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Ermittlungen nach dem Berliner AnschlagWas für ein Fiasko

Die Sicherheitsbehörden hatten den mutmaßlichen Attentäter über Monate im Visier – und verloren seine Spur. Die Politik reagiert fassungslos.

Leere Hände auch nach drei Tagen: Polizist und Fahndungsfotos des Tatverdächtigen Foto: dpa

BERLIN taz Am Donnerstag ist Anis Amri immer noch verschwunden. Drei Tage ist da das Attentat vom Berliner Breitscheidplatz schon her, bei dem 12 Menschen starben und rund 50 verletzt wurden. Drei Tage, in denen die Ermittler noch immer keinen Täter gefasst haben.

Für die Sicherheitsbehörden ist es ein Fiasko. Sie sind sich inzwischen sicher, dass Anis Amri der richtige Mann ist. An der Fahrertür des LKWs, der in den Weihnachtsmarkt bretterte, fanden sich seine Fingerabdrücke. Schon zuvor hatten Ermittler ein Portemonnaie mit seinem Duldungsbescheid im Führerhaus des Fahrzeugs gefunden. Die Bundesanwaltschaft sucht Amri als „dringend tatverdächtig“. Nur finden kann sie ihn nicht. Und womöglich ist er bis heute bewaffnet.

Nun bricht sich Kritik Bahn. Die Informationen über die frühere Ermittlungsarbeit gegen Amri „können einen nur erschüttern“, sagt der CDU-Bundesvize Armin Laschet. Auch der CSU-Innenpolitiker Stephan Mayer sagte, es sei die Frage zu klären, weshalb der Verfassungsschutz Amri ab September nicht mehr beobachtete. Auch der SPD-Innenexperte Burkhard Lischka erklärte: „Wir müssen uns ernsthaft Gedanken machen, wie wir Gefährder engmaschiger kontrollieren können.“

Tatsächlich sehen die Sicherheitsbehörden derzeit schlecht aus: Denn sie hatten Amri lange als gefährlich eingestuft. Im Juli 2015 war der 24-jährige Tunesier über Freiburg nach Deutschland gekommen, lebte Anfangs in Nordrhein-Westfalen. Seit Februar wird er dort als Gefährder geführt. Die Behörden notieren Kontakte zu Salafisten-Größen. Zum Dortmunder Boban S. etwa. Oder zu Ahmad Abdelazziz A., alias „Abu Walaa“, aus Hildesheim.

Und sie bekommen auch konkrete Informationen durch einen Vertrauensmann: Amri suche nach Waffen und höre sich nach Mittätern für einen Anschlag um. Der Bayerische Rundfunk zitiert aus seiner Gefährderakte. Amri suche „großkalibrige Schnellfeuergewehre“, soll es dort heißen. Seine Anschlagspläne seien „ausdauernd und langfristig“.

Im Frühjahr 2016 taucht Amri schon vermehrt in Berlin auf. Wenig später wird er auch dort als Gefährder geführt. Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft wird über den Verdacht informiert, dass der 24-Jährige einen Einbruch plane, um Geld für Waffenkäufe zu beschaffen, möglicherweise für einen Anschlag. Gegen Amri wird ein Ermittlungsverfahren wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährden Straftat eingeleitet; er wird danach über Wochen observiert, seine Kommunikation mitgeschnitten.

Der Vorwurf aber erhärtet sich nicht: Im September wird die Überwachung abgebrochen. Amri sei damals auch nicht mehr in Berlin gewesen, teilt die Generalstaatsanwalt mit. Nicht bei früheren Kontaktpersonen, nicht bei einer „relevanten Moschee“, nicht an den sonstigen „bekannten Anlaufstellen“.

In NRW indes will man Amri da auch nicht mehr beobachtet haben. Im August taucht er nach taz-Informationen ein letztes Mal für ein paar Tage in der Flüchtlingsunterkunft in Emmerich auf, in der er offiziell gemeldet ist. Danach verliert sich die Spur. Ein letztes Mal wird am 11. November im Berliner Terrorismusabwehrzentrum über Anis Amri gesprochen. Drei Tage zuvor waren dessen frühere Kontaktleute „Abu Walaa“ und Boban S. festgenommen worden. Die Ermittler halten sie für IS-Anwerber.

„Das ist nicht zu leisten“

Wie aber konnte Anis Amri aus dem Blick geraten? „Hoch mobil“ sei Amri gewesen, erklärt NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) die Schwierigkeiten, ihn zu beobachten. Die Sicherheitsbehörden selbst schweigen zu der Frage. Verwiesen wird auf das „laufende Ermittlungsverfahren“.

Polizei und Verfassungsschutz verweisen aber auf eine Zahl: 549 islamistische Gefährder werden derzeit in Deutschland gezählt. Personen, denen jederzeit schwere Straftaten zugetraut werden. Die aber vielfach auch noch nichts nachweisbar Strafbares getan haben. Sie über längere Zeit rund um die Uhr zu beobachten, sei fast unmöglich, heißt es. Rund 30 Beamte bräuchte man dafür pro Gefährder. „Das ist nicht zu leisten“, sagt ein Verfassungsschützer. „Und auch rechtstaatlich kommen wir hier an eine Grenze.“

SPD-Innenexperte Burkhard Lischka lässt das nicht gelten. Gerade Gefährdern wie Amri, deren Abschiebung feststehe, müsse man „24 Stunden am Tag auf den Füßen stehen“: „Mit verschärften Meldeauflagen, Näherungsverboten und notfalls auch dadurch, dass wir sie bis zu einer Abschiebung in Gewahrsam nehmen.“

Bei Anis Amri soll es weitere Hinweise auf schwere Straftaten gegeben haben. Im Internet soll er Bauanleitungen von Sprengsätzen gesucht haben, berichtet die New York Times. Über den Mitteilungsdienst Telegram habe er Kontakt zu einer IS-Person gehabt. Im Spiegel wiederum heißt es, Amri habe sich in einem Chat auch vage für ein Selbstmordattentat angeboten.

„Nicht ohne Optimismus“

Die Ermittler setzen nun vor allem auf das Umfeld von Amri. Am Mittwoch durchsuchten Beamte Amris letzte Flüchtlingsunterkunft in Emmerich. In Dortmund wurden mehrere Personen befragt, auch in Berlin Wohnungen und eine Moschee durchsucht. Festnahmen erfolgten vorerst keine.

Für die Ermittler wird die Situation mit jeder Stunde unangenehmer. Mit dem ersten Verdacht, ein festgenommener Pakistaner könnte der Täter sein, verloren sie wichtige Zeit. Von „vielen, vielen Ermittlungsansätzen“ hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) danach dennoch gesprochen. Er sei „nicht ohne Optimismus“ was die Fahndung betreffe. Nun allerdings stehen die Ermittler bis heute mit leeren Händen da.

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49 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Die Massenüberwachung aller bindet bereits zuviele Resourcen. Da bleibt für die Beobachtung von wenigen bekannten Gefährdern einfach keine Zeit mehr. In hiesigen Behörden herrscht das Baumarkt-Prinzip. Es wird immer "ganz groß gedacht" und wenn's mal konkret wird, verpissen sich alle nach Möglichkeit so weit es eben geht.

  • Also, nachdem jetzt auch noch rausgekommen ist, dass der BND schon im September und Oktober vom marokkanischen Geheimdienst vor dem Kerl gewarnt worden ist, muss man hier nicht der Politik, sondern den Behörden völlige Schlamperei vorwerfen.

     

    Oder, böser Verdacht: Die machen absichtlich "Dienst nach Vorschrift", um mit dem, was so passiert, dann mehr Rechte und weniger Kontrolle zu bekommen. All das ist ja mit Dummheit und Inkompetenz kaum noch erklärbar.

  • Ja traurig, auch bei den Anschlägen in Frankreich und Belgien sind die, die sie erfolgreich ausführen konnten, in der Mehrzahl zuvor beobachtet worden, dann aber vom Radar verschwunden.

    Kompliziert.

  • Immerhin scheint der Verfassungsschutz in Sachen NSU entlastet. Sie können es wohl wirklich nicht besser.

  • Also, wenn da Leute sind, deren Gefährdungspotential es nötig macht, dass man sie 24 Stunden am Tag mit Riesenaufwand überwacht, dann rechtfertigt das doch wohl auch eine Festnahme, oder? Wenn das eine möglich und nötig ist, kann das andere nicht unmöglich und unnötig sein.

     

    Aber vor allem scheint da eine bessere internationale Zusammenarbeit nötig zu sein. Der Kerl gehörte nicht abgeschoben, der gehörte festgenommen und an Tunesien ausgeliefert, wo eine Haftstrafe auf ihn wartete. Da hätte man sich mit Abschiebung etc. gar nicht weiter auseinandersetzen müssen.

  • Kein Fiasko!

     

    Die Verfolgung von Hatespeechern und Newsfakern hat Vorrang.

  • Man sollte bei alldem nicht vergessen, wie viele gute und unschuldige Menschen, die einfach nur Schutz suchen zu uns gekommen sind. Wenn man bedenkt, wie viele Menschen kamen und kommen, passiert eigentlich relativ wenig...

     

    Wir sollten nun umso mehr zusammenhalten und zwar mit allen Menschen die hier leben unabhängig davon, woher sie mal kamen.

  • Hätte, hätte Fahrradkette. Hätten die Behörden ihn beispielsweise vor Wochen oder Monaten denn gefangengenommen, was hätte man ihm denn vorwerfen können? Der wäre doch von jedem bundesdeutschen Gericht (ha) mit Kußhand und positivster Sozialprognose wieder entlassen worden.

    • @Thomas Schöffel:

      Da er in Tunesien wegen älterer Taten in Abwesenheit zu 6 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, hätte man ihn hier sofort einsperren bzw. ausliefern müssen. Wenn man das gewußt hätte.

  • "Was für ein Fiasko"

     

    Was für eine Heuchelei! Ausgerechnet die Linken und Gutmenschen dieses Landes werfen den Behörden jetzt vor versagt zu haben.

     

    Seien sie bitte mal ehrlich: selbst wenn alle Daten dieses Mannes vorher bekannt gewesen wären hätte es linke Aktivisten, Gutmenschen und kirchliche Angestellte gegeben die ALLE Hebel in Gang gesetzt hätten damit auch dieser Mann das Land NICHT verlassen muss. Es hätte weinerliche Artikel gegeben über das schreckliche Schicksal dieses armen Mannes, der in Europa auf die schiefe Bahn gekommen ist und jetzt alle Hilfe benötigt.

     

    Gegen so eine Grundhaltung kommen die Behörden nicht gegen an!

    • @Alfred Vail:

      Blödsinn. Der arme Mann ist schon in Tunesien und Italien auf die schiefe Bahn geraten und hatte noch 6 Jahre Haft in Tunesien ausstehen. Dem hätte kein Grüner und kein Linker und kein Gutmensch eine Träne nachgeweint.

       

      Natürlich haben die Behörden hier versagt.

      • @Mustardman:

        da bin ich aber anderer Meinung. Nach Afghanistan wurden auch Schwerkriminelle abgeschoben, deshalb ist sogar eine Grüne zurückgetreten in NRW. Es gibt genug Grüne und Linke, die jede Abschiebung ablehnen, siehe Koalitionsvertrag in Berlin.

        • @Dr. McSchreck:

          Sehe ich auch so. Allein von einem einwandernden Flüchtling einen Pass und Identitätsfeststellung zu verlangen, ist für viele Linke und Grüne meist schon zu viel verlangt. Weil Mensch ist Mensch, auch ohne Pass... Mitunter stelle man Menschen unter Generalverdacht, es sei rassistisch usw...Insofern fällt es dann gar nicht auf, wenn ein Anis Amri einwandert, da er sich ja nicht mit Anis Amri anmeldet um nicht erkannt zu werden. So wüsste ich nicht, worüber jetzt gejammert wird.

          • @Jens Egle:

            Richtig. Dazu hat man dann den Slogan 'Kein Mensch ist illegal' entwickelt.

        • @Dr. McSchreck:

          Nein, vor allem werden Leute abgeschoben, die Papiere haben und deren Heimatländer sie annehmen, ob kriminell oder nicht.

           

          Und ja, es gibt bei den Grünen und Linken Leute, die auf Prinzipien beharren. Was ich noch nicht einmal verurteilen möchte, aber ob das politisch zielführend ist, ist eine ganz andere Frage. Sowas kann auch dazu führen, dass das, was man verhindern möchte, dann erst recht und viel schlimmer passiert, nur dass man selber daran halt unschuldig ist.

           

          Es könnte nunmal sein, dass man sich die Hände schmutzig machen muss, wenn man die Zukunft gestalten will. Wer das nicht will, der sollte vielleicht besser in ein Kloster gehen als in die Politik.

          • @Mustardman:

            da bin ich ganz bei Ihnen. Man schiebt die ab, die es einem "leicht machen". Das ist ein Armutszeugnis für dieses Land, weil es in der Regel nicht auf Kriminelle zutrifft, sondern auf relativ normale ehrliche Leute. Der Kriminelle, der alle Tricks kennt, macht dagegen Arbeit und darf bleiben.

            Mit "Recht" hat das wenig zu tun.

  • Der Autor „vergaß“ zu erwähnen, dass der Attentäter schon eine kriminelle Karriere in Tunesien und anderen Staaten hatte, bevor er nach D. floh. Hätten deren Sicherheitsorgane besser gearbeitet, hätte er es gar nicht erst bis zu uns geschafft und ein Terroranschlag wäre uns erspart geblieben. Die deutschen Sicherheitsorgane befinden sich also in „bester“ Gesellschaft.

     

    Es sei noch erwähnt, dass aus dem linken Spektrum immer wieder Forderungen kommen, die Sicherheitsorgane abzuschaffen oder ihnen wenigstens weitgehend die Hände zu binden. In diesem Fall müssten wir uns an Anschläge wie diesen gewöhnen!

    • @Pfanni:

      "Es sei noch erwähnt, dass aus dem linken Spektrum immer wieder Forderungen kommen, die Sicherheitsorgane abzuschaffen oder ihnen wenigstens weitgehend die Hände zu binden."

       

      Das werden Sie so nicht belegen können. Wohl aber ist nachweisbar, daß Linke gern der Polizei vorwerfen generell in die falsche Richtung zu gucken und wegen institutionalisiertem Rassismus Muslime übermäßig zu kujonieren.

       

      Trotzdem war die Polizei in den letzten Jahren sehr erfolgreich. Die große Zahl von Flüchtlingen, die in den letzten 15 Monaten dazugekommen sind, hat dann aber schlicht die Sicherheitsstruktur Deutschland an seine Grenzen gebracht.

      Wir werden uns an solche Anschläge nicht gewöhnen. Es wird aber mehr geben und die Wähler werden genau feststellen wem sie das zu verdanken haben.

  • O Gott, was ist denn hier passiert? Ist hier plötzlich ein ganzer Stammtisch zum taz-lesen und: -kommentieren(!) aufgebrochen? Zugegeben, der taz-Artikel ist selbst schon nicht der Weisheit letzter Schluss. Aber was haltet ihr, Nikolai Nikitin, Helmut Fallschessel und Sissa K. davon, an anderer Stelle zu schwadronieren: Jährlich sterben auf Deutschlands Straßen mehr als 3000 Menschen – könntet Ihr da nicht mit Eurer mutigen, besserwisserischen Art all den dummen Politikern mal klarmachen, dass der deutsche Autoverkehr sofort(!) zu stoppen ist und jeder Politiker, der das nicht macht, ein Versager ist, mit „Kontrollverlust in punkto Sicherheit“

    • @stph:

      " Jährlich sterben auf Deutschlands Straßen mehr als 3000 Menschen"

       

      Gilt der Vergleich auch für den NSU-Terrorismus?

    • @stph:

      O Gott - wie kann man Terror mit Autounfällen vergleichen...

  • Da geht mal ein einziger durch die Ermittlungslappen und schon wird das Versagen des Rechtsstaates proklamiert. Problem sind doch die 600 anderen, die noch auf ihre Gelegenheit warten ...

     

    Putzig ist die Haltung der Grünen: einerseits möglichst im Gottvertrauen alles Zulassen und nichts Begrenzen oder Reglementieren und dann in Ernstfall fordern, die Polizei und alle Sicherheitsorgane mögen doch jede kriminelle Handlung verhindern. Naives aus Bullerbü.

     

    Diese Haltung wird die Menschen ganz allmählich in die Arme rechter Hardliner führen, von denen der Horst aus M. noch einer der netteren ist.

    • @TazTiz:

      völlig richtig. Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass bzw. hier anders rum: mach mich bloß nicht nass, aber dann wundern, wenn man dreckig bleibt.

      • @Dr. McSchreck:

        Als Erstes sollte mal Merkel Haltung zeigen und zurücktreten, um die politische Verantwortung für dieses Fiasko zu übernehmen.

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    Wir sollten jetzt miteinander aushandeln, wie der Staat handeln soll -

     

    Wenn er denn handeln soll.

     

    Hunderte von Leuten dauerhaft Tag und Nacht lückenlos zu überwachen ist eine Illusion.

     

    Es wird um spezielle Auflagen für bestimmte Personen gehen. Es wird um Beschneidung von Freiheiten dieser Personen gehen (siehe z.B. auch die Diskussion um "fichier S" in Frankreich) und natürlich auch um das Ausmaß von Überwachung von uns allen.

    Letzteres dürfte der Mehrheit von uns am meisten Unbehagen bereiten.

     

    Hinzu kommt, dass bis heute, so scheint es, kaum versucht wird zu gesamt-europäischen Strategien in diesen sicherheitsrelevanten Fragen zu kommen.

    Zum Äußersten Entschlossene agieren hochmobil über alle Grenzen hinweg, Behörden hingegen kommunizieren supranational ungenügend und allzu häufig wohl gar nicht - oder halt im Nachhinein.

     

    Noch ein oder zwei Attacken mit mehreren Toten, warum nicht mal auf eine Schule oder ein Anschlag auf eine staatliche Institution wie z.B. eine Polizeidienststelle und die Luft für Frau Merkel wird schlagartig sehr, sehr dünn werden.

    Auf die heute noch feigen Dissidenten, die sich dann in der in der CDU ganz impromptu und unverschämt zu Wort melden, kann man warten.

    Alles abhängig vom Lauf der Dinge.

     

    Ab einem gewissen kritischen Punkt jedoch kommen ganz andere Kräfte und eine andere Logik ins Spiel, mit scheinbar ganz neuen Zwängen.

    Davor sollten wir auf der Hut sein.

     

    Die Alternative?

    Weiterwursteln.

  • Als Kanzler/in kann man auch politische Verantwortung übernehmen, wenn man selbst strafrechtlich nicht belangt werden kann. Merkel sollte sich dies nun überlegen. Willy Brandt trat 1974 als Bundeskanzler zurück, weil sein persönlicher Referent Günter Guillaume als DDR-Spion enttarnt worden war.

    • @Nikolai Nikitin:

      Chapeau! Willi Brandt kam mir auch in den Sinn - allerdings schon nach Freiburg.

    • @Nikolai Nikitin:

      Naja, es wird ja gemunkelt, dass er amtsmüde war und ihm das ein willkommener Anlass war zurückzutreten.

      • @Rooni:

        Vielleicht dürfen wir hoffen und Merkel sieht nun auch einen willkommenen Anlass dies zu tun ?

  • Es handelt sich ohne Zeifel um ein eklatantes Versagen sowohl der Sicherheitsbehörden als auch einer politischen Klasse, die es seit vielen Jahren nicht schafft, den massiven Missbrauch des Asylrechts und den zunehmenden Kontrollverlust in punkto Sicherheit einzudämmen. Wenn unsere Linksparteien nicht begreifen, dass auch die elementaren Interessen der Staatsbürger geschützt werden müssen, können sie sich schon mal auf ein böses Erwachen bei den nächsten Wahlen einstellen.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @HELMUT FALLSCHESSEL:

      ...ehrlich gesagt, lieber ein "böses Erwachen", als den rechten Populisten hinterherlaufen ; )

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @81331 (Profil gelöscht):

        Also nichts tun, um nicht rechten Gedankenguts verdächtigt zu werden? Die Toten und Verletzten hatten dann eben leider Pech? Sagen Sie das den Angehörigen auch ins Gesicht?

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Da scheinst du aber fest davon auszugehen, dass das böse Erwachen soooo böse schon nicht sein wird. Mit anderen Worten: Scheuklappen auf und weiterwursteln

  • Wenn ich 549 islamistische Gefährder mit 12 multipliziere, wird mir ganz anders.

  • Es ist ein Skandal der Ämter, dass der Berliner Terrorist Amri nicht schnell abgeschoben wurde und aus der Abschiebehaft fliehen konnte.

     

    Schuld daran ist die Koalition und das politische Klima, wo endlos über Flüchtlinge gesprochen wird, aber das demokratische Tunesien nicht als sicheres Herkunftsland angesehen wird. Dann sind die USA mit der Todestrafe und fragwürdigen Geschworenengerichte auch kein sicheres Herkunftsland. Es müssen spezielle Rechtsräume für wenig aussichtsreiche Asylbewerber geschaffen werden und die Aussengrenzen geschützt werden. Asyl sollte bei der deutschen Botschaft vor Ort gestellt weren. Dann ertrinken auch nicht 10,000 Menschen im Mittelmeer.

  • Was soll man denn mit den Gefährdern machen? Wollt ihr sie ins KZ stecken oder gleich an die Wand stellen???

     

    Deutschland ist ein Rechtsstaat! Dort gelten Gesetze, die von demokratischen Parteien gemacht wurden.

     

    Auch Gefährder sind freie Menschen, genau wie wir alle und Gedankenverbrechen sind zum Glück noch nicht strafbar.

     

    Die Antwort auf den Unfall kann nur Toleranz und Menschlichkeit sein.

     

    Nazis raus!

    • @Maike123:

      Da kann man vieles machen: Reiseverbot, Melden bei der Polizei, regelmäßig, Transitzentren, Identitätsklärung usw

  • 3G
    36855 (Profil gelöscht)

    Gezählt hat man 549? Was passiert mit ihnen? Schaut die Polizei ab und zu vorbei ob der Gefährder noch zu Hause ist? Was passiert mit all denen, die nicht gezählt wurden?

    Das kann doch nicht sein! Beobachtung hilft nicht und ist nicht zu leisten.

    Was nun?

    Warum werden Radikale nur beobachtet, muslimische Prediger, rechte Hetzer?

    Warum handelt der Staat nicht?

    • @36855 (Profil gelöscht):

      und wenn Sie mal sehen wollen, wie sowas aussieht, schauen Sie mal in die Türkei.

      Genau Sie sieht das dann aus und nicht anders.

       

      Und genau so wird Frauke Petri das dann auch machen.

    • @36855 (Profil gelöscht):

      Was soll der Staaat denn machen?

      Die Leute sind unsympatisch oder gefährlich, haben aber nichts verbrochen.

      Was ist mit Ihnen ganz persönlich?

      Sind Sie nicht vielleicht auch ein klein wenig kriminell?

      Ach nicht?

      Schon mal den Konz 1000 legale Steuertricks ausgeliehen?

      Gefährder für Steuerbetrug! einsperren?

      Finden Sie nicht gut?

      Verständlich.

       

      Man kann leicht Konsequenzen für Andere fordern.

      Machen Sie doch mal einen Vorschlag, den sie am eigenen Leibe akzeptieren würden.

      Obwohl Sie (noch) nichts verbrochen haben.

    • @36855 (Profil gelöscht):

      Weil man niemanden einbuchten kann, der nichts getan hat. Das ganze nennt sich Rechtsstaat. Und trotz einer gewissen Restgefahr, bin ich sehr froh in einem solchen zu leben.

      • @Thorsten Rissom:

        Diese lasche Politik fuehrt zum Brexit und zur AfD. Dann sind also Australien und Spanien keine Rechtsstaaten?

      • 3G
        36855 (Profil gelöscht)
        @Thorsten Rissom:

        @Torsten Rissom

        "Weil man niemanden einbuchten kann, der nichts getan hat?"

        Manchesmal sieht unser Rechtsstaat das aber anders. Ungeliebte Steuerbeamten könne sehr schnell von ihrem Arbeitsplatz verschwinden und in der Psychiatrie landen.

        Wenn hier jemand mit einem Galgen rumläuft, an dem der Sigmar hängen soll oder wenn ein Prediger dazu aufruft Ungläubige zu töten, wenn sich jemand im Internet nach Sprengstoff erkundigt, dann wünsche ich mir schon, dass unser Rechtsstaat handelt. Wenn Menschen "Gefährder" genannt werden muss ja eine Gefahr von ihnen ausgehen und jemand muss in Gefahr sein. Dann wäre handeln angesagt, denke ich mal. Gesetzesänderung?

        • @36855 (Profil gelöscht):

          Selbstverständlich kann man jemanden in Gewahrsam nehmen der demnächst abgeschoben werden soll. Das nennt sich Abschiebehaft. Er wurde nicht abgeschoben, weil Tunesien keine neuen Papiere ausgestellt hat, nach dem Anschlag ging das komischerweise innerhalb von zwei Tagen über die Bühne. Es ist also keine Frage des könnens, sondern des wollens. Konsequente Abschiebehaft und entsprechender Druck auf die Herkunftsländer und man könnte alle 500 Gefährder relativ schnell loswerden. Dadurch würde man übrigens den Rechten sehr viel Wind aus den Segeln nehmen. Aber nein. Lieber weiter vor sich hin dilittieren und im Septemer die Quittung bekommen.

      • @Thorsten Rissom:

        Die Frage ist halt warum wir dann die Überwachung so massiv aufgebaut neben, wenn sie keine Anschläge verhindert und man eh erst im Nachgang aktiv werden kann.

    • @36855 (Profil gelöscht):

      "Anschlag in Berlin: Es reicht

      Eine Kolumne vom Herausgeber

      Augstein, veröffentlicht auf Spiegel online.

      ....Wenn ich an Deutschland denke, dann fürchte ich die Rechten mehr als die Terroristen."

      Unglaublich was dieser Typ da von sich gibt !

      Was müssen die Angehörigen der Toten, die vielen Verletzten über solche Worte wohl denken ?

      Augstein, sie würden nicht solch einen Schmarren von sich geben, wenn sie selbst zur Tatzeit a.d. Weihnachtsmarkt gewesen wären oder einer ihrer nahen Verwandten.

      Hören Sie endlich auf mit der unverständlichen "Willkommenskulturberichterstattung". Mir wird dabei mehr als nur übel.

    • @36855 (Profil gelöscht):

      Sofern diese die deutsche/EU-Staatbürgerschaft haben, wird man nicht viel machen können. Interessant wäre, wieviel von den Gefährdern abgelehnte/geduldete/anerkannte Flüchtlinge sind. Da könnte man dann schon was machen.