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Gewalt an SchulenIn der Eskalationsspirale

Aufgebrachte Eltern, eine entsetzte Lehrerin, ein Konflikt, der eskaliert – das ist der Klassiker. Aber bei näherem Hinsehen ist manches anders.

Melden und dann reden, so läuft es idealer Weise im Unterricht. Davor und danach klappt es oft nicht so friedlich Foto: Marijan Murat/dpa

S eit ich hier über diese Veranstaltungen zum Thema Gewalt gegen Lehrer schrieb, spukt mir eine Geschichte im Hinterkopf herum, die mir ein Sozialarbeiter erzählt hat. Sie geht so: Ein 15-Jähriger hat Streit mit einem Klassenkameraden und tritt im Zuge dessen ein paar Mal so heftig gegen dessen Fahrrad, dass es beschädigt wird. Natürlich werden die beiden Streithähne getrennt und die Eltern alarmiert.

Die Familie des 15-Jährigen erscheint mit gleich vier Personen: Mutter, Vater, zwei Brüder. Alle vier sind sehr aufgebracht, sehr laut und sprechen wenig Deutsch. Die zuständige Klassenlehrerin fühlt sich verständlicherweise bedroht und versteht nicht, warum die Eltern sich einer in ihren Augen vollkommen logischen und berechtigten pädagogischen Maßnahme verweigern.

Der Sozialarbeiter, der eigentlich für ein Präventionsprojekt an der Schule war, versucht zu vermitteln, was aber anfangs nur schwer gelingt, weil alle so aufgebracht sind. Die Lehrerin spricht von einem „arabischen Clan“, der wohl seinen kleinen Prinzen schützen wolle, von mangelndem Unrechtsbewusstsein und Respektlosigkeit.

Die Familie davon, dass ihr Sohn sowieso immer an allem Schuld sei und man doch erst einmal feststellen müsse, was dieses andere Kind eigentlich getan habe. Die beiden Jungen rücken nicht mit der Sprache heraus, worum es zwischen ihnen eigentlich ging, behaupten aber, sie hätten das jetzt geklärt.

Hintergründe verstehen hilft manchmal schon

Im Laufe mehrerer Einzelgespräche kristallisiert sich allerdings heraus, warum der Konflikt zwischen den Erwachsenen derart eskalierte. Als erstes klärte der Sozialarbeiter, der selbst eine entsprechende Migrationsgeschichte hat, die Lehrerin darüber auf, dass die Familie keineswegs arabisch sei, sondern kurdisch. Das war der Lehrerin nicht bewusst, obwohl sie das Kind schon einige Zeit unterrichtet.

Diese Information wäre aber deshalb wertvoll gewesen, weil sie auf die Erfahrungen verweist, die diese Familie bisher mit Schule gemacht hat. In der türkischen Region, aus der sie stammen, ist das Schulwesen ein Instrument von vielen, das dazu dient die unerwünschte kulturelle Minderheit zu unterdrücken und zu schikanieren.

Und erst vor zwei Monaten war der Junge nach Hause gekommen und hatte ihnen erzählt, dass ihm ein Lehrer auf dem Schulhof verboten hätte, kurdisch zu reden. Für die Familie reihte sich das ein in andere Enttäuschungen und schlechte Erfahrungen, die sie seit ihrer Flucht nach Deutschland gemacht hatte: Die Sprache lernen ist schwerer als gedacht, Arbeit finden auch, bei Ämtern und Behörden fühlten sie sich schlecht behandelt und nun auch noch das.

Für sie war damit klar: Es geht alles von vorne los, wir dachten, hier wäre es besser, aber hier sind wir auch bloß unerwünscht, Bürger zweiter Klasse, immer die Blöden, immer die Bösen. Um das aufzulösen, hilft es natürlich wenig die große Disziplinarkeule zu schwingen.

Elternarbeit nicht bloß als nervigen Störfaktor begreifen

Man müsste viel früher eingreifen und manche Schulen tun das auch sehr erfolgreich. Sie setzen auf aufsuchende Elternarbeit, weil sie genau wissen, dass Elternabende allein nichts bringen, auf Sprach- und Kulturvermittler aus migrantischen Vereinen oder der eigenen Schulgemeinschaft, auf niedrigschwellige Kontaktangebote wie Elterncafés und Schulfeste.

Sie haben erkannt, dass sie langfristig davon profitieren, wenn sie frühzeitig in vertrauensbildende Maßnahmen investieren und nicht erst dann mit den Eltern ins Gespräch kommen, wenn die Hütte schon brennt.

Aber vorgesehen ist das alles im Stundenkontingent natürlich nicht, funktioniert immer nur durch das überdurchschnittliches Engagement einzelner Lehrkräfte, die zur Belohnung quasi dauernd vom Burnout bedroht sind.

Vielleicht müsste man noch einmal über professionelle pädagogische Standards in der Arbeit mit Schülern und ihren Eltern nachdenken. Aber dazu müsste man natürlich auch erst einmal anerkennen, dass das – auch jenseits der Grundschule – ein wesentlicher Teil des Jobs ist. Und nicht bloß ein nerviger Störfaktor.

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Nadine Conti
Niedersachsen-Korrespondentin der taz in Hannover seit 2020
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26 Kommentare

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  • Schöne Kombination, vor allem auch in den Kommentaren.



    Lehrer, die jede Verantwortung für die Förderung und Entwicklung gesellschaftlicher und sozialer Kompetenz ihrer Schüler von sich weisen, und dazu Eltern, die diese Möglichkeit nicht haben, weil sie die Kompetenz im hiesigen gesellschaftlichen und sozialen Umfeld nicht besitzen.



    Die Lehrer weigern sich anzuerkennen, dass das ihre Kernaufgabe ist - was denn sonst? Jetzt mal ehrlich, will hier irgendjemand ernstlich behaupten, Schule würde Bildung vermitteln? Srsly? Lesen, Schreiben, Grundrechenarten, meinetwegen. Kennt hier jemand irgendeine Person, die die Schulausbildung gebildet beendet hat, durch Dinge die in der Schule gelernt wurden?

    Und Eltern, die sich weigern sich auf die Gesellschaft einzulassen, in der sie leben (wollen? sollten? müssen?). Und stattdessen Klischees bedienen.



    Will ich das den Eltern vorwerfen? Ja, klar. Will ich das den Lehrer vorwerfen? Aber hallo. Und sehe ich da Änderungsmöglichkeiten? Jede Menge, auf Seiten der Lehrer. Würde halt erfordern sich nicht bei jedem Konflikt gleich in den Burnout zu verabschieden.

    • @Brobdignag:

      Dann mal los, jetzt die Chance nutzen und Quereinsteiger werden. Aber nicht schön am Gymnasium, wo noch halbwegs heile Welt besteht, sondern Oberschule/Stadtteilschule/Hauptschule in einer beliebigen größeren Stadt. Da können Sie Ihren Kollegen dann zeigen, wie man jeden Konflikt bewältigt, ohne sich in den Burnout zu verabschieden.

  • Lehrkräfte sollen Schülerinnen und Schüler unterrichten. Sie sollen die Eltern über Bildungsstand und Verhalten der Kinder informieren, Ratschläge zur Überwindung von Problemen erteilen, mehr nicht.

    Sie müssen keine interkulturelle Kompetenz aufweisen, keine Therapie von Eltern durchführen, oder sozialtherapeutische Begleitung durchführen.

    Wer in dieses Land kommt, kann sich informieren, kann sich an die bestehenden Regeln halten.



    Erziehung ist eine Aufgabe der Eltern, nicht der Schule, das gilt für alle.

    Wer hier zusätzliche Forderungen an Schule und Staat stellt, erklärt indirekt, dass Migration ein großen, teures Problem ist, dass wir besser vermeiden.

    • @Octarine:

      Ich schließe mich ihren Worten zu 100% an.

    • @Octarine:

      Wie soll ein Lehrer "Ratschläge zur Überwindung von Problemen erteilen", wenn er die Probleme nicht versteht?



      Interkulturelle Kompetenzen sind notwendige Grundlage für pädagogische Arbeit.

      • @Herma Huhn:

        Es geht um ein Schulproblem, fehlende Hausaufgaben, Mitarbeit, Verhalten in der Klasse, Probleme des Verständnisses von Inhalten, etc.

        Es geht nicht um etwaige Gründe, wie Eheprobleme, häusliche Gewalt, psychische Problem im Elternhaus, drohende oder bestehende Arbeitslosigkeit, Abhängigkeit, etc.

        Das sind alles Probleme, die schulischen Probleme zugrunde liegen können.

        Gehört deren Verständnis, oder sogar die Lösungskompetenz auch zu den notwendigen Grundlagen für pädagogische Arbeit?

        Und wenn nein, warum nicht?

    • @Octarine:

      Die Aufgabe der Lehrkräfte ist Bildung und Erziehung. Dies ist in den Schulgesetzen festgeschrieben, hier zwei Beispiele:



      Bayerisches Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen



      Art. 1 Bildungs- und Erziehungsauftrag



      (1) Die Schulen haben den in der Verfassung verankerten Bildungs- und Erziehungsauftrag zu verwirklichen.

      Schulgesetz für das Land Berlin



      § 2 Recht auf Bildung und Erziehung



      (1) Jeder junge Mensch hat ein Recht auf zukunftsfähige, diskriminierungsfreie schulische Bildung und Erziehung ...

      Bildung ist ohne Erziehung auch gar nicht möglich denn ein lernförderliches Klima in den Klassen erfordert viel Erziehung unabhängig von der Herkunft der Kinder.



      Lehrkräfte sind Pädagogen und damit Erzieher denn Pädagogik kommt aus dem Griechischen und bedeutet: Kunst der Erziehung.

      Außerdem werden Kinder und Jugendliche nicht durch das Befüllen mit Fachwissen zu mündigen Bürgern sondern durch Erziehung.

      • @Ressourci:

        Was heißt Erziehung in einem schulischen Kontext?

        Es heißt nicht Vermittlung von elementaren Verhaltensregeln, dafür sind die Eltern zuständig.



        Ein Kind sollte wissen, dass Gewalt gegen andere nicht akzeptabel ist, dass fremdes Eigentum zu respektieren ist, dass Frauen zu respektieren sind und einiges mehr.



        Sehr viele Grundschullehrerinnen können ihnen etwas über diesen Mangel erzählen.

        Kinder verstehen das, wenn es ihnen vermittelt und vorgelebt wird, aber es dauert seine Zeit.

        Die Schule hat keine Zeit für das Elementare, sie baut darauf auf.



        In einer Klasse, in der das bei mehreren Schülern nicht gegeben ist, gibt es keine Erziehung, keine Bildung mehr.



        Sie könnten sich die entsprechenden Bildungsstudien ansehen, die zeigen, was daraus folgt.

        Man kann keinen Menschen durch Erziehung zu einem mündigen Bürger machen, das geschieht durch Bildung - Selbstbildung - sapere aude.

        • @Octarine:

          Tschuldigung, das ist völlig weltfremd. Natürlich sind LehrerInnen Pädagogen, die einen nicht unerheblichen Teil ihrer Ausbildung mit Themen verbringen, die mit Persönlichskeitbildung und sozialem Umgang zu tun haben. Und das war früher auch nicht anders außer man verklärt seine eigene Schulzeit.

          • @Anna Bell:

            Stimmt, wir haben ja noch den Sitzschein für interkulturelle Kommunikation und dergleichen. Persönlichkeitsbildung für junge Erwachsene, deren eigene Persönlichkeitsbildung noch im werden ist.

            Das wird dann sehr interessant, wenn junge idealistische Menschen, deren interkulturelle Kompetenz aus einer Reihe von Scheinen und eher touristischen Impressionen besteht, auf Menschen, die einen ganz anderen Hintergrund haben, in Bezug auf soziale Schicht, Weltbild, aber auch Peer Gruppe.

            Das ist ein sehr harter Aufprall auf die Wirklichkeit.



            Das Einzige, was man tun kann, ist, die Lehramtsstudenten so früh wie möglich in Schulen zu schicken, siehe Model PH BaWü und RP.

      • @Ressourci:

        "Elternarbeit ist ein Teil der Lehrertätigkeit, in der Grundschule nimmt er einen großen Teil ein..."



        Zu meiner Schulzeit war "Elternarbeit" kein Teil der Lehrertätigkeit. Da gab es allenfalls Elternabende, wo den Eltern gesagt wurde, dass sich ihre hoffnungsvollen Sprösslinge in der Schule gefälligst anständig zu benehmen haben.



        Wenn Lehrer jetzt auch noch leisten sollen, das auszubügeln, was die Eltern verbockt haben, braucht man sich über die PISA-Ergebnisse nicht zu wundern.

        • @sollndas:

          Lehrer, und noch mehr Pädagogen in der frühkindlichen Bildung bügeln ständig aus, was Eltern verbockt haben, bei Kindern mit Migrationsgeschichte ebenso wie bei denen ohne. Kinder von leistungsorientierten Helikoptereltern, von traditionell eingestellten arabischen oder bayrischen Eltern befähigen sich gemeinschaftsfähig und selbstbestimmt in der Gesellschaft zu bewegen. Das ist Bildung, die reine Wissensvermittlung ist demgegenüber die deutlich leichtere und unwichtigere Aufgabe.



          Eine Pädagogin, die nichts über die Familienkultur der ihr anvertrauten Kinder weiss und den klaren Rechtsbruch begeht einem Kind seine Herkunftssprache zu verbieten, ist in jeder Bildungseinrichtung absolut fehl am Platz.

          • @Residente:

            "...die reine Wissensvermittlung ist demgegenüber die deutlich leichtere und unwichtigere Aufgabe."



            Das merkt man an den PISA-Ergebnissen :-)



            Die Arbeitszeit von Lehrern ist begrenzt. In derselben können sie entweder "Kinder von leistungsorientierten Helikoptereltern, von traditionell eingestellten arabischen oder bayrischen Eltern befähigen sich gemeinschaftsfähig und selbstbestimmt in der Gesellschaft zu bewegen" oder Wissen vermitteln. Aber nicht beides gleichzeitig.

          • @Residente:

            "Eine Pädagogin, die nichts über die Familienkultur der ihr anvertrauten Kinder weiss und den klaren Rechtsbruch begeht einem Kind seine Herkunftssprache zu verbieten, ist in jeder Bildungseinrichtung absolut fehl am Platz."



            Absolut nicht, sie macht genau das richtig. Die fremde Kultur und Sprache sollte nicht an einer Deutschen Schule vermittelt werden.

            • @Abraham Abrahamovic:

              Sie wird ja auch nicht an der Schule vermittelt.



              Das Kind hat in der Pause seine Sprache gesprochen.



              Dann kann man dem Kind durchaus vermitteln, dass es unhöflich ist, eine Sprache zu sprechen, die nicht alle anwesenden verstehen. Hat das gleiche Ergebnis, ist aber trotzdem etwas anderes als ein Verbot.



              In der erwähnten Situation ist vielleicht sogar genau das passiert. Nur ohne die Kenntnis der kulturellen HIntergründe kam es anders an, als es gemeint war.



              Lehrer sollten diesen Aspekt der Kommunikationstheorie eigentlich kennen.

  • aufsuchende Elternarbeit ...Sprach- und Kulturvermittler...

    Der arme traumatisierte kurdische Junge, wenn man das alles gewusst hätte, die furchtbaren Ängste, ja da wird alles klar, warum der arme Kerl das Fahrrad des anderen kaputt getreten hat.

    Die Lehrer, ja die Lehrer, die haben viel weitergehende Pflichten als nur den Kindern den Unterrichtsstoff beizubringen, "das ist ein wesentlicher Teil des Jobs". Und einem Kind zu sagen, es möge in der Schule kein Kurdisch reden, sondern Deutsch, nein sowas geht gar nicht. Voll übergriffig und ein weiteres Trauma.

    Geht's noch?

    Es ist der Job der Eltern, ihren Kindern Respekt vor Hab und Gut und Körper und Geist anderer und auch Respekt vor Lehrern und anderen Mitmenschen beizubringen. Das ist nicht der Job von Lehrern.

    PS: wer hat das kaputte Fahrrad gezahlt?

  • "Die Lehrerin spricht von einem „arabischen Clan“, der wohl seinen kleinen Prinzen schützen wolle"

    Es ist wohl nicht zu viel verlangt, dass Lehrer nicht rassistisch sind, das sollte, wie in jedem andere Beruf auch, selbstverständlich sein. Dass die Lehrerin nicht weiß, welcher Nationalität ihr Schüler ist, spricht nicht gerade für ein angemesenes Interesse an ihren migrantischen Schülern, dass sie ihm einfach eine falsche Nationalität zuordnet und Klischees von "arabischen Clans" und "Prinzen" bedient ist schlicht dumpfer Rassismus. An diesem Punkt davon zu reden, dass Lehrer überlastet seien, ist schlicht Verharmlosung, das ist keine Entschuldigung für Rassismus. Bei solchen Lehrern wundern einen sie AfD-Ergebnisse nicht.

    • @Ruediger:

      Mich wundern AfD-Ergebnisse nicht, wenn gewisse Kulturkreise einfach nicht realistisch gesehen werden. So wie Sie das machen.



      Vergleichen Sie mal die Zahl der Störer aus Nahost mit Schülern aus der Ukraine. Letztere benehmen sich besser und lernen besser als viele "Biodeutsche" in der Schule.

    • @Ruediger:

      Es gibt keine kurdische Nation und darum auch keine kurdische Nationalität. Es sind Angehörige einer Volksgruppe.

      • @Puky:

        Natürlich gibt es eine kurdische Nation.

        Fragen Sie mal die Kurden!

        An kurdischen Nationalbewusstsein mangelt es nicht.

        Sie haben nur keinen eigenen Staat.

    • @Ruediger:

      Woher sollte die Lehrerin denn wissen welchen Nationalität der Schüler hat?

      Ich habe gelernt dass die Frage "Woher kommst du?" rassistisch sei.

      Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob "Kurde" eine Nationalität ist.

      • @Desti:

        Warum hat sie ihn dann als Araber in die Schublade gesteckt?

  • Wer zu viert (!) in der Schule aufmarschiert um sich bei einer Klassenlehrerin zu echauffieren ist vielleicht daran interessiert Dampf abzulassen oder einzuschüchtern, aber sicher nicht an einer sachlichen Diskussion. Lehrer müssen sich sowas nicht bieten lassen.

  • Was Frau Conti vorschwebt, können Lehrer nicht leisten.

    Dafür sind sie nicht ausgebildet.

    Und es ist die Frage, ob sie das auch bei einer Ausbildung realistischerweise leisten könnten.

    Eine eierlegende Wollmilchsau sind auch Lehrer nicht.

    Hier hat der Sozialarbeiter offenbar die gleiche Herkunft wie die Eltern gehabt.

    Ansonsten ist es kaum leistbar, mit Eltern ins Gespräch zu kommen, die sprachlich nicht ausdrucken können, was sie selbst wollen.

    Hier handelte sich anscheinend um Kurden aus der Türkei.

    Deren Situation ist grob bekannt.

    Zu erraten, was Eltern aus eher unbekannten Ländern triggert, wird nur selten funktionieren.

    Das sind auch nicht die Eltern, die typischerweise ins Eltern-Café kommen. Sie verstehen ja nicht viel.

    Mit migrantischen Vereinen, die gegebenenfalls ihre eigenen Interessen verfolgen, gibt es unterschiedliche Erfahrungen.

    Wenn das der Standard werden soll, müsste man sagen:"Schaffen wir nicht."

    Dann wird es nichts mit dem Einwanderungsland.

  • „… pädagogische Standards in der Arbeit [ ] ihren Eltern nachdenken. Aber dazu müsste man natürlich auch erst einmal anerkennen, dass das –[ ] ein wesentlicher Teil des Jobs ist.“



    Echt jetzt? Arbeit mit Eltern soll Teil des Jobs von Lehrerinnen - an den Schulen - sein? Das wird die Attraktivität des Jobs nicht steigern. Jetzt wird in der Ausbildung schon zwischen unterschiedlichen Klassenstufen unterschieden - und das Ist aufwendig genug. Sollen dazu jetzt noch kulturell abgestufte Lehrgänge für Eltern dazu kommen?



    Nein, Lehrerinnen sollen sich um Schüler kümmern.



    Sozialarbeiter sollen auf das Umfeld achten.

    • @fly:

      Elternarbeit ist ein Teil der Lehrertätigkeit, in der Grundschule nimmt er einen großen Teil ein, mit zunehmenden Alter der SuS nimmt der Anteil ab, aber selbst in der Sekundarstufe II verschwindet er nicht ganz.



      Das gilt unabhängig vom Hintergrund der Schüler*innen und es gibt viele Schüler*innen ohne Migrationshintergrund bei denen jede Menge Erziehung und Elternarbeit erforderlich ist. Dazu gehört auch Helikopter-Eltern immer mal wieder auf den Boden zu holen.