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Gedenkfeier zur Schlacht um StalingradDer Diktator als Opfer

Kommentar von Barbara Oertel

Am 80. Jahrestag gedenkt Putin des sowjetischen Siegs in der Schlacht von Stalingrad. In seiner Rede mutiert Russland vom Aggressor zum Verteidiger.

Putin nimmt an einer Gedenkfeier des 80. Jahrestages der Schlacht von Stalingrad teil Foto: Dmitry Lobakin/Pool Sputnik Kremlin

E ins muss man Wladimir Putin lassen: Russlands Präsident hat ein Händchen für Gedenktage – vor allem dann, wenn sie für viele Rus­s*in­nen immer noch in hohem Maße identitätsstiftend und daher politisch leicht zu instrumentalisieren sind. So gesehen hält sich der Erkenntnisgewinn in Grenzen, was die Rede des Kremlchefs zum 80. Jahrestag der Schlacht um Stalingrad angeht. Dort ließen bekanntlich auch viele ukrainische Soldaten ihr Leben, was die Kreml-Propaganda geflissentlich ausblendet.

Doch Ignoranz ob Putins Auftritt wäre absolut fehl am Platze. Denn von dem Ort des Sieges über Nazi-Deutschland, dem heutigen Wolgograd, führt der Weg direkt in die Ukraine. Dort kämpft Russland nicht nur einen heldenhaften Kampf gegen vermeintliche Faschisten – eine abstruse Behauptung, die seit fast einem Jahr als Begründung für Moskaus Angriffskrieg gegen den Nachbarn herhalten muss und auch in einschlägigen westlichen Kreisen immer noch auf fruchtbaren Boden fällt.

Nein, mittlerweile ist Moskau im Krieg mit dem „kollektiven Westen“, der sein hässliches faschistisches Antlitz zeigt und das Land, auch mit deutschen Leopard-Panzern, bedroht. Putins Reich ist vom Aggressor zum Verteidiger mutiert. Die perfekte Umdeutung einer Täter-Opfer-Relation – so einfach ist das.

Wer, so das offizielle Narrativ, in einer derart hehren Mission unterwegs ist und sich im Besitz der Wahrheit wähnt, kann gar nicht anders agieren denn nach dem Grundsatz: Der Zweck heiligt die Mittel. Dabei legitimiert der Rückgriff auf Geschichte Gewalt – und das immer wieder aufs Neue. Will heißen: Ukrainische Städte und Dörfer werden weiter dem Erdboden gleich gemacht, Leben von Zi­vi­lis­t*in­nen ausgelöscht. Russische Soldaten werden ohne Rücksicht auf Verluste sinnlos verheizt, Kri­ti­ke­r*in­nen der sogenannten Spezialoperation im eigenen Land mit brutalsten Methoden zum Schweigen gebracht.

Wo soll da noch Raum für Verhandlungen sein? Das mögen diejenigen erklären, die diese Option immer noch für einen gangbaren Weg halten und sie lautstark einfordern. Und sie müssten eins dazu sagen: Dass sie bereit wären, um des lieben Friedens willen, die Ukraine zu opfern. Und nicht nur sie.

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Ressortleiterin Ausland
Geboren 1964, ist seit 1995 Osteuropa-Redakteurin der taz und seit 2011 eine der beiden Chefs der Auslandsredaktion. Sie hat Slawistik und Politikwissenschaft in Hamburg, Paris und St. Petersburg sowie Medien und interkulturelle Kommunikation in Frankfurt/Oder und Sofia studiert. Sie schreibt hin und wieder für das Journal von amnesty international. Bislang meidet sie Facebook und Twitter und weiß auch warum.
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41 Kommentare

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  • Wir dürfen als Deutsche nicht vergessen, das 25 Mio Sowjetrussen ( ja, auch Ukrainer) durch unsere Schuld im 2. Weltkrieg umkamen. Auch wenn es mühsam ist immer wieder die historische Keule herauszuholen, sie geht nicht weg. Das wusste auch Willy Brandt als er mitten im Kalten Krieg die Gespräche mit dem Ostblock aufnahm und zur Entspannung und am Ende zur Wiedervereinigung beitrug. Wir Deutschen haben eine moralische Pflicht nicht zu einem dritten Krieg gegen Russland beizutragen, das heißt Diplomatie einsetzen, auch wenn es in der momentan Situation nicht erfolgversprechend ist.

    • @Lebenslauf:

      Die deutsche Verantwortung gilt v.a. gegenüber den Menschen aus den Bloodlands (Ukraine, Belarus . . Timothy Snyder), wo Wehrmacht und SS besonders wüteten. Verwechseln Sie doch bitte nicht die Sowjetunion mit Putin-Russland!



      Und diese ewige, mantraartige Forderung nach Diplomatie, ohne eine Idee wenigstens anzureißen, wie die ablaufen und worin sie bestehen soll, ist nichts als eine Ausrede dafür, sich der Realität nicht stellen zu wollen.

    • @Lebenslauf:

      Wir haben eine moralische Pflicht, uns dem Faschismus entgegenzustellen. Insbesondere, wenn er die Ukraine bedroht.

      Russland hat diesen Krieg begonnen. Sie scheinen zu meinen, dass es Deutschlands Pflicht sei, dem



      Aggressoren entgegenzukommen. Auf Kosten der Ukraine.

    • @Lebenslauf:

      Tut die Deutsche Regierung doch, Scholz telefoniert regelmäßig mit Putin, Deutschland hat aber auch die Pflicht zu verhindern das sich das Müncher abkommen nicht wiederholt.



      Und nein es waren nicht 25 Millionen Sovietrussen, es waren vielleicht 13-14 Millionen aus der Russischen Soviet Republik, wobei da auch viele Minderheiten dazugehören. Deutschland sollte nie wieder einen Angriffskrieg führen aber ein angegriffenes Land zu helfen sich zu verteidigen ist unsere Pflicht.

      Sollte dies zum Weltkrieg führen wäre es früher oder später eh dazugekommen, wenn Russland einen Weltkrieg anfängt weil es einen Angriffskrieg nicht gewinnen kann ist da Hopfen und Malz verloren.

  • Und gerade im Osten gehen Putin auch massenhaft deutsche auf den Leim. Selbst hier fragt man sich oft, warum keiner nachdenkt beim Kartöffelchenessen, bevor er selbst absurdeste Rechtfertigungen für die Aggression des faschistischen Russlands findet, bzw Gründe dafür, der Ukraine nicht zu helfen.

    • @Suryo:

      Aber ist die "Kriegseuphorie" im Westen von Deutschland so viel besser?

      Ich finde diese Ignoranz gegenüber den Ostdeutschen Mitbürgern fehl am Platz!

      Die Wahrheit liegt wohl, wie so oft, irgendwo in der Mitte. Meines Erachtens sollten wir eine Diplomatie befürworten, die flankiert wird durch militärische Unterstützung. Momentan ist es ja genau andersrum. So gesehen ist die Kritik von vielen Stimmen Ostdeutschlands nicht fehl am Platz. Es sollte einen auch in Westdeutschland aufhorchen lassen oder zumindestens nachdenklich machen, wenn neben dem Papst, der höchste US und französische General und weitere namennhafte Militärs die jetzige Politik kritisieren.

      • @Alexander Schulz:

        Es gibt keine Kriegseuphorie. Es gibt die Lehre aus der deutschen Geschichte, dass es nie wieder Faschismus geben darf. Auch nicht, wenn er aus Russland kommt.

        Ich kann Ihnen nur empfehlen, dieses Interview hier zu lesen. Es ist bezeichnend, dass die auffälligsten Russlandbeschwichtiger und Ukraineverächter unter den Kommentatoren genau das tun, was ihnen darin vorgeworfen wird: niemals zu sagen, was eigentlich Inhalt von Verhandlungen mit Russland sein sollte.

        taz.de/Historikeri...ne-Krieg/!5908910/

        “ Gerade für ukrainische Ohren muss es unerträglich sein, aus Deutschland immer wieder diese Forderungen nach Verhandlungen zu hören, wenn nie ausgesprochen wird, worüber die Ukraine denn verhandeln soll, wenn es diese Vernichtungsabsicht nach wie vor gibt. Entweder leisten die Ukrainer Widerstand oder sie geben ihren unabhängigen Staat, ihre Nation auf.



        Es ist bezeichnend, dass keiner derjenigen, die Verhandlungen fordern, diese Frage wirklich beantwortet hat. Ein weiteres Missverständnis der deutschen Debatte: die Vorstellung, dass Waffenlieferungen und Verhandlungen sich ausschließen.”

        Und, sehr richtig und wichtig: “ Viele Deutsche, die aus dem Zweiten Weltkrieg die Schlussfolgerung „Nie wieder Krieg" gezogen haben, tun sich schwer zu verstehen, dass manchmal Verhandlungen nicht möglich sind und ein „Nie wieder" auch bedeuten kann, militärischen Widerstand zu leisten.”

        Genau. Die deutsche Erfahrung, einen illegalen Krieg begonnen und dann nach furchtbaren Opfern verloren zu haben, was ihn vollends sinnlos machte, ist nun mal eine spezifisch deutsche Erfahrung. Die damals Angegriffenen haben natürlich die Erfahrung gemacht, dass sich Widerstand lohnt. Es ist deutsche Arroganz, so zu tun, als könnten andere, noch dazu die von uns so schrecklich verheerte Ukraine, etwas von uns lernen.

      • @Alexander Schulz:

        Welche Kriegseuphorie meinen Sie denn? Gibt es eine für den Krieg, den Russland der Zivilisation aufgezwungen hat? Ich she mehr Ablehnung und Gegenwehr. Aber bitte, wenn Sie Euphorie für den russischen Krieg empfinden, fühlen Sie sich frei!

      • @Alexander Schulz:

        Waffenlieferungen, damit Ukraine sich verteidigen kann, haben mit Kriegseuphorie nichts zu tun. Kriegseuphorie gib es in russischen Propagandasendungen und in der russischen Gesellschaft.

        Welcher US-General ist gemeint?

      • @Alexander Schulz:

        Das passiert doch, Scholz telefoniert regelmäßig mit Putin, gleichzeitig kommen Waffen. Sobald Putin einsieht das er den Krieg nicht gewinnen kann wird er auch vernünftig verhandeln.

  • Das Feingefühl sollte eine Vermischung aus der Schlacht von Stalingrad mit dem heutigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ausschließen. Diese Vermischung mag schlussfolgern lassen, dass die damaligen "im Auftrag" begangenen Verbrechen unserer Vorfahren relativiert werden. Und deshalb dürfen die beiden tragischen Ereignisse aus meiner Sicht nicht in einen Topf geworfen werden. Jede und jeder, deren Vorfahren aus dieser grauenvollen Zeit berichtet haben (was leider all zu selten geschah), wird dies nachvollziehen können.

  • Egal wie Russland die Geschichte verdreht und dumme Gleichungen aufstellt.



    Was zählt ist, daß die SPD , Scholz und die Regierung, egal was BK orakelt, wichtige Zeit vertrödeln und das wirkt sich negativ auf die Ukraine aus...und leider positiv auf Rußland.



    Soll das unser Ziel sein?

  • Es sollten verstärkte Anstrengungen unternommen werden, möglichst viele Menschen in Russland mit anderen Ansichten, als der russischen vertraut zu machen, ähnlich wie es BBC oder Radio Free Europe tun/getan haben.



    Heute kann man natürlich auch Informationen im Internet bereitstellen. Allerdings hat das Radio den Charme der einfachen Technik und kann wahrscheinlich nicht gleich abgestellt werden (wenn auch gestört). Satellitenradio/fernsehen sollte auch probiert werden.



    Und natürlich ist es wichtig alles auf Russisch zu senden. Ich denke da ist noch Luft nach oben.

    • @Grauton:

      Das klingt in der Theorie gut, aber wie sollte das in der Praxis umgesetzt werden!?

      Das Hauptargument in Russland (vor allen Dingen unter Gebildeten) ist, dass der Krieg zum jetzigen Zeitpunkt die letzte Möglichkeit ist eine weitere NATO Osterweiterung zu verhindern (Schweden und Finnland sind da irrelevant, da beide Staaten ja schon deutlich gemacht haben, dass auf ihrem Gebiet auch in Zukunft keine Nuklearwaffen stationiert werden sollen).

      Leider sind viele Menschen in Russland bereit für dieses Ziel auch einen verbrecherischen Angriffskrieg hinzunehmen.

      • @Alexander Schulz:

        Gut aber das hat nicht mit der Realität zu tun, ein NATO Beitritt stand nicht an und die Stationierung von Atomwaffen erst recht nicht. Wenn die Russen nicht in der Wirklichkeit leben wird eine zukünftige Friedensordnung mit Russland halt illusorisch.

  • Das traurige ist, ja dass dieses Narrativ nicht nur in Russland verfängt.



    Wie man ja auch hier im taz-Forum gelegentlich sieht, glauben ja viele(?) nicht, dass Russland eine eigene imperialistische Agenda verfolgt, obwohl selbst die russischen Verlautbarungen gar keinen anderen Schluss zulassen.

    • @Chris McZott:

      Lieber Chris MCZOIT, natürlich ist ein Forum aufgrund der Kürze immer schwierig, Dinge zu erklären. Zu Ihrer Aufklärung: Auch die Verhandlungsfreunde sehen, dass Russland eine sehr negative Wandlung durchmacht.



      Ich frage aber mal, woher das kommt?



      George F. Kennan- der beste Russlandkenner des Kalten Krieges, Diplomat a.D. und Historiker schrieb am Ende seines langen Lebens zur NATO-Osterweiterung (übrigens Jahre, bevor Putin auch nur bekannt wurde, etwa 1996):



      „Diese Entscheidung kann erwarten lassen, dass nationalistische, antiwestliche und militaristische Tendenzen in Russlands Anschauungen entfacht werden; dass sie einen schädlichen Einfluss auf die Entwicklung der Demokratie in Russland hat; dass sie die Atmosphäre des Kalten Krieges in den Beziehungen zwischen Osten und Westen wiederherstellt, und die russische Außenpolitik in Richtungen treibt, die uns entschieden missfallen werden"



      Ich finde, das war eine 100% präzise Vorhersage.



      Wenn man nun noch bedenkt, dass Russlands NATO-Ambitionen geblockt wurden (www.welt.de/print-...t-auf-Skepsis.html 28.09.2001).



      Nun, dann hat der Westen eine sehr große Schuld auf sich geladen bei der Entstehung dieser üblen Entwicklung in Russland.

      • @Kartöfellchen:

        Putin wollte, dass Russland unter Akzeptanz "russischer Interessen" NATO-Mitglied wird. Zu diesen Interessen gehört z.B. Kontrolle über Ukraine. Um diese Kontrolle (wieder)herzustellen, führt Russland einen Krieg gegen Ukraine.



        Für die Entstehung der Entwicklungen in Russland sind Putin und andere russische Politiker verantwortlich.

      • @Kartöfellchen:

        Nein.

        Genausowenig, wie Frankreich eine große Schuld am Dritten Reich hatte, Versailles hin oder her.

        • @Suryo:

          Schuld ist der falsche Begriff, aber selbstverständlich hat Frankreich unabsichtlich dazu beigetragen überhaupt die Voraussetzungen für das dritte Reich zu schaffen. Das Problem in der heutigen Zeit ist, dass viele Menschen keine Lust mehr haben kausale Zusammenhänge nachzuvollziehen. Es herrscht ein Bedürfnis nach einfachen Sichtweisen und Lösungen vor. Das ist zwar verständlich, aber es wird der komplizierten Weltpolitik nicht gerecht.

          • @Alexander Schulz:

            Es ist erschreckend, wie viele Leute die ganz offenkundigen Kausalitäten nicht erkennen wollen, nur um dem Westen oder der Ukraine auch schuld an russischen Verbrechen zuschieben zu können.

            Die Russen sind keine Tiere, sie sind ganz und gar selbst verantwortlich für ihre Verbrechen. Und dieser Krieg ist nun mal von Anfang an und ohne jeden Zweifel ein Verbrechen. Und da ran tragen nicht irgendwie beide Seiten schuld. Diese ganzen Relativierungen sollen nur die Solidarität mit der Ukraine schwächen und letztlich ihren Untergang - denn der wäre das Resultat, wenn Russland gewinnt - als nicht so schlimm darstellen.

          • @Alexander Schulz:

            Einfache Sichtweisen und Lösungen ist wenn man dem Westen die Schuld gibt und Putin Kontrolle über Ukraine übergeben will.

      • 6G
        669638 (Profil gelöscht)
        @Kartöfellchen:

        Danke für diesen Kommentar. Und was sagt uns das? Zuhören, hinhören, sein Gegenüber respektieren und dessen Bedenken, Sorgen und Nöte ernst nehmen. Und nicht wie ein Olaf Scholz reagieren: "In meiner Amtszeit wird es keinen NATO-Beitritt der Ukraine geben." Dessen Amtszeit dauert ja nur noch 2,5 Jahre.

        • @669638 (Profil gelöscht):

          Und die Bedenken der Ukraine? Und deren Sicherheitsinteressen?

  • Ja, das ist leider alles wahr. Putin hat seit Jahren dieses Narrativ gestreut, das immer weiter und weiter gedieh, bis es jetzt zu einem stattlichen Koloß angewachsen ist, und die meisten Menschen in Russland es glauben.



    Russland wird leider ohne militärischen Druck nicht zu ernsthaften Friedensverhandlungen mit der Ukraine gebracht werden können, das bisherige Desinteresse zeigt dies deutlich. Verhandlungen, bei dem eine souveräne Ukraine fortbestehen kann und kein Diktatfrieden nach russischem Geschmack, lässt sich wohl nur mit militärischen Mitteln erreichen.



    Waffenlieferungen haben es der Ukraine ermöglicht, besetzte Gebiete teilweise wieder zurück zu erobern. Deshalb sollten sich Waffenlieferungen und Verhandlungen nicht ausschließen (dürfen), sie könnten sich vielmehr ergänzen und die militärische Situation so verändern, dass sich Russland doch noch an den Verhandlungstisch setzt.

    • @Klaus Waldhans:

      Ein Verhandlungsangebot Richtung Minsk 2 mit Garantien für die Krim UND für die Ukraine könnte vielleicht zu einem Waffenstillstand mit dem Ziel eines sicheren Friedens führen. Oder man hofft, dass die Waffen- und Munitionslieferungen nicht zu spät kommen.

      • @Jörg Schulz:

        Minsk - kaum unterschrieben, schon gebrochen. Von Russland. Stichwort: Debalzewe.

      • @Jörg Schulz:

        Sie meinen solche Garantien wie das Budapester Memorandum oder das Münchner Abkommen? Hat ja hervorragend funktioniert.

        • @Luftfahrer:

          Wenn Sie das Interview von Frau Merkel in der ZEIT gelesen haben, wissen Sie, warum Minsk II nicht funktionieren konnte

          • @Peter Herrmann:

            Merkel hat Mist erzählt, das was sie da gesagt hat stimmt schlichtweg nicht. Wäre es dem Westen darum gegangen hätte man der Ukraine Waffen geliefert.

          • @Peter Herrmann:

            Es geht um das Budapester Memorandum. Wenn diese Garantien offensichtlich nichts wert sind, warum sollte es bei neuen Garantien anders sein?

      • 3G
        31841 (Profil gelöscht)
        @Jörg Schulz:

        Es wird eben "zurückgeschossen" ...

        Ansonsten: Aus militärischer Perspektive bleibt da im Moment nur "Hoffnung", was immer das mit Blick auf das Schlachtfeld sein soll.

  • 6G
    669638 (Profil gelöscht)

    Wollen wir doch festhalten, dass jetzt "nur" 52% (laut Umfrage) für die Lieferung deutscher Panzer an die Ukraine sind. 39% finden das falsch, ich auch. 59% würden sich mehr Diplomatie und Verhandlungen wünschen, ich auch. Es ist en beklemmendes Gefühl, dass jetzt wieder deutsche Panzer dort eingesetzt werden wo einst unsägliches Leid der deutschen Wehrmacht hinterlassen wurde. Es ist schon wichtig, daran zu erinnern, dass in Stalingrad über 1 Million Russinnen und Russen ihr Leben verloren haben. Durch die deutsche Wehrmacht verloren haben. Dass Russland daran erinnert ist deren gutes Recht.

    • @669638 (Profil gelöscht):

      Sie haben eine merkwürdige Perspektive. Ja, Deutsche Panzer werden dort eingesetzt wo die Wehrmacht einst gewütet hat. Aber jeder weiß, dass die Parallelen dort enden und mehr Details jeden Vergleich zerstören



      :



      Diese Panzer sind nicht auf einem Eroberungs- und Vernichtungsfeldzug, sondern sollen den Feind von damals gegen eine Invasion verteidigen. Das ist nicht beklemmend - das ist fraglos eine massive Verbesserung. Vielleicht sogar eine (moralische) Pflicht?

    • @669638 (Profil gelöscht):

      Es ist ebenso beklemmend, dass nach dem Holodomor schon wieder ein Völkermord am ukrainischen Volk begangen wird.

    • @669638 (Profil gelöscht):

      An die Verbrechen Nazideutschlands im 2. Weltkrieg und in Stalingrad zu erinnern, ist das eine. Von einem Faschismus in der Ukraine zu phantasieren und das als Rechtfertigung für den jetzigen furchtbaren Krieg herzunehmen und die Schuldigen hierfür im Westen zu suchen, das andere. Die Gedenkfeier war nichts anderes, als eine Rechtfertigungsveranstaltung und eine Schuldumkehrung für die Spezialoperation.

    • @669638 (Profil gelöscht):

      An die Verbrechen Nazideutschlands im 2. Weltkrieg und in Stalingrad zu erinnern, ist das eine. Von einem Faschismus in der Ukraine zu phantasieren und das als Rechtfertigung für den jetzigen furchtbaren Krieg herzunehmen und die Schuldigen hierfür im Westen zu suchen, das andere. Die Gedenkfeier war nichts anderes, als eine Rechtfertigungsveranstaltung für die Spezialoperation.

    • @669638 (Profil gelöscht):

      In Stalingrad starben über 1 Millionen Sovietbürger, viele sovietische Soldaten waren Ukraine, Belarussen, etc. Diese Vereinnahmung des 2. WK durch Russland ist Teil des Problems weil es einen russischen Nationalismus füttert der mit zu diesem Krieg geführt hat.

      Ein Panzer ist ein Werkzeug, deutsche Panzer werden jetzt zur Verteidigung gegen den russischen Vernichtungskrieg eingesetzt da kommt braucht einem keine Beklemmung aufkommen.



      " 59% würden sich mehr Diplomatie und Verhandlungen wünschen, ich auch." da gibt es das Problem namens Putin der will nicht.

    • @669638 (Profil gelöscht):

      Klar ist es deren Recht, darum ging es ja gar nicht, sondern wie.



      Und niemand schließt hier Verhandlungen aus. Dazu braucht es aber mindestens die zwei beteiligten Staaten.



      Hätten Sie sich denn gewünscht, daß den Deutschen in 2W auch keine Waffengewalt entgegengesetzt worden wäre?



      Ist Ihnen der 'Ruf' der Deutschen wichtiger als das Leben der Ukrainer?