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Ermittlungen gegen Grünen-VorstandStaatsanwalt prüft Sonderzahlung

Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Anfangsverdachts der Untreue gegen den Bundesvorstand der Grünen. Hintergrund ist ein Corona-Bonus.

Haben in den nächsten Tagen was zu besprechen: Annalena Baerbock und Robert Habeck Foto: Michael Kappeler/dpa

Berlin rtr | Die Grünen-Parteiführung unter den scheidenden Vorsitzenden Robert Habeck und Annalena Baerbock ist ins Fadenkreuz der Justiz geraten. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die sechs Mitglieder des Bundesvorstandes wegen Corona-Sonderzahlungen in Höhe von 1.500 Euro, wie der Spiegel am Mittwoch berichtete. Die Behörde gehe dem Anfangsverdacht nach, dass es sich bei den Sonderzahlungen des Bundesvorstandes im Jahr 2020 an sich selbst um Untreue zum Nachteil der eigenen Partei gehandelt habe. Den Anstoß dafür hätten Strafanzeigen von Privatpersonen gegeben, die sich auf Presseberichte stützten. Ein Parteisprecher bestätigte auf Anfrage die Ermittlungen.

„Die betroffenen Vorstandsmitglieder und die Bundesgeschäftsstelle kooperieren vollumfänglich mit der Staatsanwaltschaft, um den Sachverhalt schnell und vollständig aufzuklären“, erklärte der Parteisprecher. Die sogenannten Corona-Boni seien 2020 an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundesgeschäftsstelle und zugleich an den Bundesvorstand gezahlt worden. „Der Bundesvorstand ist das oberste geschäftsführende Gremium und war daher aus Sicht aller Beteiligten legitimiert, entsprechende Beschlüsse zu fassen.“ Die Vorstandsmitglieder hätten die Boni aber zurückgezahlt.

Die Coronazulagen waren im vorigen Jahr bekannt geworden. Damals machte Baerbock Schlagzeilen, weil sie es versäumt hatte, Sonderzahlungen der Partei beim Bundestag als Nebeneinkünfte zu deklarieren. Der Fehler war nach Angaben der Grünen in den eigenen Reihen im März aufgefallen. Baerbock meldete die Einkünfte daraufhin nach. Publik wurde dies aber erst im Mai 2020, als Baerbock bereits als Kanzlerkandidatin nominiert worden war. Im Bundestagswahlkampf erwiesen sich die Negativ-Schlagzeilen wie auch Ungenauigkeiten im Lebenslauf von Baerbock als schweres Handicap.

Mittlerweile ist Robert Habeck Bundeswirtschaftsminister und Annalena Baerbock Außenministerin. Den Parteivorsitz geben sie auf einem Bundesparteitag Ende Januar ab, da laut Grünen-Statut Ministeramt und Parteivorsitz unvereinbar sind. Neue Vorsitzende sollen der Bundestags-Abgeordnete Omid Nouripour und die bisherige stellvertretende Vorsitzende Ricarda Lang werden. Von den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ist Lang aber ebenso betroffen wie Habeck und Baerbock wie auch der bisherige Bundesgeschäftsführer Michael Kellner, der mittlerweile Parlamentarischer Staatssekretär bei Habeck ist.

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41 Kommentare

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  • Kann mir mal jemand erklären was das Problem ist? Die Zahlungen gingen an alle MA der Bundesgeschäftstelle. Gesetzeslage ist, dass Arbeitgeber ihren MA Corona-Sonderzahlungen pauschal bis 1.500€ steuerfrei gewähren /zahlen können. Und das ist offenbar pssiert.

    • @Kaboom:

      Der Vorstand ist kein Arbeitnehmer. Er kann sich nicht selbst Geld auszahlen, auch wenn er es für die Arbeitnehmer anordnen kann. Sonst besteht die Gefahr, dass er sich selbst die Taschen voll macht.

      Der Vorstand braucht hierfür die Zustimmung der Gesellschafter.

  • Hach! Daß ich auf die alten Tage noch bileben darf!

    Liggers. “ „Der Bundesvorstand ist das oberste geschäftsführende Gremium und war daher aus Sicht aller Beteiligten legitimiert, entsprechende Beschlüsse zu fassen.“ Die Vorstandsmitglieder hätten die Boni aber zurückgezahlt.“

    kurz - “Wat de Übung all maakt sä de Sniider un dor har hei siin egen Tüch stahlen!“ © de Ohl*03



    & Däh!



    Schon das Mittelalter wußte dess:



    “Reicher Leuts Kinder - haben klebitschte Händ!“



    © Der gepfefferte Spruchbeutel - Altdeutsche Spruchweisheit in Bildern von Paul Neu. von Fritz Scheffel -



    Eulenspiegelverlag

    kurz2 - Deftiges für Heftiges

    Na Mahlzeit

    • @Lowandorder:

      Bitte eine Übersetzung für Menschen, die kein Plattdeutsch sprechen.

      • @Francesco:

        ok ok - bileben ~ erleben

        “Was die Übung alles macht - sagte der Scheider und da hatte er sein eigenes Zeug gestohlen“



        Da die Schneider ja (früher) das auf Ballen gezogene Tuch verarbeiteten & niemand wissen konnte - wieviel sie tatsächlich gebrauchten - galten sie als diebisch ( schön auch “Man nennt es Tweed!“ Obelix “Teuer?“ - “Mein Schneider ist reich!;)



        Für die Grünen müssens sich des selbst zurecht legen. Gelle!;))



        & kein Platt =>



        Leuts = Leute



        “…klebitschte Händ…“ klebrige Hände



        Die Zeichnung dazu: Auf dem Markt - ein vornehmer Herr - Kind an der Hand - läßt aus der Auslage einen Apfel mitgehen - was der Händler zwar bemerkt - aber der Gesichtsausdruck des Kindes zeigt: ihm passiert - NIX •



        => always at your servíce

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    Das schlimme ist, dass die sechsstelligen Provisionen bei den Maskendeals schon so vergessen sind, wie die millionenschweren Gedächtnislücken des Olaf Scholz. Es hatte auch nahezu keine Kosequenzen, dass die halbe Bafin mit Wirecard spekuliert hat. Gar nicht zu reden von dem geradezu kriminellen Umgang mit Geld in der AfD...

    Aber bei 1.500 Euro gehen manchen Deutschen die Gerechtigkeitssicherungen durch... also vor allem jenen, die sich bemüssigt sahen, dass auch bei der Staatsanwaltschaft anzuzeigen.

    Und wenn ich das richtig verstehe, sind die Sonderzahlungen nur ein Problem, weil sie gegen Parteistatuten verstoßen - die die anderen Parteien wahrscheinlich und wohlweislich gar nicht haben...

    Das wäre dann eine journalistische Aufgabe, die Relationen sichtbar zu machen. Konnten sich andere Parteien Coronazahlungen genehmigen und haben sie? In Unternehmen wurden wohl vereinzelt auch Sonderzahlungen - warum geht es da und bei den Grünen nicht?

    Es liegt mir fern Cem Özdemir oder ALB zu verteidigen, von mir aus trifft sie der Blitz beim Schei*en - aber die Schieflage der Skandalisierungen nervt und dient nur der Herstellung einer False Balance...

    Da darf man sich nur mit sehr, sehr großer Vorsicht daran beteiligen.

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Und wenn ich das richtig verstehe, sind die Sonderzahlungen nur ein Problem, weil sie gegen Parteistatuten verstoßen - die die anderen Parteien wahrscheinlich und wohlweislich gar nicht haben...

      Doch, die haben die anderen Parteien ziemlich sicher auch. Da es hier darum geht, die Partei vor einem gierigen Vorstand zu schützen...

      Zum Thema Maskendeal, ich meine der CDUler hat sein Mandat niedergelegt und die CDU hat einen Denkzettel bei der Wahl bekommen (nicht nur, aber auch wegen des Maskendeals)

      Bei Scholz und Wirecard fehlt mir bislang der Überblick.

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Sie sprechen mir aus der Seele! Es ist wirklich unerträglich, das ein Olaf Scholz, mit dem was er bei Wirecard und Cum-Ex schon alles versaut hat, überhaupt Kanzler werden konnte!



      Und es nervt mich gewaltig, das über die 47 Million Steuern, die er seinem Kumpel bei der Warburgbank einfach mal so nachgelassen hat nirgends gesprochen wird. Das sind unsere Steuern, die dann an anderer Stelle wieder fehlen!

    • RS
      Ria Sauter
      @05989 (Profil gelöscht):

      Nach Ihrer Einschätzung hebt ein krummes Ding das andere auf.



      Eigenartige Ansicht!

      • @Ria Sauter:

        Drängen sich Ihnen keine solchen Vergleiche auf? Das fimnde nun ich eigenartig. Immerhin sind gerade bei den Maskendeals Steuergelder in nicht unerheblichem Maß geflossen - und später sogar gerichtlich abgenickt worden. Wobei es mir im zweiten Fall (ganz unabhängig von der Vergleichbarkeit der Höhe der Beträge) hauptsächlich um die Tatsache geht, dass es sich um Steuergelder handelte.

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @noevil:

          Selbst bei der größten Gaunerei gilt, ob sie strafbar ist. Wähler:innen dürfen natürlich nach ihren eigenen moralischen Maßstäben ihr Kreuzchen machen. Und ich meine, dass sie es bei der BTW getan haben. Dass Union und B90/Die Grünen auch durch ihr Spitzenpersonal (@BOANDLGRAMER) massiv selbst geschadet haben, ist auch meine Meinung. Bei der Union bin ich darüber nicht traurig.

      • @Ria Sauter:

        Es ist doch eher umgekehrt. Bei Scholz geht es um riesige Beträge an öffentlichen Geldern, und halb Deutschland kreist statt dessen um diese Erdnüsse bei den Grünen, die allenfalls ihre eigene Partei geschädigt haben, während die Scholz-Skandale in den Massenmedien nahezu totgeschwiegen werden. Ich bin alles andere als ein Grünen-Fan, aber das hier ist ein typisches Beispiel für die alte Weisheit "Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen." (Natürlich sind Baerbock et al. persönlich keine "Kleinen", aber bei den Beträgen, um die es im Fall des Grünen-Vorstands geht, gehört das Corona-Prämien-Thema eher in die Abteilung Kleinkriminalität.)

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @05989 (Profil gelöscht):

      Kennen Sie die Ergebnisse der BTW 2021? Die Maskendeals der Unionisten, die wohl (leider) rechtlich nur bedingt zu beanstanden sind, haben viele Wähler:innen nicht vergessen - genau so wie die vielen Fehler und rechtlich zweifelhaften Unanständigkeiten von Personal der Partei "B90/Die Grünen". Aus lauter Verzweifelung haben die dann SPD gewählt.



      (Sie haben einen Hang zu whataboutism)

      • 0G
        05989 (Profil gelöscht)
        @95820 (Profil gelöscht):

        Das ist doch Unsinn... Niemand hat die CDU wegen der Maskendeals nicht gewählt - die CDU hat das verk@ckt, weil man Merkel nicht mehr wählen konnte und den Kasperl Laschet wirklich niemand wollte.

        Das Problem ist, dass die 1.500-Euro-Affaire der Grünen (wie auch schon die Hanfpflanze von Cem Özdemir oder die Dienstwagenaffaire Ulla Schmidt) als relativ harmlose Vergehen gleichgewichtig neben dem großen Nummern der CDU/CSU/FDP/AfD stehenbleiben und dann den Eindruck vermitteln (sollen), als wären irgendwie alle korrupt.

        Und das ist so nicht und deswegen muss man das immer wieder in Relation setzen. SPD, Grüne und Linke mögen nicht alles richtig machen, aber sie sind nicht per se korrumpierbar - wohingegen auf der dunklen Seite der Macht der Deal Teil der Genetik ist.

        Und das Ihnen das nicht gefällt und Sie mir das als Whataboutism ankreiden, zeigt nur, dass Sie an Wahrhaftigkeit gar nicht interessiert sind, sondern die Agenda Ihrer politischen Blase gegen jede Evidenz betreiben.

        • @05989 (Profil gelöscht):

          Na ja, bei aberkannten Doktorarbeiten musste ein CSUler gehen und eine SPDlerin regiert jetzt Berlin...

          Bzgl SPD widersprechen Sie sich jetzt etwas. Olaf Scholz und Wirecard war Ihr erster Aufhänger. Und bei Wirecard ging es um richtig viel Geld, da ist so ein Maskendeal Peanuts dagegen... Aber bei OS und Wirecard halte ich mich mangels ausreichender Information zurück (s.o.)

          • 9G
            95820 (Profil gelöscht)
            @Strolch:

            auch @BOANDLGRAMER "Aber bei OS und Wirecard halte ich mich mangels ausreichender Information zurück (s.o.)"



            Darum geht's. Trennung von Fakten und Fiktion. Die totale Falscheinschätzung meiner Meinungen und Standpunkte durch B. macht mir wieder klar, dass ich mir hier Ironie abgewöhnen muss. Wird schwer mit 70+.

  • Avanti Dilettanti:

    - A. Baerbock statt R.Habeck als Kanzlerkandidat. Es musste eine Frau sein, obwohl Habecks Chancen (bei der Schwäche von Union und SPD) doch offensichtlich viel größer waren.

    - Baerbocks geschönter Lebenslauf, Buchpannen, vergessen Einnahmen an die Bundestagsverwaltung zu melden.

    - Saarland-Debakel bei der Bundestagswahl: nach parteiinternem Streit Ausschluss der Landesliste.

    - nach der Wahl schnelles Aufgeben eigener Positionen. Die FDP hat es wesentlich besser hinbekommen ihre Ideen durchzusetzen.

    - Koalitionsverhandlungen: für das Thema „Verkehr“ verhandelt nicht Cem Özdemir (als Vorsitzender des Verkehrsausschusses ein ausgewiesener Experte)., sondern der Biologe (!) Anton Hofreiter. Der versemmelt das so, dass sich die Grünen nicht mehr trauen das Verkehrsministerium zu übernehmen.

    - die Coronazulagen wäre für die Leute im „Maschinenraum“ der Grünen vielleicht noch zu verstehen gewesen, aber warum der Parteivorstand das Geld auch bekommt, ist unverständlich. Abgehoben, nur noch wenig Bezug zur Wirklichkeit. Millionen Menschen sind wegen Corona sehr belastet; die meisten bekommen keine Prämie.

    - jetzt soll auch noch das Duo Ricarda Lang / Omid Nouripour den Parteivorsitz übernehmen. Zwei typische Partei-Karrieristen. Beide haben keinen Studienabschluss geschafft. R.Lang hat in ihrem Wahlbezirk eines der schlechtesten Ergebnisse für die Grünen eingefahren. Zweitstimme auf Platz 5 hinter CDU, SPD, FDP, AFD ! Aber mit einem sicheren Listenplatz ist das ja nicht so tragisch. Das qualifiziert mit der Lebenserfahrung von 28 Jahren eine Partei zu führen.



    Liebe Grüne, auf meinen Mitgliedsbeitrag müsst ihr erstmal verzichten ☹

  • Ich frage mich, wie standhaft sind diese Leute erst, wenn es um größere Summen geht. Wenn sie bei einem Einkommen von +- 10.000€ schon bei 1500€ schwach wurden.

  • Ich frage mich grade welch' wirklich wichtigen Tatsachen mit diesem BlahBlah übertüncht werden sollen.

    Obacht, Presse! Das riecht doch schwer nach burying !

  • Politiker müssen, aus Sicht der Bürger, höhere Redlichkeitskriterien erfüllen, als andere Bevölkerungsgruppen. Und grüne Politiker stehen noch mal mehr unter Beobachtung, weil sie allgemein als Moralisten wahrgenommen werden.



    Letzteres finde ich besonders befremdlich, da allem Anschein nach schon der Hinweis auf die drohende Klimakatastrophe als moralischer Zeigefinger wahrgenommen wird. Hier zeigt sich bei vielen Menschen vielleicht das schlechte Gewissen und eventuell tut es dann gut, wenn man die, die einem das eigene falsche Verhalten vor Augen führen, als vermeintlich auch moralisch Verkommen entlarven kann.



    Wer hat die Anzeige eigentlich erstattet? Wäre ja doch interessant zu erfahren...

    • @Sascha Hennig:

      Wer hat die Anzeige eigentlich erstattet? Wäre ja doch interessant zu erfahren...

      Jemand mit Insiderwissen, der mehr in der Hand hatte als die Presse. Sonst ermittelt eine StA nicht.

  • Der wichtigste Maßstab für die Berichterstattung über dieses unsägliche Eigentor sollte sein: was würden wir sagen, wenn sich der FDP-Vorstand selbst einen Coronabonus gezahlt hätte? Wie würden wir mit CL umgehen? Bekäme dieser nicht mehr als nur eine Schlagzeile? Wohl eher ein mediales Donnerbeben über Monate?

    Ganz unabhängig davon: wie bescheuert muss man sein, bei Gehältern weit jenseits der 10.000 pro Monat noch einen Coronabonus einheimsen zu wollen. Dafür wurde dieses Instrument nicht ins Leben gerufen. Warum hat dies keiner erkannt?

    • @casio:

      Einen Bonus kann eine Partei durchaus ihrem Führungspersonal gönnen. Das haben die Grünen eben all die Jahre auch gemacht.

      Das pikante ist jedoch, dass es hier um ein steuerfreie Zulage geht. Man hat einfach die üblichen Boni in Coronazulage umbenannt. Das ist schon übel und ziemlich dreist. Solchen Menschen wird also unser Land anvertraut? Nicht sehr seriös.

      Ich glaube, es gibt keine Führungskraft bei einem Unternehmen, die sich erlauben würde, die eigenen Bezüge so schnöde zu manipulieren, zum Beispiel sich selbst für die Sonntagsarbeit mal eben steuerfreie Schichtzulagen auszuweisen ...

      • @TazTiz:

        "Einen Bonus kann eine Partei durchaus ihrem Führungspersonal gönnen.

        Vielleicht bin ich ja auf dem falschen Dampfer in dem Forum unterwegs. Die PARTEI kann den Bonus durchaus dem Führungspersonal gönnen, aber hier hat sich doch das Führungspersonal selbst den Bonus gegönnt. Wenn ich falsch liege, korrigieren Sie mich, dann muss ich zur taz kriechen und alle meine Kommentare wegen "Fake News" löschen lassen.

    • @casio:

      "Warum hat das keiner erkannt".



      Es wurde vielleicht erkannt, aber auch moralisch "Höherstehende" mit fünfstelligen monatlichen Grundgehältern können geldgierig sein. "Pecunia non olet", oder auch "Wasser predigen und Wein trinken".

    • RS
      Ria Sauter
      @casio:

      Warum dies keiner erkannt hat?



      1500 Euro kann Mann/Frau auch bei über 10tausend Gehalt noch gut in die Tasche stecken.



      Sollte ja nicht auffallen.



      Das ganz Besondere an diesem "Coronabonus" ist die absolute Missachtung derer, die in diesen Zeiten wirklich bis zum Limit arbeiten.



      Das zeigt mir mal wieder, wie weit entfernt sie sich haben, von "den Menschen da draussen"!



      Aber erst einmal die Rentenerhöhung stoppen.... passt!

    • @casio:

      Wie gehen wir mit der milliardenschweren Masken-Korruption der Union um? Wann ist die Staatsanwaltschaft dort tätig geworden? Da geht es um banden- und gewerbsmäßigen Betrug mit mehrfacher Todesfolge, aber das sind offenbar Lappalien in Deutschland...

    • @casio:

      Es haben sehr viele einen Coronabonus bekommen bei denen ich das nicht verstanden habe. Meine Nachbarn aus dem ÖD die monatelang im Kleingarten gesessen haben zum Beispiel. Die steuerfreien 1500€ die es maximal gibt, wollte man sich scheinbar nicht entgehen lassen. Ist aber wahrscheinlich auch schwer zu widerstehen, wenn man von Beamten umgeben ist die alle diesen Bonus bekommen haben und bei denen es zu 90% wahrscheinlich auch ungerechtfertigt ist.

  • Das große Problem für die grüne Partei ist, dass die Anzahl der Mitglieder nach den ersten Mahnungen und Aktionen der jungen Leute von Fridays for Future nicht ausreichte, um bei anschließenden Wahlen , bei denen die Grünen als Umweltpartei quasi für FFF gewählt wurden, eine transparente Politik nach innen und vor Allem nach aussen zu machen. Die Grün-Wähler erzeugten einen ungeheuren Druck, die Gewählten schafften es nicht diesen Druck mit in die Gremien zu tragen. So verlagerte sich der Focus der politischen Arbeit auf die Auseinandersetzung mit den Vertretern der Altparteien in die Parlamente und Ausschüsse und führte dazu, dass die oft noch jungen, ansonsten auch mit Ausbildung, Familie und Beruf beschäftigten diese Gremienarbeit als 'Politik' betrachteten und sich dem Druck der Umwelt- und Emanzipationsbewegung entzogen. Schließlich kamen zu den eigentlichen Terminen noch die Vorbereitung in einer Fraktion, eventuelle Bündnisgespräche und viele kommunale Aufgabenstellungen, die in sehr vielen Fällen den Kontakt zu den Wähler*innen verhinderten: Die Einsamkeit der Gewählten in den Gremien. Übergeordnete Fragestellungen wurden innerhalb der Partei an Vorstände weitergereicht nach dem Motto 'Klimapolitik kann ich in der Gemeindevertretung nicht auch noch machen, das muss der Vorstand tun'. So entwicklete sich die grüne Partei zu einer stinknormal bürgerlichen Partei, die ihre Vorstände allein machen ließen und jetzt keine Umweltpartei mehr sind mit den selben Akzeptanzproblemen der 'Mitbewerber' im Parlamentstheater!

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Dietmar Rauter:

      „Das große Problem für die grüne Partei ist,…“ Das große Problem für die grüne Partei ist – ihr Führungspersonal. Und btw – was soll ihr Kommentar uns sagen?

  • wieder so was überflüssig ärgerliches. wann hört das denn mal auf? als grünen-wähler regt mich das echt auf. wegen 1000 euro......unglaublich .

  • Da wird nichts bei herauskommen. Aber die Schlagzeile wird hängen bleiben.

    • @nutzer:

      Doch, ein kleine Strafe/Geldauflage wird es werden. Ein Vorstand der sich selbst Geld bezahlt, begeht Untreue. Der Schaden von EUR 9.000 (6 Personen x EUR 1.500,00) ist auch nicht unerheblich. Allerdings ist alles zurück gezahlt und die Beteiligten zeigen sich kooperativ und haben (vermutlich) keinerlei Vorstrafen. Mit etwas Glück wird gehen Zahlung einer Geldauflage eingestellt.

      • @Strolch:

        @Strolch Da liegen Sie völlig falsch. Selbstverständlich kann ein Vorstand, wenn es einen entsprechenden Beschluss gibt und kein anderes Gremium hinzugezogen werden muss, auch von solchen Zahlungen profitieren, wenn er zu dem Personenkreis gehört, für den diese Zahlungen vorgesehen sind. Die "Anzeigen" sind nur heiße Luft und eine leicht durchschaubare politische Kampagne!

        • @felixul:

          In der Tat. Die Staatsanwälte im bekanntlich schwarz-braun regierten Berlin sind einer von rechts orchestrierten Kampagne aufgesessen. Man sollte sie wegen Majestätsbeleidigung zur Rechenschaft ziehen...was, den Straftatbestand gibt es nicht mehr? Schade eigentlich...

        • @felixul:

          ...kann ein Vorstand, wenn es einen entsprechenden Beschluss gibt...

          Wenn es einen solchen Beschluss gäbe, würde die Staatsanwaltschaft nicht ermitteln. Dann hätte man den Beschluss vorgelegt und die Sache wäre durch. Dann braucht es keine Aufhebung der Immunität, etc.

      • @Strolch:

        So simpel wird es kaum sein.



        Wenn der Vorstand das oberste Gremium ist, wer soll dann für den Vorstand solche Entscheidungen fällen?

        • @flip flop:

          Ich weiß leider nicht, welche Rechtsform die Grünen sind. Vermutlich ein Verein. Wenn dies so ist, muss die Mitgliederversammlung darüber beschließen, es sei denn es gibt ein Kontrollorgan, meist Aufsichtsrat genannt.

          Oder anders gesagt: Bei juristischen Personen, wie z.B. GmbH und AG, gibt es Gesellschafter (bei AG Aktionäre) genannt. Geht es um die Vergütung des Organs (Vorstand oder Geschäftsführung) muss der Gesellschafter in die Verantwortung. Bei der AG ist das zu kompliziert, daher hat man einen Aufsichtsrat, der die Interessen der Aktionäre vertritt. Sonst könnte ein Vorstand sich mal eben Geld auszahlen. Der Verein ist ähnlich strukturiert wie eine AG. Daher gibt es hier i.d.R. ebenfalls ein Kontrollorgan.

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @flip flop:

          " wer soll dann für den Vorstand solche Entscheidungen fällen?"



          Der Aufsichtsrat der Deutschland AG oder die Bundestagsverwaltung.

        • 0G
          04708 (Profil gelöscht)
          @flip flop:

          Ein übergeordnetes Gremium, zum Beispiel der Länderrat oder die Bundesdelegiertenkonferenz.

          • @04708 (Profil gelöscht):

            "Der Bundesvorstand ist das oberste geschäftsführende Gremium"

            Die innere Organisation der Parteien ist ureigenes Gebiet der Parteien.



            Wenn die Grünen den Vorstand als oberstes Gremium auch für solche Entscheidungen eingerichtet haben, dann ist er das oberste Gremium.



            "Oberstes" heisst ganz oben, da kann es logisch gar keine "übergeordneten" Gremien geben.