piwik no script img

Größte Klimasünder der WeltDie dreckigen drei

Wer ist der größte Klimasünder? China? Die USA? Die EU? Es kommt drauf an, wie man rechnet. Das Ergebnis kann durchaus überraschen.

Bei den Unternehmen gilt China Coal als größter Emittent von Kohlenstoffdioxid Foto: dpa

Berlin taz | Wer dem Klima am meisten schadet, hängt davon ab, wie man rechnet. Schaut man auf die CO2-Emissionen der Nationalstaaten, liegt inzwischen China weit vorn. Die Supermacht aus Fernost stieß 2017 nach Zahlen der EU-Datenbasis EDGAR etwa 11 von weltweit 37 Milliarden Tonnen CO2 aus der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas aus. Es folgen die USA (5 Milliarden Tonnen) vor der EU (3,5 Milliarden), Indien, Russland und Japan. Bezieht man die Entwaldung in die Statistik ein, liegen Brasilien und Indonesien auf Rang 5 und 6.

Schaut man auf die „historischen Emissionen“, mit denen die Staaten die Atmosphäre seit der Industriellen Revolution belastet haben, dann sind die USA der größte Klimaschädling. Es folgen laut einer Studie des Thinktanks „Climate Analytics“ die EU und China. Diese großen drei sind für etwa die Hälfte der bisherigen Erwärmung verantwortlich. Mit Abstand folgen dann Russland, Indien und Brasilien.

Nimmt man wiederum den aktuellen Ausstoß pro Kopf der Bevölkerung zum Maßstab, führen vor allem die reichen Ölstaaten mit hohem Einkommen: Katar mit 37 Tonnen, die Vereinigten Arabischen Emirate mit 21, dann Saudi-Arabien und Kuwait. Die USA, Kanada und Australien emittieren jeweils etwa 16 Tonnen pro Kopf. Die EU kommt auf einen Schnitt von etwa 7 Tonnen, weltweit sind es im Schnitt 5 Tonnen CO2 pro Kopf – weniger als 2 Tonnen pro Einwohner gelten als verträglich mit dem Klimaziel von 2 Grad.

Von einem „gerechten“ Wert weit entfernt

Allein der Meiler Neurath im rheinischen Revier stieß 2018 rund 32 Millionen Tonnen Kohlendioxid aus – fast so viel wie ganz Dänemark

Unter den Konzernen belegt der chinesische Kohlegigant China Coal den ersten Rang bei den Verschmutzern. Im „Carbon Majors Report“ von 2017 listet der britische Thinktank Carbon Disclosure Project die dreckigsten Unternehmen der Welt auf. Demnach sind allein die 25 größten Verschmutzer für mehr als die Hälfte aller CO2-Emissionen seit 1988 verantwortlich, als der Klimawandel offiziell als Problem erkannt wurde. Nach China Coal kommen die Staatskonzerne Saudi Aramco, Gazprom und Iranian Oil. An Platz 5 folgt das erste private Unternehmen: ExxonMobil, dann Coal India, Petroleos Mexikanos, Russia Coal und Royal Dutch Shell. Erster und einziger deutscher Konzern auf der Liste ist RWE auf Rang 41.

Und damit kommen wir zu Deutschland. Die Bundesrepublik verursacht zwar nur etwa 2 Prozent aller Klimagase weltweit – aber die Deutschen stellen auch nur etwa 1 Prozent der Weltbevölkerung. Schon für einen weltweit „gerechten“ Durchschnitt müssten die Emissionen also halbiert werden.

Fridays for Weltklima

In diesen Tagen dreht sich alles ums Klima. Aus dem einsamen Protest von Greta Thunberg in Stockholm ist eine globale Bewegung geworden. Sie ruft zum weltweiten Streik auf. Am 20. September protestiert „Fridays For Future“ in 400 deutschen Städten, weltweit soll es 2.000 Aktionen in 120 Ländern geben. Gleichzeitig stellt die Bundesregierung die Weichen für eine strengere Klimapolitik.

Die taz ist Teil der Kampagne „Covering Climate Now“. Mehr als 200 Medien weltweit setzen bis zum UN-Klimagipfel vom 21. bis 23. September in New York gemeinsam genau ein Thema: Klima, Klima, Klima.

++ Klima-Abos ++: Sie erhalten 5 Wochen die digitale taz und samstags die gedruckte taz am Wochenende, zusammen für 10 Euro. Davon gehen 2,50 Euro als Spende an atmosfair. SchülerInnen und Studierende können die taz 14 Tage lang kostenlos testen. (Beide Probeabos enden automatisch)

Historisch betrachtet ist Deutschland für etwa 4 Prozent des Problems verantwortlich. Mit etwa 9 Tonnen CO2 pro Kopf liegt es weltweit auf Rang 29 der dreckigsten Länder. Auch ist der deutsche Ausstoß pro Kopf und absolut deutlich höher als im Schnitt der EU. Der Grund: Deutschland ist ein reiches Land. Im weltweiten Vergleich steigt meist der CO2-Ausstoß mit Wohlstand und Sozialprodukt eines Landes an.

Die größten CO2-Schleudern in Deutschland sind die Braunkohlekraftwerke. Allein der Meiler Neurath im rheinischen Revier stieß 2018 rund 32 Millionen Tonnen Kohlendioxid aus – fast so viel wie ganz Dänemark. Dichtauf folgen die Kraftwerke Niederaußem, Jänschwalde, Weisweiler, Schwarze Pumpe, Lippendorf und Boxberg. Unter den 10 größten CO2-Verschmutzern in der EU belegt Deutschland nach dem polnischen Werk Bełchatów die Plätze 2 bis 7 sowie Platz 9.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

42 Kommentare

 / 
  • ist ja schön, das Rußland (144 Mio EW) so umweltfreundlich ist im Vergleich zur EU (512 Mio)



    An welcher Stelle liegt den Köln?



    Ich schätze doch mal im grünen Bereich? ;)

  • Wenn die Reduzierung des CO2-Ausstoßes ähnlich zügig und stark vorangeht, wie die seit Monaten geübte verbale Ereiferung, so soll mich dies freuen.

    Doch ich befürchte, dass der Großteil der CO2reduktion nicht durch die Einspartaten einsichtiger Bürger und FfF-Befürworter (mache ich auch) & Co. bewirkt werden wird, sondern, wenn überhaupt, durch die Einstellung der Braunkohlekraftwerke und einen deutlich stärkeren Ausbau der erneuerbaren Energien.

    Weniger Worte und mehr Taten sind gefordert!

    ;-)

  • Zementproduktion fehlt hier.



    Die Chinesen verfeuern Kohle größtenteils für Städtebau, Infrastruktur usw. Allein für Zement sind Chinas Emissionen höher als die der USA insgesamt. Aber Städtebau ist eben was anderes als Flugverkehr oder SUVs oder Gasfackeln im Iran. Städtebau ist unvermeidlich und ein anderes brauchbares Material als Zement ist nun mal nicht vorhanden.

    • @el presidente:

      Zement kann auch klimaneutral hergestellt werden.



      Außerdem geht Städtebau auch mit weniger Zementverbrauch.

  • Ich verstehe die Statistiken nicht ganz.

    Ich würde den Ausstoß von Bergbauunternehmen (Kohl, Gas, Öl) nicht zur "Verschmutzung" zählen, denn die verwenden und brauchen das Material ja nicht.



    Die fördern nur, was Andere haben wollen.

    "Verschmutzer" wären für mich die Anwender und Umwandler, also Industrie, Kraftwerke, Verbraucher etc.

    Dort muss man auch ansetzen, wenn es auf der Erde sauberer werden soll.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Sonntagssegler:

      Und Waffenproduzenten töten selber niemanden. Wenn man die Kohleindustrie dazu bringt deutlich weniger zu produzieren steigt der Preis und Verbraucher steigen um.

  • Sehr optimistisch für die Deutschen weichgespülter Artikel. Nach dem Konsumprinzip - CO2 der Herstellung von Konsumgüter wird den Konsumenten(Deutsche), nicht den Produzenten (China) zugerechnet, liegen die Deutschen nicht bei 8 Tonnen pro Jahr und Person, sondern bei 16

    de.m.wikipedia.org..._nach_CO2-Emission

    Wir müssen das auf 2 Tonnen senken, = 1/8, wenn wir überleben wollen.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @TAE EZR:

      Auf 2 Tonnen senken ist schwierig. Leichter ist es mit der Ein-Kind-Politik die Weltbevölkerung zu halbieren. Dann sind es 4 Tonnen.



      Damit können Sie immer noch nicht Auto fahren, aber wer braucht das schon wirklich.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Auch bei einer vollständigen Ein-Kind-Politik kann die Bevölkerung eines Landes noch eine Zeitlang zunehmen, wenn eine sehr junge Bevölkerung allmählich altert und je ein Kind noch dazukommt.

        Außerdem dauert der Rückgang viel zu lange.

  • Kuckst du… das ZDF und Prof. Harald Lesch stehen m. W. nicht im Verdacht, besonders "Links" zu sein…:



    www.zdf.de/dokumen...ald-lesch-100.html



    Ist doch schon wurscht, wer was verursacht hat… JETZT müssen wir ALLE verzichten, etwas tun, um den Klimawandel auszuhalten – je länger wir warten, umso heftiger wird's für alle, besonder für die, die am wenigsten dazu beigetragen haben.



    Aber die meisten sagen "ich mach nichts, sollen doch die anderen, dann mach ich vielleicht auch…" – so wird das nixxx.



    ^^Es lebe die Arroganz.^^



    Die Flüchtlingsströme werden noch extremer werden, alle sozialen Gefüge werden unter dem Druck der Unterversorgung mit Wasser und Nahrung zusammenbrechen – und das alles wird nicht weit entfernt geschehen, sondern überall – auch bei uns in Europa.



    Viel Spaß damit.

  • China steht für 27% des CO2-Ausstosses und 17% der Bevölkerung und muss nichts "halbieren" - hat sogar die Zeit bis 2030 zu peaken.

    BTW, historische (kummulierte) Rechnung ist Humbug. Der technologische Fortschritt, der in der Zeit erarbeitet wurde, steht heute quasi jedem zur Verfügung. Keiner muss z.B. neu erfinden wie man Stahl gießt durch 200 Jahre dreck und trial and error.

    • @agerwiese:

      Jein, er stünde zur Verfügung, wenn wir nicht per Copyright und Patenten Vieles nur für uns behielten.

    • @agerwiese:

      So ist es. Und der Fortschritt hat auch das Wachstum der Erdbevölkerung ermöglicht, gerade auch in ärmeren Ländern, durch verbesserte ärztliche Versorgung, verbesserte Versorgung mit Lebensmitteln. Alles nicht optimal, weil sie schneller wächst als nachgehalten werden kann.



      Aber historischer CO2 Ausstoss hat eben auch zu vielem geführt, was alle haben wollen.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @fly:

        Die Weltbevölkerung wächst da am schnellsten, wo die Armut am Größten und die Anwendung des Fortschritss am geringsten.

  • Der Mensch kann dich gar nix dafür! Das sind doch alles die Rinder mit ihrem horrenden CO2 Ausstoß.

    Frank Shumann baute schon vor dem ersten Weltkrieg Solarkraftwerke, bzw. forschte daran. Nach seinem Modell und Berechnungen hätte es genügt ein Kraftwerk mit 250m Seitenlänge zu bauen, um den globalen Energiebedarf zu decken.

    • @Reyde Lanada:

      Ist das jetzt Ironie und Verarsche, oder ernst gemeint?



      Gehen wir mal drauf ein. Bei einer Solarkonstante von 1367 W/m2 hat man bie verlustfreier Umwandlung von Sonnenenergie (gibt es natürlich nicht mal ansatzweise) ca. 85,4 MW Energie. Das hätte nicht mal vor dem ersten Weltkrieg für den Energiebedarf gereicht.

      • @Jalella:

        Hatte das in einer Arte Doku gesehen und mich nicht weiter recherchiert.



        Der Mann wollte das Kraftwerk in mitten der Sahara bauen, sollte das einen Unterschied machen.

        Das mit den Rindern war Ironie, der Teil mit dem Kraftwerk mitnichten

  • Wie ist es möglich, dass ein Berliner Hartz-IV-Empfänger, ohne sich überhaupt anzustrengen, mehr CO2 produziert als ein hart arbeitender Bauer in Mogadischu?

    Es ist in reichen Ländern wie Deutschland viel zu einfach und zu bequem geworden, die Umwelt zum eigenen Vorteil rücksichtslos auszubeuten und zu vergiften. Die steuerlichen Vergünstigungen für Heizöl und die sozialen Standards sollten drastisch gesenkt werden, damit es sich nicht mehr lohnt, im Winter aus dem Fenster heraus zu heizen, nur weil die Heizkosten vom Jobcenter trotzdem komplett übernommen werden.

    Durch erheblich höhere Steuern auf Strom, Heizöl, Fernflüge, Elektroartikel und exotische Früchte kann zumindest die breite Masse davon abgehalten werden, weiter sinnlos zu konsumieren. Das ist die einzige Möglichkeit, den CO2-Ausstoss wirksam zu senken.

    • @Elroy Banks:

      "Wie ist es möglich, dass ein Berliner Hartz-IV-Empfänger, ohne sich überhaupt anzustrengen, mehr CO2 produziert als ein … [...] ... nur weil die Heizkosten vom Jobcenter trotzdem komplett übernommen werden"

      Und wieder einmal muss der Hartz IV Empfänger herhalten, wenn man einen Sündenbock benötigt. Nach oben buckeln und nach unten treten, darin kennt sich der Deutsche ja sehr gut aus.

      Jetzt hat der Hartz IV Empfänger den Klimawandel also auch schon zu verantworten. Diese 5,3 Millionen Hartz IV Empfänger scheinen wirklich schlimme Leute zu sein. Wahrscheinlich haben die "Hartzer" auch den VW-Abgasskandal zu verantworten und haben wohl auch massenhaft Glyphosat auf deutschen Feldern verstreut. Dass vor vielen Jahren die Solartechnik (Photovoltaik) zugunsten von Kohlekraftwerken und der Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken zerschlagen wurde, um den Kohlekraftbetreibern und Kernkraftbetreibern Milliarden Euro Gewinne zu garantieren, haben sich sicherlich auch die "Hartzer" ausgedacht. Dass man aus Deutschland das Niedriglohnland Nummer 1 in Europa gemacht hat, damit man mit immer mehr Niedriglohnsklaven der Exportweltmeister von Europa werden konnte und dadurch der "Schornstein" des Wirtschaftswachstums die CO2-Konzentration in der Atmosphäre schon auf 415 ppm angehoben hat,



      das haben sicherlich auch diese "Hartzer" zu verantworten.

      Wahrlich schlimme Leute, diese Hartz IV Empfänger. Da hat man immer gedacht, das geldgierige Großkonzerne und unfähige Politiker den Klimawandel verursacht haben, aber jetzt erfährt man endlich die Wahrheit, dass nämlich die Hartz IV Empfänger hinter dem Klimawandel stecken.

    • @Elroy Banks:

      "…nur weil die Heizkosten vom Jobcenter trotzdem komplett übernommen werden.…"



      Da irren Sie gewaltig, da gibt es von den Gemeinden festgelegte Obergrenzen für die einzelnen Heizungsarten, und die natürlich sehr niedrig angesetzt sind.



      "Bei offenem Fenster heizen, weil das Jobcenter zahlt", was haben Sie nur für ein Menschenbild!



      Schon mal was von sozialer Gerechtigkeit gehört?



      Was empfehlen Sie einem Verhungernden? Weniger zu essen?



      Missgunst ist das m. E. heutzutage das größte Übel. Denken Sie doch mal drüber nach…

    • 0G
      05653 (Profil gelöscht)
      @Elroy Banks:

      Das ist nur das statistische Mittel. Womöglich produziert der Hartz IV Empfänger gar nicht soviel wie ihr städtischer Bauer in. Mogadischu, weil er gar nicht am Produktionsprozess partizipiert.

    • @Elroy Banks:

      "Die steuerlichen Vergünstigungen für Heizöl

      und die sozialen Standards sollten drastisch gesenkt werden

      , damit es sich nicht mehr lohnt, im Winter aus dem Fenster heraus zu heizen, nur weil die Heizkosten vom Jobcenter trotzdem komplett übernommen werden."

      mit einer solchen denke bringt man die armen gegen den klimaschutz auf .dass kann nicht der richtige weg sein.

      wenn man klimaschutz einigermassen demokratiekonform realisieren will,darf man ihn nicht gegen die soziale gerechtigkeit ausspielen.

      die kosten des klimaschutzes sind gemäss dem leistungsfähigkeitsprinzip zu verteilen..

      je mehr eine*r verdient desto mehr soll sie*er pro tonne co2 bezahlen

      aber auch das verursacherprinzip ist zu berücksichtigen

      bei gleich hohem einkommem soll die steuer in abhängigkeit von der höhe der individuellen emmisionen steigen.

      wenn man die mieter zu individuellen oder genossenschaftlichen eigentümern macht entwickeln sie eher ein interesse an investitionen in die energetische sanierung der von ihnen bewohnten häuser

      dass setzt vorraus dass selbstgenutztes oder genossenschaftliches wohneigentum unter besonderen gesetzlichen schutz gestellt wird.

      indem man die mieten rabiat deckelt so dass es sich nicht mehr lohnt vermieter zu sein kann man die vermieter dazu zwingen an den staat zu verkaufen-der staat übernimmt alle privaten mietwohnungen und verschenkt sie an ihre bewohner*innen

      der markt für mietwohnungen wird abgeschafft.



      selbstgenutztes wohneigentum wird zu einem sozialen grundrecht gemacht.

      der spekulative aufkauf von grund und boden wird verboten.

      die soziale revolution fegt die kapitalistischen ausbeuter aus den städten

      • @satgurupseudologos:

        Vernunft breitet sich in der Bundesrepublik Deutschland - schöne Utopie. Das Problem ist, dass es dafür eigentlich zu spät ist. Die sozialen Standards in Deutschland sind im globalen Vergleich einfach zu hoch, so viele Ressourcen gibt der Planet nicht (für jeden) her.

      • @satgurupseudologos:

        Aber er hat auch Recht. Wenn er sagt Fenster auf beim Heizen. Wir haben auch zwei Familien die Harz 4 beziehen. Und ja die haben das Fenster beim Heizen auf. Und schauen RTL am Nachmittag. Da ja. Ein Fernseher jedem zusteht. Das ist aus eigener Erfahrung. Aber das soll nicht verallgemeinern. Ich weis das es auch ander gibt. Nur sehr viele so wie die oben genannten.

        • @Get Involved:

          Die Heizkosten, die über dem von der Gemeinde festgelegten Höchstverbrauch an z. B. Heizöl, Feuerholz, Gas und Heizstrom liegen, müssen die Betreffenden dann aus dem Regelsatz bezahlen.



          Es liegt dann im Ermessen des Amtes, in extrem kalten Wintern (die werden wir ja "dank" Klimakatastrophe jetzt los) eventuell angemessene, höhere Heizkosten zu erstatten/nachzuzahlen.



          Also, schon von den gesetzlichen Bestimmungen her ist das Heizen bei offenem Fenster (woher wissen Sie, dass die Heizung bei offenem Fenster wirklich an ist?) nichts, was der Allgemeinheit zusätzlich zur Last fällt.



          Hört doch bitte auf, die Ärmsten der Gesellschaft auch noch für die Klimakatastrophe verantlich machen zu wollen. Das ist einfach lächerlich und sagt mehr über den, der das behauptet aus, als ihm lieb sein kann.

  • Ist wirklich die Emission pro Kopf relevant oder vielmehr die Effektivität der Wirtschaft?!

    Deutschland ist mit 2% an den weltweiten CO2-Emissionen beteiligt, liegt aber mit 3.684.816 Mio. US$ auf Platz 4 des weltweit erwirtschafteten Bruttoinlandsprodukts von 79.865.481 Mio. US$. Das entspricht 4,6%. Deutschland ist also schon jetzt doppelt so effektiv wie der Rest der Welt.

    de.wikipedia.org/w...uttoinlandsprodukt

    • @Holger Westermann:

      Effizienz (effektiv sind alle Länder) ist zwar gut, die angepeilte Grenze von 2 Tonnen pro Kopf bleibt aber dieselbe. Insofern ist tatsächlich die Emission pro Kopf relevant. Allerdings haben wir dann durch das Zugrunderichten unseres Planeten mehr Geld verdient.

  • Etwas fehlt mir noch in der Rechnung.



    Der persönliche, bzw Gesamtstaatliche Konsum. Immerhin kaufen wir die chinasischen Produkte,die mit Hilfe der chinesischen Kohle produziert werden.



    Nur so zum Beispiel.

    • @fmraaynk:

      Genau!

      Und "wir" verkaufen sehr viel nach China, z.B. Schweinefleisch aus schwerer Tiermisshandlung und "Pestkutschen" (PKW). Da sind "wir" dann erstmal die Täter und Verursacher von schädlichen Emissionen.

      Man merkt schnell, dieses gegenseitige Beschuldigen bringt nicht so viel.

      Aussteigen! Lebensmodelle entwickeln, die den unnötigen Konsum weglassen sind zukunftsfähig.



      Wir sollten die "normalen" Konsument*innen zumindest auslachen!

    • @fmraaynk:

      Das gilt natürlich auch umgekehrt, jetzt sowie für die historischen Daten. China und viele andere Länder haben Produkte konsumiert, die mit Hilfe der deutschen Kohle produziert wurden.

    • @fmraaynk:

      Und die Chinesen stellen diese Produkte wohl frei und uneigennützig zur Verfügung?



      BTW, Exportquote Deutschlands ist größer als die von China.

      • @agerwiese:

        Es geht darum, dass wir hier bestimmte Produktionsarten verbieten, weil sie zu dreckig sind, und dann auf dieselbe dreckige Art hergestellte Produkte aus China importieren. Das ist einfach völlig paradox.

      • @agerwiese:

        Effizienz (effektiv sind alle Länder) ist zwar gut, die angepeilte Grenze von 2 Tonnen pro Kopf bleibt aber dieselbe. Insofern ist tatsächlich die Emission pro Kopf relevant. Allerdings haben wir dann durch das Zugrunderichten unseres Planeten mehr Geld verdient.

  • Zur Kenntnisnahme und Information, tippe ich mal ein paar Zeilen aus "Global 2000" Bericht an den Präsidenten (1980) S. 84/85 ab:

    "...Ein weiteres Umweltproblem, das in Zusammenhang mit der Verbrennung fossiler Brennstoffe (...) steht, ist die zunehmende Konzentration von Kohlendioxyd in der Erdatmosphäre ... dass es noch vor der Mitte des 21. Jahrhunderts zu höchst problematischen Auswirkungen (...Landwirtschaft) kommen kann. Der CO2-Gehalt der Erdatmosphäre ist in den letzten hundert Jahren um etwa 15% gestiegen und wird im Jahr 2000 voraussichtlich um ein Drittel über dem vorindustriellen Niveau liegen. Wenn die prognostizierten Steigerungsraten bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe (jährlich etwa 2%) fortbestehen sollten, wird es voraussichtlich zu einer Verdoppelung des CO2-Gehalts der Atmosphäre nach Mitte des nächsten Jahrhunderts kommen... Veränderungen in der Struktur der Niederschläge auf der ganzen Erde und ein Temperaturanstieg von 2 - 3° in den mittleren Breiten der Erde eintreten. Landwirtschaft und andere Tätigkeitsbereiche des Menschen hätten große Schwierigkeiten, sich einem so großen und schnellen Klimawechsel anzupassen. Schon eine Steigerung der durchschnittlichen Temperaturen auf der Erde um 1° würde das Erdklima wärmer machen, als es jemals in den letzten 1000 Jahren gewesen ist.



    Ein CO2-bedingter Temperaturanstieg wird an den Erdpolen drei bis viermal so groß sein, wie in mittleren Breiten. Ein Anstieg der Polartemperaturen um 5-10° Celsius könnte am Ende zum Abschmelzen der grönländischen und antarktischen Eiskappen und damit zu einem schrittweisen Anstieg des Meeresspiegels führen. Zahlreiche Küstenstädte müssten aufgegeben werden."

    Wie gesagt: Erkenntnis von 1980!

    Wachsender Wohlstand, Ignoranz und die menschliche Hybris, mit Technologie die Gesetze der Physik überlisten zu können, hat schon damals eine Kurskorrektur verhindert. Es hat sich nichts geändert, deshalb "Weiter so" mit Klima wirksamen Innovationen für Deutschland.

    • @Drabiniok Dieter:

      Danke!

      "Global 2000" Bericht an den Präsidenten von 1980 ist ein sehr wichtiges Zeitdokument!

      Circa 1957 warnte ein Wissenschafler vor den Kapitol in Washington vor dem Treihhauseffekt und zeigte dort mit seiner Hand wie hoch dort der Meeresspiegel eines Tages stehen könnte.



      Der dringende Verdacht, dass CO2 und andere Gase sehr problematisch sind, bestand also schon vor gut 60 Jahren.

      Ich denke auch, dass der Mensch, wenn überhaupt nur durch Schmerzen lernt und sich ändert.



      Er wird das Nötige tun wollen, wenn es zu spät ist, oder dann immer noch behaupten, dass er es nicht verschuldet hat.

    • @Drabiniok Dieter:

      vielen dank für den hinweis!

  • 0G
    05653 (Profil gelöscht)

    Deutschland ist ein reiches Land. Der Grund: In Deutschland werden Unmengen an Braunkohle verheizt. Gut, wenn man seinen Humor noch nicht verloren hat.

  • Bei den historischen Gesamtemissionen sollte man auch bedenken, dass den Weg der Industrialisierung über Kohlenwasserstoffverbrennung glaube ich in der Summe fast alle Menschen/Länder gegangen wären, weil er insgesamt natürlich immense Vorteile gegenüber einer nicht industrialiserten Welt hat - insbesondere, wenn man Milliarden Menschen ernähren will. Neben die Schuld der Emissionen kann man daher auch den Verdienst stellen, diesen Weg für die Menschheit erarbeitet zu haben.

    Jetzt sind wir technisch weiter (auch dank 150-200 Jahre CO2) und machen es in Zukunft besser.

    • @Markus Michaelis:

      Ihr cleanwashing ist dann doch etwas billig.



      Darf mit der selben Logik auch Sklaverei legitimiert werden,?



      Für den Fortschritt?



      Beides ist noch immer real.

      • @fmraaynk:

        Kohlenwasserstoffverbrennung war eine tolle Leistung mit tollen Ergebnissen. Jetzt hat man es übertrieben und sollte es so schnell wie möglich ersetzen. Was hat das mit Sklaverei zu tun?

        • @Markus Michaelis:

          „Was hat das mit Sklaverei zu tun?“

          Man könnte argumentieren, dass auch die Sklaverei etwas Gutes hatte, da man so erkannt hat, dass Menschen gerne frei sein möchten (so lustig das klingt, es gab und gibt immer wieder Menschen, die anderen Menschen diesen Freiheitswillen absprechen).

    • @Markus Michaelis:

      Genau, 10 mal soviel installierte aktuelle Wind- und Solarleistung = 100% Primärenergie.



      Lärmschutzwände an Autobahnen, Häuserwände und Dächer, zusätzlich zu hoffentlich nachhaltigen Investitionen in den globalen Süden. Wo ist da das Problem..?