Geheime Studie zu BaWü und Freihandel: Grüne in der Ceta-Falle
Eine Studie zeigt seit Monaten, wie Ceta die Daseinsvorsorge der Länder beschneidet. Kreschmanns Regierung wollte das geheimhalten.
Berlin taz | Es ist eine wichtige Frage, die Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident Winfried Kretschmann im letzten Jahr klären lassen wollte: Wie wirkt sich das zwischen der EU und Kanada geplante Freihandelsabkommen auf den politischen Gestaltungsspielraum von Ländern und Gemeinden aus?
Denn die Antwort ist mitentscheidend dafür, wie das grün-schwarz regierte Land im Bundesrat abstimmt, wenn dort über das Freihandelsabkommen Ceta entschieden wird. Zu den Bedingungen, die Baden-Württemberg für eine Zustimmung formuliert hat, gehört nämlich, dass der „umfassende Gestaltungsspielraum“ von Ländern und Kommunen bei der öffentlichen Daseinsvorsorge durch Freihandelsabkommen „nicht beeinträchtigt“ werden darf.
Als Gutachter wurde der renommierte Europarechtler Martin Nettesheim von der Universität Tübingen ausgewählt, der das Land und den Bund schon in diversen Verfahren vertreten hat. Sein Urteil war klar: „Ceta lässt den politischen Gestaltungsspielraum der Länder und Gemeinden in der Bundesrepublik Deutschland nicht unberührt“, lautet der erste Satz der Zusammenfassung. Und weiter: „Eine umfassende Freistellung von Dienstleistungen des Allgemeininteresses findet sich in Ceta nicht.“ Beispielsweise seien weder Kultur noch die Wasserversorgung komplett ausgenommen.
Fertiggestellt wurde das Gutachten im Dezember, die finale Fassung trägt das Datum 8. Januar 2016. Doch die Öffentlichkeit erfuhr lange Zeit nichts von dem brisanten Papier. Mehr als fünf Monate hielt Kretschmanns Staatsministerium – so heißt in Baden-Württemberg die Behörde des Ministerpräsidenten – das Gutachten zurück.
Selbst die Mitglieder des TTIP-Beirats, der die Landesregierung in Freihandelsfragen beraten soll, wurden noch nicht einmal über die Existenz der Expertise informiert, als sie über die Auswirkungen von Ceta auf die Daseinsvorsorge diskutierten.
Nur durch Zufall von der Studie erfahren
„Das ist schon ein starkes Stück, dass uns Informationen vorenthalten wurden, die eine wichtige Grundlage für unsere Arbeit sind und unsere Befürchtungen bestätigen“, sagt Sarah Händel, die als Landesgeschäftsführerin des Vereins „Mehr Demokratie“ Mitglied in dem Beirat ist. Von der Existenz des Gutachtens hat der Verein nur durch Zufall erfahren, als ein Vorstandsmitglied Mitte Februar mit dem Verfasser Nettesheim ins Gespräch kam – in einer Prozesspause vorm Bundesverfassungsgericht, wo beide in einer anderen Angelegenheit und auf verschiedenen Seiten aufeinandertrafen.
Die Bitte von „Mehr Demokratie“, die Studie zu bekommen, wurde vom Staatsministerium zunächst abgelehnt – mit Verweis darauf, dass es noch nicht abschließend bewertet sei. Erst als der Verein einen offiziellen Antrag nach dem Informationsfreiheitsgesetz stellte, gab das Haus von Winfried Kretschmann nach – wohl im Wissen, dass man im Zweifel vor Gericht ohnehin unterliegen würde.
Seit dieser Woche steht die Studie darum nun im Internet – auf einer untergeordneten Webseite der Landesregierung. Eine Pressemitteilung gibt es dazu ebenso wenig wie eine Bewertung. Über die Suchfunktion von der Homepage aus ist das Gutachten nicht zu finden.
Kretschmanns Sprecher Arne Braun weist den Vorwurf zurück, dass die Studie aus inhaltlichen Gründen zurückgehalten wurde: „Zu der Zeit war Wahlkampf, und da war Ceta kein politisch virulentes Thema“.
Kretschmann hat sich bisher nicht festgelegt, wie Baden-Württemberg im Bundesrat votieren wird. Für den Grünen-Europaabgeordneten Sven Giegold, der für eine klare Haltung gegen Ceta kämpft, hat das Gutachten eine große Bedeutung. „Es zeigt, dass die kommunale Daseinsvorsorge erschwert wird“, sagte er der taz. „Deshalb sollten alle Bundesländer unabhängig von der parteipolitischen Regierungskonstellation Ceta im Bundesrat ablehnen.“ Inhaltlich äußerte sich die Landesregierung Wegen des Feiertags in Baden-Württemberg am Donnerstag nicht zu dem Gutachten und seinen Konsequenzen.
Leser*innenkommentare
franc
Es ist als ob ein Trug sie täglich äffte,
sie können gar nicht mehr sie selber sein.
Das Geld wächst an, hat alle ihre Kräfte
und ist wie Ostwind groß und sie sind klein
und ausgeholt und warten, dass der Wein
und alles Gift der Tier- und Menschensäfte
sie reize zu vergänglichem Geschäfte.
Das fällt mir dazu ein, wenn ich an solche Sachen wie CETA, TTIP oder TISA denke.
Das Geld setzt sich durch.
POLLWERK
Was man den Grünen auf alle Fälle anrechnen muss, diese haben das (mittelmäßige) Informationsfreiheitsgesetz in Baden-Württemberg ermöglicht. Nils Schmid und seine verkappten Betonköpfe als auch die CDU hätten das gerne verhindert.
Ohne das IFG wäre es womöglich nicht ans Tageslicht gekommen.
Grisch
@POLLWERK Vielen Dank für diesen sachlichen Hinweis, ob der allerdings in das Kretschmann-Bild eines Malte Kreutzfeld oder der Foristen hier passen wird, da habe ich eher meine Zweifel.
nzuli sana
Nee, genau das gleiche und schlimmer betreiben die Regierungen mit dem kriegführenden Kreml:
"Trotz des andauernden Krieges in der Ostukraine erwägt die Bundesregierung eine Lockerung der Sanktionen gegen Russland. Das soll den Handel beleben." http://taz.de/Lockerung-von-Russland-Sanktionen/!5308012/
Andreas Mägdefrau
Tja, spätestens seit die Finanzkrise durch die Rettung der Banken zur Staatsschuldenkrise umgewandelt wurde, denn die Finanzkrise wurde nicht gelöst, sondern nur in die Staatshaushalte verlagert, stehen die Regierungen - aber nicht unbedingt die Parlamente - (weshalb es auch einer riesigen Armee von Lobbyisten bedarf...) unwiderruflich in den Händen der privaten Banken, der Privatinvestoren, Versicherungen und Konzerne. Im Besitz der "marktbasierten Lösungen", die vom Finanzsektor auch konzipiert wurden, sind die privaten Banken und Vermögensverwalter wie Black Rock und TCW. Sie lösen die Probleme, die sie gerade dafür erst geschaffen haben, denn sie profitieren davon sowohl von der Schaffung neuer Probleme als auch von deren Lösung - die, wie soll es anders sein in einer neoliberalen Welt, wieder neue Probleme schaffen... usw. usf.
Dazu benötigen die Neoliberalen einen Staat und Regierungen, über die sie in der Öffentlichkeit spotten können, der aber seine ganze Macht und Stärke für die Durchsetzung neoliberaler langfristiger Ziele wie weltweitem Freihandel notfalls mit Gewalt gegen die Mehrheit der Bürger im Rahmen eines "Ausnahmezustands" im Sinne Carl Schmitt's durchsetzt ! Da unser Staat schon seit langem neoliberal geführt wird, ist er Teil des Problems und niemand von uns darf einer solchen Regierung trauen ! Auch der neueste Gipfel der "Sieben" erklärt das Wachstum der Wirtschaft - den Freihandel - und somit die neoliberale Weltwirtschaft zu Ziel Nr. 1 !!!
Nicht die ungleiche Wohlstandsverteilung, nicht den Klimawandel, nicht den Hunger, nicht die Zerstörung der Natur...
Rainer B.
Oh, oh, oh! Ceta und Mordio!
LiebeSonneScheine
Es gibt immer noch Möglichkeiten, schreibt an die EU-Abgeordneten, Adressen gibt's hier:
https://www.change.org/p/b%C3%BCrgerklage-gegen-ceta/u/16725554?tk=Hc9dc_yn2TkapxQnqAePlnlz_xCeb6gFAf8ciTiZKBk&utm_source=petition_update&utm_medium=email
Schreibt an die EU-Abgeordneten, Adressen gibt's hier:
noevil
Letzendlich haben sich die Grünen, allen voran Kretschmann, vom soliden Wegweiser wegentwickelt zum Navi, das nicht zu unterscheiden vermag zwischen Zielgenauigkeit von ökologisch und ökonomisch vernünftigen Straßen und Luftlinien, die in Sackgassen führen.
Das ist die größte Enttäuschung, die auch noch brandgefährlich ist!
DR. ALFRED SCHWEINSTEIN
Das Kretschmännle läuft jetzt mit demselben ignoranten Schmunzeln an Demonstranten vorüber wie es zuvor Mappus & Co taten, als man gegen S21 protestierte. So lässig wie Strobl kann er´s noch nicht, aber er lernt schnell dazu.
lions
Das ist so, wenn man regiert:
https://www.youtube.com/watch?v=8LJi9LZ8CrY
Chaosarah
Das Wahlkampfthema der Grünen war bessere Bildung.
Seit dem unbeliebten Bologna-Prozess zur Gleichschaltung der Studenten heißen die Hörsäle in Karlsruhe nicht mehr nur Hertz oder Gerthsen Hörsaal sondern man findet auch den SKY, Benz und Daimler Hörsaal.
Was macht die grüne Bildungspolitik? Sie kümmert sich Publikumswirksam um die Grundschulen und für die "jeder darf aufs Gymnasium"-Politik.
Die Wirtschaftsmaschine Baden-Württemberg braucht Zahnräder, keiner DenkerInnen!
Der Wähler braucht den Kurswechsel und bekommt Schwarz in grünem Gewand - kein Wunder dass die sogenannte Alternative profitiert!
Michael Heinen-Anders
Jeder aufrechte Grüne müsste gegen CETA, ebenso, wie gegen TTIP sein, denn beide unterhöhlen die Demokratie zugunsten einer völlig enthemmten Profitmaximierung. Da hilft dann nur noch "Mehr Demokratie" - hoffentlich auch eines Tages auf Bundesebene.
Grisch
@Michael Heinen-Anders Jeder aufrechte Grüne ist gegen CETA und TTIP in ihrer jetzigen Form, übrigens auch die Grünen in Baden-Württemberg und auch Herr Kretschmann.
sputnik1969
@Michael Heinen-Anders Kretschmann ist aber eben kein Grüner - er ist ein Konservativer im grünen Gewand. Allein die Tatsache, dass die Grünen ihn aufgestellt haben disqualifiziert sie. Meine Stimme bekommen sie so nicht mehr, egal ob auf berliner Landesebene noch auf Bundesebene.
Grisch
Möglicherweise sollten Sie sich besser informieren. Kretschmann war Gründungsmitglied der Grünen in Baden-Württemberg.
https://de.wikipedia.org/wiki/Winfried_Kretschmann
Sie dürfen natürlich wählen wen sie wollen, ich möchte nur darauf hinweisen, dass Kretschmann eine Menge positive Veränderungen in Baden-Württemberg verantwortet. Ich sehe ihn viel eher als gesellschaftlichen Erneuerer.
Gabriel Renoir
Die Konzerne agieren multinational, die Staaten ziehen sich auf ihre Grenzen zurück. Aus Sicht der meisten Ökonomen lassen sich durch Freihandel Wohlfahrtsgewinne realisieren.
25726 (Profil gelöscht)
Gast
@Gabriel Renoir Diese Platte hat 'nen Sprung....
noevil
Das Schlimme daran ist, dass sie noch nicht einmal den eigentlichen Brandsatz wahrnehmen, der in CETA (und natürlich TTIP und dem folgend TISA) steckt, nämlich dass die Regierungen und Parlamente ihre sämtlichen Einflussmöglichkeiten unwiderruflich in die Hände von Schiedsgerichten und Konzernen geben und sich nicht einmal mehr mit ihren eigenen Gesetzen dagegen wehren können. Ohne unser bürgerliches Einverständnis wird einfach per Vertrag das Machtmonopol des Staates in einem Monopoly ohnegleichen den global agierenden Konzernen in die gierigen Finger gegeben, ohne davon je irgend etwas zurückholen zu können.
Unglaublich, nicht wahr!!
Und dass die Anwälte der Konzerne mit allen Wassern gewaschen sind und schon jetzt tagtäglich unseren Politikern beweisen, dass sie sie lächelnd mit ihren überlegenen Fachkenntnissen in die Tasche stecken können, das muss so langsam dem Naivsten aufgehen.
Bloß unseren Politikern offenbar nicht!
Gabriel Renoir
@noevil Die Schiedsgerichte werden von der EU in TTIP nicht akzeptiert. Die meisten Schiedsgerichtsverfahren gehen übrigens von der EU aus, nicht von den USA.
Lowandorder
Na Servus!
Bekannter Himmelfahrtsnachbrenner!
Gute Landung im hier&jetzt!;)
Grisch
"Geheime Studie zu BaWü und Freihandel" - die TAZ deckt auf...
So wie letztes Jahr die Ente vom Kretschmann, der angeblich Schäubles Erbschaftssteuerreform ausbremsen wolle.
Ist schon wieder Saure Gurken Zeit?
LiebeSonneScheine
@Grisch Und was ist geworden aus der Erbschaftssteurreform? Was reformiert worden?
Grisch
Bisher nichts,
Das liegt aber nicht an den Grünen sondern an der CDU/SPD-Bundesregierung die bisher nichts vorgelegt hat.
LiebeSonneScheine
@Grisch Unn nu, was ist Ihr Argument wert, wenn gar nix passiert ist, Sie ergo gar nicht sagen können, wie Kretschmann wirklich auf die Erbschaftssteuerreform reagiert???
Grisch
Gut erkannt! Wir alle, auch die TAZ wissen nicht wie Kretschmann abstimmen wird, solange die Abstimmung nicht stattgefunden hat oder Kretschmann sich dazu eindeutig äußert.
Trotzdem wird er aber hier regelmäßig für allen möglichen Unbill verantwortlich gemacht,
Und auf diese Stimmungsmache wollte ich hinweisen...
Dr. Nils Jena
Da bin ich ja mal gespannt, wie viele GRÜNE Mitglieder, MdL und Minister auf der großen Anti-TTIP/CETA im September dabei sein werden (http://ttip-demo.de/home/aktuelles/). Nach meiner Beobachtung werden auf den Landesdelegiertenkonferenzen im Südwesten zwar Diskussion, Kritik, auch Kontroverse simuliert, im Ergebnis stimmen dann aber doch 95% für Kretschmann. Das ist sehr bedauerlich, fehlt doch für die Zivilgesellschaft, die brechtigte Anliegen zu Demkraktie, Rechtsstaat, Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz vorantreiben möchte, der glaubwürdige Partner in der Politk. Die GRÜNEN in Baden-Württemberg sind es jedenfalls nicht mehr.
628 (Profil gelöscht)
Gast
Eine inhaltlich völlig entleerte Grüne Partei, die für nichts mehr steht, mag der Traum von Kretschmann sein. Entgegen anderslautender Meinungen behaupte ich, dass solche Grüne bei den Wählern mittelfristig und überregional überhaupt nicht gut abschneiden werden.
Pragmatismus ist das eine, völliges Fehlen von Gestaltungswillen, Konsequenz und Ideen etwas vollkommen anderes.
unSinn
Danke, taz, dass ihr doch noch CETA rechtzeitig in einer Überschrift als Problem kenntlich macht. Typisch für die von den deutschen Behörden versprochene "Transparenz" in Sachen Freihandelsverträge ist es, dass die Existenz und erst recht der brisante Inhalt der Studie nur durch puren Zufall herauskam.
Die Ausführlichkeit, mit der die "CETA-Falle" hier beschrieben wird, zeigt deutlich, dass nicht nur die Grünen in eine Falle zu tappen drohen. Wenn die anderen Parteien die im Juni im EU-Parlament anstehende Ratifizierung von CETA weiter unter Decke halten und wenn andere Zeitungen nicht spätestens jetzt sich den Text vornehmen, wird all das eintreffen, was in der TTIP-Satire der "Anstalt" im ZDF bitterböse aufbereitet wurde.
Angesichts der vorsätzlich vieldeutigen Formulierungen im Vertragstext müsste
die Presse - etwa die so oft mit Investigationserfolgen zitierten SZ, WDR und NDR -
sich mal daransetzen und darlegen, dass es kaum eine Stelle gibt, wo die Sachverhalte eindeutig festgelegt werden, schon gar nicht die von Merkel bis Malmström abgegebene Garantie für unsere "Standards". Fast jede Passage gibt Anwälten unzählige Möglichkeit, sich um die Auslegung zu streiten - für jede Menge Steuergeld, versteht sich..
Die Fallenstellerei betrifft nämlich nicht nur nicht nur die Daseinsfürsorge, und es wäre eigentlich die Pflicht jeder Landesregierung und erst recht der Bundeskanzlerin, Gutachten in Auftrag zu geben, die sich mit weiteren Folgen dieser beliebig interpretierbaren Texte befassen und sie in eine für Nichtjuristen und Durchschnittsbürger verständliche Sprache bringen.
Dem Sprecher der Stuttgarter Staatskanzlei muss man gratulieren zur präsisen Definition von CETA als "politisch virulent" : ein politisches Virus, wie wahr..
Georg Marder
Da strampeln sich bundesweit viele GRÜNE ab, um glaubwürdig Anwalt für die Interessen der Bürger zu werden und Herr Kretschmann wischt das alles mit seiner egozentrischen Haltung, die ich für parteischädigend halte, weg. Wie fühlen sich da die GRÜNEN in ihrer Mehrheit wohl. Hoffentlich wehrt sich die Partei gegen diese Missachtung.
DR. ALFRED SCHWEINSTEIN
Die Grünen in ihrer Mehrheit fühlen sich damit sehr wohl wohl. "Hauptsach, mir regieret jetzt mit."
Ich erlebte die Wende der Grünen von der S21-Protestpartei zur Der-Käs-ischt-gegessen-Partei. Innerhalb weniger Tage war die Basis umgekrempelt und folgte brav der von oben verordneten Parteiräson. Weil "Solang mir regieret, könnet mir wenigschtens ein Radwegle von Hintertupfinge nach Vorderbachinge baue und des isch doch au ein grünes Projekt".
4932 (Profil gelöscht)
Gast
@Georg Marder Ja, Zeit wirds. Die Euphorie, daß einer der Ihren MP geworden ist, darf nicht dazu führen, daß die Ideale der Partei beschädigt werden. Denkt nach, Grüne, und zwar schnell. Sonst gehts euch wie CDU und SPD.
Ulrich Frank
Daß sich die Rest-Grünen wehren werden gegen die Haltungslosigkeit Kretschmanns, das ist sehr zu bezweifeln. Das Szenario wird höchstwahrscheinlich so ausschauen: es wird höchstens, mit typisch intensivem Blick und vom patriarchischen HErrn abstrahierend, "gefordert" werden. Dann noch bringt Grüne/r unehrliche "Modifikationen" und "Entschärfungen" ins Spiel, und als Abgesang verspricht man "kritische Begleitung" von CETA, TTIP - welche dann komplett ausfallen wird. Nicht zuletzt kann man, in BaWÜ, auf den neuen Koalitionspartner verweisen. Landwirtschaftsminister Hauk (CDU) hat TTIP bereits gelobt* und gesagt Chlorhühnchen machten ihm nichts aus.
Die neuen Grünen sind 100% bürgerlich, und als solche ist für sie der "Erfolg", und somit Kretschmann, orgasmisch-sexy bis zur Totenstarre.
*auch Kretschmann hat ja bereits die Chancen von TTIP erwähnt
Grisch
@Ulrich Frank Der Kretschmann ist eben eine Realo - also ein Realist der in der Lage ist zu erkennen, dass TTIP und CETA auch Vorteile hat, neben den offensichtlichen Nachteilen.
Lowandorder
Och nö - nich sone billige Nummer - bitte!
Meine zerrissene Hose - hat auch Vorteile
Ich kann sie wegschmeißen!
Grisch
Ich wollte lediglich eine sachliche Diskussion einfordern, mir ist das hier viel zu viel vorauseilende Empörung und zu wenig belastbare Information.
Kretschmann hat bisher 5 Jahre in BW regiert und dabei einige positive Veränderungen angestoßen.
Ich vertraue darauf, dass er auch in Zukunft grünen Sachverstand walten lassen wird.
Georg Marder
Ausgerechnet die GRÜNEN, die sich bisher so authentisch für eine aufklärende Position zu den CETA-TTIP-Verhandlungen eingesetzt hat - ausgerechnet diese Partei enthält der Öffentlichkeit jetzt CETA-kritische Informationen vor - weil es nicht in die politische Strategie des Herrn Kretschmann passt. Geht`s noch?
4932 (Profil gelöscht)
Gast
Wenn die Maschine A/B/C aus der EU nach Amerika verkauft werden kann und die Einfuhr von Gütern A/B/C in die EU erfolgen soll, braucht man doch kein Zwangshandelsabkommen. Jedes Staatssystem sollte doch seine Wertvorstellungen behalten können. Aber genau das wollen die Wirtschaftsheinis nicht. Sie wollen, daß jedes Geschäft gleich mit Zwang und Repression verwirklicht wird, das Gegenteil dessen, was die Menschen wollen.
Und Kretschmann ist schon seit geraumer Zeit nur noch ein Grüner auf dem Papier.
Lowandorder
"...Kretschmanns Sprecher Arne Braun weist den Vorwurf zurück, dass die Studie aus inhaltlichen Gründen zurückgehalten wurde: „Zu der Zeit war Wahlkampf, und da war Ceta kein politisch virulentes Thema“. -
Sage ich - Kretschi - von Göttles Gnaden
Da hilf nur bede;))
DR. ALFRED SCHWEINSTEIN
@Lowandorder Ha no, mer wird doch no ein CETAle oder TTIPle gut finde derfe! Des bringt uns älle doch mehr Geld in die Dasch, do wären mir doch scheen bleed, wenn mir do noi sagen täten. Der Winne hat doch au die 100.000 Euro Spende von der schwäbischen Rüschtungsinduschtrie angenommen, weil do wär er jo scheen bleed gewesen, wenn er dieses Geldle net angenommen hätte, noch dazu so kurz vor dem Wahlkampf, do muß mer teure Plakate kaufen und Bussle mieten und all so ebbes. Des koscht doch älles!
LiebeSonneScheine
@DR. ALFRED SCHWEINSTEIN :-)))) !!
Lowandorder
Jau - Ein guter Hausvater;)
Wie weiland Dr. Helmut Bimbes Kohl -
Saumagen & was hintern rauskommt!
Mein Ehrenwort!
noevil
Herr Kretschmann wird dringend gebeten, nicht zu Crashman oder dt. Kreschmann zu mutieren.
Ulrich Frank
Fürs Bitten ist es hier schon viel zu spät. Winfried Kretschmann ist bürgerlicher angepaßter Systempolitiker der seine stete Bereitschaft zum Hinterhalt hinter einem feinen Lächeln kaschieren kann.
BürgerInnen welche er (und seine Parteifreunde) mit seinem Gewettere gegen Stuttgart 21 eingewickelt hat - die ihn bzw seine Partei - dann gewählt haben - können ein Lied davon singen. Er mutierte in Rekordgeschwindigkeit zum Herrenknecht, d.h. zum Knecht der Projektinteressenten.
Die neuen marktradikalen Grünen betreiben, mit den Mitteln der Demokratie, die Perversion der Demokratie.
DR. ALFRED SCHWEINSTEIN
@Ulrich Frank Ja. Ging schon los, als Kretschmännle nach der Landtagswahl 2011 erklärte, dass es jetzt keine Proteschte und Demonschtrationen gegen S21 mehr braucht, weil jetzt ischt ja er mit seine Grüne da und die regeln das.
Johannes Spark
Es gibt keine Ceta Falle, es gibt einen Krieg, der den Mittelstand und die Arbeitnehmerrechte zerstört und ein Kartell von Grossunternehmen unterstützt, weil er keine Landesgrenzen kennt. Wenn - wie kleine Unternehmen - die hochspezialisierte medizinische Geräte oder feinmechanische sowie Mikro-Elektronische Produktionsmaschinen herstellen in die Falle der Über-Globalisierung geraten, dann werden Sie durch ein Ceta, bzw. TTIP - Abkommen in den Kapitalschlund gesogen und die Patente und Produktionseinrichtungen werden aus Europa ausgelagert. Danach wird es noch dunkler. Die Spezialisten verlassen, vielleicht zeitweise ihre Heimat ihn Baden Württemberg, um im Ausland ihren Jobs nachzugehen. Für die Familien und Kinder kann das schon zu "kleinen Krisen" führen. Lasst die Experten sprechen. Das System der EU ist schon heute zerbrechlich. Wenn der Handel die Macht übernimmt, dann :
GUTE NACHT.
Justin Teim
@Johannes Spark Genauso sehe ich das auch!