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Direktmandat in Berlin-KreuzbergGrüne sind sich nicht grün

Der Grünen-Realo Ratzmann fürchtet um den Wiedereinzug Künasts in den Bundestag. Er erklärt Konkurrentin Bayram kurzerhand für „nicht wählbar“.

Auf Platz Drei der Landesliste: Renate Künast Foto: Stefan Zeitz

Berlin taz | Der Satz hat nur fünf Worte: „Die ist echt nicht wählbar.“ Es ist Volker Ratzmann, der ihn in einem internen grünen Forum geschrieben hat, Statthalter des baden-württembergischen Ministerpräsidenten und Ultra-Realos Winfried Kretschmann in Berlin. Gemeint ist Canan Bayram, die am 24. September als links-grüne Direktkandidatin in Friedrichshain-Kreuzberg das bundesweit einzige Direktmandat verteidigen will.

Christian Ströbele, inzwischen 78, der das Mandat vier Mal gewann, hatte auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Die Reaktionen im Berliner Landesverband reichen von Unverständnis im Realo-Lager bis hin zu offener Wut bei den Parteilinken.

Bayram selbst zeigte sich gegenüber der taz überrascht – „ich kenne die Mail nicht“. Ihr bisheriges Verhältnis zu Ratzmann beschrieb sie so: „netter Umgang miteinander“. Das überrascht: Denn Bayram gehörte zu jenen vier links-grünen Landesparlamentariern, die 2011 Ratzmanns erneute Wahl zum Fraktionschef nicht akzeptierten, weil sie den linken Parteiflügel nicht vertreten sahen und mit Auszug aus der Fraktion drohten.

Unter ihnen war auch der heutige Berliner Justizsenator Dirk Behrendt. Diese Aktion mündete in Ratzmanns Rücktritt und Abschied von der Berliner Landespolitik. Wenige Monate später wurde er bundespolitischer Koordinator in der baden-württembergischen Landesvertretung in Berlin und 2016 Staatssekretär und deren Leiter.

Ratzmann-Verteidiger verweisen darauf, dass er sein „nicht wählbar“ nicht öffentlich verkündete, sondern sich nur in einem Diskussionsforum der Realos im Internet so äußerte. Zudem sei Ratzmann offenbar verärgert über Bayrams Äußerungen beim Bundesparteitag im Juni gewesen, wo sie dem Tübinger Oberbürgermeister und Ultra-Realo Boris Palmer riet, „die Fresse zu halten“.

„Das war aus einem internen Verteiler“

Allerdings müsste ein langjähriger Politprofi und Jurist wie Ratzmann wissen, dass eigene Worte auch in geschlossenen Netz-Foren nur ein, zwei Klicks von der Öffentlichkeit entfernt sind. Außerdem datiert sein „nicht wählbar“ vom August, ist also keine Spontan-Reaktion auf Bayrams Parteitagsauftritt. Erst vor wenigen Tagen hatte sich die Grünen-Bundesspitze von einem Wahlplakat von Bayrams Kreuzberger Kreisverband distanziert.

Ratzmann sagte der taz, er kommentiere die Sache nicht öffentlich – „das war aus einem internen Verteiler“. In dem Mail-Zirkel begründet er seine Haltung damit, statt Bayram weiter Renate Künast im Parlament sehen zu wollen, die frühere Bundeslandwirtschaftsministerin.

Die Sorge, dass Künast dieses Mal außen vor bleibt, hat mit der Besonderheit des deutschen Wahlrechts zu tun, das Mehrheits- und Verhältniswahl mischt. Nach jüngsten Umfrageergebnissen würden die Grünen in Berlin bei der Bundestagswahl nämlich nur noch 10 Prozent bekommen, fast zweieinhalb Prozentpunkte weniger als 2013. Das würde zwar noch drei Berliner Grüne ins Parlament bringen. Aber bevor die Landesliste greift, auf der Kü­nast auf Platz 3 steht, kommt ins Parlament, wer direkt einen Wahlkreis gewinnt. Das war bei den Grünen seit 2002 Ströbele, zuletzt 2013 mit fast 22 Prozentpunkten Vorsprung, und es könnte nun Bayram sein. Für Künast wäre dann kein Platz, wenn die Grünen nicht noch hinzugewinnen.

Nur eine Einzelmeinung in der Partei?

Gerade wegen der aktuell schwachen Umfragewerte mag der Landesvorsitzende Werner Graf vom linken Parteiflügel Ratzmanns Äußerung umso weniger verstehen – in so einer Lage müsse man um ein besseres Parteiergebnis kämpfen, auch wenn die Nerven blank lägen. Wobei Graf natürlich versichern muss, er sei „sehr zuversichtlich, dass wir das mit den vier Mandaten hinbekommen“.

Seine Kovorsitzende Nina Stahr vom Realo-Flügel sieht in Ratzmanns Worten nur eine Einzelmeinung in der Partei. Das allerdings passt nicht zu einer am Dienstag von der Bild-Zeitung verbreiteten Meldung, wonach auch der Ex-DDR-Bürgerrechtler und frühere Bundestagsabgeordnete Gerd Poppe Bayram ablehnt, weil sie Verständnis für die Gewalttaten von Linksextremen habe. Und in Ratzmanns Diskussionsforum soll seine Nicht-wählbar-Haltung durchaus Zustimmung gefunden haben.

Antje Kapek, Ratzmanns Nachfolgerin in der grünen Fraktionsspitze im Berliner Landesparlament, deutete gegenüber der taz an, dass der Boykottaufruf für Ratzmann parteirechtliche Folgen bis hin zum Ausschluss haben könnte. „Eigentlich müsste man als erfahrener Jurist wissen, dass so was nicht in Ordnung ist.“

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52 Kommentare

 / 
  • die letzte Bundestagsdebatte vorgestern ist wirklich empfehlenswert anszusehen, um herauszufinden, welche Partei man wählen möchte: https://www.youtube.com/watch?v=TfuDRcwJNgU (Phoenix-Kanal)

    Man bekommt einen lebendigen Eindruck von den Politikern aus ihrem Arbeitleben und ihrem sozialen Verhalten. In den ganzen TV-Wahlsendungen kommt das nicht so rüber, auch weil die Politiker ständig abgewürgt werden, sobald sie mal in Fahrt kommen!

     

    Bitte weiter empfehlen!

  • Ich bin ehrlich gesagt der Meinung, dass Boris Palmer nicht wählbar ist. Wie viele andere Grüne auch. Zum Glück lebe ich nicht in seinem Wahlkreis und der hier Antretende gefällt mir weitaus besser, so dass ich guten Gewissens meine Kreuze bei den Grünen machen kann.

  • > Das passt nicht zu einer am Dienstag von der Bild-Zeitung verbreiteten Meldung

     

    … was bedeutet, dass es der Bild-Zeitung nicht in den Kram passt, aber vermutlich stimmt.

     

    Wieso nennt ihr die Bild-Zeitung eigentlich noch, ohne auf ihre politische Zielsetzung einzugehen?

    • @Arne Babenhauserheide:

      YES!

       

      LÜGT - as usual!

      BUT!

      "Nach Diekmannisierung der taz!"

      ~> Klaus Theweleit

      "Das war nicht die echte Mannschaft" https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5037365&s=Klaus+Theweleit/

       

      Ist doch längst - "Friede sei mit euch"

      Mathias Döpfner van LÜGT - mit

      "…Im Wettbewerb und vor allem in der gesellschaftlichen und politischen Debatte. Und da, ja, liebe taz-Genossen, sind sogar Allianzen zwischen taz und Bild denkbar.

      MATHIAS DÖPFNER"

      Für dieses BlutSchleim&Unterhosen

      Machwerk - Am Start. ~> have a look at

      "+++Vor 25 Jahren rettete die Genossenschaft die taz.

      Heute ist weit mehr bedroht als eine einzelne Zeitung, sagt Mathias Döpfner" https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5400293&s=D%C3%B6pfner&SuchRahmen=Print/

      (bezeichnenderweise dieses Elaborat -

      NICHT in der e-taz!!)

       

      So geht das.

  • "Die Gedanken sind frei" hat wohl wieder mal einer gründlich missverstanden.

  • Es wird gewöhnlich viel geschwätzt, wenn der Tag lang ist. Eines wird aber doch schon länger deutlich - wer als „Linker“ bei den Grünen eine Heimat sucht, der ist da einsam. Mit Christian Stroebele ging der wohl letzte noch geduldete „linke“ Grüne von Bord und der kam auch ohne Listenplatz immer bestens zurecht. Canan Bayram dürfte sehr genau wissen, dass die Nachfolge Stroebeles alles andere als ein Zuckerfest wird.

  • "Und was hat das mit dem Inhalt des Artikels respektive mit meinem Kommentar zu tun?"

     

    Auf welchen angeblichen "Affront" in "Frau Bayrams Erststimmenwahlkampf" haben Sie denn angespielt, wenn nicht auf ein Plakat mit einem Spruch, der seinen Ursprung in der Hausbesetzerszene der achtziger Jahre haben dürfte.

     

    Nur ist so ein Spruch kein "Affront" und ganz sicher kein "Faupas", sondern eine realistische und unterstützenswerte Forderung, in anderen EU-Staaten (z.B. Niederlande) seit Jahrzehnten Gesetz.

    • @cursed with a brain:

      siehe zum Affront: http://www.tagesspiegel.de/berlin/vor-der-bundestagswahl-gruenen-fluegel-zoffen-sich-im-wahlkampf/20286562.html

       

      Eine stärkere Form der Abgrenzung von der eigenen Partei ist im Wahlkapf wohl kaum denkbar.

      • @DiMa:

        Und übrigens, in den Niederlanden ist das sogenannte "squatting" bereits seit 2010 abgeschafft (siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Dutch_squatting_ban). Nix mit legaler Hausbesetzung in den Niederlanden.

        • @DiMa:

          Sie sind da offensichtlich nicht auf dem neuesten Stand.

           

          Seit 2011 gibt es ein neues "Leerstands-Gesetz" in den Niederlanden. Auf dessen Grundlage haben Gemeinden wie Amsterdam eine "Leerstands-Verordnung" erlassen, die drei Schritte vorsieht:

           

          1. Der Besitzer/Vermieter ist verpflichtet, Leerstand seiner Immobilie binnen drei Monaten bei der zuständigen Behörde anzuzeigen. Kommt er dieser Meldepflicht nicht nach, verliert er seine Ansprüche.

           

          2. Es folgt ein Beratungsgespräch mit dem zuständigen Behördenmitarbeiter, einer Art "Lotse" über die zukünftige Verwendung des Wohnraums.

           

          3. Kommen diese Gespräche nicht in einer angemessenen Zeit (kann in den auf Interessenausgleich bedachten Niederlanden immer noch ein paar Monate dauern) zu einem befriedigendem Ergebnis, so hat die Kommune das Recht, den Wohnraum an Bedürftige zu vergeben.

           

          Auch wenn das eigentliche "Kraken" (besetzen) von leerstehendem Wohnraum nicht mehr möglich ist, so wird doch dem bewußten Verfallenlassen von Immobilien zum Zweck der Spekulation ein deutlicher Riegel vorgeschoben.

           

          Dass der Kampf gegen Leerstand und das Spekulatentum zur öffentlichen Aufgabe geworden ist, bedeutet zudem nicht, dass die vormaligen Hausbesetzer in irgendeiner Weise als "Kriminelle" angesehen würden.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @cursed with a brain:

            Klingt sehr sinnvoll! Sollten wir in Deutschland übernehmen.

          • @cursed with a brain:

            Eine entgeltliche Zwangsvermietung ist wohl etwas anderes als eine Legalisierung der Hausbesetzung oder als die von Frau Bayram geforderte Enteignung.

             

            Auf die Problematik der Erststimmenkampagne gegen die eigene Partei wollen Sie nicht eingehen?

            • @DiMa:

              Es ist nicht "gegen die eigene Partei", wenn man um Wählerstimmen über das eigene Lager hinaus wirbt. Und nichts anderes tut Frau Bayram, wenn sie darauf hinweist, dass Erst- und Zweitstimme nicht zwangsläufig der gleichen Partei geschuldet sind.

               

              Wer daraus ableiten will, Frau Bayram hätte dazu aufgefordert mit der Zweitstimme NICHT die Grünen, sondern irgendetwas anderes zu wählen, der betreibt lediglich politisch motivierte Verleumdung.

              • @cursed with a brain:

                Nun, Teile der Grünen Partei scheinen das anderes zu sehen. Also ist man sich alles andere als Grün in dieser Farbe bekennenden Partei. Ein derart geführter Erststimmenwahlkampf ist alles andere als üblich. Von daher nicht verwunderlich, wenn die Auffassung vertreten wird, dass dies kein gemeinsamer Wahlkampf sei, zumal von einer Kandidatin, welche über die Liste keine Chance hat.

            • @DiMa:

              Meine Empfehlung an die Grünen bezüglich eines Parteiausschlussverfahrens beruht übrigens nur auf dem öffentlich gegen die eigene Partei gerichteten Wahlkampf und hat nichts mit ihrer politischen Einstellung zu tun.

              • @DiMa:

                Ihr "Empfehlung" können Sie sich ganz gepflegt dahin stecken, wo die Sonne niemals scheint.

  • Um sich von den anderen Parteien abzusetzen wäre eine linke Ausrichtung der Partei doch eine gute Strategie um dem allgemeinen Rechtsruck etwas entgegezusetzen. Vielleicht könnten so dann der Linken auch ein paar Stimmen abgenommen werden, bzw. jenen, die mit den Äußerungen von Wagenknecht nicht konform gehen.

    Da sich die Grünen aber lieber der CDU anbiedern, lassen sie diese Chance vergehen und verlieren so bestimmt einige Stimmen in Richtung der zahlreichen Kleinstparteien. Aber was sollte so eine Partei, die selber nicht weiß wo sie hin will, denn überhaupt in der Regierung erreichen können.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @JustusF:

      "Vielleicht könnten so dann der Linken auch ein paar Stimmen abgenommen werden, bzw. jenen, die mit den Äußerungen von Wagenknecht nicht konform gehen."

       

      Ich verstehe die Logik nicht. Zurzeit gibt es nicht genügen "linkes" Wähler*inennpotenzial. Warum sollten die Grünen dann im selben Wasser fischen, wie SPD und "Linkspartei"? Wer links wählen will hat Alternativen zu den Grünen. Die Plätze sind besetzt, deshalb sollten die Grünen sich als sozial-liberale Partei neben SPD und "Linken" etablieren.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Naja, ao undeutlich war ich ja eigentlich nicht. Wenn die Linkspartei zunehmend in völkischen Gewässern fischt, die Grünen eine grüne FDP werden und die SPD nur noch einem blassen rosé entspricht, nehmen die Optionen doch ziemlich ab. Mit einer deutlicheren linken Linie könnten sich die Grünen eben wieder etwas besser absetzen und selber mehr Stimmen gewinnen. (Die Frage was eigentlich links ist, drängt sich bei einer solchen Diskusion natürlich zwangsläufig auf, kann und wird hier jetzt aber nicht weiter beachtet.)

        Bei der Wahl werden letztlich noch immer einzelne Parteien gewählt und nicht grobe Lager. Daher ist es schon entscheidend, wie sich welche Partei entwickelt und wo Stimmen konzentriert werden können. Ich sehe nicht, dass sich ernsthafte linke Positionen in der Linken etablieren konnten. Wie verlässlich und langfristig die Verlagerungen der Wähler*innenpotenziale sind möchte ich nicht weiter beurteilen, da einige Stimmenbewegungen doch sehr widersprüchlich sind. Klare eigenständige Positionen können da vielleicht doch mehr bringen, als eine noch stärkere Anbiederung an schwarz/gelb.

  • Es wäre doch viel besser, die Grünen würden sich anstrengen, wenn sie in der Opposition sind, auch wirklich Opposition machen und dann sich über Kandidatinnen freuen, die noch was reißen können.

     

    Und das kann bei Canan Bayram der Fall sein. Andererseits hat Bayram nicht den Bekanntheitsgrad von Ströbele, sie war ja auch lange in der SPD. Wahrscheinlich nützt ihr diese Geschichte eher, weil jeder jetzt denkt, wow, die soll nicht gewählt werden.

     

    Aber warum sollte man sie wählen? Was gewinnt man oder die Menschen in diesem Bezirk eigentlich davon?

     

    Dazu fällt mir nicht so viel ein, aber das kann man mit gewissen Abstrichen auch für Künast feststellen.

    • @Andreas_2020:

      Auf deine Frage, was BewohnerInnen des Bezirks gewinnen, wenn sie Bayram wählen: Lies doch mal auf ihrer Seite nach. Da ist deutlich beschrieben, wofür sie steht. http://bayram-gruene.de/

       

      Und in diversen Berliner Medien kannst du recherchieren, ob sie in diesem Sinne ihre Arbeit als Berliner Parlamentsabgeordnete gut gemacht hat.

       

      Ebenso einfach kannst du dich über Renate Künast informieren: https://www.renate-kuenast.de/

       

      Diese Frage könnte man doch zu allen KandidatInnen für den Bundestag stellen. Wer sich wirklich dafür interessiert, erkundigt sich halt über jene, die einen vertreten wollen.

  • 8G
    80336 (Profil gelöscht)

    "Aber bevor die Landesliste greift, auf der Künast auf Platz 3 steht, kommt ins Parlament, wer direkt einen Wahlkreis gewinnt."

     

    Es bleibt ja den Listenkandidaten unbenommen, sich das nächstemal um ein Direktmandat zu bemühen. Dann sitzen jene Abgeordneten im Parlament, die in ihrem Wahlkreis am meisten als Person überzeugen konnten, und nicht die jämmerlichen Ergebnisse parteiinterner Kungeleien.

  • In Abwandlung des alten 2011er Wahlplakats von "Die Partei" fällt mir dazu nur ein:

     

    "KGE ausstopfen - Künast frisieren - Knut wiederbeleben!"

    https://www.blogrebellen.de/wp-content/uploads/2011/09/Die-Partei-Wowereit-ausstopfen.jpg

  • Eigentlich Argumente, "Dschannan" Bayram zu wählen, von Gerd Poppes Kritik mal abgesehen (die hier im Detail nicht beschrieben wird). Sonst gehen die Grünen noch ne Koalition mit Schwarzgelb ein, bei nem wackeligen Ergebnis. Und gerade hat doch Lindner nochmal todesopportunistisch die rechte Karte gezückt: Alles abschieben, was nicht legal hier ist. Als ob eine legale Flucht an schwer bewaffneten Milizen und Schleppern vorbei in jedem Fall möglich sei. Wenn es ein Adjektiv gibt, mit dem in der Flüchtlingspolitik Schindluder betrieben wird, dann das Wort "illegal".

  • Gibt es bei den Grünen Lehrgänge zum Thema "Wie vergrault man Wähler?"

  • Die blanken Nerven können auch eine Chance sein. Dieser Streit ist keine Personalie sondern ein Symptom. Die Realos sehen sich als Mehrheit und gründen daraus das Recht, diejenigen zu maßregeln, die nur das tun, was sie immer getan haben.

     

    Dieses 'es gibt keine Flügel mehr, es gibt nur noch Grüne', entlarvt sich als Trugschluss. Mit Demokratie in Bewegung haben sich die Enttäuschten längst neu organisiert. Deren Prozente fehlen in den Umfragen, doch deren Ideen fehlen im Wahlkampf.

     

    Wer wählt die Grünen? Ex-DDR-Bürgerrechtler wurden nicht vom linken Flügel der Grünen bespitzelt. Auch wenn die Besser-Wessies kein Thema mehr sind, wurde die Partei doch wegen Startbahn West, Anti-AKW und der Friedensbewegung(West) gegründet.

     

    Die Öko-CDU ist eine neue Richtung, erst wenige Jahre alt. Ob es dafür Mehrheiten gibt, wird sich zeigen. Wo die CSU stets die Linie durchhielt, es dürfe keine Partei rechts der Union geben, fasert der linke Flügel der Grünen völlig auf. Lange glaubten die Wähler, es wäre der eine oder andere Ausrutscher, etwas Zeitgeist. Doch nach und nach sieht man in den Grünen eine andere Partei. In der Konsequenz wandert dann auch das Kreuzchen auf dem Stimmzettel.

  • Na Servus!

     

    Wer in Balin oder Badewüddebersch beie -

    Grüne - wär in Bayern inne CSU! &

    No. Er war Jurist - & auch sonst -

    Von mäßigem Verstand - gell! &

    Tut im Ländle sicher aach für Mutti bede!

    kurz - Rein tonn katolsch warrn.

    • @Lowandorder:

      & nochens - der ist gut - kerr!

       

      "

      Moinmoin - Espressopause

       

      "..dass der Boykottaufruf für Ratzmann parteirechtliche Folgen bis hin zum Ausschluss haben könnte... "

      Janu. Dann wird er sich halt "schwarzfreuen". "

       

      Na si'cher dat!

      Da mähtste nix.

      Normal.

  • Volker Ratzmann, wohnhaft im beschaulichen Kreuzberger Bergmann-Kietz, früher mal im Abgeordnetenhaus zuständig für Flüchtlingspolitik, bereitete Kretschmanns Afghanistan-Abschiebungcharter propagandistisch vor: "Länderinitiative zur Flüchtlingspolitik- Grüne ermöglichen Abschiebungen nach Afghanistan" http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.laenderinitiative-zur-fluechtlingspolitik-gruene-ermoeglichen-abschiebung-nach-afghanistan.ac4b7e37-d771-4671-a10b-5ac522c388a7.html

     

    Der Spiegel titelte "Kehrtwende - Grüne plötzlich offen für Abschiebungen nach Afghanistan" http://www.spiegel.de/politik/deutschland/gruene-zeigen-sich-offen-fuer-abschiebungen-nach-afghanistan-a-1129863.html

    • @stadtlandmensch:

      Na meine Fresse!

  • Interessant finde ich im übrigen, dass die taz mit diesem Artikel die "interne Äußerung" erst richtig bekant macht.

  • von einem Boykottaufruf kann ja wohl bei einer Äußerung in einem internen Forum nicht die Rede sein. Die Meinung, dass Frau Bayram nicht wählbar ist, wird man wohl haben dürfen und auch intern äußern. Ich bin sogar der gleichen Meinung.

    • @Dr. McSchreck:

      Na da schau her.

       

      Da bin ja sogar ich erstaunt.

      Schrecklich.

      • @Lowandorder:

        wieso erstaunt?

         

        Ich stehe klar auf dem Boden des Rechtsstaates, einschließlich Gewaltmonopol. Das gilt für Frau Bayram nicht, die sich wiederholt mit Leuten solidarisiert hat, die für den Fall der Durchsetzung rechtskräftiger Räumungstitel mit Gewalt und Straftaten wie Brandstiftungen gedroht haben. Daher ist sie für Menschen kaum wählbar, die auf dem Boden der Verfassung stehen und den Rechtsstaat wertschätzen.

        • @Dr. McSchreck:

          -;)

           

          Sie kennen sicher die schöne Kari*

          "Ja meinescheißenocheins -

          Wo ist denn diese FDGO -

          Auf der ich stehen soll?"

          "Na da - Wo wir stehen!…&……&.… ff"

          &

          Wer da steht in dieser feinsinnigen

          Kari - Überlass ich gern Ihrer lebhaften -

          Phantasie &bzw Ihrem Gedächtnis¿ -;) kerr!

          & ~>

          (*Clodwig Poth(?) &

          Danke für Ihre Vorlage -

          Eigentlich hatte ich mich nur über -

          Ihr so vollmundiges - doch doch -

          "…bin sogar der gleichen Meinung."

          Mokiert & lag damit ja ersichtlich -

          Genau richtig - Jawoll! - gell!;))

  • Warum berichtet die taz in dem Zusammenhang nicht auch gleich über den Erststimmenwahlkampf von Frau Bayram? Am Sonntag sah alles noch nach einem politischen Fauxpas aus, inzwischen nach gewolltem Affront. Ich empfehle hier ein Parteiausschlussverfahren, günstigstenfalls am 24.09.2017. Frau Bayram (und wahrscheinlich der ganze Rest der Kreuzberger Grünen) scheint offensichtlich eh zu den Linken wechseln zu wollen. Der Zeichner von Herrn Ströbele hat ja bereits "rüber gemacht". Ein Direktmandant kann man ja schön mitnehmen. Für die Realos auch nicht so schlecht, können sie doch einen Schuldigen vorzeigen.

    • @DiMa:

      Kommentar entfernt. Bitte kommentieren Sie zum Thema.

      • @cursed with a brain:

        Sagt mal, ihr wollt mich wohl verarschen?

      • @cursed with a brain:

        Und was hat das mit dem Inhalt des Artikels respektive mit meinem Kommentar zu tun?

         

        Übrigens, das Recht auf Eigentum ist grundgesetzlich verankert. Das Recht auf Wohnen ist möglicherweise Menschenrecht, nicht jedoch das Recht an einem bestimmten Wohnort. In der Umgebung von Schwerin soll es noch genügend freie Wohnungen geben.

        • @DiMa:

          Das Recht auf Eigentum wird durch die Verpflichtung des Umgangs zum Wohle der Allgemeinheit eingeschränkt.

           

          Verstöße oder Vernachlässigung dieser Pflicht kann Enteignung zur Folge haben.

           

          Bei der Wahl des Wohnortes gilt Freizügigkeit. Jeder EU-Bürger hat das Recht, seinen Wohnort innerhalb der EU frei zu wählen.

           

          Daraus folgt: Wer leerstehende Häuser besetzt, hat angesichts des allgemein knappen Wohnraumes (z.B. in Ballungsräumen) nicht nur das Recht, sondern sogar im Dienste des Allgemeinwohles die Pflicht dazu.

           

          Wohnraumspekulanten gehören hingegen enteignet, zwangsweise gepfändet und hinter Schloss und Riegel.

    • @DiMa:

      "Der Zeichner von Herrn Ströbele hat ja bereits "rüber gemacht""

       

      Wow. Gerhard Seyfried würde sich sicher amüsieren, dass ihm 2017 noch einer mit der Kommunistenkeule kommt. Die Nerven liegen wohl nicht nur bei Ratzmann blank.

      • @Konrad Ohneland:

        ;) - kühl - wa!

      • @Konrad Ohneland:

        Das die Grünen heute in viele Richtungen "rüber machen" können hat Frau Twesten ja bereits bewiesen, von daher hat das wenig mit Kommunistenkeule zu tun. Meine Nerven liegen ferner nicht blank. Ich beobachte eher die Selbstzerfleischung einer Partei, welche mitten im Wahlkampf erkennt, dass sie in dieser Form keine gemeinsame Zukunft mehr hat.

         

        Aufgrund der Landeswahlergebnisse ist es für die Kreuzberger Grünen auch egal, ob sie zukünftig weiter unter dem Grünen Label fahren oder nicht. Für die nächsten Jahre ist ihre Position sicher. Bleiben sie, haben sie in der Bundespartei ein erhebliches Druckpotenzial (das meint Frau Bayram dann wohl mit "Gestaltungsspielräumen"). Herr Ratzmann dürfte das kleinste Problem der Partei sein.

  • "Winfried" Kretschmann, nicht "Volker".

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @dandelion:

      Volker Ratzmann, Volker Kretschmann,

      Volkers Stimme, ...

      • @571 (Profil gelöscht):

        Klar - & "Wir sind , was volkt!"

         

        (lerschen-servíce -

        by Martin Buchholz!;)

        Gern.

        • @Lowandorder:

          Aber bitte nicht völkisch...

          • @Spitzbube:

            Nicht nur der geschätzte

            Martin Buchholz ist sich da nicht so sicher - wa!