sie noch keine Macht gegen diese Riesen, weil die dann die Milch im Ausland kaufen. Darum nur ein Preis für die Milch in ganz Europa bei einer festgelegten Menge.

        • @Günter Witte:

          NIEMAND diktiert Nestle oder Coca Cola die Preise.



          Und was nun den Einkauf von Milch aus anderen Ländern angeht: Die Preise von Milch in Osteuropa und anderswo sind heute schon niedriger als die hier in D. Seltsamerweise kaufen die Lebensmittelkonzerne trotzdem Milch in D. Und das hat viele Gründe, von Qualität (und deren Kontrolle) bis hin zur Länge der Transportwege.



          Und selbstversändlich hätte ein Zusammenschluss aller Molkereien D's den exakt gleichen Effekt wie die Gründung der Gewerkschaften. Und ganz beiläufig gesagt: Ein zentraler Verband deutscher Molkereien könnte die Produkte anderswo an den Mann zu bringen, bzw. damit drohen. In China explodiert z.B. gerade der Milchbedarf.

          • @Kaboom:

            Erstmal ein Link zur Macht des Einzelhandels :



            www.stern.de/wirts...erden-9119690.html



            Deutschland ist heute schon, DANK des LEH, das Land mit den niedrigsten Milchpreis, bei den höchsten Anforderungen, in Europa.



            Und das sich alle Molkereien zusammenschließen bleibt nur ein Wunschtraum, weil das Kartellamt das NIE zulassen würde.

    • @Ruediger:

      Wenn Deutsche Landwirte weniger produzieren, holt der Handel die Milch im Ausland. Wir hatten 1950 in Deutschland 1700000 Milchkühe mehr als heute, seit 1970 haben 92% der Betriebe aufgehört.



      Es ist schön wenn Landwirte selber Initiative zeigen, aber die Macht des Lebensmitteleinzelhandels kritisieren und dann über diesen vermarkten, wird nichts am Problem ändern.



      Es dürfte für Milch Europa weit nur einen Preis geben ( Bio + 0,15€ ), so das der Handel keine Molkerei gegen die andere ausspielen könnte, dafür dürften Landwirte nur eine bestimmte Menge liefern ( Kontingent ) )

      • @Günter Witte:

        Das gab es schon mal, nannte sich Michquote. War auch nicht so mega-erfolgreich. Wurde dann von den großen Produzenten abgeschafft - der Agrar-Lobby.



        Angeblich waren die Kleinbauern dagegen, aber von denen habe ich nie was in der Presse oder so gehört - nur privat. Waren wohl nicht aktiv genug.

        • @Cededa Trpimirović:

          Wenn der Markt den Preis macht, dann gibt es nur einen Preis für das gleiche Produkt. Wenn es sich nicht lohnt, in Deutschland Milch zu produzieren, dann ist das.eben so. Ich finde deinen Vergleich mit 1950 nicht besonders aussagekräftig, ich vermute, dass man damals wesentlich mehr Kühe und Arbeitskräfte brauchte, um die gleiche Menge Milch zu produzieren wie heute, und dass die Betriebe erheblich kleiner waren, außerdem war der pro Kopf Verbrauch von Milch möglicherweise höher.

        • @Cededa Trpimirović:

          Sicher das gab es schon mal, ich habe es aber erwähnt im Zusammenhang wenn es EU weit nur einen Preis gäbe.



          Nehmen wir an, es gäbe 0,45€ je L Milch, so muss die Menge begrenzt bleiben, weil sonst würde der Tierbestand erhöht werden und es gäbe wieder ein Überangebot.

  • 9G
    93849 (Profil gelöscht)

    Ich habe diesen Planet und die Gesellschaft komplett aufgegeben. Aber solche kleinen positiven Nachrichten freuen mich dann doch. Das ist der einzig legale Kampf, den wir gegen Politik und Wirtschaft noch führen können, der irgendwie Erfolg versprechen könnte.

    Viel Glück an diese Bauern! Drücke die Daumen, dass das langfristig funktioniert.